Der Classic-Rock-Stammtisch

Apropos 'grossartig':
Nicht weniger als 'überragend' darf der letzte Gig überhaupt von Colosseum auf deutschem Boden bezeichnet werden, der Rosenmontag in der Oldenburger Kulturetage einen würdigen Rahmen fand - die Location war ausverkauft.

Ihr aktuelles, wunderschönes Abschiedsstudiowerk "Time On Our Side" fällt ja zumindest streckenweise etwas melancholisch aus - hier regieren, passend zum aktuellen Lebensalter, eher die Töne in Moll - versöhnlich, souverän, intensiv, inbrünstig, eindringlich, demütig.

Auf der Bühne kann diese Jazz-Blues-Rock-Institution immer noch mit einer unglaublichen Musikalität wuchern, diesmal gepaart mit einer ebenso unglaublichen Intensivität. Alleine wie sich die schwerkranke Barbara Thompson in überirdische Sphären pustet, sichtlich angestrengt, aber unglaublich berührend und geradezu magisch gespielt ...

Professor Dr. Clempson ist wirklich der einzige mir bekannte Gitarrist, der tonal in claptonischen Gefilden wildern kann, ohne dabei auch nur einen Hauch ins Stolpern zu kommen - hohe britische Schule.

Dave Greenslade zelebriert die Orgel in Moll in einer ihm zustehenden Abgeklärtheit, Mark Clarke bringt neben seinem untadeligen Spiel auf den dicken Saiten sporadisch überraschend geniale Gesangseinlagen und Jon Hiseman ist und bleibt der Herr der Becken und der einzige Schlagwerker, dessen Solo niemals zu lang sein kann - was für ein feinfühliger Rhythmiker mit Bumms!

Und schließlich haben wir den unverwüstlichen Chris Farlowe, immer noch ohne Hals, immer noch - für sein Alter - gut bei Stimme und vor allem immer noch für einen Kalauer gut. Was dieses betagte Ensemble da im Zusammenspiel auf die Bretter gezaubert hat - eine gereifte Standortbestimmung der Musikalität, mitreißend und sentimental - in meiner persönlichen Live-Erlebnis-Hitliste definitiv in die Top 10 gerutscht!
Dazu noch ein außergewöhnlich guter, nicht zu lauter Sound

Fotos gibt es leider keine - dafür war ich viel zu begeistert.
Die Lokalpresse hat dazu folgenden Artikel: Mit Gassenhauern zu neuer majestätischer Größe

Rock on
Olli

@mr_highfidelity-blues

Ein beseelter Livebericht. Hab' gleich nachgesehen, ob Wien auch auf dem Tourplan steht. Leider nein.

Als Junger konnte ich mit der Band nicht viel anfangen.(Zu wenig hart und Saxophon geht gar nicht etc .)

heute sehe ich das wesentlich entspannter und die neue gefällt mir z.B. wirklich sehr gut.

Servus aus Wien

Danke für diesen lesenswerten ( ) Bericht.
Jetzt kann ich es kaum erwarten, später die



Colosseum: Valentyne Suite
danach die



Colosseum - Colosseum Live
und schließlich die



Barbara Thompson’s Paraphernalia - Pure Fantasy / Mother Earth Suite (leider bei keinem der kooperierenden Versandhändler gefunden)
aufzulegen. Mehr habe ich nämlich nicht im Zugriff. Gibt es zu BT etc. noch weitere Empfehlungen?

Gruß
Jugel

Jack_Frost (Beitrag #12966) schrieb:

Gibt IMO deutlich bessere Platten von Nils als Cry Tough, z.B.

Stimmt.... seine beste Scheibe ist immer noch sein Debüt. Mir reicht diese CD und die Box.

Seine beste Scheibe ist IMO das legendäre 76er Live Bootleg knapp vor seinem Solo-Debüt.

Zu dieser 10-CD-Monsterbox, die ich nicht brauche:

Wenn da die Tracklist weiter unten stimmt, ist da nur 1 Track aus dem diesem Live Bootleg vertreten und auch Nils' Cover von "Goin' Back", das auf jeder Best Of vertreten ist (völlig zu Recht), fehlt hier völlig unverständlicherweise. Das nenn ich mal Mut zur Lücke ...

http://nilslofgren.com/NilsNotesPage/FaceTheMusicSongs.jpg

Je genauer ich diese Tracklist betrachte, umso mehr Merkwürdigkeiten fallen mir auf:

Die vorhandene Studioversion von "Like Rain" ist deutlich schlechter als spätere Live-Versionen (auf Live Bootleg und Night After Night), Nils' Cover von Randy Newmans "Baltimore" fehlt, ebenso die besten Tracks von Live Acoustic ... angesichts von 10 CDs hätte dafür Platz sein müssen.

