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Eure Konzert-Erlebnisse - der Konzert-Thread+A -A |
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Autor |
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vanrolf
Inventar |
#51 erstellt: 21. Okt 2005, 22:43 | ||||||
Hallo zusammen, keine Konzertrezension, sondern ausnahmsweise mal eine Empfehlung: am kommenden Dienstag, dem 25.Oktober 2005 um 20:00 Uhr spielt in der Stadthalle Kleve (Niederrhein) die US-Bratschistin armenischer Herkunft Kim Kashkashian zusammen mit Robert Levin (Klavier) im Rahmen eines WDR-Kammerkonzertes in Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Rundfunk Köln. Folgende Werke stehen dabei auf dem Programm: Johann Nepomuk Hummel Sonate für Viola und Klavier Es-dur op. 5 Nr. 3 Betsy Jolas Quatre duos pour alto et piano Robert Schumann "Märchenbilder" für Viola und Klavier op. 113 Johann Sebastian Bach Orgelsonate d-moll BWV 527 Paul Hindemith Sonate für Viola und Klavier Ob und wann das Konzert vom WDR übertragen wird, ist mir nicht bekannt. Kashkashian zählt unter den Bratschisten zur Weltspitze und ist einigen hier im Forum z.B. durch ihre Einspielung des Violakonzertes von Bartók bekannt. Leider werde ich es aus terminlichen Gründen nicht schaffen, wer aber in der Nähe wohnt und noch nichts vor hat, kann sich das ja mal überlegen. Gruß Rolf |
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STR
Ist häufiger hier |
#52 erstellt: 26. Okt 2005, 17:35 | ||||||
Hallo Am letzten Samstag war ich das erste Mal seit Mai wieder einmal in der Tonhalle Zürich. Da das Zürcher Kammerorchester (ZKO) im Moment auf einer USA-Tournee ist, werden verschiedene Orchester aus der Schweiz nach Zürich eingeladen. Am Samstag war das Luzerner Sinfonieorchester mit Dirigent John Axelrod und dem Violinisten Daniel Hope in Zürich zu Gast. Von den Stücken her war der Abend für mich sehr interessant, für die anderen Klassik-Fans leider nicht interessant genug, mehr als 50% der Plätze waren frei. Auf dem Programm standen nur Werke aus dem 20. resp. 21. Jahrhundert: Michael Gordon (*1956) - GreyPinkYellow (2005 / Kompositionsauftrag zum 200-jährigen Bestehen des LSO) Leonard Bernstein - Serenade after Plato's Symposium für Violine und Orchester Igor Strawinsky - Le Sacre du Printemps (Rev. Fassung 1947) Der Hauptgrund meines Besuchs war Strawinsky, jedoch haben mich auch einige Beiträge hier im Forum neugierig auf die Bernstein Serenade gemacht. Gar keine Informationen hatte ich zum ersten Stück. GreyPinkYellow fand ich am Anfang recht langweilig, vom Muster her war es für mich wie Bolero, es war einfach immer das Gleiche, nur änderte sich die Orchestration nicht. Mit der Zeit habe ich dann aber immer mehr Gefallen an diesem Stück gefunden. Als ich mir in der Pause dann das Programmheft gekauft und die Information zu GreyPinkYellow nachgelesen hatte, stellte es sich heraus, dass das Ganze doch nicht so einfach war, wie ich vermutete. Im Grossen und Ganzen geht es um die Wahrnehmung von Konsonanz und Dissonanz. Der Komponist hat so viele dissonante Klänge aufgeschichtet, dass man meint, das Stück sei konsonant. Dazu ist dieses Stück ein 8 - 12 stimmiger Kanon. Von Bernsteins Serenade war ich nur teilweise begeistert, gewisse Stellen haben sehr gut gefallen, andere fand ich dagegen nicht so toll. Ich müsste mir das ganze Werk nochmals anhören, um genauer sagen zu können, was mir gefallen hat und was nicht. Nach Bernstein folgte natürlich die obligate Pause, leider. Und dann stand der Höhepunkt