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DUNU Titan 1, 3 und 5: eine Geschichte dreier Titanen (Reviews)+A -A |
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le_garçon
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 19. Dez 2015, 14:49 | |
Hallo miteinander, kurz vor Weihnachten habe ich wieder drei Reviews meines Onkels zweiten Grades die ich euch gern weiterleiten würde. Die getesteten Produkte sind der DUNU Titan 1, Titan 3 und Titan 5. Ich durfte auch etwas länger hören (danke hierfür) und muss sagen dass mir der Titan 1 am meisten Spaß gemacht hat obwohl er heller als mein Soundmagic E10 klingt, dafür ist er jedoch detaillierter. Ihm hingegen gefällt der Titan 3 von den 3 Inears längerfristig am besten weil er ausgeglichener ist. Viel Spaß beim lesen! Marcel Prolog: Vor Beginn meines eigentlichen Reviews möchte ich mich bei DUNU-Topsound für das Bereitstellen eines Exemplares des Titan 1, 3 und 5 (http://www.dunu-topsound.com/TITAN1.html) für meine ehrliche Einschätzung bedanken. Im Februar 1994 ursprünglich als OEM-Produzent gegründet, hat sich die chinesische Firma DUNU in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt und in Hi-Fi-Kreisen hoch geschätzte Modelle auf den Markt gebracht, darunter den Titan 1, der ein recht offener und schwach isolierender In-Ear in der Manier eines Earbuds ist und in der portablen Hi-Fi-Welt recht viel Anklang fand und noch immer findet. Dieses Review über den Titan 1 In-Ear des besonders für seine titanbeschichteten Treiber bekannten Herstellers DUNU stellt den Auftakt für einen späteren Vergleich mit dessen Nachfolgern Titan 3 und Titan 5 dar. Technische Daten: Preis: ~115$ Schallwandler: dynamisch, 13 mm, Titan-beschichtet Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz Empfindlichkeit: 90 dB (+/- 2 dB) Impedanz: 16 Ohm Kabellänge: 1,2 m Lieferumfang: Typisch für DUNU fällt der Lieferumfang des Titan 1 recht üppig aus, wenngleich auch etwas geringer als bei den höherpreisigen Modellen. Die Verpackung ist hochwertig, stabil und DUNU-typisch gestaltet. Auf der Vorderseite findet man ein Bild der In-Ears vor, die Rückseite gibt Auskunft über den Lieferumfang inklusive Bildern eben jenes und Informationen über die In-Ears. Auf der linken Seite sind die technischen Spezifikationen in mehreren Sprachen aufgedruckt. Die rechte Seite, auf der sich zudem eine Lasche zum Öffnen der magnetischen Klappe befindet, zeigt die drei Wörter, welche für DUNU stehen: „Delicate Unique & Utmost“. Die Innenseite des Deckels auf der Vorderseite beschreibt auf der linken Seite die Vorzüge der Titanbeschichtung, gibt Informationen über das Metallgehäuse und zeigt in einem Diagramm die Auswirkungen der Titanbeschichtung auf den Frequenzgang. Auf der rechten Seite wird ein Musiker namens Max Barsky vorgestellt, dazu befindet sich hier ein Sichtfenster, durch welches man die In-Ears sehen kann. Mittels einer Lasche kann man dann diese Seite ebenfalls aufklappen und findet schließlich neben den In-Ears und einer Garantiekarte ein schönes Aufbewahrungsetui (dazu später mehr), einen Kabelclip, einen vergoldeten 6,35 auf 3,5 mm Adapter sowie drei verschiedene Ausführungen an Silikonaufsätzen in je drei Größen vor (darunter die werksmäßig installierten Sony-Hybrid-ähnlichen Aufsätze, Hybridaufsätze mit rotem Stamm sowie flache schwarze Aufsätze mit weitem Schallaustritt). Somit kann man in einem gewissen Ausmaß durch die unterschiedlichen Aufsätze Einfluss auf den Klang nehmen. Optik, Haptik, Verarbeitung: Die silberfarbenen Gehäuse der In-Ears bestehen aus Edelstahl, sind hochwertig verarbeitet, mit klassischen „L“ und „R“ Seitenmarkierungen sowie dem DUNU-Logo als auch –Schriftzug versehen und besitzen als sehr praktisches Designelement in der Gehäusemitte umlaufende, farblich unterschiedliche Ringe für eine sehr einfache Identifizierung der richtigen Gehäuseseite. Abgesehen von den sieben Löchern für den Schallaustritt zähle ich 12 weitere Perforationen im Gehäuse, welche den Titan 1 zu einer Mischung aus In-Ear und Earbud machen. Sowohl der 3,5 mm Klinkenstecker, auf welchem sich die Seriennummer befindet, sowie der Y-Splitter mit dem „DUNU“ und „Titan 1“ Schriftzug als auch der Kinnschieber bestehen aus dem gleichen silberfarbenen Edelstahl. Das sehr flexible Kabel ist unterhalb des Y-Splitters gewebeummantelt, was sich zwar einerseits hochwertig anfühlt und Mikrofonie verringert, andererseits jedoch gleichzeitig auch mit der Zeit ausfranst und dann nicht mehr ganz so schön aussieht. Natürlich befindet sich am Kabel DUNUs typisches und patentiertes Tool zum Kabelmanagement und einfachen Aufwickeln. Mit der Zeit habe ich es sogar geschafft, es beim DN-2000J wertzuschätzen, weswegen ich es auch beim Titan 1 mag, mir vor allem jedoch bei sportlichen Aktivitäten, wenn sich das Abspielgerät nicht in einer Tasche befindet, wünschen würde, dass man es reversibel abnehmen könnte, wie es etwa beim ähnlich gestalteten Element von Fidue möglich ist. Mit einem festen Druck auf