Khatschaturian

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Marthaler
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Jan 2005, 09:13
Wo kann ich etwas über Khatschaturian erfahren? Welche Aufnahmen könnt ihr empfehlen? Habt Ihr Hinweise? Kennt ihr Links?

Freundlich grüßend
Marthaler
ClassicHunter
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Jan 2005, 11:28
sound67
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Jan 2005, 12:36
Am besten, Du sammelst Deine Fragen nach Komponisten und präsentierst Sie dann en bloc, z.B. Welche 100 Werke jener 20 Komponisten könnt ihr in 40 Einspielungen empfehlen ...

Aber mal im Ernst: Ein bischen spezifischer könntest Du schon werden.

Gruß, Thomas
Marthaler
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Jan 2005, 12:46

sound67 schrieb:
Am besten, Du sammelst Deine Fragen nach Komponisten und präsentierst Sie dann en bloc, z.B. Welche 100 Werke jener 20 Komponisten könnt ihr in 40 Einspielungen empfehlen ...

Aber mal im Ernst: Ein bischen spezifischer könntest Du schon werden.

Gruß, Thomas


Aber warum eigentlich? Schreibe ich Dir zu viele Beiträge? Ich frag halt, wenn mir wieder eine Antwort fehlt. Dafür ist, dachte ich, ein Forum da: zum schlendernden Plaudern.

Und außerdem ist es ja weiß Gott nicht so, dass dieses Forum ein Problem mit zu vielen neuen Beiträgen hätte.

Freundlich grüßend
Marthaler
sound67
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Jan 2005, 12:54
Darum geht es nicht: Bei so allgemeinen Fragen bleibt völlig unklar, welche Werke gezielt gesucht werden, und warum, welche Art von Interpretation gesucht wird, ob historische Einspielungen berücksichtigt werden sollen, etc. Wie soll man da konkrete, zielgerichtete Empfehlungen aussprechen?

Ich jedenfalls habe keine Zeit, alle Information zu allen Themen in allen Variationen aufzulisten.

Gruß, Thomas
Peter_H
Inventar
#6 erstellt: 18. Jan 2005, 13:19
Hi,

naja, mit dem Suchbegriff "Khatschaturian" ist klar, daß er nix findet.
Der gute man heist Khachaturian.

Von Ihm stammt zum Beispiel die manchen bekannte Titelmelodie von der TV-Sreie "Onedin-Linie". Ist aus einem seiner Werke...


[Beitrag von Peter_H am 18. Jan 2005, 14:31 bearbeitet]
peet_g
Stammgast
#7 erstellt: 18. Jan 2005, 14:18
Die anerkannte deutsche Schreibweise ist Chatschaturjan. Khatchaturian - die englische/amerikanische.
Peter_H
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2005, 14:32
Ah, nach neuer Rechtschreibung, wie "Ketschapp" statt Ketchup...
GiselherHH
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Jan 2005, 14:40
Ich unterbreche den kleinen Streit um die richtige Schreibweise für zwei CD-Empfehlungen meinerseits.

Grundstock sollte diese CD mit Ausschnitten aus den beiden berühmtesten Balletten unter dem Dirigat des Komponisten sein:

amazon.de

Trotz des Alters wunderbar klingende Aufnahmen mit gehörigem rhythmischem Drive.

Dann noch folgende Aufnahme des berühmten Violinkonzertes (gekoppelt mit einer Referenzaufnahme von Prokofjews "Alexander Newski"-Suite):

amazon.de

Grüße

GiselherHH
Marthaler
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Jan 2005, 15:00
Ahh, Giselher sei Dank. Mehr wollte ich doch nicht! Oder doch: mehr dieser Art.

Freundlich grüßend
Marthaler
walter_f.
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 18. Jan 2005, 15:05

Trotz des Alters wunderbar klingende Aufnahmen mit gehörigem rhythmischem Drive.


Hallo Giselher,

hab ich analog und kann dem nur zustimmen.

Bei 2001 gab's eine Spartacus Gesamtaufnahme auf Berlin Classics - ich hab's leider verpasst. Als LP habe ich noch die alte Melodiya Aufnahme und die Masquerade Suite gekoppelt mit Kabelevskis Comedians unter Kondrashin als Living Stereo Nachpressung (ganz fantastisch).

Grüsse
Walter
AcomA
Stammgast
#12 erstellt: 18. Jan 2005, 15:40
hallo,

khatchaturians violinkonzert mit l. kogan/chicago symphony orch./pierre monteux kann ich auch wärmstens empfehlen (vorher kann man auf dieser living stereo-cd prokofiews alexander nevsky 'ertragen').

außerdem empfehle ich sein klavierkonzert. als referenz (leider mono) gilt immer noch die aufnahme mit william kapell am piano und, wenn mich mein gedächtnis nicht im stich lässt, dem boston symphony orch. unter serge koussevitzky.

was die schreibweise angeht, so gibt es keine feste regel. es handelt sich um einen armenischen namen mit entsprechender aussprache. in das englische oder z.b. deutsche sollte er so geschrieben werden, wie es der korrekten aussprache am nächsten kommt. genauso verhält es sich auch mit namen aus dem iranischen kulturkreis (wo auch viele armenier leben). im prinzip müsste man in erfahrung bringen, wie der komponist seinen namen in lateinischen buchstaben bzw. im englischen geschrieben haben wollte.


gruß, siamak
Marthaler
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Jan 2005, 15:53
Wie auch immer die korrekte Transkription aussehen mag, bei Amazon (Deutschland) - das habe ich gerade mal ausprobiert - findet man die meisten Treffer so: Khachaturian

Und gleich noch eine "spezifische" Frage: Welche empfehlenswerten neueren (!) Aufnahmen des Klavierkonzertes gibt es denn?

