t.racks FIR DSP 408

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stoneeh
Inventar
#1 erstellt: 12. Jan 2023, 00:20
Ein paar Jahre auf dem Markt, und noch gar kein Thread zu dem Gerät?


Ich fang mal an:
  • Haptik, Anschlüsse etc. wirken gut / wertig.
  • Lüftergeräusch entgegen vielen Berichten moderat. Im ganz stillen Kämmerchen hört man das vll. noch auf ein paar Meter, aber in normaler Wohnung, tagsüber, wird es auf keinen Fall über leises Musik hören hervor treten. Somit ist das Gerät lärmtechnisch mEn auch begrenzt wohnraumtauglich; und wenn's stört, kann man ja immer noch modden.
  • KEIN Ein- oder Ausschaltplopp, wie man es von billigeren Geräten, wie zB Driverack PA(+) oder t.racks DS 2/4 (DCX2496 kann ich mich nicht erinnern ob ja oder nein) kennt. Das ist ordentlich was wert, in Hinsicht Schutz von Lautsprechern und Ohr.
  • Zum Klang trau ich mir noch nichts sagen, da ich das DSP aktuell grad mal an einem Prototypen-System habe. Aber ganz schlimm kann's nicht sein, sonst wär's mir bei den ersten Hörtests aufgefallen.
  • Bedienung am PC ist akzeptabel. Über LAN (Ethernet) dauert's ca. eine halbe Minute bis das Interface geladen ist, aber ab da geht die Bedienung bzw. Umsetzung von Parameteränderungen halbwegs flott. Software wirkt nicht ganz modern, aber auch nicht ganz steinzeitlich.

IMG_20230111_191453 IMG_20230111_201310


Sollte ich ganz ganz motiviert sein stell ich noch Messungen ein. Derweil kann sich jeder gerne hier anhängen.
Donsiox
Moderator
#2 erstellt: 12. Jan 2023, 02:10
Danke dir.
Brauche demnächst eh mal ein eigenes DSP für Delay-Line-Geschichten, da schau ich mir das mal an
stoneeh
Inventar
#3 erstellt: 13. Jan 2023, 02:13
No problemo. Falls FIR nicht benötigt ist könntest du dir auch das (ansonsten baugleiche?) günstigere DSP 408 ansehen, falls weniger Kanäle benötigt die nochmal leistbareren DSP 206 und 204.

Das Lüftergeräusch hab ich heute noch aufgenommen, und was lustiges, als auch konkret greifbares bzw. praxisnahes für Youtube zusammengeschnitten :

Donsiox
Moderator
#4 erstellt: 13. Jan 2023, 02:18
Welche praktischen Vorteile bieten denn FIR-Filter?

Und das Sibosen-Ding ist ja lauter als meine alte Playstation 4
stoneeh
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2023, 06:17


Mit FIR kann man ein System phasenlinear filtern / trennen, zu Kosten der Gesamtlatenz; generell halt Phase getrennt von Amplitude steuern.
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 15. Jan 2023, 04:52
Zu dieser Fragestellung noch kurz was aus der Praxis. Ich habe heute an einem 3Wege Aktivsystem eine Phasenentzerrung via FIR umgesetzt.

Der FIR DSP 408 bietet laut BDA 4096 Taps - welche aber die gesamte Rechenleistung des DSP umfassen, mit welcher auch IIR Filter und sonstiges berechnet werden müssen. In der Praxis ist man daher auf 2048 Taps begrenzt. Gottseidank wird zmd., wenn die gleiche Filterfunktion auf mehrere Kanäle angewendet wird, keine zusätzliche Rechenleistung fällig.
Als Filter Designer habe ich RePhase verwendet.

Messung Phasenfrequenzgang; beide Varianten grundsätzlich mit IIR (akustisch je LR24 beidseitig bei ~200 und 2000 Hz) getrennt, in schwarz zusätzlich mit Phasenentzerrung via FIR:

Unbenannt

Mit den zur Verfügung stehenden 2048 Taps war also Phasenentzerrung bis in den oberen Bassbereich möglich. Ich hatte auch noch die untere Flanke probiert gehabt, aber da war mit dieser eingeschränkten Rechenleistung dann Ende im Gelände. Anyway, die üblichen 0815 PA-Tops mit Trennung bei um die 100-150 Hz kann man problemlos mit dem t.racks phasenentzerren.

Gedanken zur Latenz: ich hatte bei der gezeigten Entzerrung ein plus von um die 10 ms ermittelt. Bei Musikwiedergabe von Datenträger ist Latenz natürlich egal, bei Film / Kino und Livemusik, d.h. Bands oder DJs, kann es mitunter ein Problem werden - wie sehr, dazu könnte ich nur spekulieren. Die meiste Latenz fällt in jedem Fall für die Entzerrung im Bassbereich an, d.h. in kritischen Anwendungen würde man tendenziell nur den Mittelhochton phasenentzerren.
stoneeh
Inventar
#7 erstellt: 19. Jan 2023, 11:50
Heute paar Settings / Filter Loopback vermessen, und Klirr / Noisefloor gleich mitgemessen (@ 0 dB Aussteuerung am DSP):

FIR DSP 408 Harmonic Distortion  Noisefloor

Alles pico bello.

