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FiiO FH 5 S Rundreise Reviews+A -A |
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Autor |
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Steven_Mc_Towelie
Inventar |
#1 erstellt: 29. Jun 2021, 19:59 | |
Hier könnt ihr eure Reviews vom FiiO FH 5S posten.... |
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parasport
Stammgast |
#2 erstellt: 29. Jun 2021, 20:08 | |
Danke an Markus (Steven_Mc_Towelie) für die Testmöglichkeit der FH5s, die für mich interessant war, weil ich sie mit meinen CTM CE320 aus derselben Preisklasse vergleichen wollte. Zum Test habe ich auch meine Custom JH11, aus der gleichen Preisklasse die CTM CE320 und die Chi-Fi CCA C12, herangezogen, die allerdings deutlich abfielen. Ich ersparre mir hier langwierige Beschreibung und komprimiere es auf wesentliche, subjektive Kernaussagen. Die FH5s schauen wertig aus, Kabel ist ok, sie sitzen gut. Was den Höreindruck angeht, so wechseln sich Licht und Schatten. Die JH5s sind nicht sehr empfindlich. Der Lautstärkenregler muss ca 50% höher gestellt werden, um auf gleiche Lautstärke zu kommen Sie sind zudem von der helleren Klangsorte mit einer Tendenz zu hervortretenden Mitten, und energiereichen Höhen, die auf Dauer doch etwas anstrengen. Bei erster Hörprobe fällt deutlich auf, dass die Instrumente des JH5s aus einer Klangwolke herausstechen, sind konturierter wahrnehmbar als bei meinem Custom JH11 und auch CTM CE320, die im Klangnebel "verschluckt" werden. Aber auch z.B. der Chor in Carmina Burana, bekommt mit den JH5s eine Stimmen-Kontur, der bei den anderen im Klangbrei verschmelzt. Die Instrumente klingen im JH5s sauber, aber klinischer, metallischer. Im Gegensatz zu JH11 und CTM CE320, haben Percussions, Hi-Hat, mit Besen gestreichelte Cymbals, Tamburin, haben hohe Durchdringungsenergie. Der Bass, mehr im Subbass angesiedelt, ist sauber und gut dosiert. Etwas mehr Oberbass würde der Klangfülle zugutekommen. Die JH5s haben am Gehäuse 3 Schalter, B-M-T, mit denen die Bässe (mehr Oberbass), die Mitten, und die Höhen angehoben werden können. Dieses "Tuning" halte ich für zu grobschlächtig. Das Umschalten des Basses (B) bewirkt das Anheben des Oberbasses. Bei bassstarken Stücken wummert es mir doch etwas zu stark. Kontraproduktiv wird es beim Umlegen der Schalter M und T, weil ausgerechnet die zu dominanten Mitten und Höhen noch dominanter werden. Hier wäre sinnvoller die Verstellung in beide Richtungen zu ermöglichen, dann könnten die Mitten etwas gedämpft werden. So wird man nicht umherkommen, einen EQ zu bemühen. Die von FiiO kolportierte 3D Bühne konnte ich in der Werbe-Deutlichkeit nicht ausmachen, was kein Makel bedeutet, weil sie trotzdem durchaus gefällig ist, mich aber nicht umhaut. Ich habe sie mit etwas mehr Tiefe und weniger Breite wahrgenommen. Als ich die CTM CE320 zum Testen hier hatte, war mir deren Bühne sofort aufgefallen und zwar so sehr, dass ich die CE320 von Jens (XperiaV) gekauft hatte. Nach dem anfänglicher Wow Effekt, der sich aus der Klangtrasparenz herleitete, war mit zunehmender Hördauer die Abstimmung der Mitten zum (Hör)Problem, weil mir doch zu penetrant. Wer auf gut auflösende, helle IEM steht mit einem guten SubBass, der sollte sich die FH5s anhören. Für mich sind sie wegen der anstrengenden Mitten, dem unbrauchbaren Tuningschalter und dem hohen Lautstärkenbedarf nix. |
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Leranis
Inventar |
#3 erstellt: 05. Jul 2021, 18:41 | |
Vorwort: Zuerst möchte ich mich bei Markus (Steven_Mc_Towelie) herzlich bedanken, der die Rundreise des Fiio FH5s ermöglich hat und somit mir den Kopfhörer kennenzulernen. Meine Motivation bei dieser Rundreise dabei zu sein war kein Kaufgrund oder eine Verbesserung meines aktuellen Setups, sondern eher die Neugier nach anderen (guten) Kopfhörern in der noch akzeptablen Preisregion von ca. 300 Euro. Leider habe ich bisher nicht sehr viel Erfahrungen sammeln können und besitze „nur“ den Moondrop Blessing2 Dusk als vergleichbaren InEar. Dazu noch den Fiio Fh1 und den Moondrop Starfield sowie andere InEars, die eher unter der Kategorie „zum Sport geeignet“ einzuordnen sind, wie der KZ SN10 Pro. Bei OverEars bin ich besser aufgestellt (Hifiman Sundara, Beyerdynamic Amiron Wireless, Focal Clear, …), sind aber nur bedingt mit einem InEar zu vergleichbar. Als Zuspieler diente hauptsächlich mein Handy mit Tidal als Musikquelle und ein Fiio BTR5 als DAC/KHV mit BT (LDAC) oder per Kabel angebunden. Beim PC ein SMSL M500 und ebenfalls Tidal. Haptik, Optik, Lieferumfang Nach dem Öffnen des Pakets war ich erst einmal sehr positiv überrascht: eine schöne Verpackung mit einer guten Präsentation des Produkts, ein schönes hochwertiges Täschchen, unzählige Tips und ein die Kopfhörer samt Kabel. Gerade das Kabel hat mich beeindruckt, da es sich sehr hochwertig anfühlt und (fast) kein Mikrophonie aufweist. Wo ich bei anderen Kopfhörern schnell mal 50 Euro und mehr für gute Tips und ein vernünftiges Kabel ausgeben muss, wird bei dem FH5s direkt welche mitgeliefert. Großes Kompliment! Apropos Kompliment: Die Kopfhörer sehen in echt mindestens so gut aus, wie auf den Fotos. Recht edel, gute Haptik und, obwohl sie groß sind, gehören sie zu den bequemsten InEars die ich habe bzw. testen durfte. Fazit: Ein sehr guter erster Eindruck Der Sound