Stella light entlasten

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MosiN
Stammgast
#1 erstellt: 24. Mai 2016, 17:19
Hallo

Ich hab ein Problem. Vor gut zwei Jahren hab ich im Zuge der Renovierung vom Wohnzimmer die Stella light für meine Mum gebaut. Meine Mum hört aber gern laut, richtig laut. Es kann auch vorkommen, dass sie staubsaugt oder in einem anderen Raum ist und dementsprechend wird am Pegelsteller gedreht. Schon aus dem Grund haben wir uns auf eine maximale Stellung vom Poti geeinigt was bisher gut gegangen ist. Nun hat sie Jamie Lawson entdeckt und offensichtlich ist der bassgewaltiger als bisheriges Material. Jedenfalls sind die Tieftöner defekt, es gibt ein kratzendes Geräusch wenn man mit dem Finger die Membran bewegt.

Meine Mum will wohnen und da gehen nur diese Lautsprecher. Breiter oder mehrere Chassis auf der Front sichtbar geht gar nicht. Alternativ werd ich die Mivoc SB 25 JM nochmal bauen, ich hab die nichtmal im Rausch kaputtbekommen. Klar, nur relativ guter Klang aber Bass. Und scheinbar gehts ihr mehr um Lautstärke (und Bass) als um Bühne die ich zuhaus auch nicht hinbekomm. Irgendwo muss man ja Prioritäten setzen. Wenn sie die nicht will weil zu breit oder zuviele Chassis sichtbar oder wasauchimmer, die finden ihren Platz bei mir oder Freunden. Aber eine Lösung muss her.

Ansatz 1: Dem AV-Receiver Sony STR-DE635 im Bass eine untere Grenzfrequenz beibringen. Im Handbuch hab ich leider nichts dazu gefunden. Aber Speaker von "large" auf "small" stellen dürft schon was bringen. Oder?

Ansatz 2: Den BR-Port verschliessen. Nur, ich hab keinen Plan wie sich das auf den Frequenzgang auswirkt. Was wär f-3? Kann das vielleicht wer simulieren? Netto hat der W170S 17l Volumen. Die Federsteifigkeit der Luft würd halt ein Anschlagen der Schwingspule evtl verhindern und genau das vermute ich als Ursache der Beschädigung.

Ansatz 3: Per Equalizer den Bass reduzieren. Machbar, aber global (also bei allen gespielten Stücken) wirksam.

Ansatz 4: Ein zusätzlicher Subwoofer. Zu ihrem Leidwesen will meine Mum sowas nicht weil *grrmblfx*. Also unverständlich für uns. Immerhin, ein Lichtblick. Timmermanns will in der nächsten Ausgabe der HobbyHiFi den Schwerpunkt auf Subwoofer legen. Meine Mum (67) kann sich "vielleicht eventuell" vorstellen dort fündig zu werden. Es darf aber nicht zuviel kosten.
Was aber nicht heisst, dass der Sub nicht auch schon heut verfügbar ist. Eine kleine Lüge könnt ich von meiner Seite da leichter verkraften als die ständige Wiederholung desselben Lieds. Nämlich: Willst du laut hören bleib im Raum, alles andere ist nur Hintergrundbeschallung. Laut, Bass und zierlich geht nicht. Das ist Physik, also ein Naturgesetz. Das lässt sich nicht aushebeln. Nein, das ist auch nicht gut. Nein, dafür ist die Box nicht gemacht. Mama, bitte versteh doch endlich....ich dreh im Wohnzimmer auch nicht AC/DC dermassen laut auf damit ich im Schlafzimer beim wichsen Konzertlautstärke habe. Subwooferkosten sollten sich halt im Rahmen halten, die Stella light liegt bei ~150-200 ohne Holz. Wenn der Subwooferbausatz 200 Euro kostet und das Einbaumodul bereits inbegriffen ist im Preis wär das absolut machbar. Wenn ich Mehrkosten von sagen wir mal 100€ draufzahlen muss ist das auch im Rahmen. Alles ohne Holz.

Das Thema Sub ist zwar raus aber meiner Meinung nach immer noch die sinnvollste Gangart. Aber gut, da prallen Optik (ich will wohnen) und Akustik ( beim wohnen will ich gut hören) aufeinander. Und nein, andere Boxen gehn nicht.

