Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 100 .. 190 . 200 . 210 . 220 . 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 . 240 . 250 . 260 . 270 .. 300 .. 400 .. 500 .. 600 .. Letzte |nächste|

Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

+A -A
Autor
Beitrag
WolfgangZ
Inventar
#11384 erstellt: 17. Feb 2013, 00:57
jpc.de

Alexander Mackenzie (1847 - 1935):
Schottisches Konzert, op. 55, 1897 (Ersteinspielung)

Im Thread über die romantischen Klavierkonzerte habe ich vor einiger Zeit auf Nachfrage dieses Konzert gelobt, solange man nichts spezifisch Schottisches erwarte. Das nehme ich jetzt zurück - offensichtlich bin ich beim ersten Hören nach dem Kopfsatz eingeschlafen.

Heute war das Konzert zum zweiten Mal an der Reihe - mit Noten (IMSLP).

Natürlich ist das ein typisches Virtuosenkonzert der Spätromantik und kaum ohne Saint-Saens, Grieg oder Tschaikowsky denkbar. Das ändert aber nichts daran, dass zumindest im zweiten Satz und im Finale die Melodik wirklich schottisch geprägt ist (typische Vorhalte und Pentatonik) und dass im Schlusssatz auch wesentlich von Jig- und Reel-Rhythmik Gebrauch gemacht wird.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 17. Feb 2013, 01:17 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#11385 erstellt: 17. Feb 2013, 23:03
amazon.de
Auf mystical magical mystery tour mit Bibers Rosenkranzsonaten in einer Aufnahme mit Patrick Bismuth, die leider nicht mehr lieferbar ist. Das ganze ein bisschen im L'arpeggiata Stil Christina Pluhars. Die Theorbe sorgt für ein wunderbares Bassfundament.
op111
Moderator
#11386 erstellt: 18. Feb 2013, 18:06
Musik des "Le Wagnérisme en France" von einer frz. Komponstin irischer Abstammung:
Augusta Mary Anne Holmès
Andromède, sinfonische Dichtung
Irlande, sinfonische Dichtung
Philharmonie Rheinland Pfalz
Naxos/Marco Polo
amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#11387 erstellt: 18. Feb 2013, 20:26
Der neueste Teil von Brautigams Mozart-Zyklus am Fortepiano auf BIS mit den Konzerten No. 19, KV 459, und No. 23, KV 488. Ich bin ja normalerweise kein uneingeschränkter Fan des Hammerklaviers, aber das für die Mozart-Konzerte verwendete Instrument hat einen angenehmen klang (nicht gar zu klimperig ... ) und die Kölner Akademie begleitet als vergleichsweise vollmundiges Orchester.

Edit: Der Mittelsatz des KV 488 ist mehr als gelungen. Er hat eine matt leuchtende Transparenz und Schönheit, wie er in modernen Aufnahmen oft untergeht !!!

jpc.de

Ebenfalls heute eingetroffen und noch in der Hörschlange wartend die noch radikaler historisch informierte Aufführung von Artur Schoonderwoerd und dem Ensemble Cristofori mit den Konzerten No. 20, KV 466, und No. 21, KV No. 467. Hier besteht das Orchester gerade noch aus 16 Musikern. Bin gespannt, werde es im Vergleich zu Brautigam hören.

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 18. Feb 2013, 20:42 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#11388 erstellt: 19. Feb 2013, 11:10
amazon.de

Eine wunderbare CD mit österreichischer Lautenmusik des Hochbarock. Die Musik fußt auf den gleichen Vorraussetzungen und schöpft aus dem gleichen instrumentalspezifischen Kompositionsfundus wie die Lautenmusik des ungleich bekannteren Silvius Leopold Weiss, dennoch ist sie in ihrer Eigenart durchaus eigenstädig. Im Fall der österreichischen Meister ist eher das italienische Element mit der Melodik in den Vordergrund gerückt trotz aller vorhandenen Meisterschaft im Stil brisée und der Kontrapunktik.
Michael Yisrael spielt diese heute unbekannten Werke mit feinsinniger Agogik und großem Gespür für Timing. In Verbindung mit seinem klangfarbenreichen Musizieren entsteht so ein überzeugendes Plädoyer für hchbarocke Lautenmusik. Eine unbedingte Empfehlung, nicht nur für Hörer mit einem Faible für das Besondere!
Hüb'
Moderator
#11389 erstellt: 19. Feb 2013, 12:24
Moin,

jpc.de


Besprechung auf Klassik-heute.com

Diese CD mit Bläserquintetten des romantischen Komponisten Johann Sobeck bietet perfekt gespielte und aufgenommene, gefällige Musik. Eine nette Scheibe zum nebenbei hören, in meinen Augen (Ohren) aber durchaus eine Produktion kleinmeisterliche Werke, auf die man auch hätte verzichten können, ohne dass im Repertoire eine schmerzliche Lücke verbliebe. Versteht mich nicht falsch, die Musik ist nicht übel, aber die drei jeweils ca. 20minütigen Quintette sind eben auch wenig eindrucksvoll.

Wer dieses Subgenre (Kammermusik für reine Bläserbesetzungen) mag, wird das anders sehen und sollte zugreifen. So viel Repertoire in diesem Bereich gibt es sicher nicht und aus Sicht eines "Blasmusikfans" wird mein Geschreibsel der Scheibe vermutlich eh nur sehr eingeschränkt gerecht (siehe auch die von cpo/jpc angeführten Kritiken).

Aktuell gibt es die CD für 2,99 EUR im Ausverkauf bei jpc. Die Spieldauer beläuft sich auf rund 60 Minuten.

