Pioneer A-447 Relais schaltet spät oder gar nicht

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Johanne_s
Neuling
#1 erstellt: 03. Okt 2017, 10:46
Hallo Leute,

ich habe hier einen Pioneer A-447 stehen, der seit einiger Zeit beim Anschalten etwas braucht, bis das Klacken des Relais zu hören ist. Jetzt dauert es teilweise schon recht lang, bis das überhaupt passiert, manchmal kommt auch gar nichts mehr. Bis dahin hört man auch nicht das Umschalten beim Drehen des Eingangwahlschalters, oder beim Drücken der Knöpfe für A/B. Das Licht am Ein/Aus-Schalter geht aber direkt an, auch das am Direct-Schalter geht mit an.

Wenn es denn funktioniert, ist es beim ersten Mal auch kein richtiges Klacken, sondern eher ein Schnarren, nach nochmaligem Aus- und Anschalten klingt es dann wieder halbwegs normal. Hiervon habe ich ein Video gemacht, siehe den Link unten. Wenn er dann mal an ist, funktiontioniert auch übrigens alles so, wie es soll.

https://youtu.be/IOyjz3_lMTI

Allzu gut kenne ich mich mit der Elektrotechnik leider nicht aus, deshalb wollte ich euch nochmal fragen, was genau das wohl sein wird. Das kaputte Teil rauslöten und ein neues rein schaffe ich aber.


Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Grüße, Johannes
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 03. Okt 2017, 11:43
Da bekommt man ja Angst...

Macht er das "Feuern" auch ohne angeschlossene Lautsprecher?
Wenn nein, dann sollte man sich die Impedanz der Lautsprecher mal zu gemüte führen und auch die Verkabelung überprüfen.
Wenn ja, dann liegt ein Defekt im Pio vor. Hier kann einfach nur das Relais defekt sein, leider können aber auch andere Bauteile dafür verantwortlich sein wie, Elkos, Widerstände, Dioden, Transistoren und auch einfach nur kalte Lötstellen.

Evtl. ist aber der Verstärker im innern verstellt und muss neu eingemessen werden. Hierzu würde ich erstmal den DC-Offset an den Lautsprecherausgängen messen und ggfls. im innern nachstellen.
Uwe_1965
Inventar
#3 erstellt: 03. Okt 2017, 15:00
das klingt ja wirklich nicht gut, ich musste es 2x anhören, weil ich dachte, das kann ja garnicht sein, als würde das Relais zittern, aber so laut . Könnte auch nur ein Elko sein der etwas braucht um geladen zu sein, weil beim zwei Versuch ging es ja.
Gruß Uwe
Johanne_s
Neuling
#4 erstellt: 05. Okt 2017, 12:17
Danke schonmal für eure Tipps!

Wegen dem Verdacht über die Lautsprecher: Auch wenn nur das Netzkabel angeschlossen ist, zeigt er genau das selbe Verhalten, also ist es wohl leider der Verstärker.

Wenn der Verstärker verstellt wäre, würde man das nicht beim Spielen hören? Gemessen wird der DC-Offset doch einfach an den Klemmen für die Lautsprecher, oder? Und ich nehme mal an, normal sollte das nahe Null liegen?

Mal angenommen, es ist eins der genannten Bauteile, bleibt halt die Frage, wo ich zu suchen anfange. Da habe ich leider relativ wenig Erfahrung. Mittlerweile denke ich aber, dass es nicht unbedingt das Relais ist, da ich mir schlecht vorstellen kann, dass es so ein Verhalten verursacht. Daher würde ich jetzt auch erstmal von einem Kondensator ausgehen.

Ich denke, ich werde das Teil nächste Woche mal aufmachen und schauen ob ich was Verdächtiges finde. Das Relais könnte man ja auch mal im Ausgebauten Zustand prüfen, ob es an sich noch normal funktioniert.


Hier habe ich übrigens eine Bedienungsanleitung inklusive Schaltplan gefunden:

https://elektrotanya...er.pdf/download.html


Also danke schonmal für eure Hilfe, ich melde mich dann nochmal wenn ich den DC-Offset gemessen habe bzw. das Teil aufgemacht hab.

Grüße, Johannes
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 06. Okt 2017, 08:01
Ja, den DC Offset kannst Du hinten an den Klemmen messen, wobei zum einstellen des selbigen habe ich nichts gefunden, nur für die Ruhestrom Einstelllung. Die sollte man natürlich mal überprüfen, wie die aussieht.

Pio447 BIAS

Wäre aber schon interessant, welches Teil dieses schnelle "schnarren" verursacht. Am besten mal ein Bild von der geöffneten Gesamtansicht machen.
Gruß Uwe.
Johanne_s
Neuling
#6 erstellt: 20. Okt 2017, 12:17
So, ich habe mich nun nach längerer Pause endlich mal mit der Kiste befasst!

Den DC-Offset habe ich gemessen, er war an allen Ausgängen sehr genau 0 (die Anzeige hat etwas um 0,1/-0,1mV geschwankt).

Den Leerlaufstrom musste ich nochmal nachstellen: Die Spannung betrug an beiden Widerständen ca. 34mV, nach dem einstellen 20,5mV und 20,3mV. Hier hat es mich im Nachhinein etwas irritiert, das die Anleitung (siehe Bild im vorherigen Post) schreibt: "so that both Terminal Voltages of R269 may attain to 20mV". Ich habe die Messspitzen so an den Widerstand gehalten, wie es die Abbildung darstellt. Allerdings kann ich bei R269 und R270 so ja nur jeweils eine Spannung messen. Ist damit einfach nur gemeint, dass die Differenz der beiden Spannungen (der äußeren Drähte) 20mv betragen soll?
Die Anpassung des Leerlaufstroms (gemessen wie im Bild, also die Spannung zwischen den äußeren Drähten) hat jedoch keine Änderung gezeigt.



