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Der Jazzrock – Fusionen, Helden, Platten (eine Geschichte)

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Dominos
Stammgast
#751 erstellt: 24. Sep 2021, 07:46
Naja ... Versuch macht klug
Mein Ding ist das nicht, wo wir wieder bei den Geschmäckern wären.

Gruß
arnaoutchot
Moderator
#752 erstellt: 24. Sep 2021, 09:12

vampula (Beitrag #750) schrieb:
... in dem aufkommende Genre Acid Jazz, was mitunter auch ein paar nicht ganz uninteressante Platten und Bands hervorbrachte.


Da hier war ein Hit in 1993, Discogs ordnet es auch dem Acid Jazz zu ... ich kann mit solchen Genre-Begriffen ehrlich gesagt wenig anfangen. US3 - Hand on the Torch - Blue Note 1993. D Herbie Hancocks Cantaloupe Island umgearbeitet zu Cantaloop (Flip Fantasia) mit dem britischen Trompeter Gerard Presencer ... das Stück hat was, finde ich. Die ganze Platte kenne ich gar nicht ...

Ansonsten bin ich bei Dominos, die grosse Zeit der Jazz-Fusion war in den 1990ern vorbei.

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vampula
Stammgast
#753 erstellt: 24. Sep 2021, 12:03

die grosse Zeit der Jazz-Fusion war in den 1990ern vorbei

da bin ich d'ac­cord
vampula
Stammgast
#754 erstellt: 24. Sep 2021, 12:10
wobei hätten die hier mehr Jazz Elemente eingesetzt wer weiss
0802644806716
Mr._Lovegrove
Inventar
#755 erstellt: 24. Sep 2021, 12:29
"Hand on the torch"...ich liebe die Platte bis heute. Schon als es nur die erste Single gab, fand ich das einfach geil. Dabei kannte ich zum damaligen Zeitpunkt nicht mal Herbie Hancock's Original. Das kam erst später.
Aber auch das ganze Album ist die wohl insgesamt gelungenste Melange aus Jazz und Hip Hop. Es gibt kaum einen wirklich schwachen Track und die Platte hat mit "Canataloop", "Tukka Yoot's Riddim" und dem genialistischen Schlussstück "The Darkside" drei absolute Kracher zu bieten.
Das Album ist der Höhepunkt der Hip Hop Jazz Ära und bietet gleichzeitig auf Grund der vielen Blue Note Samples einen tollen Anstoß, sich mal die Originale anzuhören. Es gab meines Wissens sogar mal eine Edition mit eben den Originalen als Bonus CD.

Ich habe übrigens noch die deutsche Erstpressung mit dem alternativen Cover.
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[Beitrag von Mr._Lovegrove am 24. Sep 2021, 12:32 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#756 erstellt: 24. Sep 2021, 15:02
Na, dann muss ich mir die US3 doch mal ganz anhören ...

Eine letzte bei mir noch zu 1993. Zugegeben nicht wirklich Jazz-Rock, eher jazziger akustischer Blues auf Basis des einen oder anderen Stückes mit Singer/Songwriter-Hintergrund (Van Morrison, Joni Mitchell): Cassandra Wilson - Blue Light Til Dawn - Blue Note 1993. Das war Wilsons erste Platte für Blue Note und ein grosser Erfolg. Rein klanglich ist sie immer noch ein Musterbeispiel ihrer Zunft, es gibt von Pure Pleasure Records auch eine audiophile Vinylausgabe, die sehr gut ist (unten verlinkt), aber auch die normale CD klingt exquisit.

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https://www.discogs....Dawn/release/3188976
Mr._Lovegrove
Inventar
#757 erstellt: 25. Sep 2021, 08:56
Ich habe noch zwei letzte für 1993:

BT
Barbara Thompson & Paraphernalia
Everlasting Flame 1993
Diese Scheibe ist mitnichten der straighte Jazzrock, den man von der Gruppe um die Saxophonisten gewohnt ist, sondern eher eine Reise um die Welt.
Thompson lässt alle möglichen Einflüsse und Musiken in ihren Jazzrock einfließen. Indisches, osteuropäische Folklore, der Blues oder auch Gospelversatzstücke finden sich hier. Das ist nicht immer gleichmäßig konsistent, aber dennoch interessant.

FKP
Frank Kirchner
Frank Kirchner 1993
Auch der Saxophonist, der seit 1986 bei Grönemeyer spielt, ist kein geradliniger Jazzrocker. Auf seinem Debüt finden sich aber durchaus einige jazzrockige Stücke, aber auch funkiges und folkiges findet Platz. Ich finde die Scheibe nicht durchgängig überzeugend und manchmal etwas langatmig, aber kompetent ist das allemal gespielt.
Mr._Lovegrove
Inventar
#758 erstellt: 26. Sep 2021, 18:00
Na dann sind wir schon im Jahre 1994. Ein paar Scheiben haben ich dann doch noch gefunden, nicht mehr viele, aber die wenigen sind teils ganz interessant.
Und damit keiner anfängt zu glauben, ich wäre ein Al Di Meola Fanboy, der sämtliche Werke verteidigt, fange ich doch gleich mal mit einem Verriss an:

61MPcy6aBfL._SY450_
Al Di Meola
Orang and Blue, 1994
Acoustic Bass – Marc Johnson
Bass – Mario Parmisano
Drums – Manu Katché, Peter Erskine, Steve Gadd
Electric Bass - Pino Palladino
Guitars, Violin, Percussion, Piano, Drums – Al Di Meola
Keyboards– Mario Parmisano
Percussion – Gumbi Ortiz
Piano – Mario Parmisano
Saxophone – Andres Boiarsky
Synthesizer, Charango, Guitar – Hernan Romero
Trombone – Conrad Herwig
Trumpet – Michael Pinella
Violin – Simon Shaheen
Vocals – George Daralas, Hernan Romero, Noa

Ein Nachfolger eines Albums vom Schlag einer "Kiss my axe" kann nicht besser sein, aber vielleicht anders gut oder gleichwertig. Und die hervorragende Besetzung und die zugegebenermaßen exzellente Produktion müssten eigentlich dafür sprechen.
Leider wäre das Wort Enttäuschung für diese Musik noch zu lieb gewählt. Di Meola hat weder sich selbst noch dem Hörer einen Gefallen mit der Platte getan. Ich weiß noch, als ich sie damals direkt nach Erscheinen gehört (aber nicht gekauft) hatte und mir als allererstes in den Sinn kam, dass diese teils schrecklich kitschigen und überzuckert klingenden Stücke wie die Musik zu einem Werbefilm eines Touristikunternehmens klingt und man dazu glanzpolierte Aufnahmen von exotischen Hotelterrassen im Sonnenuntergang oder über die Steppe donnernde Safarijeeps voller Touristen sieht.
Zu dieser Meinung stehe ich bis heute! Man kann dem Gitarristen und Komponisten durchaus eine gewisse Ambitioniertheit nachweisen, aber dieses Attribut alleine kann keine Qualität garantieren. Und so verklebt Di Meola die Songs, und hier leider gerade die akustischen, mit Tonnen von Zuckerkitsch und Sirupklischees. Hie und da funkeln wie im gut gedachten aber doch verfehlten "Theme of the mothership" ein paar schöne Ideen auf, die Di Meola aber nicht im Ansatz zu Ende denkt, sondern einfach absaufen lässt.
Hier ist leider nicht ein einziges Stück als annähernd gut zu bezeichnen. Hier ist "erträglich" schon ein Lob.
Di Meola hat wirklich nicht viele wahrlich schlechte Platten in seiner Karriere gemacht. Einige waren, wie "Vocal Rendezvous" oder die beiden Beatles Scheiben, sicher diskussionswürdig, aber kaum schlimm. Nun, "Orange and Blue" aber ist, nach "Scenario" und knapp vor "The Infinite Desire" (dazu kommen wir noch), eine der drei Scheiben, die ich als absolut katastrophal bezeichnen würde. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Sep 2021, 19:48 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#759 erstellt: 26. Sep 2021, 18:23
He he ... danke für Deine Aufrichtigkeit. Vielleicht sollte ich mir die Orange & Blue mal anhören ? Vielleicht finde ich die ja gut ? Naja, ich glaube, ich lasse es lieber ...

Die einzige die mir auf Anhieb zu 1994 einfällt ist nochmals eine Vokalplatte: Patricia Barber - Cafe Blue - Premonition/Blue Note 1994. Ebenso wenig Rock wie die weiter oben gezeigte Cassandra Wilson, auch wenn mit Taste of Honey oder Ode to Billie Joe Vorlagen aus der populären (Rock)Musik verwendet werden. Beeindruckend ist die Bandbreite von Frau Barber, diese mit Jazz und ihren eigenen Kompositionen wie Too Rich for My Blood zu kombinieren. Ich finde nach wie vor, dass es PB's Meisterwerk ist und ich habe eine viel zu hohe Zahl an audiophilen Ausgaben davon, inkl. der MFSL 45rpm LPs. Für den Hausgebrauch würde ich die interessante ungemasterte SACD von 2016 heranziehen, die es noch einigermassen preiswert gibt.

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https://www.discogs.com/Patricia-Barber-Cafe-Blue/release/8477082
Mr._Lovegrove
Inventar
#760 erstellt: 02. Okt 2021, 08:04
Hier habe ich noch eine, die ich mal vor längerem im Jazzthread besprochen hatte. Den Text übernehme ich einfach mal:
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Vinnie Colaiuta
Vinnie Colaiuta 1994

Bass – Neil Stubenhaus, Pino Palladino, Sal Monilla, Sting, Tim Landers, John Patitucci
Guitar – Dominic Miller, Michael Landau, Mike Miller
Organ – David Sancious
Percussion – Bert Karl
Piano – Chick Corea, Herbie Hancock
Synthesizer, Electric Piano – David Goldblatt
Tenor Saxophone – Steve Tavaglione
Trombone – Ron Moss
Trumpet, Flugelhorn – Jeff Beal
Drums, Keyboards, Percussion, Programmed By – Vinnie Colaiuta