Grüße
Frank
flutedevoix
Stammgast
#11390 erstellt: 19. Feb 2013, 19:45
Die Sobeck-CD befindet sich auch in meiner Sammlung, eben auch weil das Repertoire für Bläserquintett nicht so reichhaltig ist, wie es diese Besetzung eigentlich verdient hätte.
Ganz sicher kann man den Komponisten nicht mit den (kammermusikalischen) Größen seiner Zeit wie etwa Brahms, Reger, etc. vergleichen. Gleichwohl sind die Werke aber auch nicht so kleinmeisterlich, wie es Hüb' andeutet. Das ist handwerklich gut gemachte Musik mit Sinn für Melodik und die die instrumentalen Mögichekeiten der beteiligten Instrumente. Wenn man höchste Expressivität sucht, quasi die musikalische Suche nach dem Wahren, Schönen, Guten, wird man enttäuscht sein. Wenn man allerdings geistvolle musikalische Konversation sucht, zudem in einer eher selten zu hörenden kammermusikalischen Besetzung, dann ist man hier richtig.
Ich spreche jetzt nur für mich: Mich überzeugt diese Musik bei weitem mehr als etwa die Rachmaninov-Konzerte. Ich weiß, daß das ketzerisch für Manche klingt!
arnaoutchot
Moderator
#11391 erstellt: 19. Feb 2013, 22:56
César Franck und Ernest Chausson - Symphonien - Orchestre de la Suisse Romande - Marek Janowski - PentaTone SACD 2006. Spätromantische Werke, besonders die Symphonie von Chausson kannte ich noch gar nicht. Die Werke passen in ihrer epischen Breite und Bevorzugung von langsamen Sätzen gut zusammen. Das warme Klangbild von PentaTone passt gut dazu.

jpc.de
Klassikkonsument
Inventar
#11392 erstellt: 20. Feb 2013, 03:48
Ich mag diese alte Reihe, ich mag den direkten Sound der guten, alten CBS-Produktionen:

amazon.de

Franz Schubert (1797 - 1828): Klaviertrio Nr. 2 Es-Dur op. 100 / D 929

Eugene Istomin (Klavier), Isaac Stern (Violine) & Leonard Rose (Cello) (CBS, 12. & 13. März 1969).

Istomin hat vielleicht nicht soviel Kraft wie Oppitz. Oder er ist ungünstiger aufgenommen. Aber insgesamt eine wunderbar atmosphärische Aufnahme.
wilder-Denker
Stammgast
#11393 erstellt: 20. Feb 2013, 08:50
Moin ...

... durch den Thread hier angeregt hatte ich mir die 5-CD-Box der Klavierkonzerte von Ferdinand Ries bestellt. Ich habe nun mal mit der ersten CD ( Op. 151, Op. 123) begonnen und die versüßt mir gerade den frühen Morgen:

jpc.de

jpc.de


Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 20. Feb 2013, 08:52 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#11394 erstellt: 20. Feb 2013, 09:26
Hallo!

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus Sub-Kontur von 1975, Eigentlich sollte das Werk zusammen mit dem ein Jahr zuvor geschriebenen Dis-Kontur und einem weiteren -Kontur-Werk eine Trilogie ergeben allerdings ist das dritte -Kontur-Stück bis dato noch nicht erschienen respektive verlegt.

Sub-kontur kann man als ein gut halbstündiges Adagio bezeichnen das man sehr wohl in der Tradition von Mahler und Bruckner sehen kann. Die Musik -gleichwohl dissonant- ist postseriell und neoromantisch. Gleichsam ins Ohr fallend das Fehlen von Holzbläsern und das dominante Schlagwerk mit insgesamt vier großen Trommeln.

MFG Günther
op111
Moderator
#11395 erstellt: 21. Feb 2013, 09:02
Gestern
Gustav Mahler (1860–1911)
Symphonie Nr.6
+2.Version des Finales in der von Mahler
uminstumentierten Fassung
+Bonus-CD: Der Dirigent Benjamin Zander
über Mahlers Symphonie Nr. 6 (in engl. Spr.)
Philharmonia Orchestra,
Benjamin Zander
Telarc, DDD, 01
jpc.de

Eine Aufnahme der 6. die mich beim ersten Anhören etwas ratlos macht. Einmal ist da die Telarc-typisch entfernte leider etwas undurchsichtige und mulmige Aufnahme, die die Transparenz und Klarheit der 30Jahre älteren Solti-Aufnahme bei weitem nicht erreicht. Zweitens die ziemlich routiniert wenn nicht gar gelangweilt gespielte Ausführung.
Enttäuschend.
Mit den Noten der HiFi Stereophonie
Interpretation: 4 Klang: 6 von 10.
op111
Moderator
#11396 erstellt: 21. Feb 2013, 09:06
@günther
Ich habe hier auf dem "noch Hören"-Stapel
Wolfgang Rihm
Vigilia für 6 Stimmen & Ensemble
jpc.de
Hörbert
Inventar
#11397 erstellt: 21. Feb 2013, 18:19
Hallo!

@op111

Der "noch Hören"-Stapel ist bei mir z.Z. abgebaut, als letztes befand sich da noch die gesamte Early Browne-Serie von Wergo drauf.

Der Rihm ist sicher Interessant, mal sehen ob ich ihn mir nicht auch zulege.

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus das zweite Violinkonzert in der Fassung ohne Bandstimme.-eine eigenartige Erfahrung wenn man die Urfassung kennt-.

Das Werk stellt eine recht bunte Cololage dar, leider entgehen einem beim bloßen Anhören etwas die Theatereffekte, Henze verwendet hier in der Hauptsache die in den 70ger Jahren recht verbreitete Technik der Schichtung unterschiedlich ausgerichteter Klangflächen aus der die Violine als verbindendes Element herausragt. Das Werk hat einige Nähe zu der 6.Symphonie die ähnlich aufgebaut ist aber ohne deren klangliche Radikalität.

MFG Günther
arnaoutchot
Moderator
#11398 erstellt: 21. Feb 2013, 20:23

op111 (Beitrag #11395) schrieb:
Eine Aufnahme der 6. die mich beim ersten Anhören etwas ratlos macht. Einmal ist da die Telarc-typisch entfernte leider etwas undurchsichtige und mulmige Aufnahme, die die Transparenz und Klarheit der 30Jahre älteren Solti-Aufnahme bei weitem nicht erreicht. Zweitens die ziemlich routiniert wenn nicht gar gelangweilt gespielte Ausführung.