Möchte nicht wissen, was die 3 "Executive Producers" da geraucht haben, als sie diese Box zusammengestellt haben ...

Die neue Scheibe von den Scorpionen aus Hannover ist leider schrecklich.... irgendwie kindisch.
Rock my Car: Pedal to the Medal (mit deutschem Akzent...brrrrrrrr), Rock this joint, Rockin' the place...Sprüche wie aus dem Kindergarten.

Ich habe viele Scheiben von Klaus und Co., aber diese Scheibe wird nie mehr gespielt werden.

Aart (Beitrag #12974) schrieb:

Die neue Scheibe von den Scorpionen aus Hannover ist leider schrecklich.... irgendwie kindisch.

Was erwartest Du? Die Texte waren schon schlecht zu ihren besten Tagen, aber da waren die Songs noch gut.


That's the stuff that turns me on
More than gold and money
I need sounds loud and rough
Like the bee the honey my love


So was wie Nina brachten die Scorpions textlich nie zustande!

*ClausM* (Beitrag #12975) schrieb:

Aart (Beitrag #12974) schrieb: Die neue Scheibe von den Scorpionen aus Hannover ist leider schrecklich.... irgendwie kindisch. Was erwartest Du? Die Texte waren schon schlecht zu ihren besten Tagen, aber da waren die Songs noch gut. That's the stuff that turns me on More than gold and money I need sounds loud and rough Like the bee the honey my love So was wie Nina brachten die Scorpions textlich nie zustande! ;)

Nein, die Texte sind heutzutage noch viel schlechter......

Aart (Beitrag #12976) schrieb:

Nein, die Texte sind heutzutage noch viel schlechter......

Schwer vorstellbar.

Um das Metal Hammer Bashing (wegen deren Scorpions Abfeierei) mal zu relativieren:

In anderen Zeitschriften wie eclipsed werden Europe (die 80er One Hit Dinos mit "The Final Countdown") zu den neuen Rettern des Classic Rock erklärt und ihre neue Platte mit Höchstwertung abgefeiert. Sachen gibt's ...

Jack_Frost (Beitrag #12978) schrieb:

In anderen Zeitschriften wie eclipsed werden Europe (die 80er One Hit Dinos mit "The Final Countdown") zu den neuen Rettern des Classic Rock erklärt und ihre neue Platte mit Höchstwertung abgefeiert. Sachen gibt's ...

Und? Deren neue Scheibe bereits ausführlich gehört? Was spricht konkret gegen die Höchstwertung? Die Final Countdown-Vergangenheit?

Nein, habe die Scheibe nicht gehört. Und ja, die Vergangenheit - Europes Bombastsound gefiel mir bereits in den 80ern nicht - und die Tatsache, dass vermeintlich große Comebacks von Dino-Bands grundsätzlich in über 90% aller Fälle reiner Hype sind, stimmen mich bei solchen Höchstwertungen sehr skeptisch.

Aber auch ich bin der Meinung > ohne es selbst gehört zu haben, kann man das (noch) nicht in Frage stellen.

Bei Scorpions und Konsorten reichen 10 Sek-Schnipsel um gleich wegzuklicken!!!

Ich habe noch NIE sehr gute Comeback-Alben von Classic Rock Bands gehört, angefangen von den Eagles bis zu Van Halen. Meist stimmt die Chemie nicht mehr 100% und so klingen die Alben kalkuliert... einfach um nochmals Kasse zu machen.

Zumal das mit dem Comeback falsch ist ... Europe sind bereits seit längerem wieder relativ regelmäßig produktiv - übrigens nicht wirklich mit 'Bombastsound', wie sich relativ einfach nachhören lässt
Ganz im Gegenteil - das letzte Album kommt eher als Heavy-Blues/'bluesy hard rock' Feger rüber (Produzent Kevin Shirley ... ) - teilweise sehr nahe bei den verblichenen Black Country Communion.

Rock on
Olli

das letzte Album kommt eher als Heavy-Blues/'bluesy hard rock' Feger rüber

Da muss ich dann doch wirklich mal reinhören.

Wenn ich aber an "Final Countdown" denke, wird mir anders.
Das war für mich einer der schlimmsten Songs der Rockgeschichte.

