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Eure Konzert-Erlebnisse - der Konzert-Thread

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Fressbacke
Stammgast
#101 erstellt: 17. Sep 2006, 20:21
Sodele - die Saison hat auch in München wieder begonnen. Gestern gab es:

Vivaldi: Frühling und Sommer aus den Vier Jahreszeiten

Mozart: Flötenquartett D-dur KV 285

Boccherini: Cellokonzert G-dur
-----
C.P.E. Bach: Flötenkonzert d-moll

Tschaikowsky: Nocturne für Cello und Streichorchester

Mozart: Serenade G-dur KV 525 "Eine kleine Nachtmusik"


Kammerorchester der Neuen Kammerphilharmonie Köln
Andreas Haas, Flöte
Philipp von Morgen, Violoncello
Gertrud Schilde, Violine



Zugegebenermaßen ein zeitlich leicht vor meinen Lieblingsepochen liegendes Programm.
Der Carl-Orff-Saal der Philharmonie war ca. zur Hälfte gefüllt, vielleicht etwas mehr.

Maximal standen (meist) acht Musiker auf der Bühne ...
Dies führte zu für mich teilweise sehr neuen Klangerlebnissen (gerade bei KV 525) - und es hat mich größtenteils überzeugt.

Gertrud Schilde war nicht nur optisch die dominierende Erscheinung auf der Bühne - sie übernahm auch ganz klar (nicht nur der Funktion nach) die Führung. Den Solopart bei Vivaldi präsentierte sie zupackend, vielleicht mit etwas zu breitem Strich im Frühling - aber jedenfalls so, daß die Hörer ihre Freude daran hatten.

Der Flötist hatte leichte Anlaufschwierigkeiten im Quartett, einen deutlichen Verspieler und schien teilweise eine Sechzehntel hinterherzuhinken (was sich vielleicht damit erklärte, daß der frischgebackene Vater in der Nacht zuvor bis 3 Uhr im Krankenhaus weilte *g*). Bach gelang ihm dann schon viel besser, leichter, unangestrengter.

Der Cellist schien Tschaikowsky anfangs "mal so nebenher" spielen zu wollen ... und verspielte sich prompt - aber auch er fing sich

Die Mozart-Serenade schließlich brachte überzeugendes, frisches Ensemblespiel unter Führung von Frau Schilde.

Lebhafter Beifall und eine Zugabe (Albinoni).

Ralf


[Beitrag von Fressbacke am 17. Sep 2006, 20:23 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#102 erstellt: 29. Sep 2006, 08:41
Gestern abend in der Frankfurter Alten Oper ein eher kontrastarm-beschauliches Programm:

R.Wagner, Lohengrin-Vorspiel
R.Wagner, Siegfried-Idyll
A.Bruckner, Symphonie Nr.4, "Romantische"
(Erstfassung)

Bayrisches Staatsorchester
Kent Nagano


Ein insgesamt eher enttäuschender Abend: Nagano bietet dem Publikum wenig, er vollführt praktisch immer nur eine einzige Bewegung mit dem Dirigentenstab. Sehr trocken.

Das Orchester in den beiden ersten Stücken zu laut in den leisen Passagen, ohne Magie. Das Siegfried-Idyll (ursprünglich für 13 Musiker komponiert) mit vollem Streichersatz, jede Intimität geht verloren - es klingt wie eine x-beliebige Ouvertüre. Auch hier zu laute Streicher, ein nicht unübliches Problem bei vielen Opernorchestern.

Die BRuckner-Symphonie in der später verworfenen Erstfassung. ENDLOS, zahllose Wiederholungen. Es schien kein Ende nehmen zu wollen. Auch hier die Darstellung sachlich kühl, insgesamt aber doch zufriedenstellend - ein immer noch überzeugendes Eintreten ... für die Novak-Fassung.

Saal fast voll besetzt, der Kalk floß in Strömen.

Gruß, Thomas
AladdinWunderlampe
Stammgast
#103 erstellt: 06. Okt 2006, 17:24
Liebe Musikfreunde,

da dieser Thread auch von anderen gelegentlich dazu "missbraucht" worden ist, statt Konzerte zu rezensieren auf spannende kommende Konzerte hinzuweisen, erlaube ich mir diese Keckheit heute auch einmal, um Euch auf ein Großereignis hinzuweisen, das so schnell nicht wiederkehren dürfte.

Eben habe ich nämlich auf großen schwarzen Plakaten entdeckt, dass in der nächsten Woche vom 11. bis zum 14. Oktober in der Kölner Universität das Internationale musikwissenschaftliche Symposion Iannis Xenakis: Das elektroakustische Werk stattfinden wird, in dessen Rahmen auch fünf Konzerte veranstaltet werden, in denen die gesamte elektroakustische Musik dieses griechischen Komponisten dargeboten wird! Im Internet habe ich dazu Folgendes gefunden:

http://xenakis.uni-koeln.de/

Da ich ein begeisterter Fan von Xenakis' Légende d'Eer bin (die ich übrigens im Hifi-Forum vor einiger Zeit einmal vorgestellt habe: http://www.hifi-foru..._id=68&thread=1443), werde ich auf jeden Fall hingehen. Viele der Stücke sind nur schwierig auf CD erhältlich und vor allem fehlt dann immer das überwältigende Raumerlebnis, das diese Musik im Original vermitteln dürfte. Werke wie Persepolis, das inmitten der Ruinen der historischen persischen Palaststadt uraufgeführt wurde, oder Hibiki-Hana-Ma, das ursprünglich für einen Pavillon auf der Expo in Osaka komponiert worden ist, der diese Musik über 800 Lautsprecher Lautsprecher ausstrahlte, werden in den mehrkanaligen Versionen sicher noch viel imposanter klingen als in den CD-Versionen - auch wenn die in Köln wohl kaum mit 800 Lautsprechern aufwarten werden...

Ich kann nur jedem im Umkreis von Köln, der sich für Neue Musik interessiert, raten, dieses Ereignis nicht an sich vorbei gehen zu lassen. (Aber Vorsicht: Es dürfte laut werden!)



Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 06. Okt 2006, 17:25 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#104 erstellt: 07. Okt 2006, 20:30
So viele schöne Konzerte, so wenig Zeit.

Am vergangenen Dienstag abend: wunderbarer Zyklus von Lieder von Benjamin Britten (Folksong Arrangements, Winter Words, The Holy Sonnets of John Donne) und Frank Bridge, mit dem für seine 67 Lenze kolossal "rüstigen" und brillant gestaltenden Philip Langridge, am Klavier subtil und pointiert begleitet von David Owen Norris. Leider wie immer bei Liederabenden viel zu wenige Besucher ...
(Oper Frankfurt am Main)

Einen Tag später, die Barock-Experten vom Venice Baroque Ensemble unter Andrea Marcon, mit ihrem bekannten Solisten G.Carmignola, der in jüngster Zeit durch diverse Vivaldi-Aufnahmen von sich reden machte. Hier ein Programm aus Streicherkonzerten und Violinkonzerten von Vivaldi, und einem (schon deutlich harmonisch fortgeschritteneren) Violinkonzert von Tartini. 14 Musiker, zumeist stehend, alle auf historischen Instrumenten, füllten leider nicht ganz den großen Saal der (recht schwach besuchten) Alten Oper. Carmignola verwechselte auch ein paar Mal streichen mit sägen. Aber das ist dann wohl "authentisch" .... Man bemühte sich um Abwechslung, doch noch ein Vivaldi-Konzert mehr, und ich hätte womöglich einen Blutrausch gekriegt.
(Alte Oper Frankfurt am Main)

Und eben erst verklungen: Phantastisch (und überraschend) guter Shostakovich von den Hamburger Symphonikern unter deren Chef Andrey Boreyko: Dem frühen Scherzo für Orchester (op.7) folgte eine fast 15(!) minütige Ansprache des Dirigenten über die Bedeutung des Komponisten und die Begründung für die daran anschließende Zusammenstellung aus den Fünf Fragmenten für Orchester (op.42) und Ausschnitten aus den Ballettsuiten 1 & 3, vorgenommen von Boreyko selbst. Diese Gegenüberstellung (11 Sätze insgesamt, immer im Wechsel) sollte sozusagen Lebensfreude und Lebensleid, Jubel und Verzweiflung, Triumph und Selbtszweifel Shostakovichs in den Jahren 1934/35 illustrieren, wie Boreyko (zu) wortreich ausführte. Eine sehr abswechslungsreiche Melange aus subtilen Kammereffekten (Fragmente) auf der einen, und bald witzigen, bald eleganten, bald spöttischen Walzern, Gavotten und Polkas aus den Ballettsuiten auf der anderen Seite. Zusammen fast eine halbe Stunde.

Da konnte man gut verschmerzen, dass für diesen Teil des Konzerts eigentlich eine Uraufführung eines Auftragswerks zum Anlass von Shostakovichs 100-jährigem Geburtstag gedacht war. Warum diese nicht stattfand, darüber kein Wort ...

