Elegant geschwungene SB18

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audiojck
Inventar
#1 erstellt: 24. Okt 2012, 23:13
Fazit des heutigen Tages:
SB18 können indoor gebaut werden.
Runde Seitenwände sind auch machbar.
Saubermachen nach exzessivem Oberfräseneinsatz bringt keinen Spaß.

Haben heute angefangen ein Paar SB18 zu bauen. Damit's nicht so langweilig wird sollen die Seitenwände rund. Aus Reststücken 16mm MDF für insgesamt gewaltige 4€ haben wir heute die zwei Korpusse (hätte lateinisch corpus mit langem u gedacht, aber Duden sagt Korpusse) fertiggestellt. Benutztes Werkzeug: Stichsäge, Kreissäge, Bohrmaschine und Oberfräse mit Nut- und Bündigfräser.
Eine Innenplatte haben wir mit einem Riesenzirkel aus einem großen MDF-Brett ausgefräst. Das ganze dann noch 5 mal mit dem Bündigfräser kopiert, geht super.
Die Front und Rückwand mit der Kreissäge auf Gehrung geschnitten. Hat ein paar Anläufe gebraucht, aber ist letzten Endes auch geglückt. Dann verleimt und mit Spanngurten verpresst. Hält und nun ist erstmal Ruhe. Demnächst kommen die Außenwände drauf und irgendwann werden auch nochmal Fotos kommen.
Erstmal bin ich nur glücklich, dass das Wohnzimmer wieder für seinem üblichen Verwendungszweck tauglich ist.
otten.l
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 26. Okt 2012, 13:13
Das klingt vielversprechend. Ich bin gespannt.

Ist schon interessant wo man den feinen Staub überall findet, habe am Wochenende ein Paar FT10 mit einem Freund gefertigt. Es war ein langer Kampf mit Staubsauger und Swiffer bis der Raum wieder bewohnbar war...

Gruß Lennart
audiojck
Inventar
#3 erstellt: 26. Okt 2012, 14:22
Morgen geht's weiter. Ein Feedback bezüglich der endgültigen Staubbeseitigung müsste ich nochmal einholen. Wir haben zwar ein bis zwei Stunden nach getaner Arbeit alles sauber gemacht, aber bis endgültig wieder klarschiff ist wird es wohl noch ein bisschen dauern, gerade die nicht sofort sichtbaren Stellen haben wir uns erstmal gespart
audiojck
Inventar
#4 erstellt: 28. Okt 2012, 01:22
Beide SB18 sind dicht. Nun die versprochenen Bilder.
Teils könnten ein paar größere Teile dabei sein, dazu später mehr

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Edit: Geil, Lightroom schmeißt nach dem Raw-Konvertieren Briefmarken raus... Aber für die kleine Doku reicht's.


[Beitrag von audiojck am 28. Okt 2012, 01:24 bearbeitet]
sayrum
Inventar
#5 erstellt: 28. Okt 2012, 10:12
sieht nacher einer intensiven lustigen bausession aus!
audiojck
Inventar
#6 erstellt: 28. Okt 2012, 18:27
Ja, dadurch, dass wir parallel 2 Paare bauen, SB18 und dann noch die "Großen", geht das Ganze etwas schleppend voran. Status jetzt: SB 18 sind dicht, für die anderen ist der Zuschnitt fast fertig.
Chassisausfräsungen fehlen noch.

Zum Bau an sich:
Für die runden Seitenwände (Kreisausschnitt mit Radius 40cm) haben wir auf einer OSB-Platte ein Werkstück und eine weitere Platte, als Auflage für den Zirkel aufgeschraubt. damit wir diesen nachher glatt auf dem Werkstück aufliegen haben.
Für den Zirkel haben wir die Oberfräse mit M5 Gewindeschrauben auf einem Brett aus MDF befestigt. Die Schrauben haben wir mit einem 8er Bohrer rückseitig eingelassen, damit sie nicht auf dem Holz aufliegen. Mit einem großen Nutfräser haben wir dann ein Loch in das MDF gefräst, durch das später der kleinere Nutfräser das Werkstück bearbeiten kann. (Bild 1 und 2).

Den gewünschten Radius haben wir auf dem Fräszirkel ausgemessen (Entfernung zum großen Loch = Radius - halber Durchmesser vom großen Fräser + halber Durchmesser vom kleine Fräser, mit dem die Platte geschnitten wird). An der gemessenen Stelle haben wir ein 5er Loch für eine Schraubenhülse, die wir in der Stärke noch rumliegen hatten gebohrt. Als Führung ist es sinnvoll, einfach eine schmatzend sitzende Stange ohne Gewinde zu nehmen, damit der Zirkel frei gedreht werden kann.