Colaiuta zählt zu den ganz großen Drummer auf der Schneide zwischen Pop und Jazz und spielte schon bei Zappa und Sting. Dieses 1994er Debüt auf Stretch GRP ist ein typisches Kind seiner Zeit. Mit vielen Keyboardsounds ausgefüllt, aber leider etwas wenig kompositorischer Stringenz und Qualität schlägt sich der Virtuose mit Hilfe verquerer Rhythmen und komplizierter Harmonien durch dieses etwas unausgewogene Programm. Mal erklingt harter Prog, mal softe Fusion, ausgefüllt durch ein paar Kleckser Mainstreamjazz. Aber wirklich griffig und packend ist diese Musik selten. Das klingt eher nach Musicians's Music und so kann auch die Allstarbesetzung die Unausgegorenheit der Platte nicht wettmachen.
Klanglich ist das aber hervorragend gemacht und in ein zeittypisch dynamisches und knalliges Klangbild hineinproduziert.
Wer auf Frickeljazzrock steht, der ist hier aber sehr gut aufgehoben.
Mr._Lovegrove
Inventar
#761 erstellt: 09. Okt 2021, 07:56
Ich bringe noch schnell 1994 zu Ende. Und dann kommt auch bei mir eine recht große Leere.
or
Orphy Robinson
The Vibes describes, 1994
Der aus London stammende Multiinstrumentalist, der aber hauptsächlich Vibraphon spielt, vermengt auf seinem dritten Album alle möglichen Stile recht gewandt und pflegt eine Art urbanen Jazzfusion-Avantfunk. MIt einer ganzen Armee an Musikern eingespielt pendelt Robinson zwischen modernem Jazz, Funk und Soul, hie und da klassischen Fusionelementen und einer gehörigen Portion Avantgarde. Die Scheibe steht typisch für die zeitweise herrschende Aufbruchstimmung im Jazz, die in den 90ern einige ideenreiche Musiker und Platten hervorgebracht hatte.

ye
Yellowjackets
Run for your life, 1994
Bass – Jimmy Haslip
Drums – William Kennedy
Guitar – Robben Ford
Keyboards – Russell Ferrante
Synthesizer [Synclavier] – Steve Croes
Saxophones, Electronic Wind Instrument [Ewi], Bass Clarinet – Bob Mintzer

Mit Bob Mintzer an Bord erfanden die Yellwojackets sich zumindest teilweise selbst neu. Diese Platte ist viel jazziger, aber auch viel vitaler und lebendiger, als einige der kalten und leblosen Platten der 80er. Hier herrscht wieder der Wind des Jazz, einige Stücke haben mit Fusion nichts zu tun. Doch selbst die, die man diesem Genre zuordnen kann, klingen frisch und forsch, atmen den Swing und den Groove und haben nichts mehr technokratisches an sich. Schöne Platte!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 09. Okt 2021, 07:57 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#762 erstellt: 09. Okt 2021, 12:56
Ich hätte noch was für 1994.
Eine Art All-Star-Projekt rund um Stanley Clarke, mit Larry Carlton (g), Billy Cobham (dr), Najee (Sax & Fl), Deron Johnson (p). Da wird jetzt nicht der Wald umgerissen oder das Genre neu definiert, sondern “Standards“ a la “Stratus“ oder “All Blues“ straight und rockig präsentiert. Keine Gefangenen.

amazon.de

Stanley Clarke & Friends - Live At The Greek
Sony Music 1994
hifi_raptor
Inventar
#763 erstellt: 10. Okt 2021, 13:41
Kaum gelesen und schon gespielt. Sehr gutes Album. Wie ich finde ein Klassiker des Genre. Auch klanglich vernünftig. Der Bass kommt gut.Habe ich schon lang nicht mehr gehört. Dafür das das alles Solokünstler sind harmonieren sie hervorragend.
Wahrscheinlich kommt man nur über so einen Thread auf das Album. Ich habe die ScheIbe auf Empfehlung von einem Bekannten aus dem Forum hin gekauft.
Schönen Sonntag
Don_Tomaso
Inventar
#764 erstellt: 10. Okt 2021, 15:55
Mir hat sie, glaube ich, A... vorgeschlagen. Wofür es dann doch manchmal gut ist.
Mr._Lovegrove
Inventar
#765 erstellt: 22. Okt 2021, 09:23
Ich sagte ja, dass ich ab 1995 eine große Leere in Sachen Fusion und Jazzrock inne halte. Für 1995 habe ich exakt zwei Scheiben gefunden:
mm
Marcus Miller
Tales 1995

Der Meister des Slap- Basses kokettiert auf diesem Album sehr offensichtlich mit Hip Hop und dessen Beatkultur. Es wird hie und da auch ein wenig gerappt und die großartige Me'Shell Ndegéocello hat ein recht intensives Gastspiel. Ansonsten ist auch "Tales" eine typische Miller Platte. Es gibt Bass, Bass und nochmal Bass. Wer es mag, mag es, wer nicht, so wie ich, schläft ein.

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John McLaughlin
The Promise 1995

Mal abgesehen vom schrecklich zeitgeistigen Magic Eye- Cover ist dieses Album vom Paten der Jazzrockgitarre gar nicht mal schlecht. McLaughlin vollzieht einen stilistische Rundumschlag, der ihn, unterstützt von allerlei Jazzstars und -Legenden, von rein jazzigen Tracks (gerade zu Beginn des Albums) über klassischen McLauglin- Jazzrock zu indisch inspirierten Klängen und moderneren Sachen führt. Die Scheibe ist eher eine Zusammenstellung aus einzeln zu sehenden und für sich stehenden Tracks, denn ein homogenes Ganzes und ein Meisterwerk ist sie ganz bestimmt nicht, aber eben auch nicht so langweilig wie Kollege Miller von oben.