Nach der Pause der dramatische Höhepunkt. Shostakovichs 13. Symphonie "Babij Jar" mit einem fulminanten Bass in Gestalt von Robert Holl, begleitet vom Männerchor des Tschechischen Rundfunks. Diesmal wurde die Symphonie auf Deutsch(!) gegeben, der "Nachdichter" der deutschen Fassung der Gedichte von Jewtuschenko war persönlich anwesend - übrigens eine sehr befriedigende Fassung! Boreyko begründete die Aufführung in Deutsch mit dem Wunsch des Komponisten, die Texte sollten doch in jedem Land in der jeweiligen Muttersprache gesungen werden - damit sie unmittelbar für das Publikum zu verstehen seien.

Besonders hier zeigten sich die sonst eher biederen Hamburger Symphoniker von ihrer besten Seite: satter Streicherklang, farbige Bläser und Schlagwerk - und jede Menge Abstufungen zwischen kammermusikalischer Intimität und bombastischem Getöse. Das war wirklich ein schöner Abend!
(Hamburg Laeiszhalle)

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 07. Okt 2006, 20:32 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#105 erstellt: 10. Okt 2006, 08:48
Gestern in der Alten Oper, Frankfurt am Main:

Ludwig van Beethoven:

Ouvertüre "Egmont"
Konzert für Violine und Orchester
Symphonie Nr.4

Julian Rachlin
Royal Philharmonic Orchestra
Daniele Gatti


Insgesamt ein gelungenes Konzert. Sehr scharf akzentuierte, ja fast schon "abgehackte" Egmont-Ouvertüre mit sattem Streicherklang (alle Interpretationen waren klassisch-romantisch, mit keinerlei Konzessionen an "HIP"), im Violinkonzert Rachlin mit weichem, feinem Ton - im ersten Satz mit rund 24 Minuten vielleicht etwas zu gemächlich - heitere, lebendige Lesart der 4. Symphonie, die ja weiß Gott kein Schwergewicht im Oeuvre Beethovens ist.

Gut gefüllter Saal - wohl auch deshalb, weil der Sponsor etliche Karten an Kunden(?) und Angestellte verteilt hatte - aber jemand sollte Investmentleuten doch erklären, dass man nach dem Kopfsatz eines Konzerts nicht klatscht.

Es fiel auf, dass das RPO einen sehr viel kräftigeren, auch dunkleren Streicherton hat als die mir bekannten englischen Orchester, z.B. jene der BBC. Fast schon "kontinental".

Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#106 erstellt: 10. Okt 2006, 08:56

sound67-again schrieb:
...- aber jemand sollte Investmentleuten doch erklären, dass man nach dem Kopfsatz eines Konzerts nicht klatscht. :(

"Szenenapplaus" ist doch im Jazz durchaus üblich...

Wie haben denn die Aufführenden reagiert? Breites Grinsen oder peinlich berührtes auf-den-Boden-starren?


[Beitrag von Hüb' am 10. Okt 2006, 08:58 bearbeitet]
teleton
Inventar
#107 erstellt: 12. Okt 2006, 09:21
Am 30.September 2006 waren wir in der BEETHOVENHALLE BONN bei einem der Konzerte des Beethovenfestes Bonn.

Es spielten die Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott.

1. Beethoven: Die Weihe des Hauses-Ouvertüre
J.Nott legte bei seiner Interpretation großen Wert auf größte Durchhörbarkeit der einzelnen Orchesterstimmen. Was zunächst ungewohnt sanft anfing entwickelte sich im Verlauf zu stürmischen Höhen mit entsprechendem Feuer.
Die Ouvertüre, die ich meist mit Klemperer oder Karajan gehört habe erschien mir in einem anderen Licht aufzutauchen - aber hier live auch sehr gut. Ein gelungener Anfang mit viel Applaus.

2. Es folgte nach Vergrößerung des Orchesterapparates eine URAUFFÜHRUNG.
Michael Gordon: Rewriting Beethoven´s 7th Symphony
Gordon, der vor dem Konzert um 19:30Uhr im Foyer eine Konzerteinführung gestaltete, wollte mit seinem Werk zeigen, wie Beethoven´s Sinfonie Nr.7 heute klingen würde, wenn Beethoven diese heute komponiert hätte.
Mit hat das in einem Satz zusammengefaßte Stück von ca.25Minuten Länge gut gefallen; die bunte Orchestration mit reichlich Schlagwerk und E-Gitarre war schon sehr interessant zu hören und die Zitate aus allen 4Sätzen der S.Nr.7 von Beethoven waren deutlich vorhanden.
Nur eines möchte ich klar sagen und da bin ich ganz sicher: So hätte Beethoven auch heute nie geschrieben. Trotzdem ein fetziges Stück, das ich mir aufnehmen werde, wenn die WDR3-Rundfunkausstrahlung kommt.
Die Uraufführung endete mit stürmischem Applaus und der Komposer kam höchstpersönlich auf die Bühne um den Beifall zu ernten.

- Pause -

3. Schostakowitsch: Sinfonie Nr.5
Das ist wiedermal mein Konzertprogramm, das auch von Nott sauber umgesetzt wurde. Schon durch meinen Luxusplatz auf der Empore ganz links war ich dem Orchester relativ nah und konnte so die Klangmassen voll auf mich einwirken lassen (bei den hinteren Reihen ist es mir meistens zu leise). Anders als Haitink, der gerade im ersten Satz sehr bremst und selbst das Schlagwerk softet, war Nott ganz im Element, zog seinen auf Durchhörbarkeit gerichteten Interpretationsansatz durch und ließ die Zügel los. Eine Aufnahme die auf CD zu den Besten gehören würde und trotz der Bamberger ein wenig an die großen russischen Aufnahmen der Sinfonie erinnerte - ein toller Konzertabschluß, der auch mit einer ungarischen Zugabe für das nicht enden wollende Klatschen belohnt wurde.
patrik02
Hat sich gelöscht
#108 erstellt: 13. Okt 2006, 18:44
Konzert im Lucerne Summer Festival 2006

HK GRUBER
Aerial ; Hidden Agenda; Frankenstein!!

Orchester : BBC Symphonie Orchestra; Leitung Heinz Karl Gruber

Im Detail:
Der Konzertsaal im KKL Luzern ist einsame Klasse. Ich habe noch nie ein Konzertsaal mit einer solchen Akustik erlebt.

Hidden Agenda:
Sein neuestes Werk basier auf eine Zwölftonreihe in einer Mozart Synphonie. Sehr interessant aber mann muss die Zwölftonmusik einfach mögen.

Aerial (Konzert für Orchester und Trompete):
Der Trompeter war Anfangs sehr nervös fand dann aber zur höchstform.

frankenstein! für Chansonnier und Orchester
Genial. Kindereime vertont. Das Orchester spielt unter anderem auf Spielzeuginstrumenten was eine sehr interessante
Klangfarbe ergibt. Der Chansonier ist HK Gruber selbst. Dieses Stück hat den Konzertsaal mehrere male zu lachen gebracht. Es gab tosenden Beifall.

Der Komponist beschrieb jedes seiner Werke mit witz aber sehr ausführlich und bis ins detail.


[Beitrag von patrik02 am 13. Okt 2006, 18:46 bearbeitet]
Live-musikhörer
Inventar
#109 erstellt: 14. Okt 2006, 09:50

patrik02 schrieb:
Der Konzertsaal im KKL Luzern ist einsame Klasse. Ich habe noch nie ein Konzertsaal mit einer solchen Akustik erlebt.

Wo warst du im Saal?
Ich fand die Akustik am Anfang fast kalt (ich sass oben im 1. und 2. Balkon). Heute finde ich sie auch super aber ich beschränke mich im Parkett (mitte) zu sitzen.



Die Lucerne Summer Festival 2006 bringen super Konzerte leider sind die Preise extrem in der Höhe getrieben (fast 200€ in der 1. Kategorie was mehr als die Hälfte der Sitzplätze bedeutet). Schade, da ich nur 20-25 Minuten vom Konzertsaal wohne.
patrik02
Hat sich gelöscht
#110 erstellt: 14. Okt 2006, 10:10
Ich saß im Parkett mitte. Da kann man ohne Probleme die Kategorie 3 nehmen man sieht immer noch gut.

Ja die Preise sind echt ne Wucht. Doch ich sag mir man kann sich das mal gönnen. Die Kat. 3 sind so um die 90-120 Franken.

Ich geh wieder im November und schauu mir ein Klavierkonzert an.