Freundlich grüßend
Marthaler


[Beitrag von Marthaler am 18. Jan 2005, 15:53 bearbeitet]
AcomA
Stammgast
#14 erstellt: 18. Jan 2005, 16:08
hallo marthaler,

sei mir nicht böse, aber dein abschlusskommentar bezüglich des komponistennamens ist mal wieder 'typisch deutsch', undzwar eine gewisse arroganz und interesselosigkeit gegenüber fremden kulturen (insbesondere aus dem orient) !


gruß, siamak
Marthaler
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 18. Jan 2005, 16:15

AcomA schrieb:
hallo marthaler,

sei mir nicht böse, aber dein abschlusskommentar bezüglich des komponistennamens ist mal wieder 'typisch deutsch', undzwar eine gewisse arroganz und interesselosigkeit gegenüber fremden kulturen (insbesondere aus dem orient) !


gruß, siamak



Mist! Verständnis!

War gar nicht so gemeint. Ich wollte nur klären, mit welcher Schreibweise man am besten zu einem Ergebnis kommt - da ich es ja selbst nicht wußte und gerade ausprobiert hatte. Was nützt uns die korrekte Transkription, wenn wir mit ihr nicht fündig werden?! Aber jetzt sind alle klüger.

Freundlich grüßend
Marthaler
(der auch Cechov schreibt, nicht: Tschechoff)
AcomA
Stammgast
#16 erstellt: 18. Jan 2005, 16:35
hallo Marthaler,

akzeptiert.


gruß, siamak
teleton
Inventar
#17 erstellt: 19. Jan 2005, 10:35
Abgesehen das bei Khatchturian immmer "voll die Post abgeht", sind die Werke leicht verständlich und absolut mitreißend.
1.) Seine Ballette GAYANEH und SPARTACUS gibt es in Suiten-Fassungen und als Gesamtaufnahme. Hier gibt es keine vom Komponisten vorgeschriebene Suitenfassung - jeder Dirigent stellt seine Suite aus den Ballett-Sätzen zusammen, aber die wichtigen Sätze sind meistens enthalten. Spitzenmäßig ist die schon weiter oben genannte DECCA-Legends-Fassung mit Khatchaturian selbst als Dirigent bei den Wiener Philharmonikern, die es aber auch auf anderen Decca-Einzel-CD´s, gekoppelt mit anderen Werken, gibt.
2.) Das Klavierkonzert und Violinkonzert sind absolute Ohrwürmer.
Beim Violinkonzert empfehle ich die Aufnahme mit David Oistrach (dem das Konzert gewidmet ist) /MoskauerPH/Khatchaturian auf Eurodisc,
beim Klavierkonzert die Aufnahme mit Philippe Entremont/BostonSO/Ozawa auf SONY/CBS.
Ob beide Aufnahmen noch im Katalog geführt werden, weiß ich nicht.
3.) Die Sinfonien Nr.2 und 3 sind nicht oft zu hören, aber hörenswert.
Die Sinf.Nr.2 gibt es bei DECCA mit den WienerPH/Khatchaturian und die 3.Sinf. nur in einer schlechten Aufnahme auf dem Label ASV (gekoppelt mit der 1.Sinf).
Meine alte Eurodisc-LP mit den MoskauerPH/Khatchaturian habe ich vor Jahren mit dem PC digitalisiert und auf CD-R gebrannt, sodaß die damalige Qualität der LP eingefroren ist.
Bei DECCA gibt es eine Doppel-CD mit der Sinf.Nr.2 (Khatchaturian/WienerPH = sehr gut) dem Violinkonzert und dem Klavierkonzert, sowie der Maskerade-Suite(Empfehlenswert). Die Interpretionen des Violinkonzertes (Ricci) und Klavierkonzertes (Alicia de Larrocha) sind ganz gut, aber nicht so toll wie die o.g. mit Oistrach und Entremont.

Das Violinkonzert gibt es noch in einer TOP-Aufnahme mit Isaac Stern/Israel PH/Metha auf EMI.

Die NAXOS-Aufnahme (5,90€) des Klavierkonzertes ist nicht schlecht, aber auch nicht das gelbe vom Ei.
plume
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 19. Jan 2005, 12:14
Wie viele hier schon wissen, kann ich ja mit allerneuesten Empfehlungen niemals mithalten, daher erstens mein Hinweis auf eine alten Einspielung des Klavierkonzerts bei Supraphon:

Antonín Jemelík ist der Pianist. Diese Aufnahme vemeidet - obwohl dies u. U. gegen die Tempobezeichnung des Komponisten geht - jenen etwas "fußmüden" zweiten Gang im Kopfsatz, dessen relative Banalität des "tata taaa - BUMM - tata taaa - BUMM" mir seit Jemelík bei allen anderen Einspielungen (ja, ALLEN) seither als zu lahm erscheint. Chatschaturian selbst war der Meinung, daß die Einspielung von Moura Lympany die richtige sei (alte Decca-Aufnhame) vor allem wohl, weil er die Pianistn selbst in dieser Hinsicht beraten hatte. Wer sich für Jemelíks Aufnahme interessiert möge mir privat schreiben.

