Das schwächste Glied der Kette. wie verbessern?

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Klangtreue
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 01. Jul 2019, 20:47
Hallo,
nachdem der Plattenteller getauscht wurde, läuft mein Technics 1500c nun endlich rund.
Nach etlichen Stunden Vinyl macht das Hören noch immer viel Spaß, doch geht da nicht noch mehr...?
Klar, mehr geht immer! Aber was macht wirklich Sinn? Wo ist das schwächste Glied in meiner Kette?
Zur Zeit höre ich mit dem Technics 1500c mit Ortofon 2M Red am Phonoeingang eines Yamaha rx-a 2080.
Ein wirklich toller AVR, halt mit dem Schwerpunkt auf Surround, Vinyl höre ich natürlich in Stereo pure direct.
Lautsprecher sind Canton Chrono 2 x 509.2, 505.2, 2 x 502.2, Sub 12.2 und 4 x Dali Alteco C1, die das 5.1.4 komplettieren.
CD und Vinyl also ausschließlich mit den 509.2. CD gefällt mir schon recht gut, mit dem neuen Technics hatte ich mir noch mehr Wärme, Dynamik... versprochen.
Also was tun? Ein externer Phono Preamp wie z.B. Musical Fidelity V90-LPS oder ein Pro-Ject Phono Box DS? Sind diese überhaupt Leistungsstärker als der interne Verstärker des Yamaha 2080 (finde da keine genauen Leistungsangaben)? Oder/und ein neuer Tonabnehmer? Lohnt das Upgrade auf den Blue oder dann gleich den Black...? Da kommt schnell noch mal ein ordentlicher Betrag zusammen, den man dann am Ende natürlich auch hören sollte... Sind vielleicht doch die Canton 509.2 der limitierende Faktor, also das schwächste Glied der Kette?
Hat jemand einen Tipp?

Danke...!
Albus
Inventar
#2 erstellt: 01. Jul 2019, 21:10
Tag,

erster Hinweis "aus der Hüfte", den mit 440 pF belasteten Phono-Input des RX-A2080 verlassen; stattdessen den internen Phono-EQ des SL1500C verwenden. Das hilft dem Wunsch nach "mehr Wärme" durchaus. Das 2M Red ist für 150-300 pF vorgesehen, ist kapazitätskritisch, die 440 pF plus die Umgehungskapazität des Technics (einschließlich Audiokabel, in Summe >500 pF) verändern die Klangbalance des Tonabnehmers Ortofon 2M RED ins Verfärbte.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Jul 2019, 21:21 bearbeitet]
Klangtreue
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 01. Jul 2019, 21:27
Tag auch
und vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe „aus der Hüfte“ den Yamaha als hochwertiger eingestuft und bin somit bislang gar nicht auf die Idee gekommen, den internen Phono-EQ des Technics zu verwenden... werde ich morgen gleich versuchen!
Bedeuten denn die von mir genannten (und eher preislich gemäßigten) Phono Preamps eine weitere Verbesserung oder ist das für die Ortofon 2M Tonabnehmer gar nicht so relevant?
Wuhduh
Gesperrt
#4 erstellt: 01. Jul 2019, 21:46
Nabend !

Bei all den Threads und Meinungen zu der 2M-Serie, die Du u. a. oben rechts per Suchfunktion fischen könntest , rate ich Dir zu einem Nadelupgrade im Rahmen Deines Budgets oder ein Systemwechsel inkl. Weiterreichung oder Einlagerung des ollen 2M Red.

MfG,
Erik


[Beitrag von Wuhduh am 01. Jul 2019, 21:46 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Jul 2019, 22:14
Hallo,


Ich habe „aus der Hüfte“ den Yamaha als hochwertiger eingestuft


"hochwertig(er)" (hoher Preis/teurer?) genügt nicht, ganz egal was Du Dir darunter vorstellst.

Ein Phono-Pre muss elektrisch zum jeweils verbundenen Tonabnehmersystem passen und die hohe Eingangskapazität des internen Pre des Yamaha passt in diesem Fall nicht zum verbundenen Tonabnehmersystem.


