HIFI-FORUM » Musik » Klassik » Orchesterwerke » Bruckner, Anton: Sinfonie Nr. 4 | |
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Bruckner, Anton: Sinfonie Nr. 4+A -A |
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Autor |
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prometeo
Stammgast |
#51 erstellt: 13. Jun 2004, 07:53 | |
Ja, also ich finde Wand nicht so besonders. Ich habe unglücklicherweise eine Gesamteinspielung der Bruckner Symphonien gekauft, habe diese aber noch kaum je gehört, denn die Aufnahmen mit Celi sind einfach irgendwie viel besser. Symphonische Musik bevorzuge ich im getragenen, sprich langsamen Tempo. Die Spielzeiten der Wand-Aufnahmen betragen zum Teil gerade mal 60% der Celi-Aufnahmen. Kann sein, dass ich einfach nur ein Gewohnheishörer bin (was ich aber bestreite, da ich mein Gehör regelmässig mit neuem konfrontiere), aber Wand hastet durch die Partitur, kaum hat er einen Gedanken, ein Thema angedacht, bricht er ab und rennt zum nächsten und so weiter. Da komme ich nicht mit. Ich brauche viel Zeit, Atem um Bruckner zu hören. |
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peet_g
Stammgast |
#52 erstellt: 13. Jun 2004, 08:12 | |
Eine weitere Diskussion zu Bruckner ist in vielen Threads parallel auch möglich :-) Ich würde behaupten, die Interpretation seiner Symphonien wäre nicht so sehr vom rubato, sondern viel mehr von der Proporz zwischen den Abschnitten abhängen. Metrische Strukturen, die die Grundlage der Kompositionsarbeit sind, kann man unterschiedlich in ihrer Gewicht werten und mehr offen oder geschlossen die Form gestalten. Und da zeigt sich, daß die handwerkliche Notentreue eines Günter Wand einen tollen Orchesterklang vermitteln kann, so daß Klangfetischisten zufrieden sind. Der eigentliche Sinn der Musik von Bruckner wird dadurch aber nicht zugänglich gemacht. Den Weg zu Gott, wie er sich ihn vorstellte, sollte man nicht bei Wand suchen. Es gibt genügend bessere Beispiele, die zum Teil auch hier genannt wurden. Und da ist u.a. auch wichtig, die Abschlüsse seiner Symphonien ganz genau zu untersuchen, denn es gibt da Probleme mit metrischen Strukturen, die nur durch die Abweichung vom Notentext und durch die Dehnung, die von der Raumakustik abhängig ist, auszugleichen ist. Also letztendlich nur im Konzert. Aufnahmen lassen es nur vorstellen, sich erträumen, finde ich. |
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zoe
Ist häufiger hier |
#53 erstellt: 03. Jul 2004, 18:47 | |
Ha, Da hab ichs getan. Meine Synthesizer aktiviert und die siebte aufgenommen. Schlagzeug dazu und ich gestehs ja eine unvollkommene etwas quäkende Lead, es wird besser werden, aber ein erster Versuch manche Liebhaber werden spucken, aber manchmal... Also das Scherzo http://rad2.u-strasbg.fr/mp3a.htm und der Beginn http://rad2.u-strasbg.fr/mp3a.htm Grüsse aus Strasbourg zoe |
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zoe
Ist häufiger hier |
#54 erstellt: 03. Jul 2004, 18:52 | |
Ah der Link war falsch: das Scherzo http://rad2.u-strasbg.fr/psbeetwaldstbatt.mp3 und der erste Satz http://rad2.u-strasbg.fr/beetpsappassbatt.mp3 |
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AchimC
Ist häufiger hier |
#55 erstellt: 06. Jul 2004, 05:35 | |
Hallo, ich habe folgende Einspielungen der 4.: Inbal Wand (BPO) Skrowaczewski Tintner Böhm (WPO) Karajan Solti Walter Muti Jochum Ormandy Klemperer Barenboim Celibidache Obwohl es viele gute Einspielungen gibt (Skrowaszewski, Böhm,Jochum,Celibidache,Barenboim,Klemperer,Walter...), ragt für mich eine heraus, und das ist die von Wand. Seine Inetrpretation ist für mich die Quintessenz aller guten Eigenschaften der anderen guten: klangschön, dramatitsch aber nicht überschwenglich, ausgewogene Tempi, tolles Orchester - so muss diese Symphonie einfach klingen, finde ich. Die größte Enttäuschung für mich war übrigens die Solti-Aufnahme, die zwar von der Klangqualität gut ist, ansonsten aber für mich schlicht lahm und uninspiriert klingt. Gruß Achim |