Plan A war dann das Werkstück aufzuschrauben und mit dem Zollstock den Mittelpunkt des Kreises auf der Auflage für den Zirkel zu bestimmen. Dafür haben wir die vorderen und hinteren Ecken der Grundplatte ausgemessen und von da aus so oft den Radius abgetragen, bis wir den Mittelpunkt bestimmt hatten. Mit etwas mitdenken geht das mit insgesamt rund 15 Messungen auf weniger als 1mm genau.
Trotzdem haben wir danach eine schnellere Methode entdeckt: Den Zirkel mit dem richtigen Radius befestigen, ein Stück MDF unterlegen, damit der Zirkel nicht wackelt und einmal den Kreis ungefähr 1mm tief in die Grundplatte ziehen. Danach kann das Werkstück an dieser Fräsung ausgerichtet werden, weil der Fräser durch die Führung immer wieder an der gleichen Stelle vorbeikommt (Bild 4). Danach das Werkstück mit Schrauben fixieren.
Als Vorderkante haben wir die perfekt gerade Maschinenkante genommen. Die Hinterkante haben wir mit der Handkreissäge ausreichend gerade abgesägt.

Die restlichen Innenverstrebungen haben wir hergestellt, indem wir grob zugeschnittene Bretter auf unsere Musterverstrebung aufgeschraubt haben und die Form mit dem Bündigfräser abgefahren sind. Funktioniert gut, bis auf Lärm und Staub.

Tipp: Ich habe nur Restbretter aus dem Baumarkt mitgenommen, weil ich dachte, dass ich sowieso alles selber zuschneide. Es wäre aber sicherlich hilfreich gewesen, sich Bretter mit der passenden Breite zuschneiden zu lassen, damit Vorder- und Hinterkante perfekt parallel sind und nur die Rundungen selber herzustellen. Wegen potentieller geringer Abweichungen der Schablone kann es außerdem hilfreich sein, sich die Oberseite der Verstrebungen zu markieren, dann ist zumindest alles gleich schief. Eine Verstrebung haben wir offensichtlich falschrum eingebaut und mussten so rund 1mm wegschleifen, um die Kanten bündig zu bekommen. Komplett ohne Spiel bekommt man die Zuschnitte als Ottonormalheimwerker nur schwer hin.

Die Innenverstrebungen habe ich dann mit einer Stichsäge Quick and Dirty ausgesägt. Mit ein bisschen mehr Mühe geht's auch schöner. Ich habe einfach in die Ecken Löcher gebohrt und dann von Loch zu Loch gesägt. Für meine größeren habe ich weiter mittig gebohrt und habe die Ecken mit der Stichsäge tatsächlich eckig gemacht. Dauert etwas länger, sieht aber etwa schöner aus. Letzten Endes sieht man es dann hoffentlich eh nie wieder
Verleimt haben wir mit Ponal Fugenleim. Erst das Gerippe: Leim auftragen, ausrichten, Spanngurte anlegen, nochmal prüfen und korrigieren, warten, fertig. Hält bombenfest. Danach haben wir die Seitenwände mit wenig Spiel zugeschnitten, die Kanten am Gerippe eingeleimt und die Platten mit Spanngurten festgezurrt.

Fazit: 40cm Radius sind mit 3mm MDF kein Problem.

Hätte ich mir aufwändiger vorgestellt. Das Bündigfräsen der Kanten ist auf der Rundung nochmal etwas trickreicher, da muss von Hand nachgearbeitet werden.

So ist der jetztige Status. Die SB18 sind aktuell einfach komplett geschlossene Kisten. Jetzt kommen erstmal alle Schichten Seitenwände drauf. 3mm MDF sind mit der Verstrebung schon erstaunlich steif. Mit einer 2. Verstrebung im unteren Bereich würde ich fast überlegen, ob das schon stabil genug ist. So klingt es zumindest auf der unteren Fläche noch hohl. Ich schätze, dass 4 Lagen reichen werden, also 12mm Wandstärke.

Dann kommen die Ausfräsungen für die Chassis (die leicht in die Seitenwände ragen), für das BR-Rohr und die Löcher für das Terminal und ein bisschen Farbe ins Spiel.

Für einen Laien sind runde Seitenwände glaube ich immer eine Abschreckung. Mit ein bisschen Mitdenken und Planen geht das aber recht gut. Wir haben uns bisher keine größeren Schnitzer erlaubt, ich hoffe, dass meine Vorgehensbeschreibung evtl. dem ein oder anderen Nachbauer hilft.

Bisher benötigtes Werkzeug:
Eine Oberfräse ist für diese Methode notwendig. Bei mir hat sich die Einhell Rot Variante (von einem Kumpel) recht gut bewährt. Die Kreissäge habe ich für 30€ inklusive Versand bei Ebay geschossen, die Stichsäge habe ich auch geliehen, aber eine neue ist auf dem Weg
Die Spanngurte habe ich als Restposten bei Ebay gekauft. 8 Stück für rund 35€ inklusive Versand.

Material SB18:
Reststücken 16mm MDF 4€ (haben für beide Korpusse ausgereicht)
Platte 3mm MDF für die Seitenwände 12€ und ein paar zerquetschte.