Da muss ich widersprechen (ich hatte auch Deine Vermutungen zur 5. mit Zander heute gelesen). Ich finde die Aufnahme besonders in der Mehrkanalversion klanglich nicht schlecht. Die Hammerschläge im 4. Satz mit der von Zander selbst ersonnenen Vorrichtung fegen mich fast vom Hör-Schemel undurchsichtig und mulmig ist was anderes, die CD-Spur habe ich noch nicht gehört. Interpretatorisch ist Zander möglicherweise nicht der grösste Mahler-Dirigent des Jahrhunderts, aber ich hatte nun kein Gefühl der Langeweile. Gerade die Einführungen in die Werke haben mich zumindest so interessiert, das sich alle auf Telarc erschienenen Mahler-Symphonien von ihm habe (1, 3, 4, 5, 6, 9). Nicht alle sind als SACD erschienen.
Hüb'
Moderator
#11399 erstellt: 22. Feb 2013, 08:05
Hallo Klassik-Freunde,

jpc.de


Besprechung bei WDR 3 TonArt

und nochmal nahezu Vergessenes, nämlich Kammermusik des deutschen RomantikersEduard Franck. Auch die Musik Eduard Francks ist auf Tonträger - oder gar im Konzertleben - wenig bis gar nicht präsent. Allenfalls das Label audite hat sich bisher in größerem Maße seines Schaffens angenommen und bietet eine Reihe von Produktionen (Orchesterwerke, Kammermusik; audite-Einspielungen bei jpc).
Diese Zurückhaltung der Plattenfirmen wundert mich aufgrund der Qualität der Musik der vorliegenden Naxos-CD doch sehr. Meiner Ansicht nach handelt es sich um ganz wunderbare romantische Kammermusik, die gleich ein ganzes Füllhorn schöner Momente und Einfälle auszuschütten weiß - einfach großartige, packende Kompositionen, die mich unmittelbar ansprechen und die jedem Freund der Werke Schumanns, Mendelssohns oder auch Brahms' dinrgend ans Herz gelegt seien!

Die in der Besprechung auf WDR 3 angemahnte noch steigerungsfähige Leidenschaft und Ausdruckskraft in der Interpretation kann ich aus der Einspielung nicht so zwingend heraushören. Die Musiker spielen für mein Empfinden mit großer Wärme und Empathie für die Werke und wirken daher auf mich absolut überzeugend. Und selbst wenn man an der Deutung tatsächlich etwas würde bemängeln wollen, dann wäre die Musik immer noch viel zu gut, um diese Aufnahme zu ignorieren.

Das Klangbild der mit knapp 80 Minuten wirklich proppevollen CD ist ebenfalls sehr gelungen, etwas "entfernt" und nicht zu direkt eingefangen, ohne dass die Aufnahme "audiophil verhallt" wäre. In Summe ein ganz dicker Kauftipp und für mich bereits jetzt eine DER Entdeckungen des Jahres 2013. Bitte mehr von Eduard Franck!

Grüße
Frank
op111
Moderator
#11400 erstellt: 22. Feb 2013, 09:11
Hallo Michael,

arnaoutchot (Beitrag #11398) schrieb:
Ich finde die Aufnahme besonders in der Mehrkanalversion klanglich nicht schlecht. Die Hammerschläge im 4. Satz mit der von Zander selbst ersonnenen Vorrichtung fegen mich fast vom Hör-Schemel

ich habe die Stereospur der Hybrid-SACDs gehört. Die klingt sicher etwas anders.
Nach dem Lesen einiger enthusiastischer Besprechungen war ich vielleicht mit zu hohen Erwartungen herangegangen
Was das Klangbild anbetrifft, habe ich gestern die schon recht entfernt/räumlich klingende Chailly-Aufnahme mit ähnlichen (langen) Spielzeiten kurz im Direktvergleich parallel laufen lassen. In mener Wahrnehmung wirkt das Philharmonia Orchestra doppelt so weit entfernt wie das Concertgebouw Orkest bei Decca. Die Bässe/Celli/Blechbläser klingen bei Telarc vergleichsweise schwach.
Das zumindest mal als erste Eindrücke.
Vielleicht später mehr im M6 Thread. Ich höre in Ruhe noch mehrmals.


[Beitrag von op111 am 22. Feb 2013, 09:13 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#11401 erstellt: 22. Feb 2013, 09:31
jpc.de

Wunderbare französische symphonische Musik des 19. Jahrhunderts. Lalo teilt ja mit etlichen Komponisten den zweifelhaften Ruf, ein One-Hit-Wonder zu sein. Daß es neben deir Sypmhonie espagnole aber durchaus lohnenswerte (oder sogar lohnenswertere) großorchestrale Musik aus dem Schaffen Lalos gibt führt uns diese CD ins Bewußtsein.
Lalo erweist sich in seiner Sinfonie als Melodiker und Rhythmiker von format. Seine melodischen Einfälle sind prägnant und auch rhythmisch prägnant gefaßt. Daneben erweist er sich als ausgezeichneter Instrumentator, der mit den vielfältigen Klangfarben eines Sinfonieorchesters bestens vertraut ist. Stilistisch bewegt sich seine Sinfonie im Umfeld Schumann, Berlioz, Brahms, Franck, dabei aber durchaus stiistisch eigenständig!

Die Interpretation durch das Basler Sinfonieorchester unter Giancarlo Andretta ist gut gelunden. Man könnte sich zwar an der ein oder anderen Stelle noch größere rhythmische Prägnanz und einen Tick mehr Straffheit oder Biss wünschen, das wird aber durch das engagierte und klangfarbenreiche Spiel mehr als ausgeglichen. Der unbedingte Ausdruckswille der Musiker besticht!


[Beitrag von flutedevoix am 22. Feb 2013, 09:38 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#11402 erstellt: 22. Feb 2013, 23:06
Hier wieder eine Ost-West Co-Produktion - das große Geben und Nehmen im Kalten Krieg. Der Osten bekam die guten und sonst unerreichbaren West-Dirigenten und der Westen bekam die guten und sonst unerreichbaren Ost-Orchester.