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Hilda
Stammgast |
#56 erstellt: 06. Jul 2004, 07:23 | |
Hallo Achim, wie ist Muti? Ist das mit Philadelphia? Gruss Klaus (der sich wegen Solti sowieso immer mit Franz-J. zofft und daher zu diesem Thema schweigt ) |
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op111
Moderator |
#57 erstellt: 06. Jul 2004, 15:01 | |
Hallo Klaus, nach intensiver Lektüre der Partitur habe ich zurzeit die Solti-CD "wiederentdeckt". Die Kölner Wand-Aufnahme kann es mit Bruno Walters Einspielung leider bei weitem nicht aufnehmem. Das Berliner Remake habe ich deshalb auch nicht gekauft. Interessant finde ich auch Ormandy mit dem Philadelphia Orchestra. Gruß Franz PS: Um Solti würdigen zu können, braucht es halt Reife. |
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Hilda
Stammgast |
#58 erstellt: 06. Jul 2004, 15:06 | |
Ich bin ja gerade auch mit Soltis Bruckner 5 & 8 am 'reifen' - bisher hat sich zumindest noch niemand über den Geruch beschwert - meine Frau hat eh chronische Nebenhöhlen... Gruss Klaus der Jungspund |
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AchimC
Ist häufiger hier |
#59 erstellt: 07. Jul 2004, 05:29 | |
Hallo Klaus, Muti ist wie so oft - interpretatorisch unauffällig, durchschnittliche Tempi, stark in den dramatischen Momenten, weiniger stark bei den "leisen Tönen". Für den Preis (EMI-Redline-Serie)und das wie immer ausgezeichnete Orchester kann man aber schlicht mit dieser Einspielung nichts falsch machen - ich finde sie durchaus gelungen! Gruß Achim |
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op111
Moderator |
#60 erstellt: 07. Jul 2004, 08:44 | |
Hallo Achim und Klaus, erschwert werden Vergleich und vor allem das Mitlesen in der Partitur durch die vielen Fassungen der Sinfonie, Jochum, Ormandy, Muti und Solti nehmen die 1886er Version ed. Nowak [1953] Walter, Wand, Karajan, Klemperer bevorzugen die 1881er ed. Haas [1936,1944] @Achim hast du mal die vielen (allein 4 "offizielle")unterschiedlichen Wand Aufnahmen verglichen? Die Kölner finde ich nicht so überzeugend, obwohl oder gerade weil ich mit Wands Bruckner sozusagen aufgewachsen bin. Gruß, Franz |
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cr
Inventar |
#61 erstellt: 07. Jul 2004, 09:17 | |
Die 5.Bruckner mit Solti ist sehr schroff und für manchen vielleicht gewöhnungsbedürftig. Sie scheint etwas zu zerfallen (oder wie es in Kritiken gerne gesagt wird: Es fehlt der große Bogen ) |
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Hilda
Stammgast |
#62 erstellt: 07. Jul 2004, 09:22 | |
Was es mir bei Solti häufig schwer macht (besonders bei Bruckner) ist der IMHO zu brillante Klang im Blech. Da mag ich bei Bruckner 'deutsche' Orchester lieber. Interessant wäre natürlich rauszufinden, wieviel davon an Solti liegt... ich müsste also mal ein paar bruckner sachen gegenhören mit dem CSO ohne Solti. da gibts aber nicht so viel. Barenboims alter Zyklus gibts nur sporadisch einzeln (jedenfalls keine 5 und8), Giulinis CSO Aufnahme würde sich anbieten, aber da ist ja klanglich einiges auszusetzen... Mal schauen. |
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op111
Moderator |
#63 erstellt: 07. Jul 2004, 12:28 | |
Na ja, die Kritiker ... Jedenfalls hat sich Solti sehr spät, Jahre nach seinen ersten Mahleraufführungen, erst auf intensives Zureden von Th. W. Adorno (der ihn schon zu Mahler "bekehrt" hatte) mit Bruckner beschäftigt. Vermutlich deshalb der veränderte detailgenaue Interpretationsanstz, bei dem die Nebenstimmen mehr Deutlichkeit bekommen als z.B. bei Jochum. Gruß, Franz |
