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Holst, Gustav: Die Planeten. Gute Aufnahme, bitte!

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Fredoman
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Mrz 2005, 12:09
Hallo, liebe Klassikfreunde!

Möchte mir eine Aufnahme von "Die Planeten" von Gustav Holst kaufen.
Weiss einer eine gute, welche kann man da empfehlen?

Ich vertraue wie schon öfters auf Eure Geschmäcker und freu mich auf die Vorschläge.

Musikalische Grüsse,

Fredoman
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Mrz 2005, 12:29
Hi,
ich habe leider keinen Favoriten.

Link1 und Link2


[Beitrag von Joe_Brösel am 12. Mrz 2005, 12:29 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#3 erstellt: 12. Mrz 2005, 13:27
Lieber Fredomann,

also ich habe zwei Versionen der Planeten.

Die eine ist vom Boston Symphony Orchestra mit Steinberg. Eine Aufnahme von der Deutschen Grammophon ( DoppelCD, da ist noch Elgar mit drauf). Schon nicht schlecht. "Mars" wird sehr dramatisch gespielt. Allerdings ist die Aufnahme etwas älter.

Dann habe als zweite Version die Aufnahme mit Handley und dem Royal Philharmonic Orchestra. Diese Einspielung gefällt mir noch besser ( Digitalaufnahme). Sie klingt auf meiner Anlage sehr schön, Handley ist ein sehr guter Dirigent ( ich habe von ihm die ausgezeichneten Vaughan Williams Sinfonien, auch sein Elgar soll gut sein), das RPO ist ein Spitzenorchester, auch der Penguins Guide lobt sie sehr und versieht sie mit der Höchstwertung. Vor allem aber: Sie war spottbillig, kostete 1,99 oder so. Also wenn Du sie mal irgendwo im Ramschsegment siehst ( ich habe sie bei Wohlthat gekauft), einfach mal zuschlagen, selbst wenn du andere Versionen hast, zu dem Preis kannst du nichts verkehrt machen. Ich höre diese Aufnahme sehr gerne. Sie ist Teil der RPO Kollektion der königlichen Briten ( wo es allerdings auch Schrott gibt z.B. Dvoraks 9. mit Paavo Järvi)

Gruß Martin
Marthaler
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Mrz 2005, 14:16
Wie immer erste Wahl:




Freundlich grüßend
Marthaler
st.s.
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 12. Mrz 2005, 14:53
Hallo,

auch erste Wahl: die Aufnahme unter Gardiner (DG 445 860-2), - traue R. Norrington ebenfalls eine gute Hand für dieses Werk zu, aber ich denke, Gardiner ist aus historischen Gründen evtl. besser (siehe Begleittext).

Grüße.
mozart1756
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Mrz 2005, 17:49
also, ich habe das Stück selbst einmal gespielt, ist wirklich toll. Die einzige Aufnahme, die ich davon kenne, ist mit Karajan, aber die ist wirklich nicht gut meiner Meinung.

MfG
vanrolf
Inventar
#7 erstellt: 12. Mrz 2005, 18:24
Hallo Fredoman,

meine Ausgabe ist die Digitalversion von Zubin Metha/LAPO, von der ich auf die Schnelle leider keine Abbildung gefunden habe. Sie ist, glaube ich, auf Teldec erschienen.
Klanglich ist sie vom feinsten, die Interpretation gefällt mir auch sehr gut.
Preiswerter, aber kaum schlechter ist die "alte" Version von Metha aus den 60er Jahren, die - ebenfalls mit dem LAPO und von Decca produziert - damals wegen der wuchtigen Darstellung ("Mars") auch ziemlich hoch bewertet wurde:





Gruß Rolf
Jeanne
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Mrz 2005, 18:50
Hallo,

für mich unerreicht ist die Einspielung von Leopold Stokowski und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra auf EMI (gerade wieder im Geschäft gesehen, also noch erhältlich). Wunderbar klar und gebändigt bei Mars und Jupiter, herrlich sanft bei Venus, verspielt vorbei-schnellend bei Merkur (da kommt einem beim Hören so richtig die Doppelbedeutung von Merkur als schnellem Götterboten und Mercury als Quecksilber in Erinnerung), so richtig geheimnisvoll, ohne vernebelt zu werden, bei Neptun. Sonst noch auf der CD: Ravel/Alborada del gracioso und Strawinski/Petruschka. Ich bleibe aber meist bei Holst hängen und mag dann nichts mehr weiter hören.

Viel Spaß und Grüße
Susanna
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 12. Mrz 2005, 18:55
Hallo,

so verschieden sind die Geschmäcker! Ich habe eine Aufnahme mit H.v. Karajan und den Berliner Philharmonikern (DG,1981), und sie gefällt mir entgegen der Meinung von "mozart1756" sehr gut, jedenfalls besser, als Vieles sonst unter Karajans Dirigat.