Bedeuten denn die von mir genannten (und eher preislich gemäßigten) Phono Preamps eine weitere Verbesserung oder ist das für die Ortofon 2M Tonabnehmer gar nicht so relevant?


Der interne Pre des Technics passt elektrisch prima zu den Ortofon MM-Systemen. Vielleicht wird ein anderer Pre lauter vorverstärken ... was als "besserer Klang" gehört wird. Man könnte aber auch am Verstärker eine höhere Lautstärke wählen und braucht dann keinen "lauteren" Pre.

Der getipte nicht sonderlich scharfe eliptische - billige - Abtaster auf Alu-Nadelträger des 2M Red ist zwar oberhalb der Abtasttechnik eines - noch etwas billigeren - AT91 (einfache Rundnadel/Nadelträger aus Kunststoff) einzuordnen ... da ist noch Luft nach oben.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 01. Jul 2019, 22:46 bearbeitet]
Klangtreue
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 01. Jul 2019, 22:21
Hallo Eric,
damit hast du sicherlich Recht, ist auch weniger eine Frage des“richtigen“ 2M, das wurde in diversen Threads ja tatsächlich schon ausführlich thematisiert.
Ich frage mich vielmehr, macht ein zusätzlicher Preamp Sinn? Soll ich dafür zusammen mit einem Ortofon Black und vernünftigen Kabeln fast noch einmal die Kosten für den Technics investieren? Und vor allem: Kommt dieser „Mehrwert„ dann auch wirklich hörbar aus den Canton 509.2 ???
Ich fürchte nur, das wird mir niemand beantworten können...
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 01. Jul 2019, 22:34
Nabend !

Seltsamer Gedankengang ...

Klar doch. Ansonsten würden bei allen TA mit einem Grundgehäuse die verschiedenen Nadeln sinnlos sein.

Ich kenne die Qualität des MM-Einganges Deines Yamaha nicht, aber Du wirst mit einem guten, bezahlbaren Vorvorverstärker bestimmt Unterschiede hören. Viele Phonoeingänge an neueren AVR's sind leider nur " In memoriam " - Komponenten.

MfG,
Erik - mit k
Klangtreue
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 01. Jul 2019, 22:34
Hallo Michael,
ich dachte, ich sei technisch versiert, aber in Sachen Vinyl (pF, Ohm, Eingangskapazitäten, bzw. elektrische Kompatibilität zum Tonabnehmersystem...) habe ich doch noch einiges nachzuholen...
Ich werde es erstmal mit dem internen Phono-EQ des Technics versuchen und ggfs. auf den 2M Black wechseln...

Vielen Dank erstmal für die ganzen Antworten...
(und sorry, Erik natürlich mit k)

VG
Michael


[Beitrag von Klangtreue am 01. Jul 2019, 22:39 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Jul 2019, 22:52
Hallo Michael,

ein AT33-PTGII + z.B. Pro-Ject Phono Box S würde ich einem - vergleichsweise ein wenig üppiger klingendem - 2M-Black vorziehen. Dieses MC-System hat einen sehr guten scharfen Abtaster auf einem Boron-Nadelträger.

Solche klanglichen Nuancen sind aber Geschmackssache. Ich mag z.B. eher einen neutralen, mäßig analytischen - brillanten Klang und bin keine Freund von sonderlichem Tiefton.

LG Michael

Ach ja:


Vinyl höre ich natürlich in Stereo pure direct


Was nützt Dir das, wenn "der richtige Klang" durch Lautsprecher und Raum am Hörplatz verbogen ankommt. Mess- und Korrektureinrichtungen können "bei Bedarf" sehr hilfreich sein wenn man tatsächlich guten Klang wünscht.