So, das war es schon für 1995 von meiner Seite aus.....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Okt 2021, 09:23 bearbeitet]
Micha_L
Stammgast
#766 erstellt: 23. Okt 2021, 17:45
1995 machte sich ein vietnamesischer Jazzer europaweit bekannt.
Das Label ACT veröffentlichte ein furioses Album:

Nguyen Le: Million Waves

https://i.postimg.cc/FH2kkbtD/s-l640.jpg

https://i.postimg.cc/BvHLT84s/s-l1600.jpg

Bis heute gab es eine Reihe weiterer Veröffentlichungen.


[Beitrag von Micha_L am 23. Okt 2021, 17:49 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#767 erstellt: 12. Nov 2021, 09:23
/So, nach längerer Pause melde ich mich mal wieder hier. Hab in den Untiefen meiner HDD doch in der Tat ein paar Scheiben aus dem Jahr 1996 gefunden, die großenteils sogar gut bis überragend sind.
jpc.de
Miles Davis
Live around the world

Die hatte Michael ja schon vorgestellt. Die CD enthält Liveaufnahmen aus den Jahren 1988-1991 und zeigt, dass viele der Stücke, die vermeintlich perfektionistisch-ästethische Studiokonstrukte sind, live hervorragend funktionieren. Ansonsten stimme ich Michael in seiner Meinung kommentarlos zu.

LW
Lenny White
Renderers of Spirit
Einer der ganz großen Fusiondrummer wollte es hier nochmal so richtig wissen und holte das große Besteck raus. Eingeladen waren u.a. Stanley Clarke, Patrice Rushen. Victor Bailey, Mike Brecker, Geri Allen und Bennie Maupin. Herausgekommen ist ein vitales und nie langweiliges Spätwerk, auf dem White und seine Truppe oszillierend zwischen klassischem Jazzrock, 70s Funk und R'n'B (inkl. ein paar Vocal- Tunes) agieren. Der mittelschwere Retrotouch ist aber beleibe kein Zeichen des Stillstands, sondern eine gut funktionierende Angelegenheit. Die Allstarband und ihre Gäste tragen dann zur weiteren Spannung bei. Schöne Platte!

HA
Herb Alpert
Second Wind

Dieses Spätwerk des großen Mannes der Easy Listening Fusion verhält sich dagegen schon deutlich diskussionswürdiger. Alpert, dessen exzellentes Trompetenspiel hier im Fokus steht, setzt auf dieser Platte auf ein Vehikel aus modernem Jazzpop, Smooth- Elementen und lockerer Fusion. Die Songs, in denen der Drumcomputer leblos vor sich hin pluckert, funktionieren weniger gut, die Songs, in denen eine Band aufspielt, machen mehr Laune. Das ist schon kompetent komponiert und musiziert, jedoch hinterlässt es kaum eine lang anhaltende Note, sondern bleibt etwas sehr oberflächlich.

sg
Spyro Gyra
Heart of the night

Gleiches gilt für die x-te Scheibe der altgedienten Fusiontruppe. Auch dieses Album beweist, dass Musizierkompetenz auch langweilig sein kann. Spyro Gyra changieren mal wieder zwischen poppigen Sounds, belangloser Fusion und etwas schmalzigen Balladen. Das mag dem geneigten Fan sogar gefallen, ich finde es anbiedernd. Und die Truppe hat auf jeden Fall bessere Platten im Programm.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Nov 2021, 09:23 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#768 erstellt: 12. Nov 2021, 09:30
Und dann gibt es da ja noch als Highlight aus diesem Jahr diese hier:
jpc.de
Nguyên Lê
Tales From Viêt-Nam

Zitat aus meiner Akte:
"Gitarrenvirtuose Lê verbindet als gebürtiger Vietnamese nicht nur auf seinen eigenen Alben die fernöstliche Musik mit der Klangkultur des Westens und schafft damit einen gekonnten Spagat. Dieses Werk schließlich ist sein Opus magnum, auf dem er zusammen mit der Sängerin Huongh Tan und einer superben Band seine Art der Weltmusik spielt. Dabei driftet er nie in Klischees ab, sondern bleibt in jedem Song spannend. Hier treffen Fernost und West aufeinander, wie Schraube und Mutter; es passt wirklich perfekt!
Und wer perkussive Sounds in Reinkultur mag, der kommt an dieser CD nicht vorbei. Wenn es die Musik erfordert, dann werden erdbebenartige Bässe freigesetzt, dass es eine wahre Freude ist. Explosivste Drumsounds und schneidende Gitarren bilden dabei den Grundstock dieses Klangfestes, das durch vielfältig klingende Percussions und Trommeln komplettiert wird."
Gomphus_sp.
Inventar
#769 erstellt: 12. Nov 2021, 11:56
Guten Morgen, Mr. Lovegrove,
ich habe da auch noch was aus 1995. Kleine Vorgeschichte. Um 1980 herum erlebte ich die Jazzband "Oriental Wind" im Bunker Ulmenwall in Bielefeld. Bandleader Okay Temiz, Schlagzeug und Percussion, hatte neben einem Bassisten, einem Saxofonisten, der auch andere, ich sag jetzt mal "orientalische" Flöten und Blattrohrinstrumente blies, auch noch den schwedischen Pianisten Bobo Stenson auf der Bühne. Sehr famos das Konzert, eine Fusion aus Jazz und orientalischer Musik. Kaufte mir auch kurze Zeit später eine Platte von Oriental Wind (" Live In Der Balver Höhle"), die ich dann aber einer guten Freundin schenkte. Heute ärgere ich mich darüber. Egal. In den Neunziger Jahre entdeckte ich in Duisburg Marxloh einen kleinen türkischen Buch und CD Laden. Und da fand ich diese Okay Temiz CD.