Wie schlecht Khatchaturian sein kann sollten sich Verehrer einmal anhand seiner Klaviersonate vor Ohren führen.

Wie transliterieren denn die Franzosen und Italiener den Namen des Komponisten?


Ach ja, bzgl. des Violinkonzerts: nehmt Leonid Kogan wenn ihr ihn findet!


[Beitrag von plume am 19. Jan 2005, 12:16 bearbeitet]
zoe
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 19. Jan 2005, 14:45

plume schrieb:

Wie transliterieren denn die Franzosen und Italiener den Namen des Komponisten?


Also in Frankreich heisst er
Aram Khatchaturian
http://mac-texier.ircam.fr/textes/c00001182/

wer es noch genauer wissen will mit ISO: Hačaturjan, Aram Il´ič [Aram Ilic Hacaturjan] und verschiedenen Ansichten der Lexika:
Khatchatourian, Aram Ilytch (Bordas)
Khatchaturian, Aram Illitch (L) Larousse
Khachaturian, Aram Il´ich (LC) (Library of congress)
Khachaturian, Aram (Il´ich) (NG) New Grove
http://www.mus.ulaval.ca/roberge/gdrm/01-trans.htm

zoe
Marthaler
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Jan 2005, 16:01
Ist doch noch ein richtig toller Thread geworden! Und fast wäre er abgewürgt worden.

Dank euch allen,
freundlich grüßend
Marthaler
teleton
Inventar
#21 erstellt: 22. Aug 2010, 00:48
Liebe HIFI-Forianer,

wird es nicht Zeit hier im HIFI-Forum mal wieder die Post abgehen zu lassen.
Mir ist aufgefallen,dass alte Threads die bereits 2005 eröffnet wurden dann doch stecken geblieben sind.

Den Anfang möchte ich mit einem der interessantesten Komponisten aus Russland (genauer gesagt hier) Armenien machen, der uns eine ganze Reihe fetziger und höchst hörenswerter folkloristischer Werke beschert hat:
Aram Khatchaturian (1903 - 1978)
Einer meiner Lieblinge des 20.Jahrhunderts.

Inzwischen sind wir 5jahre weiter und die Kenntnisse der HIFI-Forianer haben sich erweitert. Von daher ist heute der Kenntnisstand höher und Klassikfreunde, die 2005 noch wenig zu Khatchaturian schreiben konnten, sind heute Feuer und Flamme (wie ich seit eh und je !).


Hier die herausragensten Orchesterwerke:

1. Klavierkonzert (1936); für mich eines der eindrucksvollsten KK des 20.Jahrhunderts. Interssant auch die Interprwtationsvergleiche (ich habe 6 veschiedene Aufnahmen) - später mehr dazu ... wer kennt das Flexaton im 2.Satz, das nicht in allen Aufnahmen verwendet wird ?
2. Violinkonzert (1940), das David Oistrach gewidtmet ist und mit ihm auch die eindrucksvollste Aufnahme erfahren hat (Eurodisc/Melodiya)
3. Cellokonzert (1946), hochvirtuos mit armenischer Folklore bestückt. Nicht schlecht die aufnahme mit Dmitri yablonsky, der ansonsten dirigiert, aber hier das cello bedient (Naxos); aber auch wunderbar die Aufnahme mit Chrine Walewska (Philips).
4. Sinfonien Nr.2 Die Glocken und die tolle Orgelsinfonie (Nr.3), die kein anderer als Kondraschin (Melodiya) besser und eindrucksvollster dargeboten hat.
5. der absolute Ohrwurm, das Ballet Gayaneh, das es auch in mannifachen Suitenfassungenauf CD gibt - wer kenn nicht den Säbeltanz aus dieser fabelhaften Ballettmusik ?
6. Maskerade-Ballett (1944) und Ballettsuiten;
7. Spartacus-Ballett (1954) und Ballettsuiten, das ist Musik, die in der TV-Serie Onedin Line in den 90ern verwendet wurde, ebenfalls bekannt geworden ist ... freilich ist das Original interessanter und absolut hörenswert.

Weitere genauere CD-Empfehlungen lasse ich in Kürze folgen.
Ich hoffe auf rege Resonanz für diesen fabelhaften Komponisten Khatchaturian.
teleton
Inventar
#22 erstellt: 22. Aug 2010, 13:46
Halllo Khatchaturian - Freunde,

dieser Komponist hat mich als Jugendlicher zum ersten mal auf einer Polydor-LP (war abklatsch von DG) fastziniert.
Ich hatte mir die LP wegen Tschaikowsky: Francesca da Rimini gekauft.
Interpreten waren die Leningrader PH / Gennadi Roshdestwensky.
Als ich diese Superaufnahme gehört hatte, drehte ich die Scheibe um um den vermeindlichen Filler zu hören.
Das war eine ziemlich umfangreiche Gayaneh-Suite (aus 10 wichtigen Sätzen bestehend). Ich war phänomenal begeistert und stellte fest, das dies genau meine Musik war. Mit Roshdestwensky hatte ich ohnehin den Glücksgriff getätigt.

Ich wollte mehr von diesem Komponisten hören.
Es folgten in den nächsten Tagen alle wichtigen Orchesterwerke:

Dabei auch eines der imposantesten Klavierkonzerte des 20.Jahrhunderts, das Khatchaturian-Klavierkonzert Des-Dur (1936).
Wieder ein Glücksfall bei der Wahl meiner CBS-Aufnahme, die ich leider nie auf CD bekommen habe:
P.Entremont / Boston SO / Seiji Ozawa (CBS).

