Contest Box Melody

So, habe mich jetzt nachträglich dazu entschieden, etwas über meine Lautsprecher zu schreiben, mit denen ich auf dem Contest war.
Eigentlich wollte ich dazu nichts schreiben, weil es schlicht und ergreifend kaum etwas darüber zu berichten gibt. Dafür ist die Box ansich vielleicht zu simpel, aber vor allem meine Herangehensweise. Und ich denke, dass wirklich jeder, der schon selber Lautsprecher gebaut hat, solch eine Box ohne irgendwelche Probleme selber bauen kann.

Ich habe auch ganz bewusst nicht vor dem Contest schon etwas darüber geschrieben, weil ich eh schon wusste was dann kommen wird. Sind wir mal ehrlich...wenn man sagt, dass man nichts messen wird / kann, dann bekommt man eh nur gesagt, dass es so keinen Sinn macht. Das ist natürlich nicht gerade motivierend. Also habe ich mein Projekt einfach für mich behalten.

Damit das Thema aber nicht in Threads diskutiert wird, in die es nicht reingehört, mache ich einen separaten Thread auf.


Warum ist die Box also so simpel?
Weil es eine stinknormale 2 Wege Box ist, die eine genauso unspektakuläre Weiche beinhaltet.
Die weiche besteht aus ganzen 4 Bauteilen. Einem Tiefpass, einem Hochpass und einem Spannungsteiler. Also eine Weiche 1. Ordnung ( 6 dB Flankensteilheit ).
Das hat auch seinen Grund. Da ich ohne Messequipment arbeiten musste, musste ich mir die "Suche nach der Nadel im Heuhaufen" so einfach, wie möglich machen. So habe ich zwar alles vorher mit Boxsim simuliert, aber das passierte mit den Hersteller- TSPs. Wie sich später bewahrheitet hatte, hatte die Simulation rein gar nichts mit der Realität zu tun.


Laut Boxsim hätte ich für den Tiefpass eine Spule von 3.3mH nutzen müssen. So hatte ich die Weichen auch am Amfang aufgebaut. 3.3mH Spule, 22µF Kondensator und 3.3 Ohm in Reihe & 6.8 Ohm parallel im Spannungsteiler. Das Ergebnis war ein Klang, wie aus einer Blechbüchse.

Also habe ich mein schlaues Buch "Handbuch der Lautsprechertechnik" zur Hand genommen und geschaut, was dort so in den Tabellen für Frequenzweichen steht. Auch die Angaben in diesem Buch ensprechen natürlich nicht dem wirklichen Leben. Das ist dort aber auch mehrfach erwähnt. Aber egal,- als Fixpunkt reicht es. Und so habe ich dann den Tiepass mit einer Spule von 1mH beschaltet.

Jetzt bliebt also nur noch die Anpassung des Hochtöners. Der Spannungsteiler hat mir schon Kopfzerbrechen bereitet. Es ist schon nicht so leicht rauszuhören, ob der Hochtöner jetzt selber zu laut spielt, oder ob er im Bereich der Übernahme den Mittelton soweit mit nach oben zieht, dass dieser dann in Wirklichkeit zu agressiv ist.

Aber über mehrere Wochen des testens und ausprobierens, habe ich dann eine Kombination gefunden, die meinen OHREN gefällt. Und genau das ist das Wichtigste für mich. Meine Ohren müssen sagen,dass es gut ist. Nicht irgendein Messsytem. Was bringt einem der dollste Frequenzganz, wenn dieser in JEDEM Raum anders ausfällt. Eine objektive Referenz kann so ein Frequenzgang dann ja wohl auch nicht sein. Also nehme ich von Vornherein in Kauf, dass der FG. nicht super linear ist.


Das heißt jetzt aber nicht, dass ich meine nächsten Lautsprecher wieder ohne Messungen baue. Das letzte Wort werden auch weiterhin meine Ohren haben. Aber um einen Fehler zu entlarven, ist diese "Sicht" auf den Klang durch ein Messsytem Gold wert.

Die Box sieht also aktuell wir folgt aus: 12 L BR, abgestimmt auf ca. 65 Hz.
Weiche mit einer 1mH Spule und einem 10µF Kondi. Im Spannungsteiler 2.2 Ohm in Reihe & 4.7 Ohm parallel.
TMT: Peerless HDS 134 PPB, HT. Vifa XT 300 K4.

Beides Chassis, die meine Arbeitsweise unterstützt haben, da sie von sich aus schon einen linearen Frequenzgang haben und zudem recht breitbandig sind. Und den Hochtöner kann man schön tief einsetzen durch seine Resonazfrequenz von 500 Hz.


So, das wars soweit erstmal. War ja doch etwas mehr zu schreiben, als ich dachte.
Aber sollte es Fragen zu der MELODY geben, dann kann man sie jetzt hier stellen.