b27.

Sie heißt Magnet Dance und enthält eine Vielzahl an Beispielen, wie sehr Jazz mit orientalischer Musik verschmelzen kann und zu einer Art World Musik werden kann. Sieh mal einer an: 1995 in den USA erschienen.

Es musizieren Okay Temiz Percussion, Congas, Berimbau, Talking Drum, Cowbell, Goblet Drum [Darbuka] /
Hasan Gırnataci Klarinette / Patrik Lax Schlagzeug / Hacı Rüstem Cembeli Goblet Drum [Darbuka] / Ergün Şenlendirici Trompete / Ahmet Özden Zurna
Micha_L
Stammgast
#770 erstellt: 17. Nov 2021, 17:47

Mr._Lovegrove (Beitrag #768) schrieb:
Und dann gibt es da ja noch als Highlight aus diesem Jahr diese hier:
jpc.de
Nguyên Lê
Tales From Viêt-Nam
..............


Bemerkenswert auch deswegen, weil das hier ankommt, obwohl kaum Jemand im Westen vietnamesische Standards kennt und die Sprache versteht.

Andererseits sind Vietnamesen für diese Interpretationen ihrer Volkslieder kaum zu begeistern.
Mr._Lovegrove
Inventar
#771 erstellt: 21. Nov 2021, 11:12
Ich habe mal geschaut, wieviel ich für die Folgejahre zu bieten habe. Da ist kaum was in meiner Sammlung, bzw. Festplatte. Für 1997 habe ich nur eine einzige zu verzeichnen. Und die kommt ausgerechnet von einem meiner "Lieblingskünstler":

jpc.de
Till Brönner
Midnight, 1997

Drums – Dennis Chambers
Electric Bass – Anthony Jackson
Flute, Tenor Saxophone, Alto Saxophone, Programmed By – David Mann
Guitar – Dean Brown, Jim Tunnel
Percussion – Manolo Badrena
Programmed By, Keyboards – George Whitty
Tenor Saxophone – Michael Brecker
Trumpet, Flugelhorn, Piano – Till Brönner

Die Leser und Teilnehmer des großen Jazz- Nachbarthreads kennen mein Verhältnis zu Brönner und mein gelegentliches Bashing von deutschlands berühmtesten Jazzmusiker der jüngeren Zeit. Und das hat vielfältige Gründe. Dieses Debütalbum ist einer davon. Ich versuche aber hier mal etwas sachlicher zu sein:
Brönner ist ein Trompeter und auch ein Uni- Professor, der eigentlich zu ganz anderen musikalischen Taten fähig wäre, als die, die er bisher veröffentlich hat. Ganz ohne ihn zu diskreditieren ist es oft doch leichte Kost, eher epigonal wirkende Hommage oder schlicht kommerzieller Konsumjazz, den er verkauft. Und leider tat es dies von Anfang an, wie diese Platte beweist.
Nun muß man dazu sagen, dass Verve sich in den 90ern als das große, frische und rundumerneurte Jazzlabel mit Tradition präsentierte und neben einer umfangreichen Aufarbeitung seines Backkataloges massiv neue Signings aus alles Richtungen des Jazz betrieb. Das war mal extrem frische Musik abseits des Kommerzes, das war aber auch der Kommerz in Person. Und so wurde Brönner als junger frischer Trompeter aus Deutschland gleich mal in die Powerstation gebeamt, bekam ein Allstarensemble zur Seite gestellt und zusammen nahm man eine, nun ja, Art von Jazzpop- Fusion- Platte auf. Zeitgeistige und leider sehr austauschbare und damals schon altbackene Elektronikbeats wurden hier mit leicht konsumierbare Songkost gemixt, die keinem wehtat. Diese Musik ist, zumindest im akustischen Segment, durchaus kompetent musiziert, aber sie hinterlässt keinen bleibenden Abdruck im Kopf und knapp 25 Jahre später klingt sie recht schlecht gealtert. Wobei Brönner selbst durchaus mit einer gewissen Coolness und Klarheit im Ton glänzt. Sein Spielcharakter erklingt zwar noch jugendlich und weniger ausgereift und man wird hie und da an einen Miles Davis aus den 80ern erinnert, aber hier spielt kein Garagenamateur.
Doch wenn ich nun doch emotional werden darf, dann empfinde ich diese Musik als schrecklich! Und zwar in vieler Hinsicht. Das klingt so angebiedert, so austauschbar, so frei von Swing und Blues und so emotionslos wie eine Waschmaschine. Ich bin ja wirklich kein Freund der Fusion- und Smoothjazzszene der 80er und kann bekanntlicherweise mit Bands wie Spyro Gyra oder Acts wie Dave Koz nix anfangen und in dieser Tradition sehe ich diese Platte, nur dass Brönner hier zudem noch mit einer zusammengewürfelten Truppe einfach recht planlos und nicht als Kopf einer Band mit Idee irgendeine seichte Suppe kocht. Aber das ist schließlich nur meine Meinung, mehr nicht.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 21. Nov 2021, 11:13 bearbeitet]
crim63
Inventar
#772 erstellt: 21. Nov 2021, 23:25
@Mr._Lovegrove, ich muß sagen Deine Meinung zu Brönner ist nicht schlecht. Ich kenne nicht allzu viel von Ihm aber das hat mir alles nicht zu gesagt.
Ich dachte ich tu dem Mann unrecht aber nach Deinem Post sehe ich es klarer wo da der Fehler steckt.