den sich auf der Vorderseite befindenden Knopf öffnet sich das praktische Aufbewahrungsetui, welches auf der Unterseite gummiert ist, wodurch es auf vielen Oberflächen rutschfest steht. Innen ist leider nur die untere Hälfte mit Gummi ausgepolstert, die obere besteht aus Plastik. Tragekomfort, Isolation: Die halboffenen In-Ears lassen sich am besten wie Earbuds mit dem Kabel nach unten tragen, was sehr bequem funktioniert. Bei Menschen mit sehr kleinen Ohrmuscheln könnte es jedoch womöglich Probleme geben, die ich mit meinen großen Conchas natürlich nicht habe, weshalb die In-Ears sehr bequem in meinen Ohren sitzen. Schiebt man den Kinnschieber nach oben, hält sich die Mikrofonie auch in Grenzen. Den Titan 1 seitenkorrekt mit den Kabeln über den Ohren zu tragen ist zwar ohne große Komforteinbüße möglich, fühlt sich jedoch nicht ganz richtig an – ich empfehle dabei, die In-Ears klassisch nach unten zu tragen, das Kabel jedoch locker über den Ohren verlaufen zu lassen, was aufgrund des sehr langen Kabels oberhalb des Y-Splitters auch sehr einfach möglich ist und die Mikrofonie nochmals drastisch reduziert. Da die In-Ears einem halboffenen Design folgen, ist die Isolation ziemlich gering ausgeprägt, jedoch noch immer besser als bei Earbuds oder offenen Bügelkopfhörern und besser, als ich sie mir vom Hörensagen vorgestellt hatte. Klang: Sicherheitshalber habe ich die In-Ears wie empfohlen eingespielt, obwohl ich bei dynamischen In-Ears wenn überhaupt, dann an keine großen physikalischen Einspieleffekte glaube, die insbesondere nicht die Tonalität betreffen. Als Abspielgerät dienten mir dabei die meiste Zeit über der iBasso DX80 und DX90 sowie teilweise mein iPhone 4 oder LH Labs Geek Out IEM 100; das Musikmaterial lag hauptsächlich im FLAC-, WAV-, aber auch MP3-Format vor. Die folgenden Eindrücke des Klanges entstanden mit den mitgelieferten roten Hybrid-Aufsätzen, da sie für mich den besten Klang brachten. Tonalität: Die allgemeine Klangsignatur des Titan 1 lässt sich ganz gut in einer bassigen Charakteristik mit einer subjektiv badewannigen Tendenz beschreiben. Der Tiefton ist recht gleichmäßig ohne Abfall bis 25 Hz angehoben und erstreckt sich vom Tiefbass bis hin in den mittleren Grundton. Die Betonung hier fällt mit etwa 7 dB schon etwas stärker aus, wirkt jedoch nicht ganz so kräftig, da der Bass recht schnell ist (mehr dazu weiter unten). Der Mittelton ist im Vergleich etwas weniger präsent, besitzt in den oberen Mitten jedoch eine Betonung, weswegen hohe Stimmen einen Hauch heller als üblich ausfallen, wie es etwa auch beim Fidue A73 der Fall ist – jedenfalls mit den schwarzen „Sony“ Hybrid-Aufsätzen, mit den roten ist der Mittelton in meinen Ohren korrekt. Bei 7,5 kHz gibt es in meinen Ohren einen moderaten Peak, der mit dem leicht relaxten mittleren Hochton und dem präsenten Bassbereich bei diesen In-Ears zu der häufig genannten äußerst moderat ausfallenden Badewannenabstimmung führt. Am Hochtonumfang oberhalb von 10 kHz habe ich nichts zu bemängeln, denn auch in diesem Bereich gibt es noch subtiles „Glitzern“. Tuning-Optionen: Wie auch bei vielen anderen Modellen legt DUNU dem Titan 1 verschiedene Aufsätze bei, die in einem gewissen Rahmen Einfluss auf den Klang nehmen. Die schwarzen Hybrid-Tips im Sony-Stil besitzen einen minimal helleren oberen Mittelton, der an den des Fidue A73 erinnert. Die Hybrid-Aufsätze mit dem roten Kern lassen den Mittelton in meinen Ohren korrekt erscheinen und klingen insgesamt etwas dunkler; die weiten schwarzen Aufsätze senken den Mitten- und Hochtonbereich subjektiv etwas ab, wodurch der Klang bassiger erscheint. In meinen Ohren ist der Hochton mit den im Sony-Stil gehaltenen Hybridaufsätzen übrigens etwas unnatürlich, die Aufsätze mit dem roten Kern beheben diesen Eindruck jedoch. Auflösung: Die Auflösung befindet sich auf einem für die Preisklasse der dynamischen In-Ears um 100€ guten Niveau und ist insgesamt recht konsistent, doch gibt es einen Bereich, der etwas untergeht, nämlich den Mittelton: richtig zurückgesetzt erscheint er nicht, doch ist die Auflösung im Vergleich zum Rest etwas geringer, weswegen Stimmen etwas platt klingen (dies ist in etwa vergleichbar mit dem Logitech UE900, bei dem der Mittelton im Vergleich zum Rest auch etwas hinterher hinkt). Der Hochton wirkt sehr ordentlich auflösend, ebenso der Bassbereich, welcher vom Charakter und der Textur schon einen kleinen Ausblick auf den DUNU DN-2000J gibt (, dessen Leichtfüßigkeit und Detailreichtum im Tiefton jedoch nicht erreicht und sogar eine Nuance stumpf wirkt). Zudem ist der Tiefton für dynamische In-Ears ziemlich schnell und trocken. Räumliche Darstellung: Die räumliche Darstellung der In-Ears ist, wie ich es auch erwartet hatte, sehr weitläufig, groß und unbeschwert, mit einer guten Breite und insbesondere beeindruckenden Tiefendarstellung. Größenmäßig geht die Bühne des Titan 1 dabei in Richtung des Brainwavz R1 oder UERM, jedoch mit minimal weniger Breite, aber der gleichen begrenzungslos erscheinenden