Diese Entremont-Aufnahme blieb ewig meine Referenzaufnahme, an der sich alle anderen messen mußten.
Es folgten auf CD einige gute Aufnahmen, doch nie Entremont erreichend, darunter diese:
Alica de Larachocha / .... (Decca, ADD, 70er)
Orebillan / Järvi (Chandos, DDD, 1886)
Oxana Yablonskaya, Moskau SO, Yablonsky (Naxos, DDD, 1995)


**** Später war ich hin und weg, als nun doch mal eine durchschlagende Interpretation an mein Ohr gelangte.
Die CD hatte ich mir wegen der Khatchaturian: Sinfonie Nr.3 mit Kondraschin gekauft (die Aufnahme hatte ich schon auf Eurodisc-LP und einer davon von mir selbst erstellten CD).
Die Remasterkünstler aus Russland verstehen ihr Handwerk und haben diese Aufnahme auf der Melodyia-CD klanglich TOP hinbekommen.


Aram Khachaturian (1903-1978)
Symphonie Nr. 3 für Orgel und Orchester
Klavierkonzert in Des

Yakov Flier, Moskow Philharmonic SO, Kirill Kondrashin
Melodiya , ADD, 1969 (Aufnahmen 1963 und 1966)

Nun folgte die Hörsitzung des Klavierkonzertes mit Yakow Flier.
Die ersten Takte erschienen mir klangtechnisch etwas historisch, doch was ich dann zu hören bekam stockte mir den Atem. Das Klavier ist klangtechnisch gut, das Orchester wirkt in nicht so vollen Passagen manchmal etwas dünn, doch was Kondraschin und Flier zaubern ist einfach als großartig zu bezeichnen. Kondraschin mit seinen Moskauer PH ist eine Wucht und bringt den richtigen emotionalen Druck, dem der mir unbekannte Y.Flier höchst angemessen folgt.
Das ich wieder das, was ich bei den Russen so mag, die ein Werk auf Siedehitze bringen können (gilt für beide Werke auf der Melodyia-CD).
Martin2
Inventar
#23 erstellt: 22. Aug 2010, 15:46
Hallo Wolfgang,

Dein Enthusiasmus in Ehren, aber Khatschaturian gehört wirklich nicht zu meinen Lieblingskomponisten und ob sich daran noch einmal etwas ändern wird?

Ich bin im Besitz zweier CDs, die eine davon wirst Du sicher kennen, es ist diese hier:

jpc.de

Diese ist natürlich mit dem Komponisten am Pult so authentisch wie möglich, trotzdem vermochte mich die 2. Sinfonie nicht zu fesseln.

Gerne lege ich mir aber gelegentlich mal die in dieser Box enthaltene Scheibe ein:

amazon.de

Da ist eine ganze CD diesem Komponisten gewidmet, wobei hier nur Ballettsuiten zum Einsatz kommen. Und diese CD höre ich sehr gelegentlich mal ganz gerne ( und das Royal Philharmonic Orchestra ist ja nicht schlecht). Aber eben doch nur sehr gelegentlich, im allgemeinen ist mir diese Musik, obwohl auf ihre Weise durchaus inspiriert, doch zu vulgär.

Insgesamt kenne ich diesen Komponisten sicher sehr wenig, aber mir ist er auch ehrlich gesagt zu effektvoll und zu wenig nobel. Deshalb hat er mich nie so intensiv interessiert.

Gruß Martin
flutedevoix
Stammgast
#24 erstellt: 23. Aug 2010, 14:34
Kennt noch jemand außer mir diese Naxos-Aufnahmen:




Das Orchester ist nicht schlecht, zwar keine Wiener oder Berliner Philharmoniker, aber immerhin klanglich sehr charakteristisch. Erinnert vom Bläserklang manchmal etwas an die Staatskapelle Dresden. Die Interpretationen des Dirigenten finden den schmalen Grat zwischen folkloristische angehauchtem Kitsch und spätromantisch-folkloristischer Balletmusik. Wie ich finde eine gute Möglichkeit, Khachaturian preiswert kennenzulernen.
Martin2
Inventar
#25 erstellt: 23. Aug 2010, 16:52
Wir haben leider, weil dies Forum nicht immer gut sortiert ist, zwei Khatschaturian Threads. Aus dem anderen ( Khatschaturian -Blut geleckt) zitiere ich bezüglich Naxos Wolfgang ( Teleton)


Die NAXOS-CD war auch für mich eine Quelle um mal das Gayaneh-Ballett kompletter zu haben.
Allerdings war ich von der sehr lahmen Interpretation mit einem russ.Orchester doch sehr enttäuscht. Ich habe zwar viele Sätze aus dem Ballett mit der drei Suiten-CD neu kennengelernt, jedoch die bekannten Sätze waren alle unterbelichtet.
flutedevoix
Stammgast
#26 erstellt: 23. Aug 2010, 17:42
Ich habe mir jetzt aufgrund der negativen Kritiken doch die Mühe gemacht, noch einmal in den Khachaturian bei Naxos hineinzuhören. Es war immerhin doch schon gut ein Jahr her, daß ich sie gehört habe (meine ich jedenfalls)

