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Der Jazzrock – Fusionen, Helden, Platten (eine Geschichte)+A -A |
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Autor |
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arnaoutchot
Moderator |
#551 erstellt: 15. Jun 2021, 06:45 | |
Gut, dann beeile ich mich, meine letzten zwei 1983er hier noch kurz zu erwähnen: 1) Volker Kriegel - Schöne Aussichten - mood 1983. Für Freunde des Gitarristen nach wie vor hörenswert, wenngleich - ich schrieb es schon - die Platten der 1980er immer gleichförmiger wurden. 2) Charlie Mariano & The Karnataka College of Percussion - Jyothi - ECM 1983. Marianos Fusion mit der südindischen Musik des College of Percussion aus Bangalore resultierte aus seinen zahlreichen Aufenthalten in Asien in den 1960ern und 1970ern, darunter auch ein längerer Aufenthalt in Südindien. Auch mit dem United Jazz & Rock Ensemble nahm er ja schon Stücke wie South Indian Line auf. Für Freunde des Genres ist das auf jeden Fall eine interessante Sache, von ECM perfekt in Ludwigsburg aufgenommen. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#552 erstellt: 20. Jun 2021, 07:07 | |
1984 und die Luft wird nun wirklich dünn. Ich habe hier gerade sechs Scheiben auf meiner Liste und nicht alle sind prickelnd. Ich fange mal mit der besten an: David Sanborn Straight to the heart 1984 Alto Saxophone – David Sanborn Bass Guitar, Synthesizer, Backing Vocals – Marcus Miller Drums, Backing Vocals – Buddy Williams Guitar, Backing Vocals – Hiram Bullock Keyboards – Don Grolnick Das Cover ist sicher keine Glanzleistung in der Geschichte der Jazzplatte, aber es zählt was drinnen steckt. Und Sanborn haben wir in diesem Thread ja absolut unterschlagen. Nicht das ich ein Fan bin, denn auch ich habe nur diese eine Scheibe von ihm. Produziert von Marcus Miller, aufgenommen von Elliot Scheiner hören wir ein veritables Fusion- All- Star Ensemble in bester Spiellaune. Das Quintett hat das Album live und vor Publikum, aber eben unter Studiobedingungen im S.I.R Studio in New York aufgenommen und so bekommt man eine bestens temperierte Aufnahme zu hören, deren Feeling ich sehr mag. Sanborns Spielweise ist nicht jedermanns Sache und es gibt reine Jazzscheiben von ihm, die man besser in der Kiste lässt. Aber hier unter Gleichgesinnten, mit einem überragenden Marcus Miller und einem grandiosen Hiram Bullock, hier passt sein Sound perfekt hinein. Ja, es wird auch mal gesungen, aber selbst das fügt sich hervorragend in diese funkige, teils richtig treibende Fusion ein. Und selbst die Balladen driften nie ins kitschige oder schmierige ab. Eine feine Platte, die ganz sicher von der besonderen Aufnahmesituation geprägt wurde. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 20. Jun 2021, 07:59 bearbeitet] |
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Micha_L
Stammgast |
#553 erstellt: 20. Jun 2021, 09:12 | |
Ich kenne einen Beitrag Sanborns auf einer Platte von McLaughlin: https://www.youtube.com/watch?v=bJOGikxR44U Mich kann das "gefühlige" Stück nicht begeistern. [Beitrag von Micha_L am 20. Jun 2021, 09:35 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#554 erstellt: 20. Jun 2021, 16:31 | |
Same here ... auch sechs und nicht alle prickelnd. Und wenn Sanborn schon die beste ist, dann wage ich mir ja gar nicht vorzustellen, was da noch an Abgründen kommt ... Fangen wir mal mit einer guten bei mir an. Joe Jackson - Body and Soul - A&M 1984. Manche werden sagen: Hä ? Wo ist denn da der Jazz ? Je nun, das zeigt schon meine Not, gute 1984er Produktionen zu finden. Die Songs von Jackson haben aber schon einen deutlichen Jazz-Touch, und das Cover mit einer Blue-Note-Hommage zeigt Jacksons Verneigung vor der Musik. Aus meiner Sicht zusammen mit Night and Day Jacksons bestes Werk, klanglich superb in der Masonic Hall der alten Vanguard-Studios aufgenommen. Die relativ neue Intervention-SACD ist mE die beste Ausgabe der Platte. https://www.discogs....oul/release/15528962 |
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crim63
Inventar |
#555 erstellt: 21. Jun 2021, 20:35 | |
Hallo ! Ich habe noch einen Nachtrag zu 1982, die Band "National Health" mit Ihrem 3. Album "D.S. Al Coda". Während die beiden Vorgängeralben mehr in Richtung Prog Rock zielen ( Die Band Band kommt aus dem Umfeld der Canterbury Szene ) ist das Dritte mMn mehr dem Fusion zu zu ordnen. Erschienen ist das Album erst nach Auflösung der Band ( 81 ) und dem Tod des Komponisten sämtlicher Musik der Band Alan Gowen. Ich nenne mal hier noch die anderen Mitwirkenden der Truppe, etliche dürften als hervorragende Musiker bekannt sein; Backing Vocals – Amanda Parsons, Barbara Gaskin Bass – John Greaves Composed By – Alan Gowen Drums, Drums [Simmons Sr D.s.s. Electric Drums] – Pip Pyle Flute – Jimmy Hastings Guitar – Phil Miller Keyboards – Dave Stewart Saxello – Elton Dean Trombone – Annie Whitehead Trumpet – Ted Emmett Vocals – Richard Sinclair Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#556 erstellt: 22. Jun 2021, 07:55 | |