Nachdem sehr guten Einstieg kommen wir zum Sound – und da gibt es viel Licht, aber auch viel Schatten. Beim ersten Reinhören fiel mir die ausgewogene Abstimmung auf und selbst im Laufe der nächsten Stunden habe ich kaum das Bedürfnis gehabt, mit einem EQ nachzuhelfen. Selbst die Presets von Oratory oder Crinacle haben zwar den Sound verändert, aber nicht unbedingt verbessert. Leider konnte ich mich in den ersten beiden Tagen nur wenig mit den Kopfhörern beschäftigen und habe sie nebenbei gehört. Auch nach Stunden war er gut zu hören und der Tragekomfort war top. Das ausgewogene Klangbild hat sein Übriges getan und bei kaum einem Lied fand ich es anstrengend (entgegen Vieler, die die oberen Mitten zu „harsch“ fanden). Nachdem ich mich endlich intensiver mit den InEars beschäftigen konnte, hat sie meine „Vorahnung“ bestätigt: Es fehlt ein wenig an Brillanz, an Räumlichkeit und Ortung, wie ich es von meinen anderen Kopfhörern gewohnt bin. Bitte nicht falsch verstehen, der Fiio FH5s ist ein rundum guter und sehr gelungener InEar, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, als würde ihm auf den letzten Metern die Luft ausgehen. Was sich im ersten Moment negativ anhört, ist aber in einigen Punkten sogar sehr positiv zu sehen. Dazu später mehr. Anstatt die Bässe, Mitten und Höhen sowie Imaging und Staging getrennt darzustellen, möchte ich anhand einiger Testlieder die Vor- und Nachteile der Fiios erklären – mitmachen erwünscht 😊 Alexandre Desplat: Canto At Gabelmeister's Peak https://www.youtube.com/watch?v=G_nyrTa49uE https://tidal.com/browse/track/26136133 Die Paukenschläge am Anfang des Liedes kommen extrem tief und gut rüber. Bei höheren Lautstärken habe ich immer das Gefühl, als würde mein Kopf vibrieren. Bei den Fiios ist es nicht anders. Top! Das Streichen auf der Trommel ist schön detailliert, ohne mich aber vollends zu überzeugen. Da fehlt es an Brillanz. Die Stimme ist ausgesprochen sauber und wird gut hervorgehoben. Bei den Glocken habe ich zum ersten Mal verstanden, was die anderen mit „harschen oberen Mitten und Höhen“ meinten. Wer damit ein Problem hat sollte aufpassen. Bei der Kirchenorgel bin ich ein wenig enttäuscht, das kenne ich intensiver und besser ausgeprägt. Billie Eilish – xanny https://www.youtube.com/watch?v=LZyybvVx-js https://tidal.com/browse/track/121069661 In ASMR-Manier haucht unsere „geliebte“ Billie die Worte direkt in mein Gehirn – ist nicht jedermanns Sache – klingt aber gut. Beim (extrem übertriebenen) Bass merkt man, wie der Kopfhörer überfordert ist und der Bass kommt ein wenig breiig rüber. Ansonsten ein rundum gutes Hörerlebnis. Yello – Electrified II https://www.youtube.com/watch?v=_gxpMVZn79A https://tidal.com/browse/track/77622083 Für mich gehört dieses Lied zur absoluten Referenz, wenn es zum Testen von Kopfhörern geht. Der bisher gute Eindruck der Kopfhörer wird hier wieder bestätigt, zeigt aber auch seine Grenzen: die Bühne ist nicht sehr breit oder tief. Auch die Detailliertheit der Stimme ist nicht 100%ig überzeugend sowie der Bass wird nicht auf Punkt gespielt. Yosi Horikawa – Letter https://www.youtube.com/watch?v=7vQc1ApB5Do https://tidal.com/browse/track/15666684 Meine Referenz in punkto Ortung von Musik. Ganz am Anfang, wenn man das Schreiben hört, kann man die gesamte Breite der Bühne erkennen. Auch hier: alles in einem guten Bereich – aber nicht mehr. Tori Amos – A Sorta Fairytale https://www.youtube.com/watch?v=C_C23JCduok https://tidal.com/browse/track/64710 Bei diesem Lied wird es schwer meine Eindrücke in Worte zu fassen: die Stimme wirkt sehr separiert, aber nicht räumlich, sondern akustisch separiert. Bei meinen anderen Kopfhörern ist die Stimme nahe den Instrumenten, beim FH5s wirkt sie davon losgelöst. Auch der für mich etwas zu starke Bass klingt hier außerordentlich gut. Das ist mir ebenso bei Katie Melua und ähnlicher Musik aufgefallen. Ich bin beeindruckt! Neil Diamond – Sweet Caroline https://www.youtube.com/watch?v=2w-_Vtttrfc https://tidal.com/browse/track/92241136 Das Lied von Neil Diamond ist nur ein Beispiel von vielen Liedern, wo der Fiio seine große Stärke ausspielt. Er ist aufgrund seiner nicht so ausgeprägten Brillanz sehr verzeihlich, was „schlechte“ Aufnahmen angeht oder wo die Musiker nicht jeden Ton treffen. Bei manchen Kopfhörern ist dieses Lied nahezu unhörbar, der Fiio packt es nett ein und macht es gut hörbar. Auch Rock, Metall und viele weitere Genres profitieren davon. Fazit: Nicht überragend, aber in allem gut. Verzeihlich gegenüber nicht perfekten aufgenommenen/produzierten Liedern Vergleich mit anderen Kopfhörern 1. Fiio FH1 (bei Kauf ca. 120 Euro) Der „kleine Bruder“ des Fiio FH5s habe ich eher zum Spaß mit in den Vergleich reingenommen. Obschon der FH1 kein schlechter InEar ist, ist der FH5s in allen Belangen um Klassen besser. Ich war überrascht, wie deutlich der Vorsprung ist – das hätte ich nicht gedacht. 