Gruß,
Susanna
ruhri
Stammgast
#10 erstellt: 12. Mrz 2005, 21:31
Hallo,

ich habe eine Gardiner/DGG- und eine Mehta/NYPO-Teldec/Japan?-Ausgabe. Richtig umgehauen, hat mich keine von beiden - könnte am Inhalt liegen. Die Gardiner wird, glaube ich, immer noch für 20 Euro verkauft, ist also völlig überteuert.

Grüße

Grüße
sound67
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 13. Mrz 2005, 12:17

Martin2 schrieb:

Dann habe als zweite Version die Aufnahme mit Handley und dem Royal Philharmonic Orchestra. Diese Einspielung gefällt mir noch besser ( Digitalaufnahme). Sie klingt auf meiner Anlage sehr schön, Handley ist ein sehr guter Dirigent ( ich habe von ihm die ausgezeichneten Vaughan Williams Sinfonien, auch sein Elgar soll gut sein), das RPO ist ein Spitzenorchester, auch der Penguins Guide lobt sie sehr und versieht sie mit der Höchstwertung.


Ich meine mich erinnern zu können, dass Du schon mal jede Beeinflussung durch dieses Presseerzeugnis geleugnet hast.

Aber hier ist dem Penguin-Guide mal ein richtiges Licht aufgeganen. Die Handley-Aufnahme ist exzellent, abgesehen von dem nicht ganz erstklassigen Chor im letzten Satz.

Weitere empfehlenswerte Versionen: Royal Philharmonic Orchestra, Sir Charles Groves (mindestens ebenbürtig, auch preiswert wieder zu bekommen), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Sir Charles Mackerras (Virgin).

Gruß, Thomas
mozart1756
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Mrz 2005, 14:28

Susanna schrieb:
Hallo,

so verschieden sind die Geschmäcker! Ich habe eine Aufnahme mit H.v. Karajan und den Berliner Philharmonikern (DG,1981), und sie gefällt mir entgegen der Meinung von "mozart1756" sehr gut, jedenfalls besser, als Vieles sonst unter Karajans Dirigat.

Gruß,
Susanna


vielleicht hat Karajan das ganze zweimal mit den Berlinern eingespielt, bei der Aufnahme, welche ich gehört habe, waren jedenfalls die Blechbläser nicht gut in Form. Vielleicht könntest du die Aufnahme noch einmal dahingehend untersuchen und mich informieren, ich finde sie leider nicht mehr.

MfG
vanrolf
Inventar
#13 erstellt: 13. Mrz 2005, 18:08
sound67 schrieb:

Die Handley-Aufnahme ist exzellent, abgesehen von dem nicht ganz erstklassigen Chor im letzten Satz.


Hallo Thomas, hallo Martin2,
es handelt sich dann wohl um diese CD:





Es gibt sie z.Zt. für EUR 3,99 bei jpc. Hübsches Cover übrigens.

Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 13. Mrz 2005, 18:09 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 13. Mrz 2005, 18:20
Ja. Ein echtes Schnäppchen.

Gruß, Thomas
Susanna
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 14. Mrz 2005, 12:34

mozart1756 schrieb:

bei der Aufnahme, welche ich gehört habe, waren jedenfalls die Blechbläser nicht gut in Form.

Hallo Michael,

das kann ich bei meiner Aufnahme nicht bestätigen. Das Werk ist nicht gerade arm an Blechbläser-Einsatz, und gravierende Fehler diesbez. konnte ich bisher nicht hören. Auch die Ausgewogenheit im Verhältnis zu den Streichern ist da, zumindest aufnahmetechnisch. Nun habe ich aber nicht unbedingt ein Ohr für Blechbläser! Es ist ja so, daß in einem Live-Konzert eher mal über den einen oder anderen Patzer hinweggesehen wird, bei CDs ist man da weniger tolerant.
Mein Urteil über die Aufnahme lasse ich so stehen!

Grüße,
Susanna
Hilda
Stammgast
#16 erstellt: 14. Mrz 2005, 13:01
Hallo Susanne,

wenn ich mich recht erinnere haben die Blechbläser zu Beginn von Mars einige recht heftige (d.h. selbst für mich erkennbare :D) Intonationsschwierigkeiten...

Wenn schon Karajan bei Holst, dann lieber die ältere Decca-Aufnahme aus den sechzigern mit den Wienern...

Ansonsten finde ich Holsts Planeten ähnlich interpretationsresistent wie Sheherazade. Das Ding wirkt eigentlich fast immer...

Meine Favoriten sind Steinberg und Gardiner. Handley kenne ich leider noch nicht - werde ich wohl mal anhören müssen

Es gab früher noch eine Solti-LPO Aufnahme auf CD, die mir sehr gut gefallen hat.

Gruss
Klaus
Susanna
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 14. Mrz 2005, 13:17

Hilda schrieb:
wenn ich mich recht erinnere haben die Blechbläser zu Beginn von Mars einige recht heftige (d.h. selbst für mich erkennbare :D) Intonationsschwierigkeiten...