@Maik, da muss ich noch nacharbeiten bei National Health, das kenne ich kaum. Ich hätte da noch eine Platte aus 1984 für den Thread, die Du auch hast ... sie geht mit einem recht schrägen Marsch los und ist auf einem bekannten deutschen Jazz-Label mit drei Buchstaben erschienen. Willst Du, oder soll ich ? Mir fiel noch Jamaaladeen Tacuma ein, seines Zeichens in den frühen 1980ern E-Bassist bei Ornette Coleman. Renaissance Man (Gramavision 1984) ist seine zweite Soloplatte, auf der ihm dann sogar der grosse Meister Ornette auf einen Stück die Ehre gibt, David Murray schaut auch mal vorbei, ansonsten viele Leute aus dem damaligen Coleman-Umfeld. Tacuma ist ein wendiger E-Bassist und Freunde von Marcus Miller sollten mal ein Ohr wagen, ansonsten ist mir das mit heutigen Ohren gehört zu frickelig und sein tw. eingesetzter Sprechgesang turnt mich ab. Ich hab ihn in den 1980ern mit Ornette Coleman auch mal live gesehen. https://www.discogs....e-Man/release/449078 |
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crim63
Inventar |
#557 erstellt: 22. Jun 2021, 19:13 | |
Hallo ! Michael, den Faden nehme ich doch gern mal auf, schon bei den Wörtern "schräger Marsch" ist es klar um welche LP es sich handelt. Natürlich die Pat Metheny Group mit Ihrem 1984er Album "FIRST CIRCLE", ich habe es hauptsächlich wegen dem ersten Stück "FORWARD MARCH" vor einigen Jahren gekauft. Wie der Titel schon sagt geht es um einen Marsch der nur 2.45 Min. lang ist und ordentlich eingespielt wurde von allen beteiligten Musikern bis auf den Mann an der Trompete, Lyle Mays, dessen Spiel so klingt als würde er das Blasinstrument das erste mal in der Hand haben. Aber am Ende ist das ganze Stück genial, wirklich was zum laut hören. Die anderen 7 Stücke sind da wesentlich friedlicher und ich habe sie als guten Jazzrock in Erinnerung, genaueres kann ich allerdings nicht sagen denn so ganz habe ich die Platte nicht mehr auf dem Schirm ich werde sie mir morgen noch mal anhören, denn ich will hier nichts falsches schreiben. Aber ein Bild habe ich trotzdem....... Pat Metheny Group / First Circle / 1984 / ECM / ECM 1278 Gruß Maik |
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arnaoutchot
Moderator |
#558 erstellt: 23. Jun 2021, 06:20 | |
Maik, vollkommen in meinem Sinn geschrieben ... Hier die jährliche United-Jazz- & Rock-Ensemble-Platte: Live Opus Sechs (mood 1984). Eine starke Veröffentlichung, in Stuttgart aufgenommen. Ich hörte das Ensemble damals auch auf dieser Tour live und werde nie mehr das Bild aus dem Gedächtnis bekommen, wie Barbara Thompson das Sopran-Saxophonsolo in Zirkularatmung auf ihrem Stück Die Wiederkehr spielt. |
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crim63
Inventar |
#559 erstellt: 23. Jun 2021, 18:34 | |
Hallo ! Ich will mal noch eine kurze Fortsetzung meiner Einschätzung der gestrigen Platte abgeben, die Pat Metheny Group war's. Nach dem ersten Stück "FORWARD MARCH" geht es doch recht flott aber sehr geordnet weiter mit dem Stück " Yolanda You Learn", für die nächsten 5 Stücke wird es noch etwas ruhiger aber doch recht guter Fusion Sound. Erinnert mich von der Spielweise her an das Konzert zur "Travels" DLP, die Klänge, die Melodien, der Einsatz der Instrumente.........muß die Travels mal wieder auflegen. Der einzige Song der mMn nicht so recht passt ist der Letzte "Praise", das ist für mich schnöde Pop Musik, eingängige Musik aber na gut. Noch ein kurzer Gedanke zu Lyle Mays, vielleicht kann er gut Trompete spielen und spielt im Forward March absichtlich so schräg, dann zieh ich den Hut vor Ihm, falsch zu spielen wenn man es eigentlich kann ist bestimmt noch schwerer als richtig zu spielen wenn man es beherrscht. Gruß Maik [Beitrag von crim63 am 23. Jun 2021, 18:40 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#560 erstellt: 24. Jun 2021, 06:38 | |
Michael (Lovegrove) traut sich nicht mit seinen "nicht so prickelnden" 1984er Platten aus dem Versteck. Nun, dann komme eben ich ... Jeff Lorber (Fusion) - In the Heat of the Night - Arista 1984. Lorber hatten wie hier auch noch nicht, nur im Gefolge seines Schützlings Kenny G, den er wohl (mit?) entdeckte und produzierte. Das ist amerikanische Smooth Fusion auf dem Höhepunkt. Viel Elektronik, ultraglatte Linien, immer ein paar Gastmusiker eingestreut (hier Lee Ritenour und Philp Ingram), technisch perfekt gemacht, aber geht bei mir links rein und rechts wieder raus. Musik ohne jegliche Widerhaken. |
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vampula
Stammgast |
#561 erstellt: 24. Jun 2021, 10:01 | |
zu 84 habe ich noch diese im Hinterkopf.Kann aber nicht viel sagen darüber,hatte sie mal als Cassettenaufnahme.Vieleicht weiss jemand was über dieses Album oder hat eine Meinung dazu. Kann mich nur daran erinnern das Helborg den Bass zupfte. Mahavishnu Orchestra - «Mahavishnu» (1984) [Beitrag von vampula am 24. Jun 2021, 10:03 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#562 erstellt: 24. Jun 2021, 10:16 | |
