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Der Atomvertrag

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voivodx
Hat sich gelöscht
#854 erstellt: 15. Mrz 2011, 12:24

Ich persönlich finde, das der Horror in Japan einen doch wirklich aufzeigen muss, das es Dinge gibt, die wir eben nicht vollständig beherrschen können.
Was will uns das sagen?
Welche Konklusion kann daraus nur unweigerlich folgen?


Ich glaube wir kommen ganz ohne Kernenergie nicht aus.
Ich würde mich etwas besser fühlen, wenn wenigstens die alten, unsichereren Meiler endlich abgeschaltet würden.
Hoffentlich kann die Merkel Wort halten.
Das wäre schon an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten, wenn die plötzlich wieder zurückrudern.

Es war unverantwortlich in einer Region wie in Fukushima Kernkraftwerke zu bauen.
Das sollte ja schon abgeschaltet werden wegen Sicherheitsbedenken.
Dank der Atomlobby ist nix draus geworden.
Jetzt ist es zu spät.
Die können sich sowas von glücklich schätzen, dass der Wind günstig steht.
Bis jetzt.
Die Verantwortlichen(Politiker, Atomlobbyisten...) sollte man selber zum Aufräumen nach Fukushima schicken.
tsieg-ifih
Gesperrt
#855 erstellt: 15. Mrz 2011, 12:34

Komischerweise ganz ohne eine Stromknappheit zu erzeugen.

was ist daran komisch? Einer geht noch.

Deutschland: Stromexport-Weltmeister

Nie wurde so viel Strom in der Geschichte der Bundesrepublik exportiert, wie 2010: Im ersten Quartal waren 6,7 Prozent mehr Strom erzeugt als verbraucht. Übersetzt bedeutet das: Deutschland könnte mühelos acht Atomkraftwerke abschalten. EnBW droht indessen mit Investitionsstopp.


Quelle: klick


Ich glaube wir kommen ganz ohne Kernenergie nicht aus.

Auch das wäre längst möglich, die Technik ist schon längst da, ist wie mit dem ersten Elektroauto was schon 1901 fuhr. Es wird nicht gemacht, weil nicht gewollt, wie schon bereits gesagt worden ist, weil die Industrie uns abhängig machen will, genauso wie sie von China abhängig ist. Ein paar Menschen profitieren, der Rest geht schleichend zugrunde. Ich hoffe das Leute nicht mehr die falschen Parteien wählen und das kleinere Übel schätzen.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#856 erstellt: 15. Mrz 2011, 12:39

andisharp schrieb:
Sieben AKWs werden sofort abgeschaltet: http://www.tagesschau.de/inland/atomdebatte130.html

Komischerweise ganz ohne eine Stromknappheit zu erzeugen.


Man kann sich eigentlich nur noch wundern, was jetzt alles geht... und auf den Tisch kommt. Möglicherweise folgt der komplette Ausstieg früher, als von Rot-Grün geplant.

Auch wenn ichs natürlich begrüße, es hat für mich einen durchaus makabaren ekligen Nachgeschmack. Wie dreist wurden vorherige (jahrzehntelangen) Bedenken wirklich vom Tisch gewischt?

Gruss
Stefan


[Beitrag von pinoccio am 15. Mrz 2011, 12:42 bearbeitet]
RoA
Inventar
#857 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:08
Abgesehen davon, daß die Verfassungsmäßigkeit der Laufzeitverlängerung noch nicht abschließend geklärt ist, ist die Abschaltung ohne Rechtsgrundlage. Wenn der Atomvertrag verfassungsgemäß zustande gekommen sein sollte, wird sich Schwarz-Gelb die Frage gefallen lassen müssen, warum sie ohne Not derart weitgehende Zugeständnisse gemacht hat, exorbitante Schadensersatzansprüche inklusive. Sollte der Atomvertrag verfassungswidrig sein, natürlich erst recht. Ohne entsprechende Deals mit der Atom-Lobby wird die Laufzeitverkürzung nicht laufen, das ist ja wohl klar. Bin mal gespannt, wie Schwarz-Gelb das erklären will. Die Diskussion darüber hat noch nicht einmal begonnen, aber das wird jetzt kommen.
andisharp
Hat sich gelöscht
#858 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:13
Man muss nur realistische Sicherheitsanforderungen stellen, dann gehen gleich sämtliche Reaktoren sofort vom Netz. Beschönigungen und Fakten unter den Tisch kehren funktioniert in Zukunft nicht mehr.
kalia
Inventar
#859 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:23

andisharp schrieb:
Man muss nur realistische Sicherheitsanforderungen stellen...


Wahrscheinlich muss man nur die Einhaltung der Bestehenden wirklich - und ohne Tabus- prüfen
Mimi001
Hat sich gelöscht
#860 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:24

pinoccio schrieb:
Auch wenn ichs natürlich begrüße, es hat für mich einen durchaus makabaren ekligen Nachgeschmack. Wie dreist wurden vorherige (jahrzehntelangen) Bedenken wirklich vom Tisch gewischt?

Ja,
sehe ich auch so.
Durch diesen schnellen Schritt, immerhin hat die Regierung für ihre Kehrtwende grade mal 24 Stunden gebraucht, werden eigentlich alle vorherigen Auslassungen als Lügen entpuppt.
Ebenso die über Jahre immer wieder vorgetragenen Argumente für die Atomkraft.


RoA schrieb:
Ohne entsprechende Deals mit der Atom-Lobby wird die Laufzeitverkürzung nicht laufen, das ist ja wohl klar. Bin mal gespannt, wie Schwarz-Gelb das erklären will. Die Diskussion darüber hat noch nicht einmal begonnen, aber das wird jetzt kommen.