[Beitrag von Tywin am 02. Jul 2019, 07:20 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#10 erstellt: 01. Jul 2019, 23:55
n'Abend

Ich komme ursprünglich auch vom 2M Red und habe seither ein paar TA's probiert sowie auch Phonopres. Den grössten Qualitätssprung hat bei mir definitiv ein neuer TA gebracht. Ich würde wie schon empfohlen zuerst dort ansetzen. Über die Unterschiede von Red zu Blue wird in vielen Foren diskutiert, mit unterschiedlichen Meinungen...Fakt ist, der Red ist ein Einsteiger-TA und dafür, also für den Preis, tut er seinen Dienst schon. Aber nach oben ist viel Luft. Wenn also ein Upgrade, würde ich nicht gleich den nächst höheren in der gleichen Familie nehmen. Der Unterschied wird vermutlich hörbar, aber keine Offenbarung sein, mein Fazit vom Hören/Sagen zumindest. An der Elektronik würde ich erst später finetunen, falls noch gewünscht.

Die Empfehlung von Tywin (AT33-PTG/II) nutze ich übrigens aktuell auch. Da könnte dann aber ein externer, anpassbarer Vorverstärker (weil MC) von grossem Nutzen sein. Spreche da aus Erfahrung....

Gruss
KC
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 02. Jul 2019, 07:37
Hallo,

2m - eine blue Nadel oder eine Black-Nadel. Bronze zu teuer für das was sie kann.

Kabel Ausser zwischen Plattenspieler und Phonovorverstärker (nierderapazitives,, gut geschirmtes Kabel) ist sonst Tinnef Lohnt nicht drüber nachzudenken.

Phonopre mit niedrigem Kapazitätsabschluss reicht, ist keine Raketentechnik.


Hifi ist kein Voodoo.

Pe


[Beitrag von 8erberg am 02. Jul 2019, 07:44 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#12 erstellt: 02. Jul 2019, 08:05

Albus (Beitrag #2) schrieb:
...stattdessen den internen Phono-EQ des SL1500C verwenden. Das hilft dem Wunsch nach "mehr Wärme" durchaus. Die 440 pF plus die Umgehungskapazität des Technics (einschließlich Audiokabel, in Summe >500 pF) verändern die Klangbalance des Tonabnehmers Ortofon 2M RED ins Verfärbte.


Hallo Albus, habe ich hier etwas überlesen, oder wie kommst Du auf die Zahlen zur Kapazität/Umgehungskapazität??? des 1500C...?

LG Carsten
Tywin
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 02. Jul 2019, 08:15
Hallo,


in Summe >500 pF


Verkabelung vom Tonabnehmer bis zum Ausgang plus mehr oder weniger pF für die Verzweigung + Kabel zum Pre ... da würde ich von mehr als 100pF womöglich mehr als 150 pF ausgehen.

Größer als 500pF passt schon, auch wenn es mit dem Blick auf die 440pF Eingangskapazität des Pre womöglich mehr als 600 pF in Summe sind.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 02. Jul 2019, 08:20 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#14 erstellt: 02. Jul 2019, 08:46

Klangtreue (Beitrag #1) schrieb:
... Yamaha rx-a 2080.
Ein wirklich toller AVR, halt mit dem Schwerpunkt auf Surround, Vinyl höre ich natürlich in Stereo pure direct.
...
CD und Vinyl also ausschließlich mit den 509.2. CD gefällt mir schon recht gut, mit dem neuen Technics hatte ich mir noch mehr Wärme, Dynamik... versprochen....

warum man die Einmessung bei Vinyl nicht nutzt ist mir zwar ein Rätsel ... aber egal ...
die Vorstellung, dass Vinyl "mehr dynamik" böte, ist mE eine Fehlinformation ... klar, es gibt ne Handvoll Alben, die sooo mies kaputt-gemastert sind, dass für Vinyl ein defensiveres Master angefertigt werden musste (zB death magnetic), grundsätzlich hat vinyl aber (rein technisch gesehen) eine deutlich! geringere nutzbare Dynamik als digitale Tonformate
und bei wirklich dynamischer Musik (gemeint ist wiederum die technische Dynamik) "verschwinden" leise Musikanteile via LP im Rillenrauschen bzw gehen in den systemimmanenten Störgeräuschen unter
evilknievel
Inventar
#15 erstellt: 02. Jul 2019, 10:34
Moin,

nimmt man die Überschrift des TE beim Wort, so ist das schwächste Glied der Kette die Raumakustik. Danach kommt lange nichts und dann die Lautsprecher.