Hier ist mehr zur Mahavishnu. War mir nicht bekannt, dass McLaughlin das 1984 nochmals aufleben liess. Cobham (dr), Bill Evans (sax) und Mitchell Forman (keys) und Hellborg (e-b) sind dabei. Ich werde mal reinhören. Edit: Getan, reingehört. Die starke Rhythmusgruppe Cobham/Hellborg erinnert an selige Mahavishnu-Zeiten aus den 1970ern, Bill Evans ist auch gut, aber was für mich aber gar nicht geht, ist McLaughlin's nahezu ausschliessliche Nutzung des Synclaviers, über das er seine Gitarre spielt. Das ist ja schlimm ! Der Rest ist schon auch sehr elektronisch, aber so waren sie halt die 1980er ... [Beitrag von arnaoutchot am 24. Jun 2021, 14:29 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#563 erstellt: 24. Jun 2021, 10:24 | |
Nur Geduld! Kommt Zeit, kommt Schock! Zeit habe ich gerade weniger, also müsst ihr euch bis Samstag gedulden. |
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arnaoutchot
Moderator |
#564 erstellt: 24. Jun 2021, 14:48 | |
Nun, bis dahin sind wir schon bei 1990, wenn ich meine kümmerliche Restliste für 1984 so anschaue. Barbara Thompson hat mit ihrer Band Paraphernalia auch in 1984 vorgelegt, Pure Fantasy (Vera Bra 1984). Es war Thompsons erste Digitalaufnahme, und weil sie der Mehrspurtechnik misstraute, spielte sie alle Stücke live im Studio ein. Inhaltlich auf dem handwerklich üblich hohen Niveau, leider musste mit Rod Dorothy wieder unbedingt ein Geiger mit an Bord. |
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hifi_raptor
Inventar |
#565 erstellt: 25. Jun 2021, 08:33 | |
Servus Als eingeschworener Bob James Fan empfehle ich hier doch mal die "12" Wie ich finde ein sehr dynamisches Album, musikalisch wie auch klanglich. Sicherlich gehört Bob James zu den kommerzielleren Vertretern des Genre und ist sich auch für andere Genre nicht zu schade - die mir überhaupt nicht gefallen - aber das zum gegebenen Zeitpunkt. Er hat ja doch einen hohen Output. Gruß |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#566 erstellt: 26. Jun 2021, 05:58 | |
Wie ich schon sagte, heute habe ich Zeit. Beginnen möchte ich mich zwei recht seichten Angelegenheiten: Spyro Gyra Access All Areas (live), 1984 Beim Hören dieser Liveaufnahme aus dem November 1983 aus Florida stellt sich mir die Frage, ob man von dieser Musik wirklich einen Konzertmitschnitt benötigt, wenn die Stücke genau so perfekt und anämisch gespielt werden, wie auf den Studioplatten? Die Smooth- Jazzrock Truppe kann natürlich musizieren und doch kommen hier kaum Emotionen auf. Bis auf Dave Samuels, der hier als einziger in Emotionen ausbricht, klingen die Jungs fast wie vom Band. Einzig die Stücke "Conversation" und "Schu's Blues" gehen ordentlich ab und man spürt einen konzertanten Swing und eine gewisse Spontanität. Das kann weg... Ebenso wie diese hier: Victor Feldman Fiesta, 1984 Drums – Vinnie Colaiuta Vocals – Dianne Reeves (Track 2) Backing Vocals, Vocoder – Kevin Bassinson Vocoder [Choir] – Manny Fernandez Synthesizer, Drum Machine [Linn Drums] – Joseph Conlan Flugelhorn – Chuck Mangione Guitar – Lee Ritenour Keyboards, Synthesizer, Vibraphone, Percussion – Victor Feldman Percussion – Michael Fisher Synthesizer – Chick Corea Bass – Nathan East Drums – Trevor Feldman Synthesizer – Chick Corea Der Keyboarder und Pianist hatte in den 60ern einen vielversprechenden Karrierestart, spielte bei Shelly Manne (u.a. auf dessen legendären Liveaaufnahmen "At the Blackhawk"), wurde dann aber zu einem der bekanntesten Fusionmusiker, der sich aber in sehr kommerziellen und poppigen Gewässern bewegt hat. Diese produktionstechnisch exzellente Aufnahme macht da keine Ausnahme. Unterstützt von einem Allstarensemble der Fusion schwimmt Feldman immer schön der Oberfläche. Es ist sicher so, dass auch hier komplexe Harmoniegefüge kredenzt werden, aber die Stücke bewegen sich allesamt auf einem (nicht-)Spannungsfeld zwischen seicht- melodischer Fusion, instrumentalem Pop und smoothigen Klängen. Das klingt so glatt, wie ein frisch gefangener Aal. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#567 erstellt: 26. Jun 2021, 06:03 | |
Ich habe gestern erst zwei interessante Videos mit ihm gesehen, auf denen er sich zu Hip Hop Songs äußerst, auf denen er gesampelt wird. Er ist ja immerhin einer der meistgesampelten Musiker überhaupt. Unabhängig davon, ob er in kommerziellen Gefilden gewildert hat und man das als zu seicht empfindet, ist das ein erstaunlicher Fakt. Der hat es einfach drauf und ist als Musiker extrem kompetent. Immerhin experimentierte er schon in den 60ern mit Tapeeffekten und sein Album "Explosions" gehört zu den aufregendsten und fortschrittlichsten seiner Zeit. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Jun 2021, 06:06 bearbeitet] |
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hifi_raptor
Inventar |
#568 erstellt: 26. Jun 2021, 09:46 | |
Das zweifel ich gar nie nicht an. Die "Explosions" habe ich noch nicht. Ist mir als gebraucht mit 36 € zu billig, Lasse ich mir mal von meiner Dose vorspielen. Schönes Wochenende |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#569 erstellt: 27. Jun 2021, 07:23 | |
