Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

arnaoutchot (Beitrag #9306) schrieb:

Bin gerade sehr traurig über den gestrigen Tod von Charlie Haden, ein von mir sehr geschätzter Bassist, ich habe sicherlich 30 Platten von ihm. Er war wohl die letzten Jahre schon krank, so möge er in Frieden ruhen. :(

Haden ist ganz sicher zu früh von uns gegangen. Das ist wirklich sehr traurig.

Ich werde mal versuchen, zum Gedenken seine wichtigsten Alben im "Jazz für Anfänger"-Thread Revue passieren lassen. Melde mich wieder ...

Mr._Lovegrove (Beitrag #9305) schrieb:

Kurze Zwischenfrage: Ist jemandem bekannt, ob diese hier Herbie Hancock Speak like a child SHM CD nochmals neu remastert wurde oder dem RVG Master entnommen wurde?

Nein, das ist kein RVG Remaster. Bernie Grundman und Alan Yoshida haben anlässlich des 75. Geburtstags von Blue Note bereits 2012 begonnen (und machen es weiterhin), Blue Note Alben von den originalen Masterbändern in 192/24 zu digitalisieren. Diese Files werden dann genutzt, um die aktuellen 75th Anniversary Schallplatten zu schneiden (die weltklasse klingen und hier in Europa sogar in 180g vorliegen, auch bessere Pressungen als in den USA) und die 75th Anniversary SHM CDs herzustellen. ABER, letztere wurden leider, unnötigerweise, nochmal von japanischen Toningenieuren komprimiert, sprich lauter gemacht und die am EQ wurde auch rumgeschraubt. Nicht so schlimm wie RVG, aber weiß Gott keine audiophile Wohltat. Bei den Vinylausgaben liegt aber noch ein Coupon mit Downloadcode mit dem "richtigen" Mastering bei. Wenn also die Möglichkeit besteht, Vinyl abzuspielen, bitte zu diesen Platten greifen.

Gestern war ich in der Fnac und habe diese CDs mal mitgenommen:

Cannonball Adderley / Portrait of Cannonball (1958 ) / In New York (1962) / Thins Are Getting Better (1958 ) / alle Riverside




Art Blakey / Caravan / Riverside / 1962 / Keepnews Collection

Hier ein paar Gedanken zu Charlie Haden ... nachdem ich heute leider nicht dazukommen werde, nennenswertes davon zu hören, lieber im "Jazz für Anfänger"-Thread.

http://www.hifi-foru...043&postID=2430#2430

Wirklich traurig der Tod von Charlie Haden, er war - hätte fast "ist" geschrieben - einer der ganz Großen.


Hier nacheinander weg meine Jackie McLean Neuanschaffungen. Früher habe ich mich immer ein wenig schwer mit seinem mitunter sperrigen Spiel getan, heute weiß ich seine Musik sehr viel mehr zu schätzen. Mittlerweile sind das die Nummern 8 bis 10 von ihm in meinem Regal, alle aus 50er/60er Jahren.

Bluesnik 1961/1989

Destination Out! 1963, Toshiba EMI, 1994

Action 1964, Toshiba EMI, 1997

Noch ein letztes von mir zum Tode Charlie Hadens: Im Prinzip passt eines seiner berühmtesten Stücke zum heutigen Tag, "Silence". Hier die Version mit Chet Baker aus den 80ern, sehr schön, sehr traurig ...

http://www.youtube.com/watch?v=fXZR4zxMDeA&feature=kp

Ist von dieser gleichnamigen Platte (EDIT: die es einzeln nurmehr sehr teuer zu geben scheint, aber in der Box ist sie ebenfalls drin):

Ein spannendes Live Album mit u.a. Max Roach,Bud Shank,Chet Baker und natürlich Miles Davis.
Der Titel "Night in Tunisia" allein ist es wert sich die LP zu kaufen ;-)

Hier immer noch Charlie Haden. Diesmal als Sideman auf einer schönen Platte aus den 60ern mit dem amerikanischen Psychiater Denny Zeitlin - Live at the Trident.

Habe mal - mit Hilfe der amerikanischen Wikipedia-Diskographie einige Kollaborationen von Haden aus meiner Sammlung rausgesucht, da traten einige Überraschungen zutage, will heissen, Platten, wo ich Haden nicht vermutet hätte. Mehr im "Jazz für Anfänger"-Thread, Link siehe oben.