Daß am Ende doch der Tonabnehmer als Schwachpunkt ausgemacht wird, liegt in der Natur der Sache, der Direktvergleich mit der CD und der Versuch sich dem anzunähern.

Das 2M ist klanglich recht ausgewogen. Das Upgrade von Red zum Blue ändert an der Tonalität überhaupt nichts. Ein direkter Umschaltvergleich offenbart dann aber doch Unterschiede, die insbesondere die Abtastsauberkeit betreffen. Weniger Zerrneigung, bessere Auflösung seien genannt.

Ein Vergleich verschiedener Lautsprecher offenbart fast immer gut hörbare und offensichtliche Unterschiede, während man bei Tonabnehmern eher von Nuancen reden muß.
Das ist kein Plädoyer für oder wider das 2 M Red oder Blue. Am Ende sollte das Ziel bleiben,möglichst viel der Information sauber aus der Rille zu kratzen die dort eingepresst ist und das schafft ein hochwertiger Schliff mit möglichst wenig zu bewegender Masse (nackter Diamant, leichter Nadelträger) besser als eine Standard Ellipse. Welcher Hersteller dabei zum Zuge kommt ist Geschmackssache und eine Frage des Geldbeutels.

Auch eine Fehlanpassung der Kapazität verursacht weniger hörbare Unterschiede als man bei dem Rumgereite auf diesem Thema glauben mag.
Da muß man schon jenseits von 200pf der Empfehlung des Herstellers sein und einen umschaltbaren Phono Pre haben, um das auszumachen.
Trotzdem sollte man versuchen den Herstellerangaben zu folgen, weil schaden tut es nicht.

Dies sind meine persönlichen Erfahrungen, die ich mit meinen Ohren (alterbedingt sicherlich nicht mehr die besten) gemacht habe.

Allgemeines Fazit: Wer ständig vergleichend hört, wird nie zufrieden Musik hören. Keine Zwischenschritte beim Nadelkauf. Lieber einmal oben angreifen.
Alles andere sind marginale Unterschiede.

Gruß Evil
ParrotHH
Inventar
#16 erstellt: 02. Jul 2019, 10:58

WBC (Beitrag #12) schrieb:
... wie kommst Du auf die Zahlen zur Kapazität/Umgehungskapazität??? des 1500C...?

Selbst bei Nichtnutzung des internen Vorverstärkers kommt dessen Eingangskapazität zum Tragen, weil er parallel zum unverstärkten Ausgang liegt. Das macht bei MM-Systemen in eigentlich allen Fällen die Nutzung eines externen Phono-Pre´s zu einer schlechten Wahl!

Parrot
WBC
Gesperrt
#17 erstellt: 02. Jul 2019, 11:55
Das ist mir durchaus bekannt.
Jedoch wurde mir von Technics versichert, dass das Gerät so aufgebaut ist, dass das halt nicht so ist.
Evtl. ein Schaltkontakt, der den internem Pre beim Betätigen des rückseitigen Umschalters aus dem Signalweg nimmt...?
Albus
Inventar
#18 erstellt: 02. Jul 2019, 12:39
Tag,

immer langsam voran, und ruhig noch einmal über den Text gehen.

Die Ausgangssituation ist dort so, Techncis SL-1500C mit LINE OUT OFF an Yamaha RX-A2080 Phono Input:
-- Yamaha RX-A2080 Phono Input mit 440 pF nominell für das Europa-Modell, unter Toleranz 5%, möglicherweise geringfügig niedriger oder höher.
-- Techncis SL-1500C, LINE OUT OFF, das Splitting des Tonsignals des Tonkanals Phono Out, d.h. Headshell mit Cartridge, Tonarmkabel bis Phono Out PCB - Splitting, Abzweigung in Richtung des Tonkanals Line Out mit Phono-EQ besteht permanent. Geschaltet wird LINE OUT als OFF/ON - nicht Phono-EQ OFF/ON. Line Out OFF - schaltet über den Weg zum zentralen Mikroprozessor den Tonsignalpfad Line Out per MUTE stumm, hinter dem Phono-EQ.
In Konsequenz arbeitet der Tonabnehmer permanent/fortdauernd auf die Splittinggabelung der zwei Tonsignalpfade.
Für die Verbindung >>Splitting-Bank bis zum Eingang des Phono-EQ<< habe ich - pauschal 30-50 pF angesetzt. Wenn die Verbindung durch das gezeigte Flachbandkabel hergestellt ist, wie aus dem Service Manual andeutungsweise zu entnehmen, dann kommt das gut hin.