2. Moondrop Starfield (bei Kauf ca. 90 Euro) Ein sehr interessanter Vergleich, da eigentlich nicht vergleichbar. Der Fiio FH5s ist fast dreimal so teuer wie der Starfield und spielt in einer anderen Liga. Das ist im Großen und Ganzen auch richtig, aber der Starfield ist in Sachen Bühne und Räumlichkeit eine Wucht und übertrifft sogar den FH5s. In allen anderen Belangen muss er den Kürzeren ziehen. Gerade im Bass sieht der Starfield kein Land. 3. Moondrop Blessing2 Dusk (bei Kauf ca. 280 Euro) Kommen wir nun zu dem interessantesten Vergleich, da beide gleich teuer sind: FH5s gegen Blessing2. Was sich im ersten Moment wie ein Test auf Augenhöhe anmutet, wird sehr schnell entschieden. Der Fiio FH5s ist ein rundum gelungener Kopfhörer, der keine großartigen Schwächen hat. Der Blessing2 ist aber in allen Bereichen um mindestens eine Klasse besser. Die Brillanz, Klarheit, Bühne und Transparenz, die ich beim Fiio gesucht habe, habe ich beim Blessing2 gefunden. Gesamtfazit: Ich hatte mit dem Fiio FH5s eine schöne Zeit. Seine Langzeittauglichkeit und seine gute Abstimmung macht ihn auch ohne EQ gut hörbar. Der gute und knackige Bass hat viel Spaß gemacht und die Verzeihlichkeit gegenüber nicht so gut produzierten Aufnahmen machen ihn zu einer guten Alternative. Mir fehlte es einfach die Brillanz, Räumlichkeit und Auflösung meiner anderen Kopfhörer, so dass er nicht das ist, was ich mir erhoffte: eine gute Ergänzung oder sogar mein neuer Lieblings InEar. [Beitrag von Leranis am 05. Jul 2021, 18:53 bearbeitet] |
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LoyK
Stammgast |
#4 erstellt: 19. Jul 2021, 15:13 | |
Review FiiO FH5s In-Ear Vielen Dank an Steven für das Ermöglichen der Rundreise! Alle Aussagen im Review sind meine subjektive Meinung und keine Fakten 😊 Unboxing/Lieferumfang/Zubehör: Hier bin ich echt begeistert, was alles in der Box ist und wie es präsentiert wird. Die eigentlichen In-Ear-Kopfhörer sehen sehr edel aus, sind gut verarbeitet und machen einen robusten Eindruck. Zusätzlich gibt es eine schöne Lederhülle zum Transport, ein gutes Kabel mit wechselbarem Anschluss, ein kleines Werkzeug zum Reinigen und Schalter umlegen und verschiedene Ear-Tips. Highlight für mich ist das Kabel, das in Sachen Steifheit nicht zickig ist und durch den wechselbaren Verstärkeranschluss mit 2,5mm, 3,5mm und 4,4mm betrieben werden kann (auch 6,5mm mit Adapter). Absolut sinnvoll und toll, dass hier alles im Lieferumfang enthalten ist. Leider muss ich zugeben, dass ich das Wechseln des Steckers nicht hinbekommen habe und kein Werkzeug verwenden wollte, das dem Stecker schaden hätte schaden können…Hier wäre eine kurze Anleitung evtl. sinnvoll gewesen oder eine höhere Griffigkeit. Bei den Ear-Tips ist die Auswahl an verschiedenen Tips fast schon überwältigend in Kombination mit dem Sound-Tuning – ich habe mich nach einigem Ausprobieren mit den Bass Tips in M am meisten anfreunden können. Wichtig - wie immer bei In-Ears - ist, dass man einen guten Seal erreicht, da ansonsten vor allem der Bass in Mitleidenschaft gezogen wird. Quellen: Gehört habe ich vor allem mit meinem kleinen Meizu Hifi Pro Dongle, der über genügend Reserven für ohrenbetäubende Lautstärken verfügt. Auch alle anderen Quellen waren laut genug, wobei ich keine Probleme mit Grundrauschen hatte (in den jeweiligen Low-Gain Modi). Isolation: Ich hatte etwas Angst durch die halb-offene Bauart, jedoch war die passive Isolation absolut ausreichend. Auch nach außen drangen (laut meiner Frau) so gut wie keine Geräusche beim Hören. Beim Musikhören in relativ moderater Lautstärke habe ich den Kaffeeautomat beim Mahlen der Bohnen so gut wie nicht gehört – gefühlt war er sogar leiser als mit meinen Sony WF-1000XM3 ANC TWS. Dies fand ich relativ beeindruckend und hat mir wieder klar gemacht, dass gute passive Isolation eine sehr wichtige Sache ist und ANC generell etwas überbewertet wird. Komfort: Den Komfort empfinde ich als sehr gut. Das Kabel ist angenehm und die Passform erzeugt keine Druckstellen in meinen Ohren. Mit den richtigen Ear-Tips habe ich hier nichts zu kritisieren. Sound-Tuning: Die Besonderheit des FiiO sind die drei sehr kleinen Schalter, mit denen man Bass, Mitten und Höhen nochmal leicht „tunen“ kann. Mit allen Schaltern auf aus (unten) war mir der Sound deutlich zu höhenlastig, was durch Aktivieren des Bass-Schalters deutlich besser wird. Die beiden anderen Schalter sind von der Auswirkung gefühlt recht klein, sodass ich die meiste Zeit mit 1-0-0 (Bass-Mitten-Höhen) gehört habe. Hier kann man aber nochmal ein leichtes Finetuning an die eigenen Hörgewohnheiten vornehmen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich das Ganze relativ „fummelig“ empfand und es schwierig zu vergleichen ist, da man die Schalter während dem Hören nicht umschalten kann (zumindest nicht ohne Hilfe einer weiteren Person). Bis man die Hörer nach Umstellen wieder im Ohr hat, ist das Kurzzeitgedächtnis wieder gelöscht und man tut sich schwer mit dem direkten Vergleich. Dies ist mit DSP-EQ Lösungen meist deutlich besser, da man ohne große Verzögerung umschalten und tunen kann. Sound: Beim Bass ist sehr positiv hervorzuheben, dass der FH5s sehr tief herunterspielt und auch tiefen Subbass bis 20 Hz wiedergeben kann. Mit dem Bass-Schalter aktiv finde ich den Bass gut abgestimmt, mit evtl. minimalem Überblenden in die Mitten – jedoch ist die Geschwindigkeit/Präzision nicht auf dem allerhöchsten Niveau in meinen Ohren, was mir aber nur bei wenigen Titeln auffiel. Für die Preisklasse geht der Bass aber absolut in Ordnung und macht Spaß. Die Mitten und Höhen empfand ich als durchaus gut ohne große Stärken/Schwächen, jedoch spielt er hier im Vergleich zB. zu den meisten Sennheiser In-Ears sehr im Vordergrund im Vergleich zum Bass/Höhen. Erst bei hohen Lautstärken