Gruß
Georg

...nur wenige Classic Rock Bands haben es bei einem zweimaligen (!) Comeback geschafft zwei Gurken abzuliefern... Eagles mit Hell Freezes Over und Long Road Out Of Eden. Da schüttelst einen, wenn man diese Grütze hört!

RocknRollCowboy (Beitrag #12984) schrieb:

das letzte Album kommt eher als Heavy-Blues/'bluesy hard rock' Feger rüber Da muss ich dann doch wirklich mal reinhören....

Hier findest Du das gesamte Album (Europe: Bag Of Bones ); von 2012, danach gab´s nur noch eine Live-Platte; in Kürze erscheint dann "War Of Kings"

Gruß
Jugel

chriss71 (Beitrag #12796) schrieb:

Also ganz kann ich die Geschichte mit Roxy Music nicht verstehen.... Also, sofern da niemand lügt, handelt es sich um dieselben Mastertapes und dasselbe Flat-Mastering das verwendet wurde. Warum soll da die SHM-SACD anders klingen? Sollte wer einen EQ-Vergleich haben, nur her damit.... :prost

Yep, ich....

Auf meiner SHM-SACD steht: DSD flat transfered from UK original analogue master tape.
Das Boxset sagt: The audio has been flat-transfered from the original master recordings

Und jetzt zur Überraschung: EQ-Vergleich von Re-Make / Re-Model zwischen dem Boxset und der SHM-SACD ist nicht ident!



Das lässt für mich folgenden Schluß zu: Das Boxset hat entweder kein Flat-Mastering oder es handelt sich um unterschiedliche Tapes...
Ob UK original analogue master tapes dasselbe ist wie Original Master Recordings weiß kein Mensch...

mr_highfidelity-blues (Beitrag #12983) schrieb:

Zumal das mit dem Comeback falsch ist ... Europe sind bereits seit längerem wieder relativ regelmäßig produktiv - übrigens nicht wirklich mit 'Bombastsound', wie sich relativ einfach nachhören lässt ;)

Hast recht, Comeback kommt bei Europe so nicht hin und der Sound kann sich in letzten 20 Jahren auch durchaus verändert haben ... ich werde mir das neue Teil also mal auf Spotify anhören, vielleicht gibt das ja sogar eine unerwartete Überraschung.

*ClausM* (Beitrag #12985) schrieb:

...nur wenige Classic Rock Bands haben es bei einem zweimaligen (!) Comeback geschafft zwei Gurken abzuliefern... Eagles mit Hell Freezes Over und Long Road Out Of Eden. Da schüttelst einen, wenn man diese Grütze hört!

Wenigstens der Titelsong vom 2. Comeback ist herausragend, immerhin besser wie nichts so wie bei vielen anderen Comebacks.

Falls Alice in Chains als Classic Rock zählt, hatten die eine gute Comeback Scheibe. Ähnliches gilt für Accept

Und den Pixies

TomGroove (Beitrag #12990) schrieb:

Ähnliches gilt für Accept :prost

Nun ja.... da bin ich anderer Meinung. Letzte gute Accept war "Metal Heart" (neben Balls to the Wall)... danach kam nur noch Durchschnittskost o. schlechter.

So, hab jetzt mal in die "Europe" reingehört.

Da sind durchaus einige nette Sachen dabei.
Auf jeden Fall ganz deutlich besser als der "Final Countdown".
Trifft aber nicht alles meinen persönlichen Geschmack, bin halt doch mehr der Südstaaten Rock´n´Roller und Blues Rocker.

Deutlich besser gefallen mir die letzten beiden Alben von "Krokus". Die find ich richtig gelungen für eine Rentnerband..
Hoodoo (2010)
Dirty Dynamite (2013)

Das ist halt einfach mehr Rock´n´Roll.

Gruß
Georg

Kommt selten vor, dass man die Original LP (egal welche Pressung) und Classic Records LP in den Müll werfen kann, siehe Physical Graffiti. Dürfte jetzt schon zu den besten Wiederveröffentlichungen 2015 zählen.

Jason_King (Beitrag #4058) schrieb:

Durfte aber auf keiner Fete fehlen. Ebenso die Eintagsfliege "Standing in the Road" von Blackfoot Sue.