Tiefe. Die Tiefenstaffelung ist sehr gut ausgeprägt und einzelne Ebenen werden schön voneinander getrennt dargestellt. Was mir besonders am generierten imaginären Raum gefällt, ist, dass keine wirklichen Grenzen zu den Rändern hin erkennbar sind. --------- Im kurzen Vergleich mit: Brainwavz M3: Der M3 ist meiner Meinung nach der zurzeit beste dynamische In-Ear aus Brainwavz‘ Produktlinie und zählt bei den dynamischen In-Ears bis/um 100€ (und ebenfalls darüber hinaus) auch zu meinen persönlichen Lieblingen. Er besitzt einen sehr ausgewogenen Klang mit einer tollen Räumlichkeit, besonders die Tiefenstaffelung betreffend, und klingt insgesamt sehr natürlich. Der Titan 1 gehört auch zu den sehr guten In-Ears in diesem Bereich, deklassiert den M3 jedoch nicht unbedingt, sondern stellt eine gute Alternative mit anderem Charakter und einer besseren Verarbeitungsqualität dar und ist stellenweise besser, stellenweise jedoch auch minimal schlechter. Der M3 spielt klar ausgewogener und auch ein wenig natürlicher/authentischer, das fällt sofort auf. Der DUNU ist hier mit seiner milden Badewannenabstimung „moderner“ und beim ersten Eindruck auch etwas effekthascherisch, nach einer gewissen Zeit der Akklimatisierung fallen die technischen Unterschiede jedoch geringer als anfangs gedacht aus. Insgesamt gewinnt der Brainwavz für mich in Sachen Mitteltonauflösung (die Stimmen des M3 sind klar seine herausragende Stärke) und ganz minimal die Natürlichkeit im Mittel- und Hochton betreffend, der Titan 1 geht jedoch bei der Bühnenpräzision (die Bühne des DUNU ist nicht nur seitlich größer, sondern besitzt auch die etwas genauere Instrumentenseparation und -platzierung) und der Basskontrolle als Sieger hervor, da es ihm gelingt, im Tiefton etwas weniger weich zu Werke zu gehen und gleichzeitig den besseren Basskörper zu generieren (sowie auch minimal mehr Details im Tiefton aufzudecken). Bei der generellen Auflösung geben sich beide nicht viel und ich würde dem Titan 1 vielleicht mit einer Rasierklingendicke Vorsprung den Sieg zusprechen. Somit bewegt sich der Titan 1 im Feld der sehr guten In-Ears um 100€ mit einer guten räumlichen und offenen Bühnendarstellung, ist jedoch auch nicht ganz perfekt. Fazit: Der Titan 1 ist ein haptisch toller und gut verarbeiteter In-Ear der in seiner Preisklasse auch definitiv zu den besseren Modellen gehört, jedoch andere Ohrhörer auch nicht deklassiert. Was man bekommt, ist ein sehr räumlich und weitläufig aufspielender Hörer mit einem modernen und guten Street-Sounding ohne Schärfe oder nervige Senken – den manchmal beschriebenen zu betonten Hochton kann ich definitiv nicht nachvollziehen, obwohl sich der obere Mittelton auf der leicht helleren Seite befindet. Der Titan 1 macht viele Sachen für den Preis richtig, jedoch gibt es drei Sachen, die ihm eine 4,5- statt 5-Sterne-Bewertung bescheren: zum einen ist die Auflösung im Mittelton etwas weniger gut als in den anderen Frequenzbereichen ausgeprägt, zum anderen wirkt der Bass zwar für einen dynamischen Treiber schnell genug, erscheint gleichzeitig jedoch eine Winzigkeit stumpf, und schließlich ist es die zwar gut gemeinte Nylonummantelung der unteren Kabelhälfte, die mit der Zeit jedoch ausfransen kann (kleine Anzeichen dafür gibt es bereits). Der DUNU Titan 1 ist ein technisch und klanglich in seinem Preisbereich gut klingender und hochwertig verarbeiteter In-Ear mit einer schönen Bühnendarstellung und guten Textur, jedoch ist er kein „Vernichter“ der Konkurrenz. 4,5 aus 5 Sternen und ein klarer Daumen nach oben – ohne Nylon-Ummantelung oder mit einem (im Verhältnis zum Tief- und Hochton) etwas ganz minimal besser auflösenden Mittelton gäbe es knappe 5. |
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le_garçon
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 19. Dez 2015, 14:50 | |
Prolog: Im Februar 1994 ursprünglich als OEM-Produzent gegründet, hat sich die chinesische Firma DUNU in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt und in Hi-Fi-Kreisen hoch geschätzte Modelle auf den Markt gebracht, darunter den Titan 1, der ein recht offener und schwach isolierender In-Ear in der Manier eines Earbuds ist und in der portablen Hi-Fi-Welt recht viel Anklang fand sowie noch immer findet. Nun folgen auf das Erfolgsmodell zwei weitere Produkte aus der „Titan“-Reihe, nämlich der Titan 3 sowie Titan 5. Diese sollen den Titan 1 jedoch nicht ersetzen, sondern in der Modellreihe klangliche Alternativen darstellen und bieten neben einer anderen Klangsignatur auch neue Features wie etwa austauschbare Kabel mit MMCX-Steckverbindung. Dieses Review (inklusive Vergleichen mit dem Titan 1 sowie Titan 5) beleuchtet den Titan 3 und stellt den zweiten Teil meiner Titan-Review-Reihe dar. Technische Daten: Preis: ~ 135$ Treiber: dynamisch, 13 mm, Titan-beschichtet Frequenzgang: 10 Hz – 40 kHz Empfindlichkeit: 110 +/- 2 dB Impedanz: 16 Ohm Kabellänge: 1,2 m Lieferumfang: Typisch für DUNU fällt der Lieferumfang des Titan 3 recht üppig aus, wenngleich