konnte ich den Peak bei 8 KHz (deutlich sichtbar in den meisten Messungen, aber auch bei sehr vielen In-Ears vorhanden) in Kombination mit den betonten Mitten wahrnehmen bzw. als unangenehm empfinden. Bei meiner normalen Hörlautstärke war dies kein Problem und ich war durchaus angetan vom Sound der FiiOs. Trotzdem würde ich ihn nicht für „Lauthörer“ empfehlen, da er dann durchaus aufdringlich sein kann in den Höhen. Der ausgeprägte Ear-Gain Bereich zwischen ca. 1 und 5 KHz gibt Stimmen und zB. Gitarren einen sehr prägnanten Charakter und präsentiert sie dadurch recht weit im Vordergrund des Klangbildes. Bühnendarstellung und Trennung der Instrumente sind auf einem guten Niveau, wie auch die Wiedergabe der Details. Ich konnte in keiner Kategorie feststellen, dass der FiiO schlecht ist, aber auch nicht, dass er absolut atemberaubend ist – tendenziell aber eher in Richtung gut – sehr gut. Interessant fand ich den Vergleich mit dem Moondrop Blessing 2 Dusk von Leranis, der ja in der Preisklasse absolut gefeiert wird (Tuned by Crinacle). Diesen habe ich allerdings nur als Import aus China entdeckt und denke, dass dies nicht jeder machen möchte. Was ich allerdings direkt beim deutschen Fluss bekommen habe zum Vergleich ist der deutlich günstigere Moondrop Aria: Dieser kommt zwar mit weniger Zubehör/Möglichkeiten, aber mit einem echt guten Tuning, das vielen Hörern „Out-of-the-Box“ zusagen könnte. Technisch lag der FiiO leicht vorne, aber durch das gute Tuning und die echt gute Preis/Leistung habe ich mit dem Aria noch etwas mehr Spaß gehabt. Hier die beiden im Messungsvergleich von Crinacle, wenn man auf 100 Hz normalisiert erkennt man deutlich die Übereinstimmung bis ca. 1KHz: https://crinacle.com...are=Aria_2021,FH5s_B Fazit: Für mich ist der FiiO ein guter Allrounder für Leute, die gerne mit den Sound-Tunings und verschiedenen Ear-Tips experimentieren und Quellen mit versch. Anschlüssen nutzen möchten. Zudem ist das Zubehör, das Design und das Case echt gelungen. In meiner präferierten Konfiguration empfand ich ihn noch als leicht mitten- und höhenbetont, wobei er mir technisch und von der Bühne einen potenten Eindruck macht. Für mich persönlich ist er damit zwar gut, aber nicht gut genug, dass ich ihn mir selbst zulegen würde. |
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Pd-XIII
Inventar |
#5 erstellt: 23. Jul 2021, 18:56 | |
Es war mal wieder so ein „Eigentlich“ Moment: Eigentlich habe ich in letzter Zeit echt genug Hörer gehört. Eigentlich interessiert mich der FiiO gar nicht wirklich. Eigentlich habe ich so kurz vor dem Urlaub und in der finalen Phase eines größeren Projektes nicht wirklich die Zeit, mich ausgiebig mit noch einem Hörer auseinanderzusetzen. ABER dann kamen die Gegenargumente: Es gibt nie genug Hörer, die man gehört haben kann! Der FH5s ist der erste Hörer, der mir in die Finger kommt, welcher über Kippschalter einstellbar ist=Interesse geweckt! Ich höre eh den halben Tag mit IEMs, da ist es doch egal welche Hörer das sind und wenn ich zwischendrin ein paar Sätze schreibe hilft das auch zum kurzzeitigen Herunterkommen! Bonusgrund: Diese Rundreisen bergen ein gewisses Suchtpotential für mich und das Schreiben wirkt bei mir wirklich sehr effektiv beruhigend. Ich höre immer noch bevorzugt mit einem FiiO X1 erster Generation und habe diesen eine Zeit lang auch mit einem E11K betrieben. Ich habe also durchaus positive Erfahrungen mit FiiO Produkten gesammelt. Umso überraschter war ich, als das Paket bei mir ankam, denn ich war noch auf die eher spartanischen Verpackungen eingestellt, die FiiO damals verwendet hat. Die Präsentation des FH5s ist da auf einem ganz anderen Level: Eine ansprechende und edel designte Papp-Hülle umwickelt den eigentlichen Karton, welcher mattschwarz, dick und haptisch sehr hochwertig daherkommt. Geöffnet wird dieser über eine oben angebrachte Klappe, welche über einen Magnetverschluss gesichert wird. Auf dieser Klappe wurde eine Liniendarstellung des Inhaltes zusammen mit dem Schriftzug „born for music“ in Silber im Heißprägeverfahren appleziert. Das wirkt schon sehr edel, wenn auch die Prägung nicht sehr sauber ausgeführt ist…geschenkt. Öffnet man die Schatulle werden einem die Hörer in Herzform offenbart. Hierzu wurde ein fester Schaumstoff in Form geschnitten, welcher ebenfalls das mitgelieferte Leder Case beinhaltet…und noch einmal den Schriftzug. Linker und rechter Hand des Einlegers finden sich Textilschlaufen, die es ohne Gepopel erlauben, die obere Form mitsamt Hörer und Case herauszunehmen. Auf der Unterseite des oberen Einlegers ist wiederum eine kleine Pappschachtel eingebracht, welche das Kabel beherbergt. Der Blick landet aber vorerst im Untergeschoss der Verpackung welches das mitgelieferte Zubehör offenlegt. Hier gibt viel zu entdecken und hervorzuheben. Beispielsweise werden großzügig Tips mitgeliefert, welche sauber in einem weiteren Einleger untergebracht sind. Und nicht nur das, sie sind sogar in Ihren Eigenschaften beschriftet: Bass, Vocal, Balanced, Bi-Flange und Memory foam. Nimmt man diesen Einleger ebenfalls heraus, so gelangt man zur Schnell- und Hauptanleitung, wobei die Unterschiede im Informationsgehalt eher marginal sind. Aber hier findet sich jegliche Information, wie welches Zubehör einzusetzen ist. Und somit wechseln wir auf die recht Hälfte der unteren Ebene, wo sich