Habe hier im Faden nix anderes gefunden - Blackfoot Sue, offenbar eine 'One-Hit-Wonder' Band im Dunstkreis des damals grassierenden Glam-Rock-Fiebers.
Bei mir rotiert seit geraumer Zeit mal wieder ihr zweiter Longplayer "Strangers" im Baumarktplayer und ich kann es nach wie vor nicht fassen, dass diese Truppe als Feten-Eintagsfliege inklusive Auftritt bei Disco-Ilja in die Analen eingegangen ist.
Nachfolgesingles konnten nicht an den Überraschungserfolg anknüpfen, ein wahrlich nicht übles Debütalbum erschien - keine wirkliche Resonanz, vielleicht auch wegen der meines Erachtens völlig undifferenzierten Kategorisierung als Simpeltruppe auf Plateauschuhen.
Sicher, eingängig ist hier so manches - aber ... hat jemand hier am Stammtisch beispielsweise irgendwann mal in die Bearbeitung der Tchaikovsky "1812" Ouvertüre gelauscht?
Ich möchte wetten, dass der Schwurbelfaktor durchaus einigen gefallen könnte . Das Ding geht in der richtigen Stimmung und Lautstärke komplett durch die Decke und ist von Glam so weit entfernt wie Europe vom echten Rock'n'Roll .
Aber auch sonst ist dieses zweite Album ein 'lost gem' der seligen 70er, erst 1977 - vermutlich in Kleinstauflage und ohne Promotion - veröffentlicht (Aufnahmen von 1973/1974), mal in Richtung Pubrock (häufiger!), mal in Richtung Glam-Pop, mal in Richtung Pop-Rock, mal in Richtung Herzhaft-Rock inklusive Slide und Wah-Wah-Attacken und auch mal in Richtung Classic-Rock im Wortsinne tendierend- dabei fast immer mit wirklich feinen Songs.
Dieses Album halte ich persönlich nicht für unterbewertet, sondern für sträflich übersehen:



Ach ja, einschränkend muss ich zugeben, dass das Teil nicht wirklich zeitlos aus den Boxen perlt - vermutlich ein Grund für das Vergessen dieses 'lost gem'

Rock on
Olli

*ClausM* (Beitrag #12992) schrieb:

TomGroove (Beitrag #12990) schrieb: Ähnliches gilt für Accept :prost Nun ja.... da bin ich anderer Meinung. Letzte gute Accept war "Metal Heart" (neben Balls to the Wall)... danach kam nur noch Durchschnittskost o. schlechter.

diese find ich gut

RocknRollCowboy (Beitrag #12993) schrieb:

So, hab jetzt mal in die "Europe" reingehört. Da sind durchaus einige nette Sachen dabei. Auf jeden Fall ganz deutlich besser als der "Final Countdown". Trifft aber nicht alles meinen persönlichen Geschmack, bin halt doch mehr der Südstaaten Rock´n´Roller und Blues Rocker. Deutlich besser gefallen mir die letzten beiden Alben von "Krokus". Die find ich richtig gelungen für eine Rentnerband.. Hoodoo (2010) Dirty Dynamite (2013) Das ist halt einfach mehr Rock´n´Roll. Gruß Georg

Unterschreibe ich alles, hätte eigentlich ich schreiben können!

Servus
heiße Maiwoche in London, eben noch einen Abend mit Al Stewart in der RAH gebucht.
Kein Altrocker aber typisch für die selbe Zeit und mit Year Of The Cat ein Album der Spitzenklasse abgeliefert, und nicht nur das.
Die letzten Alben waren es allerdings nicht mehr so.
Happy Weekend

...nur wenige Classic Rock Bands haben es bei einem zweimaligen (!) Comeback geschafft zwei Gurken abzuliefern... Eagles mit Hell Freezes Over und Long Road Out Of Eden. Da schüttelst einen, wenn man diese Grütze hört!

Stimmt definitiv für die Long Road Out Of Eden
Aber für die Hell Freezes Over war sooooo schlecht nun doch nicht.

Gruß

hifi_raptor (Beitrag #12999) schrieb:

...Aber für die Hell Freezes Over war sooooo schlecht nun doch nicht...

Ganz und gar nicht. Fand/finde ich sogar richtig gut. Jedenfalls - für mich - stärker als die Studioalben.
Vor allem ist es für ein Livealbum soundtechnisch (gehört mit meinen Holzohren) schon fast im audiophilen Bereich...

Gruß
Jugel

nee nee - von wegen Holzohren - auch die Kollegen von der High-End-kilo-Euro-Fraktion fanden die Scheibe klanglich so gut, daß sie damals auf nahezu jeder Vorführung lief. Und auch mit Holzohren kann man deutlich hören, daß da jede Menge getrickst - sprich ge-oberdubbt - wurde. Instumente wurden nachträglich eingespielt, und vermutlich auch die ein oder andere Gesangsspur neu eingesungen - es tönt einfach zu clean........soooooo perfekt waren nicht mal die Eagles - ich konnte sie ein paarmal live erleben.
Aber egal - es klingt superb - und trotz einiger musikalisch schwer erträglicher Schmachtfetzen finde ich die Scheibe Klasse. Und nach dieser Version von "Hotel California" mochte ich das Original überhaupt nicht mehr hören......

