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Liszt, Franz: nicht so beliebt?

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Beitrag
teleton
Inventar
#51 erstellt: 10. Mrz 2011, 16:03
Hallo Aladdin,

ich bin immer wieder begeistert über die tiefen Einblickem die Du den Werken gewährst, wenn Du einmal für etwas Feuer gefangen hast.
Das gibt selbst mir als Liszt-Fan seit ewigen Zeiten noch Informationen an Hand, die ich gar nicht bedacht habe.


Ich möchte noch auf einen Fehler hinweisen, den ich bei meinen Liszt-CD-Empfehungen gemacht habe:
Es geht um die Wanderer-Fantasie.
Dies ist natürlich im Original ein wundervolles Klavierwerk von Schubert.
Ich höre aber auch gerne die Fassung für >Klavier und Orchester< die Franz Liszt arrangiert hat.
Diese findet man aber nicht auf der von mir angegebenen CD mit Richter/Kleiber (EMI), dort nämlich die reine Klavierfassung.
Für die Wanderer - Fantasie für Klavier und Orchester sollte man auf die sehr schöne EMI-Aufnahme mit
Michel Beroff / Gewandhausorchester Leipzig / Kurt Masur (EMI) zurückgreifen.
Auch die anderen Liszt-Werke für Klavier und Orchester sind von Beroff/Masur mustergültig eingespielt worden.

*** Hier das Bild der Liszt-GA der Orchesterwerke auf 7CD von EMI:

amazon.de
EMI, 1980, ADD


* EMI hat jetzt 2011 eine Neuauflage auf 5CD mit den Orchesterwerken ohne Klavier aufgelegt. Unsinn, da gerade auch die Klavier-Orchesterwerke in den Aufnahmen bestechend gut sind.

jpc.de


Auch für Musikhörer, die Masur wenig schätzen. Dies ist eines seiner besten Taten - seines Lebenswerkes.


Neben den beiden Klavierkonzerten komponierte Liszt noch sieben weitere Stücke für Klavier und Orchester. "Malédiction", die Fantasie über Berlioz' "Lélio" und die Fantasie über Beethovens "Die Ruinen von Athen" sind frühe Werke, die noch größtenteils die virtuosen Klavierpassagen in den Vordergrund stellen.
Der "Totentanz" hingegen gehört zu den ausgefeiltesten Stücken des Komponisten. Die dies irae Motivik verarbeitet Liszt zu einem diabolischen Feuerwerk.

Die Fantasie über ungarische Volksmelodien ist ein liebliches Stück voller Variation und Einfall.
Neben einer weniger zwingenden Transkription einer Polonaise aus Webers "L'Hilarité" ist vor allem die Schubert Transkription zur "Wanderer" Fantasie ein beachtliches Stück, mit dem Liszt seinem Unmut und seiner Enttäuschung darüber Ausdruck verlieh, dass Schubert selbst nie ein Klavierkonzert komponiert hatte.

Kurt Masur ist eine ausgezeichnete Wahl für die Orchesterwerke des ungarischen Meisters. Seine perfekt spielenden Leipziger werden unter Masurs straffem, fein nuanciertem Dirigat zu wahren Liszt Exegeten. Zurückgreifen kann Masur auf phantastische Solisten - Mitglieder des Gewandhausquartetts, Michel Béroff als kongenialer Pianist, dessen heroisch zupackender Stil den Werken sehr entgegen kommt - und ausgezeichnete Chöre. Gepaart mit der hervorragenden Aufnahmequalität wird diese Box jedem Klassikliebhaber unentbehrlich.
op111
Moderator
#52 erstellt: 02. Mai 2011, 21:02
Erst mal vielen Dank an alle, die sich so engagiert an diesem Thread beteiligt haben!
Einige der empfohlenen CDs haben mich bereits deutlich verarmt.

Durch die Lektüre der Monografien:
Wolfgang Dömling
Franz Liszt

Beck C. H., 02/2011

und
Barbara Meier
Franz Liszt
Rowohlt Taschenbuch, 06/2008

nehme ich gerade einen neuen Anlauf, mich mit Franz Liszt und dessen Werk zu beschäftigen.
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