Kostet neu 18,- bei jpc. Ich habe hier noch zwei sehr unterschiedliche Releases aus 1984 und das sowohl inhaltlich als auch qualitativ. Elements Forward Motion, 1984 Auch auf der zweiten Scheibe exerzieren Danny Gottlieb, Mark Egan und Co. wieder in äußerst intensiver Manier ihre non- virtuose Fusion mit dem gewissen Natur- Faktor. Sie variieren ihren Ideen aus dem Erstling dabei geschickt und vermeiden auch hier wieder jegliche Sperenzien, sondern präsentieren sich als Diener ihrer Idee. Das klingt zwar nun nicht mehr neu, ist aber immer noch erfrischend anders und weiterhin so wohlig wie eine Sommerwiese, weit wie der Ozean und herrlich entspannend. Laboratorium No. 8 Ihren Zenith hatte die Jazzrocklegende schon Ende der 70er überschritten und auch die achte Platte von Polens Fusiontruppe Nr. 1 ist keine Meisterwerk mehr. Die Jungs präsentieren sich zwar weiterhin als kompakte, gut eingespielte Einheit, aber die Kompositionen sind eher durchschnittlich und klingen häufig wenig inspiriert und wie von der Stange geholt. Die Platte ist zwar auf Grund eines schlüssigeren Gesamteindrucks besser als der fahrige Vorgänger, aber dennoch keine lohnende Investition. Zudem sie für ihr Alter (und selbst für die Tatsache, dass die Technik im damaligen Ostblock nicht das Westniveau hatte) ziemlich schlecht und äußerst mumpfig produziert. Tja und das war es mit 1984 bei mir schon. Fast, denn zu guter letzt hätte ich den Meister mit seiner Platte aus diesem Jahr hier noch. Aber ich lasse da anderen gerne den Vortritt. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Jun 2021, 07:24 bearbeitet] |
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andreas3
Inventar |
#570 erstellt: 27. Jun 2021, 19:31 | |
Eine sehr gelungene 84er habe ich noch: The Heartland Consort Enja 1984 Jim Kennedy - guitars Greg Groeper - el. bass Paul Cunliff / Rob Messer - drums Heartland bezeichnet den Mittleren Westen der USA, und Kennedy möchte mit seiner Musik die jahreszeitlich bedingte Vielfalt des Lebens dort beschreiben. Er und Bassist Greg Groeper haben gemeinsam 10 durchweg gelungene Stücke geschrieben, die diese Vielfalt repräsentieren und trotzdem ein Album aus einem Guss ergeben. Eingängige Melodien, auch mal heftig, auch mal sanft, routiniert und einfallsreich dargeboten. Das Fehlen von Synths und Bläsern empfinde ich hier sehr erfrischend. Auch klanglich fein eingefangen. Und was den Meister betrifft fühle ich mich berufen, gib mir noch ein bisschen Zeit Grüße! [Beitrag von andreas3 am 27. Jun 2021, 19:37 bearbeitet] |
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andreas3
Inventar |
#571 erstellt: 29. Jun 2021, 21:08 | |
Der Meister: Miles Davis - Decoy Columbia 1984 Miles Davis - trumpet Bill Evans, Branford Marsalis - soprano sax John Scofield - guitar Robert Irving II - synths Darryl Jones - el. bass Al Foster - drums Mino Cinelu - percussion Ein Meisterwerk. Funk, Blues, auf der Basis eines fantastischen Rhythmusgespanns macht Miles das, was er schon immer gemacht hat: Coole Trompetenlinien, die ihresgleichen suchen. Er wollte nicht mehr für ein weißes Jazzpublikum spielen, sondern für die Black People Black Music machen. Wäre The Man with The Horn von Marvin Gaye gesungen worden hätten die Discos es in die Charts befördert. Meine Ohren hat Decoy erst 1990 erreicht, und ich war derartig begeistert, dass sie im Auto Dauerläufer war und ich mir umgehend Star People, The Man Withe The Horn und natürlich auch You`re Under Arrest zulegte. Die Musik traf einfach meinen Nerv, und jetzt beim Wiederhören machen die satten Bässe und das treibende Schlagwerk mir richtig Spaß. Man muss es halt laut hören.. Grüße! |
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crim63
Inventar |
#572 erstellt: 30. Jun 2021, 11:43 | |
Hallo ! @andreas, das mit der Miles Davis LP klingt ja sehr interessant, ich kenne da noch gar nichts von dieser LP, das werde ich nun endlich mal nachholen nach Deinem Beitrag. Bei mir lief gestern schon eine LP bei der ich mir nicht ganz sicher bin ob sie hier her passt oder nicht, zumindest ist es das Album aus Vollenweiders Schaffen welches ich noch am ehesten in diese Schublade unterbringen würde. Vorgänger und Nachfolger passen eher zu Ambient oder World. Bisher hatten wir ja Vollenweider hier noch nicht. Dieses "White Winds" ist nicht maßgeblich von Vollenweiders Harfe geprägt sondern die gesamte Band bringt sich hier erfolgreich ein. Natürlich spielt Vollenweider das eine oder andere Solo aber alles in maßen. Dieses Album kommt natürlich nicht an seine beiden Vorgänger heran, aber das ist wieder eine andere Story für einen anderen Thread. Gruß Maik |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#573 erstellt: 30. Jun 2021, 15:36 | |
Ein Meisterwerk würde ich "Decoy" nicht nennen, ein solches folgte erst zwei Jahre später. Aber auf jeden Fall ist die Platte deutlich schlüssiger und zielgerichteter, als die Vorgänger (und der direkte Nachfolger "You're under arrest"). Doch auch hier stört mich der Mix aus Live - und Studioaufnahmen wieder, wenn auch nicht so arg. |