*ClausM* (Beitrag #12994) schrieb:

Kommt selten vor, dass man die Original LP (egal welche Pressung) und Classic Records LP in den Müll werfen kann, siehe Physical Graffiti. Dürfte jetzt schon zu den besten Wiederveröffentlichungen 2015 zählen.

Heute habe ich den Download von highresaudio.com erstanden. Das Remaster klingt tatsächlich sehr gut. Sehr fokussiert und mit ner Menge Punch dadurch. Meine alte LP aus den 70ern wirkt breiter in der Bühnendarstellung, aber dafür auch weniger "randscharf", eher weich vom Klangbild. Leider hat sie diesen typisch stumpfen Klang abgenudelter alter Platten, sonst wäre das Duell wohl nicht so eindeutig für das neue Remaster ausgefallen.

Übrigens scheint das neue Remaster etwas Dynamic Range für "Punchiness" getauscht zu haben. Mir gefällt das ja, aber Audiophile der reinen Lehre werden da sicher ein Haar in der Suppe sehen. Ist aber auch irgendwie typisch "audiophil", das Album in 24 Bit zu veröffentlichen, dafür aber weniger Dynamik anzubieten (mal ganz abgesehen davon, ob es dadurch besser oder schlechter klingt) ...

foobar2000 1.3.7 / Dynamic Range Meter 1.1.1
log date: 2015-02-21 15:33:45

--------------------------------------------------------------------------------
Analyzed: Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones, John Bonham / Physical Graffiti (HiRez)
--------------------------------------------------------------------------------

DR Peak RMS Duration Track
--------------------------------------------------------------------------------
DR9 -0.01 dB -11.84 dB 4:16 01-Custard Pie
DR10 -0.06 dB -11.98 dB 5:39 02-The Rover
DR10 -0.01 dB -12.39 dB 11:08 03-In My Time Of Dying
DR11 -0.12 dB -12.82 dB 4:05 04-Houses Of The Holy
DR9 -0.01 dB -10.62 dB 5:37 05-Trampled Under Foot
DR10 -0.01 dB -12.37 dB 8:37 06-Kashmir
DR10 -0.06 dB -14.11 dB 8:48 07-In The Light
DR12 -2.29 dB -18.04 dB 2:07 08-Bron-Yr-Aur
DR11 -0.41 dB -13.80 dB 5:16 09-Down By The Seaside
DR11 -0.43 dB -15.62 dB 6:35 10-Ten Years Gone
DR10 -0.03 dB -12.27 dB 3:38 11-Night Flight
DR10 -0.01 dB -12.09 dB 4:09 12-The Wanton Song
DR10 -0.63 dB -12.57 dB 3:53 13-Boogie With Stu
DR11 -0.14 dB -15.05 dB 4:25 14-Black Country Woman
DR10 -0.01 dB -11.77 dB 4:42 15-Sick Again
--------------------------------------------------------------------------------

Number of tracks: 15
Official DR value: DR10

Samplerate: 96000 Hz
Channels: 2
Bits per sample: 24
Bitrate: 3385 kbps
Codec: FLAC
================================================================================




foobar2000 1.3.7 / Dynamic Range Meter 1.1.1
log date: 2015-02-21 15:34:31

--------------------------------------------------------------------------------
Analyzed: Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones, John Bonham / Physical Graffiti (Vinyl)
--------------------------------------------------------------------------------

DR Peak RMS Duration Track
--------------------------------------------------------------------------------
DR16 -3.18 dB -22.95 dB 4:14 01-Custard Pie
DR13 -5.57 dB -22.21 dB 5:37 02-The Rover
DR14 -5.25 dB -21.84 dB 11:05 03-In My Time Of Dying
DR13 -3.92 dB -19.82 dB 4:04 04-Houses Of The Holy
DR13 -3.32 dB -19.28 dB 5:38 05-Trampled Under Foot
DR14 -3.47 dB -21.10 dB 8:35 06-Kashmir
DR14 -4.28 dB -23.13 dB 8:51 01-In The Light
DR12 -10.04 dB -26.84 dB 2:08 02-Bron-Yr-Aur
DR13 -5.69 dB -23.63 dB 5:14 03-Down By The Seaside
DR13 -7.12 dB -24.99 dB 6:34 04-Ten Years Gone
DR13 -6.77 dB -21.40 dB 3:37 05-Night Flight
DR13 -6.02 dB -22.25 dB 4:07 06-The Wanton Song
DR12 -8.13 dB -22.56 dB 3:51 07-Boogie With Stu
DR14 -7.62 dB -24.88 dB 4:22 08-Black Country Woman
DR13 -8.37 dB -24.34 dB 4:42 09-Sick Again
--------------------------------------------------------------------------------

