Denon DP47F, Tonarm bleibt stecken/schwergängig ?

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Data1210
Neuling
#1 erstellt: 10. Feb 2018, 20:56
Hallo in's Forum,

nach einigen Jahrzehnten Abstinenz bezüglich Vinyl wollte ich mich nun wieder ein wenig diesem Thema zuwenden...nicht ausschließlich, sondern als angenehme Ergänzung auch zu all den digitalen Quellen. Ich stand nun vor der Entscheidung, einen neuen Plattenspieler zu kaufen oder einen guten gebrauchten aus der Endzeit der Plattenspielerherstellung zu nehmen.
Wie man am Titel sehen kann, habe ich mich für die zweite Variante entschieden ... weniger, weil man da besonders viel sparen kann (der Denon kostet in sehr gutem Zustand immer noch genügend Geld) sondern weil mich die Qualität der Geräte "von damals" eher überzeugt.
Jetzt zu meinem Problem:
Der Tonarm scheint sich nicht frei bewegen zu können. Drücke ich die Lift UP Taste und starte aus der Ruheposition mittels LOCATE-Taste denTonarm Richtung Plattentellermitte, so bleibt er etwa am Punkt der Auslaufrille einer LP stehen und will nicht weiter. Schiebe ich ihn dann vorsichtig per Hand an den Endpunkt, bekomme ich ihn mit der LOCATE-Funktion für die Gegenrichtung nicht mehr zurück, wieder muß ich ihm etwas "Hilfe" zukommen lassen, dann bewegt er sich, wiederwillig Geschwindigkeit aufnehmend, in Richtung Ruhepos. Um das Ganze etwas zu verkomlizieren.....war der Tonarm (mit meiner Hilfe) einmal an dieser mittleren Endposition und ich nehme ihn von dort etwas zurück , fährt er mit der entsprechenden LOCATE-Funktion da auch wieder hin. War er zwischenzeitlich in der Ruheposition, schafft er es wieder nicht. Es klingt, als wenn dort ein Element einen gewissen Drehmoment aufnimmt (an der jeweilig zuletzt eingestellten Endposition) und verhindert, das die Gegenposition mit der wenigen Kraft des Stellmotors erreicht werden kann. Ich habe mir die Mechanik des Tonarms (auch von innen) angesehen, ich kann keinerlei mechanische Gründe finden. Der einzige Schluss der mir bleibt ist: Das Lager des Tonarms ist grenzwertig schwergängig und die Kraft addiert sich mit den geringen Kräften der am Drehpunkt austretenden Tonabnehmerleitungen, welche ja etwas verwunden werden. Hat jemand von Euch da Erfahrungen ?

Danke und sorry für den ellenlangen Text !!!
klausES
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2018, 05:35
Soweit ich mich erinnere gibt es hinten rechts (von hinten betrachtet) einen Pin
(einstellbare Tonarm Max Höhe), mit einer Kappe die, wenn der Arm oben ist auf einer gerundeten Fläche gleitet.

Dieses gleiten sorgt für eine Dämpfung wenn der Tonarm oben ist und bewegt wird, damit er bei Stops (Massenträgheit) nicht "nachläuft".
Wenn aber ein Belag auf der Fläche ist (die Kappe ist aus Silikon und "bremst" sowieso schon sehr) schafft der Antrieb das nicht mehr.

Reinige diese Kappe und vor allem die Gleitfläche. Die Kappe dann unten (dort wo sie auf der Fläche gleitet) mit einem Hauch Silikonöl o.ä. (nur kein mineralisches Öl) schmieren.

Das, davon ausgehend dass die Einstellungen noch stimmen und nichts anderes am Tonarm zu schwergängig ist.

PS. Noch wichtig; der Dreher muss absolut in der Waage stehen.
Data1210
Neuling
#3 erstellt: 12. Feb 2018, 10:57
...Ja, das mit der Einstellschraube hatte ich auch in Verdacht. Habe daher mal diese Sache aus der Gleichung genommen indem ich die Schraube soweit rausgedreht hatte, das der Arm im oberen Anschlag der Tonarmaufnahme war (und nicht begrenzt durch die Schraube). Leider ohne Erfolg. Ich vermute fast, das ich den Tonarm ausbauen muss um an die Lager zu kommen. Evtl. wurden diese ja auch geölt/gefettet .... das kann über die Jahre natürlich verharzen.
Eine Frage noch dazu....weil die Kräfte, um die es hier geht so unendlich gering sind.....meiner Meinung nach muss sich der Tonarm (Gerät ausgeschaltet, Tonarm entriegelt und in Balance) durch vorsichtiges Anpusten einfach über die Ebene bewegen lassen , oder ? Das tut er nämlich nicht und ich vermute, die Grundhemmung ist bereits sehr hoch. Bis zu einem gewissen Grad nimmt die Rille beim Abspielen den Arm zwar mit aber die Kräfte wirken trotzdem .... über die Nadel in den Tonabnehmer .... grauenhafte Vorstellung .... wie eine völlig verdrehte Anti-Skating Einstellung....das geht nicht gut, weder für den Tonabnehmer noch für die Platte....
ParrotHH
Inventar
#4 erstellt: 12. Feb 2018, 13:04

Data1210 (Beitrag #3) schrieb:
Eine Frage noch dazu....weil die Kräfte, um die es hier geht so unendlich gering sind.....meiner Meinung nach muss sich der Tonarm (Gerät ausgeschaltet, Tonarm entriegelt und in Balance) durch vorsichtiges Anpusten einfach über die Ebene bewegen lassen , oder ? Das tut er nämlich nicht und ich vermute, die Grundhemmung ist bereits sehr hoch.