Miles Davis - A Tribute to Jack Johnson

Charles Mingus / Ah Um / Columbia / 1959 / Legacy 2CD



Sehr gute Ausgabe dieses Klassikers. Was mich aber stört, ist, dass immer nur der neue Remix von den 3 Kanal Bändern berücksichtigt wird, nicht aber der originale Mix von Teo Macero von 1959. Der klingt meines Erachtens viel druckvoller und vor allem kurzweiliger als die die Stücke in voller Länge auf dem Remix. Auf der alten CBS CD ist der alte Mix, und wäre diese nicht so digital entrauscht, wäre sie definitiv die bessere Wahl (für mich), weil sie einfach druckvoller klingt und mehr Gas hat. Deswegen habe ich mir mal die MasterSound Mini LP von 1997 geholt, diese hat ebenfalls den Original Mix und dürfte sorgfältiger gemustert worden sein, ich habe jedenfalls nur gutes darüber lesen können.

Miles Davis - Kind Of Blue

@cds23: Also ich finde, die 1999 SACD klingt fantastisch. Gerade dieses Album profitiert vom Remix ungemein. Überhaupt, diese alten Sony SACD's klingen eigentlich alle gut. Remix von den original 3track tapes, kein fancy EQ, keine Noise reduction usw. Ich wüsste nicht, was diese SACD schlägt...

chriss71 (Beitrag #9319) schrieb:

@cds23: Also ich finde, die 1999 SACD klingt fantastisch. Gerade dieses Album profitiert vom Remix ungemein. Überhaupt, diese alten Sony SACD's klingen eigentlich alle gut. Remix von den original 3track tapes, kein fancy EQ, keine Noise reduction usw. Ich wüsste nicht, was diese SACD schlägt... :prost

Das glaube ich gerne, aber ich habe die SACD nie gehört. Der Sound ist auf der aktuellen Legacy 2CD ja auch famos, ich finde das Album im Remix einfach nur zu lang und nicht so knackig wie auf dem Original Mix, der ja immerhin die Version des Albums wiederspiegelt, die Mingus für besser hielt und der Öffentlichkeit präsentieren wollte.

cds23 (Beitrag #9320) schrieb:

ich finde das Album im Remix einfach nur zu lang und nicht so knackig wie auf dem Original Mix, der ja immerhin die Version des Albums wiederspiegelt, die Mingus für besser hielt und der Öffentlichkeit präsentieren wollte.

Müsste mal recherchieren, ggf. auch in Mingus' Autobiographie, aber es würde mich wundern, wenn Mingus selbst die Kürzungen vornahm, geschweige denn diese Versionen für besser hielt, sondern diese nicht viel eher vom Produzenten kamen. Ich hab auch die SACD und auch die gekürzte Version, müsste ich mal vergleichen, wenn ich Zeit hätte.

Hier gerade der schon erwähnte Jacob Young mit Forever Young. Man mag es gefällig finden, man mag Young als Leader eher zurückhaltend erleben, aber das ist ein gut aufeinander eingespieltes Quintett, das mir ausgezeichnet gefällt. Entspannender, kluger, ruhiger Jazz, von mir aus darf Eicher so weitermachen . Bezüglich 3/5 des Quintetts (nämlich dem Wasilewski-Trio) bin ich allerdings parteiisch.

Ich hatte in den letzten Tagen schon folgende Box erwähnt, auf 20 CDs gibt es 35 Alben aus den Jahren 1947-1957 des für den europäischen Jazz elementaren Labels Vogue.

In der Aufmachung ganz ähnlich der Miles Davis - The Complete Columbia Album Collection Box, beide Male verantwortlich Sony Music Entertainment.
Doppelwandige Pappbox mit stabilen Papphüllen für jede CD, ausführliches Booklet mit den wichtigsten Daten jede Aufnahme betreffend. Schön, ich mag die Aufmachung.



Jazz On Disques Vogue - La Discotheque Ideale 35 Albums Originaux

Ich habe alle Aufnahmen mindestens einmal gehört, nicht das ich jetzt alle Aufnahmen auch klanglich geprüft habe, kann ich dennoch sagen, dass sie zumindest ab den Jahren 1953 sehr gut klingen (Mono!).
Hervorheben möchte ich, ob klanglich oder musikalisch, Aufnahmen folgender Musiker:

Dizzy Gillespie - Pleyel Jazz Concert - 1948
Martial Solal Trio
Lee Konitz Plays
Lionel Hampton
Jimmy Raney
Henri Renaud
Gerry Mulligan
Thelonious Monk - Piano Solo
Jimmy Jones Trio
André Hodeir
Barney Wilen

Einige unerwartete Highlights hat meine Tour hervorgebracht:

Hodeir wie ein früher Gil Evans.
Ein wunderbares Jimmy Jones Trio (mit Joe Benjamin und Roy Haynes, die langjährige Sarah Vaughan Band).
Jimmy Raney, aber eigentlich auch nicht, wenn man ein bisschen von ihm weiß.
Henri Renaud (in New York) hatte ich auch nicht im Fokus.
Lionel Hamptons Vibraphon klingt bei aller Intensität und Lautstärke nach blankem Stahl und Rohr, ohne jegliches Knister oder Rauschen (1953)!