Bei der Einschätzung des Orchesters bleibe ich dabei. Es ist nichts berauschendes, die Musiker spielen aber homogen und pflegen einen relativ individuellen Orchesterklang, der nicht dem Einheitsbrei westlicher Orchester entspricht. Ich finde es grauenhaft, daß die klanglichen Eigenheiten der verschiedenen Orchester verloren gehen. Immer diese Uniformität

Die Interpretationen der einzelnen Suiten sind meines Erachtens solide. Nicht aufregend, nicht elektrisierend, ich habe mich aber auch nicht abgrundtief gelangweilt. Aber zugegebenermaßen, ich hatte die Aufnahmen besser in Erinnerung.
Wenn mein Fokus mal wieder auf russische Ballettmusik des 20. Jh. fällt, werde ich mir vermutlich auch die Aufnahme mit dem Komponisten am Pult besorgen. Es ist immer interessant, wie der Komponist seine eigenen Werke sieht, auch wenn die Qualität der Orchesterführung manchmal nicht die Qualität des Werkes entspricht. Aber Khachaturian war wohl auch ein vernünftiger Dirigent, den Beiträgen der Forumsteilnehmer zu folge.

Erwähnen sollte man dann doch noch, daß auf den Naxos-CDs viel Musik aus dem Ballett zu hören ist (jedenfalls mehr als auf den meisten anderen Suiten-Zusammenstellungen).
teleton
Inventar
#27 erstellt: 23. Aug 2010, 22:46
Hallo flutevoix und martin,

ja,es gibt zwei Khatchaturian - Threads. Es war Zufall, dass ich Diesen (wo der Name auch noch falsch geschrieben ist) gefunden habe und mich dort angeschlossen habe.

Die von Dir gezeigten NAXOS-Aufnahmen haben mich in der Tat gelangweilt, wie martin richtig aus dem anderen Thread herauskopert hat; und sie befinden sich daher auch nicht mehr in meinem CD-Bestand.
Ich hatte auch gedacht - whow, die ehemaligen Leningrader PH sollten es drauf haben !??!
Aber was der Dirigent daraus machte ist IMO nicht mehr als solide, sondern als langeweiliger Abklatsch zu sehen. Einfach Schade, dass die heutigen russischen Orchester/Dirigenten nicht mehr den Biss von damals haben ...

Welchen Schwung, welche Spannung und Feuer hatte doch bereits meine Erstaufnahme (Polydor) mit Roshdestwensky / Leningrader PH.
Auf CD sind nun wirklich alle mir bekannten Suiten-Sätze aus Gayaneh und Spartacus den Naxos-Aufnahmen vorzuziehen:
1. Roshdestwensky mit Gayaneh (Polydor-LP)

2. Neeme Järvi mit Gayaneh und Maskerade (Chandos) mit dem KK gekoppelt.

3. Khatchturian /Wiener PH (Decca) mit Gayaneh und Spartacus; das ist die von martin abgebildete ganz exqusite Decca-CD, die ich in anderer Kopplung als Doppel-CD habe.

4. Yuri Simom / Royal PO (RPO, 1993, DDD) mit Gayaneh, Spartacus und Maskerade in audiophiler klangtechnik für einen Spottpreis. Diese CD-Serie wird mnchmal für 3Euro/CD angeboten. Ich glaube diese CD ist auch in der Quadromania enthalten.

Aber Schluss mit den Suiten-Fassungen. Nach dem naxos-reinfall wollte ich auch zumindest von Gayaneh das ganze Ballett haben:

Da habe ich erfolgreich zu der RCA-Doppel-CD mit Loris Tjeknavorian / London SO gegriffen:
Gayaneh-Ballett in einer fabelhaft guten feurigen GA (75:44+ 24:29) und von Spartacus die 4 wichtigsten Sätze (24Minuten); von Maskerade auch 4 Sätze.


RCA, 1976, ADD

Hier kann man sich wunderbar seine eigene Suite zusammenstellen, wenn man keine Zeit und Lust auf das ganze Ballett hat; was auf der Hand liegt, denn die Gesamtspielzeit über 2CD habe ich oben angegeben.
(Auch die Naxos-Aufnahmen bieten nicht das ganze Ballett sondern im Falle von Gayaneh die 3 Suiten-Fassung !)
teleton
Inventar
#28 erstellt: 23. Aug 2010, 23:10
Hallo Khatchaturain-Freunde,

im vorigen beitrag bin ich ja mit Naxos ganz schon "ins gericht" gegangen. Aber es gibt auch gutes und hier haben wir mit dem RPO und Serebrier TOP-Musiker zur Verfügung:

Als nächstes möchte ich zum wunderbaren Khatchaturain - Violinkonzert (1940) kommen. Seit 2009 gibt es bei naxos diese Neuaufnahme, die auch das Rhapsodien - Trio bedient - es gibt die Rhasodien für die drei Soloinstrumente und Orchester für Violine, Cello und Klavier.

Nicollas Keckert, Vio / RPO, Jose Serebrier
Naxos, April 2008, DDD

Die CD habe ich auch wegen der mir noch fehlenden Concert - Rhapsody für Violine und Orchester (1961), die knapp 26Minuten dauert, mitbestellt.
*** Diese Neuaufnahme übertrifft in allen Punkten die Naxos - CD mit Martin/Kuchar mit der gleichen Werkkopplung bei weitem.
Keckert und Serebrier gestalten das Violinkonzert sehr detailreich und schmissig. Trotz einiger Einschränkungen später eine sehr gute Aufnahme.
Die NAXOS-CD sollte 2-3dB lauter als andere CD´s gehört werdem, damit sich der TOP-Klang voll entfalten kann (die CD ist etwas moderat aufgenommen).