Number of tracks: 6
Official DR value: DR14

Samplerate: 44100 Hz
Channels: 2
Bits per sample: 16
Bitrate: 808 kbps
Codec: FLAC
================================================================================

*ClausM* (Beitrag #12994) schrieb:

... Physical Graffiti. Dürfte jetzt schon zu den besten Wiederveröffentlichungen 2015 zählen.

Die ist jetzt schon in guter Gesellschaft

Ich wollte ja meine alte, abgerockte Caress Of Steel-LP durch die HighRes-Ausgabe anlässlich des 40-jährigen Albumjubiläum ersetzen und mich schon darauf gefreut wie ein Schneekönig.

Heute habe ich sie das erste Mal gehört - und ich bin völlig von den Socken, obwohl ich eine Verbesserung erwartet hatte. So habe ich dieses Album noch nicht gehört! Mir fällt auf Anhieb keine Aufnahme in meiner Bibliothek ein, die besser ist. Das hört sich an wie eines der großen Pink Floyd Alben, nur ohne die Depressionen.

Eigentlich wollte ich die Alben, die ich bereits auf CD habe, nicht neu kaufen, weil mir die immer ganz gut gefallen haben. Aber wenn die neuen Masterings von denen auch nur annähernd so gut sind, werde ich zugreifen.

vanye (Beitrag #13002) schrieb:

Übrigens scheint das neue Remaster etwas Dynamic Range für "Punchiness" getauscht zu haben. Mir gefällt das ja, aber Audiophile der reinen Lehre werden da sicher ein Haar in der Suppe sehen. Ist aber auch irgendwie typisch "audiophil", das Album in 24 Bit zu veröffentlichen, dafür aber weniger Dynamik anzubieten (mal ganz abgesehen davon, ob es dadurch besser oder schlechter klingt) ... CD: Official DR value: DR10 Alte LP: Official DR value: DR14

DR 10 reicht völlig für diese Art Musik, wenn das Ding ansonsten gut gemastered ist - und bei Vinyl kommen immer 1 bis 2 DR-Einheiten auf Grund typischer Vinyl-Artefakte hinzu, speziell bei alten abgenudelten LPs... aus diesen Werten würde zumindest ich nicht ableiten, dass die LP auch dynamischer KLINGT...

Nochmal: DR 10 für Hard Rock ist IMHO mehr als genug - es kommt auf andere Dige auch noch an, obs gut oder schlecht klingt... speziell PG hatte unten rum bisher eindeutig zu wenig zu bieten.. und wenn da das neue remaster korrigiert, ist schon viel gewonnen - ich werde heute gleich mal intensiv probe hören

Und wenn "Audiophile der reinen Lehre" (wie du oben schreibst) guten Klang nur über die DR definieren - speziell bei Rock (aber auch sonst), dann haben sie von der Materie herzlich wenig Ahnung, Audiophilen-Status hin oder her

vanye (Beitrag #13003) schrieb:

Eigentlich wollte ich die Alben, die ich bereits auf CD habe, nicht neu kaufen, weil mir die immer ganz gut gefallen haben. Aber wenn die neuen Masterings von denen auch nur annähernd so gut sind, werde ich zugreifen. :hail

Die neue Physical Graffiti ist Pflicht für Led Zep Fans! Mehr Details und Bass im Vgl zum Original. Vielleicht hätte man es noch besser machen können... wer weiß!?? Und wie gesagt zu viel Dynamikumfang ist anstrengend Erinnere mich immer wieder gerne an die Hörsession bei Wilson Audio, wo als Demo u.a. die Batman Suite (Telarc) aufgelegt wurde. Im Lautstärke-Sweet Spot fast "unerträglich".... wenn man einen entsprechenden Sub hat, dann wackeln die Wände....... https://m.youtube.com/watch?v=udRQLPy35v8

Da bin ich aber anderer Meinung: Dynamik ist zu keinem Zeitpinkt unerträglich. Im Gegenteil, sie ist zwingend erforderlich, um Nuancen der Musik wiederzugeben. (Lediglich da, wo es keine oder kaum Nuancen in der Musik gibt, funktionierts es halbwegs ohne Dynamik - und also auch mit niedrigen DR-Werten.)
Böse Zungen behaupten übrigens, dass Nuancen eine herausragende Eigenschaft wirklich guter Musik seien.