Aufgenommen 1984 in der Lukaskirche Dresden.
VEB Deutsche Schallplatten Berlin DDR
Teldec Schallplatten GmbH Hamburg

2013-02-22-1636_1

Wolfgang Amadeus Mozart
Serenade D-Dur KV 250 "Haffner-Serenade"
Marsch D-Dur KV 249
Staatskapelle Dresden
Nikolaus Harnoncourt
Solo-Violine, Thomas Zehetmair

Gruß. Olaf
Mr._Lovegrove
Inventar
#11403 erstellt: 22. Feb 2013, 23:11
Ich kaufe seit Jahren schon keine Vinyls mehr (da ich bekennender CD Sammler bin), aber für je 50 Cent das Stück konnte ich sie nicht stehen lassen:
DSCN7437
Ich muß gestehen, dass ich beide nur aus purer Neugier gekauft habe. Aber ich wurde reich belohnt.
Die Beethoven ist eine 180g Pressung von guter Qualität mit eingearbeitetem Booklet. Schein eine Erstpressung zu sein. Und man hört, wie sehr diese vier Stars sich missverstehen. Auch ohne Vergleich habe ich das Gefühl gehabt, dass gerade die drei Solisten wenig inspiriert waren.

Doch die Telarc ist für mich viel interessanter. Dies ist eine der ersten Digitalaufnaufnahmen aus den USA überhaupt; nach ein paar Denons und wenigen Crystal Clear Aufnahmen. Und es ist für Ohren, die alles zwischen 50er Jahren Analog und 24Bit Hochbit kennen eine doch erhellende Erfahrung, wenn auch teils negativ. Die räumliche Ausleuchtung, sowie die teils brachiale Dynamik der Aufnahme ist exquisit, um nicht zu sagen hoch audiophil! Doch die Klangfarben sind wenig zu ertragen. Hier erklingt der typische. früh-digitale Frostklang in negativer "Perfektion". Schneidende und scharfe Streicher, beißendes Blech und wenig Korpus sind wohl eine Folge der noch in den Kinderschuhen steckenden Technik. Und doch war das Hören irgendwie erhellend, weil ich jetzt weiß, wie sich früheste Digitaltechnik anhört.
op111
Moderator
#11404 erstellt: 23. Feb 2013, 01:12
Hallo zusammen,

Mr._Lovegrove (Beitrag #11403) schrieb:
Doch die Klangfarben sind wenig zu ertragen. Hier erklingt der typische. früh-digitale Frostklang in negativer "Perfektion". Schneidende und scharfe Streicher, beißendes Blech und wenig Korpus sind wohl eine Folge der noch in den Kinderschuhen steckenden Technik. Und doch war das Hören irgendwie erhellend, weil ich jetzt weiß, wie sich früheste Digitaltechnik anhört.

da im Grunde bis auf die digitale Speicherung alles klangbeeinflussende beim alten blieb - analoge Mikrofone, analoges Mischpult, analoge Schneidmaschine - wage ich die Vermutung, dass man diesen speziellen harten Klang weitestgehend bewusst am Mischpult durch "analoge" Mittel erzeugt hat, um eine besondere "Klarheit" zu demonstrieren. Die Aufnahmen, die einen direkten Vergleich der Speichertechnik erlauben könnten, da sie parallel in beiden Speichervarianten publiziert wurden, (z.B. Bach: Gouldbergvariationen) klingen nicht so wesentlich unterschiedlich.
Mr._Lovegrove
Inventar
#11405 erstellt: 23. Feb 2013, 08:18
Wenn ich es mir recht überlege, hast du wohl recht. Kenne auch analoge Klassikaufnahmen, die ähnlich scharf klingen. Auf der anderen Seite gibt es eine "Direct-to-disc" von Charlie Byrd, die auch eine frühe Digitalaufnahme (1977) ist, aber sehr analog und warm klingt.
Hörbert
Inventar
#11406 erstellt: 23. Feb 2013, 08:42
Hallo!


... Schneidende und scharfe Streicher, beißendes Blech und wenig Korpus sind wohl eine Folge der noch in den Kinderschuhen steckenden Technik....


Das war eher eine Frage der Gewohnheit bei den Tonmeistern die bei den alten Analogmasters an die starken Höhenverluste gewohnt waren und die deswegen etwas "über Kopf" Aufnahmen gemacht haben. Ähnliche Aufnahmen findest du ab Beginn der digitalen Aufnahmetechnik 1978-1979 bis in die Mitte der 90ger, -allerdings auch tonal gut bis ausgezeichnet ausbancierte Aufnahmen die mit dem gleichen Equipment aber anderen Tonmeistern aufgenommenes Material. Man muß auch dem Aufnahmepersonal eine Lehrzeit zubilligen.

Vergleichbar damit ist im übrigen die Zeit der ersten Stereroaufnahmen, auch hier kommt es teilweise zu eigenartig klingenden Produkten bis man die neue Technik einmal im Griff hatte, -ebenso bei der Umstellung von den alten Normalbandmasterbändern zu den neueren Chrombändern in der Mitte der 60ger- .

Hier sollte man eher von den unvermeidlichen Bedienfehlern ausgehen und weniger davon daß die verwendete Technik selbst solche Effekte produzierte, -es war eben einfach etwas anderes mit dem alten analogen Aufnahmeequipment zu arbeiten bei dem ein früher Höhenabfall vorgegeben ist als mit dem neueren digitalen Aufnahmeequipmend bei dem ein linearer Aufnahme-Frequenzganz zwischen 20Hz und 20 KHz zwangsläufig vorgegeben war.

