Schubert: Große C-Dur-Symphonie Nr. 8(9) - gute Aufnahmen?

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Moritz_H.
Stammgast
#51 erstellt: 23. Aug 2011, 13:19

premierenticket schrieb:
Ich habe nunmehr die beiden Neueinspielungen miteinander verglichen:

1. Royal Flemish Philharmonic, Philippe Herreweghe
2. Budapest Festival Orchestra, Iván Fischer

Vorab: Die erste Aufnahme schafft es unter die Lieblingsaufnahmen dieses Werks, die zweite werde ich wohl nur wegen der Deutschen Tänze als Dreingabe in meiner Sammlung behalten.

Immerhin zeigt die Gegenüberstellung beider Einspielungen, wie unterschiedlich das gleiche Werk in unterschiedlichen Interpretationen klingen kann.


@ Hallo Christian, ich danke ebenfalls für Deinen detaillierten Vergleich der beiden Aufnahmen. Ich hatte es bereits geahnt, dass Herreweghe »das Rennen« macht …

Und dann: schönen Urlaub!

Meiner ist soeben vorbei: war 14 Tage im Süden in der Wohnung eines ehemaligen Wiesbadener Schallplatten-/CD-Händlers …
op111
Moderator
#52 erstellt: 23. Aug 2011, 14:59
Hallo zusammen,

Kreisler_jun. schrieb:
Giulini/Chicago ... macht seltsamerweise Wiederholungen im Scherzo und Finale, nicht aber im Kopfsatz, so dass dieser der kürzeste Satz des Werks wird!

meine alte CD dieser Aufnahme habe ich inzwischen zurückbekommen, auch dort dauert der 1. Satz anders als erinnert nur 14:34, also ohne Expositionswiederholung.
1976 Chicago (DG): 14:34, 16:58, 16:12, 11:13 (59:09)
1993 München (Sony): 15:03, 16:43, 11:43, 13:11 (56:44)


zum Vergleich:
Mackerras, Orchestra of the Age of Enlightenment,
London 1987 (Virgin) 16:27, 14:01, 13:40, 15:25 (59:30)
Philippe Herreweghe, Royal Flemish Philharmonic Orchestra,
(Pentatone): 14:37, 13:14, 14:14, 15:53 (57:58)

amazon.de

amazon.de


[Beitrag von op111 am 23. Aug 2011, 15:09 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#53 erstellt: 03. Nov 2011, 23:39
Die "Große Sinfonie in C-Dur" gehört zu meinen Lieblingssinfonien. Ich habe davon bisher aber lediglich eine einzige Einspielung, die Aufnahme von Leonard Bernstein und dem New York Philharmonic (Bernstein Century), welche mir auch sehr gefällt.

Nun bin ich am Überlegen mir eine zweite Aufnahme zuzulegen, diesmal ganz gerne eine in historisch informierter Aufführungsweise. Ob nun mit alten oder modernen Instrumenten ist für mich erstmal zweitrangig.

Bei den HIP-Aufnahmen wurden hier im Thread die Einspielungen von Frans Brüggen (Orchestra Of The 18th Century), Charles Mackerras (Orchestra of the Age of Enlightenment) sowie die neue CD von Philippe Herreweghe empfohlen.

Kennt einer der Anwesenden alle drei Versionen der C-Dur-Sinfonie und kann mir die jeweiligen Vorzüge und Nachteile nennen?

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Pilotcutter
Administrator
#54 erstellt: 04. Nov 2011, 11:51

FabianJ schrieb:
Die "Große Sinfonie in C-Dur" gehört zu meinen Lieblingssinfonien. Ich habe davon bisher aber lediglich eine einzige Einspielung,
[...]
Nun bin ich am Überlegen mir eine zweite Aufnahme zuzulegen,


Zu den genannten Aufnahmen kann ich nichts sagen. Ich habe die Brüggen Box irgendwo, aber nicht präsent.

Aber von einer persönlichen Lieblingssinfonie darf man ruhig einige(!) Einspielungen haben und braucht doch nicht bei der zweiten schon überlegen.

Gruß. Olaf
premierenticket
Stammgast
#55 erstellt: 04. Nov 2011, 14:51

FabianJ schrieb:


Bei den HIP-Aufnahmen wurden hier im Thread die Einspielungen von Frans Brüggen (Orchestra Of The 18th Century), Charles Mackerras (Orchestra of the Age of Enlightenment) sowie die neue CD von Philippe Herreweghe empfohlen.



Die Brüggen-Aufnahme kenne ich nicht, sicher gut. Die anderen beiden sind Spitzenaufnahmen, mit keiner machst du etwas verkehrt. Mackerras "joggt" mehr durch die Partitur, Herreweghe kostet mehr aus - ich würde zur letzteren tendieren !

