Warum eigentlich kein Receiver + Endstufe?

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zepa
Inventar
#1 erstellt: 15. Jan 2014, 18:56
Hallo leute,

bin schon seit ein paar tagen folgendes am überlegen:

wäre es nicht soundtechnisch ein zugewinn, einen kleinen, einfachen zb. 300€-receiver zu nutzen statt einer teuren A/V vorstufe und dann über die pre-outs ne schöne mehrkanal-endstufe der 1000€-klasse zu bedienen die für den klang zuständig ist?
müsste so eine Kombination nicht besser klingen als ein 1300€ receiver? oder auch weitere preisklassenkombinationen möglich, zb. 500€-receiver + 1500€ endstufe vs. 2000€ Receiver?

Ein rießen vorteil wäre vorallem, dass man alle 3 bis 5 jahre (je nach persönlichem Receiverzyklus) einen neuen, wieder mit allen neuen schnickschnacks receiver kaufen könnte, ohne ein schlechtes gewissen gegenüber seiner haushaltskasse haben zu müssen. man würde nur drauf achten, dass die neusten standards on board sind und gut. Die klanglichen eigenschaften würde man der klangstarken Endstufe überlassen die man behalten kann.

meine momentane vorstellung wäre zb. der Pioneer VSX-923-K, der so ziemlich alle neuen sachen on board hat, gekoppelt mit einem Rotel RMB-1066.
gerade mehrkanalendstufen findet man auch immerwieder günstig in der bucht.
hat das mal jemand probiert? bzw. warum wird dies nicht so gemacht?

lg
XN04113
Inventar
#2 erstellt: 15. Jan 2014, 19:37
weil es keine günstigen AVR mit PRE OUTs für alle Kanäle gibt
Toastbrod
Stammgast
#3 erstellt: 15. Jan 2014, 19:44
Die Vorstufe von 300€ Receivern ist auch nicht unbedingt die beste.
high_definitely
Inventar
#4 erstellt: 15. Jan 2014, 20:53
Und die Vorstufe hat klanglich größere Auswirkungen als die Endstufe, nicht zuletzt auch durch das Einmesssystem, das bei größeren AVR deutlich überlegen ist.
Mickey_Mouse
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2014, 14:53
ich habe früher meinen Yamaha AX-1 und kurz auch den RX-V1900 mit einem Stereo-Amp als "Endstufe" betrieben, aber aus anderen Gründen (s.u.).
Dabei hatte der AX-1 gar kein Einmesssystem und ich halte das das für optimalen (zumindest Stereo) Klang auch für eher schlechter.

Methode 1)
CD-Player -> AVR -> LS

Methode 2)
CD-Player -> AVR -> Amp -> LS

Methode 3)
CD-Player -> AMP -> LS

Mit riesigem Abstand "klingt" Methode 3) am besten!
Damit meine ich nicht, dass es "kühler" oder "wärmer" oder sowas klingt, das halte ich für Quatsch. Mein Lieblingsbeispiel ist hier: die Solo Klarinette steht einfach vor dem Orchester und hebt sich deutlich von ihm ab statt einfach darin unter zu gehen.
Ich bin dann auf einen Yamaha Z11 umgestiegen und habe stundenlang mit der Stereo-Kette verglichen. Wenn man sich Unterschiede einreden will (z.B. auch zwischen CDP analog/digital angeschlossen), dann kann ich zumindest nicht sagen welche Version die bessere ist.

