Review DUNU Kima Rundreise

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RunWithOne
Inventar
#1 erstellt: 14. Nov 2022, 11:10
Eigentlich wollte ich mich auf Grund der Frequenzantwort aus der Dunu Kima Rundreise zurück ziehen. Letztendlich bin ich froh es nicht getan zu haben.

Unboxing und Lieferumfang
Der Kima wird zur einem attraktiven Preis angeboten und kommt in einer praktischen Verpackung. Den Schaum zum Schutz des IE hat man erfreulicherweise auf ein Mindestmaß reduziert. Eine vollständige recyclbare Verpackunge wäre noch nachhaltiger und zeitgemäß. Das Kabel ist aus monokristallienem versilbertem Kupfer ausgeführt. Die glatten kantigen Flächen des Treiberhäuses scheinen ein wenig vom A&K Zero One inspiriert zu sein. Grenzen sich aber durch mehr Flächen ausreichend ab. Im Lieferumfang fallen sofort die neuen Eartips, Candy und Stage & Studio auf. Das Hardcase macht seinem Namen alle Ehre und beherbergt eine Reiningungsbürste und ein 6,3mm Adapter. Die B-Note geht damit soweit in Ordnung.

Haptik/Tragekomfort
Die Treibergehäuse sind leicht und klein. Auf Grund ihrer geringen räumlichen Ausdehnung, verschwinden sie komplett in meinen Ohren. Der Ansatz des Schallröhrchen stimmt gut mit meiner Ohranatomie überein. Sie sitzen fest und bleiben auch in Bewegung an ihrem Platz. Das sorgt auch für eine gute passive Isolierung, auch außerhalb der eigenen 4 Wände. Das Kabel könnte für Outdoornutzung mit einem DAP gern 20m länger sein.

Klang
Neben einem guten Sitz, ist der Klang eines IE natürlich die wichtigste Größe zur Beurteilung. Wie üblich teste ich mich durch verschiedene Konfigurationen aus Kabel und Eartip. Letztlich habe ich das versilberte Kabel gegen ein preiswertes Kabel aus reinem Kupfer (Kbear) getauscht und mich für die Candy Tips entschieden. Damit kommt der Kima am weitesten in Richtung meiner persönlichen Zielkurve ohne diese zu erreichen. Technisch spielt der Treiber auf sehr gutem Niveau und erinnert mit ein wenig an den Splash vom Gold von IMR Acoustics, der über einen ADLC Treiber verfügte. DUNU bezeichnet seinen Treiber als DLC (Diamont Like Carbon). Es handelt sich in beiden Fällen um Treiber mit sehr steifen Menbranen und das hört man auch. Der Treiber des Kima ist schnell, sehr schnell. Auflösung, Trennung und Bühne sind für den aufgerufenen Preis sehr gut. Grundsätzlich stimmt die Frequenzantwort des Kima gut mit meinen Präferenzen überein. Jedoch liegt der Präsenzbereich ca. 8dB über dem Subbass. Das ist natürlich nicht wenig und für Rock und Metal nicht unbedingt günstig. Gutes Material, gern auch etwas "wärmer" abgemischt, klingt bei nicht zu hoher Lauftstärke gut und transparent. Aber bei schlechteren Aufnahmen kippt der Spaß sehr schnell. Vor allen Gitarren werden dann nervend, weil sie zu laut klingen und wenig Körper haben. Auch Stimmen sind mir in verschiedenen Mixes zu vordergründig und lassen dann die Musik stark in den Hintergrund treten. An den Höhen habe ich nicht auszusetzen.

Fazit
Insbesondere die neuen Tips, welche dem Kima beilagen, waren eine neue Erfahrung. Ich hoffe sie sind bald separat zu kaufen. Klanglich darf es für meine Musik und Vorlieben gern etwas mehr (Tief) Bass oder alternativ weniger Energie im Präsenzbereich sein. Letzteres würde den Kima weiter in Richtung Linearität bringen. Bei gut ausbalcierten Aufnahmen hat mich der Kima als "Leise-Hör-IE" durchaus überzeugt. Danke an Hifigo für das Testmuster und an Steven für die Organisation.
Fotoingo
Stammgast
#2 erstellt: 14. Nov 2022, 11:38
Der Dunu Kima ist ein relativ kleiner Inear, der gut in meine Ohren passt und mit dem ich mühelos einen Seal bekomme.
Er hat ein Metallgehäuse ohne zu schwer zu sein und hat für meinen Geschmack eine interessante, kantige Form mit eingraviertem Namen.
Auch das goldplattierte Messing wirkt sehr hochwertig.
Insgesamt ein fast perfekt verarbeiteter Hörer.