Ergebnis bis dahin:
A -- Technics SL-1500C bei LINE OUT OFF infolge internem Splitting mit 30-50 pF im Tonsignalkanal >>Cartridge bis RCA-Buchsen Phono-Out<<.
B -- Technics SL-1500C mit 20 pF für den Kabelweg >>Headshell, Tonarm, Phono Out PCB mit der Splitting-Bank<<.

C -- Summe Technics SL-1500C intern 50-70 pF.
D -- Addition Audiokabel Technics SL-1500C, ca. 80 pF (der genaue Wert ist noch nicht bekannt)
Resultat E -- Technics SL-1500C, intern + Audiokabel = 130-150 pF.

Insgesamt aus RX-A2080 + Techncis SL-1500C bei LINE OUT OFF, also
--- 440 pF plus 130-150 pF = 570-590 pF,
Handgreiflich gemacht für den Anregungsmoment als ">500 pF".
Und lässt man auch A weg, die Summe der Kapazitäten beträgt allemal >500 pF. Nämlich B plus D plus 440 pF (20 + 80 + 440).

Das war's dann erst einmal.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Jul 2019, 16:07 bearbeitet]
Albus
Inventar
#19 erstellt: 02. Jul 2019, 13:27
Tag,

als eine Art Nachwort weise ich darauf hin:
-- Die Eingangskapazität des internen Phono-EQ des Technics SL-1500C habe ich nicht berücksichtigt - List der Vernunft, da unbekannt, nicht erkennbar im Service Manual, nicht als Produktinformation des Herstellers zum Produkt überhaupt irgendwo auffindbar preisgeben.
Unter fachlichen Gesichtpunkten angesichts der Herstellerentscheidung für ein 2M-Serienprodukt darf man als von 150-250 pF ausgehen. Die Herstellerempfehlung lautet bekanntlich 150-300 pF.
-- Die Interessenten mit Gerät sind aufgefordert, die einschlägigen wenigen Messungen zur Summenkapazität LINE OUT ON bzw. LINE OUT OFF = PHONO OUT sowie des Zubehör-Audiokabels selbst zu leisten.

Wie ich einst im Fall des Denon DP-400.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Jul 2019, 16:13 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#20 erstellt: 02. Jul 2019, 14:30
Diese wenigen Zeilen dazu habe ich vom Händler vorliegen:

Zitat:

...ich konnte eben mit dem Technics Außendienst sprechen.

Dieser teilte mir mit, dass der Entzerrer bei separater Vorstufe deaktiviert werden kann.

Wenn der integrierte Entzerrer deaktiviert ist, hat er keinen Einfluss mehr auf das Signal.

Zitat Ende.


Das müsste ein Fachmann doch aus einem Schaltplan rauslesen können...korrekt? Jetzt müsste man nur an etwas derartiges herankommen...
Tywin
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 02. Jul 2019, 14:39

Wenn der integrierte Entzerrer deaktiviert ist, hat er keinen Einfluss mehr auf das Signal.


Diese Aussage zeugt aus meiner Sicht von technischer Ahnungslosigkeit. Ich denke, dass ist technisch (nahezu) unmöglich.

Dass ein deaktivierter interner Entzerren keinen "hörbaren" Einfluss auf das Signal haben muss, das würde ich unterschreiben.


[Beitrag von Tywin am 02. Jul 2019, 14:42 bearbeitet]
Albus
Inventar
#22 erstellt: 02. Jul 2019, 14:51
Tag,

ja, ja, Gerede von irgendjemandem zu irgendjemandem. Schaltpläne, nichts da.
Technics ist bei den Geräten der Relaunch-Serie dazu übrgegangen, in den Service Manualen keine Schaltpläne mehr zu zeigen, was ein Verständnis mit Bezug auf einzelne Bauteile oder Baugruppen im Zusammenwirken verunmöglicht.
Vielmehr werden auch die Reparaturarbeiten 'grob' auf den Austausch kompletter PCB Printed Circuit Boards angelegt.
Es bleibt der Weg des Selbst-messens. Also, bitte, der Aufwand für ein taugliches Digitales Multimeter hält sich in Grenzen.