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Hilda
Stammgast |
#64 erstellt: 08. Jul 2004, 15:57 | |
Ich verlagere meinen Vergleichs-Thread mal hierhin. Heute abend in der Rotation: Böhm/Wien PO Chailly/Concertgebouw Celi/München Harnoncourt/Concertgebouw Kann wegen Celi länger dauern Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#65 erstellt: 08. Jul 2004, 22:28 | |
Hallo Klaus, stell dir doch einen Wecker. Einen erholsamen Schlaf wünscht Franz |
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Hilda
Stammgast |
#66 erstellt: 09. Jul 2004, 09:15 | |
Hallo Franz, ich bin aus anderen Gründen nicht ganz fertig geworden...:D Wo liegen eigentlich die Hauptunterschiede der Novak und Hass Fassung der vierten? Im ersten Satz ist mir Holzohr ohne Partitur nichts wesentliches aufgefallen... Ich werde mir mal ne Partitur besorgen und detaillierter reinhören. Ich halte Euch auf dem laufenden... Gruss Klaus |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#67 erstellt: 09. Jul 2004, 10:40 | |
Hallo Hilda, Franz, Cr und Achim, ich hoffe ich störe gerade nicht? Ihr hört Bruckner ausschließlich oder überwiegend analytisch? Alle Achtung. Bei Bruckners 4. bin ich Klangfetischist: bevorzuge eindeutig Wand mit BPO. MfG Bernd |
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Hilda
Stammgast |
#68 erstellt: 09. Jul 2004, 11:02 | |
@palisanderwolf
öhm wer hat das wo gesagt??? Kann ich für mich nicht bestätigen. Da ich kein Musiker bin kann ich das eigentlich ja gar nicht - dazu fehlen mir die Kenntnisse. Alles was ich manchmal mache, ist mir mal ne Partitur zu schnappen und vergleichend mitzulesen. Da kommen ganz interessante Dinge dabei raus - das war's auch schon... Was ich gerade mache ist ja kein Musikhören im eigentlichen Sinne. Das mach ich ohne Noten mit einem Gläschen auf der Couch. Ich würde mal behaupten, das machen die anderen genannten ebenso. Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#69 erstellt: 09. Jul 2004, 13:21 | |
Bernd:
Hallo Bernd, danke für die Achtungsbezeugung! Aber was meinst du mit dem Schlagwort: "analytisch"? Weiter: Und was schließt das ein oder aus? Darf man dann z.B. keine G. Wand CD abspielen? Gruß Franz PS: @hilda: Vielleicht ist analytisch, wenn man - wie wir - zu keinem Konsens über Soltis Bruckner kommen kann? [Beitrag von op111 am 09. Jul 2004, 13:25 bearbeitet] |
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Hilda
Stammgast |
#70 erstellt: 09. Jul 2004, 13:37 | |
Aber Franz: willst Du etwa schon aufgeben??? Zum einen ist Solti noch im Rennen und zum anderen bin ich ja noch lange nicht ausgreift... Das läuft doch alles auf eine gemeinsame Musik- und Getränkeanalyse hinaus - ich seh's schon kommen Wenn ich ein paar Gläschen getrunken hab' dann bekommen wir auch Konsens über Solti (wie war das mit dem 'schöntrinken'...????) Klaus |
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op111
Moderator |
#71 erstellt: 09. Jul 2004, 13:50 | |
Hallo Klaus, Solti ist noch im Rennen, das beruhigt mich. Ist Celi noch im Rennen (obwohl das "rennen" nicht passt)? Hat eigentlich mal jemand Kubelik ins Spiel gebracht, dessen 4. ist etwa zu gleichen Zeit wie Soltis 4. erschienen. Kubelik war doch auch mal in Chicago. Leider hat ihn u.a. die gehässige Kritik dort abgeschossen. Zur Partitur: Ich habe nur die Haas-Ausgabe von 1934, die Nowak-Ausgaben sind noch keine publ. domain, oder? Gruß Franz |
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Hilda
Stammgast |
#72 erstellt: 09. Jul 2004, 13:54 | |
Kubelik hab' ich leider nicht mit der Romantischen - dafür aber eine grandiose Neunte auf Orfeo Ich glaube, ich noch Skrowaczewski irgendwo im Keller
was meinst Du mit public domain? Hast Du von der Haas-Ausgabe eine online variante? Gruss Klaus |