Die Atomindustrie hält ja z. Zt. die Füße still, ich bin gespannt wie lange, denn die werden sich sicherlich nicht einfach die Wurst von der Stulle nehmen lassen.
Ich hoffe dass die Wähler diese ganzen Vorgänge nicht so schnell vergessen werden.
RoA
Inventar
#861 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:27
Gegen zukünftige Gesetzesänderungen sind die Kraftwerksbetreiber abgesichert, d.h. wenn Atommeiler vorzeitig stillgelegt werden müssen, haben sie Anspruch auf Kompensation. Das wird dann teuer, und das ist der eigentliche Skandal und schwer vermittelbar.
Mimi001
Hat sich gelöscht
#862 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:28
Bei allem Verständnis für die Situation in Japan:
Bitter finde ich dass sich momentan kaum jemand mehr für die Nachrichten aus Libyen und der restl. arabischen Welt interessiert.


[Beitrag von Mimi001 am 15. Mrz 2011, 13:29 bearbeitet]
Mimi001
Hat sich gelöscht
#863 erstellt: 15. Mrz 2011, 13:35
Hier ist nochmals der Vetrag der Regierung mit den Versorgern.
tsieg-ifih
Gesperrt
#864 erstellt: 15. Mrz 2011, 14:46

lia schrieb:

andisharp schrieb:
Man muss nur realistische Sicherheitsanforderungen stellen...


Wahrscheinlich muss man nur die Einhaltung der Bestehenden wirklich - und ohne Tabus- prüfen

Erst 4 Wochen vor Fukushima wurde gewarnt ob erst eine Kernschmelze in Baden-Würtemberg stattfinden soll, damit sich die Machenschaften ändern, ein unbekannter Insider hatte die Opposition in Berlin alamiert dass in Phillipsburg II , 20 Km nördlich von Karlsruhe das Notkühlsystem nicht zur Verfügung stand und 3 x seit 2001 sei es zu ähnlichen Verstössen gekommen. Der letzte gravierende Störfall war im Juni 2010 , da hatten ganze 6 cmFüllstandsabfall noch gefehlt weil sich ein Stöppsel verkantet hatte, dann wäre die komplette Kühlung ausgefallen.

Warum drang nix nach draussen? Die Antwort ist logisch:
"...doch nichts davon sei nach draußen gedrungen: Die Meldepflicht hätten Gönner und die EnBW umgangen, "um die geplante Laufzeitverlängerung der Atomanlagen in Deutschland nicht zu gefährden".
klick
freibürger
Inventar
#865 erstellt: 15. Mrz 2011, 15:41
Das passt auch wunderbar zu dem:



Nehmen wir nun mal an, so ein deutscher Ingenieur in einem deutschen Atomkraftwerk konstatiert seinem eigenen AKW Sicherheitsmängel und fordert dringend Nachbesserungen. Dann sollte man ihm eigentlich erstmal glauben und verantwortungsvolle Menschen würden nun ziemlich schnell tätig werden.

So stelle ich es mir vor.

Aber das hier ist noch immer Baden-Württemberg und hier regiert die Mafia und genau deshalb läuft das alles anders und zwar so:

Da schickt der Betreiber des AKW Neckarwestheim -die EnBW (damals zur Hälfte in Landesbesitz, heute ganz in Landesbesitz)- einen Antrag an das Umweltministerium Baden-Württemberg (die Ministerin damals wie heute: Tanja Gönner, die kennen Sie sicher als die mit dem irren Blick).

Darin heißt es, die Nachbesserungen hinsichtlich einiger Sicherheitsmaßnahmen sei -Zitat- "zwingend erforderlich" und es wird "Sofortvollzug" beantragt.
Es geht darum, dass die Notstromdiesel räumlich getrennt sind und eventuelle Lecks im Kühlkreislauf besser gesichert sind. Exakt das, was in Japan nicht funktioniert und zur Katastrophe geführt hat. Ein Standard, den jedes AKW heute erfüllen muss.

Das Schreiben stammt vom 05. September 2007. 2007! Vor dreieinhalb Jahren. Was tat nun Gönner seinerzeit?

Nichts. Der Antrag landet in der Ablage.

Bis sich Greenpeace der Sache annimmt und den Antrag veröffentlicht. (ganze Meldung)

Reaktion Gönner? Die droht jetzt EnBW (landeseigen, man möge sich totlachen), Block 1 dichtzumachen, wenn nicht bald ein Nachrüstplan vorgelegt werde. Wohlgemerkt: Ein Plan, der seit dreieinhalb Jahren in ihrer Schublade verstaubt. (Nur mal nebenbei: Nach früherem Atomkonsens wäre die Anlage mittlerweile bereits stillgelegt).

Wir wollen als Resümee festhalten: Der zuständigen Ministerin für die Sicherheit in Atomkraftwerken ist eben dies reichlich egal, ihr ist die Sicherheit der Bevölkerung egal, sie erzählt ganz offensichtlich Lügen


Gefunden hier

Nein, hier gibt es keine starken Erdbeben und auch keine Tsunamis.
Aber Menschen.....
Was bald auf das gleiche hinaus läuft.


[Beitrag von freibürger am 15. Mrz 2011, 15:41 bearbeitet]
RoA
Inventar
#866 erstellt: 15. Mrz 2011, 15:52

The chances of anything coming from Mars are a million to one... but still, they come...


... and the world laid in ruins.8)
andisharp
Hat sich gelöscht
#867 erstellt: 15. Mrz 2011, 15:57
Und die Politik schlägt Purzelbäume, Atom-Mappus verkündet gerade die dauerhafte Stillegung von Neckarwestheim. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
freibürger
Inventar
#868 erstellt: 15. Mrz 2011, 15:58
Frau Gönner ist vom Mars?
Wäre denkbar.
andisharp
Hat sich gelöscht
#869 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:00
erwiesen

RoA
Inventar
#870 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:15
Aus der Wiwo:


SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, bei der Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke vor sechs Monaten "die Unwahrheit gesagt" zu haben. "Sie hat die Öffentlichkeit getäuscht", sagte Gabriel am Dienstag in Berlin weiter. Die Kanzlerin habe damals erklärt, alle Sicherheitsfragen seien geklärt, und die Atomkraftwerke seien zur Sicherstellung der Versorgung mit Strom erforderlich. "Heute steht fest, nichts entspricht der Wahrheit", sagte Gabriel. Nun würden sieben Atomkraftwerke abgeschaltet ohne Versorgungsprobleme und umfassende Sicherheitsüberprüfungen.