Aber sowie ein "einfacher" AVR (und der AX-1 war damals ein digitales Ausstattungswunder aber definitiv keine klangliche Offenbarung) mit seiner Vorstufe im Signalweg ist, geht etwas verloren. Ich würde behaupten, dass die Vorstufe, D/A Wandler, Lautstärke Einstellung usw. wesentlich mehr Einfluss auf das Ergebnis haben als die eigentlichen Endstufen (wenn sie nicht völlig Mist sind).
Aus diesen Erfahrungen heraus begründe ich ja z.B. auch, dass ich Bi-Amping für recht sinnlos halte, da hinten ist gar nicht der Flaschenhals.
zepa
Inventar
#6 erstellt: 17. Jan 2014, 12:53
hmm ok ziemlich kurze aber eindeutige antworten...
das mit den preamps wusste ich nicht. hab mir halt immer die teuren modelle angeschaut und bei den günstigen gedacht, die sind standart.

was wäre wenn man die endstufe im av komplett überbrücken würde? den av also nur als "signalwandler" benutzen würde? klaro müssten dafür lötarbeiten innerhalb des avr´s stattfinden, sowie amps statt reine endstufen dahinter, aber irgendwie müsste da doch was machbar sein?

es kann doch einfach nicht sein, dass ich 1000€ und mehr für nen av ausgeb und der klanglich dem alten 200€ stereoamp unterlegen ist! Zudem ich dann 5 jahre später wieder 4stellig bezahlen muss, um die neuste technik zu haben...
elchupacabre
Inventar
#7 erstellt: 17. Jan 2014, 12:55

zepa (Beitrag #6) schrieb:


es kann doch einfach nicht sein, dass ich 1000€ und mehr für nen av ausgeb und der klanglich dem alten 200€ stereoamp unterlegen ist! Zudem ich dann 5 jahre später wieder 4stellig bezahlen muss, um die neuste technik zu haben... :L


Ist er auch nicht.
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 17. Jan 2014, 13:18
ich würde eben sagen, ist er!

der Punkt ist: was braucht man für einen ordentlichen Stereo-Verstärker?
einen OP-Amp, ein halbwegs ordentliches Poti und eine Endstufe! Das ganze mit einem Netzteil das genug Leistung für zwei Kanäle liefert.
Das ist kein Hexenwerk und für wenig Geld sehr hochwertig zu machen.

Mal abgesehen davon, dass ein AVR wesentlich mehr Baugruppen beinhaltet (Video-Sektion, D/A- und A/D-Wandler, DSP, Mikroprozessor Steuerung usw. usf.) ist die analoge Verarbeitung darin ja auch viel aufwendiger. Ein Poti für 8 Kanäle kann man nicht mehr sinnvoll mechanisch bauen, das wird elektronisch gemacht und wegen der ganzen Eingriffs und Verabeitungs-Möglichkeiten muss das Signal zig-mal gepuffert, gewandelt und angepasst werden.
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Jan 2014, 10:48
Moin,

ich bin ebenfalls der Meinung, dass der Vorverstärker den "Klang" macht, nicht die Endstufe.
Die Endstufe macht das, was sie soll: 1:1 verstärken! (im Sinne von "linear", jetzt mal von eventuellen Leistungereserven im hohen Bereich abgesehen)

Aber selbst im "PureDirect"-Modus durchläuft das Signal bei einem AVR wesentlich mehr Bauteile, als bei einem reinen Stereoverstärker, oder?

Wenn, dann würde ich zusehen eine möglichst gute Vorstufe zu bekommen, mit der man klanglich mehr Unterschiede hört, als mit verschiedenen Endstufen. Von diesem Standpunkt aus gesehen, macht das Ansinnen des TE schon Sinn. Aber eben nicht unbedingt mit den "billigsten" Vorstufen!
Und ob es mit "hochwertigeren" Vorstufen und einer separaten Endstufe soviel günstiger wird, als mit einem teureren AVR, wage ich zu bezweifeln.
Mickey_Mouse
Inventar
#10 erstellt: 18. Jan 2014, 11:11
oder man trennt halt Surround und Stereo (zumindest teilweise) auf.

Im Mehrkanal Modus hört man zwischen den Vorstufen keinen Unterschied mehr. Oder besser ausgedrückt, da kommt es viel mehr auf die DSP an. Die SACD Wiedergabe per Pure-Direct (also direkte Wandlung des DSD Signals nach analog ohne vorherige PCM Konvertierung) mal ausgenommen.