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus das dritte Streichquartett. Eine Beschreibung der Interpretation und der Musik spare ich mir bei einer derart bekannten Aufnahme jetzt mal sowohl über das Quartett als auch über die Interpretation dürfte es unzählige Kritiken geben.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 23. Feb 2013, 09:27 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#11407 erstellt: 23. Feb 2013, 10:02
2story_050211_szell
immer noch mir bisher unbekannte Mitschnitte des "humorlosen Tyrannen", der er nie war.
Darunter gerade eine Zweite Brahms' aus dem Jahre 1969, die ganz erstaunlich ist. In der Mischung aus Intellekt und Emotion, vergleichsweise herb musiziert, aber auch klanglich verbindlich....ganz anders als die Studio-Produktion, aber doch typisch Szell.
Große Überraschung Schumanns Cellokonzert, ein Mitschnitt vom Januar 1970. Szell, schwerkrank, hat doch immer noch neues Repertoire erschlossen. Lynn Harrell verbindet man nicht unbedingt mit Szell wenn man an spätere DECCA-Platten Harrells denkt, aber er war 1970 Prinzipalcellist in Cleveland.
Szell "Logik", der Harrell folgt, verhelfen diesem Stück zu unglaublicher Dichte und Folgerichtigkeit. Derart zwingend habe ich diese eher fließende Musik bisher nie gehört.
Außerdem beschäftige ich mich seit Tagen mit einem Mitschnitt aus dem Jahre 1965, hier auch das Cleveland Orchestra, hier live aus dem Concertgebouw. Wagners "Meistersinger"-Vorspiel, Barbers Klavierkonzert und Schuberts "Große C-Dur-Sinfonie". Klanglich schwierig, in den Niederlanden ging man seinerzeit direkt vom Mitschneiden von Acetat auf Stereo-Bänder über, was besser ist, weiß ich nicht.
Nun denn, ich hasse diese "Meistersinger"-Ouvertüre!
Diese scheinheilige Kunst Wagners, Kontrapunkt zu beherrschen! Seltsamerweise klingt das bei Szell gar nicht so gewollt, sondern ziemlich natürlich. Schuberts D.944 hatte ich als Höhepunkt des Abends erwartet.
Aber ja, ein wunderbares Werk, das Szell herrlich entwickelt! Und doch ist Barbers Klavierkonzert mit John Browning der eigentliche Höhepunkt des Abends. Im timing derart anspringend, mit Klangfarben spielend...da kommt die Studio-Platte beider nicht ran und schon gar nicht der "Sumpf" Bernsteins.

Außerdem höre ich einen Mitschnitt mit eher vernachlässigten Haydn-Sinfonien, der 76 bis 78, mit der Österreichisch-ungarischen Haydn-Philharmonie unter Leitung von Jordi Savall.
Erstaunlich stille Musik, die im Detail aber um so größere Freude macht. Unmögliche Menuette, bei denen Tänzer wie Dominosteine purzeln müßten....ganz fein und feinsinnig musiziert, mit der Entdeckung des Humors und des Schweigens ebenso wie der Entdeckung der Frechheit. Savall vermittelt diese Musik so, als hätte sie bislang nie jemand vorher gehört. Ein ganz großer Wurf, der leider eben ein Mitschnitt bleiben wird und keine CD darauf folgen wird, dieses Vergnügen festzuhalten und zu teilen.
Aber nach dieser feinsinnigen Musik diese grobe und dumme "Meistersinger"-Ouvertüre zu hören ist schon schmerzhaft.
"Mit dem Kopf fühlen und mit dem Herzen denken", Szells Motto, lässt wohl aber noch Lärm erträglich werden.
Herzliche Grüße,
Mike
FabianJ
Inventar
#11408 erstellt: 23. Feb 2013, 15:11
Ich hatte mir gerade auf YouTube eine Aufnahme von Monteverdis L’Orfeo angeschaut. Unter den Aufführenden waren Monserrat Figueras, Jordi Savall, La Capella Reial de Catalunya, Le Concert des Nations sowie einige Sänger mehr, welche ich aber nicht kenne.

Mangels Italienischkenntnissen habe ich die Handlung zwar grob verfolgen können, aber nicht verstanden was gesungen wurde. Trotz dessen hatte mich die Aufnahme direkt gepackt und ich musste sie unbedingt gleich zu Ende schauen.

Ich werde mich wohl mal nach einer DVD dazu Ausschau halten. Sie scheint wohl weder bei JPC noch bei Amazon, sondern nur bei einigen Amazon-Marketplace-Anbietern vorrätig zu sein.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
flutedevoix
Stammgast
#11409 erstellt: 23. Feb 2013, 20:47
Fabian, es lohnt sich! Es gibt in meinen Augen keinen besseren Orfeo! Zudem ist die Aufnahme nie als CD erschienen, es bleibt also nur die DVD.
premierenticket
Stammgast
#11410 erstellt: 23. Feb 2013, 22:23
Hi Mike,

durch dich bin ich auf Szell aufmerksam geworden, und gerade beschäftige ich mich auch wieder verstärkt mit ihm, vor allem mit seinem Schumann, aber auch mit seinem Wagner.

amazon.de



Die Meistersinger-Ouvertüre ist natürlich ein sehr plakatives Stück. Aber was Szell aus dem Waldweben und aus der Morgendämmerung und Siegfrieds Rheinfahrt macht, ist äußerst berückend. Ich hatte das Glück, diese Musik neulich im Zug auf der EC-Strecke den Rhein entlang, an Koblenz und am deutschen Eck vorbei, hören zu dürfen, der Rhein eingehüllt in Nebel - ein ästhetisches Gesamtkunstwerk

Ich habe mir auch gerade seine Schumannsymphonien gekauft, und mehrfach gehört. Wunderbar.

amazon.de

Beste Grüße

Christian
arnaoutchot
Moderator
#11411 erstellt: 23. Feb 2013, 22:33

premierenticket (Beitrag #11410) schrieb:
Ich habe mir auch gerade seine Schumannsymphonien gekauft, und mehrfach gehört. Wunderbar.


Hallo Christian, gibt's übrigens auch als Stereo-SACDs ...

amazon.de amazon.de
premierenticket
Stammgast
#11412 erstellt: 23. Feb 2013, 22:52

arnaoutchot (Beitrag #11411) schrieb:

premierenticket (Beitrag #11410) schrieb:
Ich habe mir auch gerade seine Schumannsymphonien gekauft, und mehrfach gehört. Wunderbar.


Hallo Christian, gibt's übrigens auch als Stereo-SACDs ...



Hallo Michael,

ja, "neu ab 120 Euro" - ein echtes Schnäppchen...

Ich bin überdies skeptisch, was den Vorsprung an Tonqualität gegenüber der RBCD betrifft. Oder weisst du da mehr?

Viele Grüße

Christian
premierenticket
Stammgast
#11413 erstellt: 23. Feb 2013, 23:59
Heute auch noch gehört:

Szell mit Haydns Symphonie Nr. 93 D-Dur. Die mit dem Furz.

amazon.de

Gute Nacht!

