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Rodrigo: Concierto de Aranjuez - welcher Gitarrist / welches Label ?+A -A |
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Autor |
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wolfi16
Inventar |
#1 erstellt: 04. Jan 2004, 00:56 | ||
Hallo, möchte mir demnächst das Concierto de Aranjuez zulegen. Als Tip sagte man mir die Aufnahme mit Pepe Romero / Label Phillips unter Neville Marriner sei Referenz. Wie gut ist denn die Einspielung mit Ricardo Gallén / Naxos ? Mal eine ganz andere, aber ernst gemeinte Frage an die Gitarrenspezialisten: Kann ein Gitarrenkünstler der nicht aus der Klassik kommt, wie z. B. Mike Oldfield od. Steve Morse ein solches Konzert ebenso gut einspielen ? Gruss ... Wolfgang |
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drbobo
Inventar |
#2 erstellt: 04. Jan 2004, 20:21 | ||
Hallo zum ersten Teil der Frage kann ich nichts persönliches sagen, evtl. gibt es aber zumindestens eine Kritik hier http://www.rondomagazin.de/archivinhalt.htm Zur zweiten Frage muss man zwei Dinge trennen. Das technische Können ist auch bei vielen guten Gitarristen der Pop- oder Jazzszene als genauso hoch einzuschätzen. Für eine gelungene Interpretation benötigt man aber mehr als nur technisches Können. Das Wissen um Interpretationsgeschichte, die Begeisterung für das Stück, das Verstehen des Kontext usw. Das selbe gilt natürlich auch umgekehrt, wer den Jazz nicht im Blut hat wird bei allem technischen Können nie ein guter Jazz-Musiker |
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Volkmar
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 04. Jan 2004, 20:29 | ||
Hallo, ich stimmer Drbobo absolut zu. Daher würde ich auf jeden Fall einen Spanier nehmen Ich habe das Stück von Pepe Romero und Christopher Parkening. Pepe Romeros Version hat deutlich mehr Gefühl. Versuch auch Concerto Andaluz zu bekommen. Die ist für vier Gitarren. Bei mir höre ich de Romero Brothers nebeneinander sitzen und spielen - super. |
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die5katzen
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 07. Jan 2004, 21:23 | ||
Von den verschiedenen Interpretationen des Concierto de Aranjuez möchte ich folgende erwähnen: Narciso Yepes Yepes ist besonderes, weil er auf einen 10-Seidigen Gitarre spielt. Er behauptet, dass damit grössere Resonanzen gibt und das ihm genauere Transkriptionen erlaubt. Das Instrument gibt den Komponisten mehr Attraktivität eben wegen den grösseren Resonanzen. Die Interpretationen von Yepes sind nach meiner Meinung sehr romantisch, süss und mit viel vibratos. Als Spanier kennt er sehr gut die spanische Musik. Julian Bream Bream ist der Gitarrenspezialist, welche mir am besten gefällt. Alle seine Interpretationen sind sehr tief und trotzdem voll von Gefühle. Er ist auch ein sehr guter Kenner der spanischen Musik. John Williams Williams ist für mich wie der Teckniker der Gitarrenspezialisten. Eigentlich das ist nicht wahr, es ist nur seine Art zu spielen, in der er viel mehr die Fingernägel benützt. Die Tonfarbe von Williams ist ganz anderes als die von Bream und deshalb bekommt man andere Gefühle beim hören. Ganz genial sind die Platten, in welcher diese beiden Interpreten zusammen gespielt haben. Diese Aufnahmen sind ein muss für jeden Gitarre-Liebhaber: - Together (auch bekannt als Julian & John) - Back Together (Julian & John 2) - Live (2LP) Familie Romero Die Romeros ist eine spanische Familie von Gitarristen, welcher Interpretationen meiner Meinung nach sehr in Richtung Flamenco neigen. Sie zeigen ein starkes spanisches Temperamento, was positive und negative Wirkung hat. Sie sind grossartige Virtuosi aber machen zu viel show. Das ist aber was Heute verlangt wird. |