Gruß


[Beitrag von patrik02 am 14. Okt 2006, 10:12 bearbeitet]
Live-musikhörer
Inventar
#111 erstellt: 14. Okt 2006, 10:46

patrik02 schrieb:

Ich geh wieder im November und schauu mir ein Klavierkonzert an.

am 26. November (Pires / Cahmber Orchestra of Europe)?
patrik02
Hat sich gelöscht
#112 erstellt: 14. Okt 2006, 10:53
Nein sondern:

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg/ Cambreling/ Grimaud



Edgard Varèse
Arcana für grosses Orchester

Maurice Ravel
Klavierkonzert G-Dur

Richard Strauss
Burleske d-Moll für Klavier und Orchester

Till Eulenspiegels lustige Streiche
Tondichtung in Rondoform nach alter Schelmenweise op. 28
STR
Ist häufiger hier
#113 erstellt: 14. Okt 2006, 11:49

patrik02 schrieb:
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg/ Cambreling/ Grimaud

Edgard Varèse
Arcana für grosses Orchester

Maurice Ravel
Klavierkonzert G-Dur

Richard Strauss
Burleske d-Moll für Klavier und Orchester

Till Eulenspiegels lustige Streiche
Tondichtung in Rondoform nach alter Schelmenweise op. 28


Schön, da bin ich auch dabei ;). Während des Lucerne Festival Sommer hat Grimaud dieses Konzert schon gespielt, die NZZ war begeistert von ihrem Spiel. Werde mir auch noch Gawrilow anhören, leider finde ich das Programm nicht besonders, aber diese Legende möchte ich einmal live erleben, genau wie Pollini im Februar 2006. Das Konzert dürfte mittlerweile schon ausverkauft sein, zum Glück konnte ich noch ne gute Karte ergattern ;).

Gruss Marc
sound67-again
Gesperrt
#114 erstellt: 21. Okt 2006, 20:31
In der Alten Oper, Frankfurt am Main:

Robert Schumann, Symphonie Nr.4, op.120
Dmitri Shostakovich, Symphonie Nr.5, op.47

London Philharmonic Orchestra
Kurt Masur


Der doch schon recht gebrechlich wirkende Masur leitete eine konventionelle, sehr groß besetzte Schumann-Symphonie auf hohem Niveau. Konventionell weil klassisch-romantisch, etwas pauschal, dick - auf hohem Niveau weil gut gespielt, mit genug Schwung.

Beim Shostakovich war es oft doch etwas sehr "prollig", Bläsereinsätze im ersten Satz kamen mehrfach nicht sauber, das Blech sehr(!) laut.

Wie verwandelt im Adagio: extrem leises Spiel der Streicher, hervorragend. Im Finalsatz Tempowechsel zwischen den ersten Takten und danach nicht wirklich beachtet, zum Ende hin schien Masur etwas die Puste aus zu gehen. Beim Umblättern der Partiturseiten mitunter fast Parkinson-haftes Zittern.

Voll besetzter Saal, reichlich Applaus, sichtlich gerührter Maestro, neckischer Abschiedswinker vor dem Abgang. Netter Abend insgesamt.

Gruß, Thomas
sound67-again
Gesperrt
#115 erstellt: 04. Nov 2006, 15:50
Keiner geht mehr ins Konzert.

Gestern abend, Alte Oper FFM:

Igor Stravinsky, Suite No.2
Dmitri Shostakovich: Violinkonzert Nr.1, op.99
Pyotr I. Tchaikowsky: Sinfonie Nr.4

Sergey Khachatryan
HR-Sinfonieorchester
Eliahu Inbal


Der früherere langjährige Chefdirigent des HR-Orchesters mit einem "russischen" Programm. Die "Suite" von Stravinsky besteht aus vier kurzen, abrupten Vignetten mit weniger als 8 Minuten Spielzeit. Sehr farbig, etwas derb - typische balletöser Stravinsky. Das Violinkonzert hatte ich mit Khachatryan ein Jahr zuvor in London gehört, der Solist gefiel mir hier in FFM (noch) besser, aber das HR-Orchester klang zu glatt, zu wenig "schwermütig". Die Tchaikowsy-sche gehobene Salonmusik mit irrwitzigem Tempo abgespult - gut so, so war das Leiden etwas kürzer. Sauberes Orchesterspiel, voller Saal.

heute vormittag (und mittag, und nachmittag), ALte Oper:

Generalprobe
Jean Sibelius: Finlandia, op.26
Camille Saint-Saens: Cellokonzert Nr.1
Pyotr I. Tchaikovsky: Rokkoko-Variationen
Antonín Dvorák: Sinfonie Nr.7, op.70

Johannes Moser
Frankfurter Museumsorchester
Eivind Gulbert Jensen


Ein schönes, abwechslungsreiches Programm. Der Sibelius vielleicht etwas zu wenig "reisserisch", eher auf Durchhörbarkeit ausgelegt (etwas kleinere Besetzung als üblich), das Saint-Saens-Konzert (mit mozartianischer Besetzung) angehnehm luftig-elegant, schöner Celloton.

Danach die "Spezialität" dieses jungen Cellisten Moser (mit der er 2002 den Tchaikowksy-Wettbewerb in Moskau gewonnen hatte): die Rokkoko-Variationen, sehr wendig, fast mit ein paar "Verzierungen" zuviel, aber prägnant. Höhepunkt aber die vortreffliche 7. Sinfonie von Dvorák - die besser ist als die "Neue Welt", weil viel schlüssiger und strenger (nur im Finale trifft Vaughan Williams Dvorák-Kritik auch hier zu: "five endings to each movement"), mit dramatischem Flair. Dvorák zeigt Tchaikovsky, wie man Sinfonien wirlich komponiert! Durchweg solide engagiertes Orchester, junger aufstrebender Dirigent aus Norwegen (Masur-Schüler).

Konzerte sind am So um 11.00 und am Mo. um 19. Uhr Hingehen!

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 05. Nov 2006, 15:15 bearbeitet]
embe
Stammgast
#116 erstellt: 05. Nov 2006, 00:22
@Thomas,
du gehst in ein Konzert obwohl du die Musik nicht magst
die gegeben wird ( Tschaikowsky 4. )
Da wär mir Zeit und Geld zu schade.

Gruß
embe
sound67-again
Gesperrt
#117 erstellt: 05. Nov 2006, 09:57
Wann hat man schon mal ein Konzert, in dem einem alle drei Werke gefallen? Da mus man dann durch - ich kann die Leute nicht leiden, die z.B. erst nach der Pause kommen (um ein modernes Stück zu vermeiden) oder zur Pause gehen, weil sie den alten Ladenhüter am Ende nicht hören wollen - was zugegeben seltener vorkommt.

Außerdem war ich nicht allein in dem Konzert.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 05. Nov 2006, 10:03 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#118 erstellt: 05. Nov 2006, 10:35
Hi!

Gerade Karten bestellt für:

Konzerthaus Dortmund:
So. 26.11.2006, 16:00 Uhr
Tschechische Philharmonie

Bedrich Smetana
Vyšehrad, Vlatva ("Die Moldau"), Šarka, Zčeskŷch luhů a hájů ("Aus Böhmens Hain und Flur")
aus Má Vlast ("Mein Vaterland")

Antonín Dvorák
Sinfonie Nr. 9 e-moll, op. 95
"Aus der Neuen Welt"


Mitwirkende: Zdenek Macal (Dirigent)

Ich weiß, ich weiß, das Programm ist nicht sooo sensationell aufregend, ABER meine Freundin und ich haben die 9. beide noch nicht live gehört. Und könnte man sich idiomatischere Interpreten aussuchen?
Zudem waren wir noch nicht im Dortmunder Konzerhaus.

Die Kartenpreise waren auch ok. Meine Freundin kommt sogar noch für 12,- € via Jungendticket rein. Schöne Sache das.

Viele Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 05. Nov 2006, 10:38 bearbeitet]
Live-musikhörer
Inventar
#119 erstellt: 05. Nov 2006, 20:12

sound67-again schrieb:
Keiner geht mehr ins Konzert.

Oh doch, mindestens 1 Mal der Woche. Meistens aber Tonhalle Orchester mit Zinman und wenigen anderen Gast-Dirigenten (z.B. Koopman diese Woche).
Sehr wahrscheinlich nicht besonders interessant...
Fressbacke
Stammgast
#120 erstellt: 06. Nov 2006, 22:12
@ Frank:

Auf dieses Konzert würde ich mich auch freuen - super Programm und passende Interpreten...

Auch am 26.11. werde ich das Experiment wagen, mir ein Konzert aus der "Tobias-Melle-Reihe" anzuhören UND anzusehen.

Es gibt Tschaikowskys 5. Symphonie (die ich seeeehr liebe!) und dazu zeigt Melle eine Diashow mit Bildern aus Rußland. Ein gleich konzeptioniertes Konzert gab es letzte Saison mit Mendelssohns "Schottischer" und wird es noch geben mit der "Alpensymphonie".

Ausführende:

Münchner Rundfunkorchester, Leitung: Carlos Domínguez-Nieto

Bericht folgt!

Ralf


[Beitrag von Fressbacke am 07. Nov 2006, 09:58 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#121 erstellt: 07. Nov 2006, 00:38
Gerade aus der Provinz heimgekehrt:

Jean Sibelius: Pohjola's Tochter -Sinfonische Dichtung (1893)
Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester, op.47
Dmitri Shostakovich: Sinfonie Nr.6, op.53

Olga Pogorelowa
Orchester des Staatstheaters Darmstadt
Stephane Blunier


Es ist immer schön, sich hin- und wieder vor Augen zu führen, dass auch die "kleinen" Orchester oprdentlich musizieren können. Immerhin ist das Darmstädter Orchester nominell sogar "A", allerdings ein kleines "a". 14er Besetzung ist Maximum, und das hört sich hin- und wieder dann eben etwas "transparenter" an als gewollt.