Viele Grüße

Christian
Joachim49
Inventar
#56 erstellt: 04. Nov 2011, 16:32
Herreweghes Aufnahme ist mit dem Royal Flemish SO (früher: Filharmonie van Antwerpen). Es ist also kein HIP-Orchester (ebensowenig wie in den Beethovensinfonien mit Herreweghe)!Natürlich profitiert das Orchester, dessen Chef Herreweghe viele Jahre war, von der HIP-Erfahrung des Dirigenten.
Ich habe eine Aufführung im Fernsehen gesehen, die mir sehr gut gefallen hat. Herreweghes Schubert 9 ist eher "tänzerisch-schwungvoll-leicht" - grosse dramatische, pathetische Steigerungen, die quasi Bruckner vorwegnehmen werden vermieden. Ob die Aufnahme identisch mit der CD ist, weiss ich nicht, falls die CD live ist vermutlich ja.
mit freundlichen Grüssen
Joachim
Joachim49
Inventar
#57 erstellt: 04. Nov 2011, 16:45
... noch ein kleiner Zusatz: Christian (premierenticket) hat hier (Beitrag 35) Herreweghes Aufnahme ganz vorzüglich charakterisiert. Sehr beeindruckt war ich auch von Nott - Bamberg; mit ihm spielen die Bamberger zweifellos in der 1. Liga mit. Aber auch dies ist nicht HIP. Wünschen würde ich mir, das Zehetmair, der stets mehr dirigiert, sie aufnimmt. Seine Aufführung mit der Niederländischen Kammerphilharmonie ist Spitzenklasse (das Orchester soll übrigens abgeschafft werden, zumindest nach Wunsch der Niederländischen Regierung, der man zutrauen kann, dass sie auch noch das Concertgebouw Orkest auflöst.)
JL
op111
Moderator
#58 erstellt: 05. Nov 2011, 15:12

Joachim49 schrieb:
... noch ein kleiner Zusatz: Christian (premierenticket) hat hier (Beitrag 35) Herreweghes Aufnahme ganz vorzüglich charakterisiert.


Dem schließe ich mich nach wiederholtem Hören an.

Ich nehme Herreweghes ausgezeichnet durchhörbare Wiedergabe in meine Top 5 auf.

Szell Cleveland Orchestra (CBS)
Herrweghe, Royal Flemish Philharmonic Orchestra, (Pentatone)
Mackerras, Orchestra of the Age of Enlightenment, London 1987 (Virgin)
Giulini, Chicago Symphony Orchestra (DG 1976)
Furtwängler, Berliner Philharmoniker, (DG 1944)

Die Wiederholungen in Scherzo und Finale, wie sie seit Giulini Mode geworden sind, verleiden mir allerdings die letzten 2 Sätze zunehmend, so daß ich über gekürzte Kopien nachdenke. Quälende Längen keine himmlischen.
teleton
Inventar
#59 erstellt: 06. Nov 2011, 12:31

Zitat von op111:
Die Wiederholungen in Scherzo und Finale, wie sie seit Giulini Mode geworden sind, verleiden mir allerdings die letzten 2 Sätze zunehmend, so daß ich über gekürzte Kopien nachdenke. Quälende Längen keine himmlischen.


Hallo op111,

in den anderen Schubert - Therads habe ich es mehrfach schon geschrieben, deshalb hier nur kurz:

Wenn Du eine höchst packende und deinen Vorstellungen gemäß deines Zitates erfüllende Aufnahme hören möchstest, dann kann ich nur immer wieder auf die Hammeraufnahme mit Karajan (DG)verweisen (auch die Unvollentete ist dort für meinen Geschmack Megaklasse).

amazon.de
DG, 1965 (Nr.8), 1969 (Nr.9), ADD

Ich will ebenfalls keinen Soft-Schubert hören !
Szell steht dann auch bei mir an 2.Stelle für Schubert, da er ähnlich straff ist ...
McMusic
Inventar
#60 erstellt: 06. Nov 2011, 19:29

teleton schrieb:
DG, 1965 (Nr.8), 1969 (Nr.9), ADD


Hat Karajan die grosse C-Dur denn 3 mal mit den Berlinern eingespielt?

Ich habe nämlich diese hier:

amazon.de

Die enthält die Grosse aus dem Jahr 1968

Und dann hab ich noch diese hier:

amazon.de

Hier ist die Aufnahme aus dem Jahr 1977.

premierenticket
Stammgast
#61 erstellt: 06. Nov 2011, 20:32

McMusic schrieb:

teleton schrieb:
DG, 1965 (Nr.8), 1969 (Nr.9), ADD


amazon.de



Wenn man die Amazon-Klangbeispiele hört, merkt man sofort: Zu schnell, weil: atemlos.

Gruß
Christian
McMusic
Inventar
#62 erstellt: 06. Nov 2011, 21:57
Dem kann ich mich eigentlich nicht anschließen. Atemlos erscheint die Aufnahme für mich keineswegs.

Persönlich empfinde ich aber die 77er Einspielung als die Bessere, wobei es dazu auch konträre Meinungen gibt.
Kreisler_jun.
Inventar
#63 erstellt: 06. Nov 2011, 23:13
Meines Wissens enthalten die "schwarze" und die mit dem tollen Bild seiner Frau dieselbe Aufnahme
McMusic
Inventar
#64 erstellt: 07. Nov 2011, 09:56
Ah, vielen Dank! Ich hatte es fast vermutet.
teleton
Inventar
#65 erstellt: 07. Nov 2011, 13:51
RE: SChubert 9 mit Karajan

Hallo McMusic,

meine DG-CD-Ausgabe aus der Karajan Edition schreibt als Datum für die Sinfonie Nr.9 C 1969. Das tatsächliche Aufnahmedatum ist dann tatsächlich 1968 - wenn es auf deiner schwarzen Großetikettausgabe steht.

Ich besitze auch die spätere EMI-Aufnahme von 1977, die sich in meiner Schubert-GA mit Karajan (EMI) befindet.
Es ist auch eine wirklich gute und angemessene Interpretsation, die sich aber im brio deutlich von der DG-Aufnahme abhebt:
Für meine Klangvorstellungen ist die EMI-Aufnahme 1977 zu langatmig (eben so "normal", wie die meisten Anderen); wirkt auf mich eher altersmilde im Vergleich zur DG-Aufnahme; es fehlt mir das Zupackende Feurige, das die DG-Aufnahme für mich als so umwerfend auszeichnet; und selbst von Klang her wirkt die DG-Aufnmahme viel brillanter als der EMI-Sound aus den besten Tagen der Analogtechnik (sollte man meinen --- ist aber bei EMI leider nicht so).