nebst einem Reinigungsgerät noch drei Artikel befinden, welche mich überrascht haben. Denn das Kabel des FH5s ist nicht nur austauschbar, sondern lässt sich durch einfaches Wechseln des Steckers von 3,5mm TRS auf 2,5mm bzw. 4,4mm TRRS umrüsten. Ein meines Achtens genialer Einfall, mit dem man so ziemlich jeden Anwender glücklich stellen kann. Zu guter Letzt findet sich noch ein kleines unscheinbares Blechplättchen im Spalt des ebenfalls herausnehmbaren Zubehörträgers, welches mich erst vor ein Rätsel stellte. Laut Anleitungen ist dieses dafür gut, das Kabel von den Hörern zu trennen. Umfangreicher Lieferumfang, der eigentlich keine Wünsche offen lassen sollte. Ich glaube ich habe noch nie so viele Worte über eine Verpackung verloren, aber hier hat sich wirklich jemand Gedanken gemacht und das so gut, dass ich es schon würdig finde, diese Mühe auch anzuerkennen. Und diese Mühe zieht sich weiter durch das Produkt und seinen Lieferumfang. Das Case das sicher nichts für die Hosentasche und erinnert mich an die Aufbewahrungskästchen von Armbanduhren. Auch dieses wird über einen Magnetverschluss zu gehalten. Die Verarbeitung ist voll in Ordnung und es wirkt recht stabil, wenn ich es auch nicht in einen Rucksack werfen würde. Die Farbgestaltung ist sicher Geschmackssache aber meines Achtens dezent genug, als dass es stören würde. Im Inneren ist es mit Microfaser ausgekleidet und beherbergt eine Doppelschlaufe, welche mit drei Klettverschlüssen ausgestatten sind. Somit lassen sich die Hörer in der Schachtel fixieren und vor Transportschäden schützen. Wie effektiv das ist, und wer sich darüber überhaupt groß Gedanken macht sei mal dahingestellt. Es zeigt mir aber wieder diese Liebe zum Detail und das klare Überlegen, welche Kleinigkeiten eben doch auch für den Ein oder anderen Sinnvoll sein könnten. Ich mag sowas. Kommen wir zum Kabel, meine im Gesamteindruck größte Enttäuschung. Ich persönlich habe diese chinesischen geflochtenen Kabel einfach satt. Mir gefallen sie optisch nicht, sie fühlen sich billig an sind meist zu kurz, neigen zum Verhäddern und haben keinen praktischen Mehrwert gegenüber einem anständigen dünnen und flexiblen Kabel. Ein bisschen differenzieren muss ich aber hier. Optisch tut sich nichts. Wem es gefällt, bitte, für mich bleibt es billig. Der Haptische Eindruck ist besser als an so mach anderem Kabel, aber es bleibt ein der Verpackung unwürdiger Auftritt. In diesem Fall ist es aber wenigstes die für mich notwendigen Zentimeter länger, sodass ich ohne weiteres den X1 in der Hosentasche tragen und das Kabel den Rücken entlang nach oben führen kann. Aber im Verheddern ist es wieder großartig, also würde man eine Kordel am Player haben. Es verdreht sich einfach dauernd, was mich ultra nervt. Genauso wie die Mikrofonie des Kabels. Ich dachte ursprünglich, dass mit dem Flechten der Litzen genau dem entgegengewirkt wird. Wenn aber die Materialwahl deutlich zu kurz kommt, passiert aber genau das Gegenteil. Verschiebt man den Kabel-Manager stellen sich mir die Nackenhaare auf. Hinzu kommt, dass der ganze Aufbau des Kabel unnötig dick wird was bei meiner bevorzugten Trageweise eben unangenehm auffällt. Was spricht denn bitte gegen eine dünne flexible Strippe? Die wirkt am Ende sogar hochwertiger. Und dass ich mich hier so echauffiere ist so dermaßen Schade, weil doch am unteren Ende diese durchaus gelungene und intelligente Lösung zum einfachen Wechsel des Anschlusses schlummert. Diese ist wirklich ein paar Blicke wert und sollte von anderen Herstellern auch gerne übernommen werden, da man ein komplettes Produkt ausliefern kann, bei welchem der Käufer nicht auf den Aftermarket mit irgendwelchen Drittanbietern angewiesen ist. Die Lösung ist simpel: Man schraubt den Stecker auf und zieht den somit gelösten Kontakt einfach heraus. Einfach ist gut, es ist schon etwas Kraft notwendig, aber dadurch ist die Verbindung eben auch stabil. Am hinteren Ende des Kontakeinsatzes ist ein codierter 4Pol-Stecker. Somit kann wirklich von symmetrisch auf asymmetrisch gewechselt werden. Alles andere wäre ja auch irgendwie hirnrissig. Der Aufbau dieses Systems lässt den Stecker aber nicht wirklich viel größer werden, als der vieler anderer Hörer. Gut, also Winkelstecker lässt sich das nicht so platzsparend ausführen, die Flexibilität in der Anpassung ist aber wirklich wünschenswert. Flexibilität und Anpassung, wie komme ich denn da jetzt zu den eigentlichen Hörern? Naja, das ist schon recht offensichtlich, da dies eines der Herausstellungsmerkmale dieses Hörers ist. Vor ein paar Monaten hatte ich mit dem IMR Opus Mia einen der wohl anpassbarsten IEM hier zum Testen und bin in einen wahren Rausch verfallen um die für mich perfekte Abstimmung zu finden. Bei 84 möglichen Kombinationen war das gar nicht so einfach. Nicht ganz so viele Varianten sind mit dem FiiO möglich, da die Anpassung am Hörer direkt über lediglich drei Kippschalter erfolgt. Dafür ist der Anpassvorgang aber eben auch einfacher, klarer verständlich und schneller umsetzbar…und man läuft nicht Gefahr einen der kleinen Filter zu verlieren. Die drei Kippschalter beeinflussen jeweils Höhen, Mitten und Bass. Legt man den jeweiligen Schalter nach oben, wird dieser Bereich angehoben. Eine zusätzliche Beeinflussung des Frequenzganges erfolgt dann weiter, wie bei jedem IEM, über das wechseln der Tips. Für