Immerhin: Die Konzertmeisterin als Solistin zeigt, dass auch Orchestergeiger virtuose Fähigkeiten besitzen: da gibt es manchen Patzer, und hin- und wieder droht ihr die Puste auszugehen, aber es gelingen Pogorelowa doch einige bemerkenswert schöne Momente. Im Shostakowitsch zeigt sich das Orchester (in der staubtrockenen Akustik des Staatstheaters) von seiner besten Seite, auch wenn GMD Blunier die Tempi etwas sehr(!) straff anzieht - auch im Andagio der Einleitung.

Gruß, Thomas
sound67-again
Gesperrt
#122 erstellt: 08. Nov 2006, 13:29
Gestern abend ein beeindruckender Liederabend in der Frankfurter Oper:

Violeta Urmana, Sopran
Jan Philip Schulze, Klavier

Lieder von Hector Berlioz (Les Nuits d´été -Auszüge), Sergei Rachmaninov (inkl. "Vocalise") und Richard Strauss

Die litauische Sopranistin hat nicht nur ein enormes Organ, sondern zeigt auch Intelligenz und Einfühlungsvermögen bei der Interporetation der Texte - längst nicht jede "hauptamtliche" Opernsängerin ist als Liedsängerin so geeignet. Am besten gefielen mir die Lieder von Richard Strauss, da sie die komplexesten, variabelsten waren - besonders "Wasserrose" op.22/4. Zu den drei Zugaben gehörte auch die Arie der Tosca.

Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#123 erstellt: 27. Nov 2006, 08:40
Konzerthaus Dortmund:
So. 26.11.2006, 16:00 Uhr
Tschechische Philharmonie

Bedrich Smetana
Vyšehrad, Vlatva ("Die Moldau"), Šarka, Zčeskŷch luhů a hájů ("Aus Böhmens Hain und Flur")
aus Má Vlast ("Mein Vaterland")

Antonín Dvorák
Sinfonie Nr. 9 e-moll, op. 95
"Aus der Neuen Welt"


Mitwirkende: Zdenek Macal (Dirigent)

Gestern war ich das erste mal im Konzerthazus Dormund. Eine sehr schöner, heller, neuer (Eröffnung: 2002) und akustisch sehr gelungener Saal mit einem Fassungsvermögen von ca. 1.500 Personen.
Selbst die billigen Plätze (1. Balkon Links direkt über dem Orchester) waren vom Klang und der Sicht her sehr ok.

Das Konzert wirkte - wohl wegen des ungemein populären und mainstreamigen Programms - weitestgehend ausverkauft. Allerdings schien mir das Publikum nicht gar so überaltert, wie man es andernorts oft erlebt.

Das Konzert selbst war wunderbar. Obwohl ich Dvoraks 9 schon so oft gehört habe, war es keinen Moment langweilig!
Das Orchester spielte ungemein packend und mitreißend. Und das, obwohl ich nicht wissen möchte, wie häufig gerade dieses Orchester schon ein solch ur-tschechisches Programm absolviert hat.
Beeindruckend der äußerst homogene Streicherklang, der an allen Pulten perfekt zusammenging. Ebenfalls hervorzuheben die solistischen Parts der Klarinette und der Flöte.

Ärgerlich allenfalls die unverschämte Preisgestaltung des Parkhauses unmittelbar am Konzerthaus. 2 €/Std. an einem wenig frequentierten Sonntag sind schon fast Düsseldorfer Verhältnisse.

Dennoch war's sicher nicht mein/unser letzter Besuch in Dortmund!

Viele Grüße

Hüb'


[Beitrag von Hüb' am 27. Nov 2006, 08:41 bearbeitet]
Fressbacke
Stammgast
#124 erstellt: 27. Nov 2006, 22:27
Da will ich mal nicht nachstehen:

26.11.2006, 15:30 Uhr, Philharmonie München
Tschaikowsky: Romeo und Julia / Symphonie Nr. 5
Münchner Rundfunkorchester, Carlos Dominguez-Nieto

Bilder aus Rußland von Tobias Melle


Um es vorwegzunehmen: Das Konzept überzeugte vollkommen! Tolle Musik, in Symbiose mit erstklassigen, hervorragend ausgesuchten Fotografien.

Vor der Pause gab es - ohne Bilder - eine solide, teilweise sehr schön ausgehorchte Fantasieouverture "Romeo und Julia" - die stärksten Momente da, wo es so richtig schön laut wurde *g*. Anschließend ein Interview mit Tobias Melle, in dem er sich als schlagfertiger(und über die ausverkaufte Philharmonie sehr erfreuter) Partner erwies und sehr gut seine Intention rüberbrachte und auch, daß der Hauptdarsteller IMMER die Musik ist für ihn (er spielt selbst Cello). 4 Reisen durch Rußland in 3 Jahren, mit der Partitur und der Aufnahme der Symphonie im Gepäck ... und nach der Pause sollte sich zeigen, daß die Zeit gut investiert war.

Nach der Pause dann die "Fünfte" (Welturaufführung des Melle-Werks) ... gut gespielt vom Rundfunkorchester unter dem engagierten, manchmal ein wenig an Muti erinnernden Dirigenten. Das Finale gelang besonders gut, auch der Schluß, wo ich schon manchen Blechbläser straucheln habe hören.
Die Bilder in Überblendtechnik genial auf den Herzschlag der Musik gesetzt ... Gegensätze zeigend (das Schicksalsthema der Symphonie interpretierend): Reich / arm, zerstörte / blühende Natur, Stadttrubel / Landidylle ... zu Herzen gehend im Finale die ehrwürdigen und sanften Gesichter der "Babuschkas".

Die Karten für die "Alpensymphonie" wurden noch am selben Tag geordert (11.März).


Ralf
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#125 erstellt: 28. Nov 2006, 00:27
Mein letztes live-Konzert als Zuhörer liegt schon ein paar Wochen zurück:


30.9.2006 Walt Disney Concert Hall, Los Angeles
Los Angeles Philharmonic
Esa-Pekka Salonen
Michelle DeYoung, mezzo-soprano
Women of Pacific Chorale
Los Angeles Children's Chorus

Mahler: Symphonie Nr.3 d-moll


Das war auch ziemlich dufte, trotz ein paar Aussetzern im Orchester im wesentlichen sehr gut gespielt und musikalisch sehr detailliert, vom Konzept her recht ähnlich, wie die Aufnahme mit dem gleichen Orchester und Dirigent auf Sony.
Leider keine Pause nach dem ersten Teil/Satz, nur etwas 5 Minuten "Verschnaufpause". Ich finde es wesentlich besser, wenn da eine richtige Pause ist, wie in der Oper oder im Theater. 100 Minuten intensive Musik am Stück ist schon ziemlich anstrengend, man hat das auch im Publikum gemerkt, und selbst ich war gegen Ende nicht immer völlig konzentriert mit beiden Ohren dabei...


Dann ein paar Wochen später war ich selber im Einsatz auf der Bühne:

28./29.10.2006 UC San Diego
La Jolla Symphony
Sharon Lavery

Schostakowitsch:Fest-Ouvertüre
Debussy: Petite Suite
Takemitsu: Requiem für Streicher
Tschaikowsky:Symphonie Nr. 5 e-moll


La Jolla Symphony ist ein "semi-professionales" Orchester in San Diego, mit Lehrern und Schülern von der Uni und externen Mitgliedern, viele davon auch Profi- oder Ex-Profi-Musiker oder Lehrer.
Das war, glaube ich, auch ziemlich gut, man kann das immer nicht so gut beurteilen, wenn man selber mittendrin sitzt, und ich bin immer superkritisch, wenn es um unsere Leistung geht. Aber die Dirigentin war sehr gut und hat exzellent mit dem Orchester gearbeitet.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#126 erstellt: 28. Nov 2006, 01:02

M_on_the_loose schrieb:

La Jolla Symphony ist ein "semi-professionales" Orchester in San Diego, mit Lehrern und Schülern von der Uni und externen Mitgliedern, viele davon auch Profi- oder Ex-Profi-Musiker oder Lehrer.
Das war, glaube ich, auch ziemlich gut, man kann das immer nicht so gut beurteilen, wenn man selber mittendrin sitzt, und ich bin immer superkritisch, wenn es um unsere Leistung geht.


Hallo M_on_the_loose,

spielst Du öfters bei La Jolla Symphony mit? Ich habe eine CD mit diesem Ensemble, die 1990 eingespielt wurde:

Iannis Xenakis: Ais/Gendy3/Taurhiphanie/Thallein [Neuma Records 450-86].

Erstaunliches Programm und erstaunliche Leistung für ein - wie Du sagst - "semi-professionelles" Ensemble. Und die Vorstellung, dass Du auf dieser CD möglicherweise in irgendeiner Form mitmusizierst, lässt mich von nun an noch gespannter lauschen....