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wolfi16
Inventar |
#5 erstellt: 08. Jan 2004, 00:45 | ||
@ die 5katzen & alle die geantwortet haben, danke für die ausführlichen Beschreibungen ! Also mir gefallen die Romeros auch am besten beim Flamenco spielen - da kommt Ihr Temperament voll zur Geltung. Leider gibt es einige Konzertaufnahmen nur auf LP - und nicht auf CD, so wie Volkmar letzte Empfehlung. Gruss ... Wolfgang |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 16. Sep 2004, 11:49 | ||
Hallo, die5katzen gibt IMHO eine sehr gute Beschreibung, eigentlich eine Empfehlung. Persönlich bevorzuge ich Narciso Yepes. Paco de Lucia hat auch einen sehr guten Versuch gemacht, allerdings nur für jemand, der auch bei diesem Konzert das permannente Durchscheinen des Vollblut-Flamenco-Guitarreros liebt. Dann vielleicht sogar den Romeros vorzuziehen. Bei Jazz würde ich in diesem Falle keinen Gitarristen nehmen, trotz hervorragenden Könnens und Interpretation, sondern gleich zu Miles Davis gehen. MfG Bernd |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 19. Sep 2004, 14:42 | ||
Hallo Wolfgang, vom technischen Können her oft gar keine Frage. Das "Concierto" ist aber ausdrücklich für klassische Gitarre geschrieben, noch nicht mal speziell für Flamencogitarre. Rodrigo bindet einige Flamencoteile ein, größtenteils handelt es sich aber um ein im spätromantischen Stil geschriebenes Werk. Diese Stilrichtung u. auch die dazugehörende Spielweise liegt nichtklassischen Gitarristen nicht so, meine ich. die5katzen: Familie Romero Die Romeros ist eine spanische Familie von Gitarristen, welcher Interpretationen meiner Meinung nach sehr in Richtung Flamenco neigen. Sie zeigen ein starkes spanisches Temperamento, was positive und negative Wirkung hat. Sie sind grossartige Virtuosi aber machen zu viel show. Das ist aber was Heute verlangt wird. palisanderwolf: die5katzen gibt IMHO eine sehr gute Beschreibung, eigentlich eine Empfehlung. Pepe Romero (sein "kleiner" Bruder Angel ist besser), mag ich persönlich nicht so sehr, aus oben angeführten Gründen. Ich erlebte ihn als Solisten mal live (u. in einem anderen Konzert auch gemeinsam mit Vater u. Brüdern); Er nudelte alles so lieblos herunter.....(aber das war auch nicht in Berlin oder London!) Bernd: Persönlich bevorzuge ich Narciso Yepes. Meinetwegen. J. Bream u. J. Williams, beide hervorragende, vom Ansatz her,(auch wenn sie tolle gemeinsame Aufnahmen gemacht haben), völlig verschiedene Spieler, sind mir für das besagte Konzert zu "klassisch". Bernd: Paco de Lucia hat auch einen sehr guten Versuch gemacht, allerdings nur für jemand, der auch bei diesem Konzert das permannente Durchscheinen des Vollblut-Flamenco-Guitarreros liebt. Dann vielleicht sogar den Romeros vorzuziehen. Paco für mich der beste! Für die Flamencoteile sowieso (die scheinen aber nicht "permanent" durch), aber er ist auch ein fantastischer klassischer Gitarrist! Und dieses Konzert ist nun mal ein klassisches, kein folkloristisches. Meine Wahl! Gruß, Susanna [Beitrag von Susanna am 19. Sep 2004, 14:57 bearbeitet] |
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bukowsky
Inventar |
#8 erstellt: 19. Sep 2004, 15:11 | ||