Nicht nur ich bezeichne diese auf DG als die wirkliche Hammeraufnahme !
flutedevoix
Stammgast
#66 erstellt: 08. Nov 2011, 00:37
Tja, bei Karajan weden wir uns wohl nie einig werden. Auch Schuberts Neunte verliert in der mir bekannten Aufnahme, die fragliche von 1968, eine Dimension, der Orchestersatz ist mir zu unverbindlich zu glatt gebügelt, die Lesart zu stringent vorwärts schreitend.

Vielleicht nicht atemlos wie Christian schreibt, aber auch nicht innehaltend, nicht nach links und rechts schauend. Wenn schon einen großen alten Chefdirigenten der Brliner dann Furtwängler mit der späten (ich glaube 1957) Aufnahme und noch vielmehr der Kriegsaufnahme von 1944. Das ist wirklich eine beklemmende Hammeraufnahme, die mehr als nur eine Dimension aufzeigt.

Szell kenne ich nicht, dürfte aber, wie eigentlich immer eine ausgezeichnete Wahl sein. Von den neueren Aufnahmen ist unbedingt Brüggens Einspielung ein Geniestreich, eben weil sie so viele Farben ausleuchted und bei aller orchestralen Pracht auch noch ganz durchsichtig ist.

Das alles fehlt mir bei Karajan halt zu sehr. Wie eigentlich fast immer bei klassischem oder frühem romantischen Repertoire. Manche Oper und besonders die großen Orchesterschinken wie Alpensinfonie konnte er, Schubert klingt mir zu sehr nach Karajan und zu wenig nach Schubert
op111
Moderator
#67 erstellt: 08. Nov 2011, 18:46

flutedevoix schrieb:
... Karajan... Schuberts Neunte verliert in der mir bekannten Aufnahme, die fragliche von 1968, eine Dimension, der Orchestersatz ist mir zu unverbindlich zu glatt gebügelt, die Lesart zu stringent vorwärts schreitend.
... und darin m.E. noch weit über Toscaninis Lesart hinausgehend. Ich kannte Karajans (vorzüglich aufgenommene!) 9. schon zu LP-Zeiten - die Wiederbegegnung mit der CD fiel auch nicht günstiger aus. Böse(?) Zungen aus meinem Bekanntenkreis bezeichnen sie als glatte Filmmusikbearbeitung.
Wenn schon Fehlinterpretation, dann bitte eine so bestürzende wie die Furtwänglers vom 8.12.1942 (korr.).

Karajans 9. vergleichbar schnelle Aufnahmen (Szell etc.) zeigen das Werk doch meistens kontrastreicher und kantiger. Eine ähnliche gradlinige Hochglanzoberflächenpolitur meine ich auch in Karajans Mahleraufnahmen festzustellen.
Das ist definitiv nicht Karajan at his best .


[Beitrag von op111 am 10. Nov 2011, 18:52 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#68 erstellt: 08. Nov 2011, 22:29
Gibt es eine 1944-er Aufnahme Furtwänglers mit den Berlinern? Die Aufnahme, die auch ich bestürzend finde ist vom 6. Dezember 1942. Die Tonbandaufzeichnungen dieser Aufführung haben nach dem Krieg die Russen 'mitgenommen'.
Die Furtwängler Diskographie auf dem internet
http://fischer.hosti...er-discography-3.htm
kennt keine Schubert 9 von 1944. Sie zählt auf:
1942
1943 (Stockholm, Wiener Ph)
1950
1951
1953 (Salzburg, Wiener Ph)
1953
(wenn nicht anders angegeben in Berlin mit den Berliner Philharmonikern)

Freundliche grüsse
Joachim
flutedevoix
Stammgast
#69 erstellt: 08. Nov 2011, 23:57
Joachim hat recht: die fragliche 9. Ist von 1942, allerdings steht bei mir auf der Hülle 8.12.?
Die Verwechslung kam zustande, da der Fuller, die Freischütz-Ouvertüre von 1944 ist.
Ich hatte die CD lange nicht in der Hand, es ist aber eine der Aufnahmen, die mir derartig durch Mark und Bein gingen, daß ich sie wohl ewig in Erinnerung behalten werde!
op111
Moderator
#70 erstellt: 09. Nov 2011, 19:41

Joachim49 schrieb:
Gibt es eine 1944-er Aufnahme Furtwänglers mit den Berlinern?
... bisher nur in meinem fehlerhaften Gedächtnis - Bruckners 9. wurde 1944, aber der Schubert wurde vom Reichsrundfunk selbstverständlich am 8.12.1942 aufgenommen.

Ich bitte den Fehler zu entschuldigen.
Joachim49
Inventar
#71 erstellt: 09. Nov 2011, 21:10
...es war nicht aus Besserwisserei. Ich hatte Hoffnung, dass es noch eine Schubert 9 mit Dr. Furtwängler gibt.
flutedevoix
Stammgast
#72 erstellt: 10. Nov 2011, 00:35
Na, ich fürchte nach der 1942er 9. Wären alle anderen zwar möglicherweise eindringlich aber eben auch nur ein schaler Abglanz. Diese Beklemmung, diese Emotionalität ist vermutlich eben auch den Umständen geschuldet und auch nur schwer wiederholbar. Eben eine Sternstunde

Einer im Forum hat sinngemäß von einer grandiosen Fehlinterpretation gesprochen. Ganz so heftig würde ich es nicht formulieren wollen, auch wenn vieles in Furtwänglers Interpretation nicht der Partitur entspricht. Wenn aber derartig eindringliche Musik zustande kommt, dann kann ich da darüber hinweg sehen.
Das ist eben das, was sich bei mir bei Karajan nicht einstellt. Diese Geradlinigkeit ohne rechts und links zu schauen, ohne Sinn und Zeit für Nuancen und Zwischentöne zu haben, mag zwar grundsätzlich näher an den Partiturvorschriften sein. Auf der anderen Seite widerspricht sie aber auch wieder der damaligen Interpretationspraxis, wie sie aus dieser Zeit überliefert ist.
Das Fazit für mich kann nur lauten: mehr bestürzende "Fehlinterpretationen" im furtwänglerischen Sinne und weniger breitwandsoundig angehauchte Mißverständnisse im Sinne Karajans.