Gruß Maik
vampula
Stammgast
#773 erstellt: 22. Nov 2021, 08:12
Brönner kann es schon,wenn er will in diesem Zwiegespräch
0889854921125
ist natürlich nichts für diesen Thread
hifi_raptor
Inventar
#774 erstellt: 22. Nov 2021, 13:47
Morgen,
Ich verreiße kommerziell gemachte Musik auch mal gerne. Aber gerade meinereiner hat über leicht zugänglichen (Smooth)uJazz überhaupt Zugang zum Jazz gefunden.
Ich habe auch eine Scheibe, oder auch zwei von Brönner. Alles gut!
Und wenn die Stimmung da nach ist und ich ganz sicher keine Lust auf Gefrickel oder Endlosvariationen oder egomanische Soli oder A-tonales habe, lege ich Brönner und Co. auf.
IMHO kann ich gar keine Fehler erkennen.
Solche Künstler können alleine von "anspruchsvoller" Kundschaft nicht leben. Je mehr geneigtes Publikum die erreichen um so besser fürs Geschäft.
Vom Spass alleine kann man nicht in Brot beißen. Er sei denn der Künstler ist wohl genährt und gönnt sich ein Album für sich alleine und ein paar Hardcore Fans.
Gruß und immer eine gute Scheibe unter Laser / HD / Nadel.


[Beitrag von hifi_raptor am 22. Nov 2021, 13:51 bearbeitet]
buayadarat
Inventar
#775 erstellt: 22. Nov 2021, 14:14
Genauso geht es mir auch, ich habe viele Künstler über deren kommerziellen Projekte kennengelernt, die von deren Anhänger zerrissen wurden, mir aber gefallen haben, und über die ich dann Schritt für Schritt auch den Zugang zu anderen Werken gefunden habe.

Ohne diese kommerziellen Scheiben, würde ich vielleicht heute Miles Davis, Herbie Hancock, Bobby McFerrin, Al Jarreau und viele andere noch gar nicht kennen. Bei mir kommt noch dazu, dass mir diese Werke sogar gut gefallen.


[Beitrag von buayadarat am 22. Nov 2021, 14:14 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#776 erstellt: 27. Nov 2021, 10:53
Und so empfindet jeder anders und damit hat die Musik doch etwas großartiges erreicht.
Da hier sonst keiner mehr etwas hat, fahre ich mit 1998 fort und muß schon wieder böse werden; und das bei einem meiner Lieblingsmusiker:

jpc.de
Al Di Meola
The Infinite Desire, 1998

Wie ich schon öfters erwähnte, empfinde ich drei Scheiben in seiner Diskographie als wirklich schlecht: "Scenario", "Orange and Blue" und diese hier. Eigentlich ist die Platte eine durchaus logische Konsequenz aus dem zunehmenden Einsatz von Synthesizern und Keyboards in der Musik Di Meolas, und auf Scheiben wie "Soaring through a dream" oder "Kiss my axe" funktionierte die Fusion von Synths und Gitarren ja auch wunderbar, aber hier auf dieser Platte gerät diese Balance aus den Fugen und der Gitarrist klebt sein exzellentes Spiel nicht nur mit teils sehr kitschigen Keyboardlinien zu, sondern lässt zudem den Drumcomputer seelen- und ideenlos vor sich hin pluckern. Zudem der Italo- Amerikaner sich auch kompositorisch im Nirgendwo zwischen ultrapathetischem Balladenzucker, leblosem Jazzrock und offensichtlicher Selbstkopie verrannt hat. Eine absolut schreckliche Platte!
Mr._Lovegrove
Inventar
#777 erstellt: 04. Dez 2021, 10:48
Und auch für 1999 habe ich nur eine Scheibe auf der HDD gefunden.
51oo0gTS-3L
Dave Koz
The Dance, 1999

Koz zählt ja zu den Superstars des Smoothjazz und ist neben Kenny G. der bekannteste Saxophonist dieses "Genres". Und obschon ich persönlich mit diesem Geblubber nichts anfangen kann, so ist dieses Album eine durchaus anhörbare und exzellent gemachte Platte geworden, auf der Koz von einigen bekannten Musikgrößen wie Burt Bacharach oder Montell Jordan unterstützt wird. Ob letzterer sich wirklich "Careless Whisper" hätte hingeben sollen, sei aber dahingestellt. Wer R'n'B- durchzogenen Jazzpop mag, sollte diese Platte mal hören.

