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Focusrite Saffire 6 USB auf dem Prüfstand+A -A |
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Autor |
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*xD*
Inventar |
#1 erstellt: 23. Mrz 2011, 19:32 | |
Moin, da ich in nächster Zeit mein Messequipment etwas erweitern möchte, fange ich zunächst mal beim DAC, der mit dem Messmikrofon zusammen eigentlich die wichtigste Rolle spielt, an. Zunächst war das M-Audio Transit USB geplant, das ist aber nicht mehr in Produktion. Dementsprechend musste was anderes her. Nach etwas Stöbern beim Thomann habe ich mich dann doch entschlossen, etwas mehr Geld auszugeben (Preisrahmen bis 200€) und ein Interface mit bereits integriertem Mikrofonverstärker zu kaufen (der hätte wohl auch nochmal mit 50-80€ zu Buche geschlagen). Nach der Feststellung, dass die Ausstattung der Geräte dieser Preisklasse alle mehr oder wenigert gleich ist, bin ich mal der erstbesten Empfehlung im Forum gefolgt, das Saffire 6 USB Audio zu kaufen. Was da schon im Vorhinein mit ein Grund war, waren die Klirrangaben, die bereits bei Thomann erwähnt wurden. Auf der Homepage selbst sind die Angaben nochmal optimisitischer, hier verspricht man THD+N-Werte von 0,001%, für den Line-Eingang (Klinke) sogar noch weniger. Wichtig war mir das vor allem, weil es ja hauptsächlich für Messungen gedacht war. Ansonsten für den PA-Betrieb sehr nützlich sind die symmetrischen Ausgänge (leider nur Klinke, aber egal), auch die zwei symmetrischen XLR-Eingänge mit Phantomspeisung sind für den direkten Anschluss eines Mischpultes eine nette Sache, ansonsten halt ein oder zwei Mikrofone). Nebenbei seien auch noch die MIDI-Anschlüsse erwähnt. Dazu gibt es wie gesagt nochmal 2 zusätzliche Ausgangskanäle über Cinch. Die Wandler selbst haben 24bit Auflösung mit maximal 48khz Samplefrequenz. Mehr als 24khz nach oben raus braucht man auch für Messungen nicht Angekommen ist das kleine Paket heute. Bilder brauch ich wohl keine machen, siehe Thomann: http://www.thomann.de/de/prod_zoom_AR_236371.html Das Gerät sieht in echt auch tatsächlich so aus, alles sauber gebogen, kein Überstände, auch keine Kratzer oder Unebenheiten. Lediglich 6 in der Bodenplatte versenkte, aber freistehende Schraubgewinde auf der Unterseite könnten Verletzungspotential haben, wenn man das Teil mal gedankenlos hochhebt. Etwas unschön, aber egal - sieht keiner Erstmal unter Win 7 angesteckt. Kein Standard-Treiber gefunden, aber dafür liegt die CD ja bei. Geschwind installiert und dann lief auch schon alles, wie es sollte. Standardmäßig wird hierbei mit Windows-Mixer und WDM-Treiber gearbeitet. Ob und wie hier die Kanäle 3 und 4 funktionieren, muss ich noch untersuchen. Dann zu Windows XP gewechselt, hier sollte das Interface hautsächlich arbeiten (ARTA funktioniert bei mir weder unter Vista noch unter 7 wirklich zuverlässig, darum habe ich noch ein XP zusätzlich). Auch hier geschwind installiert, passt. Was zunächst auffällt, der Windows-Mixer funktioniert nicht mehr. Scheinbar wird hier standardmäßig mit ASIO-Treiber gearbeitet, der auch in ARTA zur Auswahl steht, es funktioniert aber nur WDM. Dann mal noch einen Blick ins Zubehörprogramm geworfen. Darin enthalten sind VST-Plugins mit vielen erweiterten Funktionen wie Gate, parametrischem EQ usw. Wie das alles funktioniert, muss ich noch schauen, bzw. ob das Live funktioniert oder das nur für Playback gilt. Daneben gibt es Programmbibliotheken für Bass-Station, ebenso VST-Plugins, die einen Drum-Computer in Tonstudio-Programme implementieren. Auf der zweiten beigelegten CD findet man Ableton Live 8, imho ein solches Tonstudio Programm. Daneben außerdem ganz nette Sachen wie haufenweise Samples, hauptsächlich Drums aller Genres - Hip Hop und Breakbeats ebenso wie Latin und Jazz. Insgesamt über 2000 Stück mit etwa 1,5GB Volumen. Ein kurzes Reinhören macht durchaus Lust darauf, mal ein bisschen mit dem Tonstudio-Programm und Audacity zu spielen Übrigens alles Vollversionen mit beiliegenden Codes, keine Demos. Zuerst stand aber mal die Hardware im Vordergrund, denn eigentlich gehts ja ums Messen. Daher gleich mal ARTA angeworfen und eine Loopback-Messung