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andreas3
Inventar |
#574 erstellt: 30. Jun 2021, 15:40 | |
Hallo Maik, wie du siehst wird das Werk doch sehr unterschiedlich eingeschätzt, mir gefällt Star People auch, was ja vorher nicht so gut wegkam. Man muss es halt mögen.. Erst mal reinhören: Grüße! |
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hifi_raptor
Inventar |
#575 erstellt: 01. Jul 2021, 10:00 | |
arnaoutchot
Moderator |
#576 erstellt: 02. Jul 2021, 16:13 | |
Gemäss Discogs ist die Voices in the Rain bereits von 1981 ... aber mag sein, dass sie nicht die spannendste Platte vom guten Joe ist. Gut war die Rainbow Seeker von 1978, die wir hier vergessen haben ... Das legte er 1997 dann nochmals mit Sample This auf, in sehr guter Klangqualität. Ich greife ausnahmsweise mal vor, denn wenn 1997 dran ist, erinnere ich das bestimmt nicht mehr. |
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arnaoutchot
Moderator |
#577 erstellt: 03. Jul 2021, 05:37 | |
Noch meine 2 Cents zur Decoy. Das Erscheinen der Platte fiel in den Beginn des CD-Zeitalters, ein Freund hatte sich die CD gekauft, damals waren CDs noch etwas Besonderes. Ich konnte nicht viel damit anfangen damals, und aus heutiger Sicht teile ich Michaels Meinung oben. Es war besser als die Vorgänger, aber bis auf das knallhart-funkige What it is ist nichts dabei, was mich aufhören lässt. Bei Decoy war noch Daryl Jones am Bass, beim 1986er "Meisterwerk" übernahm diesen und die ganze Produktion ja dann Marcus Miller ... aber das kriegen wir später |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#578 erstellt: 03. Jul 2021, 06:18 | |
Ich hab mir schon mal die Liste für 1985 gemacht, Die ist wieder klein ausgefallen, aber in der Tat doch sehr fein; wie ich finde sogar sehr fein... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#579 erstellt: 05. Jul 2021, 19:07 | |
Ich fange schonmal mit 1985 an. Und hole gleich eine der abgedrehtesten und verrücktesten Fusionplatte überhaupt aus meinem Regal: Kazumi Watanabe MOBO Club, 1985 Alto Saxophone, Voice – Akira Sakata Bass – Gregg Lee, Ken Watanabe Drums – Shuichi "Ponta" Murakami* Guitar, Guitar Synthesizer, Voice, Effects [Emulator], Taiko – Kazumi Watanabe Percussion – Kiyohiko Semba Piano, Keyboards, Voice – Ichiko Hashimoto Programmed By [Synthesizer] – AQ Ishii, Dameo Ikeda Saxophone, Kagura Suzu – Mitsuru Sawamura Aus dem Blick und dem Auftreten Watanabes und vorallem auf Grund seiner ungewöhnlichen Gitarre könnte man schon auf Musik abseits des gängigen Mainstreams und der damals geläufigen Fusiondudelei schließen. Bei Kauf tat ich dies in der Tat aber nicht. Weshalb mich Watanabe und seine Over-The-Edge-Fusion beim ersten Mal dermaßen weggefegt haben wie ein japansicher Wirbelsturm. Ich wollte die CD dann auch prompt wieder weggeben, aber irgendwie blieb sie und nun zählt die Platte zu meinen liebsten Jazzrockplatten. Und der Gitarrist, dessen Fähigkeiten schier unlimitiert erscheinen, schert sich nicht einen Cent um Mainstream, Eingängigkeit oder gar stilistische Grenzen. Um gerade Metren und einfache Harmonien im übrigen noch weniger! Der Opener "Fu-Ren" gibt sich trotz ordentlicher Frickelei ja sogar noch recht geschmeidig, und das obwohl auch hier schon richtig Dampf gemacht wird. Das folgende "Yokan" ist ein rhythmisches Biest, das in einem ganz leisen und seidig schimmernden Gewand daherkommt aber darunter komplexeste Strukturen versteckt. Nach einem weiteren etwas ruhigeren Stück Tiefgang folgt dann ein vertrackter Mindfuck nach dem anderen. Watanabe sprengt die Grenzen rhythmischer und harmonischer Vorstellungskraft und überschreitet sie spielerisch. Und dies tut er immer wieder mit einem unglaublich verschmitzten Lächeln und einem einzigartigen Spritzer Humor. Jazz, Rock, Free, Prog, all das vermischen er und seine virtuosen Mannen als wäre es das normalste auf der Welt. Und als ob das noch nicht genug wäre, gibt er im letzten Stück erst für wenige Takte den Django Reinhardt um dann einen unfassbar genialen Funk zu spielen, der zwischendurch immer wieder ausbricht ins Vertrackte und in den Jazz. A hell of a ride! |
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arnaoutchot
Moderator |
#580 erstellt: 06. Jul 2021, 14:35 | |
Ab 1985 wird das Eis bei mir dünn. Die alten Helden waren müde, neue Trends kaum in Sicht. Nicht wirklich Jazz und auch kaum Rock, eher ein Genre für sich: Tom Waits: Rain Dogs - Island 1985. Meine Lieblingsplatte von Waits, ein buntes Panoptikum aus schrägen Songs mit Instrumenten, die wie von der Müllhalde geholt klingen und triefenden Balladen mit Waits' (absichtlich) kaputter Stimme. Grossartig ! |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#581 erstellt: 07. Jul 2021, 04:16 | |