Hallo Klaus,

Dein Wort in meinem Ohr! Es ist wahrscheinlich nur für Feinheiten empfindlich. Was man besitzt, will man ungern kritisieren. Die Aufnahme gefällt mir halt, auch wenn ich sie äußerst selten höre (gestern mal wieder).

Ansonsten finde ich Holsts Planeten ähnlich interpretationsresistent wie Sheherazade. Das Ding wirkt eigentlich fast immer...

Ein Glück - und ein Trost!
Danke für den Tip mit der anderen Aufnahme!

@ Michael: Dann hast Du jetzt doch noch eine Bestätigung Deines Eindrucks!

Grüße,
Susanna


[Beitrag von Susanna am 14. Mrz 2005, 13:40 bearbeitet]
mozart1756
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Mrz 2005, 13:51
freut mich, dass sich das geklärt hat

ich glaube, es war bei Mars, richtig, und ein Einsatz einer Trompete geht da, wenn ich mich recht entsinne, auch daneben. Ansonsten kann ich mich schlecht erinnern und deshalb auch schlecht ein Urteil bilden.

MfG
teleton
Inventar
#19 erstellt: 15. Mrz 2005, 08:10
Hallo mozart1756,

Du hattest Dir aber ein Urteil gebildet:

also, ich habe das Stück selbst einmal gespielt, ist wirklich toll. Die einzige Aufnahme, die ich davon kenne, ist mit Karajan, aber die ist wirklich nicht gut meiner Meinung


Ich finde man sollte sich ein Urteil bilden, wenn man mehrere Aufnahmen kennt.

Meine Erste auf LP war auf CBS mit
Bernstein / New Yorker PH.
Eine wirklich gute Aufnahme, die mich Jahre zufriedengestellt hat - bis dann später auf CD, die
Karajan / Berliner PH - DG-Aufnahme kam und die war noch um längen besser und bringt eine Spitzen-Klangqualität mit, die man gerade bei DG-CD´s nicht so oft findet.
Vielleicht ist gerade die Blechbläser-Stelle beim Mars so gewollt - ich kann jedenfalls nichts negatives feststellen.
Für mich derzeit die schönste Aufnahme.

Die Solti-Decca-Aufnahme ist leider nicht mehr im CD-Programm, aber von einem CD-Freund auf dem Weg zu mir. Das soll ein ganz großer Wurf sein - ich werde berichten !

Die angesprochene RPO-Aufnahme mit Handley werde ich mir bei dem Preis auch bestellen. Dank dieses Forums!
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 15. Mrz 2005, 12:12
Hallo Susanna, hallo teleton,


Eine wirklich gute Aufnahme, die mich Jahre zufriedengestellt hat - bis dann später auf CD, die
Karajan / Berliner PH - DG-Aufnahme kam und die war noch um längen besser und bringt eine Spitzen-Klangqualität mit, die man gerade bei DG-CD´s nicht so oft findet.
Vielleicht ist gerade die Blechbläser-Stelle beim Mars so gewollt - ich kann jedenfalls nichts negatives feststellen.
Für mich derzeit die schönste Aufnahme.

d'accord.
Das mit den Blechbläsern ist mir noch nie unangenehm aufgefallen, es ist mir sogar völlig entgangen.

Ich werde mal meine Ohren spitzen. Hustet da einer ins Mundstück?

MfG Bernd
Hilda
Stammgast
#21 erstellt: 15. Mrz 2005, 12:39
@palisanderwolf


ch werde mal meine Ohren spitzen. Hustet da einer ins Mundstück?


Soweit ich mich erinnere (ich besitze die Aufnahme nicht, sondern habe sie vor Jahren bei Freunden (Orchesterblechbläsern...) gehört) betrifft es das tiefe Blech am Anfang von Mars - die spielen einfach falsch...

Dies wurde in Freundeskreisen damals zusammen mit dem Horn-Kickser aus Karajans Alpensinfonie gerne vorgeführt...

Gruss
Klaus
AcomA
Stammgast
#22 erstellt: 15. Mrz 2005, 12:51
hallo planets-fans,

ich möchte nicht absichtlich verärgern. ich kenne dieses werk nur über die einzige aufnahme, die ich besitze: boston symphony orchestra unter wiliam steinberg (dgg).

amazon.de

m.m. nach handelt es sich hierbei in erster linie um ein werk, das auf effekte baut. ein tieferes musikverständnis ist hier nicht erforderlich. mir gefällt das werk insgesamt nicht. daher werde ich es bei dieser einen aufnahme auch belassen.


gruß, siamak


[Beitrag von AcomA am 15. Mrz 2005, 12:52 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#23 erstellt: 15. Mrz 2005, 14:07
@siamak


m.m. nach handelt es sich hierbei in erster linie um ein werk, das auf effekte baut.


d'accord - das hat es übrigens mit einem Grossteil der symphonischen Literatur gemeinsam


ein tieferes musikverständnis ist hier nicht erforderlich.


das finde ich diskussionswürdig - woran erkennt man das? Ist ein Werk nur gut, wenn ich es beim ersten Hören nicht verstehe? Muss ich ein Werk (wie auch immer) 'verstehen', um es schätzen zu können?


mir gefällt das werk insgesamt nicht.


so geht mir das mit manchen Stücken auch...