Freundlich
Albus
Burkie
Inventar
#23 erstellt: 02. Jul 2019, 20:39
Hallo,

die richtige Kapazitätsanpassung des Phono-Preamps (welcher auch immer verwendet wird), der Nadelschliff und der Nadelträger, sowie der Tonabnehmer insgesamt machen gewiss einen Einfluss auf den Klang, sprich "Frequenzgang" und Abtastverzerrungen.

Messbar sind diese Unterschiede allemal.

Inwieweit sie auch hinreichend gut hörbar sind, ist fraglich...

Geringfügige Überhöhungen oder Absenkungen im Frequenzgang sind eigentlich praktisch kaum bis gar nicht hörbar.
Eine Drehung des Kopfes, oder eine andere Einwinkelung der Lautsprecher wird einen ähnlich großen Effekt auf den Frequenzgang haben.

Abtastverzerrungen sind allenfalls hörbar, wenn sie recht deutlich sind.
Bei an sich guten Tonabnehmern und guten Nadeln treten hörbare Verzerrungen auch nicht ständig auf, sondern punktuell, etwa bei lauten scharfen S-Lauten.

Da mich diese Unterschiede selber interessieren, habe ich zu diesem Zwecke einmal einen privaten Vergleichstest zwischen verschiedenen Tonabnehmern und Nadeleinschüben gemacht, indem ich immer zwei letzte Lieder einer bestimmten LP mit verschiedenen Tonabnehmern und Nadeln digitalisiert habe, synchron in mehrere Spuren in Audacity angelegt habe, und zwischen ihnen umgeschalten habe.
Zusätzlich habe ich mit der CD-Ausgabe dieser LP verglichen.

Im Ergebnis bleibt meiner Erfahrung nach, dass die CD-Ausgabe am saubersten klingt.
Die verschiedenen LP-Versionen (verschiedene Tonabnehmer, Nadeleinschübe) klingen tendenziell sehr ähnlich; die Unterschiede sind eher minimal und auch nur im direkten Vergleich wirklich hörbar.
Im direkten Vergleich mit der CD-Version hört man schon, dass die CD klarer klingt.

Am saubersten von den Plattendigitalisierungen klingt noch eine Jico-SAS-Nadel. Der Unterschied zu weniger aufwendigen Nadeln ist allerdings gering bis unwichtig im Hör-Alltag. (Außer, man erwischt eine regelrecht "schlechte" Nadel.)

Bei guten Platten-Masterings werden scharfe S-Laute, die potenziell Probleme bereiten könnten, ohnehin punktuell entschärft, sodass sie auch mit "normalen Hifi-Nadeln" problemlos klingen.

Auch bei Platten, bei denen scharfe S-Laute nicht "entschärft" wurden, wird man in der Regel Verzerrungen bei diesen, nicht als störend empfinden, wenn man keinen direkten Vergleich zu einer CD-Ausgabe oder einer sehr hochwertigen Nadel "im Ohr" hat und direkt darauf achtet.

Vermeintlich bessere Auflösung bestimmter Tonabnehmer oder Phono-Preamps kann auch Ergebnis bewussten Soundings seitens der Hersteller oder einer kapazitiven Fehlanpassung sein, die einen Frequenzgang-Höcker im Bereich zwischen ca. 8kHz und 14kHz erzeugt, sodass die Wiedergabe heller und somit "klarer" oder "detailreicher" erscheint. - Das merkt man, wenn man direkt mit einer CD-Ausgabe vergleicht.


Von daher sehe ich ab einem gewissen Qualitätsniveau diese Dinge recht entspannt.