auch etwas geringer als bei den höherpreisigen Modellen. Die Verpackung ist hochwertig, stabil und DUNU-typisch gestaltet. Auf der Vorderseite findet man ein Bild der In-Ears vor, die Rückseite gibt Auskunft über den Lieferumfang inklusive Bildern eben jenes und Informationen über die In-Ears. Auf der linken Seite sind die technischen Spezifikationen in mehreren Sprachen aufgedruckt. Die rechte Seite, auf der sich zudem eine Lasche zum Öffnen der magnetischen Klappe befindet, zeigt die drei Wörter, welche für DUNU stehen: „Delicate Unique & Utmost“. Die Innenseite des Deckels auf der Vorderseite beschreibt auf der linken Seite die Vorzüge der Titanbeschichtung und erläutert kurz die Klangsignatur der In-Ears. Auf der rechten Seite wird ein Musiker namens Max Barsky vorgestellt, dazu befindet sich hier ein Sichtfenster, durch welches man die In-Ears sehen kann. Mittels einer Lasche kann man dann diese Seite ebenfalls aufklappen und findet schließlich neben den In-Ears und einer Garantiekarte ein schönes Aufbewahrungsetui (dazu später mehr), einen Kabelclip, einen vergoldeten 6,35 auf 3,5 mm Adapter sowie zwei verschiedene Ausführungen an Silikonaufsätzen (und damit einen Typ weniger als beim Titan 1) in je drei Größen vor (darunter die werksmäßig installierten Sony-Hybrid-ähnlichen Aufsätze und Hybridaufsätze mit rotem Kern). Somit kann man in einem gewissen Ausmaß durch die unterschiedlichen Aufsätze Einfluss auf den Klang nehmen. Als Neuerung gegenüber dem Titan 1 sind zudem noch zwei Ohr-Haken aus weichem, weißem Silikon enthalten. Optik, Haptik, Verarbeitung: Die silberfarbenen, CNC-gefrästen und dreifach polierten Gehäuse der In-Ears bestehen aus Edelstahl, sind hochwertig verarbeitet und mit klassischen „L“ und „R“ Seitenmarkierungen versehen. Als schönes Element befindet sich auf der „Faceplate“ eine „3“. Abgesehen von den sieben Löchern für den Schallaustritt zähle ich gegensätzlich zum Titan 1 lediglich ein weiteres Loch im Gehäuse. Im Gegensatz zum Titan 1 sind die Gehäuse des Titan 3 nicht farblich codiert (der umlaufende Ring ist einfach dunkelgrau), was jedoch einen simplen Grund hat: der Titan 3 (wie auch 5) besitzt austauschbare Kabel mit MMCX-Steckern, weshalb sich die Seiten ganz einfach tauschen lassen, wenn man die In-Ears seitenkorrekt mit dem Kabel über den Ohren tragen will. Für die Preisklasse sind die austauschbaren Kabel eine echte Bereicherung und schlagen sich erfreulicherweise nicht zu sehr im Preis wieder. Sowohl der 3,5 mm Klinkenstecker, auf dem sich die Seriennummer befindet, als auch der Y-Splitter mit dem „DUNU“ Schriftzug sowie der Kinnschieber bestehen aus schwarzem Edelstahl. Das Kabel des Titan 3 ist im Gegensatz zu dem des Titan 1 unterhalb des Y-Splitters nicht mehr gewebeummantelt, was ich als Vorteil erachte (nichts kann mehr ausfransen). Natürlich befindet sich am Kabel DUNUs typisches und patentiertes Tool zum Kabelmanagement und einfachen Aufwickeln, welches ich mit der Zeit auch wertzuschätzen gelernt habe. Mit einem leichten Druck auf den sich auf der Vorderseite befindenden Knopf öffnet sich das praktische Aufbewahrungsetui, welches auf der Unterseite gummiert ist, wodurch es auf vielen Oberflächen rutschfest steht. Innen ist leider nur die untere Hälfte mit Gummi ausgepolstert, die obere besteht aus Plastik. Tragekomfort, Isolation: Durch Seiten-Tausch der Kabel lassen sich die In-Ears auch Seiten-korrekt mit dem Kabel über den Ohren tragen. Die In-Ears lassen sich am besten wie Earbuds mit dem Kabel nach unten tragen, was auch sehr bequem funktioniert. Bei Menschen mit sehr kleinen Ohrmuscheln könnte es jedoch womöglich Probleme geben, die ich mit meinen großen Conchas natürlich nicht habe, weshalb die In-Ears sehr bequem in meinen Ohren sitzen. Schiebt man den Kinnschieber nach oben, hält sich die Mikrofonie auch in Grenzen. Durch Seitentausch der Kabel ist es auch möglich, den Titan 3 seitenkorrekt mit dem Kabel über den Ohren zu tragen, was mit dem Titan 1 nicht möglich war. Ich persönlich bevorzuge es beim Titan 3 jedoch, wie auch beim Titan 1, die In-Ears wie Earbuds mit dem Kabel nach unten zu tragen und die Kabel dann über die Ohren zu legen. Mikrofonie gibt es dann auch nicht mehr. Als Neuerung befinden sich im Lieferumfang auch noch weiche Silikon-Haken, welche einfach übergezogen werden können und für einen sichereren Halt sorgen. Da die In-Ears ziemlich geschlossen sind, ist die Isolation hörbar stärker als beim Titan 1 ausgeprägt, jedoch noch immer geringer als durchschnittlich. Klang: Sicherheitshalber habe ich die In-Ears wie empfohlen eingespielt, obwohl ich bei dynamischen In-Ears wenn überhaupt, dann an keine großen physikalischen Einspieleffekte glaube, die insbesondere nicht die Tonalität betreffen. Als Abspielgeräte dienten der iBasso DX80, DX90 sowie auch der HiFime 9018d; das Musikmaterial lag hauptsächlich im FLAC-, WAV-, aber auch MP3-Format vor. Die folgenden Eindrücke des Klanges entstanden mit den mitgelieferten roten Hybrid-Aufsätzen, da