Mike Oldfield ... hüstel ... naja ... ehem ... ich tippe eher auf Mr. Morse, der sehr viele klassische und folkloristische Elemente in seine Musik einbindet (nicht gerade bei Deep Purple). Hat ja auch schon das eine oder andere klassische Konzert gegeben und auf ein paar ähnlich gearteter CDs ausgeholfen. |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 19. Sep 2004, 15:26 | ||
Hallo Susanna, Susanna schrieb:
genau auf diese Antwort von Dir hatte ich gehofft! Bin ein nahezu glühender Verehrer von Paco (Flamenco), "permanentes Durchscheinen" nehme ich gerne zurück und stelle ihn (nachdem ich jetzt Dein Urteil gelesen habe) in diesem Falle erleichtert und mit Vergnügen Narciso zur Seite. MfG Bernd |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 19. Sep 2004, 15:41 | ||
Hallo bukowsky, verflixt, hätte ich nur, so wie ich es vorhatte, obige Namen gelöscht. Ehrlich: Ich kenne diese Herren nämlich gar nicht u. wollte dem Threadstarter nur einen Gefallen tun. Jetzt muß ich mir aber doch mal was von diesen Gitarristen ausleihen. Gruß, Susanna |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 19. Sep 2004, 15:55 | ||
Hallo Bernd, zu viel der Ehre, was mich betrifft! Die beiden werden sich, Seite an Seite, sicher bestens verstehen, obwohl Yepes (1927 - 1997) jetzt woanders Gitarre spielt. Grüße, Susanna |
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bukowsky
Inventar |
#12 erstellt: 19. Sep 2004, 15:57 | ||
Hallo Susanna, naja ... im Prinzip sind ja auch Welten dazwischen ... aber gerade Mr. Morse ist auf dem Gebiet der Nylon-Saiten nicht völlig unbedarft, wobei wohl der Großteil seiner Aufnahmen mehr in die Folkrock/Rock-Ecke gehören dürfte (war also auch von meiner Saite ... äh ... Seite etwas gewagt). Hier gibts etwas Input: http://www.thehighwaystar.com/rosas/jouni/sm.html http://www.thehighwaystar.com/rosas/jouni/0members/sm1.jpg PS: Mr. Morse ist übrigens in seinem zweiten Leben Pilot und wechselte in der Vergangenheit gelegentlich vom Gitarrenhals ins Cockpit von großen Airlines, wenn ihm das Musikgeschäft auf den Senkel ging. Er hat zusammen mit MusicMan diese nette Gitarre entwickelt mit etwas kürzerer Mensur, die problemlos ins hardcase der meisten Flieger passt. [/offtopic] |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#13 erstellt: 19. Sep 2004, 16:10 | ||
Hallo bukowsky, interessant, so ein Chat zwischen den "Welten"! Er hätte ja auch eine Klappmensur entwickeln können, aber das wäre wahrscheinlich wegen den Saiten problematisch geworden! Witzig auf der Seite die Bezeichnung "Overall Guitar Player" u. dann das Foto dazu! Danke für die Links! Gruß, Susanna P.s. So ganz, na, ich sag' mal "clean" sieht der Junge aber nicht aus. Pilot? Möcht' ich mit dem fliegen? |
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bukowsky
Inventar |
#14 erstellt: 19. Sep 2004, 16:18 | ||
wahrscheinlich ist er auf der Purple-Tour der Cleanste nee, nee, no or less drugs, der braucht seine Sinne zum Spielen. Ist aber auch immer wieder deprimierend, sich solch einen Gitarristen anzusehen. Er ist nicht nur musikalisch und technisch, sondern einfach mit großer Lebensfreude und unglaublicher Leichtigkeit und Energie auf der Bühne. Kann Dir Steve Morse Live in New York aus 92 empfehlen ... vielleicht sollten wir einen Steve-Morse-Thread starten ... |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 19. Sep 2004, 16:45 | ||
Manche behaupten ja, ihre Sinne würden dadurch erst so richtig geweckt!?
Das klingt sehr gut!
Hier oder bei "Euch" drüben? Für hier sehe ich..."schwahahaheigehe still" (hört sich so an - Zauberflöte)! Bevor Einige böse werden: Es gibt hier auch *Overalls*! Gruß, Susanna |
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