jemanden, der hier noch nicht viele Erfahrungen sammeln konnte, ist die beschriftete Sortierung der Tips ein Segen und man kann sich die Abstimmung hin basteln, welche einem persönlich am besten gefällt. Man muss eben nur danach gehen, welcher Bereich angepasst werden sollte und diesen mittels Schalter oder Tip bearbeiten. Finde ich ganz nett. Für meine Tests habe ich die mitgelieferten Tips komplett außen vor gelassen, bin ja nicht der Eigentümer und habe genug Tips hier. Gelandet bin ich letztendlich das erste Mal seit Langem wieder bei Comply Foam Tips. Überraschender Weise kam ich mit SpinFits bspw. überhaupt nicht zurecht. Grund hierfür ist sicherlich auch das Gehäuse und dessen Dimensionen, womit wir schon beim nächsten Punkt wären, wir arbeiten uns langsam vorwärts. Die Gehäuse sind wirklich schön anzusehen. Die Verarbeitung und haptische Anmutung ist top. Die Kombination aus Roségold und Mattschwarz ist stimmig und vermittelt einen sehr hochwertigen Eindruck. Understrichen wird das ganze natürlich von den eingelassenen Gittern und den Wellenkonturen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber in der Ausführung kann ich nichts bemängeln. Als Anschlüsse für die Kabel kommen MMCX Stecker zum Einsatz, welche ich gegenüber den 2 Pin Varianten bevorzuge. Diese sitzen stramm, lassen sich aber auch ohne dem mitgelieferten Werkzeug trennen und wieder zusammen fügen. Was direkt auffällt, wenn man die Hörer das erste Mal in Händen hält ist, dass sie unheimlich schwer sind. Haptisch mag das einen guten und Hochwertigen Eindruck hinterlassen, aber im Ohr habe ich die Erfahrung gemacht, dass dies eher hinderlich ist. Aber noch keine voreiligen Schlüsse, noch bewerten wir außerhalb des Ohres. Nun kommt das Gewicht ja nicht von ungefähr, sondern hat seinen Ursprung im verwendeten Material, und da vor allem in der Menge. Die FiiOs sind alles aber nicht zierlich. Wer die Gehäuse von Shure klasse findet hat hier einen Kulturshock vor sich, denn die Gehäuse sind nicht nur in der Grundfläche eher in der größeren Riege zuhause, sondern bauen auch sehr tief auf. Hinzu kommt ein recht dickes Schallröhrchen, dass schon ein gutes Stück vom Grundkorpus ansetzt. Das ist eine Geometrie, die ich schon bei ein paar asiatischen Herstellern gesehen hab. Das mag mit den Ohren vieler in Einklang sein, wenn die Gehörgänge etwas weiter und auch tiefer sind, bei mir mag es nicht unbedingt passen. Für mich sitzt bspw. ein FA Rapture sehr gut, der baut aber um einiges zierlicher auf. Bei meinen Ohren sorgt der Aufbau dafür, dass die Innenseite keinen vollflächigen Kontakt hat und in der weiteren Folge das Gehäuse ein gutes Stück aus meinem Ohr herausragt. Durch das recht hohe Eigengewicht des FH5s wird er außen nach unten gezogen, wodurch ich mit üblichen Silikon-Tips keinen stabilen Seal hinbekommen habe. SpinFits hatten keine Chance. Wie oben beschrieben bin ich letztendlich bei für meine Verhältnisse dicken Comply Foam Tips gelandet. Damit saßen die IEMs dann mehr oder minder Bombenfest. Einzig störend war schon wieder dieses Kabel, das im Überohr-Bereich zwar mit zusätzlich Gummi ummantelt wurde, aber nicht anpassbar ist. Somit steht es bei meinem Ohr nach oben ab, wodurch der ganze Hörer eher lose im Ohr wirkt. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Ohren zu klein für einen IEM scheinen. Nun wird es aber auch mal Zeit, zu Hören, was der FiiO so in seiner Kernkompetenz abliefert. Um ein erstes Gefühl zu bekommen, lege ich also einen Klassiker ein, der dieses Jahr tatsächlich schon wieder volljährig wird, das Debut von The Mars Volta. Und ja, auf den ersten Blick liefert der FH5s. Hinsichtlich Bühne und Auflösung fehlt mir vorerst nichts. Ebefalls die Mitten und Höhen finde ich auf einem für mich und die eingelegte Musikrichtung angemessen und ausgewogen. Der Hebel für denTiefton war hierbei in oberer Position und ich muss schon sagen, was da an Bass rauskommt, hat mir sehr gut gefallen. Die Positionierung und Separation täuscht gut darüber hinweg, dass hier ein Dynamiker am Werk ist. Im ersten Moment habe ich tatsächlich auf einen BA getippt, dann aber doch lieber noch einmal nachgelesen. Will heißen, dass hier ein wirklich fein auflösender dynamischer Treiber im Tiefton verbaut wurde. Beim Genrewechsel auf Hiphop kommt der angehobene Bass sehr gelegen. Für mich spaßig. Heißt aber auch aus Erfahrung, dass selbst in oberer Stellung des B-Schalters für einige zu wenig Tiefton wiedergegeben wird, da ich es dort eher zurückgenommen mag. Aber die Qualität des Tieftons finde ich schon bemerkenswert. Bei „Fugen im Parkett“ der Antilopen Gang steht der Bass im Hintergrund gut wahrnehmbar, allerdings separiert sich das restliche Klanggeschehen nach vorne. Es wird eine sehr räumliche Bühne aufgebaut auf der jeder seinen festen Platz hat. Ich habe bisher eher selten HipHop zum bewerten von Klangqualitäten hergenommen, muss aber ab und an feststellen, dass das bei gar nicht so wenigen Produktion doch ziemlich angebracht ist. Der FiiO macht durchweg eine gute Figur und stellt das Material so dar, wie er es bekommt, und das ohne, dass irgendetwas verschluckt wird. Er stellt aber mittelmäßig Produktionen durchaus also genau dieses dar. Bei „Unser Haus“ von Neonschwarz ist der Bass schon sehr präsent, aber man versteht jedes Wort und alle eingebastelten Effekte kommen