P.S. Wieder einmal hat Szell einen Baustein in meiner Plattensammlung gesetzt und die Sicht mehr als kompetent ergänzt. Die späte Aufnahme, Dr. Szells Last recording, ist eine großartige Interpretation. Mußte sie mir doch gleich besorgen ;-) Vielen Dank für den Tipp, lieber Mike! Wenn ich wieder etwas Zeit habe und noch mehr davon gehört habe, vielleicht hier einige Gedanken zu dieser Aufnehme
5th_element
Stammgast
#73 erstellt: 11. Nov 2011, 14:12

flutedevoix schrieb:
Na, ich fürchte nach der 1942er 9. Wären alle anderen zwar möglicherweise eindringlich aber eben auch nur ein schaler Abglanz. Diese Beklemmung, diese Emotionalität ist vermutlich eben auch den Umständen geschuldet und auch nur schwer wiederholbar. Eben eine Sternstunde



Es gibt ja diese Furtwängler Box mit den Rias Aufnahmen. Die erscheint jetzt auch noch einmal als LP-Box. In der Inhaltsangabe steht "Schubert 8 & 9". Und es steht dort, dass es sich um Aufnahmen von "1947 bis 1954" handelt.

Ergo müßte er die 9. nach 1942 noch mindestens 1 Mal aufgenommen haben. Oder mache ich einen Denkfehler?

Grüße,
Stefan
Kreisler_jun.
Inventar
#74 erstellt: 11. Nov 2011, 15:06
Mag sein, dass es noch einen anderen Nachkriegsmitschnitt in der RIAS-Box gibt.
Lange Zeit die einzigen erhältlichen waren der Mitschnitt aus dem Krieg (ob nun 42 oder 44, es ist jedenfalls immer derselbe gemeint) und eine DG-Studioaufnahme von 1951.
op111
Moderator
#75 erstellt: 11. Nov 2011, 18:42

5th_element schrieb:
Es gibt ja diese Furtwängler Box mit den Rias Aufnahmen.
Ergo müßte er die 9. nach 1942 noch mindestens 1 Mal aufgenommen haben. Oder mache ich einen Denkfehler?

Nein.

Diese ist neben Audite auch auf Tahra, Archipel u.a. erschienen:
15. Sep. 1953, Titania Palast, Berlin (RIAS)

davor:
30. Aug. 1953, Festspielhaus, Salzburg WPh - EMI, Orfeo u.a.
11/12. 1951, Jesus-Christus-Kirche, Berlin - DG u.v.a.
18. Jun. 1950, Titania Palast,Berlin - Delta u.a.
12.05.1943, Konserthus, Stockholm, Wiener Ph - M&A, Tahra
...


[Beitrag von op111 am 11. Nov 2011, 18:43 bearbeitet]
op111
Moderator
#76 erstellt: 11. Nov 2011, 18:44

Joachim49 schrieb:
...es war nicht aus Besserwisserei.
... habe ich auch nicht so aufgefasst.
silbendrexler
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 22. Feb 2012, 18:35
Schönen guten Abend.

Ich hätte da schon noch 2 Aufnahmen in petto, die bislang keine Erwähnung fanden, und die ich zu meinen Favoriten zähle, sowohl interpretatorisch als auch klangtechnisch.

Da wäre zuerst die Aufnahme von Dohnanyi mit dem Cleveland Orchestra, erschienen 1985 bei Telarc. Die Aufnahmetechnik von Telarc galt in den 80ern als State-of-the-art, auch wenn sie mir, zumal im Vergleich zu Decca, immer etwas mehr in die Breite gezogen, dafür dann aber weniger hallig erschien. Aber das ist gewiss Geschmackssache.
Dohnanyis nimmt Schubert ähnlich wie Mackerras eher von der leichten Seite (mitnichten jedoch auf die leichte Schulter), die Tempi sind allgemein straff gewählt. Im Unterschied zu Mackerras verzichtet Dohnanyi in den Kopfsätzen auf die Wiederholungen, was dem Werk in der Gesamtheit eher zugute kommt. Insgesamt eine wunderbar flüssige Darstellung, zumal des tanzartigen dritten Satzes, der vielleicht das letzte bisschen an Dramatik abgeht.

Die findet man dann eher in meiner zweiten, persönlichen Referenz, nämlich Sandor Vegh mit der Camerata Academia des Mozarteums Salzburg, 1993 bei Capriccio erschienen. Schubert klingt hier alles andere als akademisch, die Tempi sind ähnlich gewählt wie bei Dohnanyi, wenn auch generell ein wenig langsamer. Auch klanglich hat die Aufnahme einiges zu bieten. Ich weiß gar nicht, ob sie aktuell erhältlich ist, aber wie schon an anderer Stelle geschrieben, kaufe ich in letzter Zeit ohnehin fast ausschließlich gebraucht via amazon Marketplace. Nach Vegh Ausschau zu halten lohnt sich.