Seit gestern habe ich einen JVC QL-Y5F bei mir stehen, dessen Tonarm vom Prinzip dem des Denon sehr ähnelt (wurde sogar gemeinsam entwickelt).

Daher: ja, wenn das Gerät ausgeschaltet ist, wirken keinerlei Kräfte durch die Elektronik, die den Tonarm irgendwie festhalten würden. Meiner schwebt dann - wenn über das Gegengewicht ausbalanciert - ganz frei, und kann über den "Pustetest" leichtgängig nach rechts oder links bewegt werden. Nur direkt über der Tonarmablage wirkt offenbar noch ein Magnet, der den Tonarm auch ausgeschaltet leicht nach unten auf die Ablage zieht.

Parrot
Data1210
Neuling
#5 erstellt: 12. Feb 2018, 13:49
..alles klar, so hab' ich mir das auch gedacht. Ich werde heute Abend mal versuchen, mit einer Alkoholspülung (Iso) der Lagergegend (mit Spritze und Kanüle von oben nach unten durchs Lager) einen Effekt zu erzielen. Sollte sich keinerlei Veränderung einstellen, werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen und die Steuerelektronik/Mechanik vom Arm trennen und ihn kpl. ausbauen. Das wollte ich eigentlich verhindern .... aber naja...
Sollte mir dabei was signifikantes kaputtgehen, mache ich dann in der Folge die Alkoholspülung bei mir selbst ... mit Rotwein statt Iso...
Data1210
Neuling
#6 erstellt: 12. Feb 2018, 20:53
Hurra, Problem gelöst.
Habe den Tonarm demontiert (blöder Aufwand, wegen der ganzen Ansteuergeschichten darunter) und habe den Fehler eindeutig lokalisieren können. Der Tonarm läuft in einem Lager ähnlich einem Lenkkopflager eines Fahrrades, d.h. er läuft in einer hohlen Hülse, oben und unten mit je einem offenen Kugellager. Beide Lager werden mit einer Mutter gegeneinander gespannt (0 axiales Spiel) und eine Kontermutter hält alles am Platz. Die Armachse lief in der Hülse sehr unregelmäßig ... also, wie geplant, mit Alkohol gespült .... war danach wie ausgewechselt...alles wieder leichtgängig, ein Tropfen Öl auf oberes und unteres Lager und die ganze Sache in umgekehrter Reihenfolge wieder montiert ! Voila ! Läuft wieder wie er soll und besteht den "Pustetest"
Fazit: Ja, es war verharztes Öl, Schmutz konnte ich nicht ausmachen !
Soviel dazu, danke für Eure Meldungen....Grüße in's Forum...
akem
Inventar
#7 erstellt: 12. Feb 2018, 21:50
Dann hoffen wir mal, daß die Sch... nicht wieder von vorne losgeht, wenn der Alk verdunstet ist...
In die Kugellager von Tonarmen gehört eigentlich überhaupt kein Öl - und wenn dann allerfeinstes Uhrmacheröl, von dem ein halber Fingerhut voll ein Vermögen kostet...

Gruß
Andreas
solextreter
Stammgast
#8 erstellt: 04. Okt 2022, 10:03
Hallo,
bin gerade eben durch mein " gleiches " Problem hier gelandet...Mein DP-35 F Erstbesitz hat nach meiner längeren Krankheit und Nichtnutzung das gleiche Problem----
Mittlerweile geht er Arm zwar zäh aber er bleibt nicht mehr stehen.
Wie schwer ist es den Dreher zu zerlegen und die Lagerung des Arms zu zerlegen ? Habe keine Problem mit anstehen Arbeiten an solchen Teilen, nur das Teil ist halt filigran.
Ist besonderes Werkzeug nötig oder Messmittel ?
Silikonöle usw. habe ich da - auch Silikonfreie Öle.

Würde mich über eine Rückmeldung freuen, denn es war damals nach der Lehre eine fette Ausgabe.

Danke.
Gruß
Peter
bernie_36
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Apr 2023, 18:23
Hallo,

mein Denon DP47F ist ebenfalls etwas schwergängig. Beim Drücken der Start-Taste wird zwar gleich der Tonarm angehoben, er schafft es aber nicht aus der Auflageposition heraus, um sich auf den Weg zur Plattenrille zu machen. Nur ein leichtes Anstupsen mit dem Finger am Tonarmhebel wirkt, damit der Tonarm sich zum Anfang der Plattenrille bewegt. Alle anderen Features und Tasten funktionieren einwandfrei. Vielleicht weiß jemand wo man hierbei ansetzen kann, damit die Vollautomatik bzw. die Start-Taste wieder funktionstüchtig wird.

Vielen Dank und viele Grüße
Bernhard
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