Vielleicht fällt euch was ein. Gruss und Danke

david
Black-Devil
Gesperrt
#2 erstellt: 24. Mai 2016, 21:54
Hi David,

kniffelige Situation.

Zu 1:
auf "small" wird nicht mehr viel Bass raus kommen aus den LS. Das wäre nur mit Sub eine Lösung.

Zu 2:
Ohne die BR-Unterstützung fehlen einige Dezibel Wirkungsgrad im Bass und das Chassis ist alleine für die Schallabsrahlung zuständig - die Belastung wird also höher.

Zu 3:
Alles unter der Abstimmfrequenz abschneiden per EQ dürfte die ideale Lösung sein. Dafür brauchst du aber ein möglichst gut passendes Filter.

Zu 4:
Siehe "Zu 1".
Wenn es vorwiegend auf Bass und Pegel ankommt, würde ich auch einen Sub in Betracht ziehen. Ich habe damals für meine Eltern einen gebaut, der genau so aussieht wie der Wohnzimmerschrank - der steht heute noch da, obwohl er nicht mehr genutzt wird. Ein Bandpass würde sich da anbieten - auch wenn es diese Bauform nicht mehr allzu oft gibt, man kann das auch ganz gut selbst berechnen.
Vorteil dabei: Man sieht das Chassis nicht und der Wirkungsgrad ist relativ hoch.

Flumme
Stammgast
#3 erstellt: 24. Mai 2016, 22:57
Hallo David,
ich sehe die Sache etwas anders - der W 170 S ist doch ziemlich belastbar. Selbst wenn die Stella mit kontrollierten 100 Watt belastet werden, wird beim W 170 nicht soviel ankommen, dass er stirbt. Kann es sein, dass der sony etwas schwächlich ist und für den Tod der 170 er gesorgt hat? Vielleicht lieber einen vollverstärker als den receiver verwenden. Dann kann mit den Lautsprechern alles so bleiben.
Gruß
Nick
MosiN
Stammgast
#4 erstellt: 25. Mai 2016, 04:49
Danke schonmal

@Nick
Der Sony bringt laut Datenblatt 2x80 Watt. Ich glaub nicht, dass das reicht für einen Hitzetod oder sonstwie elektrisch verursacht. Ich vermute eher ein Signal unter der Abstimmfrequenz der BR-Kiste. Damit würd sich der Töner kaputthuben. Ein kräftigerer Amp könnte die Membranbewegung vielleicht besser kontrollieren, aber ich hab keinen über.

@Oli
Das was du zu 3 geschrieben hast meinte ich bei 1

Wenn ich den BR-Port verschliesse hab ich halt weniger Bass. Damit kann ich leben, vor allem weil mir der eh ein bisschen aufgedickt vorkommt. Die Belastung für den Töner wird aber erst höher wenn man den Pegel wieder angleicht, oder? Ich ziele bei der Massnahme eher drauf ab, der Membran einen zusätzlichen Widerstand durch die Luftfeder zu geben. Im Normalfall wird das wenig bringen aber wenn die Box ein Signal unterhalb der Tuningfrequenz bekommt sollt das schon helfen denk ich mal. Oder lieg ich da komplett falsch? Das würd sich nämlich leicht realisieren lassen. Die Kiste spielt dann aber nicht mehr mit vollem Pegel so tief, das ist klar.

Ich hab mir die Pics vom Bau nochmal angesehen. Damit der BB auf Ohrhöhe kommt hab ich die Box etwas höher gebaut und den Raum als Weichenkammer benutzt. An die Weiche komm ich trotzdem nicht ran, nur an die Zuleitungen. Elektrisch bin ich ja ein Nackerbazl. Drum kanns sein, dass es völliger Unsinn ist was jetzt kommt. Aber könnt man nicht einfach einen Hochpasskondensator vor die Weiche schalten? Oder müsst der in der Zuleitung vom Tieftöner sein, da komm ich ja auch ran. Nur an die Weiche selbst nicht. Drauf gekommen bin ich als ich mir das mit dem Verschliessen vom BR-Port überlegt hab. Also die Kiste auf GHP umwasteln, Timmermanns macht das ja ab und an mal.

