Kopfhörerverstärker an Verstärker anschließen

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Namoria
Neuling
#1 erstellt: 31. Jan 2020, 03:48
Hallo liebe Hifi-Freunde,

an meinen guten alten YAMAHA DSP-A1 Verstärker möchte ich gerne einen Kopfhörerverstärker anschließen, den JDS Labs Atom.

(Hintergrundinfos: Der Yamaha DSP A-1 Headphone Jack hat laut dem Benutzerhandbuch eine Impedanz von 100 Ohm. "Im Internet" habe ich gelesen, dass diese Werte einem alten Standard entsprechen, der als zweifelhaft gilt. Der Yamaha wird unter keinen Umständen aufgegeben, weil er ein geliebtes Erbstück ist. Daher wollte ich den Kopfhöreranschluss "outsourcen".
Der Yamaha Receiver empfängt seinen Ton von meinem PC über ein Khadas Tone Board und gibt ihn an zwei Yamaha NS 670 wieder. Als Kopfhörer benutze ich vorwiegend die Sennheiser HD 598 (50 Ohm))

Ich habe soweit den RCA In des JDS Labs Atoms mit einem Chinchkabel an den TAPE 2 REC – das sollte der Tape Out sein – des Yamaha DSP-A1 geschlossen. Jetzt kann ich...

– nur über die an den Yamaha angeschlossenen Lautsprecher Ton wiedergeben, oder

– nur über den JDS Labs Atom Ton wiedergeben, nämlich über die Tape 2 Mon / Ext Decoder-Taste im Frontpanel oder über die Fernbedienung mit der Taste Tape 2 Mon, oder

– gleichzeitig mit den am Yamaha angeschlossenen Lautsprechern und dem JDS Labs Atom Kopfhörerverstärker Ton wiedergeben.

Meine ahnungslosen Fragen:

1. Habe ich das richtig gemacht?

2. Ist das der beste Weg, um den JDS Labs Atom an den Yamaha anzuschließen?

3. Der Lautstärkeregler des Yamaha "gilt" für den JDS Labs Atom bei meiner jetzigen Konfiguration nicht, allerdings hat der Yamaha auch Pre Outs (unter Coupler) – gäbe es einen Weg, den Lautreglerstärker des Yamaha auch für den JDS Labs Atom zu benutzen und wäre dieser Weg überhaupt sinnvoll?

4. Als alternative Lösung böte es sich auch an, beide Verstärker an das Khadas Tone Board anzuschließen, zum Beispiel über so etwas hier:
https://www.audiopho...control-p-13494.html
Diese Lösung fände ich aber umständlicher und weniger elegant. Hätte sie aber gegebenenfalls Vorteile für die Tonqualität?

Meine Hifi-Kenntnisse fallen gering aus. Als Nichtfachfrau bin ich froh, überhaupt so weit gekommen zu sein.
Deshalb wende ich mich vertrauensvoll an euch.

Yamaha DSP A-1

Hier ist der Link zu einem übersichtlichem Bild der Hinterseite des Yamaha DSP A-1 (ist aber nicht meiner):
https://www.jackvandijk.nl/images/img/hifi/yamaha_dspa1_4.jpg

(Das ist mein erster Beitrag. Hoffentlich starte ich diesen Thread in der richtigen Rubrik!)
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 31. Jan 2020, 13:11

Namoria (Beitrag #1) schrieb:

1. Habe ich das richtig gemacht?

2. Ist das der beste Weg, um den JDS Labs Atom an den Yamaha anzuschließen?

Das kommt drauf an. Es gibt keinen pauschal besten Weg. Wenn die getrennte Lautstärkeregelung für dich aber akzeptabel ist, würde ich es so belassen.