sie für mich den besten Klang brachten. Tonalität: Der Titan 3 ist ziemlich ausgewogen abgestimmt, mit minimal prominenteren Mitten. Sehr gleichmäßig ist der Tiefton vom Tiefbass bis etwa 300 Hertz um zirka 4 dB angehoben, danach sinkt der Pegel bis 600 Hz gleichmäßig auf ein normales Niveau. Im Bereich der Mitten (welche übrigens tonal korrekt erscheinen, also ohne Tendenz zum Hellen oder Warmen) ist der Pegel etwa auf dem gleichen normalen Level, wenngleich verhältnismäßig etwas vordergründiger. Der Präsenzbereich ist erfreulicherweise nicht zurückgesetzt; ab 3 kHz steigt der Pegel langsam an und bildet einen moderaten Peak bei 5 kHz. Bei 7,2 kHz gibt es in meinen Ohren einen weiteren, jedoch kleineren Peak; der darauf folgende obere Hochton ist etwas im Hintergrund. Im Superhochton gibt es bei 12,2 kHz einen weiteren Peak; der Superhochtonumfang ist richtig gut. Insgesamt ist der Hochton also, wie auch beim Titan 1, ein wenig auf der helleren Seite, wenngleich etwas weniger. Tuning-Optionen: Wie auch bei vielen anderen Modellen legt DUNU dem Titan 3 verschiedene Aufsätze bei, die in einem gewissen Rahmen Einfluss auf den Klang nehmen. Im Vergleich zu den roten Hybrid-Aufsätzen klingen die im „Sony“-Stil gehaltenen Hybrid-Aufsätze aus schwarzem Silikon in meinen Ohren minimal heller im Hochton und den oberen Mitten, ansonsten unterscheiden sich beide Aufsatz-Typen für mich im Klang nicht. Auflösung: Der Titan 3 löst auch schon wie der Titan 1 richtig gut auf und gehört in seinem Preisbereich definitiv zu den besseren In-Ears. Der Bassbereich ist frei von Weichheit, kommt für einen dynamischen Treiber überraschend schnell sowie knackig, ist präzise und spielt sehr kontrolliert. Auch gen Tiefbass weicht da nichts auf. Die Tiefton-Textur ist trotz der Geschwindigkeit richtig schön ausgeprägt und gibt auch hier schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Tiefton des hybriden DN-2000J (welcher jedoch noch präziser zu Werke geht). Der Hochton wirkt fein als auch detailreich und hat den leicht unnatürlichen Charakter des Titan 1 abgelegt: der Titan 3 klingt bei höheren Frequenzen echter. Der Titan 3 ist aus DUNUs Titan-Reihe zwar das Modell mit dem präsentesten Mittelton, doch gibt es hier eine Sache, die mir auch bei den anderen beiden Modellen aufgefallen ist: rein für sich allein betrachtet ist der Mittelton hochauflösend und präzise. Bezieht man aber den Hoch- und Tiefton mit ein, wirken diese beiden Frequenzbereiche minimal höher auflösend, wenngleich beim Titan 3 die Auflösungs-Verteilung einen Hauch gleichmäßiger als beim Titan 1 erscheint. Ein wenig ist dies wie beim UE900: bei diesem sind die Mitten auch das schwächste Glied in der Kette, wenngleich der Titan 3 einen geringeren Auflösungs-Unterschied zwischen dem Mittelton und den anderen Frequenzen besitzt als der UE (der Titan 3 klingt bei der Auflösung zusammenhängender und die Mitten sind wirklich nur ganz minimal „schlechter“ als der Rest). Räumliche Darstellung: Dass einen hier keine ganz so große Bühne wie beim Titan 1 erwartet, dürfte klar sein, doch spannt der Titan 3 einen imaginären Raum auf, der in meinen Ohren definitiv etwas größer als durchschnittlich ist – sowohl in Sachen Tiefe als auch Breite. Das Breite-zu-Tiefe-Verhältnis stimmt hier, auch wenn der Titan 3 in meinen Ohren minimal breiter als tief spielt. Die Instrumentenseparation, -platzierung und Tiefenstaffelung sind richtig gut und die In-Ears klingen nie eingeengt. --------- vs. Titan 5: Der Titan 5 ist dicker abgestimmt, besitzt also den stärkeren Bass- und Grundtonbereich. Der Hochton beim Titan 5 ist dem des Titan 3 ähnlich, doch besitzt ersterer mehr oberen Hochton und erhält dadurch die besseren/verhältnismäßig natürlicher klingenden Becken, wodurch er sich meiner Meinung nach besser für Rock eignet. Bei der Auflösung geben sich beide eigentlich nichts: beide besitzen einen schnellen, knackigen Bassbereich (durch die Anhebung ist der Titan 5-Tiefton jedoch kaum verwunderlich einen Hauch weniger trocken), detailreiche, gut getrennte Höhen und lösen im Mittelton minimal geringer als im Hoch- und Tiefton auf, wenngleich dies beim Titan 5 auch kaum ins Gewicht fällt und bei diesem sogar noch weniger auffällt. Der Titan 5 generiert in meinen Ohren die etwas größere Bühne, die offener klingt und auch mehr räumliche Tiefe besitzt, bei der Größe jedoch nicht an den offenen Raum des Titan 1 heranreicht. vs. Titan 1: Der Titan 3 ist von beiden der natürlichere, ausgewogenere In-Ear. Während die Signatur des Titan 1 eher an eine Badewanne erinnert, spielt der Titan 3 ausgeglichener und konzentriert sich mehr auf den Mittelton. Beim Titan 3 (wie auch beim Titan 5) ist der Hochton (welcher auch etwas weniger präsent ist) klar gleichmäßiger und klingt dadurch natürlicher. Bei der Auflösung geben sich beide eigentlich nichts: beide besitzen einen schnellen, knackigen Bassbereich, detailreiche, gut getrennte Höhen und lösen im Mittelton minimal geringer als im Hoch- und Tiefton auf, wobei