Vielleicht hatte sie aber auch nur einen irren Blick:

freibürger
Inventar
#871 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:16
Frank_13
Stammgast
#872 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:36
Einfach alles unglaublich.
das sich hier die Atomiker nicht mehr melden kann Ich gut verstehen, die ehemaligen geposteten Links sind ja jetzt scheinbar doch alle nicht richtig gewesen. Schön so.
Und ja, Merkel und Gönner haben gelogen, normal müßte man die beiden vor Gericht zerren.
tsieg-ifih
Gesperrt
#873 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:53
Merkel und Gönner sind Marionetten von (mindestens) 50 Wirtschaftsbossen die als Gewinner dieses Land regieren.

Verlierer ist die Demokratie und es sind nicht die Wahlen sondern eine kleine elitäre Oberschicht die deutlich macht wer in diesem Land das sagen hat.
Gelscht
Gelöscht
#874 erstellt: 15. Mrz 2011, 16:57

Mimi001 schrieb:
Bei allem Verständnis für die Situation in Japan:
Bitter finde ich dass sich momentan kaum jemand mehr für die Nachrichten aus Libyen und der restl. arabischen Welt interessiert.


Dafür erkennen sie jetzt die wahre Bedeutung des Wortes "Restrisiko"
Mimi001
Hat sich gelöscht
#875 erstellt: 15. Mrz 2011, 17:02

Piggel schrieb:

Mimi001 schrieb:
Bei allem Verständnis für die Situation in Japan:
Bitter finde ich dass sich momentan kaum jemand mehr für die Nachrichten aus Libyen und der restl. arabischen Welt interessiert.


Dafür erkennen sie jetzt die wahre Bedeutung des Wortes "Restrisiko"


Die Libyer ?










anon123
Inventar
#876 erstellt: 15. Mrz 2011, 17:23
Hallo,

ich bin ja bekanntermaßen auch gegen diese Atomkraft (ganz früher mal war ich dafür, seit sehr langer Zeit aber nicht mehr). Denn, egal wie sicher man diese Dinger nach welchen Maßstäben auch immer baut, es bleibt die Frage, was passiert, wenn was passiert. Man nennt das Restrisiko, und genau dieses Restrisiko kann man sich nun in Japan ansehen. Nicht irgendwo, sondern in einem höchst entwickelten Land, von dem man zumindest zu wissen glaubt, dass es gerade mit dem Risiko Erdbeben sehr gut umgehen kann. Man kann ja genügend Argumente finden, dass Stand von Wissenschaft und Technik und Risikomanagement damals in Tschernobyl nicht mit "dem Westen" vergleichbar waren und sind. Man wird das aber kaum von Japan behaupten können.

Nun ist, nach allem Dafürhalten, das Undenkbare und Unplanbare eingetreten. Die genauen Ausmaße dieser Katastrophe lassen sich noch nicht abschätzen. Aber selbst wenn es nicht zu dem befürchteten Vierfach(!)-GAU kommt, so zeigt sich, dass das "Restrisiko" nicht eine statistische Größe ist, sondern real werden kann. Ich kann mir nicht denken, dass irgend jemand noch guten Gewissens mit einer Technologie argumentieren kann, von der uns seit vier Tagen in einem technisch höchst entwickelten Land vor Augen geführt wird, dass alle -- sicher auch redlichen -- Überlegungen und Vorkehrungen gegen die denkbare Katastrophe schlicht ad absurdum geführt wurden. Man kann nur inständig hoffen und beten (und vor allem alles tun), dass diese Katastrophe nicht auch noch den letzten Schritt geht.

Doch unabhängig davon ist nun der längst überfällige Punkt gekommen, an dem man sich von dieser Technologie verabschieden muss. Nicht aus Gründen irgendwelcher politischer Kalkulation oder Couleur. Sondern ganz einfach, weil das Undenkbare und Unplanbare weder denk- noch planbar ist, sondern -- real.

Beste Grüße.
tsieg-ifih
Gesperrt
#877 erstellt: 15. Mrz 2011, 17:30
Real sind auch die ignorierten Studien die die Erdbebensicherheit in Deutschland erheblich in Zweifel ziehen.


Fest steht: Nicht nur fragile Erdregionen wie Japan kann es treffen - auch in Deutschland wackelt der Boden alle paar Jahrzehnte und lässt mitunter Gebäude einstürzen. Zuletzt zitterte im April 1992 die Niederrheinische Bucht in Nordrhein-Westfalen mit der Stärke 5,9. 20 Menschen wurden verletzt, Tausende Häuser nahmen erheblichen Schaden.

Was passiert, wenn die Erde dort bebt, wo die deutschen Kernkraftwerke stehen?


Am besten finde ich das :

Geoforscher äußern ihre Bedenken über mögliche Risiken meist nur hinter vorgehaltener Hand - aus Sorge, als Katastrophenprediger verunglimpft zu werden.



Seismologen lästern hinter vorgehaltener Hand noch deutlicher: Manche Bauingenieure hätten von der Erdbeben-Baunorm noch nie gehört.



Dort, im äußersten Südwesten Deutschlands, muss nach bisherigen Daten sogar mit Beben der Stärke 7 auf der Richterskala gerechnet werden - das entspricht Erschütterungen der Intensität 9 bis 11. Bei derartigen Erdstößen stürzen schwächere Bauten ein, selbst stabile Häuser werden schwer beschädigt. Im Hochrisikobereich liegen drei Schweizer Kernkraftwerke nahe der deutschen Grenze. Sie würden die erwarteten Erschütterungen nach Angaben der Schweizer Regierung aushalten.