3. Der Lautstärkeregler des Yamaha "gilt" für den JDS Labs Atom bei meiner jetzigen Konfiguration nicht, allerdings hat der Yamaha auch Pre Outs (unter Coupler) – gäbe es einen Weg, den Lautreglerstärker des Yamaha auch für den JDS Labs Atom zu benutzen und wäre dieser Weg überhaupt sinnvoll?

Könntest du machen, allerdings kannst du dann deine Lautsprecher nicht mehr betreiben, ohne den JDS abzustöpseln und die Brücken wieder aufzustecken.


Diese Lösung fände ich aber umständlicher und weniger elegant. Hätte sie aber gegebenenfalls Vorteile für die Tonqualität?

Ich sehe da eigentlich nur potenzielle Nachteile.

Es gibt übrigens ein recht gutes Bild vom A1 bereits hier im Forum:
Yamaha DSP-A1
Azuri
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Jan 2020, 22:08
Hallo Namoria,

tendenziell dürfte der Klang am besten sein, wenn Du den KHV über den Tape Out anschließt. Wenn Du nämlich über die Pre-Outs gehst, ist mindestens eine Verstärkerstufe dazwischen und es tritt mehr Rauschen auf. In welchem Maß, hängt natürlich vom Verstärker ab. Die Pre-Outs würde ich nur nehmen, wenn mir eine Fernbedienbarkeit der Lautstärke wichtig wäre.
Du schaltest die Lautsprecher aus, indem Du die Tape Monitor-Funktion bemühst - der DSP A-1 bietet doch bestimmt die Möglichkeit, die Lautsprecher direkt auszuschalten, oder? Das wäre auch tendenziell die bessere Wahl, weil Du Dir sonst einen nicht angeschlossenen Eingang "anhören" würdest. Was nicht schlimm ist, aber Du weißt schon - Tendenzen!

Gruß
Christian
Namoria
Neuling
#4 erstellt: 31. Jan 2020, 23:05

Dadof3 (Beitrag #2) schrieb:

Das kommt drauf an. Es gibt keinen pauschal besten Weg. Wenn die getrennte Lautstärkeregelung für dich aber akzeptabel ist, würde ich es so belassen.

Könntest du machen, allerdings kannst du dann deine Lautsprecher nicht mehr betreiben, ohne den JDS abzustöpseln und die Brücken wieder aufzustecken.

Ich sehe da eigentlich nur potenzielle Nachteile.

Es gibt übrigens ein recht gutes Bild vom A1 bereits hier im Forum:


@Dadof3: Besten Dank für die Anwort!
Da die Lautsprecherregelung für mich so vollkommen akzeptabel ist, werde ich es so belassen und an der Verkabelung nichts mehr ändern.
Das schöne Foto von dem DSP A-1 ist sehr nützlich, zumal der Verstärker um die 24kg schwer ist und ich schon Probleme habe, ihn zu bewegen oder zu drehen.


Azuri (Beitrag #3) schrieb:
Hallo Namoria,

tendenziell dürfte der Klang am besten sein, wenn Du den KHV über den Tape Out anschließt. Wenn Du nämlich über die Pre-Outs gehst, ist mindestens eine Verstärkerstufe dazwischen und es tritt mehr Rauschen auf. In welchem Maß, hängt natürlich vom Verstärker ab. Die Pre-Outs würde ich nur nehmen, wenn mir eine Fernbedienbarkeit der Lautstärke wichtig wäre.
Du schaltest die Lautsprecher aus, indem Du die Tape Monitor-Funktion bemühst - der DSP A-1 bietet doch bestimmt die Möglichkeit, die Lautsprecher direkt auszuschalten, oder? Das wäre auch tendenziell die bessere Wahl, weil Du Dir sonst einen nicht angeschlossenen Eingang "anhören" würdest. Was nicht schlimm ist, aber Du weißt schon - Tendenzen!

Gruß
Christian


@Christian: Vielen Dank für die Ausführungen zu den Pre-Outs!
Soweit kann ich bestätigen, dass der Klang der Kopfhörer super ist, wenn ich den JDS Labs Atom über den Tape Out (beziehungsweise Tape Rec) anschließe.