Gruss
Klaus
Susanna
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 15. Mrz 2005, 17:39
Hallo Forum,

wisst Ihr was? Die Blechbläser können weiterhin ihr Blech verzapfen! Ich höre mir sowieso viel lieber die sanfte „Venus“ an. Da kommen so schöne Solostellen der verschiedensten Instrumente vor, da geht es so getragen und friedlich zu! Also die Venus ziehe ich in jeder Beziehung dem Mars vor!

Viele Grüße,
Susanna
op111
Moderator
#25 erstellt: 15. Mrz 2005, 17:48
Hallo zusammen,

diese neuere Karajan-Aufnahme im edlen Goldgewand habe ich auch:
amazon.de

Hilda schrieb:
Soweit ich mich erinnere (ich besitze die Aufnahme nicht, sondern habe sie vor Jahren bei Freunden (Orchesterblechbläsern...) gehört) betrifft es das tiefe Blech am Anfang von Mars - die spielen einfach falsch...

als so krass ist mir der Posauneneinsatz nicht aufgefallen, aber vielleicht liegt es daran, daß ich sowas und Schlimmeres bei den Berlinern & Karajan gewohnt bin (Mussorgsky, Strawinsky ..., die waren (?) damals von Chicago und Cleveland weit entfernt) und ein Ohr zudrücke.
Dafür gibt es andere schön gespielte Sätze.
und

Monteverdi Choir
Philharmonia Orchestra London
John Eliot Gardiner
ebenfalls DG

amazon.de


Hilda schrieb:

AcomA schrieb:
in tieferes musikverständnis ist hier nicht erforderlich.

das finde ich diskussionswürdig - woran erkennt man das? Ist ein Werk nur gut, wenn ich es beim ersten Hören nicht verstehe? Muss ich ein Werk (wie auch immer) 'verstehen', um es schätzen zu können?

Interessant, dazu würde ich auch gern mehr wissen!

Gruß
Franz
walter_f.
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 15. Mrz 2005, 17:56

Ich höre mir sowieso viel lieber die sanfte „Venus“ an.


Hallo Susanna,

da solltest Du erstmal den "Pluto" hören - den hat man (Colin Mathews) jetzt auf Hyperion "nachgeholt" oder zugeschustert. Das ist noch friedlicher - eigentlich nur etwas "Singsang" :angel. Da ist doch neulich ein weiterer kleiner eisiger Brocken ausserhalb der Pluto-Bahn entdeckt worden. Hoffentlich...

Liebe Grüsse
Walter

http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist


[Beitrag von walter_f. am 15. Mrz 2005, 18:04 bearbeitet]
Susanna
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 15. Mrz 2005, 19:50
Hallo Walter,

daß es jetzt auch den Pluto in Musik gibt, ist ja interessant! Aber wenn's nur "Singsang" ist!?
Ob es Absicht von Holst war, die Erde auszulassen? War vielleicht besser so, was soll man darüber auch komponieren?
Danke für den Link! Ganz schön teuer wieder, die CD....

@ Franz:
als so krass ist mir der Posauneneinsatz nicht aufgefallen

Wenn ich ehrlich bin - mir auch nicht!

Liebe Grüße,
Susanna
sound67
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 15. Mrz 2005, 20:27
Die Karajan-Aufnahme würde ich ebenfalls nicht empfehlen. Gardiner ist eine schöne Interpretation, aber es fehlt an Durchsichtigkeit im Klangbild - eine Todsünde bei diesem Stück.

Gruß, Thomas
FreakOfNature
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 15. Mrz 2005, 20:45
Moin!

Meiner einer nennt diese Aufnahme sein eigen:

amazon.de

Da dies meine eizige orchestrale Aufnahme von diesem Werk ist kann ich nicht vergleichen, ich bin jedoch vollauf damit zufrieden.

Was manche vielleicht nicht wissen: Holst hat von 'The Planets' auch eine Version für zwei Klaviere geschaffen. Diese habe ich in einer Naxos-Aufnahme:

amazon.de

Sie kommt (wie so oft) athmosphärisch nicht ganz an die Orchesterversion heran, bietet aber doch einen erfrischenden Blick auf dieses Werk. Ich hoffe mal in der Lage zu sein mit jemandem zusammen den Mars aufzuführen. Was mich doch prompt dazu veranlaast, die CD wiedermal zu hören *zumCDPlayerlauf*

Grüsse
Frank
Sonst
Stammgast
#30 erstellt: 16. Mrz 2005, 10:09
Klanglich ist mein Favorit die Aufnahme unter Charles Dutoit und seinem Orchester aus Montreal. Die CD ist bei Decca in den 80igern erschienen. Es gibt sicherlich noch etwas "agressivere" Aufnahmen. Aber von den neueren die klanglich auch noch sehr gut sind ist diese die Beste (meine Meinung).