Och, auf meiner Liste für 1985 stehen noch so einige "alte Helden" mit richtig guten Platten drauf. Aber die Höhepunkte hebe ich mir mal als Showdown auf. Hier geht es zunächst weiter mit Carla Bley und meiner Bersprechung aus dem ECM Thread: Carla Bley Night-Glo, 1985 Carla Bley - Organ, Synthesizer Steve Swallow - Bass Larry Willis - Piano, Electric Piano Hiram Bullock - Guitar Victor Lewis - Drums Manolo Badrena - Percussion Paul McCandless - Oboe, English Horn, Bass Clarinet, Saxophones Randy Brecker - Trumpet, Flugelhorn John Clark - French Horn Tom Malone - Trombone David Taylor - Bass Trombone Als ich die ersten Sekunde hörte, wähnte ich mich im falschen Film! Ich gestehe ein, dass ich bisher fast keine Berührung mit Carla Bley gehabt habe und somit auch dieses Album gar nicht kompetent einordnen kann, aber dass es zunächst wie eine durchschnittliche Smoothjazzplatte der 80er in einem typischen und gar nicht mal so gut getroffenen Sound klang, war mein erste Gedanke. Die Besetzung mit einigen Assen dieser Szene unterstrich meine These dann auch direkt. "Das ist also die geniale Carla Bley?" war gedanklich meine erste Frage. Steve Swallow ist hier eigentlich der spieltechnische Kopf der Truppe, er wurde sehr prominent in den Vordergrund gemischt. Ich mag seinen vollmundigen und butterweichen E-Bass ja eh sehr und so gab ich der Platte mal eine Chance. Sie entwickelt nach und nach einen ganz eigenen Charme. Die Bläser setzt Carla Bley nicht solistisch ein, die Stars müssen sich bis auf minimalste Aufnahmen auf Backgroundarbeit im Sinne einer kleinen Bigband beschränken. Das Album bedingt einiges an Geduld, um die Details der Tiefe unterhalb dieses smoothen Belages zu entdecken. Hiram Bullock spielt eine herausragende Rhythmusgitarre und setzt groovende Glanzlichter. Carly Bley selbst hält sich zurück und nur in "Crazy with you" soliert sie verhalten, aber gewandt an der Hammond. Das letzte Stück "Wildlife Horns - Paws Without Claws - Sex With Birds" sticht dann doch sehr ungewöhnlich heraus. Es bietet ein wunderbares Bläserintro und letztlich ein tolles Panoptikum von Carla Bleys Arrangierkünsten inkl. Tierstimmenimitation einiger Bläser. Die Produktion ist leider sehr sehr soft, etwas dynamiklos und und teils stumpf ausgefallen. Aber dennoch eine interessante Platte. |
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hifi_raptor
Inventar |
#582 erstellt: 07. Jul 2021, 10:53 | |
Servus die Scheibe habe ich auch, und über diese habe ich Carla Bley und Steve Swallow kennengelernt. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen - Carla ist mit wenigen Ausnahmen definitiv nur für Hardcore Free-Jazzer was. Die kann auch richtig atonal. Das ist dann zu viel für meine einfach gestrickten Blues Ohren Muss nachsehen - eine Scheibe jüngeren Datums habe ich noch. Gruß |
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crim63
Inventar |
#583 erstellt: 07. Jul 2021, 19:37 | |
Hallo ! Letztens kam hier das Projekt "Elements" zur Sprache und einer der beiden Protagonisten ist Mark Egan. Ich hab hier eine Solo LP von Ihm "Mosaic" 1985. Es ist ein gut durch zu hörendes Album mit keinen großen Höhepunkten, sein Partner von Elements Danny Gottlieb ist mit an Bord, genauso Clifford Carter, Mitchel Forman und Manoio Badrena. Richtig ausgelassener Schwung kommt mit dem vorletzten Stück auf's Album, der "Third World Wave" aber das ist mit dem letzten Stück schnell wieder vorbei. Bei diesem sind mehr oder weniger nur "sphärische Klänge " zu hören, "Valley Hymn" eben. Mark Egan / Mosaic / 1985 / A&M Records / 370 104-1 Ich habe vorhin auch noch einen "alten Helden", wie Mr. Lovegrove Ihn nennt gefunden, ich glaub ich weiß wem er u.a. meint. Des Künstlers letzte Solo Platte von 83 war weitestgehend mißlungen aber die 85er ? muß ich morgen mal anhören. Gruß Maik |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#584 erstellt: 08. Jul 2021, 04:06 | |
Ich meine nicht nur, aber auch Al Di Meola. Und beide Scheiben von 1985 sind brillant. |
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arnaoutchot
Moderator |
#585 erstellt: 08. Jul 2021, 13:38 | |
Na ja, Free Jazz im engeren Sinne hat Carla Bley nie gemacht. Da wäre ich auf Beispiele gespannt. Natürlich ist Carla weniger im Jazz-Rock beheimatet, aber wie gesagt, Free Jazz wohl weniger. Hier dafür was Gefälliges: Ende 1985 tourte Mr. Sting mit Kenny Kirkland (p), Branford Marsalis (sax), Daryl Jones (e-b) und Omar Hakim (dr) und nahm das Live-Album Bring on the Night auf (das dann in 1986 erschien). Es gibt auch einen sehenswerten Film dazu ! Man mag gegen Sting haben was man will, aber diese Verbindung seiner Songs von Police und aus seiner ersten Solo-Platte Dreams of the Blue Turtles mit Jazz, der alleine schon durch die Musiker bedingt Anklänge an den Urvater Miles erkennen lässt, halte ich unverändert für wirklich gelungen. Bereits wenig später war es mit dem Jazz dann bei ihm auch schon wieder vorbei. @Maik: Stellst Du jetzt aus lauter Kummer über das frühe Ausscheiden des deutschen Teams aus der EM kleine Fussballspiele vor den Platten auf ? [Beitrag von arnaoutchot am 08. Jul 2021, 13:40 bearbeitet] |
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vampula
Stammgast |
#586 erstellt: 08. Jul 2021, 16:05 | |
arnaoutchot
Moderator |
#587 erstellt: 08. Jul 2021, 17:40 | |