Wenn ich die Lautsprecher am DSP A-1 direkt ausschalten könnte, wäre das tatsächlich praktischer als die Tape Monitor-Funktion zu bemühen, weil die Tape Monitor-Funktionstaste zwei Mal gedrückt werden muss, wenn ich von "nur Kopfhörer" auf "Kopfhörer und Lautsprecher" umschalten will.
Vielleicht habe ich ein Brett vor dem Kopf, aber ich weiß nicht, wie ich meine Lautsprecher am DSP A-1 ganz ausschalte: Die Mute-Funktion führt nur zu -20db, ist also kein "full mute". Wenn ich die Lautstärke am DSP A-1 am Regler auf das absolute Minimum stelle, kommt immer noch Ton aus den Lautsprechern, wenn auch kaum noch hörbar.

Ihr zwei habt schon mal alle meine ursprünglichen Fragen beantwortet. Merci!

Neue Frage:
Wie kann ich die Lautsprecher am DSP A-1 direkt ausschalten, damit ich mir den "Umweg" über die Tape Monitor-Funktion sparen kann? (Vorausgesetzt, das geht überhaupt. Im Internet finde ich leider nichts dazu.)


[Beitrag von Namoria am 31. Jan 2020, 23:07 bearbeitet]
lini
Inventar
#5 erstellt: 01. Feb 2020, 12:53
Nomoria: Würde mich nicht wundern, wenn der DSP-A1, wie die meisten anderen Surround-Verstärker und -Receiver auch, lediglich das Signal analog angeschlosener Quellen über die analogen Tape-Ausgänge ausgeben würde. Hättest Du also digital an den DSP-A1 angeschlossene Quellen, wäre wahrscheinlich ein Anschluss des Kopfhörerverstärkers über die Pre-Out/Main-In-Schleife via Y-Adapter(-Kabel) (ein Abzweig zum KHV, einer an Main-In) nötig. Das aber nur am Rande. Denn offenbar betreibst Du ja ohnehin nur eine einzige, analog angeschlossene Quelle - und da schiene es am sinnvollsten, deren Ausgänge entweder über Y-Adapter(-Kabel) oder für den Fall, dass die Ausgangsimpedanz des Khadas-Boards ungewöhnlich hoch ausfiele und die Eingangsimpedanz des Atom ungewöhnlich niedrig, über einen Signal-Umschalter sowohl mit dem DSP-A1 als auch mit dem Atom zu verbinden. Denn wozu soll der DSP-A1 auch dann mitlaufen und ohne Not Strom verbraten, wenn Du über Kopfhörer hörst?

Grüße aus München!

Manfred / lini
Azuri
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Feb 2020, 13:33
Namoria, ich habe mir gerade mal das Khadas Tone Board angeschaut. Du gehst da über USB vom PC rein und dann analog in den Yamaha, richtig? Könntest Du nicht digital in den Yamaha und analog in den KHV gehen? Oder habe ich jetzt den Überblick verloren?

Gruß
Christian
Namoria
Neuling
#7 erstellt: 02. Feb 2020, 18:28
Hallo Manfred,


lini (Beitrag #5) schrieb:

Würde mich nicht wundern, wenn der DSP-A1, wie die meisten anderen Surround-Verstärker und -Receiver auch, lediglich das Signal analog angeschlosener Quellen über die analogen Tape-Ausgänge ausgeben würde. Hättest Du also digital an den DSP-A1 angeschlossene Quellen, wäre wahrscheinlich ein Anschluss des Kopfhörerverstärkers über die Pre-Out/Main-In-Schleife via Y-Adapter(-Kabel) (ein Abzweig zum KHV, einer an Main-In) nötig. Das aber nur am Rande.