dies beim Titan 3 durch die andere Abstimmung weniger auffällt. Der Titan 1 generiert bauartbedingt die größere Bühne, der Titan 3 klingt jedoch auch keineswegs eingeengt und spannt eine Bühne auf, die größer als nur durchschnittlich ist und eine gute Instrumentenplatzierung sowie Tiefenstaffelung besitzt. Fazit: Der Titan 1 konnte mich ganz persönlich schon größtenteils sehr überzeugen, besaß jedoch objektiv betrachtet ein paar kleine Schwachstellen, die ihn „nur“ zu einem „richtig guten“ statt zu einem „sehr guten“ In-Ear machten: das gewebeummantelte Kabel konnte ausfransen, der Mittelton stand bei der Auflösung dem Hoch- und Tiefton minimal hinterher und der Hochton wirkte etwas unnatürlich. Der Titan 3 behebt zwei dieser minimalen Schönheitsfehler, indem sein austauschbares Kabel ohne Ummantelung daherkommt, dazu wirkt der Hochton natürlicher. Der Titan 3 ist aus der Titan-Reihe der ausgewogenste, besitzt eine gute Auflösung mit einem schnellen sowie knackigen Bassbereich und einer überzeugenden Bühnendarstellung. Hier gibt es von meiner Seite aus eigentlich nichts zu bemängeln und der Titan 3 erhält damit verdiente knapp 5 von 5 Sternen. |
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le_garçon
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 19. Dez 2015, 14:51 | |
Prolog: Im Februar 1994 ursprünglich als OEM-Produzent gegründet, hat sich die chinesische Firma DUNU in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt und in Hi-Fi-Kreisen hoch geschätzte Modelle auf den Markt gebracht, darunter den Titan 1, der ein recht offener und schwach isolierender In-Ear in der Manier eines Earbuds ist und in der portablen Hi-Fi-Welt recht viel Anklang fand und noch immer findet. Nun folgen auf das Erfolgsmodell zwei weitere Produkte aus der „Titan“-Reihe, nämlich der Titan 3 sowie Titan 5. Diese sollen den Titan 1 jedoch nicht ersetzen, sondern in der Modellreihe klangliche Alternativen darstellen und bieten neben einer anderen Klangsignatur auch neue Features wie etwa austauschbare Kabel mit MMCX-Steckverbindung. Dieses Review (inklusive Vergleichen mit dem Titan 1 sowie Titan 3) beleuchtet den Titan 5 und stellt den dritten Teil meiner Titan-Review-Reihe dar. Technische Daten: Preis: ~ 135$ Treiber: dynamisch, 13 mm, Titan-beschichtet Frequenzgang: 10 Hz – 40 kHz Empfindlichkeit: 108 +/- 2 dB Impedanz: 32 Ohm Kabellänge: 1,2 m Lieferumfang: Typisch für DUNU fällt der Lieferumfang des Titan 5 recht üppig aus, wenngleich auch etwas geringer als bei den höherpreisigen Modellen. Die Verpackung ist hochwertig, stabil und DUNU-typisch gestaltet. Auf der Vorderseite findet man ein Bild der In-Ears vor, die Rückseite gibt Auskunft über den Lieferumfang inklusive Bildern eben jenes und Informationen über die In-Ears. Auf der linken Seite sind die technischen Spezifikationen in mehreren Sprachen aufgedruckt. Die rechte Seite, auf der sich zudem eine Lasche zum Öffnen der magnetischen Klappe befindet, zeigt die drei Wörter, welche für DUNU stehen: „Delicate Unique & Utmost“. Die Innenseite des Deckels auf der Vorderseite beschreibt auf der linken Seite die Vorzüge der Titanbeschichtung und erläutert kurz die Klangsignatur der In-Ears. Auf der rechten Seite wird ein Musiker namens Max Barsky vorgestellt, dazu befindet sich hier ein Sichtfenster, durch welches man die In-Ears sehen kann. Mittels einer Lasche kann man dann diese Seite ebenfalls aufklappen und findet schließlich neben den In-Ears und einer Garantiekarte ein schönes Aufbewahrungsetui (dazu später mehr), einen Kabelclip, einen vergoldeten 6,35 auf 3,5 mm Adapter sowie zwei verschiedene Ausführungen an Silikonaufsätzen (und damit einen Typ weniger als beim Titan 1) in je drei Größen vor (darunter die werksmäßig installierten Sony-Hybrid-ähnlichen Aufsätze und Hybridaufsätze mit rotem Kern). Somit kann man in einem gewissen Ausmaß durch die unterschiedlichen Aufsätze Einfluss auf den Klang nehmen. Als Neuerung gegenüber dem Titan 1 sind zudem noch zwei Ohr-Haken aus weichem, weißem Silikon enthalten. Optik, Haptik, Verarbeitung: Die silberfarbenen, CNC-gefrästen und dreifach polierten Gehäuse der In-Ears bestehen aus Edelstahl, sind hochwertig verarbeitet und mit klassischen „L“ und „R“ Seitenmarkierungen versehen. Als schönes Element befindet sich auf der „Faceplate“ eine „5“. Abgesehen von den sieben Löchern für den Schallaustritt zähle ich gegensätzlich zum Titan 1 lediglich ein weiteres Loch im Gehäuse. Im Gegensatz zum Titan 1 sind die Gehäuse des Titan 3 nicht farblich codiert (der umlaufende Ring ist einfach dunkelgrau), was jedoch einen simplen Grund hat: der Titan 3 (wie auch 5) besitzt austauschbare Kabel mit MMCX-Steckern, weshalb sich die Seiten ganz einfach tauschen lassen, wenn man die In-Ears seitenkorrekt mit dem Kabel über den Ohren tragen will. Für die Preisklasse sind die austauschbaren Kabel eine echte Bereicherung und schlagen sich erfreulicherweise nicht zu sehr im Preis wieder. Sowohl der 3,5 mm Klinkenstecker, auf dem sich die