Sehr interessant klick
andisharp
Hat sich gelöscht
#878 erstellt: 15. Mrz 2011, 18:15
Über das Stadium des GAUs ist man längst hinaus. Es gibt nichts mehr, was man tun kann. Das Gelände rund um das Kraftwerk ist enorm verstrahlt, niemand kann sich dort aufhalten, ohne damit mit dem Leben zu bezahlen.
Gelscht
Gelöscht
#879 erstellt: 15. Mrz 2011, 18:37

Mimi001 schrieb:

Piggel schrieb:

Mimi001 schrieb:
Bei allem Verständnis für die Situation in Japan:
Bitter finde ich dass sich momentan kaum jemand mehr für die Nachrichten aus Libyen und der restl. arabischen Welt interessiert.


Dafür erkennen sie jetzt die wahre Bedeutung des Wortes "Restrisiko"


Die Libyer ?

:L


Nein. Die, die jetzt gerade nicht nach Libyen schauen. Ich dachte, damit seien die deutschen Wahlschafe gemeint.



edit: Typo. Wieder so ein Eigenname, der sich anders spricht als er sich schreibt. Lübien - Libyen, shit.
catman41
Hat sich gelöscht
#880 erstellt: 15. Mrz 2011, 18:38

andisharp schrieb:
Über das Stadium des GAUs ist man längst hinaus. Es gibt nichts mehr, was man tun kann. Das Gelände rund um das Kraftwerk ist enorm verstrahlt, niemand kann sich dort aufhalten, ohne damit mit dem Leben zu bezahlen.


leider gibt es noch eine Steigerung;

der SUPER-GAU

an dem Punkt ist man aber auch bald!

Du, weißt Du, wo der liebe Soundy abgeblieben ist!

Ich vermisse seine gutgemeinten Lobby-Limks.

lg
Harry
Zed_Leppelin
Inventar
#881 erstellt: 15. Mrz 2011, 18:52
Sind als Super-GAU nicht Fälle gemeint, ab der Ines Stufe 6?
Sollte dem so sein ist es längst eingetreten, die Stufe wurde heute offiziell von 4 auf 6 erhöht. Wenn sich erst die verflüssigte Masse in den Boden frisst, ist auch eine Grundwasserverseuchung nicht mehr zu verhindern.
tsieg-ifih
Gesperrt
#882 erstellt: 15. Mrz 2011, 19:11
nein ein Gau ist schon super da gibts keine Steigerung für Kernschmelze, höchstens für die Bild Zeitung.

7 = Tschernobyl mehr geht nicht. Heute noch wird vertuscht wieviele Tote aber man schätzt eine Zahl zwischen 5 und 6 Nullen.
Bei Halbwertszeiten von Plutonium und Uran zwischen 25000 und 700 Millionen Jahren kann man auch schlecht rechnen.

Nicht nur die nachfolgenden Generationen sondern die betroffenen Gebiete werden noch mehrere Tausend und Millionen Jahre verseucht sein.

Der japanische Genozid ist real geworden.
freibürger
Inventar
#883 erstellt: 15. Mrz 2011, 19:38
So unsere alten Dinger werden erst mal abgeschaltet und hoffentlich nie wieder hochgefahren.

Ist von euch jemand des französischen mächtig und kann mal schauen wie es bei unserem Nachbarn aussieht?

Kann hier in D nix dazu finden.

Ich frage wg. Fessenheim, bei mir um die Ecke.

Danke Peter
Weidenkaetzchen
Gesperrt
#884 erstellt: 15. Mrz 2011, 19:42
ich wohne in Saarbrücken,..das sind vielleicht 70 Kilometer bis Cattenom.

Ich schätze mal die Franzosen scheren sich da nicht sehr drum.
Die haben das Ding ja bewußt ins Eck gebaut, dass wenn da was passiert Luxemburg und Deutschland betroffen sind...vor allem bei den schönen Westwind, den wir meistens haben
Zed_Leppelin
Inventar
#885 erstellt: 15. Mrz 2011, 19:45
Die Franzosen werden da wohl nicht mitziehen, kommt doch 80% vom Strom bei denen aus Atomenergie (laut ARD heute).
RobN
Inventar
#886 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:00
Gerade im Radio liefen Interviews mit diversen französischen Politikern, fast einstimmiger Tenor: bei uns kann sowas (eigentlich) nicht passieren, unsere Atomkraftwerke sind die sichersten der Welt...
Soundy73
Inventar
#887 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:03
Es gibt zu Tschernobyl bisher keine Festdaten. Daher sind mir folgende Schätzungen bekannt, die ich hier verlinken möchte:


# Man hört widersprüchliche Aussagen zu Todesfällen und Krankheiten nach Tschernobyl. Wie schätzt das BfS die Lage in der Umgebung von Tschernobyl ein?

Zunächst ist zu unterscheiden zwischen direkten Frühschäden bei Beschäftigten des Reaktors Tschernobyl und Feuerwehrleuten und Spätschäden insbesondere in der Bevölkerung. Bei den Spätschäden sind auseinander zu halten einerseits Berichte über beobachtete Erkrankungs- und Todesfälle in der Umgebung von Tschernobyl und andererseits Hochrechnungen über insgesamt zu erwartende Fälle.

Nach dem Bericht des Tschernobyl-Forums, einem internationalen Fachgremium von Organisationen der Vereinigten Nationen, aus dem Jahr 2005 werden etwa 50 Todesfälle direkt auf Strahlenwirkungen infolge des Reaktor-Unfalls zurückgeführt. 3 Personen starben unmittelbar aufgrund schwerer Verletzungen und Verbrennungen. Von den 134 Werksangehörigen und Feuerwehrleuten mit akutem Strahlensyndrom starben 28 Personen innerhalb weniger Tage oder Wochen nach dem Unfall (maximale Überlebenszeit 96 Tage). Daneben erhielten einige Personen durch Betastrahlung hohe Hautdosen bis 500 Gy, die schwere Verbrennungen verursachten und eine medizinische Behandlung zusätzlich erschwerten. Die bei 13 Patienten mit akutem Strahlensyndrom durchgeführten Knochenmarks-Transplantationen erwiesen sich als wenig erfolgreich. Nur zwei der so behandelten Patienten überlebten. In den Folgejahren (1987-2004) verstarben weitere 19 Personen, die wegen eines akuten Strahlensyndroms behandelt wurden, davon 3 mit schweren Bluterkrankungen. In der Bevölkerung, insbesondere bei den evakuierten Personen aus der Umgebung Tschernobyls wurden keine akuten Strahlenschäden berichtet.