Diese Randinformationen merke ich mir gerne, weil sie in Zukunft relevant sein könnten. Ich werde demnächst ein Toslink-Kabel von meinem PC zum DSP A-1 testen (mehr dazu weiter unten) und dann spaßeshalber probieren, ob die Tape-Monitor-Funktion ihren Dienst verrichtet. An eine Pre-Out/Main-In-Schleife wage ich mich momentan nicht heran, behalte diese Info aber im Hinterkopf.


lini (Beitrag #5) schrieb:

Denn offenbar betreibst Du ja ohnehin nur eine einzige, analog angeschlossene Quelle - und da schiene es am sinnvollsten, deren Ausgänge entweder über Y-Adapter(-Kabel) oder für den Fall, dass die Ausgangsimpedanz des Khadas-Boards ungewöhnlich hoch ausfiele und die Eingangsimpedanz des Atom ungewöhnlich niedrig, über einen Signal-Umschalter sowohl mit dem DSP-A1 als auch mit dem Atom zu verbinden. Denn wozu soll der DSP-A1 auch dann mitlaufen und ohne Not Strom verbraten, wenn Du über Kopfhörer hörst?


Richtig: Ich habe die meiste Zeit nur eine einzige, analog angeschlossene Quelle. Einen 3,5 mm zu Chinch Y-Kabel habe ich auch angeschlossen, um im seltenen Fall der Fälle auch das Smartphone über einen kleinen Bluetooth Receiver (Fiio BTR5) als Input benutzen zu können.

Die Ausgangsimpedanz des Khadas Tone Boards: 100 Ohm
Quelle: https://forum.khadas...-power-from-rca/6631

Die Eingangsimpedanz des JDS Labs Atom: 10 k Ohm
Quelle: https://jdslabs.com/product/atom-amp/

Die Eingangsimpedanz des Yamaha DSP A-1: 47 k Ohm
Quelle: https://de.yamaha.co...SP-A1_GBRT_multi.pdf (Seite 76)

Könnte ich hier zwei Y-Kabel verwenden?

Schöne Grüße nach München, eine schöne Stadt
– Namoria


Hallo Christian,

Azuri (Beitrag #6) schrieb:

Namoria, ich habe mir gerade mal das Khadas Tone Board angeschaut. Du gehst da über USB vom PC rein und dann analog in den Yamaha, richtig? Könntest Du nicht digital in den Yamaha und analog in den KHV gehen? Oder habe ich jetzt den Überblick verloren?


Korrekt: Noch gehe ich über USB vom PC in das Khadas Tone Board. Nebenbei gesagt: Das werde ich demnächst ändern und stattdessen den S/PDIF Ausgang meines Motherboards über einen Toslink zu Coax Adapter mit dem Coax Eingang des Khadas verbinden. (Der Vollständigkeit halber, hierzu ein interessanter Link, der vielleicht still Mitlesende, die im Besitz derselben Hardware sind, interessieren könnte: https://www.audiosci...sslink-adapter.5884/)

Ja. Soweit ich das sehe, könnte ich mein Motherboard über besagten S/PDIF Ausgang auch mit einem der optischen Eingänge des Yamaha DSP A-1 verbinden. Dann wäre der Yamaha DSP A-1 mein D/A Konverter und das Khadas würde ich nur noch für den JDS Labs Kopfhörerverstärker benutzen. Irritieren lassen habe ich mich von einer Online-Rezension, in dem es heißt, der D/A Konverter des DSP A-1 sei weniger gut. Aber jetzt bin ich neugierig geworden und sollte diese Variante einfach mal ausprobieren. Ein optisches Kabel in der Länge, die ich benötige (5 Meter), kostet schließlich nicht viel. Wenn ich digital in den Yamaha und analog in den JDS Labs Atom ginge, müsste ich auch in Windows oder foobar2000 immer den Output ändern; damit wäre diese Variante, wenn ich das richtig sehe, etwas umständlicher. Den DSP A-1 als Digital-Audio-Konverter werde ich probehören. Bis jetzt hatte ich noch keine Quelle digital angeschlossen.