Wenn es unerträglich ist bzw. wird, dann liegt das an der zu grossen Lautstärke. Und, ja, laute Musikwiedergabe ist dann auch anstrengend.
Wenn bei Hör-Vorführungen (Messen, Ausstellungen, Verkaufsräumen etc.) der Lautstärkepegel (eigentlich zu) hoch gefahren wird, dann ist das der Tatsache geschuldet, dass laute Musik vermeintlich besser klingt als leise. (Was auch der Hintergrund für den Loudness-War war/ist.)

Gruß
Jugel

vanye (Beitrag #13003) schrieb:

Die ist jetzt schon in guter Gesellschaft Ich wollte ja meine alte, abgerockte Caress Of Steel-LP durch die HighRes-Ausgabe anlässlich des 40-jährigen Albumjubiläum ersetzen und mich schon darauf gefreut wie ein Schneekönig.

Mal ne Frage zu den Rush Reissues. Sind das die gleichen Remaster wie auf den Sector Boxen oder neue?

Gruß Michael

Michael04 (Beitrag #13007) schrieb:

Mal ne Frage zu den Rush Reissues. Sind das die gleichen Remaster wie auf den Sector Boxen oder neue? Gruß Michael

Das sind neue. Zumindest die Highres-Downloads und die LPs.

*ClausM* (Beitrag #13005) schrieb:

vanye (Beitrag #13003) schrieb: Eigentlich wollte ich die Alben, die ich bereits auf CD habe, nicht neu kaufen, weil mir die immer ganz gut gefallen haben. Aber wenn die neuen Masterings von denen auch nur annähernd so gut sind, werde ich zugreifen. :hail Die neue Physical Graffiti ist Pflicht für Led Zep Fans! Mehr Details und Bass im Vgl zum Original. Vielleicht hätte man es noch besser machen können... wer weiß!?? Und wie gesagt zu viel Dynamikumfang ist anstrengend Erinnere mich immer wieder gerne an die Hörsession bei Wilson Audio, wo als Demo u.a. die Batman Suite (Telarc) aufgelegt wurde. Im Lautstärke-Sweet Spot fast "unerträglich".... wenn man einen entsprechenden Sub hat, dann wackeln die Wände....... https://m.youtube.com/watch?v=udRQLPy35v8

Hier hatte ich mich eigentlich auf Rush bezogen. Habe ich schlampig formuliert, sorry.

Danke @vanye

Mal schauen ob ich nochmal zuschlag

Gruß Michael

Mr._Lovegrove (Beitrag #12151) schrieb:

... Aber, mal was ganz anderes. Wenn jemand Kinder hat und die mal 'ne schöne und auch rockige Platte hören sollen und ihr diesen Zuckowski Schmonz satt habt, greift zu Herrn Müller. Ich empfehle ganz speziell diese: Der Herkules ist weg Das Schummelbuch Und das ist jetzt kein Witz, ich will euch da nicht veralbern. Ich höre die Scheiben manchmal auch alleine, weil Herr Müller auch mal derbe rocken kann ("Bremen Band") und die Texte wirklich charmant sind. Und nennt mir eine andere Kinderliederplatte, auf der es E-Gitarrensoli gibt. Ich finde, schöner kann man Kinder nicht an Rock'n'Roll heranführen, so dass sie auch noch lustige TExte zum mitsingen haben.

Diesen Faden greife ich gerne noch einmal auf:
Mit beiden Titeln sowie diesem zusätzlichen aus der Serie

Herr Müller und seine Gitarre - Die goldene Schallplatte
habe ich die Enkel überrascht. Und sie sind voll drauf angesprungen. Mittlerweile singen (teilweise: grölen) und tanzen sie mit. Selbst ihre Musiklehrerin ist infiziert und versucht jetzt, den Jungs eine angemessene Begleitung zu beizubringen:


Und der Großvater hat viel Spass dabei

Gruß
Jugel

Kumbbl (Beitrag #13004) schrieb:

(...) Und wenn "Audiophile der reinen Lehre" (wie du oben schreibst) guten Klang nur über die DR definieren - speziell bei Rock (aber auch sonst), dann haben sie von der Materie herzlich wenig Ahnung, Audiophilen-Status hin oder her ;)

Du hast sicher recht, aber da wir ja inzwischen wissen, dass sich hier am Stammtisch viele unterschiedliche Geschmäcker tummeln, wollte ich es nicht unerwähnt lassen. So hat dann jeder eine bessere Entscheidungsgrundlage, ob kaufen oder lieber verzichten.