auf dem Programm, Strawinskys Le Sacre du Printemps. Mit jedem Takt wurde die Freude bei mir grösser, bis schliesslich der, meiner Meinung nach, Höhepunkt vom Sacre an der Reihe war, der Tanz der Erde. Axelrod hat hier (überhaupt) grossartige Arbeit geleistet. Leider wurden keine Zugaben gespielt. Die grosse Entdeckung des Abends war für mich GreyPinkYellow, von dem leider keine CD erhältlich ist. Sobald ich Zeit habe, werde ich auch noch einen kleinen Bericht über den gestrigen Klavierabend und dessen "Nebenwirkungen" mit Mihaela Ursuleasa (Gewinnerin des Clara-Haskil-Wettbewerbs 1995) schreiben. Gruss Marc [Beitrag von STR am 26. Okt 2005, 17:36 bearbeitet] |
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s.bummer
Hat sich gelöscht |
#53 erstellt: 04. Nov 2005, 21:50 | ||||||
Hallo, auf Anregung von VANROLF poste ich diesen Brief (ohne Anrede und leicht modifiziert):) Hier die Rezension des Konzertes vom Samstag (29.10.) aus der KN, bei dem auch ich gerne in die "standing ovations" eintrat. Herr Gielen ist ein altes Männchen mit den Bewegungen eines Pinguins beim Gehen, der, wenn er dirigiert, völlig verjüngt und beschwingt wird. Wenn er dann aber in 2 m Entfernung an einem "vorbeiwatschelt" ist er völlig alt und nach dem Konzert war er es dann verständlicherweise auch. Was für eine Leistung! Seltsam, so war es bei Günni Wand auch. Es deutet sich an: Wand war DER Bruckner Dirigent im hohen Alter, Gielen wird es (ist es!! für Mahler werden. Gruß S. Das NDR Sinfonieorchester unter Michael Gielen im Schloss Kiel – Das Orchester bleibt applaudierend sitzen und die Zuhörer stehen: Kein bisschen zuviel der Ehre für den großen deutschen Dirigenten Michael Gielen, der am Sonnabend im Kieler Schloss seine phantastisch erfühlte und durchdachte Interpretation von Gustav Mahlers gewaltiger Symphonie Nr. 6 "abgerufen" hatte. "Die Zerrissenheit und die Verzweiflung in den größten Werken des 20. Jahrhunderts", so hat es Michael Gielen selbst einmal formuliert, "wurzeln in der Perversion und dem Scheitern des deutschen Idealismus". Kaum irgendwo ist dieser Riss zwischen dem romantischen 19. und dem "modernen" 20. Jahrhundert so unmittelbar schmerzlich präsent wie in Mahlers "a-Moll-Symphonie" von 1903/04. Nirgendwo kommt die naive Naturidylle mit läutenden Kuhglocken derart ungeschminkt unter den Hammer, zertritt der Marsch derart unaufhaltsam ungerührt die Träumereien des Individuums, fällt der Schlusspunkt derart pessimistisch aus. Der Vorteil des Alters, so hat es Gielen vorher bei der Vorstellung seiner scharfzüngigen und scharfsinnigen Autobiographie Unbedingt Musik im Literaturhaus Schleswig-Holstein (auf Einladung von Eckart Cordes) umschrieben, sei die gewonnene Kontrolle über die eigene Leidenschaft. Und gerade diese Kontrolliertheit war es, die gleich den Kopfsatz – genau wie von Mahler gefordert "Allegro energico, ma non troppo. Heftig, aber markig" – im Zaum hielt und dadurch umso mehr mit Spannungen auflud. Gielen, mit seinen 78 Jahren mehr denn je ein Wunder an unaufwändiger dirigentischer Präsenz und effektiver Präzision, ist keineswegs der allein kopfgesteuerte, unterkühlte Anwalt der Moderne, für den man ihn aufgrund seiner programmatischen Vorlieben halten könnte. Seine ästhetischen Wurzeln liegen vielmehr in Wien bei Erich Kleiber und Co. Und genau das hörte man: in den mit charmanter Schmäh ihrer Zerrüttung übergebenen Ländler-Anklängen des zweiten Satzes oder in dem traumverloren feinstofflichen Beginn des Andante. Dem NDR Sinfonieorchester wurde