Beste Grüße
– Namoria


Falls ich irgendwo falsch liege oder mich falsch ausdrücke, korrigiert mich bitte! Da ich Neuling bin und in meinem persönlichen Umfeld niemanden kenne, von dem ich etwas lernen könnte, bin ich zu hundert Prozent auf Online-Foren angewiesen. In der vergangenen Zeit habe ich nur mitgelesen, um das eine oder andere aufzuschnappen, das ich umsetzen kann.


Ihr helft mir wirklich sehr gut weiter. Super! So macht es viel mehr Spaß, als wenn man auf sich allein gestellt ist.

In jedem Fall danke ich euch für den "digitalen Input"!


[Beitrag von Namoria am 02. Feb 2020, 18:32 bearbeitet]
lini
Inventar
#8 erstellt: 02. Feb 2020, 19:38

Namoria (Beitrag #7) schrieb:
(...) und dann spaßeshalber probieren, ob die Tape-Monitor-Funktion ihren Dienst verrichtet. (...)


Kannst Du Dir schenken. Hab kurz einen Bilck in die englische Anleitung geworfen - die bestätigt unter den "Notes on recording" meine Vermutung. Von digital angeschlossenen Quellen kann man also nur über den optischen MD/Tape-1-Ausgang aufnehmen.


Namoria (Beitrag #7) schrieb:
(...) Könnte ich hier zwei Y-Kabel verwenden? (...)


Hmja, sollte klappen. Faustregel für Spannungsanpassung ist, dass die Lastimpedanz mindestens zehnmal höher liegen sollte als die Quellimpedanz, und die kombinierte Lastimpedanz läge in dem Fall bei ca. 8,33 kOhm - sollte also kein Problem darstellen.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Azuri
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 02. Feb 2020, 22:10
Hallo Namoria,


Soweit ich das sehe, könnte ich mein Motherboard über besagten S/PDIF Ausgang auch mit einem der optischen Eingänge des Yamaha DSP A-1 verbinden. Dann wäre der Yamaha DSP A-1 mein D/A Konverter und das Khadas würde ich nur noch für den JDS Labs Kopfhörerverstärker benutzen.


So würde ich das auch machen! Das hätte auch den Vorteil, dass der Yamaha ausgeschaltet bleiben kann, wenn Du über Kopfhörer hören willst. Über den Klang der DA-Wandler solltest Du Dir meiner Meinung nach eh nicht den Kopf zerbrechen - wenn da wirklich ein Unterschied zu hören sein sollte, wäre der so klein, dass man eine Unterscheidung in besser und schlechter sicherlich nicht treffen könnte.

Gruß
Christian
lini
Inventar
#10 erstellt: 03. Feb 2020, 01:46
Christian: Wozu? Wenn Namoria mit der aktuellen Konfiguration kein Brumm-Problem hat, wird sie's höchstwahrscheinlich auch mit Y-Kabeln an den Analog-Ausgängen des Khadas-Boards nicht bekommen - womit der DSP-A1 bei Kopfhörer-Nutzung ebenfalls ausgeschaltet bleiben könnte. Und nichts gegen den guten, alten AK4324, aber wenn ich schon einen deutlich moderneren USB-DAC mit Support für hochaufgelöstes PCM und DSD hätte, wozu dann eine ältere, integrierte DAC-Sektion beschäftigen, die nur maximal 24/96-PCM frisst - und das dann auch noch ausgerechnet über potentiell Jitter-trächtigeres, optisches SPDIF. Und bequemer würd's dadurch auch nicht eben, denn dann müsste man am Rechner ja immer das output device umstellen. Entsprechend würd ich da also beim USB-Betrieb des Khadas-Boards bleiben und einfach an dessen Analog-Ausgängen splitten.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Azuri
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Feb 2020, 10:24
Hallo Manfred,