Christian
Szellfan
Hat sich gelöscht
#11414 erstellt: 24. Feb 2013, 04:37
Lieber Christian,
dann mal weiter viel Freude mit Szell!
Ein paar "Einzel-Schipsel", keine vollständigen Mitschnitte, liegen hier auch noch rum auf meinem PC, darunter ein sehr schönes "Siegfried-Idyll", das dazu angehalten ist, mich mit Wagner nach dieser "Meistersinger"-Plage etwas auszusöhnen. So musiziert, passt es zu Deiner Beschreibung Deiner Rheinfahrt im Nebel.
Koppeln werde ich's auf der CD, die ich zu basteln vorhabe, wahrscheinlich mit den "Metamorphosen" Strauss', die Szell auch erst erstaunlich spät für sich entdeckt hat, famoser Strauss-Dirigent, der er war.

Vor Jahren hörte ich die Schumann-Sinfonien mal als SACD und war eher ernüchtert, klanglich kaum offener und durchsichtiger als die "normale" CD. Ich glaube nicht, daß es sich lohnt, dafür diese Stange Geldes auszugeben.
Herzliche grüße,
Mike
arnaoutchot
Moderator
#11415 erstellt: 24. Feb 2013, 08:44
Nun, ich hab nur die SACDs und kann insofern nicht mit normalen Ausgaben vergleichen. Aber ich gebe szellfan recht, ich glaube auch nicht, dass der Unterschied den aktuell hohen Preis der SACDs rechtfertigt. Wollte es nur mal erwaehnt haben, ich denke, sie wären nicht als SACDs erschienen, wenn die Aufnahmen nicht Klassiker waeren.
premierenticket
Stammgast
#11416 erstellt: 24. Feb 2013, 09:45
Hi,

Ich habe Szells eine Aufnahme der großen C-Dur-Symphonie sowohl als RBCD als auch als SACD - ich habe sie noch nicht verglichen, werde ich bei Gelegenheit mal tun.

Und, lieber Michael: Falls du den Shell günstig abstossen wollen würdest, wäre ich eventuell interessiert...

Beste Grüße

Christian
Hüb'
Moderator
#11417 erstellt: 24. Feb 2013, 11:45
Hallo again,

jpc.de


Brahms erste Sinfonie aus der großen Karajan 1960s-Box (vergriffen).

Herbert von Karajan bietet perfekten Wohl- und Schönklang in Vollendung, der sich wie ein wohliges Bad um den Hörer legt. In den lyrischen Momenten eine wunderbar ausformulierte und detailverliebt nachgespürte Darstellung, die aber auch in Summe nicht ganz so packend gerät, wie die absoluten Spitzenaufnahmen des Werkes. Bei mir sind aktuell immer noch Giulini und Tennstedt ganz weit vorne dabei, wenn es um "Brahms 1" geht.

Insgesamt vergleichsweise etwas weniger durchhörbares Klangbild (da habe ich transparentere, klarere Aufnahmen im Ohr) sowie eine Einspielung, die mich emotional nicht so sehr anspricht. Somit meiner Ansicht nach "nur" eine gute, angesichts der Überfülle an Aufnahmen eben aber auch "verzichtbare" Produktion (vor allem aus der Jetzt-Sicht des Jahres 2013 betrachtet).

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 24. Feb 2013, 17:05 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#11418 erstellt: 25. Feb 2013, 08:26
Hallo,

jpc.de


Besprechung bei klassik.com
Besprechung bei klassik-heute.com

Diese CD mit Kammermusik des Dvorak-Schwiegersohns Josef Suk (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Geiger, der wiederum der Enkel des Komponisten war) ist eine gelungene Bereicherung des vergleichsweise schmalen discographischen Repertoires. Die Werke überzeugen, wenn auch nicht mit einer sonderlich eigenständigen, so aber mit einer gekonnt und mit schönen Themen gesegneten romantischen Klangsprache. Wer Brahms und Dvorak liebt, wird Suk zumindest mögen.

Die Darbietung durch das (erweiterte) Atos-Trio ist spannend und packend und liefert ein deutlich überzeugendes Argument für die Beschäftigung mit diesen Werken. Aus der Erinnerung heraus empfinde ich diese Aufnahmen ansprechender als die "authentische" tschechischeSupraphon-Konkurrenz.

Die klangliche Dominanz des Klaviers, die in einer der Besprechungen kritisiert wird, nehme ich (via Kopfhörer abgehört) so nicht wahr. Mir scheint das Klangbild ausgewogen und ich habe an dieser Rundfunk-Co-Produktion (Deutschlandradio Kultur) nichts zu mäkeln.
Eine wieder mal editorisch perfekte CPO-CD mit einer Spielzeit von rund 73 Minuten. Eine ganz dicke Empfehlung - ich hoffe auf eine Fortsetzung der Suk-Serie bei CPO!

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 25. Feb 2013, 08:32 bearbeitet]
Szellfan
Hat sich gelöscht
#11419 erstellt: 25. Feb 2013, 10:34
mal kein Szell
frans-bruggen
Brüggens Beethoven-Zyklus aus Paris aus dem Jahre 2006.
Spannend, die Entwicklung zu verfolgen, die Brüggens Lesart so vollzogen hat zwischen dem "alten" Philips-Zyklus und dem neuen auf Glossa.
Der Pariser Zyklus ist mir der liebste, er hat nicht mehr dieses "Herantasten" an die Werke, da Brüggen noch meinte, die historischen Instrumente würden zusammenbrechen an einer "Eroica", aber er ist auch noch nicht so altersweise abgeklärt wie der neue aus Rotterdam.
Kommt besonders den "revolutionären" Sinfonien zugute, der Siebenten und Achten, der Vierten auch.
Allein die Neunte ist zurückhaltender als im neuen Zyklus und konservativer.
Klanglich ist der Unterschied schon auch groß, die Akustik des TCE ist staubtrocken und leicht verfärbt-wie immer-aber damit auch transparenter als die in Rotterdam. Mir persönlich ist trockener lieber, auch wenn es manchmal scheint, als hätte das Orchester Probleme, sich selbst zu hören.
Nun denn, insbesondere dem Holz kommt diese Akustik sehr entgegen, nichts ist verwischt oder geht unter.
Insgesamt ein spannender Zyklus mehr, wach und lebendig.
Daß Brüggen die Metronomangaben mehr als Richtwerte nimmt denn sie streng zu befolgen, stört mich herzlich wenig, denn es wird mit Lust musiziert und das ist schöner als strenges Regeln befolgen.
Herzliche Grüße,
Mike


