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Klassik als Schlachtengetümmel ?+A -A |
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Autor |
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audioklaus
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 23. Apr 2004, 18:14 | |
Hallo Klassik-Forum Ich hoffe , das ich hier richtig bin . Ich möchte mir meine 1. Klassik-CD zulegen , suche aber was ganz bestimmtes . Vor ein paar Jahren habe ich mal etwas über eine Klassik-CD gelesen . Ich glaube sie heißt irgendwie mit 1800 ( 1812 oder 1842 - Jahreszahl -) . Soweit ich mich erinnern kann soll dort eine Schlacht (Napoleon ?)musikalisch dargestellt worden sein . Jetzt interessiert mich , ob es sowas gibt . Z.B. als DVD-Audio ? Wenn nicht dann gerne als CD . Es sollte schon eine eurer Meinung nach gute ( spannende ) Interpretation sein . Natürlich sollte auch die Technik der Aufnahme gut sein , wobei es nicht unbedingt eine spezielle CD ( z.B. Gold-CD oder so was ) sein muß . Ich weiß , es sind viele Wünsche , aber ich denke mal , das Ihr mir dabei helfen könnt . Vielen Dank schon mal im vorraus . Grüße Klaus |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 23. Apr 2004, 18:40 | |
Hallo Klaus, Du bist hier richtig. Das Werk ist die Ouvertüre solenelle "1812" von Tschaikowsky und hat unter Klassikfreunden einen eher "schlechten" Ruf. (Soll Dich aber nicht abhalten es zu kaufen ) Tschaikowky komponierte es 1880 als Auftragsarbeit und mochte es selbst nicht. Er schrieb Darüber:" Die Overtüre wird sehr knallig und lärmend sein. Ich habe sie ohne viel Liebe geschrieben, sodaß ihr künstlerischer Wert wohl gering sein wird." Dennoch erfreut sich die Ouvertüre bis heute höchster Popularität, wenn auch nicht unter Klassikfreunden. Sie wird nämlich gerne zu Demonstration von Stereo-Anlogen benutzt, wegen ihrer Knalligkeit und ihre hohen Pegel eben.. Unter HIFI-Freaks zählt diese TELARC-Aufnahme (aus technischen, nicht aus künstlerischen Gründen) zu den Favoriten. Aber gib acht : Es gibt eine CD und eine SACD Version davon. Nicht verwechseln. Vielleicht kommen weitere Antworten. Grüße aus Wien Alfred BTW: Persönlich habe ich eine "normale" Aufnahme der Deutschen Grammophon Gesellschaft. Chicago Symphony Orchestra unter d.Barenboim. |
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audioklaus
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 23. Apr 2004, 21:56 | |
Guten Abend Alfred_Schmidt Vielen Dank für die schnelle und vor allen Dingen Geschichtlich interessante Antwort . Die von Dir vorgestellte Version ist erstmal Gedanklich gespeichert . Bei amazon habe ich auch die SACD-Fassung ( Hybrid ) gefunden . Dort beschreibt der Rezensist das in der Multichannel-Fassung einem '' ...die Kugeln um die Ohren pfeifen... , ... oder echte Kanonen eingespielt sind ''. Nun gut , das es mit Multichannel funktioniert ist mir klar , ob gut oder schlecht sei mal da hin gestellt . Sind diese Effekte auch in der von Dir genannten CD-Fassung ? (natürlich nicht Multichannel). Vielen Dank MfG Klaus |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 23. Apr 2004, 22:39 | |