ok, das Argument mit dem Umschalten des Output Devices am Rechner lasse ich gelten. So ein Y-Kabel hat für mich aber immer den Geschmack einer Bastellösung. Man schaltet da zwei unterschiedliche Impedanzen parallel an einen Ausgang, der dafür ausgelegt ist, mit einer genormten Impedanz verbunden zu sein. Es mag sein, dass die Gesamtimpedanz immer noch im Normbereich liegt, allerdings würde ich da nicht zu sehr auf die Datenblattangaben der Hersteller vertrauen.
Zusätzlich glaube ich absolut nicht, dass man heutzutage irgendwelche klanglichen Einflüsse über Jitter erfahren kann. Genauso wenig glaube ich, dass 24/96-PCM einen Nachteil bedeutet, weniger reicht da sogar auch schon.
Was ich glaube: Dass beide Varianten ohne Probleme funktionieren werden! Also kann Namoria eigentlich entscheiden, welche Anschlussvariante für sie am bequemsten ist.

Gruß aus Hamburg
Christian
lini
Inventar
#12 erstellt: 03. Feb 2020, 14:47

Azuri (Beitrag #11) schrieb:
(...) So ein Y-Kabel hat für mich aber immer den Geschmack einer Bastellösung. (...)


Hmja, das Gefühl haben nicht wenige Hifi-Fans. Ich muss allerdings immer ein bisschen grinsen, wenn ich davon lese - schließlich werden in einem großen Teil der klassischen Stereo-Vor- und -Vollverstärker wie auch -Receiver die Tape-Ausgänge ebenfalls (von oft vorhandenen, kleineren Widerständen in Serie mal abgesehen) gänzlich ungepuffert parallel versorgt. Sind also ein oder zwei Rekorder angeschlossen, arbeitet die jeweilige Quelle auch sehr oft mit zwei oder drei parallelen Lastimpedanzen - mit dem Unterschied, dass sich der geneigte Hifi-Fan in dem Fall meist eher keine Gedanken über die interne Y-Verzweigung macht, weil er nichts davon sieht/weiß.


Azuri (Beitrag #11) schrieb:
(...) Zusätzlich glaube ich absolut nicht, dass man heutzutage irgendwelche klanglichen Einflüsse über Jitter erfahren kann. Genauso wenig glaube ich, dass 24/96-PCM einen Nachteil bedeutet, weniger reicht da sogar auch schon. (...)


Was Ersteres betrifft: Kommt drauf an, wie gut die Sachen konzipiert und implementiert sind - und immerhin muss man bedenken, dass es sich beim DSP-A1 zwar um einen recht fetten Surround-Boliden, aber halt trotzdem schon um ein recht betagtes Design handelt. Tja, und ich selbst seh 24/96-PCM zwar auch als völlig ausreichend an (zumindest Wiedergabe-seitig), aber wenn man schon einen hochwertigen USB-DAC zur Verfügung hat, der auch höher aufgelöstes Material ohne Downsampling verdauen kann, warum sollte man den dann nicht nutzen?

Frische, wenn auch leider zünftig verregnete Grüße retour aus München!

Manfred / lini
Azuri
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Feb 2020, 15:34
Du hast Recht, Manfred! So gesehen bleibt von meinem Bauchgefühl bezüglich der parallelen Impedanzen nicht viel übrig!
Dann ist das Y-Kabel wohl wirklich die beste Lösung!

Ebenso verregnete, aber milde (9°C) Grüße aus dem Norden

Christian
Namoria
Neuling
#14 erstellt: 05. Feb 2020, 00:42
Lieber Christian, lieber Manfred,


dieses Mal antworte ich euch beiden gleichzeitig, denn so ist es einfacher.