Ausfälle gibt es gar keine, nur Django Reinhardt und Bechet treffen heute nicht mit jedem ihrer Titel meinen Geist, klingen für mich manchmal etwas aus der Zeit.
Ich weiß, das ich Teile dieser Bechet Aufnahmen vor einigen Jahren auch mit großem Vergnügen gehört habe. Tagesform.

Eine schöne Box für all die, die keine Problem mit guten Mono-Aufnahmen haben.

Mir macht das richtig Spaß.

arnaoutchot (Beitrag #6) schrieb:

"Complete Jack Johnson Sessions", 2003

Diese Box habe ich 2003 gekauft. Quadratisch. Fünf CDs. Metallrücken.

Jetzt gerade schickt mir Amazon eine Empfehlung mit dem Jahr 2005. Auch fünf CDs. Hochformat. Import. Ob man da noch die Übersicht behalten kann...

Miles Davis - The Complete Jack Johnson Sessions

HansFehr (Beitrag #9323) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #6) schrieb: "Complete Jack Johnson Sessions", 2003 Diese Box habe ich 2003 gekauft. Quadratisch. Fünf CDs. Metallrücken.[/img]

Keine Panik, wenn Du die fünf mit Metallrücken hast, hast Du die originale und schönere Ausgabe. Kannst Du beruhigt passieren lassen.

Ah, danke.

Die von 2003 war ja teurer.

Wes Montgomery/Milt Jackson
Bags meets Wes
Bei mir als 20Bit OJC.
Das ist eine Platte, die man jedem Einsteiger als eine der ersten auf die Brust drücken kann.
So viel Spielfreude und Virtuosität, gepaart mit tollen Songs und einer mitreißenden Eingängigkeit,
die aber nie ins Oberflächliche abdriftet, begeistert jeden.

Jazz and '90s

Für echte Jazz-Liebhaber sicher ein No Go. Mag's aber ganz gerne, um ein wenig Bar-/Lounge-Atmosphäre zu erzeugen...

Feiner Mainstreamjazz am Morgen:

Various
Concord SACD Sampler 1

Bei mir gerade im Player: Warren Bernhardt - Reflections


Einer der best aufgenommensten CD's die ich kenne (und ich kenne einige... ).
Zur Musik: Wer Bill Evans mag, wird auch Bernhardt mögen...
Zum Klang: Wie ich oben schon schrieb, fantastisch! Absolut abgrundtiefer Bass, trotzdem konturiert, das Piano absolut durchhörbar und die Drums dynamisch.

Heute für 1,- in einer Grabbelschütte gefunden:

Kenny Cox and the Contemporary Quintet
Introducing + Multidirection (Blue Note Conoisseur Edition)
Für sich betrachtet ist das ordentliche Musik eines ordentlichen Ensembles, (dessen Musiker mir
vorher völlig unbekannt waren). Liest man sich allerdings die Liner Notes (es sind die originalen der damaligen Zeit
abgedruckt), dann relativiert sich die Beurteilung leider. Denn in den Liner Notes wird der Vergleich
mit dem zweiten Miles Davis Quintett angestrebt, und davon sind Kenny Cox und seine Jungs ungefähr so weit weg,
wie die Erde von Beteigeuze.
Gerade der Pianist als Bandleader bleibt sehr schwach, setzt nicht mal als Begleiter, geschweige denn als Solist
Akzente. Aber auch die Bläsersolisten erzeugen kaum Spannung. Die Kompositionen sind ganz gut und spiegeln
den damaligen Contemporary Jazz ordentlich wieder. Doch gerade im Vergleich zu den großen Ensembles dieser Ära
fehlt die innere Spannung und diese packende und treibende Interaktion untereinander. Auch stilistisch ragt keiner
wirklich hervor. Allenfalls der Drummer versucht mitreißend zu spielen, klingt aber doch sehr nach einer mittelmäßigen
Tony Williams Epigone.
Die zweite Scheibe ist schon etwas besser, aber ich ordne das ganze mal unter ordentlicher Durchschnitt ein.
Ach ja, am Tenorsax ist Leon, der jüngere Bruder von Joe Henderson zu hören. Aber auch der kann mit seinem großen
Bruder nicht mithalten.