Nochmals einen schönen Abend allen Vorkommentatoren.
Lutz
Frank1970
Stammgast
#78 erstellt: 23. Feb 2012, 09:07
Hallo Lutz,

Danke für den Hinweis auf Vegh! Habe die Schubert-Sinfonien mit ihm in den 90er-Jahren in der Kölner Philharmonie gehört und war davon sehr begeistert. Bei meiner Suche nach interessanten Interpretationen von Schubert -Sinfonien in den letzten Jahren, habe ich ihn dann aber komischerweise gar nicht mehr im Fokus gehabt. Dabei sind seine Aufnahmen gut und günstig verfügbar. Man hat die Wahl zwischen folgenden zwei Boxen:

jpc.de jpc.de

Viele Grüße
Frank
Joachim49
Inventar
#79 erstellt: 26. Aug 2012, 19:29
http://www.kulturradio.de/zum_nachhoeren/furtwaengler.html
Hier kann man Furtwänglers 1942-er Aufnahme nachhören.
premierenticket
Stammgast
#80 erstellt: 26. Mai 2013, 10:11
Und mal wieder eine Aufnahme gehört - die von Claudia Abbado und dem COE.

amazon.de

Abbados Aufnahme der Schubert-Sinfonien mit dem COE bekommt allgemein eher verhaltene Kritiken. Abbado betont meinem Verständnis nach eher den klassischen Aspekt in Schuberts Musik als den romantischen. Das wirkt sich aus in Form von gleichmäßigeren Tempi, einer ausgewogeneren Klangsprache, einem Absehen von dynamischen Extremen. Schuberts Wanderer schreitet hier eher durch eine sanfte Hügellandschaft denn durch schroffe Klüfte a la Caspar David Friedrich. Das könnte langweilig sein, gerade bei den Dimensionen der C-Dur-Sinfonie. Aufgefangen wird es aber durch die Agilität und Durchhörbarkeit des Chamber Orchestras of Europe, schöne Details in allen Sätzen und einem luftigen Atmen der Musik. Insgesamt eine symphonische Reise, auf der es zwar keine tiefen Einsichten gab, aber schöne Ansichten - ich bin hier gerne mitgereist.

Grüße

Christian


[Beitrag von premierenticket am 26. Mai 2013, 11:12 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#81 erstellt: 26. Mai 2013, 11:08
Hallo!

Das der eher klassische Ansatz bei Schuberts Symphonik nicht unbedingt falsch sein muß belegt ja eigentlich schon Günter Wands Aufnahmen mit dem Kölner RSO aus den 70ger-80ger Jahren.

Das dürfte bei Abbados Interpretationen nicht anders sein.

Zumindestens bei der großen C-Dur sind ohnehinn mehere Deutungen zulässig und ich bin mir sehr im Zweifel ob es überhaupt eine "richtigere" Deutung geben kann.


MFG Günther
premierenticket
Stammgast
#82 erstellt: 26. Mai 2013, 11:15
Hallo Günther,

das sehe ich bei dieser meiner Lieblingssinfonie mittlerweile genauso. Von Furtwängler über Szell bis Herreweghe - hier haben verschiedene Ansätze ihre Berechtigung. Wichtig ist die innere Stimmigkeit. Anders als bei Sibelius, wo es für mich neben Karajan nicht viel gibt, bin ich hier "polygam".

Beste Grüße

Christian
Hörbert
Inventar
#83 erstellt: 27. Mai 2013, 09:43
Hallo!

Schuberts C-Dur mit Karajan habe ich mir bislange noch nicht angehört, bei Sibelius oder Richard Strauß kann ich dir bei Karajan allerdings zustimmen, -das liegt ihm recht gut-.

Neben der schon erwähnten Wand-Interpretation schätze ich bei der großen C-Dur noch insbesondere Otto Klemperer, seine Deutung ist für mich ganz besonders eingängig.

MFG Günther
op111
Moderator
#84 erstellt: 08. Aug 2013, 07:29
Hallo zusammen,

teleton (Beitrag #28) schrieb:
Bei Karajan geht die Post ab, da ist er keine Sekunde unbeteiligt !


nach langem zähem Ringen mit meinem Geldbeutel habe ich auf Wolfgangs Empfehlung endlich die Karajan CD geordert.

jpc.de

Ich bin gespannt.
op111
Moderator
#85 erstellt: 05. Sep 2013, 06:57
Hallo zusammen,
nach mehrfachem Hören der Karajanaufnahme der 9. ( jetzt in der neuen CD-Version) tendiere ich zu einem milderen Urteil als bisher.
Positiv für mich ist das Auslassen der langatmigen Wiederholungen des 3. und 4. Satzes.
Die zügige Wiedergabe erschien mir jetzt nicht mehr so ganz als atemlos wie früher.
Die ältere Szell-Aufnahme wirkt auf mich schroffer, kontrastreicher, das Orchester kammermusikalischer durchhörbar.
Unüberhörbar: Günter Hermanns (DG) hat Karajans Aufnahme den weitaus besseren Klang verschafft.
Ein direkter Vergleich steht noch aus.