Aber ...
Wie bei Serebrier in zahlreichen Aufnmahmen üblich bleibt er immer auf dem Teppich, ohne zu Übertreibungen zu neigen und liefert ein detailreiches Dokument (außer bei seinen eigenen Sinfonien (auch auf NAXOS - da geht er "ab wie Harry")).
Damit wird die Interpretation allerdings etwas zu sachlich und die Emotionen bleiben auf der Strecke.
Negativ: Mit dem Schluß des Werkes im 3.Satz kann Serebrier nicht viel anfangen und läßt das Orchester laufen, ohne die Finalspannung aufzubauen; der Solist kann daher auch nicht richtig mitziehen.

Die NAXOS-CD ist natürlich wegen der Concert-Rhapsody (1961), die es in keiner besseren Aufnahme gibt, eine Kaufempfehlung.
Die Concert-Rhapsodie ist dem Geiger Leonid Kogan gewidtmet und gehört zu dem Trio der weiteren Concert-Rhapsodien für Klavier und Orchester und Cello und Orchester aus den 60er-jahren, für die Khatchaturin den Staatspreis der UDSSR erhielt.



**** Meine Lieblingsaufnahme des Violinkonzertes (1940) des Widmungsträgers David Oistrach ist die mit dem Komponisten:
Oistrach/Khatchaturian (Eurodisc), die ich als Vergleich nach vielen Jahren anschließend hörte zeigte, welche Emotionen dieses Werk dann tatsächlich noch hat ... welche Ausdrucksstärke möglich ist.
Trotz des detailreichen Klanges bei Naxos mit Serebrier legt die Eurodisc-CD viele Facetten frei, die bei Keckert/Serebrier und den meisten anderen Aufnahmen untergehen.
Die Eurodisc-CD ist trotz des Alters der Melodiya-Aufnahme sehr gut remastert (es gab klanglich schlechtere Kopplungen auf LP und CD). Khatchaturian ist eine feuriger Dirigent, der seinem Werk bestmögliches angedeihen läßt ohne Details zu überspielen - einfach Klasse.
Wer könnte es auch besser als David Oistrach ?

Ich habe die CD von Eurodisc, finde aber nur diese Abb:

Eurodisc, ADD Stereo

Oistrach hat sein Konzert mit mindestens 6 weiteren Dirigenten aufgenommen ! Die Aufnhmen liegen alle vor, sind aber teils in mono.
Kings.Singer
Inventar
#29 erstellt: 01. Mrz 2012, 10:41
Schönen guten Morgen!

Khachaturians 3. Symphonie "Simfoniya-Poema"/"Orgelsymphonie" habe ich schon länger auf dem Merkzettel, und nun will ich endlich mal einen Kauf in trockenen Tüchern wissen.

Durch ein wenig Probehören bin ich bei folgenden zwei Alternativen stehen geblieben (die alte Stokowski-Aufnahme beispielsweise ist unmöglich - erstens überhastet und zweitens klingt die Orgel irgendwie nach elektronischer Heimorgel, furchtbar!):

Kondrashin, Melodiya
jpc.de

Glushchenko, Chandos
jpc.de

Es sind durchaus Klangmassen, die es bei diesem Werk einzufangen gilt. Daher bin ich auch gegenüber der Melodiya-CD zunächst skeptisch (auch wenn Wolfgang "teleton" sie hier mehrfach begeistert vorgestellt hat)... Großes Orchester, 15 Trompeten, Orgel. Haben das die Melodiya-Techniker überzeugend und homogen bzw. ausgewogen eingefangen (wer hören will wie es sich anhört, wenn Orgel und Orchester auf zwei verschiedenen "Bühnen" spielen, der höre in Stokowski rein). Chandos hat zumindest was den Klang der Aufnahmen anbelangt mehr Referenzen zu bieten. Allerdings konnte ich auch da schon reinhören (arkivmusic.com) und der Klang der Orgel ist da irgendwie etwas indirekt.

Kann evtl. jemand direkt vergleichen?

Viele Grüße,
Alexander.
arnaoutchot
Moderator
#30 erstellt: 01. Mrz 2012, 13:50
Ich hab nur den Kondrashin und kann gerne nochmals ein Ohr reinhalten.

Edit: So, das habe ich jetzt getan. Die Kondrashin-Aufnahme ist von 1969. Musikalisch besteht die einsätzige Symphonie aus drei Teilen: Zuerst ein einleitender Fanfarensatz, bei dem ich komischerweise dauernd an Sylvester Stallone denken muss, wie er in den "Rocky"-Filmen die Treppe des Kunstmuseums in Philadelphia raufjoggt . Der Mittelteil ist balladesk, in der Art wie das berühmte "Love Theme" aus Spartacus. Abgeschlossen wird die 24-minütige Symphonie mit den geballten Kräften der Trompeten, Orgel und des Orchesters. Klanglich ist die Aufnahme von Kondrashin mit einem Wort eher scheusslich. Zwar ist die Orgel recht natürlich eingebettet, aber die lauten Passagen sind völlig übersteuert und verzerren mit deutlich hörbaren Tonbursts und die Trompeten klingen scharf und undeutlich. Schade, inhaltlich ist Kondrashin gut. Ich würde - ohne sie zu kennen -- tendenziell eher zu Chandos raten, da für mich die Verzerrungen akustisch inakzeptabel sind.