Wenn man schon einen AV-Receiver hat, würde ich auch für reines Stereo die Einmess-Funktion unbedingt nutzen, da diese den Sound am Hörplatz im Stereo-Dreieck deutlich positiv korrigieren und verbessern kann.

Hat man vernünftige Surround-Boxen, die einigermaßen brauchbar aufgestellt sind, würde ich auch reine Stereo-Medien wie CDs oder LPs über Dolby Prologic II - Music prozessieren bzw. dekodieren, da dadurch das Stereo-Klangbild sich besser von den Boxen löst und quasi im 360°-Panorama breit aufgezogen wird.
Das verbessert die Durchhörbarkeit spürbar und sorgt, über den Center-Lautsprecher, auch für eine bessere Ortungsstabilität.

Möchte man aus Neugier oder Basteltrieb trotzdem die Hardware ändern oder erweitern, so würde ich nicht unbedingt die nächsthöhere Nadel aus der 2M-Serie nehmen, sondern entweder die Top-Nadel aus der Serie, oder aber gleich einen anderen Tonabnehmer mit einem richtig scharfem Schliff (Fine-Line, Line-Contact, etc.), nackter Nadel und leichtem Nadelträger. (Ab einer gewissen Hochwertigkeit der Nadeleinschübe ist der Preis des reinen Tonabnehmer-Bodys gegenüber dem Nadeleinschub fast vernachlässigbar...)

Dynamik ist Sache der Aufnahme bzw. des Plattenmasterings, und hängt eher weniger mit dem Tonabnehmer oder der Nadel zusammen.
"Wärme" ist insgesamt ein "diffuser" Begriff, und eigentlich Sache der Aufnahme an sich.
Manche verstehen unter "Wärme" leicht abgesenkte Höhen, verbunden mit mehr oder weniger deutlich hörbaren harmonischen Verzerrungen, wie sie von übersteuerten Röhren erzeugt werden, verbunden mit eine angenehmen Überhöhung des mittleren Oberbasses, verbunden mit angenehmen Verzerrungen desselben. - Letztlich auch eher eine Sache der Aufnahme bzw. der Abmischung.

Meine Meinung ist, wenn man nicht recht konkret und genau (in eher technischen Termen wie "Verzerrung" oder "Frequenzgang") benennen kann, was an der jetzigen Wiedergabesituation unbefriedigend klingt, wird man kaum in der Lage sein, gezielt diese Schwachstellen zu verringern.

Gruß
KyleCrane
Stammgast
#24 erstellt: 03. Jul 2019, 00:02

Burkie (Beitrag #23) schrieb:

Meine Meinung ist, wenn man nicht recht konkret und genau (in eher technischen Termen wie "Verzerrung" oder "Frequenzgang") benennen kann, was an der jetzigen Wiedergabesituation unbefriedigend klingt, wird man kaum in der Lage sein, gezielt diese Schwachstellen zu verringern.


Mit Betonung auf "gezielt", aber das tun im Grunde die Wenigsten, wenn es darum geht Schaltpläne zu konsultieren und Messungen vorzunehmen. Bei Tonabnehmern, Phono-Pres und Plattenspielern (in dieser Reihenfolge) geht das für nicht so versierte "Audio-Nerds" fast nur über probieren verschiedener Komponenten. Mal eben ein paar Tonabnehmer im Laden um die Ecke testen wird schwer. Nun ist das sicher auch das Schöne am analogen Musikhören, ansonsten wäre es kein Hobby. Nur leider geht das mit erheblichen Kosten einher, die sich nicht jeder leisten kann oder will. Lange Rede kurzer Sinn: Bevor ich mich als Normalverbraucher mit Messungen und Schaltplänen auseinandersetzen würde (so interessant und lehrreich eure Ausführungen auch sind, und das sind sie wirklich), würde ich wie der Titel schon suggeriert, das schwächste Glied identifizieren. Und das scheint mir persönlich der 2M Red zu sein. So auch meine eigene Erfahrung...