[Beitrag von op111 am 05. Sep 2013, 07:00 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#86 erstellt: 06. Nov 2013, 13:23
amazon.de

Die Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott spielen die Sinfonie im gemütlichen Tempo und mit sämtlichen Wiederholungen. Alle Wiederholungen zu spielen ist, meiner Meinung nach, der richtige Weg, denn Schubert hat hier keine Wiederholung zu viel komponiert. Bei einer Spielzeit von einer guten Stunde kommt für mich jedenfalls keine Langeweile auf. Das mit der "himmlischen Länge" trifft hier auf jeden Fall zu. Auch wenn die Dramatik der Musik an den entsprechenden Stellen, wie vor dem Komplettstillstand im zweiten Satz, nicht zu kurz kommt, wird damit auch nicht übertrieben. Auch die Gemütlichkeit und die Melodienseeligkeit, die ich bei Schuberts Musik so schätze, kommen bei dieser Aufnahme nicht zu kurz. Trotz einer guten Stunde Spielzeit ist das für mich keine Sekunde zu lang.
cabarettist
Ist häufiger hier
#87 erstellt: 10. Aug 2014, 17:02
Alter Thread, neuer Post. Fällt mir auf, dass niemand Roy Goodman mit der Hanover Band genannt hat. Hinreißend musiziert! Und ein wunderbarer Balanceakt zwischen lyrischem Schwelgen und spannungsvollen Tempi- und Dynamikführungen. Ein MUST. Grüße
Joachim49
Inventar
#88 erstellt: 10. Aug 2014, 19:48
Na dann werd ich mir den Goodman mal wieder anhören, der verstaubt in den Regalen steht, da es ja auch Frans Brüggen, Jos van Immerseel und Minkowski gibt, wenn man einen Schubert mit historischen Instrumentarium sucht.
Ich lass mich überraschen
freundliche Grüsse
Joachim
op111
Moderator
#89 erstellt: 10. Aug 2014, 20:47
Wenn diese Aufnahme gemeint ist
Franz Schubert (1797-1828 )
Symphonien Nr.1-9
Hanover Band
Roy Goodman
Nimbus, DDD, 1989
jpc.de

kann ich nur abraten. Ich habe die CDs einerzeit auf Empfehlung gekauft.
Über die musikalische Qualität kann ich nicht viel sagen. Eine völlig verunklarende Hallsauce hüllt den Klang des kleinen Ensembles bis zu Unkenntlichkeit ein. Der zu seinem Glück ungenannte "Tonmeister" hat anscheinend (angeblich nur 2 - one point recording? ) ungeeignete Mikros (wahllos?) in ungünstigen Positionen aufgestellt.
In einigen Rezensionen wurde das mit dem Euphemismus "audiophil, weite Räumlicheit" u.a. umschrieben. Speziell bei den beiden letzten, größer besetzten Sinfonien finde ich das Ergebnis kathastrophal.
Wenn es HIP und anhörbar sein soll, sind mir z.B. die Aufnahmen von Brüggen und Norrington als angenehm durchhörbar in Erinnerung.
Ansonsten bietet sich die in der Enstehung befindliche Gesamtaufnahme des Royal Flemish Philharmonic mit Philippe Herreweghe als aktuelle Alternative in zeitgemäßer Tontechnik an.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 11. Aug 2014, 18:46

op111 (Beitrag #89) schrieb:
Eine völlig verunklarende Hallsauce hüllt den Klang des kleinen Ensembles bis zu Unkenntlichkeit ein. Der zu seinem Glück ungenannte "Tonmeister" hat anscheinend (angeblich nur 2 - one point recording? ) ungeeignete Mikros (wahllos?) in ungünstigen Positionen aufgestellt.


Hallo Franz,
Das trifft sicher auch nicht meinen Geschmack war aber leider damals vor paar Jahrzehnten eine zweifelhafte Mode bzw. eigene Defintion von Klangästhetik. (zu weit weg platzierte Mikrofone in Konzertsälen oder gar Kirchen) Hör mal in die Abbado/Mendelssohn-Box von DGG oder manche Karajan/Beethoven Aufnahme aus der Berliner Herz-Jesu (?) Kirche rein, bei langsamen Tempi ist es ja noch halbwegs erträglich aber die schnellen Passagen werden damit wirklich sehr unangenehm zugekleistert das man teilweise keine klare Struktur mehr erkennt...zB schnell wiederholende Staccati nicht mehr gut heraushörbar sind und dann eher nur noch als unruhige Vibration wahrnehmbar sind, schnelle Läufe sich ein wenig überblenden (also die Hallfahne der zuvorgehenden Noten die gerade gespielten Noten überlappen). Da kann die Interpretation noch so gut sein, ab einem gewissen Grad hebt sich das dann durch solche Mängel leider wieder auf.
op111
Moderator
#91 erstellt: 11. Aug 2014, 21:13
Hallo Thomas,
der DG-Tonmeister Peter Burkowitz hat nach 1945 nach einem geeigneten Aufnahmestudio gesucht und nach den damals bekannten Parametern vermessen - ausgewählt wurde die Jesus-Christus-Kirche in Dahlem:
"http://de.wikipedia.org/wiki/Jesus-Christus-Kirche_Dahlem"
Die zu hallige Akustik erwies sich als tückisch, aufnahmetechnisch beherrscht hat sie in erster Linie Karajans DG-Haustonmeister Günter Hermans. Der trieb einen ziemlichen Aufwand mit einer Vielzahl an Stützmikrofonen und entsprechend großem Mischpult. In einer neueren Video-Doku äußert sich HvKs-EMI-Tonmeister Wolfgang Gülich zur problematischen Akustik. Gülich soll mit einem Bruchteil der Mikros zu von Karajan ebenfalls akzeptierten Resultaten gekommen sein ("wo Hermanns 4 Mikros braucht, kommt Gülich mit einem aus").
Ab ca. 1975 hat die DG in der Philharmonie aufgenommen, dort entstand HvKs 2. DG Beethovenzyklus. Deren Akustik scheint auch nicht unproblematisch zu sein, jedenfalls sind die dort entstandenen Aufnahmen oft u.a. etwas zu diffus.
Die Boston Symphony Hall ist ein Beispiel für einen hochproblematischen Hallsumpf.
Toscaninis RCA Studio 8-H wäre vielleicht der polare Gegensatz.
Unangenehm und zumeist unangemessen werden die Resultate, wenn eine bestimmte ("High-End") Philosophie den Blick auf die individuellen Notwendigkeiten verstellt und so zum Dogma wird. Da muß dann auch mal das one-point-Verfahren Orchesteraufnahmen aufgezwungen werden.