Dunu Kima

Das mitgelieferte Kabel macht einen soliden Eindruck. Es ist nicht zu lang und flexibel genug um nicht zu stören.
Wenn man nicht gerade an Kabelklang glaubt, gibt es meiner Meinung nach keinen Anlass, das Kabel zu tauschen.

DSCF7573A

Ich stelle kurz einige Songs vor, mit denen ich den Dunu getestet habe, damit ihr mich besser einschätzen könnt.

Across the Stars
- Ordentlich breite Bühne bei Rays Theme
- Sehr gute Tiefenstaffelung bei Rays Theme, die Geige hebt sich sehr gut vom Orchester im Hintergrund ab
- Der Bass geht schon recht tief, ist aber etwas unpräzise und weniger „trocken“ als die Etymotics SE2SE
- Ganz leicht fehlende Instrumentenseparation, wenn das Orchester einsetzt

Pentattronix Halleluja
- Sehr schöne Stimmen der A-Capella-Band, sehr gut zu verstehender Lead-Sänger bis 01:47, allerdings ist die Auflösung so mittelstark. Dadurch wirkt er allerdings auch eher musikalisch, nicht zu analytisch, was ich eigentlich vorziehe
- Die Sängerin hat eine schönen Klarheit, nicht zu spitz. Hier könnte die Auflösung allerdings wirklich besser sein für die Sänger im Hintergrund, da sie hier auch noch mit Instrumenten konkurrieren.


Japanese Drums Apotheosis
- hier wird es dann allgemein für Inear-Hörer vermutlich etwas unfair. Die großen japanischen Trommeln gehen wirklich runter in den Tiefbass. Der Dunu kann Bass, keine Frage. Eigentlich würde man hier auch nichts vermissen. Speziell aber hier wird jedes Quäntchen Bass gebraucht, er geht auch ganz gut mit, allerdings nicht in den Tiefbass-Bereich

Eric Bibb Migration Blues
- Schön gespielte Gitarre, Bass auch da, Mundharmonika ist nicht zu spitz, saubere Instrumententrennung
- Eric Bibb sehr gut zu verstehen und von den Instrumenten separiert
- Auch der leicht raue Ton von Eric Bibb ist ordentlich dargestellt. Macht Spaß, ihn zu hören. Ebenso ist genügend Grundton vorhanden, um dem Blues-Sänger gerecht zu werden

Rock oder Bust ACDC
- Brian Johnson klingt schon so, wie er sollte. Klingt musikalisch, die Auflösung ist hier ja auch nicht so entscheidend. Der Dunu macht anscheinend auch als Rocker eine ganz gute Figur.

Breakfast in Baghdad Youn Sun Nah
- Ihre anspruchsvolle Stimme klingt wirklich gut und nicht schrill oder zeigt irgendwelche Sibilanten
- Sie harmoniert hervorragend mit den Instrumenten
- Gerade der Bass hat auch ein schönes Volumen, man hört sehr schön die Saiten beim anzupfen

Getting Older Billie Eilish
- Der Song ist schon grenzwertig. Wo er hervorragend beim Eitymotic funktioniert wirkt er hier einfach zu dumpf und belegt. Da ist das Volumen wohl etwas zuviel des Guten. Und ihre Stimme profitiert anscheinend von der heller, neutraleren Abstimmung des Etymotic.


Meine Meinung
Meiner Meinung nach hat der Kima überhaupt keine Mühe sowohl Frauenstimmen als auch Männerstimmen gut und mit dem notwendigen Volumen zu präsentieren, ohne dumpf oder schrill (Sibilanten) zu werden.

Auch Bass ist vorhanden und präzise genug in der Darstellung ohne trocken zu sein, allerdings mit wenig Tiefbass. Dafür lässt er aber auch die Mitten in Ruhe.