Vor einiger Zeit hatten wir Rockmusik neueren Datums diskutiert und einer der Vorschläge damals war The Gaslight Anthem's Get Hurt. Die habe ich bei meinem letzten Einkauf bei Highresaudio gesichtet und - nachdem mir die Schnipsel zusagten - gleich mal in den Einkaufswagen gepackt.

Nun bin ich sicher kein Metaller. Eher Rocker, und Pop, wenn gut gemacht, weiß ich durchaus zu schätzen. Vielleicht ist das der Grund, warum mir dieses Album sehr zusagt. Sicher keines für die Insel, aber mit einigen guten Songs dennoch aus meiner Sicht eine Empfehlung.

Jugel (Beitrag #13011) schrieb:

Diesen Faden greife ich gerne noch einmal auf: Mit beiden Titeln sowie diesem zusätzlichen aus der Serie Herr Müller und seine Gitarre - Die goldene Schallplatte habe ich die Enkel überrascht. Und sie sind voll drauf angesprungen. Mittlerweile singen (teilweise: grölen) und tanzen sie mit. Selbst ihre Musiklehrerin ist infiziert und versucht jetzt, den Jungs eine angemessene Begleitung zu beizubringen:

Die Rakete hat ja voll gezündet! Schön, dass euch der Herr Müller gefällt und die CDs so gut angekommen sind.

*ClausM* (Beitrag #13005) schrieb:

vanye (Beitrag #13003) schrieb: Eigentlich wollte ich die Alben, die ich bereits auf CD habe, nicht neu kaufen, weil mir die immer ganz gut gefallen haben. Aber wenn die neuen Masterings von denen auch nur annähernd so gut sind, werde ich zugreifen. :hail Die neue Physical Graffiti ist Pflicht für Led Zep Fans! Mehr Details und Bass im Vgl zum Original. Vielleicht hätte man es noch besser machen können... wer weiß!??

mehr Details ja, mehr Bass nicht, aber besserer da konturierterer und präziserer Bass und auch Drums - so würde ich es bezeichnen.

letztendlich passt auch die neue PG in das tendenzielle Klangbild der bisherigen 2014er-Remaster: weniger Schub aber alles frischer und aufgelöster ohne zu nerven.
Ins detail: Etwas auf der hellen Seite, aber dafür auch deutlich frischer als alle anderen Ausgaben (CD + LPs), jeglicher Dumpf fehlt nun, JPJ Bass und Bonhams Drums deutlich besser durchhörbar wenn auch nicht so viel schub wie z.B die Diament - Bei Sick again ab 1:30 und ab 2:55 der dramatischste Gewinn hörbar - auch bei In my Time of Dying ab ca. 9:10 viel sauberer und durchhörbarer unten rum - Bron-yr-Aur auch mit viel mehr Luft und Raum - genauso bei Seaside ab ca. 2:20 - beim Wanton Song fehlt nun jeglicher dumpf-Schleier, nun klar und frisch, hervorragend, massiver gewinn i.Vgl zur Diament und LP.

Die Diament ist auch gut, leidet aber - wie auch die LPs - unter einem latenten Schleier und leichten Wolldeckensound.... hätte man die neue besser machen können? keine Ahnung, eventuell - die Präzision der neuen mit dem schub der Diament, das wärs - aber in summe ist die neue ganz klar besser - trotz DR 10 zu DR 13...

PG 2015 ist meine neue To-Go-Version...die 7 Zugaben und Alternate Takes hab ich noch nicht gehört...

Ich hab' die neue PG jetzt mehrfach mit der Diament CD gegengehört. Unter dem Kopfhörer war zu entdecken, dass die Grundgeräusche erheblich reduziert werden konnten.(Besonders zu hören beim Anfang von In my Time of Dying.)

Das verliert aber über die Anlage an Dramatik.

Überhaupt schlägt sich die Neue über Kopfhörer wesentlich besser im Vergleich.

Über die Anlage kommte der Schub der Diament besser zur Geltung.

Meine bessere Hälfte hörte gestern ein wenig mit und meinte sowieso, dass die Diament homogener klingen würde und die Neue "scheppert".

Gehörte wurde dabei mehrfach "In my Time of Dying", "Kashmir" und Boogie with Stu.