Dann nimmt man sich halt einen "einfachen" der für Filme reicht und einen Stereo-Amp plus gutem CD-Player. Alternativ auch ein BD-Player vom Schlage eines Oppo 105, dessen analoge Ausgänge an den Stereo-Amp kommen.

Aber das ist halt auch ein erhöhter Aufwand an Geräten, Umschalterei usw.
spede
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Feb 2014, 08:51
"Aber das ist halt auch ein erhöhter Aufwand an Geräten, Umschalterei usw."

Genau, und ob man diesen Weg gehen möchte?

Aufgrund zahlreicher postiven Aussagen, dass man einen AV-Receiver sehr wohl mit einer externen Endstufe aufwerten kann, habe ich dies lange Zeit selber so gehalten. Und es funktioniert. Wichtig ist, dass der AC-Receiver über Preout verfügt, und das hat nicht jedes Billiggerät. Ein anderer Weg ist es, einen Sterovollverstärker als Endstufe an den AV Receiver anzuschließen. Im Kinomodus wird dieser vom AV-Receiver als Endstufe genutzt, im Steromodus dient er dem CD Player alls Vollverstärker. Hier muss man auch nichts umstöpseln etc.

Ich selber bin jetzt auf eine Mehrkanal Vorstufe-Endstufen-Lösung umgestiegen. Und mir gefällt es noch besser als die AV-Receiver+Endstufen-Lösung.
Mickey_Mouse
Inventar
#12 erstellt: 03. Feb 2014, 09:21
Wie gesagt, ich habe das damals selber mit der AVR+Stereo-Amp+CD-Player Lösung gemacht und so war das gemeint!

Der Aufwand bezog sich dabei auf den zusätzlichen Stereo-Amp + CD-Player und das zusätzliche Umschalt-Prozedere (Quelle und Pegel anpassen am Amp) beim Wechsel zwischen Musik/Film.

Der Stereo-Amp am AVR hat klanglich absolut gar nix gebracht, der Stereo-Zweig aber enorm was. Dafür benötigt man halt noch einen hochwertigen CD-Player (Mist rein = Mist raus).
Ich bin dann auf einen "ordentlichen" AVR umgestiegen, der der Stereo Kette in nichts nachsteht und bin damit extrem zufrieden! Damit hat man dann im Idealfall nur nur noch einen digitalen Zuspieler (Qualität nicht klangrelevant) und eben den AVR. Ich sehe absolut keinen Grund den AVR noch mit zusätzlichen Endstufen zu pimpen. Wenn die Endstufen im AVR zu schlecht sind, dann traue ich dem Rest schon gar nicht.
spede
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Feb 2014, 10:34
ok. Dann meinen wir das gleiche!

D. h. Du nutzt den Wandler des AVR und hast den CD Player digital und nicht analog angeschlossen?
Toastbrod
Stammgast
#14 erstellt: 03. Feb 2014, 20:10
Ich finde der AVR muss schon eine gute Vorstufensektion haben, damit mit Endstufen noch etwas rauszuholen ist. Natürlich tut es dem Gewissen schon gut, wenn eine dicke Endstufe nochmal dran hängt, und der Geräte Turm wächst. Da sind dann Besucher doch erstaunt und neidisch.

Mit meinem Rotel RSX 1550 kann ich keinen Unterschied zu Stereoverstärkern erkennen.
Ein gut eingestellter Onkyo mit Dynamic Eq. (Offset 15) kommt aber auch ran.
THX2008
Inventar
#15 erstellt: 04. Feb 2014, 08:42

Toastbrod (Beitrag #14) schrieb:
Natürlich tut es dem Gewissen schon gut, wenn eine dicke Endstufe nochmal dran hängt, und der Geräte Turm wächst. Da sind dann Besucher doch erstaunt und neidisch.

Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Bedürfnisse und das Clientel ist. Meine Besucher sind immer begeistert, dass die Anlage sich möglichst dezent ins Wohnzimmer-Ambiente einfügt und kaum auffällt.
Gepflegtes Understatement!
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