Aus dem Eröffnungspost entnehme ich, dass ein gewisser finanzieller Rahmen vorhanden ist, der TE sich also entweder eine neue Vorstufe oder einen neuen Tonabnehmer zulegen will. Mein Votum ginge hier klar zum TA. Allerdings nur, wenn ich mit den Cantons bei CD auch zufrieden wäre, was Kollege Klangtreue ja eigentlich bestätigt. Falls bei den LS Zweifel bestehen, würde ich dort ansetzen. Spielen diese unbefriedigend, wird wohl auch ein neuer TA nicht die Sonne aufgehen lassen...

Gruss
KC
Klangtreue
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 03. Jul 2019, 11:16
Hallo,
nochmals vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen!
Die letzten Posts treffen es ziemlich gut...
Als erstes habe ich umgeklemmt und nutze nun den internen Phono-EQ des Technics.
Das ist schonmal ein „hörbarer“ Unterschied, in meinen Ohren zum Besseren.
Mit den LS bin ich grundsätzlich zufrieden, habe auch den Vorteil einer idealen Aufstellung der LS mit einem optimalen Stereodreieck am Hörplatz. Von daher hatte ich bislang auch den Stereobetrieb (und tatsächlich auch pure direct) zumindest im CD Betrieb als optimal empfunden.
Erste Versuche gestern mit Vinyl im Mehrkanal (teste noch verschiedene Einstellungen) brachten allerdings nochmal eine erhebliche Klangverbesserung.
Bevor ich nun in ein MC System mit zusätzlichem Preamp investiere, wird jetzt erstmal Musik gehört und zu gegebener Zeit auf den 2M Black gewechselt.
Damit hätte ich dann wohl vorerst (für mich) das Optimum aus meiner Kette herausgeholt.

(Allerdings ärgere ich mich aktuell noch über den „eiernden“ Teller des 1500c, aber das ist ein anderes Thema, bzw. Thread...)
Albus
Inventar
#26 erstellt: 03. Jul 2019, 11:50
Tag,
und Tag Klangtreue,

gut - danke für die Mitteilung.
Dann ist der Erfolg der nach den Beiträgen 2, 18 und 19 zu erwartende Effekt der korrigierten Lastkapazität, hier zugunsten des Techncis SL-1500C (150-250 pF über den internen Phono-EQ, gegen extern Phono >500 pF, eher knapp unter 600 pF).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 03. Jul 2019, 12:58 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 03. Jul 2019, 12:22
Hallo,


Das ist schonmal ein „hörbarer“ Unterschied, in meinen Ohren zum Besseren.


die Ursache für diesen Eindruck könnte auch "nur" eine im Ergebnis höhere Lautstärke durch die Nutzung des Technics-Pre im Vergleich zum Yamaha-Pre sein.

Die den Klang verändernde Wirkung unterschiedlicher Lautstärken auf das menschliche Gehör ist nicht allgemein bekannt und wird daher in Hörvergleichen zumeist nicht berücksichtigt.

Hier Infos:

https://de.wikipedia...her_Lautst%C3%A4rken

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 03. Jul 2019, 12:59 bearbeitet]
spacelook
Stammgast
#28 erstellt: 10. Jul 2019, 23:30

8erberg (Beitrag #11) schrieb:
Phonopre mit niedrigem Kapazitätsabschluss reicht, ist keine Raketentechnik.Hifi ist kein Voodoo.
Pe

Wie recht du hast!
Einen "amtlich" aufgebauten Preamp von Herrn Otto: Aikaido 1+.
Einstellbar - 180pf für Shure, 47pf für At's, 5pf für Nagaokas.
Das ganze kombiniert mit einem guten 48V Netzteil - und Ruhe ist.
Das ganze ist nicht ganz billig, aber ich war irgendwann mal genervt von diesen billigen Chinakram.
Gruß Klaus
8erberg
Inventar
#29 erstellt: 11. Jul 2019, 08:34
Hallo,

den Aikido find ich allein schon daher gut, weil Herr Otto auch Sonderwünsche annimmt und somit für fairen anständigen Toto damit Lösungen für jedes Problem passend baut.

Alles "darüber" ist Geldaufdenkopfhauen und bringt "klanglich" nix.

Wer meint eine Delle von 0,2 dB bei einer Frequenz von 1420 Hertz raushören zu können darf das gerne mal öffentlich vorführen

Peter
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