[Beitrag von Szellfan am 25. Feb 2013, 10:35 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#11420 erstellt: 25. Feb 2013, 17:58
Einer der nicht so häufigen Ausflüge Glenn Goulds in romantisches Repertoire:

jpc.de

Edvard Grieg (1843 - 1907): Klaviersonate e-moll op. 7

George Bizet (1838 - 1875):

- Premier Nocturne F-Dur

- Variations chromatiques (de concert) op. 3


(CBS bzw. Sony, 1971 f.)
op111
Moderator
#11421 erstellt: 25. Feb 2013, 18:45
Zum Wagner-Jahr:
Richard Wagner (1813–1883)
Orchesterstücke
Der fliegende Holländer-Ouvertüre;Tannhäuser-Ouvertüre;
Vorspiel & Liebestod aus Tristan und Isolde;Meistersinger-
Ouvertüre
+Berlioz: Les Francs-Juges-Ouvertüre
+Beethoven: Leonore-Ouvertüre Nr. 3
Chicago Symphony Orchestra,
Georg Solti
Decca, ADD, 1971-1977
jpc.de
op111
Moderator
#11422 erstellt: 25. Feb 2013, 19:03
Hallo zusammen,

Klassikkonsument (Beitrag #11420) schrieb:
Einer der nicht so häufigen Ausflüge Glenn Goulds in romantisches Repertoire:

Mit Grieg verband Gould eine entfernte Verwandschaft.
Ich versuche gerade meine alte CD mit Sibelius' Klavierstücken wiederzufinden.
Im Moment versucht Goulds derzeitige Plattenfirma sie unter "Glenn Gould - The Acoustic Orchestrations" in neuer Abmischung zu vermarkten. Meine wurde noch von Andrew Kazdin produziert und gemischt.
artsjournal.com: Andrew Kazdin *1934-2011
Klassikkonsument
Inventar
#11423 erstellt: 26. Feb 2013, 11:10

op111 (Beitrag #11422) schrieb:

Ich versuche gerade meine alte CD mit Sibelius' Klavierstücken wiederzufinden.
Im Moment versucht Goulds derzeitige Plattenfirma sie unter "Glenn Gould - The Acoustic Orchestrations" in neuer Abmischung zu vermarkten. Meine wurde noch von Andrew Kazdin produziert und gemischt.
artsjournal.com: Andrew Kazdin *1934-2011


Ja, die Sibelius-Aufnahmen fehlen noch in meiner Sammlung, und daher scharwenzele ich auch um diese Neuveröffentlichung herum.

jpc.de

Skrjabin ist da ja auch mit dabei. Und bei den Hörschnippseln hörte sich das mitunter schon etwas albern und willkürlich an, wie da zwischen den nahen und fernen Mikros hin- und hergeswitchend wurde. Ich dachte, bei der 2. CD könnte man die verschiedenen Mikrophon-Einstellungen vielleicht selber mischen.

Bei mir nun nach langer Zeit mal wieder:

jpc.de
(Bei mir die ältere CBS-CD-Ausgabe von 1988)

Robert Schumann (1810 - 1856): Klavierquintett Es-dur op. 44

Lennie haut in die Tasten, und das Juilliard Quartet begleitet ihn dabei (CBS, 1973).
op111
Moderator
#11424 erstellt: 26. Feb 2013, 12:36
Hallo Boris,

Klassikkonsument (Beitrag #11423) schrieb:
Skrjabin ist da ja auch mit dabei. Und bei den Hörschnippseln hörte sich das mitunter schon etwas albern und willkürlich an, wie da zwischen den nahen und fernen Mikros hin- und hergeswitchend wurde.

ich kann in Kazdins Buch nachschauen, ob es Infos zur Mischung gibt. Meine sehr vage Erinnerung sagt mir, dass zwischen einzelnen Passagen damals z.T nicht sanft überblendet sondern hart geschnitten wurde. An Skrjabin verlor Gould das Interesse als er merkte, dass parallel gleich 2 weitere Gesamtausgaben entstanden.


Korr: Anrede


[Beitrag von op111 am 27. Feb 2013, 08:44 bearbeitet]
op111
Moderator
#11425 erstellt: 26. Feb 2013, 12:41
Gestern eine originelle Appassionata und und ein ebensolcher Sturm
Beethoven / Gould
Piano Sonatas 2 (op 31 / op. 57)
Glenn Gould, Klavier
SONY, 1994
Bestellnummer: 6923792

jpc.de
Klassikkonsument
Inventar
#11426 erstellt: 26. Feb 2013, 18:12

op111 (Beitrag #11424) schrieb:
ich kann in Kazdins Buch nachschauen, ob es Infos zur Mischung gibt. Meine sehr vage Erinnerung sagt mir, dass zwischen einzelnen Passagen damals z.T nicht sanft überblendet sondern hart geschnitten wurde.


Das wäre sehr interessant. Ein bisschen wird von diesem Projekt auch in Bruno Monseingeons Film "The Alchemist" (EMI, 1974) gezeigt, der jetzt relativ günstig zu kriegen ist:

jpc.de


An Skrjabin verlor Gould das Interesse als er merkte, dass parallel gleich 2 weitere Gesamtausgaben entstanden.


Schade, ich hätte gern mehr Skrjabin von ihm gehört.