Ansonsten gibt's seit letztem mal noch zu berichten dass die Ladezeiten des Webinterfaces mit geladenen FIR Filtern deutlich steigen, und die Software trotz Kabelverbindung oft zwei mal gestartet werden muss, um das Gerät zu finden. Ich verwende das DSP nur für ein Testsystem, wo ich aktuell zum messen und probehören oft Presets umschalte - das mache ich inzwischen teils schon via den Tasten am Gerät, weil's so deutlich schneller und sicherer geht.
conisti
Neuling
#8 erstellt: 21. Apr 2023, 15:49
Hab das Thema gerade zufällig gesehen. Ich arbeite mich zwar noch in diverse Themen ein, aber würde es der Phasenlage nicht helfen, wenn du die Mids oder Subs+Highs invertierst? Da du die Phasen"sprünge" (sind ja eig. keine) ja bei den Übergangsfrequenzen hast.


[Beitrag von conisti am 21. Apr 2023, 16:01 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#9 erstellt: 21. Apr 2023, 17:02
Ist intuitiv gern mal der erste Gedanke; so einfach geht's aber leider doch nicht. Hier ist die Thematik ausführlich erklärt: https://www.diy-hifi...iewfull=1#post289887
Partybeschallung
Stammgast
#10 erstellt: 14. Mai 2023, 14:30
Hi stoneeh,

im Test bei Amazona stand, das es Probleme beim einspielen einer mit Rephase erzeugten Datei gibt.

Wie hast Du das gelöst bzw. funktioniert das jetzt mit der aktuellen Firmware?


[Beitrag von Partybeschallung am 14. Mai 2023, 14:37 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#11 erstellt: 14. Mai 2023, 23:01
Aus RePhase als .txt exportiert gab's beim importieren ins DSP nie ein Problem. In den Thomann Kundenbewertungen findet sich bereits jemand aus 2021, der ebenfalls von erfolgreichem Betrieb mit RePhase berichtet. Der Amazona Test datiert auf April 2020. Denke das hat sich lange erledigt.

Das einzige Manko, das ich derzeit an dem Gerät finde, ist dass die Software sich manchmal / arbiträr nicht mit dem DSP verbindet. Da hockt man schon teilweise mal 10 Minuten und drückt x mal auf "neu versuchen", bis es 1mal klappt. Wenn mal verbunden ist das Interface (bei mir über Ethernet) stabil. Ist eigtl. eh nur relevant wenn man neue Einstellungen vornehmen muss.. wenn man für eine VA nur ein Preset lädt, das geht innerhalb von 10 Sekunden direkt am Gerät.
Partybeschallung
Stammgast
#12 erstellt: 15. Mai 2023, 07:19
Vielen Dank!
stoneeh
Inventar
#13 erstellt: 21. Jul 2023, 11:08
No Problemo.


Weiter geht's. Als einziges Gerät der Serie unterstützt das FIR 408 DSP AES/EBU. Das erlaubt nicht nur analog, sondern auch digital in den DSP reinzugehn, und so in einer Signalkette mit mehreren digitalen Geräten die Anzahl der AD / DA Wandlungen zu reduzieren - bestenfalls auf nur eine.

Ich habe mir, um vom PC / Laptop möglichst verlustfrei Signale über den DSP abspielen zu können, ein USB -> AES/EBU Audiointerface angeschafft. Gewählt habe ich das Audiowerkzeug Digi. Ebenso wurde die dazugehörige 110 Ohm XLR Verkabelung angeschafft.

IMG_20230721_102254

Kurzer Praxisbericht: Interface wurde von Windows sofort erkannt & war sofort einsatzbereit. In der Software des DSP kann dann mit zwei Klicks von analogem auf AES/EBU Input umgeschaltet werden.

Sound merk ich wenig Unterschied, vermutlich weil meine vorher verwendete Soundkarte eine hochwertige ist - aber sagen wir so, schlechter is er auch auf keinen Fall geworden

Im Moment nervt noch dass man nun nicht mehr global in Windows die Lautstärke regeln kann, da egal auf welche Windows-Lautstärke der Output des Digi gestellt ist, er immer mit vollem Pegel rausbläst. Aber ich nehme an man wird sich dafür was zusammentricksen können.
conisti
Neuling
#14 erstellt: 12. Jan 2024, 03:11
Kommt zwar ein halbes Jahr zu spät, aber du gehst bestimmt über ASIO aus der Soundkarte raus oder? Oder du öffnest mal den Windows-Lautstärkemixer, da kannst du die Lautstärke aller Soundkarten einstellen.
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