[Beitrag von arnaoutchot am 03. Mrz 2012, 17:24 bearbeitet]
teleton
Inventar
#31 erstellt: 07. Mrz 2012, 15:10
Hallo KingSingers und arnaoutchot,

als Khatchaturian-Fan besitze ich beide von KingSingers abgebildete CD´s der Sinfonie Nr.3.

Ich hatte früher zuerst die Kondraschin-Aufnahme, die mir bereits auf der alten Eurodisc-LP "die Socken ausgezogen hatte". Die Klangqualitzät als scheusslich zu bezeichnen finde ich sehr stark überzogen; sicher kein HighEnd aber eine russische Steroaufnahme, die alles bringt, was man benötigt - saubere Orgel, gute Streicher, tolle Pauken !!! - und eine ganz formidable spannede interpretation !

Ich habe dann später als die CD aufkam jahrelang nach einer Aufnahme gesucht. Bin mit einer sauschlechten mit Tjeknavorian (ASV) total entäuscht worden - die Orgel wie ein Kinderörgelchen und viel zu weit im Hintergrund bei mieser Tontechnik.
Ich habe dann auch die Gluschenko-CD (Chandos) erworben und war einigermassen zufrieden, weil die Klangtehnik und auch die Orgel anständig in den Orchesterklang eingebettet ist. Aber das ganz grosse Aha-Erlebnis kam auch nie auf, weil ich immer Kondraschin im Ohr habe ! Gluschenko ist dagegen das berühmte "lauere Lüftchen" !

Wie froh war ich dann später endlich in knisterferier Technik diese formidable Kondraschin-Aufnahme auf Melodiya-CD bekommen zu können. (Ich höre Platten nur noch dann, wenn die Aunahmen wirklich nirgens auf Cd verfügbar sind.) Hier konnte die CD die LP wiedereinmal erfolgreich ablösen.
Von Verzerrungen kann ich bei meiner melodiya-CD-Ausgabe oder meinem SONY-ES-Player nichts negatives berichten. Die fff-Stellen gipfeln in begeisterungswürdigen Aufbäumen von Orchester, Orgel und geilen Pauken - das klingt extreem - aber nicht verzerrt !

Fazit:
Mit welcher Energie, Spannung und Feuer Kondraschin (Melodiya) dieses Wahnsinnswerk präsentiert - das ist noch von keinem Anderen wiederholt worden, auch nicht wenn die Klangtechnik etwas besser war. Ich kann mit der wirklich voll akzeptablen Stereoklangtechnik bei Kondraschin wirklich gut leben - das ist einfach der typisch russische Sound, der sich bei mir für die russischen Orchester aus zahlreichen anderen russischen Melodiya-Aufnahmen mit Kondraschin, Roshdestwensky, Swetlanow und Mrawinsky eingebrannt hat. Ich finds Megaklasse - das ist Gänsehaut pur !

*** Noch ganz wichtig (deshalb bearbeitet):
Die kondraschin-CD bietet die so ziemlich beste auf Cd verfügbare Stereoaufnahme des Khatchaturian-klavierkonzertes mit Y.Flier. (Leider ist meine Favoritenaufnahme mit ntremont/Ozawa (CBS) derzeit nicht mehr verfügbar.)


[Beitrag von teleton am 07. Mrz 2012, 15:21 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#32 erstellt: 08. Mrz 2012, 00:08

teleton schrieb:
Die Klangqualitzät als scheusslich zu bezeichnen finde ich sehr stark überzogen;


Hmm ... ich habe das russische Venezia CD-Reissue aus 2007 mit den Symphonien und den Konzerten. Da das Melodia-Übernahmen sind, kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass es sich dabei um neu bearbeitetes Material handelt. Die Aufnahme der 3. Symphonie - entschuldige, dass ich dabei bleibe - sind insbesondere in den lauten Passagen aber wirklich scheusslich. Insgesamt geht es schon und inhaltlich bin ich voll bei Dir. Vielleicht wurde auch irgendwas bei der Überspielung vermurkst. Ich weiss es nicht. Die Box als Ganzes ist sicherlich inhaltlich das Authentischste, was man von Khachaturian kriegen kann.

Scan 27

Edit: Ich testhöre gerade mal das Violinkonzert mit Oistrach und Khachaturian selbst am Dirigentenpult. Das ist klanglich für eine 1965er Aufnahme tadellos. Muss mal hören, ob die Masquerade mit Kondrashin ebenfalls von 1969 auch so schlecht klingt.


[Beitrag von arnaoutchot am 08. Mrz 2012, 00:26 bearbeitet]
teleton
Inventar
#33 erstellt: 08. Mrz 2012, 11:28
Hallo arnaoutchot,

was die Klangqualität der Kondraschin-Aufnahme der Sinfonie Nr.3 anbetrifft haben wir nun des Rätsels Lösung:
Es ist schlichtweg deine Venezia-Ausgabe schuld.

Ich habe die Kondraschin-Aufnahme bereits auf Eurodisc-LP gehabt (auf seite 2 ist die Cello-Rhapsody mit Rostropowitsch). Schon da hatte ich nie den Eindruck einer aussergewöhnlich miesen Klangqualität; sondern habe den typisch russischen Orchestersound geradezu genossen !