Zwischenzeitlich habe ich etwas „entdeckt“: Der Yamaha DSP A-1 wandelt als digitaler Signalprozessor (DSP) den analogen Input wieder in einen digitalen um, damit er ihn bearbeiten kann: ADC -> DSP -> DAC. Deshalb funktionieren auch bei analogem Input – zum Beispiel über Chinch-Kabel am Eingang CD oder Tuner – die Effekte, die man über das Front Panel oder die Fernbedienung auswählen kann: „Hall 1“, „Church“, „Rock Concert“ und so weiter. Vermutlich wird der Analog-Digital-Wandler des DSP A-1 – laut dem Service Manual: der A/D AK5391 – selbst dann noch bemüht, wenn man über das Frontpanel oder die Fernbedienung „Effect Off“ einstellt. Leider bin ich weit davon entfernt, im Lesen von Blockschaltplänen so fit zu sein, dass ich die Annahme, der A/D AK5391 werde selbst bei „Effect Off“ angesteuert, bestätigen kann. Es gibt einen Weg vom analogen Input (Phono, CD, Tuner, MD/Tape1, Tape2) zum DSP/Bypass, aber ich kann nicht erkennen, ob dieser Bypass durch die „Effect off“-Funktion zum Tragen kommt; dieser Weg könnte nur für den Phono-Eingang oder für den Tape 2 Monitor gedacht sein.
Den digitalen Signalprozessor (DSP) und den A/D AK5391 kann man allerdings auch bei analogem Input umgehen: Der External Decoder Input erlaubt es, analog Quellen anzuschließen und so definitiv an dem A/D AK5391 und dem DSP des A-1 vorbei zu kommen, auch der DAC AK4324 wird umgangen – das bestätigt der Blockschaltplan im Service Manual. Der DSP A-1 arbeitet demnach nur dann als „reiner“ Verstärker ohne ADC, DSP und DAC, wenn das Signal über den External Decoder Input kommt. Wenn ich wirklich das Khadas Tone Board so unverfälscht wie möglich „hören“ möchte, sollte ich daher den External Decoder Input wählen.
Quelle 1: https://www.audiohol...-an-old-a-v-receiver
Quelle 2: https://www.head-fi....tereo-or-5-1.822288/ (insbesondere Post #7 von obobskivich und Post #13 von Foxer)
Quelle 3: http://sportsbil.com/yamaha/tricomp_scans/DSP-A1.pdf (Das Yamaha DSP A-1 "Service manual" mit den Blockschaltplänen)

Nach diesen Überlegungen habe ich den External Decoder Input (Main) als Eingang getestet und siehe da: Der Ton klingt anders. Laienhaft kann ich mich nur so ausdrücken: Die einzelnen Klänge sind besser verteilt. Es hört sich so an, als stünde ich näher an der Bühne und könnte die einzelnen Klänge deutlicher heraushören und – auch wenn es keinen Surround-Effekt gibt – besser verorten. Gerade die Instrumentenklänge oder elektronische Effekte klingen klarer abgegrenzt.

Heute habe ich mein Paket mit den neuen Kabeln erhalten.

Als Erstes habe ich mit einem Toslink-Kabel meinen PC direkt mit dem DSP A-1 verbunden, um zu testen, wie sich der Ton anhört, wenn ich der DSP A-1 direkt mit einem digitalen Signal füttere anstatt ihm ein analoges zu geben, das er wieder umwandeln muss und so weiter. So ist das digitale Signalprozessor (DSP) zwar aktiv, der DAC AK4324 natürlich auch, aber dem A-1 bleibt das Umwandeln der analogen Quelle ins Digitale über den A/D AK5391 definitiv erspart, was doch eigentlich nur Vorteile bringen sollte, weil dieser Schritt unnötig ist.
Toslink Kabel: https://www.amazon.d...89395811_TE_SCE_dp_1

In foobar2000 habe ich zwei Symbole eingestellt, mit denen ich das Output-Device (WASAPI) mit einem Klick umstellen kann. So kann ich während eines Liedes relativ bequem „switchen“. Auf diesem Weg konnte ich immer wieder zwischen dem Khadas Tone Board (über External Decoder Input) und dem DSP A-1 Digital-Audio Konverter D/A AK4324 (über den optical Toslink) umstellen. Leider ging das nie ganz flüssig, weil auch am DSP A-1 der Input über die Fernbedienung umgeschaltet werden muss, aber der Umschaltprozess ging schnell genug.
Was soll ich sagen? Die AK4324 und das Khadas Tone Board hören sich beide klasse an. Das Tone Board klingt aber etwas klarer und sauberer.