Gruss

André
AchimC
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 18. Apr 2005, 09:30
Hallo,
ich bilde mir ein, so etwas wie ein "Planets-Experte" zu sein - ich sammle alle Einspielungen, derer ich habhaft werden kann. Zurzeit habe ich 21 verschiedene davon, darunter die allermeisten hier im Thread bereits besprochenen. Meine Reihenfolge der besten würde lauten:
1. Karajan - BPO - DG
2. Gardiner - Philharmonia - DG
3. Dutoit - Montreal SO - Decca
Es stimmt allerdings, was schon zuvor gesagt wurde - eine wirklich schlechte Interpretation kenne ich kaum. Karajan's ist eben für mich die interpretatorisch aufregendste (Mars!), Gardiner die aufnahmetechnisch beste (aber auch interpretatorisch gut!) und Dutoit der vielleicht beste Kompromiss.
Gruß
Achim
sound67
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 20. Apr 2005, 06:58
Die Karajan-Aufnahme aus Berlin ist keinesfalls eine der besseren des Werks ...

Zwei "budget contenders", die ich mir neulich zugelegt habe:


London Symphony Orchestra, Geoffrey Simon (Delta!)

Allerdings mit anderem Cover, von Delta Music. Diese Aufnahme ist im Prinzip gut, aber die ältere Digitalaufnahme krankt doch etwas an "binärer Magersucht", v.a. in den Streichern. An Tiefbass fehlt es auch, so dass bedrohliche Stellen in "Mars" oder das ekstatische Finale von "Jupiter" nicht richtig rüberkommen.

Besser:


Royal Philharmonic Orchestra, Owain Arwel Hughes (Warner Apex)

Hughes, der bislang v.a. mit einer Gesamteinspielung der Symphonien des Dänen Vagn Holmboe hervorgetreten ist (Aalborg Symphony Orchestra auf BIS) und eine hervorragende, weithin unbekannte Interpretation der "London Symphony" von Vaughan Williams auf ASV vorgelegt hat, nimmt die Planeten eher in ruhigem Tempo, was aber nur im "grand tune" von Jupiter negativ zu bemerken ist. Texturen werden kristallklar artikuliert, die dramatischen Gegensätze zwischen den einzelnen Planeten hervorragend herausgearbeitet. Dazu exzellenter Klang. "Pluto" von Colin Matthews ist sehr Geschmackssache (s.a. Lloyd-Jones Aufnahme auf Naxos, die aber als Planeten-Einspielung zu vernachlässigen ist), aber die "Somerset Rhapsody" ist eine sehr schöne Dreingabe.

Gruß, Thomas
Nite_City
Stammgast
#33 erstellt: 20. Apr 2005, 17:37
Hallo,

was ist denn von der Aufnahme von Sir Colin Davis mit den Berlinern von 1988 (Philips, DDD) zu halten?

Michèl
AchimC
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 20. Apr 2005, 17:49
Hallo,
habe ich vor einiger Zeit bei Ebay ergattert, ist insgesamt - wie in meinen Ohren vieles von Davies - durchschnittlich in jeder Hinsicht (inetrpretation, Aufnahmequalität).
Gruß
Achim
P.S.: Noch ein Wort zu souns67: Ich finde es immer problematisch, solch absolute Aussagen zu treffen wie "ist keinesfalls" - für mich ist sie's nämlich doch, und wie ich weiß, sehen das andere auch so...!
In einem aber gebe ich sounds67 Recht: Von den Planeten gibt es jede Menge sehr günstig zu bekommende, erstklassige Einspielungen, z.B.
Mehta,LAPO,Decca (Eloquenz)
SlatkinPhilharmonia Orch.,RCA
Steinberg,Boston SO,DG
Ormandy,Philadelphia Orch.,RCA
Rattle,Birmingham SO,EMI
Mackeras,Royal Liverpool PO,Virgo
A.DavisBBC SO,Warner Apex
Groves,Royal PO,Cirrus


[Beitrag von AchimC am 20. Apr 2005, 17:58 bearbeitet]
sound67
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 20. Apr 2005, 18:28

AchimC schrieb:

P.S.: Noch ein Wort zu souns67: Ich finde es immer problematisch, solch absolute Aussagen zu treffen wie "ist keinesfalls" - für mich ist sie's nämlich doch, und wie ich weiß, sehen das andere auch so...!


Interessant: Die pauschale Aussage, dass die Einspielung *nicht* empfehlenswert ist, ist problematisch - aber die ebenso pauschale (und auch nicht begründete), dass sie es doch ist ist nicht problematisch ...

Logik?

Gruß, Thomas
AchimC
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 22. Apr 2005, 11:56
Lieber Thomas,
leider hast Du die beiden wichtigsten Worte meiner Aussage unterschlagen: Ich schrieb nämlich "Für mich ist sie's" - und genau das ist der Unterschied zu deiner Ausage.
Und insofern ist es dann auch nicht unlogisch....