Tja, und passend zum Jahr vor der Jahrtausendwende bin ich in Sachen Fusion komplett leergelaufen. OK, OK, da sind noch zwei Al Di Meola Alben ("Pursuit of Radical Rhapsody" von 2011 und "Consequence Of Chaos" von 2006), die beide ganz gut sind, aber ansonsten habe ich tatsächlich fertig.

Ich bin letztens noch mal einige Jahre in diesem Thread durchgegangen und muß sagen, dass wir da tatsächlich eine absolut kompetente und tiefschürfende Diskographie zusammengetragen haben, die spannender nicht sein kann und die die Geschichte des Jazzrock fast lückenlos erzählt.. Danke jetzt schon mal an alle, die sich beteiligt haben. Weitere Einträge sind natürlich gerne gesehen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Dez 2021, 10:54 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#778 erstellt: 04. Dez 2021, 11:39
Ja, ich fand es auch unterhaltsam und interessant, was wir bis Mitte der 1990er zusammengetragen haben. Nach diesem Zeitpunkt verschwamm der Begriff Jazz-Rock für mich zusehends, entweder waren es aufgewärmte alte Sachen, die wir hier schon hatten, oder sie liessen sich nur noch bedingt unter das Schlagwort Jazz-Rock einordnen.

Ich gehe mal in mich, ob mir nach 2000 noch etwas einfällt, was hier reinpassen würde.
Dominos
Stammgast
#779 erstellt: 04. Dez 2021, 12:49
Ich schiebe noch fix eine aus 98 rein ..

J.Zawinul Syndikate

R-542035-1436998450-3713.jpeg

diese DCD ist eine der wenigen neueren Fusion Geschichten, die ich unangestrengt hören kann.
Excellente Musiker, perfekt eingespielt und sehr guter Sound.
Was anderes habe ich von Zawinul auch nicht erwartet, er hatte halt seine gewissen Ansprüche .... und das zurecht.

Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#780 erstellt: 11. Dez 2021, 11:03
So, ich möchte meinen Anteil an diesem Thread nun aber wirklich nicht mit einer schmalzigen Smooth Jazz Scheibe abschließen, sondern natürlich mit einem Highlight. Und einer kleinen Geschichte dazu:
amazon.de
Klaus Doldinger
Passport Live, 2000

Saxophones and Flute – Klaus Doldinger
Drums – Wolfgang Haffner
Electric Bass – Patrick Scales
Electric Guitar – Peter O'Mara
Keyboards – Roberto Di Gioia
Percussion – Biboul Darouiche, Ernst Ströer

Ich komme ja aus dem beschaulichen Nordhorn, einer 55.000 Seelen Stadt im Nordwesten der Republik und nahe an der Grenze zu NL. Und just in diesen schönen Ort verschlug es Doldinger und seine Truppe am 03.11.2000.
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Als Jazzfan war das natürlich damals ein Muß, den zu sehen und zu hören. Aber was die Truppe da von der Bühne herunter brachte, war viel mehr, als ich erwartet hatte. Ich kannte mich mit Passport und deren Jazzrock damals noch überhaupt nicht aus und doch fand ich das grandios, was die Jungs da aufs Parkett zauberten. Ich habe danach nie nie wieder eine professionellere Band gesehen! Das war absolut perfekt in jeglicher Hinsicht. Und doch spielte die Truppe so groovy, so zwingend swingend, so krachend auf den Punkt und emotional! Wow! Guckt man sich die Besetzung heute an, dann weiß man auch warum. Das war sicher die zweitbeste Besetzung von Passport überhaupt. Ich weiß noch, dass ich gerade Roberto Di Gioia damals unglaublich gut fand.
Mitten im Konzert dann kam von einer Dame aus dem Publikum einer lauter Zwischenruf: "Ataraxia!" Sie betonte das Wort allerdings falsch und rief "Ataraxia!" Doldinger reagierte sehr cool, verbesserte sie lässig und überhaupt nicht herablassend auf "Ataraxia" und betonte ganz unarrogant und enorm charmant, dass dafür heute leider keine Zeit sei.
Der Höhepunkt waren allerdings die beiden packenden Versionen vom "Tatort" und "Das Boot". Ersteres ist auf der CD oben ohne das bekannte Bläserintro zu hören, in Nordhorn allerdings baute er es ein und das war schon grandios! "Das Boot" spielte er auf dieser Tour seit ewigen Zeiten mal wieder, wie er selber vor dem Stück betonte. Das war dann noch mehr Gänsehaut!
Insgesamt war das eines der besten Konzerte mit einer der besten Bands, die ich je gesehen habe!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 11. Dez 2021, 11:24 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#781 erstellt: 11. Dez 2021, 20:39
Gut gemacht von Doldinger. Schön auch, dass der wohlverdiente Applaus sehr kurz und nur dezent eingeblendet ist.
crim63
Inventar
#782 erstellt: 11. Dez 2021, 23:14
Sehr schöne Story, Prima.