Seriennummer befindet, als auch der Y-Splitter mit dem „DUNU“ Schriftzug sowie der Kinnschieber bestehen aus schwarzem Edelstahl. Das Kabel des Titan 5 ist im Gegensatz zu dem des Titan 1 unterhalb des Y-Splitters nicht mehr gewebeummantelt, was ich als Vorteil erachte (nichts kann mehr ausfransen). Natürlich befindet sich am Kabel DUNUs typisches und patentiertes Tool zum Kabelmanagement und einfachen Aufwickeln, welches ich mit der Zeit auch wertzuschätzen gelernt habe. Mit einem leichten Druck auf den sich auf der Vorderseite befindenden Knopf öffnet sich das praktische Aufbewahrungsetui, welches auf der Unterseite gummiert ist, wodurch es auf vielen Oberflächen rutschfest steht. Innen ist leider nur die untere Hälfte mit Gummi ausgepolstert, die obere besteht aus Plastik. Tragekomfort, Isolation: Durch Seiten-Tausch der Stecker lassen sich die In-Ears auch Seiten-korrekt mit dem Kabel über den Ohren tragen. Die In-Ears lassen sich am besten wie Earbuds mit dem Kabel nach unten tragen, was auch sehr bequem funktioniert. Bei Menschen mit sehr kleinen Ohrmuscheln könnte es jedoch womöglich Probleme geben, die ich mit meinen großen Conchas natürlich nicht habe, weshalb die In-Ears sehr bequem in meinen Ohren sitzen. Schiebt man den Kinnschieber nach oben, hält sich die Mikrofonie auch in Grenzen. Durch Seitentausch der Kabel ist es auch möglich, den Titan 5 seitenkorrekt mit dem Kabel über den Ohren zu tragen, was mit dem Titan 1 nicht möglich war. Ich persönlich bevorzuge es beim Titan 5 jedoch, wie auch beim Titan 1 und 3, die In-Ears wie Earbuds mit dem Kabel nach unten einzusetzen und die Kabel dann über die Ohren zu legen. Mikrofonie gibt es dann auch nicht mehr. Als Neuerung befinden sich im Lieferumfang auch noch weiche Silikon-Haken, welche einfach übergezogen werden können und für einen sichereren Halt sorgen. Da die In-Ears ziemlich geschlossen sind, ist die Isolation hörbar stärker als beim Titan 1 ausgeprägt, jedoch noch immer geringer als durchschnittlich. Trotz des quasi gleichen Gehäuses isoliert der Titan 5 in meinen Ohren etwas besser als der Titan 3. Klang: Sicherheitshalber habe ich die In-Ears wie empfohlen eingespielt, obwohl ich bei dynamischen In-Ears wenn überhaupt, dann an keine großen physikalischen Einspieleffekte glaube, die insbesondere nicht die Tonalität betreffen. Als Abspielgeräte dienten der iBasso DX80, DX90 sowie auch der HiFime 9018d; das Musikmaterial lag hauptsächlich im FLAC-, WAV-, aber auch MP3-Format vor. Die folgenden Eindrücke des Klanges entstanden mit den mitgelieferten roten Hybrid-Aufsätzen, da sie für mich den besten Klang brachten. Tonalität: Der Titan 5 ist der bassigste In-Ear aus DUNUs Titan-Reihe und folgt auch wie der Titan 1 einer eher badewannigen Abstimmung, jedoch mit weniger stark ausgeprägtem, gleichmäßigerem Hochton. Der Bassbereich ist sehr gleichmäßig um ca. 9 dB (im Vergleich zu einem neutralen In-Ear wie dem Etymotic ER-4S) angehoben. Die Betonung erstreckt sich vom tiefsten Tiefbass bei 20 Hz (ja, der Titan 5 besitzt ordentlich „Kellerrumpeln“) bis etwa 160 Hz. Von da an sinkt der Pegel sanft und gleichmäßig bis 500 Hz ab. Die Betonung konzentriert sich hierbei also hauptsächlich auf den Bassbereich sowie auch etwas den unteren und tieferen mittleren Grundton und hält sich aus dem mittleren sowie oberen Grundton angenehm heraus. Der Mittenbereich ist frei von Betonungen oder Verfärbungen (Stimmen kommen in meinen Ohren tonal korrekt an) und der Präsenzbereich ist auch nicht wirklich abgesenkt. Wie auch beim Titan 3 steigt der Hochton des Titan 5 gleichmäßig ab 3 kHz an und besitzt bei 6 sowie 7 kHz eine breitbandigere Betonung. Bei 8 und 9 kHz ist der Pegel etwas weniger präsent, jedoch stärker als beim Titan 3 ausgeprägt. Im Superhochton höre ich bei 12,5 sowie etwa 14 kHz noch je einen Peak; der allgemeine Superhochtonumfang ist richtig gut. Noch eine persönliche, subjektive Randnotiz: der Bass ist zwar schon recht stark, aber schnell sowie gut gemacht, da er in den Grundton nicht zu sehr hineinstrahlt und den Klang dadurch nicht unnötig „anfettet“, sondern sich hauptsächlich auf den „echten“ Bassbereich konzentriert. Betrachte ich den Tiefton allein, gibt es eine stark ausgeprägte Ähnlichkeit zu dem des Ultimate Ears Triple.Fi (im Hochton unterscheiden sich beide jedoch, der UE ist dort eher die klassische „Badewanne“ mit zurückgesetztem mittlerem sowie unterem Hochton und betontem oberem). Tuning-Optionen: Wie auch bei vielen anderen Modellen legt DUNU dem Titan 5 verschiedene Aufsätze bei, die in einem gewissen Rahmen Einfluss auf den Klang nehmen. Im Vergleich zu den roten Hybrid-Aufsätzen klingen die im „Sony“-Stil gehaltenen Hybrid-Aufsätze aus schwarzem Silikon in meinen Ohren minimal heller im Hochton und den oberen Mitten und besitzen etwas zu helle Stimmen, ansonsten unterscheiden sich beide Aufsatz-Typen für mich im Klang nicht. Auflösung: Wie auch beim Titan 1 und Titan 3 gestaltet sich das Auflösungsvermögen des Titan 5 richtig gut