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mahlerfreak
Hat sich gelöscht |
#73 erstellt: 09. Jul 2004, 14:05 | |
@Klaus:
Kommt auch immer darauf an, welche Nowak- oder Haas-Version der 4. man hört Scherz beiseite, momentan sind, abgesehen von ein paar Arrangements, diese Versionen der 4. bekannt: 1874 Version (Nowak): aufgenommen u. a. von Gielen und Inbal. Danach komplette Überarbeitung der gesamten Symphonie, wobei Scherzo und Trio komplett neu komponiert wurden. 1878 Version (I-III: Haas Vorlagenbericht; Finale: Haas, Nowak) Danach hat er sich noch einmal an eine Überarbeitung des Finalsatzes gemacht. 1880 Finale (Haas Vorlagenbericht) Das alte Finale müsste das so genannte Volksfestfinale sein, zumindest Tintner hat es für Naxos auch aufgenommen, auch Roshdestvenksy hat es gespielt. 1881 Version (Haas, [Haas]) u. a. Wand Grundsätzlich basiert Haas auf den ersten drei Sätzen von 1878-1880, allerdings wurden nach der ersten Aufführung 1881 noch ein paar Änderungen gemacht, deshalb wird Haas oft auch als 1881 Version bezeichnet. 1886 Version (Nowak) u. a. Solti Nowaks Edition bezieht auch Änderungen ein, die von 1881 bis 1886 stattfanden, allerdings soll es lediglich im Finale signifikante Unterschiede geben: Die Hörner spielen hier in den letzten Takten das Hauptthema des ersten Satzes, was bei 1881 Haas nicht der Fall ist. 1888 Version (1889, Redlich) FURTWÄNGLER und Knappertsbusch Wird zum Teil als letztgültige Version angesehen, auch Haas soll sie als Teil seiner Gesamtausgabe vorgesehen haben. Allerdings gibt es da wohl einige fragwürdige Änderungen gegebüber vorherigen Versionen. Exzellente Website mit wichtigen Links: http://home.comcast.net/~jberky/BSVD.htm Gruß, Gerrit |
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Hilda
Stammgast |
#74 erstellt: 09. Jul 2004, 14:10 | |
Danke für die Aufklärung Gerrit. Den Link kenne ich auch - da hätte ich ja auch schauen können.... Also werde ich mal bei meinem Ersten-Satz-Vergleich keine Unterschiede erwarten. Inbals Version habe ich auch, aber die läuft ausser Konkurrenz, weil ja vor allem im dritten Satz alles gaaaanz anders ist... Gruss Klaus [Beitrag von Hilda am 09. Jul 2004, 14:11 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#75 erstellt: 09. Jul 2004, 14:27 | |
Im 3. und 4. Satz sollte mehr an Unterschieden zu erwarten sein. Bei der 8. ist alles wg. der Kürzungen viel schwieriger. Vor allem für den mitlesenden Analytiker . Gruß, Franz |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#76 erstellt: 09. Jul 2004, 20:56 | |
Hallo, Ihr "Lieben" darf (kann) ich ja nicht sagen? Hatte ich das Fragezeichen vergessen???? Ah, doch nicht.. Also "analytisch": mit Partitur auf dem Schoß und einem Glas Wein in der Hand. Meine Achtung ist eher noch gestiegen. Ich hoffe, Ihr verkraftet das. Gruß Bernd |
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Hilda
Stammgast |
#77 erstellt: 12. Jul 2004, 07:48 | |
Huhu, nachdem ich beinahe einen Ehekrach provoziert habe ("wenn ich noch einmal dieses Hornmotiv höre, flippe ich aus..."), bin ich gestern abend doch noch per Kopfhörer mit meiner ersten Runde Bruckner 4/I fertig geworden. Vorab - ich bin kein Musiker, kein Musikwissenschaftler und kein begnadeter Partiturlesender 'Analytiker' Ich habe vergleichend durchgehört und versucht, die Aufnahme rauszufinden, die mir am Besten das wiedergibt, was ich meine in der Partitur gelsen zu haben Die Konkurrenten: Jochum/Dresden Jochum/Berlin Haitink/Concertgebouw Harnoncourt(Concertgebouw Chailly/Concertgebouw Solti/Chicago Karajan/Berlin Sinopoli/Dresden Wand/WDR Wand/NDR Böhm/Wien Celibidache/München Interessanterweise ziemlich schnell aus dem Rennen war Jochum - da empfand ich die bereits an anderer Stelle diskutierten (willkürlichen?) Tempowechsel als unangenehm. Wand