Herzliche Grüße
Aladdin
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#127 erstellt: 28. Nov 2006, 09:05
Ja, ich spiele da immer mit. Ich bin einer der beiden Stimmführer der Kontrabässe (wovon wir 9 haben, manchmal auch 10), aber ich bin erst seit 3 Jahren dabei, also auf der CD nicht mit drauf.
Es gibt noch ein paar andere CDs mit dem Orchester, ich glaube alle mit zeitgenössischer Musik. Das liegt daran, dass UCSD keine volle "klassische" Musikabteilung hat. Die Musikabteilung ist auf "zeitgenössische" Musik spezialisiert, und ist in diesem Bereich auch international sehr bekannt und offensichtlich sehr gut angesehen. Das Orchester ist mit der Musikabteilung "affiliated". Was das genau heisst, ist nicht so ganz klar. Wir proben immer in Räumlichkeiten der Uni, und die bezahlen wohl auch teilweise die Gehälter der Dirigenten, dafür stellen die Säcke uns aber auch die Saalmiete für den grossen Konzertsaal in Rechnung...
Jedenfally spielen daher wir eigentlich fast immer irgendwelche mehr oder weniger "contemporary" Stücke, aber auch "konventionelles" Repertoire.
Unsere kleine Konzertsaison kann man hier sehen: http://www.lajollasymphony.com/
Live-musikhörer
Inventar
#128 erstellt: 03. Dez 2006, 13:31
Gestern in der überfüllten Tonhalle von Zürich:

Festival Strings Lucerne
Achim Fiedler, Leitung
Maxim Vengerov, Violine
Lawrence Power, Viola

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 für Violine, Viola und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert Nr. 2 D-Dur KV 211 für Violine und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie A-Dur KV 201


Ich bin eigentlich kein Mozart-Fan aber das, was ich gestern gehört habe, hat meine Interesse in Mozart wieder geweckt. Für mich eine sehr gelungene Interpretation, welche ich für lange nicht vergessen werde.

Die Harmonie zwischen Violine, Bratsche und Orchester stimmte sehr gut. Nie hatte man den Eindruck, dass jemand im Vordergrund stehen wollte. Power hat mir sehr gut gefallen aber vom Publikum zu wenig wahrgenommen, hatte ich den Eindruck. Das ist leider der Preis, dass man bezahlen muss, wenn man neben einem Star ist.

Gestern bekam man einen spritzigen, erfrischend, betonten aber auch sanften Mozart zu hören.
Vengerov benützt für seine Mozart-Interpretationen einen anderen Bogen als für die romantischen und moderneren Werke, welche einen sanfteren und leichteren Klang aus seine Stradivari (1727) ermöglicht. Eigentlich die ganze Bogentechnik ist anders so wie auch das Vibrato.

Der Erfolg war natürlich gross (auch durch die seine Name) und als Zugabe wurde der 3. Satz vom 4. Violinkonzert von Mozart gespielt.

Schon vor einer Woche erlebte ich für mich ungewöhnliches, als Maria Joao Pires und das Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Emmanuel Krivine den 3. Satz aus dem 4.Klavierkonzert von Beethoven als Zugabe spielten.
Pires hat mich sehr überzeugt, nicht nur in der Zugabe sondern im Klavierkonzert KV 595 von Mozart. Ich habe sie schon in Juni mit dem Philarmonia Orchestra unter der Leitung von Pletnev in Zürich gehört und ich fand die Einspielung vom Klavierkonzert KV 488 einer der schönsten Interpretationen von den Klavierkonzerte von Mozart , die ich in den letzten 10 Jahren gehört habe.
Viel weniger hat mir Krivine überzeugt. Es kam mir vor, dass er sehr verhalten wirkte. Bei den letzten Werke von Mozart könnte man ein bisschen mehr Power und Dynamik aus dem Orchester erwarten. Da fehlte die Harmonie zwischen Pires und Orchester ein bisschen. Die zweite Symphonie von Brahms wurde nach meiner Empfindung ziemlich schnell und relativ leicht (sorglos?) gespielt, was nicht genau entspricht, was ich von diesem Werk gewöhnt bin. Aber das ist Geschmacksache und Gewöhnheiten!
Er bekam in der voll besetzten KKl Luzern grosse Applaus und spielte mit dem Orchester einen Slavischen Tanz op 72 von Dvorak. Das hat mich gefallen.

Nächste Woche werde ich im Barbican Centre in London die Symphonien 13, 12, 10, 6, 2 und 11 mit dem Mariinsky Theatre Orchestra & Chorus unter der Leitung von Gergiev hören.
Und am Samstag in der KKL Luzern ist der Monty Alexander Trio an der Reihe.


[Beitrag von Live-musikhörer am 03. Dez 2006, 13:37 bearbeitet]
Live-musikhörer
Inventar
#129 erstellt: 09. Dez 2006, 10:41

Live-musikhörer schrieb:
Nächste Woche werde ich im Barbican Centre in London die Symphonien 13, 12, 10, 6, 2 und 11 mit dem Mariinsky Theatre Orchestra & Chorus unter der Leitung von Gergiev hören.

Kurz & Bündig:

So eine technische Perfektion kombiniert mit einer tief berührenden Interpretation habe ich in meiner 40 Jahre Konzert-Erfahrung kaum gehört.
Die Interpreter waren scheinbar besonders motiviert, auf jedem Fall mehr als vor ein paar Monaten in Basel, wo das Niveau auch sehr hoch war.
Spagiro
Ist häufiger hier
#130 erstellt: 16. Dez 2006, 13:48
Gestern in der Düsseldorfer Tonhalle
Cantus Cölln, mit Concerto Palatino
Konrad Junghänel, Leitung
Claudio Monteverdi: Marienvesper


Ich war jetzt zum ersten Mal nach der Renovierung wieder in der Tonhalle und meine, daß der Klang sich deutlich verbessert hat. Trotzdem gingen bei diesem Konzert leider zum Teil die Gesangsstimmmen gegenüber den Bläsern etwas unter. Vor allem die Damen waren etwas schwach auf der Brust, während die Männerstimmen durchweg überzeugen konnten.

Ansonsten ein sehr schönes Konzert, das auch durch das stetige Umgruppieren und -positionieren von Sängern und Musikern neue Klangaspekte brachte.
Übrigens wurde das Konzert wurde auch vom WDR Radio aufgezeichnet.

Gruß
Spagiro
Fressbacke
Stammgast
#131 erstellt: 17. Mrz 2007, 19:47
Am 11.03. in der Philharmonie in München:

Richard Strauss: Eine Alpensymphonie - mit Bildern von Tobias Melle
Stuttgarter Philharmoniker / Gabriel Feltz

Trotzdem das gebotene Programm natürlich recht "kurz" war - die Philharmonie war sehr gut besucht - nur einzelne Plätz waren noch frei. Bereut dürfte seinen Besuch niemand haben!
Das Orchester spielte intonationssicher mit hervorragendem Blech, Gabriel Feltz hatte seine Mannen (und Frauen) sehr gut im Griff!

Dazu die tollen Bilder von Tobias Melle - ein Erlebnis!!! Der Nachmittag hielt, was letztes Jahr Tschaikowsky's Fünfte versprochen hat. Das nächste derartige Konzert ist jedenfalls meinerseits gesichert.


Ralf
sound67-again
Gesperrt
#132 erstellt: 17. Mrz 2007, 20:51
Im HR:

Modest Mussorgskij | Pictures At An Exhibition –

arrangiert für Bigband von Clare & Brent Fischer
Jörg Achim Keller | Elf Bilder von Edvard Munch
für Saxofon und großes Orchester - Uraufführung
Jim McNeely | Primal Colors
- für Jazz-Band und Sinfonieorchester"(Uraufführung – Auftragswerk des hr)

Große Besetzung im Sendesaal: Die HR-Bigband und das HR-SInfonieorchester in großer Besetzung zwischen Klassik und Jazz. Leider war nur das letzte Stück, "Primal Colors" von Jim McNeely, der die Werke auch "dirigierte", wirklich gut. Verunglückt das Jazz-Arrangement der "Bilder einer Ausstellung" (nur für Big Band), und auch das "Saxophonkonzert" von Keller ließ mehr an Henry Mancini denn an ernste Musik denken. Ganz anders McNeely: sehr subtil in den Klangfarben (zumindest innerhalb der Grenzen des Jazz), mit großem Bogen statt kurzatmiger Improvisation, wenn auch mit fast 50 Minuten etwas lang.

Gruß, Thomas
sound67-again
Gesperrt
#133 erstellt: 19. Mrz 2007, 09:28
Gestern ein eher enttäuschendes Konzert in der Alten Oper:

Leonard Bernstein: Divertimento für Orchester (1980)
Matthias Pintscher: Reflections on Narcissus (Cellokonzert, 2006)
Aaron Copland: Sinfonie Nr.3

Truls Mörk, cello
Junge Deutsche Philharmonie
Eiji Oue

Das "Geburtstagsgeschenk" Bernsteins für das Boston Symphony Orchestra krankt an dem, an dem alle kurzen mehrsätzigen Orchesterwerke leiden: Wenn die Pausen zwischen den Sätzen fast so lang sind wie die Sätze selbst, dann kommt das Ganze nicht so schmissig herüber. Dabei waren die einzelnen "Petitessen" durchaus nett anzuhören und gewohnt farbig, typischer Bernstein-Ballettstil.