Hinsichtlich der beobachteten Erkrankungsfälle in der Allgemeinbevölkerung in der Umgebung des Reaktors gibt es bisher keinen Nachweis eines Anstiegs bei den Leukämieerkrankungen, aber Erkenntnisse über eine deutlich erhöhte Zahl von Schilddrüsentumoren, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, und über ein etwa verdoppeltes Brustkrebsrisiko bei Frauen in den hoch belasteten Regionen in Belarus und der Ukraine. Während die Schilddrüsentumore bereits relativ kurz nach dem Unfall aufgetreten sind, begann der Anstieg der Erkrankungsrate beim Brustkrebs etwa 10 Jahre nach dem Unfall. Es ist damit zu rechnen, dass es in Zukunft auch für weitere solide Tumoren einen Anstieg der Erkrankungsraten zu verzeichnen geben wird.

Bei den Liquidatoren, für die Dosen über 150 mGy dokumentiert sind, wurden im Vergleich zu einer Gruppe mit einer niedrigeren Exposition für die ersten 10 Jahre nach dem Unfall (1986-1996) eine 2,2-fach höhere Rate an Leukämie-Neuerkrankungen (Inzidenz) festgestellt. Für die zweite Untersuchungsperiode von 1997 bis 2003 konnte dieser Unterschied in den Leukämie-Inzidenzraten allerdings nicht mehr bestätigt werden. Für Liquidatoren, die in weniger als 6 Wochen bei ihrer Tätigkeit in der 30-km-Zone eine Dosis von über 150 mGy erhalten hatten, zeichnet sich eine Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab.

Für die erwähnten Hochrechnungen werden aus anderen Bevölkerungen (japanische Atombombenüberlebende, medizinisch Strahlenexponierte u. a.) bekannte Risikoschätzungen zugrund gelegt. Bei der Abschätzung und Bewertung von Risiken durch ionisierende Strahlung müssen dabei insbesondere zwei Schwierigkeiten berücksichtigt werden. Ein Dilemma besteht darin, dass radioaktive Strahlung und radioaktive Stoffe in der Regel vom Menschen nicht sinnlich wahrgenommen werden können. Ein zweites Problem besteht darin, dass die Wirkungen, soweit sie Tumoren und genetische Schädigungen betreffen, stochastischer Natur sind und eine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung nicht unmittelbar herstellbar ist. Eine Strahlenbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, nach einer Latenzzeit von Jahren oder Jahrzehnten an Krebs oder Leukämie zu erkranken. Diese Erkrankungsfälle sind von den aus anderen Ursachen entstandenen Erkrankungen nicht unterscheidbar. Ein Nachweis kann nur statistisch geführt werden. Dies ist einer der Gründe, weshalb sich die von unterschiedlichen Quellen genannten Zahlen der durch den Tschernobyl-Unfall Geschädigten so stark unterscheiden.

Vom Tschernobyl-Forum wird abgeschätzt, dass durch den Tschernobyl- Unfall in der ehemaligen UdSSR zwischen 5.000 und 10.000 zusätzliche Todesfälle durch Leukämie- und Krebs verursacht werden könnten. Dabei wurden folgende Personengruppen berücksichtigt: 200.000 Liquidatoren der Jahre 1986-1987, 120.000 evakuierte Personen aus besonders kontaminierten Regionen, 280.000 Bewohner der am höchsten kontaminierten Gebiete sowie ca. 7 Millionen Bewohner weiterer radioaktiv kontaminierten Zonen in Belarus, der Ukraine und Russland.

Im derzeitigen Disput um die Anzahl der Opfer gilt es, verlässliche Informationen aus dem wissenschaftlichen Raum zu erhalten. Das BfS als unabhängige Institution wird deshalb in Kürze die Autoren der unterschiedlichen Studien zu einem Fachgespräch einladen. Ziel ist es, den gemeinsamen Kenntnisstand, offene Fachfragen und kontroverse Interpretationen herauszuarbeiten und zu bewerten.

Der Tschernobyl-Unfall hatte nicht nur durch die Strahlenbelastung, sondern auch durch die notwendigen Katastrophenschutzmaßnahmen und deren Folgen schwerwiegende Auswirkungen auf die seelisch-geistige Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung in den betroffenen Regionen und bei den Liquidatoren (Einsatzkräften). Stress infolge von Umsiedlungen, Gerüchten und Fehlinformationen über Strahlung sowie Verlust des Vertrauens in staatliche Institutionen und deren Verlautbarungen führten zu einem "paralysierenden Fatalismus" mit Depressionen, der Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins und psychosomatischen Erkrankungen. Nicht zu vergessen sind die Auswirkungen der enormen volkswirtschaftlichen Belastungen der betroffenen Staaten durch den Tschernobyl-Unfall.
aus: http://www.bfs.de/de/kerntechnik/faq/faq_tschernobyl.html/#20

Hallo Peter!

Die Franzosen werden sich verstärkt dem Neubau widmen, das ist meine ziemlich abgesicherte Info dazu. Vereinzelte Kleinproteste gibt es wohl, aber die gab´s schon immer.
Ab spätestens nächste Woche kaufen wir dann dort ganz mächtig ein, das hilft bei der Finanzierung der Neubauten.