Hallo Klaus, Wie schon gesagt ist dieses Werk ein "Schinken" Als solcher wurden auch verschiedene Anforderungen gestellt. Es wird der mißglückte Russland-Feldzug Napoleons von 1812 musikalisch dargestellt. Verarbeitetet wurde russische Folklore, Kirchenglocken, die den Sieg einläuten und immer wieder- die Marsailleise- zumindest deren Beginn, die Fanfaren wurden als Leitmotiv eingesetzt, schließlich die Zarenhymne, die alles hinwegfegt. Original waren gewehrsalben und richtiger Kanonendonner vorgesehen, dies lässt sich naturgemäß nur im Freien realisieren, weshalb in der Regel darauf verzichtet wird. Die Firma Telarc spielte das Werk mehrmals ein, zuert Analog, später als CD, aber immer war sie jene, die echte Kanonen für die Aufnahme einsetzte, und die "Realitätsnähe" betonte, der Schüsse , nicht der Musik, versteht sich. Damit Du verstehst worum es geht: Es ist dies die einzige CD (oder was auch immer) des Labels TELARC die mir erwähnenswert erscheint, ein Kuriosum sozusagen Vergiss aber Bitte niccht, daß nur ca 4 der rund 16 Minuten Spieldauer des Stückes so "spektakulär" sind. Trotzdem: Ich glaube, du wirst zufrieden sein..... Gruß aus Wien Alfred |
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audioklaus
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 24. Apr 2004, 06:14 | |
Guten Morgen also , ich werde mir defenetiv die CD ( Telarc ) zulegen . Das es nicht an allen Ecken und Enden knallt ist mir klar , aber , bitte nicht lachen , was bedeutet - 4 aus 16 min - ? 16 min wird ja wohl nur ein Teil der Gesamtlänge sein , oder ? Gruß Klaus |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 24. Apr 2004, 10:27 | |
Hallo,
Nein, das ist schon die ganze Länge, das ganze ist schließlich keine Sinfonie, sondern eine vom Direktor des Moskauer Konservatoriums 1880 bestellte "Patriotische Ouvertüre", die als Auftragswerk zur Einweihung der Erlöserkathedrale, bzw anlässlich des 25jährigen Regierungsjubiläums von Zar Alexander II. gedacht war (Da der Zar inzwischen einem Attentat zum Opfer fiel, wurde das Werk dann anlässlich der Moskauer Weltausstellung 1882 aufgeführt. Es dauert tatsächlich nur ca 16 Minuten. Deshalb, Du siehst es auf dem Cover, sind auf der CD, wie üblich,weitere kleinere Stücke vorhanden, beispielsweise das wunderschöne "Capricco italien", der Kosakentanz etc. etc. Gruß aus Wien Alfred |
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Cliowa
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 24. Apr 2004, 10:47 | |
Hallo klaus-d Ein nützlicher Ort, um auch in Zukunft CD-Empfehlungen abzuholen ist sicherlich Gramophone (www.gramophone.co.uk). Dort kann man im linken Menü bei "Reviews" dann "Recommended Recordings" Empfehlungen für diverse Werke (nach Komponisten geordnet) finden. Ob die Autoren dort dann deinen Geschmack teilen oder nicht kann sich ja mit der Zeit herausstellen. Für den Anfang ist es aber sicherlich hilfreich. Mittels der Option "Search Gramofile" lässt sich nach einer Registrierung die Datenbank aller von Gramophone getesteten CDs der letzten paar Jahre (mehr als 30'000) abfragen, was bei CD-Empfehlungen von Freunden/Bekannten oder so nützlich sein kann. Man muss sich aber natürlich nicht immer nach den Kritikern richten - viele Forianer ignorieren sie sogar ganz - doch für den Anfang ist das ganz nützlich, um Fehlgriffe zu vermeiden. Gramophone ist sowieso - in meinen Augen - eines der besseren Magazine. Grüsse...Cliowa |
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audioklaus
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 24. Apr 2004, 11:37 | |
Hallo @Alfred Schmidt So , habe mir gerade die von Dir empfohlende CD bei amazon für 19,99 EUR (sogar Versankostenfrei)bestellt . Müßte Dienstag oder Mittwoch hier ankommen . Bin ja mal gespannt . @Cliowa Vielen Dank für den Tip , werde in den nächsten Tagen da mal reinschauen . Also , obwohl das wie gesagt meine Erste CD (Klassik)ist , reite ich im Moment auf einer Welle . Mal sehen was daraus wird . Aber im Freundes-und Bekanntenkreis ist leider nichts mit Empfehlungen da ich der einzigste in diesem Genre bin . Ciao Klaus |