Sade passt für mich, wenngleich ich das erste Album noch besser fand. Es wurde dann immer smoooother ... |
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crim63
Inventar |
#588 erstellt: 08. Jul 2021, 18:55 | |
Hallo ! Mr._Lovegrove, Du bist mir hoffentlich nicht böse das ich einen Deiner Lieblingsgitarrenspieler hier beurteile, aber ich konnte nicht mehr an mich halten da ich Di Meola zur Liga der besten Gitarrenspieler für mich zähle. Nach seinem letzten Ausrutscher ( ich weiß, nicht für alle ) hat er hier wieder ein Meisterwerk abgeliefert und das in Duo Besetzung, gemeinsam mit Airto Moreira als Percussionist. Die Musik hat mich so in Ihren Bann gezogen das ich sie mir gleich zweimal angehört habe. So eine Spielfreude gepaart mit technischer Perfektion, das schlägt sich auf den Hörer nieder, man möchte immer noch einen Zacken lauter aufdrehen um noch ein paar Töne neu zu erleben. Ihr seht, meine Begeisterung kennt keine Grenzen. Gruß Maik PS; oT., die Kicker Michael gabs im Kaufland bei entspr. Einkaufswert dazu, erst standen sie alle in Reih und Glied aber nun stehen die Endspiel- teilnehmer im Mittelpunkt und der Rest kann zuschauen. Das da 2 Italiener einem Engländer gegenüberstehen ist evtl. ein zufälliges Orakel |
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Rille65
Inventar |
#589 erstellt: 08. Jul 2021, 19:20 | |
Meola? … snrk snrk …. Al Di Meola? Dreht grad auch bei mir. Maik hat mir gesteckt, dass Ihr Euch alle hier rumtreibt. Al Di Meola Project – Soaring Through A Dream Label: Manhattan Records – 1C 064-24 0398 1, Manhattan Records – 064 24 0398 1, Manhattan Records – 24 0398 1 Format: Vinyl, LP, Album Land: Europe Veröffentlicht: 1985 Drums – Danny Gottlieb Electric Bass, Acoustic Bass – Chip Jackson Percussion, Vocals – Airto Moreira Guitar – Al Di Meola Synthesizer, Piano – Phil Markowitz [Beitrag von Rille65 am 08. Jul 2021, 19:31 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#590 erstellt: 08. Jul 2021, 19:30 | |
Mist, Du hast uns entdeckt ! Aber muss unbedingt Aldi Dein Einstand hier sein ? |
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Rille65
Inventar |
#591 erstellt: 08. Jul 2021, 19:32 | |
LIDL Richard hätte nicht gepasst. |
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Rille65
Inventar |
#592 erstellt: 08. Jul 2021, 19:52 | |
Ich hätte da noch was! 1985 war ja eh ein cooles Jahr, wenn auch nicht so cool wie 1984. Fine Young Cannibals, Working Week, Prefab Sprout, Tears For Fears, Kraftwerk, OMD, Prince and the Revolution, Yello, A Certain Ratio, Dexys Midnight Runners, Simply Red, Bryan Ferry, The Style Council u. v. a. lieferten geniale Alben ab. Und auch Fusion gab es auf die Ohren, wie die gezeigten Exemplare beweisen. Und natürlich dieses: Azymuth – Spectrum Label: Milestone (4) – M-9134 Format: Vinyl, LP, Album Land: US Veröffentlicht: 1985 Sensationell der Vocoder! |
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arnaoutchot
Moderator |
#593 erstellt: 08. Jul 2021, 20:40 | |
Guter Tipp ! An die hätte ich gar nicht mehr gedacht, obwohl die hier auf Vinyl und CD steht. Working Week - Working Nights - Virgin 1985. Fand ich damals wie heute eine gelungene Platte. Intelligenter Soul Jazz mit leichter Latin Note ... und eine erstaunliche Parade von Gast-Musikern, die sonst eher in viel freieren Gefilden unterwegs sind (Ray Warleigh, Harry Beckett, Louis Moholo, Annie Whitehead etc.). Auch Larry Stabbins (ts), einer der drei auf dem Cover genannten Musiker und Arrangeur, spielte mit Keith Tippett und sogar mit Peter Brötzmann ! Merkt man der Platte aber nicht an. |
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vampula
Stammgast |
#594 erstellt: 09. Jul 2021, 04:25 | |
Rille65
Inventar |
#595 erstellt: 09. Jul 2021, 15:54 | |
Bevor Ihr 1985 verlasst, lege ich auch schnell noch meine neue Sade auf. Sonntag vom Flomi. Sehe gerade, meine Dritte. Sogar diese Pressung habe ich schon! Naja, für 1€ lasse ich sowas nicht stehen. Geht nicht, nein. Keinesfalls. Jazzrock ist das aber nicht, oder? Oder seidˋs Ihr da net so arg streng? Das macht den Thread natürlich sehr symbadisch! Sade – Promise Label: Epic – EPC 86318, Epic – 86318 Format: Vinyl, LP, Album, Stereo, Gatefold Land: Europe Veröffentlicht: 1985 Genre: Jazz, Funk / Soul Stil: Soul Bass – Paul S Denman Drums – Dave Early Keyboards – Andrew Hale Percussion – Dave Early, Martin Ditcham Saxophone, Guitar – Stuart Matthewman Trombone – Pete Beachill Trumpet – Terry Bailey Vocals – Sade Adu |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#596 erstellt: 10. Jul 2021, 05:12 | |