Danke Harry, ich habe mit Japan und den Auswirkungen auf die BuReDe direkt zu kämpfen und muss und möchte daher hier kürzer treten.
Werde trotzdem versuchen, nicht jede Unwahrheit stehen zu lassen.
Vom geist kamen wieder Postulate, als Tatsachen garniert. Nachlesen kann man ganz unparteiisch: http://www.planet-wi...ben/wissensfrage.jsp
und: http://www.copernicus-gymnasium.de/eduseis/HTML/deutschland.html

Nach meiner ansicht steuern wir gerade auf eine neue Weltwirtschaftskrise zu: Japans Wirtschaft platt, Deutsche Dax-Unternehmen im steilen Sinkflug. Amerika schaltet alte Kraftwerke ab, hat aber vergessen Ersatzkapazitäten zu schaffen => Stromausfälle => wirtschaftlicher Schaden. Alle Anzeichen stehen auf ROT. Mal drüber nachdenken.
Im Angesicht tragischer Bilder ende ich hier.
Weidenkaetzchen
Gesperrt
#888 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:06

RobN schrieb:
Gerade im Radio liefen Interviews mit diversen französischen Politikern, fast einstimmiger Tenor: bei uns kann sowas (eigentlich) nicht passieren, unsere Atomkraftwerke sind die sichersten der Welt...


da würde ich die französischen Politiker mal glatt als Lügner betiteln. In Cattenom gibt es ständig "Störfälle".

Noch kein Jahr her
http://publicus-trev...-3-abgeschaltet.html


hier mal noch ne interessante Liste von europäischen Kernkraftwerken
http://de.wikipedia....ntechnischen_Anlagen
RobN
Inventar
#889 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:10

Zed_Leppelin schrieb:
Sind als Super-GAU nicht Fälle gemeint, ab der Ines Stufe 6?
Sollte dem so sein ist es längst eingetreten, die Stufe wurde heute offiziell von 4 auf 6 erhöht.

Wo hast du das gelesen? Mein Stand ist bisher immer noch, dass die japanischen Behörden weiterhin auf Stufe 4 beharren und "nur" Experten anderer Länder das anders sehen.
Soundscape9255
Inventar
#890 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:21

RobN schrieb:
Gerade im Radio liefen Interviews mit diversen französischen Politikern, fast einstimmiger Tenor: bei uns kann sowas (eigentlich) nicht passieren, unsere Atomkraftwerke sind die sichersten der Welt...


*pfffff* Die haben noch nicht mit unserer BundesAngie geredet - Die CDU ähhhh Deutschland hat die sicherseten der Welt - das gibt wieder Zoff mit Sarko...
PL4C3B0
Hat sich gelöscht
#891 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:30
Ja, Zoff ist vorhersehbar. Egal ob die Dinger stehen oder laufen...
tsieg-ifih
Gesperrt
#892 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:37
soundy73 schrieb:

Werde trotzdem versuchen, nicht jede Unwahrheit stehen zu lassen.

Stimmt die Unwahrheiten haben sogar Politiker bereits bestätigt wie jeder sieht und werden täglich mehr wenn du die Nachrichten verfolgst und wenn du alle Fakten über Erdbeben in Deutschland und radioaktive Halbwertszeiten und AKWs die nichtmal ein kleines Sportflugzeug aushalten umdrehen willst machst du dich umso mehr lächerlicher, je mehr sinnlose Energie du dazu verschwendest.



soundy73 schrieb:

Alle Anzeichen stehen auf ROT. Mal drüber nachdenken.
Im Angesicht tragischer Bilder ende ich hier.

In der Tat gibst du hier ein tragisches Bild ab und man fragt sich ob deine zum Himmel stinkenden Heucheleien oder die wiederholt ignorante Haltung von Tatsachen schlimmer ist.
Zed_Leppelin
Inventar
#893 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:38
Der Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat nach Einschätzung aus Frankreich die zweithöchste Stufe in der Internationalen Bewertungsskala (INES). Das Geschehen sei mit Stufe 6 von 7 zu bewerten, teilte der Präsident der Französischen Atomsicherheitsbehörde (ASN), André-Claude Lacoste, am Dienstag in Paris mit. Die Katastrophe von Tschernobyl hatte die Stufe 7 auf der INES-Skala. Einen Unfall der Stufe 6 gab es bisher nur einmal, 1957 in Kyschtym in Russland.

Quelle

Entschuldigt, hatte mich mit "offiziell" vertan. Das dort eine Menge vertuscht, bzw, schöngeredet wurde bisher, ist nicht zu leugnen, da es widersprüchliche Angaben der Regierung und von Tepco bisher gegeben hat. So richtig weiß wohl keiner was da eigentlich los ist, oder?
Iron-Man
Inventar
#894 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:43
Beängstigend finde ich auch, dass die Vorkommnisse in Japan uns folgendes vor Augen führen: Auch ein "abgeschaltetes" Kernkraftwerk kann immer noch zum GAU werden.
andisharp
Hat sich gelöscht
#895 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:47
Mittlerweile wurden auch die letzten noch verbliebenen 50 Mitarbeiter vom Kraftwerk abgezogen. Die Reaktoren werden sich selbst überlassen. Was das bedeutet, kann sich jeder denken.

Herr Soundy sollte sich schämen, im Zusammenhang mit Tschernobyl von nur 50 Toten zu sprechen. Ich kann nur noch kotzen, wenn ich so was lesen muss.
Soundscape9255
Inventar
#896 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:53
tja - Soundi73 hat eine sehr selektive Warnehmung von Fakten - hatte schon zum Thema "Stuttgart21" das Vergnügen...
tsieg-ifih
Gesperrt
#897 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:55
Zed Leppelin schrieb:

Das dort eine Menge vertuscht, bzw, schöngeredet wurde bisher, ist nicht zu leugnen, da es widersprüchliche Angaben der Regierung und von Tepco bisher gegeben hat. So richtig weiß wohl keiner was da eigentlich los ist, oder?

Bei 3 AKWs wo die Kernschmelze beginnt muss die Bevölkerung beruhigt werden. Das ist legitim.
Das ist so ähnlich wenn ein Mensch noch 6 Monate zu leben hat weil der Krebs überall im Körper metastisiert ist und die Ärzte einem das nicht direkt erzählen. Auch das ist legitim.