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op111
Moderator |
#9 erstellt: 24. Apr 2004, 23:30 | |
Hallo Alfred, das hast du schön umschrieben, die Aufnahmen von Erich Kunzel kenne ich schon seit der Erstveröffentlichung auf LP. Ein wahrhaft vielseitiger Tonträger. Nur zu einem eignet er sich gar nicht, zum Anhören. Aber man braucht ja manchmal dringend einen Bierdeckel. Gruß Franz PS: Bernsteins alte Sony CD mit den New Yorker Philharmonikern find ich viel erträglicher, sogar Karajans DG-Produktion. Die Topaufnahme kommt natürlich von Leopold Stokowski auf Decca. [Beitrag von op111 am 24. Apr 2004, 23:33 bearbeitet] |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 25. Apr 2004, 00:42 | |
Hallo Franz, Die DGG Produktionen (Barenboim, Karajan) sind ja relativ baßschwach, das ist dann enttäuschend. Da fliegen einem eben dann nicht die Kugeln um die Ohren , wie bei Telarc... Immerhin ist TELARC auf diesem Gebiet Marktführer. Sie haben jetzt ja auch Wellingtons Sieg von Beethoven aufgenommen. Wie immer man zu diesem Werk steht: Beethoven hielt es für eines seiner Besten Ich bin wohl einer der wenigen, die das überhaupt akzeptieren, aber das "He was a yolly good Felloe" und "Rule britannia" von Beethoven verarbeitet -- das hat schon was. Auch die Ouvertüre solenelle 1812 hat ihre Reize, vor allem die zitierte Marseillaise, die dann am Ende quasi erstickt.... Vor über hundert Jahren schreib der Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick über das Werk: "Starken Eindrück dürfte das Werk auch bei einer Aufführung in Paris hinterlassen, alledings in anderer Form als vom Komponisten angestrebt..." Was wiederum die Frage aufwirft: Warum müssen alle Wiener Zyniker sein ????? und ferner: Warum bin ich keiner ??? Fragen über Fragen Gruß aus Wien Alfred Alfred |
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op111
Moderator |
#11 erstellt: 25. Apr 2004, 09:09 | |
Hallo Alfred, wie kann man bei dem Telarc Machwerk eigentlich so ernst bleiben? Die Erstaufnahme von 1978 (?) gehört doch eigentlich in den Schellack Thread. Wie aus dem (Trichter-)Grammophon klingt das Orchester, nur die Kanonen sind "klanglich auf der Höhe der Zeit". Eine Karnevals-CD oder f. den 1. April. Das Orchesterpendant zu "Florence Foster-Jenkins". Gruß Franz |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 25. Apr 2004, 09:54 | |
Hallo Franz !!! Ich verstehe gar nicht wie ein Mensch der die letzten Tage AFAIK häupsächlich Szell aus den 60ern gehört hat. So über eine Aufnahme von 1978 herziehen kann. Aber sei beruhigt. Diese ist hier ist neueren Datums. Hier ein Zizat aus der Kritik:
Mehr kann für Deine Ohren nicht getan werden. Gruß Alfred [Beitrag von Alfred_Schmidt am 25. Apr 2004, 09:56 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#13 erstellt: 25. Apr 2004, 10:11 | |
Alfred:
Hallo Alfred, leider haben hier die CD-Läden (noch) sonntags geschlossen und ich muß leider die Telarc-CD beim Händler im Regal lassen, so kann ich heute nichts für mich und meine Ohren tun. Danke für den ironiefreien ernsten Beitrag. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 25. Apr 2004, 13:59 bearbeitet] |
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Tommy_Angel
Inventar |
#14 erstellt: 27. Apr 2004, 14:28 | |
Hallo, ist da nicht mal bei einer Aufführung mit echtem Feuer ein Theater abgebrannt? |
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