und Haitink blieben mir eher blass, wobei Wands NDR Aufnahme IMHO vorzuzihen ist. Harnoncourt muss ich vielleicht nochmal in Ruhe anhören - der hat sehr viel schöne Stellen drin (2. Thema), allerdings ist hier manchaml das Blech mir dann doch zu sehr in den Gesamtklang integriert - übrigens ein Problem in dieser Symphonie. Wenn man so mitliest, könnte man schon von einem Hornkonzert sprechen. Allerdings gibt es auch viele wunderschöne Stellen der Holzbläser, die nicht unbedingt als Anti-Klimax wirken sollten... Was das Blech betrifft, ist mir noch aufgefallen, daß sehr häufig die Trompeten und Posaunen in f notiert sind, währedn die Hönrer im fff röhren sollen - das kommt auch nicht bei jeder Aufnahme raus. (Meine Partitur basiert übrigens auf Haas) Positiv überrascht war ich von Celibidache - der ist im ersten Satz auch nur etwa drei Minuten langsamer (21 min.) als das Gros der Aufnahmen (18 min.), nur Böhm ist ähnlich langsam (20 min). Er läst recht 'interessant' phrasieren und bringt den majestätischen Charakter des ersten Satzes gut zur Geltung. Wenn ich mir aber anschaue, daß er für den letzten Satz 27 min braucht, dann wird's mir schon anders - aber das ist ein Thema für später. Ebenfalls eine Überraschung für mich war Sinopoli - bei dem hat mir die Balance zwischen Blech und dem Rest mit am Besten gefallen (ich liebe die Dresdner sowieso ). Solti ist auch sehr schön im Tempo und in der Durchhörbarkeit - allerdings gefällt mir der Blechklang (Trompeten und Posaunen - Horngruppe finde ich sehr schön)der Chicagoer für dieses Repertoire immer noch nicht. Wieviel davon an Solti und wieviel davon an dem Orchester liegt, vermag ich mangels fehlender Vergleichsaufnahmen nicht zu sagen. Karajan ist auch so eine Sache - bei niemandem hört man die Violinfiguren, die das Thema begleiten zu intensiv Alles in alle, etwas zu streicherlastig und in Watte gepackt. Trotzdem ist das Blech sehr schön. On top of my list endlich sind Böhm und Chailly. Beide erreichen die Balance zwischen den Orchestergruppen, die mir am Besten gefällt. Böhm gelingt es zudem ein relativ langsames Tempo ungemein mit Spannung zu füllen. Der Klang der Wiener Hörner passt ausgezeichnet zu dieser Symphonie. Ich muss mich jetzt ein wenig erholen und mal wieder fremdhören - ich hoffe, ich besitze noch genug Energie um weiterzumachen... Grundsätzlich war das aber eine sehr aufschlussreiche sache für mich. An anderer Stelle wurde ja von sound67 angemahnt, wir sollten unseren Horizont erweitern und anderes hören - dem kann ich nur zustimmen. Dennoch fand ich es für mich sehr interessant, wie sich die Struktur eines Stückes, das man meint gut zu kennen, bei wiederholtem Hören unterschiedlicher Interpretationsansätze erschliest. Gruss Klaus |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#78 erstellt: 12. Jul 2004, 09:01 | |
@ Hilda, den partiturgespickten Analytiker gibt es hier ja garnicht..( mein Eindruck). Gerade Böhm mit den Wienern würde sich aber doch ganz gut für's Partiturmitlesen eignen. Warum nicht Celibidache mit den Münchenern? Der läßt die 4. doch richtig leben?! Wand wird ja auch nicht immer gemocht, aber für Klangfetischisten.... MfG Bernd |
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Hilda
Stammgast |
#79 erstellt: 12. Jul 2004, 09:06 | |
@palisanderwolf der partiturlesende Analytiker war eine Retourkutsche Ich weiss nicht, ob ich's deutlich genug gesagt hatte: ICH HABE MITGELESEN
siehe mein Kommentar
verstehe ich nicht - was ist an Wand für 'Klangfetischisten' dran, was die anderen nicht bieten? Schon mal Solti, Sinopoli oder Chailly gehört??? Gruss Klaus |
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AchimC
Ist häufiger hier |
#80 erstellt: 12. Jul 2004, 09:08 | |