Tiefpunkt allerdings das schaurige, zudem dreiviertelstündige Cellokonzert"Reflections on Narcissus" von Frankfurts Darling Matthias Pintscher. So sehr ist er ein Darling der Frankfurter Musikszene, dass uns demnächst vielleicht sogar sein Boyfriend als Kapellmeister droht! Wie dem auch sei, das "Cellokonzert" erschöpfte sich in einer langweiligen, schier unendlichen Farbenmusik, in der der Cellist vornehmlich ein- und denselben Ton spielen durfte. Nach 20 Minuten davon traute ich mich nicht mehr, auf die Uhr zu sehen. Neue Musik ja, aber bitte nicht so ein lahmes Geplänkel. Truls Mörk musste man bedauern - er wurde ob seiner Leidensfähigkeit heftig beklatscht, das Werk selbst erhielt zwar keine Buhrufe - dazu war es zu belanglos - aber der Applaus verklang sehr, sehr schnell.

Auch die Wiedergabe der 3. Sinfonie von Aaron Copland vermochte meine Stimmung kaum zu heben: Ein solches Werk, dass selten einmal über ein Moderato-Tempo hinauskommt, braucht einfach etwas "Kante", etwas Druck, damit es wirkt. Daran fehlte es trotz Gegenwart von Eiji Oue, von dem es sogar eine sehr brauchbare Aufnahme des Werks gibt, damals noch in Minneapolis für Reference Recordings. Trotz ausladender gymnastischer Übungen vermochte es der Dirigent nicht, die Junge Deutsche Philharmonie zu beseeltem Spiel anzuhalten. Alles war piekfein, super sauber, blitzblank. Zu sauber, zu piekfein für dieses Stück.

Ein langer (2 1/2 Stunden) und dank Pintscher noch längerer Abend.

Gruß, Thomas
SirVival
Hat sich gelöscht
#134 erstellt: 19. Mrz 2007, 15:21
Hi,

in Konzerte gehe ich weniger, dafür aber zum Ausgleich häufiger in die Oper. Zwei Komponisten sind meine Favoriten: Mozart und Wagner.

Letztens habe ich Tristan und Isolde von Richard Wagner im Staatstheater Kassel erleben dürfen. Eine quasi konzertante Aufführung, wenn man so will, mit etwas Action dabei auf fast nackter Bühne. Irritierte anfangs etwas, im nachhinein aber durchaus schlüssig, Wagner nannte das Werk selbst "eine Handlung", wodurch es kaum besser charakterisiert werden kann.

Aber die musikalische Umsetzung, einfach traumhaft:

Staatsorchester Kassel
unter Roberto Paternostro
Isolde: Adrienne Dugger
Tristan: Leonid Zakhozahev

Das Orchester spielte einfühlsam, sinnlich und mit viel Wärme, geleitet von einem Dirigenten, der auf penibelste Übereinstimmung zwischen Orchester und Sängern achtete. Da gab es kein Wackeln und kein Vertun.
Und dann die beiden (gottseidank jungen) Protagonisten: Die Dugger erinnert mit ihrer Stimme an Birgit Nilsson, die ich aus der alten Decca-Aufnahme mit Solti her kenne. Im Liebestod trug ihre Stimme sogar das ganze Orchester, und das will schon was heißen. Leonid Zakhozhaev ist sicherlich mal wieder ein Wagnersänger, der die Bezeichnung Heldentenor uneingeschränkt verdient. Ein junger Tenor mit Stahl in der Stimme aber mit hoher Flexibilität und in allen Registern zuhause. Ein Musikgenuss ersten Ranges summa summarum. Unbedingt zu empfehlen.

Gruß
Agon
Hat sich gelöscht
#135 erstellt: 20. Mrz 2007, 17:38
sound67-again schrieb:

dass uns demnächst vielleicht sogar sein Boyfriend als Kapellmeister droht!


Wer verbirgt sich denn hinter diesem "Boyfriend"?
Zur Zeit gibt es ja bereits zwei Kapellmeister an der Oper, J. Debus und R. Böer. Demnach müsste mindestens einer davon ersetzt werden. Oder soll es bald drei geben?

Gruß,
Philipp
sound67-again
Gesperrt
#136 erstellt: 20. Mrz 2007, 18:00
Die Verträge der beiden jetzigen Kapellmeister laufen mit dem Ende der Ära Carignani aus.
Maastricht
Inventar
#137 erstellt: 21. Mrz 2007, 07:25
Gesternabend Humperdinck's Hänsel und Gretel gesehen. Eine Ausführung der 'Nationaal Reisopera' der Niederlande, ursprünglich eine Produktion der Welsh National Opera und der Lyric Opera of Chicago.

Mutter war nicht bei Stimme und wurde gesanglich ersetzt durch Margarita Turner (auch Mutter im Aaltotheater Essen).

Ausführung war gut; Stimmen auch. Im Hexenhaus war es mir zu albern, mehr griezeln wäre besser gewesen.

Ich bin auch zur Einführung gewesen. Hörte da Auszüge aus einer Aufnahme mit Fischer Dieskau, Donath, Moffo, Popp, Dir. Eichhorn. Klang ausgezeichnet und besser als meine CD mit Bonney und von Otter, die hier eigentlich so'n bisschen im Schrank steht, weil sie mich nicht mitzureissen verstand. Ich glaube ich werde die alte mal bestellen.

Gruss, Jürgen
SirVival
Hat sich gelöscht
#138 erstellt: 21. Mrz 2007, 11:40
Hi Maastricht,

bestell dir lieber die Aufnahme mit Solti, Brigitte Fassbaender und Lucia Popp. Unglaublich schön musiziert und gesungen.

Gruß

P.S. Hexe macht, glaube ich, Peter Schreier. Da ich nicht von zu Hause aus schreibe, kann ich erstmal keine genaueren Angaben machen.
Agon
Hat sich gelöscht
#139 erstellt: 21. Mrz 2007, 16:24
sound67-again schrieb:


Die Verträge der beiden jetzigen Kapellmeister laufen mit dem Ende der Ära Carignani aus.


Und wie heißt der "Boyfriend"?
Oder darf das nicht laut gesagt werden?

Philipp
Maastricht
Inventar
#140 erstellt: 21. Mrz 2007, 19:56

SirVival schrieb:
Hi Maastricht,

bestell dir lieber die Aufnahme mit Solti, Brigitte Fassbaender und Lucia Popp. Unglaublich schön musiziert und gesungen.

Gruß

P.S. Hexe macht, glaube ich, Peter Schreier. Da ich nicht von zu Hause aus schreibe, kann ich erstmal keine genaueren Angaben machen.


Danke,
Du treibst mich auf Kosten,

denn mich kennende werden es jetzt wahrscheinlich mehrere Aufnahmen - und dann mal vergleichen.

Gruss, Jürgen
Maastricht
Inventar
#141 erstellt: 21. Mrz 2007, 21:07
Ich habe hier schon mal geschrieben über den Messiaen-Tag der am 24. März in Maastricht stattfindet.

In dem Rahmen noch eine Frage. Am Freitagabend hält

Hannelore Lauerwald eine Lezung,

in der sie erzählt über die Entstehung von Messiaens ‘Quatuor pour la fin du Temps’ im Kriegsgefangenenlager ‘Stalag VIII A’.

Ich habe schon Karten, aber eigentlich keine Ahnung ob es was ist. Jemand von Euch?

Gruss, Jürgen
DigiDummie
Stammgast
#142 erstellt: 24. Mrz 2007, 17:14
11.3. Konzerthaus Dortmund

Klavierabend: Hélène Grimaud

Ich saß nah bei ihr, mitten auf der Bühne (begrenzte Zusatzbestuhlung im Halbkreis um den Flügel herum).

Johann Sebastian Bach
»Chaconne« d-moll BWV 1004
(Bearbeitung von Ferruccio Busoni)

Frédéric Chopin
»Berceuse« Des-Dur op. 57

Frédéric Chopin
»Barcarolle« Fis-Dur op. 60

Johannes Brahms
Rhapsodie b-moll op. 79 Nr. 1

Johannes Brahms
Rhapsodie g-moll op. 79 Nr. 2

Johannes Brahms
Sonate Nr. 2 fis-moll op. 2

Erster Teil:
Bach spielen bzw. interpretieren andere für meinen Geschmack besser...da hat die Grimaud andere Stärken.

PAUSE

Zweiter Teil:
Brahms war komplett wunderbar.