ebenfalls klar und deutlich. Ich würde bis hierher also behaupten, dass der FH5s auf einem hohen Niveau auflöst. Dieser Eindruck verfestigt sich bei meinen beiden mittlerweile fest etablierten Auflösungstracks Accelerate und Drops von Jungle. Das Basketballspiel im Hintergrund des erstgenannten Stückes wird eindeutig herausgearbeitet und die knarzende Tür in zweitem Titel ist geradezu plastisch. Aus der Erinnerung heraus hat das der SE846 auch nicht besser dargestellt. Wohl aber den Bass. Je länger ich höre, desto eher fällt mir schon der Dynamiker auf und im direkten Vergleich mit dem Rapture wird es offensichtlich, dass BA eben doch meine bevorzugte Wandler-Technik ist. Trotzdem ist die Separation im Tiefton des FH5s im oberen Level angeordnet. Ich habe nach circa eineinhalb Stunden den Bass-Schalter doch nach unten gelegt und ja, das ist eher meine Welt. Eher zurückgenommen aber trotz alledem ziemlich neutral bis in den Keller. Bei London Grammars Kracher „Hey Now“ kam der Druck somit nicht allzu heftig sondern eher musikalisch. Für mich angenehm. Mitten und Höhen machen für mich in der unteren Position beider Schalter alles richtig und ich erkennte weder irgendwelche Dips oder Peaks. Insgesamt würde ich diese Abstimmung als sehr ausgeglichen bezeichnen. Das Umlegen der Höhen-Schalter fällt im ersten Moment dezenter aus, als ich erwartet hätte und bei elektronisch erzeugter Musik kann es sogar ein Zugewinn sein, da durch dich hellere Wiedergabe Effekte etwas klarer dargestellt werden. Sobald man aber auf Rock zurück wechselt bemerkt man Sibilanten in Wort und Percussion schon recht deutlich. Interessant fand ich den Effekt des M-Schalters. Denn die eh schon sehr gute Sprachverständlichkeit gleitet nicht wie von mir erwartet ins Topfige ab. Im ersten Moment würde ich den Effekt viel subtiler bezeichnen, denn das Einzige, was ich mir einbilde an Veränderung wahrzunehmen, ist eine weiter Bühne. Gemäß der Graphen auf der Verpackungsrückseite wird durch den Schalter die Senke im Mittelton etwas entschärft, was dem Hörer nach meinem Befinden gut steht und tut. Mein bevorzugtes Setting finde ich demnach bei Hoch- und Tiefton in unterer, Mitten in oberer Schalterposition. In dieser Position wird der Chor Part von „the Dark“ aus dem Thrice Album Palms zu einem Live-haftigen Gänsehaut Moment und Benjamin Clementines „Nemesis“ zu einem musikalisches Fest. Das schöne ist aber, dass sich das Setting je nach Belieben in Windeseile ändern lässt. Und so wechsle ich bei Samantha Fish auch wieder in den Spaß Modus, lasse mich komplett mitreißen und lasse im Anschluss Seasick Steve auch gleich durchlaufen. Live Aufnahmen lassen sich bei gefundenem Setup direkt erlebbar darstellen. Hierzu trägt natürlich die realistische Bühnendarstellung und die hohe Separation bei. Das kommt auch bei Klassischem Orchester zum Tragen. Für diese Disziplin darf Erich Kunzel mit seinem Cincinnati Pops Orchestra ein paar Stücke zum Besten geben und wieder bin ich überrascht von der Punktgenauigkeit des dynamischen Tieftöners, der so weit vom BA nicht weg ist. Und hinzu kommt die Gewalt des Dynamikers. In den ersten Sekunden von „Also sprach Zarathustra“ werden die Gehörgänge mächtig massiert…noch bevor die Pauken einsetzen…und dann lasst mal Sing, Sing, Sing aus Kunzels Big Band Album drüber laufen. Kommen wir so langsam zum Ende dieses eh schon zu langen Beitrags: Wenn man mit der Geometrie zurechtkommt, bekommt man mit dem FiiO FH5s ein rundum gelungenes Paket. Begonnen bei einer durchdachten Verpackung über die hohe Anpassbarkein von Anschluss und Abstimmung bis hin zur perfekten Verarbeitung der Gehäuse. Letztere sind für mich dann aber doch eher unpraktisch, da die massive Verarbeitung eben auch in für mich zu großen Dimensionen und einem entsprechend hohen Gewicht resultiert. Es geht schon eher Richtung Prestige, und das ist nicht so mein Geschmack. Dem ganzen unwürdig erscheint mir das Kabel, dass zwar super auf unterschiedliche Anschlüsse gewechselt werden kann und für mich die richtige Länge hat, aber vom kompletten Lieferumfang, und damit ist ausdrücklich auch die Verpackung gemeint, mit Abstand am „billigsten“ wirkt und den Gesamteindruck haptisch wie optisch niederzieht. Das alles ist aber schnell vergessen, sobald Musik gespielt wird, denn für den aufgerufenen Preis bekommt man hier einen IEM, der Bühne, Separation und Auflösung kann, und das auf sehr hohem Niveau. Die Anpassbarkeit des Frequenzganges lässt die Abstimmung jedem selbst überlassen. Die Technik in einem kleineren und leichteren Gehäuse, dass gerne mit weniger ChiChi aufwartet und ich wäre komplett begeistert…Geschmacksache eben. Es war auf jeden Fall wieder einmal eine Freude an dieser Rundreise teilnehmen zu dürfen und mich mal wieder überraschen und begeistern zu lassen. Vielen Dank wieder einmal an Steven_Mc_Towelie für eine weitere sehr gut organisierte Rundreise. P.S.: Da habe ich gefült 50 Bilder gemacht und auf keinem sieht man die Mäuseklaviatur |
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RunWithOne
Inventar |
#6 erstellt: 24. Jul 2021, 15:09 | |