@Achim hast du mal die vielen (allein 4 "offizielle")unterschiedlichen Wand Aufnahmen verglichen? Die Kölner finde ich nicht so überzeugend, obwohl oder gerade weil ich mit Wands Bruckner sozusagen aufgewachsen bin. Gruß, Franz[/q1] Hallo Franz, nein - einen Vergleich habe ich bislang noch nicht vorgeommen. Bin aber drauf und dran, mir evtl. die Einspielung mit dem NDR-SO zu kaufen und dann den Direktvergleich zu machen. Werde ggf. mal berichten. Gruß Achim |
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op111
Moderator |
#81 erstellt: 12. Jul 2004, 11:40 | |
Hallo zusammen, AchimC:
@Achim, ich habe bisher die 8. und 9. aus der letzten Aufnahmeserie (Berliner Ph. und live mit dem NDR-SO). Ohne eine tiefergehende Analyse durchgeführt zu haben, gefallen mir die späteren Aufnahmen mit den Berlinern besser, weil trotz der langsameren Tempi mehr Spannung aufkommt. Dem letzten Satz der 8. mangelt es etwas an Dynamik (insbes. Pauke), das soll aber an der Aufnahmetechnik liegen. @Klaus, danke dafür, daß du dir dieses Riesenpensum zugemutet hast! Was den Blech-Klang der Chicagoer angeht, stimme ich dir zu. Klemperer und Walter kommen da meinen Vorstellungen näher. Was kommt zur Erholung: Klavier, Streichquartett, Elektronik? Gruß, Franz |
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Hilda
Stammgast |
#82 erstellt: 12. Jul 2004, 11:52 | |
Hi Franz, wenn's nach meiner Frau geht: Metallica wenn's nach meiner Tochter geht: Shrek-Filmmusik wenn's nach mir geht... 6.Beethoven mit Konwitschny vielleicht auch ein bissl Klavier - Horowitz at home Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#83 erstellt: 12. Jul 2004, 12:06 | |
Hi Klaus, Meallica stellt den Hörer auf eine ähnliche Belastungsprobe wie x-mal der 3. Satz. Horowitz mit einem 24 Stunden-Recital (ca. 260-mal) 4'33" wäre bestimmt nicht schlecht. Zurück zum Thema, danke für den Sinopoli-Tip! Gruß. Franz |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#84 erstellt: 12. Jul 2004, 12:41 | |
@ Hilda Hallo Klaus, Du: :D, ich: Zitat/verstehe ich nicht - was ist an Wand für 'Klangfetischisten' dran, was die anderen nicht bieten? Schon mal Solti, Sinopoli oder Chailly gehört???/ Bei Wand beziehen wir uns auf Unterschiedliches: ich meine nur Bruckners 4. mit Wand und BPO. Die gefällt mir so gut. Zitat/ - aber das ist ein Thema für später./ Zu Celi kommt also noch etwas? Chailly? Hast Du die Aufnahme von 1990? @Hilda, @ Franz-J. Zu Sinopoli(s) warte ich mal ab, was Franz-J. sagen wird. MfG Bernd [Beitrag von palisanderwolf am 12. Jul 2004, 12:50 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#85 erstellt: 12. Jul 2004, 12:51 | |
Bernd:
Befürchtest du einen Verriss? Hallo Bernd, soll das bedeuten, daß du willst daß ich mir jetzt noch eine weitere 4. kaufen soll/muß? Es gibt doch so viel (weniger Populäres) bei Martinu und Janacek zu entdecken. Gruß, Franz [Beitrag von op111 am 12. Jul 2004, 14:54 bearbeitet] |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#86 erstellt: 14. Jul 2004, 11:48 | |
Hallo Franz, an Verriss hatte ich noch garnicht gedacht; aber Sinopoli konnte manchmal sehr akademisch sein, was immer Dir das jetzt sagt. Kaufen nur, wenn Du magst. Entdecken wird sehr schnell auch teuer. Zu den von Dir genannten weiß ich nichts zu sagen. MfG Bernd |
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Hilda
Stammgast |
#87 erstellt: 14. Jul 2004, 11:55 | |
Ihr glaubt mir nix, oder??? Klaus |
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op111
Moderator |
#88 erstellt: 14. Jul 2004, 12:31 | |
Hallo Klaus, egal was die anderen sagen, ich glaube dir alles! So richtig klar ist mir nicht, warum Bernd ausgerechnet meine Meinung soo wichtig ist, zumal die 4. nicht gerade meine bevorzugte Brucknersinfonie ist. Das wiederholte Hören und Mitlesen nur von 4 Fassungen hat mich schon einige Nerven gekostet.