[Beitrag von AchimC am 22. Apr 2005, 12:01 bearbeitet]
teleton
Inventar
#37 erstellt: 01. Jul 2005, 08:29
Hallo Planeten-Freunde,

ich habe sie endlich (nach langen technischen Schwierigkeiten) die Decca-Aufnahme aus den 70er-Jahren mit Georg Solti / LSO.
Da der Weg dahin sehr lang war konnte ich es mir nicht verkneifen, auch neben meiner vorhandenen und hochgeschätzten
DG-Karajan-Aufnahme, noch weitere Aufnahmen zu kaufen:

1.) Die Bernstein / NewYorker PH SONY-CD. Hier habe ich alte Erinnerungen aufgefrischt, denn das war damals meine LP-Aufnahme der Planeten, die mich jahrelang zufrieden begleitet hatte. Auf CD klingt die CBS-Aufnahme sehr natürlich, sauber durchhörbar ohne das auch nur ein Detail verloren geht. Bernstein liefert eine Aufnahme ab an der man gar nichts aussetzen kann, ohne jegliche Extras und Exsesse.

2.) Dann kaufte ich mir aus der audiophilen RPO-Serie in 32Bit-Auflösung die Aufnahme mit
Vernon Handley / Royal Philharmonic Orchestra. Was man hier auch klangtechnisch zu hören bekommt und wie insbesondere der Satz Jupiter und der von mir hochgeschätzte Satz Uranus pathetisch aufgeladen wird und das bei höchster Präzision, das hat was ganz besonderes. Ist das die beste Aufnahme ? Klangtechnisch ist sie es allerdings, sogar die Decca-Aufnahme mit Solti übertreffend. Einzig der letzte Satz Neptun mit Frauenchor ist mit knapp über 6Minuten schneller als die 3anderen Aufnahmen und breitet deshalb nicht die geheimnisvolle Klangwelt aus, die Karajan mit den Berliner PH in über 8Minuten zaubert.

3.) Nun endlich die lang erwartete DECCA-Solti-Aufnahme letzte Woche: Solti bietet zumindest eine geringfügig bessere Decca-Klangqualität als der DG-Sound mit Karajan. Aber wenn man beide Aufnahmen vergleicht, so hört man bei Karajan einige Stellen, die bei Solti nicht so durchhörbar sind und umgekehrt bei Solti Einzelheiten die bei der Karajan – Aufnahme untergehen. Vielleicht wäre das ganze in Chicago noch besser gelungen.
Ganz extem ungewohnt ist bei Solti der Anfang von Uranus – hier hören sich die vier
Paukenschläge so an als wäre es Einer; die müssen sauber einzeln Durchhörbar sein. Die Sätze der Planeten in der mehr Feuer angesagt ist (Mars, Jupiter und Uranus) werden insgesamt von Solti mit dem gebotenen Engagement präsentiert, das es eine Freude ist. Es gibt wohl keine
Aufnahme mit so einer überrumpelnden Kriegsmaschinerie für den Mars – toll.

Fazit: Wir haben es hier mit den genannten Aufnahmen mit 4Spitzenaufnahmen der Planeten zu tun.

Bei der Bernstein-Aufnahme ist alles vorhanden was man sich wünscht, da fehlt nichts, da geht nichts unter. Man könnte nach wie vor nur mit dieser Aufnahme zufrieden sein, aber letztendlich gebe ich hier doch den anderen drei Aufnahmen den Vorzug, da diese noch emotionsgeladener sind und klangtechnisch ebenfalls geringfügig mehr hergeben.

Karajan´s Aufnahme mochte ich immer schon und da hat sich nichts dran geändert; der Klangzauber den diese DG-Produktion ausbreitet ist wunderbar.

Solti liefert wie erwartet ein Decca-Spitzenprodukt ab, das insbesondere bei den Allegro-Sätzen punktet und auch eine wunderschöne Durchhörbarkeit bietet – man wird den Mars nie besser hören !

Ich frage mich nun: Handley auf RPO, ist das nun nicht die Aufnahme, die man wählen müßte, wenn es um die Frage "Mitnahme auf eine Insel" gehen würde. Handley bietet eigendlich alles, was man hier und da bei den anderen bemängelt hatte – zum Teil hochexplosiv, dann wieder wunderbar , einfühlsam und zart. Die audiophile Klangqualiät spricht für sich (und das für 4,99) !

Zum Glück stehe ich nicht vor dieser Wahl und kann mich weiterhin an meinen 4Spitzenaufnahmen freuen.

Kratopluk
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 11. Jul 2005, 19:25
Sehr schön ist auch diese Aufnahme mit dem London Philharmonic Orchestra und dem Geoffrey-Mitchell-Choir unter Adrian Boult von 1978.



Zusätzlich gibt's hier noch Elgars Enigma-Variationen in einer ebenso exzellenten Einspielung als Zugabe.

Zum Vergleichen liegen mir die Karajan- und die Solti-Einspielung vor, welche jedoch von Boult deutlich auf die Plätze verwiesen werden.