Es gibt kein Gesetz darüber die Bevölkerung umfassend zu informieren im Falle eines Störfalles, desshalb gibt es zum Glück die Pressefreiheit. Wenn die Bilder aus Japan nicht gefaked sind braucht man allerdings keine offiziellen Statements.
Genauso man keine braucht um abzuschätzen dass Tschernobyl mehr als 5 Nullen Tote gekostet hat was verständlicherweise bis heute von Russland bestritten wird.
PL4C3B0
Hat sich gelöscht
#898 erstellt: 15. Mrz 2011, 20:55

Soundscape9255 schrieb:
....sehr selektive Warnehmung von Fakten ....


Das liegt nur auf der Seite des Betrachters
Zed_Leppelin
Inventar
#899 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:07

tsieg-ifih schrieb:

Das ist so ähnlich wenn ein Mensch noch 6 Monate zu leben hat weil der Krebs überall im Körper metastisiert ist und die Ärzte einem das nicht direkt erzählen. Auch das ist legitim.


Für mich gibts da schon einen Unterschied ob es nun um das Schicksal eines Betroffenen oder tausenden geht. Würdest Du nicht auch, im Falle einer Nuklearkatastrophe in Deutschland, wollen das DU rechtzeitig darüber informiert wirst?
Sicher wollen die japanischen Bonzen erst einmal das Ruhe bewart wird und eine große Panik ausbleibt, nur was wollen die den Leuten sagen wenn wirklich eine evtl. Giftwolke durch den Wind nach Tokio zieht. Immerhin leben da über 30 Millionen Menschen...
Mit Tschernobyl gebe ich Dir Recht, war aber mit Kyschtym genauso.
RobN
Inventar
#900 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:17

Zed_Leppelin schrieb:
Entschuldigt, hatte mich mit "offiziell" vertan. Das dort eine Menge vertuscht, bzw, schöngeredet wurde bisher, ist nicht zu leugnen, da es widersprüchliche Angaben der Regierung und von Tepco bisher gegeben hat. So richtig weiß wohl keiner was da eigentlich los ist, oder? :{

Das denke ich auch. Zumindest an die (noch) offizielle Bewertung als Stufe 4 (geringe Freisetzung, kaum Belastung der Bevölkerung) kann wohl niemand so richtig glauben, der die Bilder gesehen oder Nachrichten gelesen hat...

Aber vielleicht soll es ja wirklich dazu dienen, die Panik gering zu halten, auch wenn ich das für einigermaßen aussichtslos halte.
freibürger
Inventar
#901 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:20
Hallo Soundy.


Ab spätestens nächste Woche kaufen wir dann dort ganz mächtig ein, das hilft bei der Finanzierung der Neubauten.


Wenn du damit auf unseren zukünftigen Stromimport zielst, dann dazu folgendes: Klick

Danke für die Frankreich Infos. Energiekommi Öttinger will ja Europaweit, alle alten AKW streng prüfen, mal schaun was dabei rum kommt.
Wie ich die gaanze Bagage kenne, nur warme Worte.
tsieg-ifih
Gesperrt
#902 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:24
zeige mir nur einen normal denkenden Menschen der von Öttinger nicht die Schnauze voll hat?
Den haben die doch nach Brüssel hochgelobt.
Und sowas der sich in der Atomlobby bestens auskennt sitzt am Hebel der Atomkraftwerke überprüfen soll?
Hier stinkt's gewaltig.
Soundscape9255
Inventar
#903 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:30
In Brüssel ist das Endlager der CXU.
catman41
Hat sich gelöscht
#904 erstellt: 15. Mrz 2011, 21:35

Soundy73 schrieb:
Es gibt zu Tschernobyl bisher keine Festdaten. Daher sind mir folgende Schätzungen bekannt, die ich hier verlinken möchte:


# Man hört widersprüchliche Aussagen zu Todesfällen und Krankheiten nach Tschernobyl. Wie schätzt das BfS die Lage in der Umgebung von Tschernobyl ein?

Zunächst ist zu unterscheiden zwischen direkten Frühschäden bei Beschäftigten des Reaktors Tschernobyl und Feuerwehrleuten und Spätschäden insbesondere in der Bevölkerung. Bei den Spätschäden sind auseinander zu halten einerseits Berichte über beobachtete Erkrankungs- und Todesfälle in der Umgebung von Tschernobyl und andererseits Hochrechnungen über insgesamt zu erwartende Fälle.

Nach dem Bericht des Tschernobyl-Forums, einem internationalen Fachgremium von Organisationen der Vereinigten Nationen, aus dem Jahr 2005 werden etwa 50 Todesfälle direkt auf Strahlenwirkungen infolge des Reaktor-Unfalls zurückgeführt. 3 Personen starben unmittelbar aufgrund schwerer Verletzungen und Verbrennungen. Von den 134 Werksangehörigen und Feuerwehrleuten mit akutem Strahlensyndrom starben 28 Personen innerhalb weniger Tage oder Wochen nach dem Unfall (maximale Überlebenszeit 96 Tage). Daneben erhielten einige Personen durch Betastrahlung hohe Hautdosen bis 500 Gy, die schwere Verbrennungen verursachten und eine medizinische Behandlung zusätzlich erschwerten. Die bei 13 Patienten mit akutem Strahlensyndrom durchgeführten Knochenmarks-Transplantationen erwiesen sich als wenig erfolgreich. Nur zwei der so behandelten Patienten überlebten. In den Folgejahren (1987-2004) verstarben weitere 19 Personen, die wegen eines akuten Strahlensyndroms behandelt wurden, davon 3 mit schweren Bluterkrankungen. In der Bevölkerung, insbesondere bei den evakuierten Personen aus der Umgebung Tschernobyls wurden keine akuten Strahlenschäden berichtet.