und in seinem Preisbereich gehört er definitiv zu den besseren In-Ears. Der Bass kommt schnell, sauber und für einen dynamischen Treiber überraschend fest, knackig, präzise und gut kontrolliert; auch gen Tiefbass weicht hier nichts auf. Durch die etwas stärkere Betonung ist der Tiefton nur minimal weicher als beim Titan 3 oder 1, wirkt jedoch nicht im Geringsten angestrengt oder überfordert. Die Tiefton-Textur ist trotz der Geschwindigkeit richtig schön ausgeprägt und gibt auch hier schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Tiefton des hybriden DN-2000J (welcher jedoch noch präziser sowie unbeschwerter zu Werke geht). Der Hochton wirkt fein als auch detailreich und hat den leicht unnatürlichen Charakter des Titan 1 abgelegt: der Titan 5, wie auch der Titan 3, klingen bei höheren Frequenzen echter und differenzierter. Beim Titan 1 sowie Titan 3 gibt es eine Sache, die mich am Mittelton ein wenig stört: rein für sich allein betrachtet ist der Mittelton hochauflösend und präzise. Bezieht man aber den Hoch- und Tiefton mit ein, wirken diese beiden Frequenzbereiche minimal höher auflösend; ein wenig ist dies wie beim UE900: bei diesem sind die Mitten auch das schwächste Glied in der Kette, obwohl sie allein betrachtet detailliert sind. Zwar ist der Unterschied zwischen der Mittel- und Hoch-/Tieftonauflösung beim Titan 1 sowie Titan 3 nicht ganz so stark ausgeprägt wie beim UE900, dennoch hörbar. Beim Titan 5 hingegen wirkt der Mittelton nur noch eine Rasierklingendicke geringer auflösend als der Tief-/Hochton und fällt praktisch nicht auf (wobei auch schon der Titan 3 im Mittelton minimal detaillierter als der Titan 1 wirkt), besitzt in meinen Ohren also von den der Titan-Modellen den detailliertesten Mittelton (wahrscheinlich liegt dies an der anderen Bedämpfung im Gehäuse). Räumliche Darstellung: Dass die Bühne nicht ganz so groß wie beim Titan 1 wird, war schon von vornherein klar, doch spannt der Titan 5 einen imaginären Raum auf, der in meinen Ohren sowohl in Sachen Breite als auch Tiefe klar größer als nur durchschnittlich ist. In meinen Ohren wirkt die Bühne des Titan 5 auch größer als beim Titan 3, besonders in der räumlichen Tiefe. Das Breite-zu-Tiefe-Verhältnis des Titan 5 ist in meinen Ohren perfekt ausbalanciert. Die Instrumentenseparation, -platzierung sowie Tiefenstaffelung sind präzise und die In-Ears klingen zu keinem Zeitpunkt eingeengt. --------- vs. Titan 3: Der Titan 5 ist dicker abgestimmt, besitzt also den stärkeren Bass- und unteren Grundtonbereich. Der Hochton beim Titan 5 ist dem des Titan 3 ähnlich, doch besitzt ersterer mehr oberen Hochton und erhält dadurch die besseren/verhältnismäßig natürlicher klingenden Becken, wodurch er sich meiner Meinung nach besser für Rock eignet. Bei der Auflösung geben sich beide eigentlich nichts: beide besitzen einen schnellen, knackigen Bassbereich (durch die Anhebung ist der Titan 5-Tiefton jedoch kaum verwunderlich ganz minimal weniger trocken), detailreiche, gut getrennte Höhen und lösen im Mittelton minimal geringer als im Hoch- und Tiefton auf, wenngleich dies auch beim Titan 5 kaum ins Gewicht fällt und bei diesem sogar weniger auffällt. Der Titan 5 generiert in meinen Ohren die etwas größere Bühne, die offener klingt und auch mehr räumliche Tiefe besitzt, bei der Größe jedoch nicht an den offenen Raum des Titan 1 herankommt. vs. Titan 1: Der Titan 5 legt im Bassbereich nochmal 2-3 dB drauf und ist quasi die etwas bassigere Variante des Titan 1, mit einem besser definierten Hochton und der minimal besseren Mitteltonauflösung. Wie auch beim Titan 3 ist der Hochton des Titan 5 gleichmäßiger als beim Titan 1 und wirkt dadurch natürlicher und besser definiert. Bei der Auflösung geben sich beide eigentlich nichts: beide besitzen einen schnellen, knackigen Bassbereich (der Titan 1 minimalst trockener als der Titan 5), detailreiche, gut getrennte Höhen und lösen im Mittelton minimal geringer als im Hoch- und Tiefton auf, wobei dies beim Titan 5 noch weniger auffällt. Der Titan 1 generiert bauartbedingt die größere Bühne, der Titan 5 klingt jedoch auch keineswegs eingeengt und spannt eine Bühne auf, die größer als nur durchschnittlich ist und eine gute Instrumentenplatzierung sowie Tiefenstaffelung besitzt. Fazit: Der Titan 5 ist ein sehr überzeugender In-Ear und für mich ein „Titan 1 reloaded“: neben den austauschbaren Kabeln wurde ein wenig an der Abstimmung gefeilt – der Titan 5 klingt etwas bassiger, besitzt gleichzeitig jedoch auch den natürlicheren, gleichmäßigeren Hochton und DUNU hat sich des gewebeummantelten Kabels entledigt, das ausfransen konnte. Die Bühne ist zwar kleiner, jedoch noch immer größer als durchschnittlich und ebenfalls präzise. Kurzum, wie auch die anderen beiden Titan In-Ears kann mich der Titan 5 sehr überzeugen und macht, wie auch der Titan 3, ein paar Sachen minimal besser als der Titan 1. Insgesamt verdient sich der Titan 5 somit knapp berechtigte 5 von 5 Sternen. |
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