gemacht - Klinke-Ausgang auf XLR-Eingang. Die Bedienungsanleitung hatte ich zugegebenermaßen eher überflogen. Mixer-Regler auf Mittelstellung und Monitor aufgedreht, Gain vom Eingang ganz zu und auf -3dbfs eingepegelt. Die Verzerrungswerte steigen ab -2,0dbfs in ARTA an, vermutlich wird hier der Eingang überfahren, das ist zunächst analoges Clipping, was auch durch die roten LEDs am Gerät signalisiert wird. Ab 0dbfs gibts dann digitales Clipping, das endet dann natürlich schlagartig bei Verzerrungen von 30% und mehr. Das gemessene Ergebnis war zunächst mal eher ernüchternd mit THD-Werten von ca. 0,01% und THD+N von 0,05%. Für Messungen war das schon ok, aber nicht wirklich das, was ich mir für den Preis versprochen hatte. Die Frequenzgang-Messung auch eher bescheiden, leichter Abfall bereits bei 100Hz, bei 20Hz etwa 0,7db, bei 10Hz dann schon 1,5db abgefallen. 20khz wurden nur mit -0,5db erreicht. Auch das eigentlich ok, aber in Relation zum Preis enttäuschend. Mal ein bisschen Musik gehört, da tat sich nichts im Gegensatz zum Onboard-Chip, der ein moderner Realtek ist und sich im Frequenzgang auch keine nenneswerten Ausfälle leistet (+-0,3db und -1db bei 20Hz und 20khz). THD liegt hier auch niedrig, lediglich der THD+N-Wert bei etwa 0,15%. Im Übrigen produziert dieser keine hörbaren Artefakte durch die Stromversorgung, lediglich sind einige Verzerrungen 2. Ordnung schon recht früh vorhanden. In der Zwischenzeit hab ich ein bischen mit dem Gerät gespielt, mal ein Kondensator-Mikro angeschlossen, tut alles wie es soll. Dann vorhin nochmal gemessen, diesmal mit weitaus besseren Ergebnissen als am Vormittag. Natürlich wollte ich die Ursache herausfinden. Was am Interface anders war: Der Mixer-Regler stand nun auf Rechtsanschlag in Stellung Playback. Das hielt ich erst für einen Fehler, da ich hieraus ein Loopback vermutete, also scheinbar nur die Ausgangswandler gemessen hatte. Ich drehte den Regler dann auf Linksanschlag, also auf Input. Da kam zuerst nichts, dann aber ab einer bestimmte Stellung geht schlagartig alles ins Clip. Das versuchte ich zuerst durch langsames Drehen richtig einzustellen, aber vergebens, entweder -30dbfs oder sofort Clip. Tja, dann nochmal die Bedienungsanleitung zu Hilfe genommen und überlegt: Was tut dieser Regler genau? Es handelt sich um eine Art Crossfader, im Interface ist im Prinzip ein 2-Kanal-Mischpult integriert, die zugehörige Funktion nennt sich Direct Monitoring. Das Ausgangssignal setzt sich je nach Reglerstellung aus dem analogen Eingangssignal (Input) und dem Signal, das vom PC kommt (Playback) zusammen. Das schlagartige Clipping entstand also durch ein Feedback, allerdings rein elektronisches und als solches ohne hörbare Anstiegszeit, wie das bei akustischem der Fall wäre. Da die Eingänge des Interface unmittelbar mit dem Ausgang verbunden waren, wurde das Eingangssignal wieder auf den Ausgang gelegt und so weiter. Ende vom Lied -> Feedback. Dementsprechend musste der Regler für die Messung auf Rechtsanschlag (Playback) gebracht werden, sodass das Signal nur zum PC zurückgeleitet wird. Damit waren auch die schlechten Werte vom Vormittag erklärt - hier waren immer kleine Teile des Eingangssignals wieder am Ausgang enthalten, beides war gemischt, da sich der Regler in Mittelstellung befand. Jetzt passte alles. Die Werte dürft ihr euch gerne selber anschauen: Oben symmetrisch über XLR-Eingang, unten unsymmetrisch über Klinke (vom Cinch-Ausgang). Eine symmetrische Messung auf den Line-Eingang habe ich auch gemacht, die lieferte aber annährend das gleiche Ergebnis wie auf XLR. Was nicht angezeigt, aber sichtbar, gute 115db SignalToNoise, auch ein erfreulicher Wert. Nebenbei auch keine sichtbaren harmonischen Verzerrungen (was auch die errechnete THD bestätigt). Wie man sieht, verspricht der Hersteller etwas zu viel, allerdings trotzdem auf jeden Fall Werte, die dem Preis des Gerätes angemessen sind. Fazit: Sehr flexibel einsetzbar durch die reichhaltigen Anschlussmöglichkeiten und auch Leute mit Ambitionen für ein Heimstudio haben hier schonmal eine vernünftige Basis. [Beitrag von *xD* am 23. Mrz 2011, 19:37 bearbeitet] |
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