[Beitrag von DigiDummie am 24. Mrz 2007, 17:15 bearbeitet]
AndrejTippner
Ist häufiger hier
#143 erstellt: 25. Mrz 2007, 09:28
23.03. Philharmonie Berlin

Tschechische Symphoniker Prag
Prager Opernchor
Leitung: Petr Chromczák

BEETHOVEN: IX. SYMPHONIE
CARL ORFF: CARMINA BURANA


Beethoven:
Nunja, die angeblich so tollen Kritiken konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.
Zum einen haben da wohl ein paar Leute gefehlt und zum anderen hat sich mindestens eins der Hörner mehrmals verspielt...besonders im 4. Satz fiel das unangenehm auf.
Der Sänger des Baritonsolos war noch annehmbar, die anderen eher mäßig.
Wobei alle das Problem hatten, dass ihre Aussprache gewisse Mängel aufwies, was ob ihrer Herkunft aber auch irgendwo verständlich ist.

Carl Orff:
Schon besser - allerdings kenne ich dieses Stück lange nicht so gut wie die 9., also kann dieses Empfinden auch aus Unwissen resultieren - aber die Solisten kamen teilweise nicht gegen das Orchester an, das hätte sich evtl. manchmal etwas zurücknehmen sollen.


Als Live-Vergleich bei der 9. habe ich nur 2 Sylvesterkonzerte des Rundfunksymphonieorchesters im Konzerthaus, die mir allerdings um Längen besser gefallen haben.
Im Januar war ich zu Carmina Burana in der Deutschen Oper, wo mir das auch mehr zusagte.

Insgesamt muss man aber sagen, dass das Preis-Leistungsverhältnis absolut OK war, schließlich muss man üblicherweise für diese Werk jeweils einzeln berappen.
Und es gab nach relativ kurzer Klatschzeit sogar eine kleine Zugabe ;-)
sound67-again
Gesperrt
#144 erstellt: 25. Mrz 2007, 11:29
23.03. in Frankfurt, Alte Oper:

UMBERTO GIORDANO: Andrea Chénier (konzertant)

Musikalische Leitung Paolo Carignani
Chor Alessandro Zuppardo

Andrea Chénier Antonello Palombi
Carlo Gérard Željko Lučić
Maddalena di Coigny Micaela Carosi
Bersi Marina Prudenskaja
Gräfin von Coigny Stella Grigorian
Madelon Elzbieta Ardam
Roucher Bálint Szabó
Pietro Fléville Simon Bailey
Fouquier Tinville Soon-Won Kang
Matthieu / Haushofmeister Johannes Martin Kränzle
Abate Peter Marsh
L’Incroyable Hans-Jürgen Lazar
Dumas / Schmidt Franz Mayer

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Museumsorchester


Umberto Giordano war zwar kein ausgesprochenes "One Hit Wonder", doch ist "Andrea Chénier" die einzige Oper von ihm, die heute noch öfters gespielt wird. Leider erklang sie in Frankfurt nur konzertant, was man besonders ob der dramatischen Handlung mit hohem Kitschfaktor bedauern muss. Die Oper ist typischer Verismo, aber weitaus besser als z.B. die zuletzt in Frankfurt szenisch aufgeführte "Tiefland" von Eugen d'Albert (Pressenotizen: "Tiefschlag", "Tiefpunkt", "Tiefschlaf"). Die Instrumentation ist durchweg farbig, teilweise sogar "subtil" zu nennen, und es gibt einige hübsche Nummern. Wenn man bedenkt, was einem für ein Dreck von Verdi teilweise zig-fach parallel auf deutschen und internationalen Bühnen serviert wird (in FFM zurzeit "Un Ballo in Maschera") muss man sich wirklich wundern. Es ist im Prinzip eine kitschige Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der französischen Revolution, frei nach historischen Vorkommnissen.

Die Aufführung (im Programmheft(!) stand auch noch: "Eine Oper, die nach der Bühne schreit" - Wie wahr!) war munter und forsch in der Gangart, getragen von guten Sängern, v.a. dem Gast Micaela Carosi mit sehr kultiviertem Sopran und den Ensemblemitgliedern Lucic und Kränzle, die Orchesterleistung ohne Tadel. Der Chor wirkte ein wenig blass,aber es gab auch nicht gerade viele Gelegenheiten für ihn, sich auszuzeichnen.

Insgesamt ein hübscher, abwechslungsreicher und nicht zu langer konzertanter Opernabend, und der Klang ist natürlich wesentlich besser als auf der Opernbühne!

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 25. Mrz 2007, 11:31 bearbeitet]
Maastricht
Inventar
#145 erstellt: 25. Mrz 2007, 14:54

sound67-again schrieb:

Wenn man bedenkt, was einem für ein Dreck von Verdi teilweise zig-fach parallel auf deutschen und internationalen Bühnen serviert wird (in FFM zurzeit "Un Ballo in Maschera") muss man sich wirklich wundern.
Gruß, Thomas


Hallo Thomas,

Bin nicht Deiner Meinung. Libretto vom Un Ballo in Maschera ist zwar schwach, aber einiges in der Musik gefällt mir schon ganz gut.

Gruss, Jürgen
AladdinWunderlampe
Stammgast
#146 erstellt: 25. Mrz 2007, 21:37
Liebe Musikfreunde,

normalerweise verspüre kein sonderliches Interesse, andere mit meinen Konzerterlebnissen zu behelligen (zumal, wenn sie negativ waren), aber heute benötige ich dringend ein Ventil, um meine Wut abzulassen...


Ich gestehe, als ich in den letzten Wochen überall in Köln Plakatankündigungen sah, auf denen zwei Konzerte mit dem Pianisten Denis Matsuev und dem Russischen Nationalorchester unter der Leitung von Mikhail Pletnev angekündigt wurden, bei denen in der Kölner Philharmonie die beiden Klavierkonzerte, der Totentanz sowie diverse Sinfonische Dichtungen von Franz Liszt auf dem Programm standen, war war meine Erwartung sogleich ambivalent: Handelte es sich hier um die längst überfällige Ehrenrettung des großen Experimentators Liszt, dessen (zugegebenermaßen in der Qualität uneinheitliche) Orchestermusik - abgesehen von den Klavierkonzerten - so gut wie nie in sinfonischen Konzerten zu hören ist, oder ging es hier nur darum, den üblichen Virtuosenzirkus mit ein paar orchestralen Raritäten zu garnieren? Pletnevs Programmauswahl, in der mit Stücken wie der Hunnenschlacht, den Festklängen und dem Mazeppa gerade einige der schwächsten orchestralen Arbeiten erschienen, während interessante und originelle Stücke wie Hamlet oder Von der Wiege bis zum Grabe ebenso fehlten wie die Faust- und die Dante-Sinfonie, verhieß nichts Gutes, so dass ich zunächst beschloss nicht hinzugehen. Heute bekam ich aber überraschend eine Freikarte, so dass ich zumindest den zweiten Teil des Kölner Liszt-Diptychons miterleben konnte. Doch leider war das, was ich zu hören bekam, in jeder Hinsicht entsetzlich:

Die erste Hälfte des Konzerts wurde mit zwei eigentlich hochinteressanten Werken, nämlich dem 2. Klavierkonzert und dem Totentanz bestritten.
Das beste, was sich hierüber berichten lässt, ist allerdings, dass der Solist Denis Matsuev den manuellen Teil des Klavierparts außerordentlich brillant meisterte. Leider benutzte er sein stupendes technisches Können allein dazu, zu demonstrieren, wie schnell und vor allen Dingen laut er auch die schwierigsten Passagen spielen kann. Selbst gesanglichste Kantilenen in den langsamen Teilen des Werks wurden bei jeder der von Liszt beiläufig eingestreuten Kadenzen zerrissen, weil der Interpret sich dort stets bemüßigt fühlte, Tempo und Lautstärke ruckartig anzuziehen.

Dagegen schenkte er Kleinigkeiten wie einer sinnvollen und einheitlichen Pedalisierung und Artikulation jener marschartigen Begleitfigurationen im Allegro agitato assai, die dann später von den Kontrabässen übernommen werden (was die Uneinheitlichkeit der Gestaltung nochmehr hervorhebt), keinerlei Beachtung. Dass das Klavier in diesem Stück in sehr vielen kammermusikalischen Partien die Begleitung verschiedener Soloinstrumente übernimmt, wurde durch den gewalttätigen Anschlag des Pianisten wirkungsvoll überdeckt. Da aber beispielsweise dem Solohorn sowieso beinahe jeder Einsatz misslang, war das nicht allzu schlimm.

Insgesamt wetteiferten Matsuev und das Nationalorchester sowohl im Klavierkonzert als auch im Totentanz darum, wer die größtmögliche Lautstärke erzeugen konnte - die kleinstmögliche lag etwa bei mezzoforte.

Nach einer peinigenden halben Stunde brutalen und grobschlächtigen Musizierens erkämpfte das Publikum sich durch tosenden Beifall und Bravo-Geschrei noch eine Zugabe - sinnigerweise eine virtuose Klaviertranskription von Griegs In der Halle des Bergkönigs, in der Matsuev nochmals unter Beweis stellen konnte, dass er lauter und schneller kann als alle anderen.