Beste Grüße aus dem ísländischen Mittsommer:

Lasse


[Beitrag von Kratopluk am 11. Jul 2005, 19:26 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#39 erstellt: 12. Jul 2005, 05:01
BTW: Boult hat das Werk übrigens 2x für EMI/HMV aufgenommen.
Die gezeigte Einspielung ist die spätere.

Grüße,

Frank
AchimC
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 13. Jul 2005, 10:14
Hallo teleton,
habe Deinen Beitrag vom 1.7. mit Interesse und weitgehender Übereinstimmung gelesen. Trotzdem ein paar Ergänzungen:
Deine grundsätzliche Begeisterung für die 4 besprochenen Aufnahmen teile ich völlig. Allerdings war ich z.B. von Solti ein wenig enttäuscht, was seinen Mars angeht - den hatte ich noch agressiver erwartet, da finde ich persönlich Karajan um einiges "kriegerischer". Dafür finde ich seinen Uranus referenzverdächtig. Interessant, wie unterschiedlich man ein und dieselbe Aufnahme mitunter wahrnimmt.
Handleys Aufnahme schätze ich auch; wenn Du aber eine preisgünstige Aufnahme mit einem besonders gelungenen Mars suchst, solltest Du mal Charles Groves, ebenfalls mit dem RPO, hören - absolut empfehlenswert.
Und wenn es Dir - neben einer hervorragenden Interpretation - um eine besonders gute Klangqualität geht, möchte ich Dir Gardiner auf DG empfehlen, quasi meine Vize-Referenz. Die ist wunderbar und kommt Karajan schon sehr nahe...

Und hallo Thomas (sound67): Habe mir aufgrung Deiner Empfehlung heute die Einspielung von Hughes auf Apex gekauft - bin mal sehr gespannt!


[Beitrag von AchimC am 13. Jul 2005, 11:14 bearbeitet]
Heinerich
Inventar
#41 erstellt: 27. Jan 2006, 21:36
Eine Aufnahme, die mir sehr gefällt ist die mit Zubin Mehta und dem New York Philharmonic, Teldec 1990.

Kennt jemand diese Aufnahme mit Zubin Mehta (als XRCD)??




Bernd


[Beitrag von Heinerich am 27. Jan 2006, 21:37 bearbeitet]
Miles
Inventar
#42 erstellt: 27. Jan 2006, 23:37
Das muss dieselbe Aufnahme sein wie sie in Beitrag 7 erwähnt wurde, nur halt in XRCD-Remastering
Schneewitchen
Inventar
#43 erstellt: 28. Jan 2006, 11:22


Die hier bereits erwähnte Aufnahme von Handley mit dem RPO gefällt mir auch.
Hier als Hybrid SACD für 4,99Euro. Die SACD Spur (Stereo und Multichannel) bringt die Durchsichtigkeit des Klanges, den man auf der CD vermisst.



Die Aufnahme mit Gardiner habe ich auf CD und - weils so schön klingt - nochmal auf SACD.


[Beitrag von Schneewitchen am 28. Jan 2006, 11:27 bearbeitet]
musiccreator
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 30. Jan 2006, 22:26
Eine etwas "andere" Aufnahme davon, gibt es leider nur auf LP über Ebay gebraucht zu kaufen, lohnt sich aber allemal.
Ich meine die Aufnahme mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Bernard Herrmann. Ist eigenwillig und oft langsamer als die gängigen Interpretationen, aber auf keinen Fall lahmer; im Gegenteil: "Mars" z.B. hat eine solche Wucht und Monströsität, dass während der Aufnahme der Putz von der Decke der Kingsway Halle gefallen war, und die Orgel beschädigt hatte. Und in keiner anderen mir bekannten Aufnahme (kenne Karajan, Gardiner, Holst, Solti und Handley) klingt "Uranus" derart böse und sarkastisch, wie dort!

Musiccreator
Fressbacke
Stammgast
#45 erstellt: 30. Jan 2006, 23:26
Die Empfehlung von musiccreator hat mich neugierig gemacht. Es gibt die genannte LP tatsächlich aktuell in einem Ebay-Shop ... zum Sofortkaufen-Preis von 299 Euro. Wobei es offenbar auch hier verschiedene Ausgaben des Werks gab und diese wohl recht selten ist

Ralf
teleton
Inventar
#46 erstellt: 31. Jan 2006, 11:29
Hallo Holst-Freunde,

dieser Thread enthält eine Menge INFO über gute Aufnahmen der Planeten. Das regt hier und da zum Neukauf an und so haben sich jetzt auch mindestens 5 Aufnahmen bei mir angesammelt, die alle ihre Qualitäten haben. Auch ich habe hier schon zwei mal gepostet.

Als letzte Neuaufnahme habe ich mir die Decca-Eloquence mit Metha gekauft, bei dem trotz Analogtechnik absolut die Post abgeht - auch die Klangtechnik vom Subbass bis in die höchsten Höhen kommt sensationell gut:


Wenn ich mich für eine Aufnahme entscheiden müßte, was fast unmöglich wäre, aber dann würde ich insgesamt gesehen heute immer noch die DG-Karajan-Aufnahme entscheiden, obwohl Stellenweise Metha und Handley mehrere Ausgefeiltheiten liefern, die einen weghauen.
musiccreator
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 31. Jan 2006, 17:32

zum Sofortkaufen-Preis von 299 Euro.