Ich wollte dann mal wissen, was da genau los ist. Meine Vermutung war, dass es das einzelne Relais sein müsste, das ja Teil der Schutzschaltung ist. Also habe ich an die Eingangskontakte des Relais ein Kabel gelötet, um die Spannung während dem Einschalten beobachten zu können. Das ganze habe ich als Video nochmal hochgeladen:


https://www.youtube....ture=youtu.be#t=0m19


Der Verstärker war vor dem Video lange Zeit aus. Das Relais braucht nach Aufdruck 24V an der Eingangsseite. (Und bitte das rumgequatsche ignorieren ;). Meine Verwirrung vom Ende hat sich auch schon geklärt, ich hatte nur was anderes erwartet.)
Das Problem ist also, dass die Spannung nach längerem ausgeschaltet-Sein erstens sehr spät ansteigt, und zweitens zu langsam, sodass das Relais noch nicht vollkommen schließt, aber schon ein Funke überspringt. Das erklärt dann höchstwahrscheinlich auch das Rattern, was es gleich noch viel unschöner macht.
Nachdem es dann einmal geklappt hat, funktioniert es direkt danach auch wieder wie es soll.



Ich habe noch ein wenig gegoogelt und diese 3 Threads, alle vom selben Eröffner, gefunden:

https://www.whathifi...-power-relay-problem
http://www.diyaudio....400-power-relay.html
http://audiokarma.or...elay-problem.349031/


Im ersten Thread finde ich im 4. Post sehr interessant, dass ein Kondensator, der die Zeitverzögerung bewirkt, die Ursache sein könnte. Klingt für mich recht logisch.




Die Frage ist jetzt, ob hier jemand eine Idee hat, wie man das verantwortliche Bauteil finden kann. Die Schaltpläne haben mich leider nicht allzu sehr erleuchtet.

Danke schonmal für eure Mühe!






Hier noch die Bilder von der Leiterplatte:


1



Im nächsten Bild sieht man das Relais, um das es geht, unten (über dem mittleren Drehsschalter)

2



3
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 20. Okt 2017, 15:42

Im nächsten Bild sieht man das Relais, um das es geht, unten (über dem mittleren Drehsschalter)


Das sollte für meinen Geschmack aber das Relais (RY303) sein, dass allein nur für den Kopfhörerausgang zuständig ist.
Da aber der Ton auch erst verspätet am Lautsprecherausgang zugeschaltet wird, müsste hier der gleiche Fehler an den Relais (RY301/RY302) vorhanden sein. Demnach sollte der Fehler im Protection-Board zu suchen sein und ja, es lässt mich auch Elkos vermuten.
Hier würde ich mal die Elkos messen/tauschen. Verdächtig wären C303 bis C308.
Johanne_s
Neuling
#8 erstellt: 23. Okt 2017, 10:34
Ah, dass das Relais nur für den Kopfhörerausgang ist, kann natürlich auch gut sein. Dann hab ich das wohl etwas falsch verstanden.

Da ich die Kondensatoren mit meinem Multimeter nicht messen kann, werd ich sie wohl einfach tauschen.

Wenn ich damit fertig bin, melde ich mich nochmal, danke dir schonmal!
Johanne_s
Neuling
#9 erstellt: 04. Nov 2017, 21:00
So, ich habe vorhin mal die Kondensatoren C303, C304 und C305 getauscht. Leider alles wie zuvor.

Bei den Kondensatoren C306, C307 und C308 habe ich das Problem, dass ich vorhin erst gesehen habe, dass Elkos verbaut sind, und ich mir Keramikkondensatoren geholt habe. Allerdings haben sie auch eine Kapazitä von 0,47 uF, Elkos mit dieser Kapazität habe ich auch im Internet nicht gefunden. Glaubt ihr, ich kann hier auch die Keramikkondensatoren verbauen? Würde ja reichen wenn man es kurz so laufen lassen kann, nur um zu sehen, ob es daran liegt.


Grüße, Johannes
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 04. Nov 2017, 21:49
Natürlich kannst du die auch für immer einbauen. 0,47µF bleiben ja 0,47µF .
Aber Elkos mit dieser Kapazität gibt es mehr als einem lieb ist....
Johanne_s
Neuling
#11 erstellt: 06. Nov 2017, 21:30
So, die Kondensatoren C306, C307 und C308 habe ich getauscht, auch das hat keine Verbesserung gebracht. Zu allem Überfluss funktioniert der Verstärker jetzt nur noch im Direct-Modus, was ich mir jetzt nicht wirklich erklaren kann, aber wohl von meiner Löterei stammt.

Ich denke ich werd das Ding wahrscheinlich einfach als als Defekt verkaufen oder zum Bauhof bringen, bebor ich da noch mehr nervenraubende Zeit reinstecke. (Außer jemand hat jetzt DIE Idee, woran es liegen könnte.)

Trotzdem euch allen vielen Dank für eure Hilfe!!


Grüße, Johannes


[Beitrag von Johanne_s am 06. Nov 2017, 21:31 bearbeitet]
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