Auf dem Programm der zweiten Konzerthälfte standen drei Sinfonische Dichtungen: die merkwürdig fahle und düstere Héroide funèbre, der harmonisch aparte und (zumindest bei adäquater Interpretation) klangfarblich zarte Orpheus sowie das aufgedonnerte Schlachtross Mazeppa. Leider bewiesen Pletnev und das Russische Nationalorchester, dass die orchestralen Defizite in der ersten Konzerthälfte nicht nur dem ungenügenden Zusammenspiel mit einem selbstverliebten Solisten zuzuschreiben gewesen waren: Buchstäblich noch nie habe ich einen derart gewalttätigen, grobschlächtigen Orchesterklang gehört. Auch in der zweiten Hälfte spielte das Russische Nationalorchester kein einziges piano, dass seinen Namen verdient hätte; vielmehr dominierte durchweg ein aggressives, ja vulgäres Blechbläser- und Schlagzeug-Getöse, das von überaus unsauber intonierenden Holzbläsern und unflexiblen Streichern flankiert wurde. Der (eigentlich zart gemeinte) Schlussakkord des Orpheus, dessen Intonation nur unwesentlich reiner als bei einem Schulorchesters klang, bot in dieser Hinsicht den traurigen Tiefpunkt.

Erstaunlich auch die Unsitte des Dirigenten, in dem sowieso nicht gerade vor Polyphonie strotzenden Orchestersatz Liszts die ohnehin schon überdeutlichen Hauptstimmen dynamisch vollkommen zu überzeichnen und zugleich die Begleitung zu einem undeutlich undifferenzierten Gewaber abzusenken. So blieben sowohl die erregten Streicherfigurationen im Anfangsteil des Mazeppa als auch die raffinierten Pizzicato-Effekte des (normalerweise) ruhigeren Mittelteils gegenüber den penetrant im Vordergrund auftrumpfenden Blechbläsern nahezu unhörbar. Zum vierschrötigen Gesamtklang passte auch die unselige Neigung Pletnevs, die Artikulation der Blechbläser fast permanent in fast grotesker Manier zu einem knalligen Staccato zu forcieren.

Pletnev hat der Musik Liszts mit diesem Konzert wahrlich keinen Gefallen getan, sondern durch seinen lieblosen, unreflektierten und ungenauen Zugriff vielmehr alle Klischees über deren angebliche auftrumpfende Nichtkeit bestätigt. Außerdem hat er mir den Abend verdorben. Aber da das von Pletnev als Dirigent gepflegte Repertoire mit meinen musikalischen Interessen normalerweise nur eine sehr geringe Schnittmenge hat, wird es wohl in Zukunft nicht zu weiteren unerquicklichen Begegnungen kommen.



Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 26. Mrz 2007, 07:31 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#147 erstellt: 31. Mrz 2007, 09:50
30. 03. 07, 20 Uhr, Alte Oper Frankfurt:
HR-Sinfonieorchester, Paavo Järvi
Programm:
- Messiaen: L'Ascension
- Mahler: Sinfonie Nr. 9

Ein mächtiges Programm, das einem da von Järvi und den HR-Sinfonikern serviert wurde. Vielleicht etwas zu mächtig. Die knapp 30-minütigen sinfonischen Meditationen von Messiaen wurden sehr beeindruckend und tiefgründig dargeboten, hier mangelte es an Nichts. Anders der Eindruck beim Mahler (ca. 80 Minuten). Der erste Satz gelang m.E. noch sehr gut, von einem großen Spannungsbogen getragen und mit morbider Atmosphäre erfüllt. Sehr bewegend. Im zweiten und dritten Satz hingegegen konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass weder Järvi noch das Orchester verstanden haben, was Mahler hier wollte. Das hörte sich Alles sehr nach Partitur herunterbuchstabieren an und langweilte mich fast zu Tode (fast!). Im Finalsatz erreichte das Orchester dann plötzlich wieder die Klasse des ersten Satzes und glänzte mit intensiven Streichern und subtil ausgehörten Pianissimi. Der ersterbende Schluss verbot eigentlich ein sofortiges Losapplaudieren, aber, wie in Frankfurt üblich, ging es sofort los. Danke, Publikum.

Philipp
Maastricht
Inventar
#148 erstellt: 17. Jun 2007, 13:26
Gesternabend war der zweite Abend im Rahmen '3 X Beethoven'.
Es fing vorigen Samstag an mit: der 5-ten S. und dem Geigenkonzert in D, op. 61. Die Geige wurde gespielt durch Theodora Geraets, eben als die anderen zwei Solisten der 3 Abende, Gewinner des Niederländischen Musikpreises - irgendwann mal. Der Abend war enttäuschent: Orkester und Solistin: keine Einheitheit, keine Linie.

Gesternabend das selbe Orchester, anderer Dirigent, Solist: Ronald Bräutigam. Programm: Klavierkonzert Nr. 5 und die 1e S.: fantastisch! Und als Ronald Bräutigam das Podium betritt, könnte man glauben das Beethoven da läuft . Was neben dem eindrucksvollen Spiel von R.B. auffiehl, war die gute Kommunikation die der Dirigent mit dem Orchester hatte.

Nächsten Samstag gibt es: Tripelconcert und die 4-te. Solisten: Th. Geraets, Quirine Viersen (cello) und Ronald Bräutigam; Dir.: Jan Willem de Vriend.

Bin gespannt.

Gruss, Jürgen
Maastricht
Inventar
#149 erstellt: 29. Sep 2007, 21:22
So gerade zurück von Mahlers Ersten 'Titan'. Eine Symphonie die man doch wirklich im Saal hören muss. Genossen.

Gruss, Jürgen
Hüb'
Moderator
#150 erstellt: 04. Okt 2007, 18:06

Maastricht schrieb:
So gerade zurück von Mahlers Ersten 'Titan'. Eine Symphonie die man doch wirklich im Saal hören muss. Genossen.

Gruss, Jürgen

Hallo Jürgen,

war waren denn die Ausführenden?

Neugierigen Gruß

Frank
enkidu2
Inventar
#151 erstellt: 08. Okt 2007, 09:47
Melde mich zurück aus Berlin zurück, wo ich neben den Franzosen aus New York auch das Freiburger Barockorchester im Kammermusiksaal der Philharmonie anlässlich einer "Academie" zu ihrem 20jährigen Jubiläum bewundern durfte:

Auf dem Programm standen:

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068
für 2 Oboen, 3 Trompeten, Pauken, Streicher
und Basso continuo

Johann Heinrich Schmelzer (ca. 1620-1680)
Sonata à tre in h
Lamento à tre in B
für Violine, 2 Violen und Basso continuo

Georg Friedrich Händel (1685-1759)
aus der Oper „Alcina“ HWV 34
„Ma quando tornerai“ (Arie der Alcina)
„Ah! Mio cor!“ (Arie der Alcina)
„Tornami a vagheggiar“ (Arie der Morgana)

Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791)
Harmoniemusik zu „Don Giovanni“ KV 527
arr. Joseph Triebensee (1772-1846)
für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Fagotte
und Kontrabass

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
für 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,
2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Streicher

Am besten hat mir Bachs Ouvertüre gefallen, die von den Musikern beschwingt und tänzerisch (trifft insbesonders auf Petra Müllejans zu) gespielt wurde. Bach swingt. Überhaupt vermittelte sich hier der Eindruck eines Ensembles von Individuen (ob auch Individualisten vermag ich nicht zu beurteilen), die miteinander musikalisch kommunizieren. Es hatte etwas ausgesprochen kammermusikalisches.

Dem Schmelzer konnte ich nichts abgewinnen, aber uninteressant war diese Erfahrung trotzdem nicht. Beeindruckend die mannshohe Laute (Theorbe?), die hier als B.c. zum Einsatz kam.

Obwohl ich Händel Opern (inkl. Arien) absolut nicht mag, aber Carolyn Sampson haute uns von den Socken. Mit ihrer kräftigen Stimme füllte sie so mühelos den Saal, was man sonst keiner HiFi-Anlage daheim zutrauen würde. Ein Name, den ich mir merken werde.

Die Harmoniemusik zu Don Giovanni war nicht nach meinem Geschmack, zum einen wegen der Musik, zum anderen wegen der Instrumente. War aber ansonsten nicht schlecht.

Beethovens Erste wäre wiederum auch nichts, weswegen ich in ein Konzert gehen würde, trotz meiner Vorliebe für Beethoven. Dank der einlullenden Harmoniemusik und einer anstrengenden Sightseeing Tour und kurzer Nächte tendierte ich bei Beethoven immer wieder hinwegzudämmern. Wirklich Herausragendes oder Neues vermochte ich nicht wahrzunehmen. Muss der angekündigte Zyklus wirklich sein?

Leider gab's in Berlin nur eine gegenüber Freiburg gekürzte Fassung der Academie. Was denn auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt ist: Andreas Staier war nicht dabei!


[Beitrag von enkidu2 am 08. Okt 2007, 09:48 bearbeitet]
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