Franz


[Beitrag von op111 am 11. Aug 2014, 21:17 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#92 erstellt: 15. Aug 2014, 09:37
Bezüglich Goodman und Schubert hat Franz, der 111., sicher Recht. Ich sehe es nicht ganz so finster, habe auch nicht die technische Kompetenz bezüglich der Aufnahmeverfahren, störe mich aber trotz der frischen Interpretation ebenso - ein wenig zumindest - am Klang und auch an gewissen Intonationsschwächen der dominanten Bläser.

Wolfgang
Stechlin
Neuling
#93 erstellt: 19. Aug 2014, 13:33
Guten Tag,

seit meiner frühen Jugend ist Schuberts Neunte eines meiner Lieblingswerke. Entsprechend oft steht sie bei mir im Regal. Kennengelernt habe ich sie mit Furtwänglers legendärer DGG-Aufnahme von 1951, die zweifellos großartig ist. Und trotzdem klingt sie mir heute immer ein bisschen nach Bruckner ....
Folgende Aufnahmen habe ich - außer Furtwängler - zum Vergleich, in loser Reihenfolge:
Jochum / SdBR (DGG), Toscanini (RCA, 1953), Böhm (DGG, die Studio-Prod. mit den Berlinern), Wand (RCA/HM), Szell (CBS/Sony), Szell (EMI, 1969), Giulini (Chicago SO/DGG), Erich Kleiber (WDR Köln, live), Jeffrey Tate (Staatskap.Dresden), Karajan (EMI, 1947), Karajan (DGG, 1968), Klemperer (EMI), Solti (Decca), Münch (RCA), Kubelik (EMI), Monteux (Boston SO live, Moskau, 9.9.1956) und Monteux (Philadelphia Orchestra live, Philadelphia 1960).
Sie alle haben ihre Meriten, besonders hervorheben möchte ich Böhm und Szell und seiner späten EMI-Version, während Karajan mich mit seinem Parforce-Ritt von 1968 ratlos zurücklässt, bei allem Staunen über die schier unglaubliche Orchester-Leistung). Monteux ist insbesondere in seiner Moskauer Aufführung hervorragend. Schade, dass der Klang zu wünschen übrig lässt.
Keine reicht aber m.E. an die alte Aufnahme von Josef Krips mit dem London Symphony Orchestra von 1958 (Decca) heran. Ich habe in den letzten Wochen praktisch alle oben genannten Aufnahmen noch einmal durchgehört. Fazit: Wenn ich nur eine mit auf die "einsame Insel" nehmen dürfte, so wäre es diese, und keine andere! So schwelgerisch, so herrlich beschwingt klingt das Werk nirgends anders. Ich weiß, es gibt nirgends eine "beste" Aufnahme, da spielt immer der persönliche Geschmack eine Rolle. Doch es ist bestimmt kein Zufall, dass auch sonstwo, wenn irgendwann die Rede auf Schuberts Große C-Dur kommt, immer wieder diese Krips-Aufnahme genannt und gelobt wird. Die Interpretation ist wie aus einem Guss, keinen Moment lässt die Spannung nach. Und am erstaunlichsten: die 56 Jahre alte Aufnahme klingt fast so taufrisch, als ob sie gerade erst aufgenommen worden sei. Dagegen sieht manches Digital-Hochglanzprodukt alt aus!
Wer von den Forumsmitgliedern kennt und schätzt diese Aufnahme ebenfalls?


[Beitrag von Stechlin am 19. Aug 2014, 18:10 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#94 erstellt: 20. Aug 2014, 15:01
Krips wurde im Themenverlauf schon mal früher erwähnt.
Leider hat er ja vergleichsweise wenig aufgenommen. Seine Große C-Dur gehört auch zu meinen Favoriten. Aktuell ist sie in dieser - leider recht teuren - Inkarnation zu haben:

jpc.de

Grüße
Frank
teleton
Inventar
#95 erstellt: 31. Aug 2014, 12:42
Zu Weihnachten 2013 habe ich mir ein wunderbares Weihnachtsgeschenk gemacht, dass mir kurz vorher an anderer Stelle (bei tamino) empfohlen wurde möchte ich hier unbedingt erwähnen:
Schubert - Die Grosse C-Dur mit Mackerras / Philharmonia Orchestra (SIGNUM, 2006, DDD)

Die fabelhafte SIGNUM-CD der Schubert-Sinfonie Nr.9 hatte ich nun noch vor Weihnachten am 24.12 noch erhalten:
amazon.de
SIGNUM, 2006, DDD

Der vollen Begeisterung einiger Klassikhörer konnte ich mich ohen jede Einschränkung nur anschliessen. Was Mackerras aus dem Philharmonia Orchestra raus holt ist erste Klasse. Mein erster Gedanke war, dass ich eigendlich bis auf Szell (SONY) und Karajan (DG) alle weiteren Schubert 9 aussortieren könnte ... aber das sage ich ungern, weil ich Böhm (DG) und auch Bernstein (SONY) dabei habe - und Letztere würde ich schon wegen der Unvollendeten auf gleicher SONY-CD nicht abgeben !