Soll heißen: Du kennst die Musik v. Janacek und Martinu nicht? Gruß, Franz |
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palisanderwolf
Hat sich gelöscht |
#89 erstellt: 14. Jul 2004, 12:59 | |
Hallo Franz, genau! Mir fällt jetzt nur "das schlaue Füchslein" ein. Eigentlich die Abenteuer der Füchsin Schlaukopf? Hallo Hilda, warum sollte ich Dir nicht glauben? MfG Bernd |
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Hilda
Stammgast |
#90 erstellt: 14. Jul 2004, 13:02 | |
na weil Du auf die Autorität von Papst Franz I so viel Wert legst... Da bin ich eben sehr empfindlich @Franz-J
Da bin ich aber beruhigt Gruss Klaus |
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op111
Moderator |
#91 erstellt: 14. Jul 2004, 13:09 | |
Bitte nicht Klaus, muß ja keiner wissen. Bin ich jetzt im falschen Forum? <Unfehlbarkeitsdogma> : Auf Titel lege ich keinen Wert! </Unfehlbarkeitsdogma> |
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Hilda
Stammgast |
#92 erstellt: 14. Jul 2004, 13:12 | |
ups - das hätte ich jetzt nicht verraten dürfen, oder? |
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op111
Moderator |
#93 erstellt: 14. Jul 2004, 13:14 | |
Passiert ist passiert, wie gut daß niemand weiß, daß Joachim Kaiser meine Texte schreibt. |
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mahlerfreak
Hat sich gelöscht |
#94 erstellt: 14. Jul 2004, 14:15 | |
Kann nicht stimmen, denn dann würdest Du Bruckner 4 nur in der Klavierversion kennen und Brendel wäre ... aber lassen wir das Gerrit |
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Hüb'
Moderator |
#95 erstellt: 25. Okt 2016, 08:17 | |
Hallo zusammen, Anton Bruckner (1824-1896) Symphonie Nr.4 London Philharmonic Orchestra, Klaus Tennstedt LPO, DDD, 1989 Klaus - der viel zu früh von uns Gegangene - lässt es brucknern. So richtig überzeugt mich diese Einspielung allerdings nicht. Ein User in einem anderen Forum schrieb dort einmal, Tennstedt sei ein langweiliger Bruckner-Dirigent gewesen. In der 4. wählt er - wie bereits in seiner Studio-Version für EMI - die Haas-Edition. Die Tempi sind bei einer Gesamtspieldauer von rd. 70 Minuten eher gemessen. Wenn es auch nicht zwingend so ist, so ist diese Spieldauer doch eher etwas, was den "langweiligen" Eindruck stützen mag. Und in der Tat scheint mir die Aufnahme nur bedingt packend. Fast erschreckend das harsche und nicht gerade souverän wirkende Agieren der Bläser im ersten Satz bei rd. 9 Minuten (Takt kann ich nicht benennen). Auch klanglich erscheint mir die Aufnahme nur Mittelmaß zu sein (live, 1989). Jedenfalls ragt sie in dieser Disziplin nicht hervor. Vor dem Hintergrund der Alternativen bei Bruckner 4, wie auch bei Tennstedt mit Bruckner 4 (Studio-Version bei EMI, mit dem BPO, ebenfalls Haas-Edition bzw. Live-Fassung mit dem BPO bei Testament, ebenfalls Haas-Edition), mag man die Frage nach dem Sinn und der Notwendigkeit dieser Produktion stellen. Zumal sich die Spielzeiten aller drei verfügbaren Aufnahmen Tennstedts stark ähneln. Sicher alles in allem kein Fehlgriff, IMHO jedoch eher ein Tennstedt-Dokument, denn ein Bruckner-Plädoyer. Viele Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 25. Okt 2016, 08:28 bearbeitet] |
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