Meine Melodiya-CD-Ausgabe stammt von AAD-2006. Sinfonie Nr.3 und Klavierkonzert klingen eindeutig noch besser als auf LP !

---------------------------------------------

Kleine Story zu Venezia:
In den neunzigern hatte mein Stiefvater seine verkratzte Philips-LP der berühmten Richter/Kondraschin-Aufnahmen der Liszt-KK gegen die CD - Ausgabe tauschen wollen. Leider hatte er damals aus dem jpc-Courier die falsche Ausgabe (nicht von Philips) erwischt, sondern eine Billigausgabe von venezia. Hatte mich damals auch gewundert, dass es sowas überhaupt gibt !??! Urheberrecht u.s.w. ?
Aber jetzt kommts: Die Klangqualität der mir auf LP und CD sehr bekannten Aufnahme klang scheusslich - aber jetzt noch schlimmer - die Abmischung von venezia, dieser bei Philips sonor klingenden Stereoaufnahme, war in MONO...
Soviel zu dem Italoschrott von Venezia !
teleton
Inventar
#34 erstellt: 08. Mrz 2012, 11:45
RE: Violinkonzert D-Moll

das VC D-Moll in der Aufnahme des Widmungsträgers David Oistrach / Grosses RSO der UDSSR Moskau / Aram Khatchaturian (Melodiya/Eurodisc, 1965, ADD)
ist wohl die fabelhafteste Aufnahme des Violinkonzertes. Ein MUSS für jeden Khatchaturian-Fan !

Diese Aufnahme hatte ich auch zuerst auf einer Eurodisc-LP. Auf CD dann später in einer französischen Ausgabe von Harmonia Mundi nach langem Suchen gefunden - soweit OK.
Beim Tamino-Treffen in Troisdorf 2010 bekam ich die deutsche Eurodisc-Ausgabe von einem geschätzten Teilnehmer geschenkt. Ich war überrascht, um wieviel besser diese Eurodisc-Ausgabe dann klanglich gegenüber der Harmonia-Mundi-Ausgabe war und jetzt auch besser als meine alte Eurodisc-LP.
Das sind CD-Schätze über die es sich lohnt zu schreiben !!!
arnaoutchot
Moderator
#35 erstellt: 08. Mrz 2012, 15:07

teleton schrieb:
Soviel zu dem Italoschrott von Venezia !


Jetzt muss ich die Italiener etwas in Schutz nehmen, Venezia ist - so weit ich sehen kann - ein russisches Label und hat mit Italien ausser dem Namen der Stadt nichts zu tun. Scheinbar das Pendant des westeuropäischen Brilliant-Labels, das ja auch so manchen alten Kracher aus den Archiven veröffentlicht.

Wie gesagt, das Violinkonzert klingt recht gut, auch eine Box mit Prokofiew-Aufnahmen war in Ordnung. Die einzige, die mir bislang eben aufgefallen ist, ist die besagte 3. Symphonie. Vielleicht läuft mir die Melodiya-Ausgabe ja mal über den Weg.
Stibbons
Neuling
#36 erstellt: 16. Dez 2015, 13:47
RE: Sinfonie Nr. 3

Nach längerem Winterschlaf dieses Threads hier eine Frage zu den Kondrashin-Aufnahmen: seit Kurzem gibt es eine Doppel-CD mit gleich mehreren Referenzaufnahmen (gerade auch die Rachmaninoff-Aufnahmen):
jpc.de

Das einzig irritierende für mich ist das für die 3. Sinfonie mit 1964 angegebene Aufnahmedatum. Handelt es sich tatsächlich um eine frühere Aufnahme als die oben bereits (zu recht!) gelobte Aufnahme von (angeblich) 1969? Und wenn ja, wie schneidet sie gegenüber dieser ab?

Grüße
Martin
Hüb'
Moderator
#37 erstellt: 28. Aug 2016, 11:34
Hallo da draußen,

jpc.de jpc.de

Aram Khachaturian (1903-1978)
Symphonie Nr. 2
+ Lermotov Suite (Ausz.)

Russian Philharmonic Orchestra, Dmitry Yablonsky
Naxos, DDD, 2006

Aktuell scheint es im Falle von Khachaturians zweiter Sinfonie ein wenig diskographische Bewegung zu geben, kommen doch gerade zwei neue Einspielungen bei cpo sowie Naxos auf den Markt. Das Werk trägt den Titel "Die Glocke", ist in vier Sätze unterteilt und dauert in der mir vorliegenden Yablonsky-Einspielung rd. 48 Minuten. Die Komposition ist eine Art Requiem, entstanden im Sommer 1943, die stark beeinflusst wurde durch das Geschehen des zweiten Weltkriegs. Ein gewisses Maß an Pathos sollte man abkönnen, um an der Komposition gefallen finden zu können. Khachaturian war ein regimetreuer Künstler, entsprechend faßlich und massentauglich sind seine musikalischen Ergebnisse. Dennoch ist hier eine zwar nicht revolutionäre, aber recht eigenständige Stimme zu vernehmen. Ein kraftvolles Werk, mit dem ein Orchester glänzen und sich präsentieren kann. Mir scheint die Interpretation sehr gelungen. Die Komposition gefällt mir, so dass ich irgendwann sicher auch bei der cpo-Produktion zugreifen werde, wenn sie im Preis gesunken ist.

Viele Grüße
Frank
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