Wahnsinn! Ist die Platte aus Gold?

Ich weiß, dass es die Aufnahme auch hin und wieder für zwischen 10 und 30 Euro zu haben gibt. Deswegen muss es sich bei der bei ebay angebotenen wohl um eine sehr seltene Pressung handeln, die wohl eher was für Sammler ist.
Fressbacke
Stammgast
#48 erstellt: 31. Jan 2006, 18:24

musiccreator schrieb:

zum Sofortkaufen-Preis von 299 Euro.


Wahnsinn! Ist die Platte aus Gold?

Ich weiß, dass es die Aufnahme auch hin und wieder für zwischen 10 und 30 Euro zu haben gibt. Deswegen muss es sich bei der bei ebay angebotenen wohl um eine sehr seltene Pressung handeln, die wohl eher was für Sammler ist.


So wie ich das gelesen habe, handelt es sich wohl tatsächlich um eine sehr seltene (Promo-?) Sonderauflage mit 20-Kanal-Aufnahmetechnik und Quadrophonie (wenn ich die signifikante "4" auf dem Cover richtig deute).

Aber danke für den Preisanhalt betreffend "normale" Platten - da werde ich mal gucken ...oder doch hoffen daß es die Aufnahme mal auf CD geben wird

Ralf
op111
Moderator
#49 erstellt: 31. Jan 2006, 19:15
Hallo Ralf,

Fressbacke schrieb:
So wie ich das gelesen habe, handelt es sich wohl tatsächlich um eine sehr seltene (Promo-?) Sonderauflage mit 20-Kanal-Aufnahmetechnik und Quadrophonie (wenn ich die signifikante "4" auf dem Cover richtig deute).

das ist keineswegs so.
Das Phase 4 - Verfahren hat nichts mit Quadrophonie zu tun.
Im Wesentlichen ist es ein Polymikrofonieverfahren bei dem 20 (Mikrofon-/)Mischpultkanäle vor der Bandspeicherung auf 4 Kanäle reduziert werden, aus denen dann ein 2 Spur-Masterband abgemischt wird.

Klangliche Vorteile lassen sich daraus nicht ableiten im Gegenteil. PH4 ist ein typisches Kind der 60er-Jahre-Mode, bei der man am liebsten jedes Instrument mit einem separatem Mikrofon aufgenommen hätte, um es dann später per Panorama-Pot auf der Stereobasis anzuordnen (Wie es heute bei Popmusik/Jazz immer noch üblich ist).
Ein integriertes, räumliches, dem Konzerteindruck nahes Klangbild entsteht so nicht, vielmehr eine höchst artifiziell klingende Aufreihung diskreter Monoschallquellen.

s.:
LONDON PHASE 4 STEREO
(updated 5/05)
by Tony Maygarden
http://www.endlessgroove.com/issue4/lp4s.htm

Jürg Jecklin
1. Geschichte der Audiotechnik
PDF:
http://www.mdw.ac.at.../tt01geschichte.pdf.

http://www.vinylvulture.co.uk/pages/phase_4.htm

Aufnahmen:
Klassikakzente: 21.11.2003 "Phase 4"
http://www.klassikakzente.de/page_14166.jsp

http://www.deccaclassics.com/music/originalmasters/475145.html

http://www.deccaclassics.com/music/originalmasters/4756090.html

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 31. Jan 2006, 19:26 bearbeitet]
Fressbacke
Stammgast
#50 erstellt: 31. Jan 2006, 19:37
Hallo Franz!

Vielen Dank für die interessanten Ausführungen! Wieder mal was dazu gelernt

Nichtsdestotrotz - auch wenn das Verfahren wohl eine Totgeburt war, so hat es doch dazu geführt, daß Ebay-Händler heute gute Geschäfte machen *gg*.

Ralf
op111
Moderator
#51 erstellt: 31. Jan 2006, 19:52
Hallo zusammen,

@Ralf: der enorme Preis ist m.E. ein typischer Sammlerpreis.
in manchen Sammlerkreisen genießen ältere Decca-LPs z.T. die Phase 4-Serie, einen geradezu legendären Ruf, ob zu Recht kann ich nicht allgemeingültig beurteilen.
Ich habe jedenfalls einige sowohl vom Klangbild als auch von der Pressqualität recht üble Exemplare in meiner Sammlung (gehabt).

@all
Zum Thema zurück, aufnahmetechnisch auf der Höhe der Zeit stehende CDs sind hier schon genannt worden, z.B. die von Gardiner [DG], Karajan [DG], aus den genannten Gründen dürfte die Phase-4-LP wohl kaum in die engere Wahl kommen.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 31. Jan 2006, 19:53 bearbeitet]
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