Gruss david
Kyumps
Inventar
#5 erstellt: 25. Mai 2016, 06:47

MosiN (Beitrag #4) schrieb:
Danke schonmal

@Nick
Der Sony bringt laut Datenblatt 2x80 Watt. Ich glaub nicht, dass das reicht für einen Hitzetod oder sonstwie elektrisch verursacht. Ich vermute eher ein Signal unter der Abstimmfrequenz der BR-Kiste. Damit würd sich der Töner kaputthuben. Ein kräftigerer Amp könnte die Membranbewegung vielleicht besser kontrollieren, aber ich hab keinen über.


Es geht dabei nicht um Hitzetod oder Kontrolle von Membranbewegung.
Sondern darum dass der Verstärker ins Clipping geht und deswegen das Chassis leidet.
Google mal nach Endstufe und Clipping dann wirst du sehen was dabei passiert.


Wenn ich es richtig im Kopf hab, hat die Stella eine untere Grenzfreq. von 50 HZ bei -10db.
Von daher halte ich auch ein Tothuben unter der Abstimmfrqu. für wahrscheinlicher
Flumme
Stammgast
#6 erstellt: 25. Mai 2016, 11:45

Wenn ich es richtig im Kopf hab, hat die Stella eine untere Grenzfreq. von 50 HZ bei -10db.
Von daher halte ich auch ein Tothuben unter der Abstimmfrqu. für wahrscheinlicher

o.k. das klingt plausibel.
MosiN
Stammgast
#7 erstellt: 25. Mai 2016, 12:44
Wenn der Verstärker ins Clipping geht stirbt doch eher der Hochtöner, in dem Fall der Breitbänder. Oder?
Kyumps
Inventar
#8 erstellt: 26. Mai 2016, 14:22
Amp Clipping mag meines Wissens nach kein Chassis.
Ich wollte nur aufzeigen dass es nicht um Hitze oder Kontrolle ging als der Verstärker angesprochen wurde.
MosiN
Stammgast
#9 erstellt: 31. Mai 2016, 22:15

Kyumps (Beitrag #5) schrieb:

Wenn ich es richtig im Kopf hab, hat die Stella eine untere Grenzfreq. von 50 HZ bei -10db.
Von daher halte ich auch ein Tothuben unter der Abstimmfrqu. für wahrscheinlicher


Aber wo ist die Abstimmfrequenz und ab welcher bzw bis zu welcher Frequenz ist es sinnvoll den Lautsprecher zu beschneiden. Auf der Visatonseite gibt es ein Frequenz und Impedanzdiagramm aber daraus werd ich nicht richtig schlau. Bei 70Hz gibt es ein Impedanzmaxima, unterhalb fällt dann auch der Pegel. Bei etwa 60Hz ist dann -3dB. Würdet ihr den Lautsprecher erst ab 60Hz aufspielen lassen, oder gar höher. Also Frequenzen niedriger als X gar nicht erst ausgeben. Wo würdet ihr den Kompromiss ansetzen?

Meine Spiralino haben bei 55Hz den -3dB Punkt. Ich finde, die hören sich gut an. Also 60Hz find ich jetzt nicht ganz arg. Mir fehlt halt die Erfahrung bei sowas. So ein AV-Receiver trennt mit 12dB/Oct soweit ich das rausgefunden hab. Was eine Oktave ist hab ich auch eine Vorstellung, nur bei der Trennung tu ich mich schwer. Trenn ich also bei 70Hz ist bei 35Hz -12db? Halt ich am Bildschirm ein Lineal ans Diagramm komm ich bei 60Hz auf minus 3dB. Also ungefähr. Gibt zu der Herangehensweise ein OK von einem der sich damit auskennt? Oder bin ich da aufm Holzweg?

Wobei es fraglich ist ob ich das am Amp so gut geregelt bekomm. In der BDA hab ich jedenfalls nichts dazu gelesen. Aus der Erinnerung: Stell ich die Boxen auf "small" werden sie unterhalb 80Hz beschnitten, vielleicht kann man da was einstellen. Komm aber erst am WE dazu.

Gruss david
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