Insgesamt würde ich ihn als musikalisch beschreiben, mit einer sehr guten
Stimmdarstellung, ordentlichen Höhen ohne Schärfen und einem guten Bassvolumen, das allerdings nicht im Mittelpunkt des Hörers steht und nicht in den Tiefbass reicht.

Die Bühne ist nicht übertrieben breit, wirkt eher natürlich. Auch die Tiefe ist vorhanden, für einen Inear schon ganz ordentlich, finde ich.

Im direkten Vergleich zum Etymotic ER2SE und auch ER2XR sind die Grenzen bei der Auflösung und der Instrumentenseparation zu finden. Es fällt nur auf, wenn wirklich große Orchester aufspielen oder bei schlecht aufgenommenen Material, wo ein analytischer Kopfhörer dann doch etwas mehr draus machen kann und es nicht in einem undefinierbaren Chaos münden soll. Das ist aber Jammern auf der hohem Niveau muß ich betonen.
Vielleicht kann man den Vergleich mit einem Satz so beschreiben. Der Kima ist der Breitensportler während der Etymotic dann doch eher der Leistungssportler ist.

Für den Preis und mit der tollen Stimmwidergabe (kann ich nicht anders sagen) ist das ein mehr als gelungener Hörer, klasse ist das Wort, was mir als erstes in den Sinn kam, obwohl das natürlich total subjektiv ist.

Das relativ dicke geflochtene Kabel zeigt keinerlei Mikrofonie. Und der Tragekomfort ist angenehm, da die Hörer nicht zu groß sind und auch nicht zu tief in den Gehörgang reinreichen.

Angeschlossen habe ich ihn übrigens an einen Sony NW A15, der mit den Etymotics hervorragend harmoniert, ebenso auch mit dem Dunu, wie es scheint.

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Fazit
Für mich ist das ein absolut gelungener Hörer. Seine Stärken sind die Stimmwiedergabe und die smoothen Höhen, allerdings bietet er auch genügend Bass.
Die Auflösung könnte für Klassik höher sein, ohne den direkten Vergleich wird man aber vermutlich auch nicht viel vermissen.
Ansonsten finde ich wirklich nichts zu kritisieren an dem Hörer, obwohl das Kabel ist vielleicht etwas dick ist, hat es dafür auch keinerlei Mikrofonie, anders als das der Etys.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#3 erstellt: 17. Nov 2022, 18:46
Danke an HIFIGO, die uns den DUNU Kima für eine Rundreise gestiftet haben

Der Kima kam für mich völlig unerwartet auf den Markt, hatte ich doch auf den Talos und den SA6 Ultra gewartet und gar nichts vom Kima mitbekommen, wäre schade gewesen, den zu übergehen.

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Ein 10mm single driver arbeitet hier in einem sehr schönen Metallgehäuse welches bei mir prima im Ohr sitzt und auch über Stunden nicht auffällt.

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Auch beim Zubehör bekommt man die gewohnte Qualität von DUNU, die Transportbox ist beim Kima Organge, aber es ist immer das gleiche, bewährte Modell bei DUNU

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Die mitgelieferten Tips sind auch reichlich vorhanden, da sollte für jeden das passende dabei sein, inklusive der neuen Stage & Studio silikon Tips.

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Auch das mitgelieferte Kabel ist gut gemacht

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Der Kima ist sehr gut verarbeitet und macht auch optisch was her

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Klanglich kommt mir der Kima wie ein besserer Tin Hifi T2 vor, für mich geht er in Richtung Sennheiser HD600/Audio Technica R70X, Etymotic ER2SE, also eher neutral abgestimmt.

Leider ist das für meinen persönlichen Geschmack zu wenig Bass
Ich konnte aber trotzdem sehr gut und entspannt mit dem Kima hören, ohne den Wunsch nach EQ, hatte ja auch lange mit dem T2 meinen Spaß, der Kima kann auch Bass, wenn es die Aufnahme hergibt, aber eben keinen brachialen Sub-Bass.

Für mich ist der Kima auf jeden Fall eine Kaufempfehlung in der 100€ Klasse, wenn man kein Basshead ist und einen Allrounder sucht, der keine nervigen Höhen peaks hat, im Gegensatz zu einem Moondrop - Aria o.ä.

Er macht in seiner Preisklasse, wie ich finde, eine bella Figura

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