Hinsichtlich der beobachteten Erkrankungsfälle in der Allgemeinbevölkerung in der Umgebung des Reaktors gibt es bisher keinen Nachweis eines Anstiegs bei den Leukämieerkrankungen, aber Erkenntnisse über eine deutlich erhöhte Zahl von Schilddrüsentumoren, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, und über ein etwa verdoppeltes Brustkrebsrisiko bei Frauen in den hoch belasteten Regionen in Belarus und der Ukraine. Während die Schilddrüsentumore bereits relativ kurz nach dem Unfall aufgetreten sind, begann der Anstieg der Erkrankungsrate beim Brustkrebs etwa 10 Jahre nach dem Unfall. Es ist damit zu rechnen, dass es in Zukunft auch für weitere solide Tumoren einen Anstieg der Erkrankungsraten zu verzeichnen geben wird.

Bei den Liquidatoren, für die Dosen über 150 mGy dokumentiert sind, wurden im Vergleich zu einer Gruppe mit einer niedrigeren Exposition für die ersten 10 Jahre nach dem Unfall (1986-1996) eine 2,2-fach höhere Rate an Leukämie-Neuerkrankungen (Inzidenz) festgestellt. Für die zweite Untersuchungsperiode von 1997 bis 2003 konnte dieser Unterschied in den Leukämie-Inzidenzraten allerdings nicht mehr bestätigt werden. Für Liquidatoren, die in weniger als 6 Wochen bei ihrer Tätigkeit in der 30-km-Zone eine Dosis von über 150 mGy erhalten hatten, zeichnet sich eine Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab.

Für die erwähnten Hochrechnungen werden aus anderen Bevölkerungen (japanische Atombombenüberlebende, medizinisch Strahlenexponierte u. a.) bekannte Risikoschätzungen zugrund gelegt. Bei der Abschätzung und Bewertung von Risiken durch ionisierende Strahlung müssen dabei insbesondere zwei Schwierigkeiten berücksichtigt werden. Ein Dilemma besteht darin, dass radioaktive Strahlung und radioaktive Stoffe in der Regel vom Menschen nicht sinnlich wahrgenommen werden können. Ein zweites Problem besteht darin, dass die Wirkungen, soweit sie Tumoren und genetische Schädigungen betreffen, stochastischer Natur sind und eine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung nicht unmittelbar herstellbar ist. Eine Strahlenbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, nach einer Latenzzeit von Jahren oder Jahrzehnten an Krebs oder Leukämie zu erkranken. Diese Erkrankungsfälle sind von den aus anderen Ursachen entstandenen Erkrankungen nicht unterscheidbar. Ein Nachweis kann nur statistisch geführt werden. Dies ist einer der Gründe, weshalb sich die von unterschiedlichen Quellen genannten Zahlen der durch den Tschernobyl-Unfall Geschädigten so stark unterscheiden.

Vom Tschernobyl-Forum wird abgeschätzt, dass durch den Tschernobyl- Unfall in der ehemaligen UdSSR zwischen 5.000 und 10.000 zusätzliche Todesfälle durch Leukämie- und Krebs verursacht werden könnten. Dabei wurden folgende Personengruppen berücksichtigt: 200.000 Liquidatoren der Jahre 1986-1987, 120.000 evakuierte Personen aus besonders kontaminierten Regionen, 280.000 Bewohner der am höchsten kontaminierten Gebiete sowie ca. 7 Millionen Bewohner weiterer radioaktiv kontaminierten Zonen in Belarus, der Ukraine und Russland.

Im derzeitigen Disput um die Anzahl der Opfer gilt es, verlässliche Informationen aus dem wissenschaftlichen Raum zu erhalten. Das BfS als unabhängige Institution wird deshalb in Kürze die Autoren der unterschiedlichen Studien zu einem Fachgespräch einladen. Ziel ist es, den gemeinsamen Kenntnisstand, offene Fachfragen und kontroverse Interpretationen herauszuarbeiten und zu bewerten.

Der Tschernobyl-Unfall hatte nicht nur durch die Strahlenbelastung, sondern auch durch die notwendigen Katastrophenschutzmaßnahmen und deren Folgen schwerwiegende Auswirkungen auf die seelisch-geistige Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung in den betroffenen Regionen und bei den Liquidatoren (Einsatzkräften). Stress infolge von Umsiedlungen, Gerüchten und Fehlinformationen über Strahlung sowie Verlust des Vertrauens in staatliche Institutionen und deren Verlautbarungen führten zu einem "paralysierenden Fatalismus" mit Depressionen, der Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins und psychosomatischen Erkrankungen. Nicht zu vergessen sind die Auswirkungen der enormen volkswirtschaftlichen Belastungen der betroffenen Staaten durch den Tschernobyl-Unfall.
aus: http://www.bfs.de/de/kerntechnik/faq/faq_tschernobyl.html/#20

Hallo Peter!

Die Franzosen werden sich verstärkt dem Neubau widmen, das ist meine ziemlich abgesicherte Info dazu. Vereinzelte Kleinproteste gibt es wohl, aber die gab´s schon immer.
Ab spätestens nächste Woche kaufen wir dann dort ganz mächtig ein, das hilft bei der Finanzierung der Neubauten.

Danke Harry, ich habe mit Japan und den Auswirkungen auf die BuReDe direkt zu kämpfen und muss und möchte daher hier kürzer treten.
Werde trotzdem versuchen, nicht jede Unwahrheit stehen zu lassen.
Vom geist kamen wieder Postulate, als Tatsachen garniert. Nachlesen kann man ganz unparteiisch: http://www.planet-wi...ben/wissensfrage.jsp
und: http://www.copernicus-gymnasium.de/eduseis/HTML/deutschland.html

Nach meiner ansicht steuern wir gerade auf eine neue Weltwirtschaftskrise zu: Japans Wirtschaft platt, Deutsche Dax-Unternehmen im steilen Sinkflug. Amerika schaltet alte Kraftwerke ab, hat aber vergessen Ersatzkapazitäten zu schaffen => Stromausfälle => wirtschaftlicher Schaden. Alle Anzeichen stehen auf ROT. Mal drüber nachdenken.
Im Angesicht tragischer Bilder ende ich hier.


gut das Menschenleben für Dich wichtiger sind als die Wirtschaft.

Das zeigt mir, wie reif Du bist!

Weiter so!!

Atomkraft, Nein Danke!
Harry
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