Vom zügigen Grundtempo fühle ich mich gleich an Karajan (DG) erinnert; bis auf dass er alle Wdh weg lässt. Überhaupt verstehe ich nach dieser Mackerras-Hammeraufnahme noch weniger, was ihr (oder eine ganze Reihe von Euch) gegen die Karajan (DG)-Aufnahme habt. Mackerras geht doch mit gleicher emotionaler Härte vor und überzeugt mich mit dem gleichen Gänsehautfeeling. Stahlhart und packend; hier und da ist Karajan noch überdrehter (u.a.im Finale); die Blechbläser sind ebenfalls der Hammer (in beiden Aufnahmen); aber was man schon wegen der Tontechnik bei Mackerras zu hören bekommt, macht diese beinahe Unverzichtbar.
Die Klangquaität der SIGNUM-Aufnahme und die fantastische Durchhörbarkeit des Orchesters und auch (wie versprochen) der traumhaft eingefangen Pauken geht allerdings nochmal darüber hinaus.
Die SIGNUM - CD gehört auch ohne "Wenn und Aber" zu den Audiophilen Sinfonischen CD-Aufnahmen - zu den Unverzichtbaren eigendlich auch.
Hüb'
Moderator
#96 erstellt: 24. Feb 2016, 12:30
Hallo,

jpc.de
Franz Schubert (1797-1828)
Symphonie Nr.9 C-Dur "Die Große"

NDR Sinfonieorchester, Thomas Hengelbrock
Sony, DDD, 2012

Eine gelungene Interpretation, die Kritiken waren durchgehend sehr gut, in gemäßigtem Tempo. Das NDR-Sinfonieorchester spielt sehr transparent und liefert viele Details, die andernorts auch gerne einmal glattgeschliffen werden (hier vielleicht auch durch das langsame Tempo begünstigt, sozusagen der "Celibidache-Effekt").
Auf der anderen Seite hatte ich vor allem ersten Satz ein wenig den Eindruck, dass die Geschwindigkeit zu einem leichten "Auseinanderfallen" der Noten führt und dem Kopfsatz ein wenig der musikalische Fluß abgeht. Das habe ich durchaus schon etwas anspringender und packender gehört, meine ich.

Viele Grüße
Frank
kallix
Stammgast
#97 erstellt: 03. Mrz 2016, 10:13
Ein wunderbare Sinfonie...........

die ihren Namen zurecht trägt - ich habe einige Aufnahmen , allein drei von Mackerras, eine davon wurde noch nicht genannt - auch sehr empfehlenswert :
Bild einstellen hat nicht geklappt, es ist Mackerras mit dem Scottish Camber Orchestra TELARC

Gruss

Kalli


[Beitrag von kallix am 03. Mrz 2016, 10:16 bearbeitet]
op111
Moderator
#98 erstellt: 31. Mrz 2016, 08:12
Die von Kallix genannte Aufnahme ist diese, sie scheint ins Midprice-Segment gerutscht zu sein:
Franz Schubert (1797-1828)
Symphonien Nr.8 & 9
Scottish Chamber Orchestra,
Sir Charles Mackerras
Telarc, DDD, 1998 Ton: Tony Faulkner
jpc.de
Damit hat man bei Mackerras die Qual der Wahl zwischen der HIPen Virgin-Aufnahme aus den 1980ern (die ebenfalls ausgezeichnet klingt, Toning.: Marc Vigars) und zwei neueren Aufnahmen mit "konventionellen" Orchestern.


[Beitrag von op111 am 31. Mrz 2016, 08:20 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#99 erstellt: 01. Jun 2016, 15:20
Hallo,

für's Archiv:

amazon.de

Außerordentlich packend mit weiter Dynamik lässt Herbert Blomstedt in dieser Aufnahme mit dem San Francisco Symphony Orchestra eine kraftvolle und klassische "Große C-Dur" spielen, der es bei aller klanglichen Fülle nicht an Details und Feinheiten mangelt. Rd. 60 Minuten benötigt er - langweilig oder zerdehnt wird es dennoch in keiner Minute. Das SFSO spielt erstklassig und wird dabei von der hervorragenden Decca-Tontechnik (DDD, 1993) getragen. Unter den konventionellen Einspielungen durchaus eine, die allein seelig machen könnte. Großartig!

Viele Grüße
Frank
silbendrexler
Ist häufiger hier
#100 erstellt: 20. Jan 2017, 11:24

Hüb' (Beitrag #99) schrieb:
...Außerordentlich packend mit weiter Dynamik lässt Herbert Blomstedt in dieser Aufnahme mit dem San Francisco Symphony Orchestra eine kraftvolle und klassische "Große C-Dur" spielen, der es bei aller klanglichen Fülle nicht an Details und Feinheiten mangelt...
eine, die allein seelig machen könnte....


Kam Anfang der Woche, Schnäppchen vom Marketplace.
Rückt gleich ziemlich nach oben, ich muss mal nachsehen/-hören, welche da noch mitkommt.
Wand? Krips?
Jedenfalls eine Aufnahme mit Gänsehauteffekt, heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit gehört.
Lenkt mindestens genauso ab, wie während der Fahrt zu telefonieren...


[Beitrag von silbendrexler am 20. Jan 2017, 11:25 bearbeitet]
op111
Moderator
#101 erstellt: 20. Jan 2017, 13:44
Hallo zusammen,

Blomstedt hat seine Auffassung mal bei Deutschlandradio Kultur in einer 2-stündigen Sendung "Interpretationen" (Sonntags 15.05 Uhr) anhand von Beispielen dargestellt. Vielleicht gibt's die ja noch im Archiv. Oft werden diese Sendungen auch wiederholt.

Für mich sind der ungekürzte 3. und 4. Satz viel zu lang.
Da lobe ich mir die Aufnahmen von Szell (CBS) und Karajan (DG1968).
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