Dann kommen natürlich noch Sachen wir Leim, Schraubzwingen, Schrauben, Schleifpapier,... Die Kosten für den ganzen Kleinkram sind nicht zu unterschätzen, sind durch die Synergieeffekte durch den gleichzeitigen Bau aber ganz gut aufgeteilt.

Nun aber wirklich Ende... Ich hoffe, dass meine noch etwas unstrukturierten Gedanken dem ein oder anderen helfen.


[Beitrag von audiojck am 28. Okt 2012, 18:29 bearbeitet]
audiojck
Inventar
#7 erstellt: 28. Okt 2012, 18:39
Falls es jemandem hilft habe ich nochmal die Sketchup-Datei der SB18 hochgeladen:

https://docs.google.com/open?id=0BySSnrNfsMtbb0ExaEZhYWRybVU

(Müsste nochmal retrograd die Zustimmung des Urhebers einholen ;))
Brenzensemmel
Stammgast
#8 erstellt: 29. Okt 2012, 14:06
in der Wohnung fräsen was sagen da deine Nachbarn zu ? den Staub wirst du ewig finden habe die SB18 auch machen echt schön Musik die "kleinen"
audiojck
Inventar
#9 erstellt: 30. Okt 2012, 02:40
Die großen Sachen haben wir auf der "Terasse" (eher Terässchen) im Innenhof gefräst. War diesmal nicht bei mir in der Bude, aber die Nachbarn haben noch alle freundlich gegrüßt, als wir draußen am Lärmen waren. Haben uns aber auch an die Zeiten gehalten und die Oberfräsenaktionen alle gut durchstrukturiert in einem Rutsch über die Bühne gebracht.
Die SB18 sind sowei auch komplett. Jetzt noch Bündigfräsen und Chassisausschnitte machen und dann stellt sich noch die Frage, ob mein Kumpel die nun wirklich haben will Hat erstmal nur mitgebaut, weil ich auch bauen wollte. So langsam wird es glaube ich schwer, den Bausatz nicht zu bestellen. Sind echt schon schicke Teile, von der Form her.

Zum Thema Staub. Joa, geht schon... Ne, eigentlich nicht Jedes mal eine Heidenarbeit wieder aufzuräumen und in die Ecken sind wir da noch nichtmal vorgedrungen. Aber wird wieder.
jahnh
Neuling
#10 erstellt: 28. Nov 2012, 18:37
Gibt es schon neue Fotos?

Die ersten 2 SB 18 sollten bald bei mir eintreffen - ich mache mir langsam gedanken über das gehäuse

Sieht gut aus soweit! Weiter so!
audiojck
Inventar
#11 erstellt: 28. Nov 2012, 20:15
Weiter so ist ein gutes Thema...

Im Moment ist gerade stillstand, auch wenn nicht die aktuellen Fotos hochgeladen sind, die liegen aber beim Besitzer der Gehäuse auf dem Rechner. Status: Chassieinfräsungen sind fertig. Gehäuse müssen gespachtelt und lackiert werden, sowie die Löcher für die Einschlagmuttern gebohrt werden. Vorher sollten wir aber erstmal den Bausatz bestellen Nach dem Lackieren festzustellen, das was nicht passt ist wirklich blöd. Jetzt auch schon, aber noch ist es einigermaßen behebbar.
Ich habe sonst auch noch ein paar Fotos von etwas größerem. Die SB18 waren quasi nur das Nebenprodukt meiner ... Trommelwirbel ... Blue Notes!

Aber auch da ist gerade eine kurze Erholungspause angesagt. Die letzte Woche war ich nicht in Berlin, diesen Samstag habe ich leider auch keine Zeit. Alles ein bisschen träge gerade. Jetzt war gerade kurze Pause, weil ich noch einen Spanngurt mehr brauche. Dann kann ich 5 über die "Streben" spannen und 4 jeweils dazwischen. Die erste Seitenplatte musste ich von innen nochmal verspachteln, weil die leider nicht ganz dicht geworden ist. Morgen Abend geht's nochmal in den Baumarkt und dann schaue ich nochmal nach etwas, was im Gegensatz zu Leim die ein oder andere Lücke füllt.

Aber das SB18 Gehäuse ist sonst super geworden. Alles dicht und wirklich schöne Proportionen. Du musst dir nur bewusst sein, dass der Aufwand gegenüber gerade um ein vielfaches steigt. Dafür ist das Ergebnis meiner Meinung nach auch sehr geil.
wurmholz123
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Jan 2013, 19:51
Und bist Du schon fertig? Ich will Fotos sehen.
audiojck
Inventar
#13 erstellt: 21. Jan 2013, 22:17
Muss ich dich leider enttäuschen...

Weihnachten und Erkältung dazwischengekommen, dann letzte Woche eine Prüfung.

Die SB18 sind aber auch nicht meine und der werte Herr kann sich nicht dazu aufraffen, die Chassis endlich zu bestellen.
Geht aber bald weiter. Ich habe ja auch noch die Baustelle Blue Note, die zumindest im Rohbau "schon" fast fertig ist.

Gut Ding will Weile haben, wird aber bald weiter gehen
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