Allerdings heiße ich nicht Christian, sondern Boris.

op111
Moderator
#11427 erstellt: 27. Feb 2013, 08:55

Klassikkonsument (Beitrag #11426) schrieb:
Ein bisschen wird von diesem Projekt auch in Bruno Monseingeons Film "The Alchemist" (EMI, 1974) gezeigt,

Kazdin äußert seine Zweifel an Monseingeons Beiträgen, da er nie bei den realen Aufnahmesessions anwesend war und nur auf Goulds sorgfältig gefilterte Informationen zurückgreifen konnte. Das gleiche trifft auf Geoffrey Payzant (/Glenn Gould: Music and Mind) zu, der Gould nie persönlich traf und sein Werk auf PR-Texte stützte. Gould zeigte sich begeistert, dass man seiner "Informationsfilterung" reibungslos auf den Leim ging


[Beitrag von op111 am 27. Feb 2013, 08:56 bearbeitet]
op111
Moderator
#11428 erstellt: 27. Feb 2013, 09:04
Gestern wiedergehört:
Beethoven: Klaviersonaten Nr. 1, 3,5
aus
Glenn Gould plays... Vol.8 - Beethoven
Beethoven: Klaviersonaten Nr. 1, 3,5-10, 12-18, 23, 30-32
Glenn Gould, Klavier
Sony, ADD, 1956-1973
jpc.de

Klassikkonsument
Inventar
#11429 erstellt: 27. Feb 2013, 14:05

op111 (Beitrag #11427) schrieb:

Klassikkonsument (Beitrag #11426) schrieb:
Ein bisschen wird von diesem Projekt auch in Bruno Monseingeons Film "The Alchemist" (EMI, 1974) gezeigt,

Kazdin äußert seine Zweifel an Monseingeons Beiträgen, da er nie bei den realen Aufnahmesessions anwesend war und nur auf Goulds sorgfältig gefilterte Informationen zurückgreifen konnte.


Aber das Grundkonzept (verschieden entfernte Mikrophone, die mehr oder weniger reingemischt werden können) wird in dem Film wohl schon deutlich. Auf jeden Fall interessant auch Goulds Vision, dass er mehrere Varianten desselben Stücks bzw. von Teilen davon einspielt und der Hörer daraus selbst seine Ideal-Interpretation zusammenstellt. Für ihn eine Schlussfolgerung aus dem Werk von John Cage, dessen Wert er wohl darin sieht, auf die Rolle des Publikums hingewiesen zu haben.

Bei mir nun:

jpc.de

Iannis Xenakis (1922–2001): Terretektorh für im Publikumsraum verteiltes Orchester (1965-66)

Orchestre Philharmonique de l'O.R.T.F., Charles Brück (Edition RZ, Aufnahme von 1969).


[Beitrag von Klassikkonsument am 27. Feb 2013, 14:08 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#11430 erstellt: 28. Feb 2013, 01:23
Ich höre mal wieder die Zyx CD aus uralten Zeiten, die längst aus dem Katalog verschwunden ist, mit der Orgelsinfonie von Saint Saens, vor allem aber auch mit diesen wunderbaren Orgelstücken von Saint Saens. Ich liebe diese Orgelstücke wirklich, fast finde ich sie schöner als die Sinfonie. Das regt mich mal an, bei Spotify nach Orgelmusik von Saint Saens zu suchen.

Gruß Martin
Hüb'
Moderator
#11431 erstellt: 28. Feb 2013, 07:30

Ich höre mal wieder die Zyx CD aus uralten Zeiten, die längst aus dem Katalog verschwunden ist

Na Gott sei dank...
Moritz_H.
Stammgast
#11432 erstellt: 28. Feb 2013, 10:10
Mal was ganz anderes:

John Fernström:
Fagottkonsert (1945).

Solist: Anders Engström.
Göteborgs symfoniker. Dirigent: Thord Svedlund.

Label: Intim musik IMCD 015.
Hörbert
Inventar
#11433 erstellt: 28. Feb 2013, 10:10
Hallo!

@Martin2

Frei nach: "Wo es viel Licht gibt, gibt es auch viele Schatten" also: "Wo es viele Musikstücke gibt gibt es auch viele Lücken". Das dürfte bei Spotify auch nicht anders sein.

Aktuell im Player:

jpc.de

Allerdings aus der GA-Box, daraus die 7.Symphonie. Immer noch stellt Leibowitz für mich den Maßstab bei den Beethoven-Interpretationen dar. -Ich weiß deß er längst historisch gesehen überholt ist-.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 28. Feb 2013, 10:11 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#11434 erstellt: 28. Feb 2013, 18:59

Hüb' (Beitrag #11431) schrieb:

Ich höre mal wieder die Zyx CD aus uralten Zeiten, die längst aus dem Katalog verschwunden ist

Na Gott sei dank... :D


Wieso Frank, Du kennst die CD doch überhaupt nicht. Ich finde die Orgelsinfonie wirklich sehr gut, auch wenn's die Slowaken sind, höre das lieber als den Martinon, der mir etwas zu fett rüber kommt. Und die Orgelstücke zu hören, ist einfach wunderbar.

@Hörbert
Nein, Spotify scheint zumindestens die Arte Nova CDs zu haben. Höre das bei Gelegenheit.
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 100 .. 190 . 200 . 210 . 220 . 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 . 240 . 250 . 260 . 270 .. 300 .. 400 .. 500 .. 600 .. Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Was hört Ihr Klassik-Fans gerade jetzt, wenn ihr mal keine Klassik hört?
Hüb' am 27.08.2010  –  Letzte Antwort am 08.01.2024  –  575 Beiträge
Stilblüten aus der Klassik - Kritiken und mehr
Hüb' am 01.08.2008  –  Letzte Antwort am 11.08.2008  –  5 Beiträge
Wie hört Ihr unterwegs Klassik? cd, mp3, ?
Wilke am 08.05.2006  –  Letzte Antwort am 03.11.2006  –  34 Beiträge
Klassik-Radio unbegrenzt
Marthaler am 23.12.2006  –  Letzte Antwort am 14.02.2007  –  9 Beiträge
Bekannte Klassik
HiFi-Tweety am 09.10.2011  –  Letzte Antwort am 17.10.2011  –  25 Beiträge
"Heute gekauft","was hört ihr gerade jetzt" Threads
Martin2 am 07.03.2005  –  Letzte Antwort am 13.03.2005  –  16 Beiträge
Klassik via Techniradio
wolfi16 am 06.12.2005  –  Letzte Antwort am 17.12.2005  –  5 Beiträge
Wer von Euch hört Klassik im Radio?
Wilke am 27.09.2011  –  Letzte Antwort am 27.09.2011  –  8 Beiträge
Klassik für Kids
Hilda am 19.04.2004  –  Letzte Antwort am 08.10.2005  –  45 Beiträge
Klassik Neulingsfragen
tuxix am 17.12.2009  –  Letzte Antwort am 01.01.2010  –  6 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.252 ( Heute: 16 )
  • Neuestes Mitgliedrealgerri
  • Gesamtzahl an Themen1.557.824
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.687.464