Nach meinem Probehören habe ich das Khadas Tone Board wieder über den analogen Input (CD, nicht den External Decoder Input) angeschlossen und dieselben Lieder gehört und höre da: Da haben wir den Übeltäter. Ich kann nur vermuten, dass die Umwandlung vom Analogen ins Digitale nicht nur ein unnötiger Schritt ist – wenn man denn auf die DSP-Effekte verzichten kann –, sondern auch die Tonqualität merklich verschlechtert. Den Yamaha DSP A-1 über einen digitalen Input zu geben, ist bereits eine Verbesserung. Warum habe ich den digitalen Input nicht schon früher ausprobiert?

Das ist ist mein vorläufiges Urteil, basierend auf meinen Eindrücken:
Der DSP A-1 DAC erzeugt einen guten Klang, aber man sollte auf den Analog-Digital-Konverter verzichten, es sei denn man braucht unbedingt die DSP-Effekte und hat keine Möglichkeit, die Quelle über ein optisches Kabel anzuschließen. Also: Entweder auf digitalen Input setzen oder den External Decoder Input mit einer guten analogen Quelle, zum Beispiel einem Khadas Tone Board, versorgen!

Meine Eindrücke sind natürlich subjektiv.


***


Die Y-Adapter habe ich heute auch erhalten und gerade eben ausprobiert. Mir waren Y-Stecker lieber als Y-Kabel, aber, wenn ich das richtig sehe, ist das im Grunde genommen egal. Ein zweites Chinch-Kabel hatte ich noch in Reserve. Ich poste der Vollständigkeit halber die Links zu den Artikeln.
Y-Adapter: https://www.amazon.d...89395811_TE_SCE_dp_1
Chinch-Kabel: https://www.amazon.d...171_38075861_TE_item

Diese Lösung funktioniert einwandfrei.

Den Toslink-Kabel für die Verbindung zwischen meinem PC und dem DSP A-1 werde ich in jedem Fall behalten und auch eingesteckt lassen. Es ist schließlich schön, wenn ich den DAC AK4324 ohne den A/D AK5391 jederzeit benutzen kann – mit nur wenigen Mausklicks und einer Einstellung am DSP A-1. In Zukunft werde ich immer mal wieder zwischen dem Khadas und dem DAC AK4324 wechseln. Der Köpfhörerverstärker JDS Labs Atom ist gut versorgt über die Y-Lösung. Außerdem kann ich jetzt, wann immer ich den Kopfhörer benutzen möchte, dem DSP A-1 eine Ruhepause gönnen und ihn ausschalten.

Offen bleibt die Frage, ob die DSP-Einstellung „No effect“ den D/A AK4324 ebenfalls umgeht. Ich glaube nicht und habe oben auf das englischsprachige Forum verwiesen. Aber von wissen kann hier keine Rede sein.


Danke euch beiden nochmal!


Am Ende habe ich eure Lösungen kombiniert und bin damit sehr zufrieden. Der DSP A-1 freut sich auch. *Daumen nach oben* Nebenbei habe ich mehr gelernt, als ich gedacht hätte. Am Anfang wollte ich ja nur den Kopfhörer-Verstärker outsourcen.


Grüße aus dem verregneten Raum Köln-Bonn

Namoria


[Beitrag von Namoria am 05. Feb 2020, 03:57 bearbeitet]
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