Zu den beiden Al Di Meola Scheiben mag ich natürlich auch noch was sagen. Wie Al just vor kurzem erst berichtete, hatte er sich fürs Komponieren der Stücke von "Cielo e Terra" einen Monat lang zurückgezogen, die Tür hinter sich zugemacht und den Telefonstecker gezogen, um sich ganz auf die Musik zu konzentrieren. Herausgekommen war eine Platte, der man dies zu jeder Sekunde genau anhört. Die Scheibe und auch ihre ungleiche Schwester "Soaring through a dream" stellen den zentralen Wendepunkt in Di Meolas Schaffen dar. Mit diesen beiden Platten hatte er eine Transformation vollbracht, deren Nachwirkungen bis heute zu hören sind. Nachdem der Gitarrist sich mit seinen letzten beiden Jazzrockscheiben bei CBS, "Electric Rendezvous", aber vorallem "Scenario", ziemlich verrannt hatte, nahm er eine kleine Auszeit, um sich mehr auf seine Fähigkeiten als Komponist zu konzentrieren, als auf sein ultravirtuoses Gitarrenspiel und das rasante Reiten der Finger auf dem Griffbrett. Und so glänzt er auf beiden Platten als Erschaffer seines eigenen neuen Bewußtseins, als geschickter Wanderer zwischen den Welten. Auf "Cielo e Terra" gelingt ihm dabei ein vollendetes Kunststück. Diese Platte ist die Wurzel all seiner folgenden Akustikwerke bis hin zu "Opus"; eine faszinierende Mischung aus süßlicher Melancholie, sonnengewärmten südländischen Flairs und innerer Ruhe. Ich hatte mit "Opus" so meine Probleme, aber nachdem ich beide Platten einmal hintereinander gehört hatte, wußte ich sofort, woher diese ganze Tiefe auf der Platte kommt, eben von dieser Wurzel. "Soaring through a dream" hat mich von der ersten Sekunde hat völlig fasziniert. Die habe ich sofort in mein Herz geschlossen und sie ist für mich bis heute eine der drei besten Scheiben in Di Meolas Schaffen. Seine elektrischen Platten, die er danach folgen ließ, bzw. die nach "Kiss my Axe" kamen, mögen nicht alle gelungen sein (vorallem "Orange and Blue" und "The infinite Desire" sind schrecklich), aber doch sind auch sie alle eine Schlußfolgerung aus "Soaring through a dream", einer Neuerfindung des elektrischen Fusiongitarristen. Auch hier steht eben nicht mehr die übermäßige Darstellung seiner Virtuosität im Vordergrund, sondern eine neue Balance aus Komposition, Arrangement und Solistentum. Und er flirtet, so wie einige Zeitgenossen auch, ganz ungeniert mit dem Gitarrensynthesizer. Ich finde dieses Experiment gerade auf dem ersten Stück "Capoiera" äußerst gelungen; andere Fans rümpfen die Nase. Viele Elemente dieser Platte finde sich übrigens auch auf "Kiss my axe" von 1991 nochmals wieder. Beide Platten zeigen Di Meola auf einem Höhepunkt, der so bis in die frühen 90er anhalten sollte und mit "Tiramisu", "Kiss my Axe" und "World Sinfonia" drei Platten folgen ließ, die allesamt hervorragend bis meisterhaft sind. [Beitrag von Mr._Lovegrove am 10. Jul 2021, 09:45 bearbeitet] |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#597 erstellt: 10. Jul 2021, 05:21 | |
Und wenn wir schon bei der Gitarre sind, lege ich das 1985er Werk meines anderen Lieblingsgitarristen gleich nach: Terje Rypdal Chaser, 1985 Terjey Rypdals gründete 1985 The Chasers und fand im Bassisten Bjørn Kjellemyr und im Drummer Audun Kleive zwei kongeniale Partner, mit denen er in recht kurzer Folge zunächst drei höchstunterschiedliche Platten einspielte, die in meinen Augen aber gleichermaßen genial sind. Auf dem fast schon wüst klingenden Erstling shreddern sich die drei durch wilden und ungestümen Triojazz und lassen ihren Fingern freien Lauf. Aber sowohl der Opener "Ambiguity" als auch der schroffe Blues "Ornen" lassen mit schleifender Eingängigkeit schon durchklingen, wohin die Reise der drei noch gehen wird. Auch ein, zwei ruhige Momente werden gesetzt. Aber auf diesem Album wird eher sessionartig drauf los gespielt und Rypdal spart sich nicht aus, die Tonleitern rauf und runter zu riffen. Kleive holzt auch mal ordentlich ins Kit rein und Kjellemyr unterstützt diese Rockattitüde gewaltig. Dies ist sicher die freieste und wildeste Platte in Rypdals Diskographie und wenn man sich die drei ersten Platten dieses Trios hintereinander anhört, dann ist die Transformation, die Rypdal, Kleive und Kjellemyr innerhalb dieser kurzen Zeit vollziehen, unglaublich faszinierend. |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#598 erstellt: 10. Jul 2021, 05:26 | |
Nein, Jazzrock ist das wahrlich nicht, aber da wir von Beginn an unsere Fühler auch mal weit über den Tellerrand gestreckt hatten, halte ich die Nennung von Sade sogar für ganz richtig. Schließlich sind die Jazzelemente, die die Band eingewoben hatte, ziemlich offensichtlich. Und wer die Live DVD "Bring Me Home" ihrer letzten Tour kennt (die ich unbedingt empfehlen kann, da brillant), weiß, dass die Band auch da noch sehr offensiv mit dem Jazz geflirtet hat. Aber 1985 verlasse ich definitiv noch nicht. Sind noch vier Scheiben auf meiner Liste. Morgen dann mehr... [Beitrag von Mr._Lovegrove am 10. Jul 2021, 05:27 bearbeitet] |
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Rille65
Inventar |
#599 erstellt: 10. Jul 2021, 08:20 | |
Vielen Dank für die Beschreibung und Einordnung der Alben, sehr interessant! |
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arnaoutchot
Moderator |
#600 erstellt: 10. Jul 2021, 10:35 | |
Willst Du noch eine Gegenmeinung ? Aber nein, darf ich ja nicht, sonst werde ich wieder geschimpft ... |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#601 erstellt: 10. Jul 2021, 11:19 | |
Hier wird doch niemand geschimpft! |
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