Vielen Dank erneut an Markus für die Organisation der Rundreise. Mein Review wird diesmal recht übersichtlich ausfallen. Einerseits ist zum Lieferumfang (incl. Fotos) alles bestens dokumentiert, andererseits ist das leider nicht mein Hörer. Ich bin dann auch so ehrlich und will hier nichts schön schreiben. Verpackung/Inhalt (10/10) Hier gibt es nichts auszusetzen. Der Lieferumfang ist vorbildlich. Neben vielen verschiedenen Eartipps ist ein Hardcase mit extra Aussparungen für die einzelnen IEM-Gehäuse dabei. Tragekomfort (6/10) Die Gehäuse sehen gut aus, haben aber für mein Empfinden aber zu kurze Schallröhrchen. Trotz Verwendung vieler verschiedener Eartipps hatte ich nie das Gefühl, die Abdichtung wäre perfekt. Das Kabel lässt sich gut tragen und hat mich keine störende Mikrofonie hören lassen. Allerdings habe ich mich diesmal beim Musik hören nicht großartig bewegt. Der Klang (5/10) Das erste Höhen ließ mich doch ernüchtert zurück. Auch der Wechsel auf verschiedene Eartipps konnte diesen Eindruck nicht wegwischen. Ich habe daraufhin bei Crinacle nachgesehen. Jetzt war klar, warum mir der FH5s trotz aller Wechsel bei den Eartipps nicht gefällt. Hörer mit dieser Abstimmung sind einfach nichts für mich. Verwendet habe ich am Ende die FiiO Bass-Tipps oder meine bewährten SpinFit CP100. Den Bass Schalter habe ich gesetzt, um die Peaks des Hörers zu maskieren. Bass geht hier trotz aller Kritik am Hörer absolut in Ordnung. Er muss sich jedoch dem überzogenen Frequenzgang oberhalb 1kHz unterordnen. Der FH5s besitzt hier einige nicht unerhebliche Peaks. Der größte Ausreißer liegt bei 8kHz. Diese Überhöhungen über die Tragets von Crinacle und Harman lassen den FH5s luftig und detailreich klingen. Die Freude darüber trübt sich bei mir jedoch stark ein, da der Hörer enorm schnell anstrengend wird. Mit anderen Worten macht es mir absolut keinen Spaß damit Musik zu hören. Mir kommt es nicht darauf an Detail x in Song y besonders eindrucksvoll herauszuhören. Wenn ich immer noch Lust auf einen weiteren Titel habe, dann spricht mich ein Hörer wirklich an. Dieses Gefühl hat sich hier niemals eingestellt. Die Instrumente haben keinen Körper, klingen dünn und bisweilen auch etwas künstlich. Es scheint der FiiO zeigt eher was technisch möglich ist, Musikalität bzw. Natürlichkeit möchte ich ihm absprechen. [Beitrag von RunWithOne am 24. Jul 2021, 15:12 bearbeitet] |
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parasport
Stammgast |
#7 erstellt: 24. Jul 2021, 17:11 | |
also das erinnert mich an meine Eindrücke fast 1:1, die ich im ersten Beitrag auch nur kurz zusammengefasst hatte. |
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RunWithOne
Inventar |
#8 erstellt: 24. Jul 2021, 18:04 | |
Ja, das passt so wirklich gut. Auch was du zur Bühne, den Schaltern und dem CE320 schreibst. Habe es grad nochmal gelesen. |
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Steven_Mc_Towelie
Inventar |
#9 erstellt: 27. Jul 2021, 10:09 | |
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal recht herzlich bei NT Global Distribution GmbH bedanken, die uns auch diesen Kopfhörer zum testen überlassen haben. Zu dem FiiO FH5S wurde ja schon eigentlich alles gesagt und alles fotografiert, dennoch möchte ich auch noch meinen Eindruck für die Mitleser schildern. Der FiiO FH5S kommt mit wirklich fast allem, was man an Zubehör eventuell gebrauchen kann, da lässt er keine Wünsche offen, Verpackung, Tips, Aufbewahrungsbox, Kabel und sogar verschieden Anschlussstecker geben nur Grund zum loben, hier hat man wirklich an alles gedacht. Optisch ist der FiiO für mich als Art deco und Steampunk-Fan eine absolute Augenweide, der FiiO könnte aus der Vergangenheit sein, oder aber auch aus der fernen Zukunft stammen, so etwas liebe ich total. Er baut leider etwas dick auf und ist somit wohl auch nicht für jedes Ohr geeignet, bei mir sitzt er gut und trotz seiner massiven Bauart trägt er sich für mich gut bis sehr gut, auch über längere Hör-Sessions. Verarbeitung und Tragekomfort finde ich sehr gut beim FH5S. Beim Klang scheiden sich, wie immer bei solchen Geschmacksfragen die Geister, ich selbst bin ja eher auf der dunklen Seite der Macht zu finden und der FiiO FH5S ist eher ein sehr hell abgestimmter In Ear, so ist er leider nichts für mich. Im Bass macht sehr viel richtig, auch die Mitten gehen für mich noch in Ordnung, nur leider bei den Höhen ist er für mich einfach nicht stimmig. Das mag für elektronische Musik noch durchgehen, aber bei Rock/Pop wird es für mich zu anstrengend. Wer auf den eher asiatisch abgestimmten Klang steht, bekommt hier mMn einen sehr guten In Ear. Auch wenn er nicht meinen Geschmack bei der Abstimmung trifft, finde ich ihn doch sinnvoll, es gibt ja auch noch Menschen, denen die harman-curve nicht gefällt oder die eben gerne einen hell-getunten Kopfhörer mögen, diese sollten sich den FiiO FH5S einmal anhören. |
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Steven_Mc_Towelie
Inventar |
#10 erstellt: 28. Jul 2021, 09:47 | |
Nachtrag, wenn man dem FiiO FH5S mit etwas EQ auf die Beine hilft, wird da aber mal ein ganz anderer Schuh draus LS: 60 / +3 / 1.2 PK: 180 / -1 / 1 PK: 800 / 1.8 / 0.4 PK: 1700 / -4 / 3 PK: 5300 / 1.8 / 1.7 PK: 8000 / -5.5 / 6 PK: 10000 / 3.3 / 4 PK: 12000 / 8.5 / 3.6 PK: 15000 / -4.5 / 3.4 HS: 17900 / -7.3 / 1 Den EQ habe ich im Netz gefunden, mal schauen, wann ich den FiiO zu oratory1990 schicken kann, damit der auch in seine Liste kommt. [Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 28. Jul 2021, 09:48 bearbeitet] |
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