Bei mir gerade das hier im Player: John Coltrane-Interstellar Space

Coltrane gibt's hier auch:



John Coltrane - A Love Supreme

Bei mir gerade das hier im Player: Albert Ayler-Witches & Devils

Ich läute das Wochenende ein mit


Jimmy Cobb/The Original Mob und



Roy Hayes/The Return of the Jazz Communicators

beide aus der feinen Smoke Session Serie

und hier eine Warnung für die Nachbarn: heute Abend grille ich eine Mordslammkeule und dazu spielen die Fania Allstars San Juan, Yankee Stadium und Cheetah Club hoch und runter (Bilder lasse ich 'mal aus, wegen Jazz-Fragwürdigkeitsüberprüfung , auch wenn Dr.Lovegrove hier vor kurzem Tito Puente und Poncho Sanchez als "feinen Mainstreamjazz" tituliert hat)

Jan Garbarek - Officium

Miles Davis / 1958 Miles / Columbia / 1958 / 32DP 521



Ein allzu oft übersehenes Album von Miles, trotz dieser famosen Besetzung. Die japanische CD Erstpressung gibt das Album in Mono wieder und klingt herrlich entspannt, für mich die beste Ausgabe. Leider lange OOP.

Dualplattenspieler (Beitrag #9334) schrieb:

auch wenn Dr.Lovegrove hier vor kurzem Tito Puente und Poncho Sanchez als "feinen Mainstreamjazz" tituliert hat) ;)

Es heißt Mr. Lovegrove und meine Verallgemeinrung des Concord Samplers bezog sich auf den großen Teil des Samplerinhaltes, der serwohl mainstreamig ist. Die Herren sind da schon eine Ausnahme.

Hier hörend noch eine Ergänzung, die ich meinem Charlie-Haden-Katalog beigefügt habe: "American Dreams" (Verve Gitanes 2002). Nach kurzem Reinhören bei Erscheinen hatte ich sie damals verworfen, da mich das Streichorchester und das kitschige Cover abschreckten. Nun, da sie bei jpc im bazahlbaren Bereich liegt, habe ich sie dieser Tage doch mal in den Warenkorb geworfen. Das Orchester ist wirklich gewöhnungsbedürftig, aber unterm Strich eine schöne ruhige melancholische Platte, und ein schöner Schwanengesang nicht nur für Haden, sondern auch seinen ja auch schon verstorbenen Kollegen Michael Brecker.

bei mir dreht sich gerade Dexter Gordon


Dexter Gordon - Our Man in Paris

und ich hoffe morgen kommt die hier:

Dexter Gordon - Go

und:

Lee Morgan - Cornbread

nachdem ich doch viel gutes über die Sonderreihe zum 75. Label-Jubiläum von Blue Note gelesen hatte ... warten wir mal ab

Sind das die Vinylausgaben ? Wenn ja, kannst Du klanglich mehr dazu sagen ?

ja, Vinyl ... gibt es etwa schon was besseres ?
Ich hoffe die kommen morgen, aber bis ich da was zu sagen kann werden noch ein paar Tage vergehen, ich hab die Bude voll Besuch aus Israel ...

ach, und jetzt dreht sich hier ein ganz nettes Stöffchen, die No. 515

na ja, da gibt es wohl nur noch einen Link auf die CD
Paul Kuhn - The L.A. Session

grandios

Bei mir gerade das hier im Player: Ornette Coleman-Free Jazz


Ein muss für jeden Free-Jazz fan

Simone Kopmajer - The Best In You

Gutes Wetter und Musik mit guter Laune:

Hank Mobley
Work Out (Ron McMaster Disc)

im wohl temperierten Wohnzmmer sitzend dreht sich hier gerade:


David Murray Octet - Ming

Hier Diana Krall - The Look of Love - DVD-Audio Mehrkanal 24/96 2003 - kühle Musik an einem heissen Tag ...

Herbie Hancock - Cantaloupe Island

Passend zu den hohen Temperaturen hier: Joe Henderson - Double Rainbow - Joe Henderson plays the Music of Antonio Carlos Jobim (Verve 1995).

CD Freitagnacht bei Ebay bestellt, Samstag schon im Briefkasten. Im Radio gehört und dachte, muß ich haben.
Von langsameren bis rockigen Gitarrenklängen.
Sehr gut!!!

Jazzkantine - Heiss & Fettig

Ich fange heute damit an, mich durch diese schöne Bestellung, die gestern kam, durchzuhören:

die neue vom Nils, der Typ macht einfach keine schlechten Platten

Nils Petter Molvaer - Switch

Erstlauschung: Enrico Pieranunzi - Stories


Einschätzung folgt...

John McLaughlin - My Goal's Beyond war hier im Zusammenhang mit dem Tod von Charlie Haden ein Thema.

Für mich ein tolles Album. Die Vinyl-Version habe ich nicht mehr. Soeben eingetroffen bei mir ist diese CD von 2010.

Ich wundere mich über die Schreibweise auf dem Cover. John Mc Laughlin.