Gruß Maik
hifi_raptor
Inventar
#783 erstellt: 12. Dez 2021, 12:44
Morgen
Leider konnte ich den (Ton)Meister selber nie live erleben. Wohl h habe ich ihn auf dem Jazzfestival in MUC live vor mir gehabt. Er trat leider nicht suf.
Für mich eine Legende. Profi durch und durch. Steht für musikalische Qualität.
Gruß und schönen Sonntag.

P.S. Dafür kenn sogar ich das Venedig des Nordens Ein Familienmitglied stammt von dort - wo die Liebe hinfällt
Don_Tomaso
Inventar
#784 erstellt: 12. Dez 2021, 23:42
Doldinger konnte ich zwei- oder dreimal bei „Jazz im Hof“ in Wiesbaden sehen. Dadurch kamen im Laufe der Jahre einige Scheiben zusammen, darunter die großartige „Lifelike“, aufgenommen 1977 und 1980 in Mainz, Stuttgart und Montreux. Zuviele Mitwirkende, um alle aufzuführen. Etta James und Herbie Mann sind dabei.
Sehr lieb sind mir auch „To Morocco“ und das „Jubilee Concert“.
HansFehr
Inventar
#785 erstellt: 28. Dez 2021, 11:48
Er wurde gerade 70 Jahre alt. John Scofield.

Dieses Album von 1984, passt eigentlich nicht zu unserem zeitlichen Ablauf , war ganz typisch zu der damaligen Zeit. Steve Swallow war Co-Produzent. Dass der Drummer Steve Jordan noch elektronische Voices beisteuerte, ist nicht so nach meinem Geschmack.

Scofield profitierte von Miles Davis und umgekehrt. Aber die Epoche mit dem Meister war für den Gitarristen anstrengend. "Stressig" könnte man schreiben.

John Scofield - Electric Outlet



[Beitrag von HansFehr am 28. Dez 2021, 12:01 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#786 erstellt: 28. Dez 2021, 12:46
Das passt jetzt zeitlich besser. Von den Mitspielern ist mir gerade mal Chris Wood, Bassgitarre, bekannt. Von Medeski, Martin & Wood.

John Scofield - Bump
2000

crim63
Inventar
#787 erstellt: 29. Mrz 2022, 14:08
Hallo !

Durch Zufall bin ich letztens beim JFK Music Store auf die Marscape gestoßen, da gerade ein Reissue dieser 1976er LP erschien.
Marscape ist ein Projekt von Jack Lancester und Robin Lumley. Bei den Aufnahmen haben dann noch ein paar Kollegen mit geholfen,
John Goodsall, Percy Jones, Phil Collins, Bernie Frost, Morris Pert und Simon Jeffes. Ihr werdet da jetzt sagen, das ist doch Brand X.......
richtig, ist die Platte doch zwischen "Unorthodox Behaviour" und "Moroccan Roll" eingespielt worden, also eine heimliche Brand X Platte.
Ich finde es ist ein sehr gelungenes Fusion Scheibchen was recht unterhaltsam klingt und die damalige Landung der Viking 2 Explorer Sonde
auf dem Mars zum Thema hat.

Marscape

Es lohnt sich da mal rein zu hören.

Gruß Maik
crim63
Inventar
#788 erstellt: 01. Mai 2022, 22:17
Hallo !

Ich hab noch ein gutes Fusion Scheibchen aus Mitte März als ich zum Steve Hackett Konzert war, da habe ich mir am Merch Stand eine CD
gekauft die von den Mitgliedern der Hackett Band produziert wurde. Die Hauptband bilden Jonas Reingold, Rob Townsend und Craig Blundell,
die sich auf dem Cover der CD noch mit Autogramm verewigt haben. Dazu gesellt sich noch eine ewig lange Liste an Gastmusikern die bei
den Aufnahmen mitgewirkt haben. Herausgekommen ist ein Fusion Album was mir recht gut gefällt. Das ganze Projekt wurde 2020 verwirklicht
während der Pandemie mit all Ihren Beschränkungen.

The Backstage Isolation

The Backstage / Isolation / 2020 / not on Label / RRCD019

aus den Liner Notes habe ich mal noch die Mitwirkenden abgelichtet:

The Backstage Isolation liner

Bei Discogs habe ich die CD noch nicht gefunden, aber auf Youtube ist Platte hörbar, Link zu Youtube

Gruß Maik
crim63
Inventar
#789 erstellt: 19. Nov 2022, 22:59
Hallo !

Ich habe wieder einmal ein Fusion Scheibchen was wir noch nicht hatten und hier aber relativ gut herpasst. Es ist sicherlich mehr Rock als Jazz,
Nick Mason als Drummer von Pink Floyd hat hier auf seiner ersten Solo LP nur an den Drum's gesessen und hat die Texte und Kompositionsarbeit
Carla Bley überlassen und das hört man auch. Dazu passt auch noch der Gesang von Robert Wyatt und die 4 köpfige Bläsersektion.
In den acht Stücken des Albums sind fiktive Sportarten musikalisch wunderbar umgesetzt, lohnt sich durchaus mal reinzuhören.

Nick Mason\'s FS

Nick Mason – Nick Mason's Fictitious Sports -- 1981

Gruß Maik
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