auf diese Weise ein durchhörbar aufgefächertes Spektrum an Klangfarben in allen Härtegraden entlockt, das sogar weit über Simon Rattles Hauptstadt-Experiment mit der Edelfusion von Berliner und Wiener Philharmonikern hinauswies. Und nur ganz selten wird man den gigantischen, das Fassungsvermögen des Hörers leicht überfordernden Schlusssatz so folgerichtig und in seinen emotionalen Wellen nachvollziehbar in den Abgrund getrieben hören können wie hier. Mahlers Sechste ist wahrlich genug geballte Musik für ein Konzert. Und doch hätte man sehr ungern auf das Erlebnis verzichtet, vorab Gielens aufgeklärte Interpretation von Béla Bartóks spätem Drittem Klavierkonzert zu erleben. Zwar suchte der Maestro vergeblich seinen Taktstock, doch vermittelte er auch mit bloßen Händen den Musikern eine Sicherheit, die dann ein absolut perfektes Entstehen der Musik ganz aus sich selbst heraus möglich machte. Die russische Pianistin Elena Bashkirova fand sich nahtlos hinein, ohne sich dabei aufzuspielen. Und das ist genau das, was das sanft weltverklärte Werk des schwerkranken Bartók braucht. Mit dem herrlich zelebrierten Nachtstück-Flirren des Adagio religioso, den Vogelstimmen und Choralanklängen war schon der Brückenschlag zu den gefährdeten Inseln seliger Erinnerung in Mahlers Symphonie vorbereitet. Ein durchweg bedeutendes Konzert, für das sein Publikum mit Ovationen dankte. Von Christian Strehk |
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Gantz_Graf
Hat sich gelöscht |
#54 erstellt: 05. Nov 2005, 14:57 | ||||||
Ich war nun vor etwa 2 Wochen im Dortmunder Konzerthaus, wo die Dortmunder Symphoniker unter Arthur Fagen vor allem Bruckners 5. Symphonie darboten. Ich kenne mittlerweile einige Interpretationen dieser Symphonie und muss sagen, dass sehr solide gespielt wurde. Ich weiß gar nicht, warum ich hunderte $$$ für bekanntere Orchester ausgeben sollte, die Dortmunder können auch spielen. Da kostete mich der teuerste Platz 35 Euro. Emotional hat mich die Aufführung nur selten mitgenommen, aber das lag an folgendem: Ich war irgendwie nicht frei im Kopf und durchgehend in der Sorge, ob das meiner Frau auch gefalle. Denn sie war dabei und ich kenne ihren Musikgeschmack. Fröhliche Lieder aus der Zeit der Ufa zum Beispiel. Es muss in der Regel leichtmütig sein. Für sie war das wohl eher Pflichtprogramm... [Beitrag von Gantz_Graf am 05. Nov 2005, 14:58 bearbeitet] |
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Marthaler
Ist häufiger hier |
#55 erstellt: 07. Nov 2005, 10:54 | ||||||
Am Samstag in Frankfurts Alter Oper: Jakov Kreizberg mit den Wiener Symphonikern. Was für ein unerwartetes Fest! Nach den Filmmusiken von Richard Strauss in der ersten Hälfte (Don Juan und Till Eulenspiegel), dann nach der Pause Dovraks Achte! So transparent wie nie zuvor gehört. Schmissig, ohne zackig zu sein. Druckvoll, ohne Manierismen. Nie wichtigtuerisch. Immer ausbalanciert. Alle Instrumente auch in den Tutti fein hörbar. Mehr geht nicht. Ein kleiner Abend Glück. Freundlich grüßend Marthaler |
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Hüb'
Moderator |
#56 erstellt: 18. Jan 2006, 10:36 | ||||||
Hi! Habe gerade Karten für dieses Konzert hier erworben:
Kann vielleicht jemand was zur Paarung Mahler/Norrington sagen, hat diese vielleicht schon mal live erlebt oder kennt zumindest die CD mit der 1. Symphonie? Diese hier ist gemeint: Über Eindrücke, was mich erwartet, würde ich mich sehr freuen! Lieben Gruß Hüb' |
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Haltepunkt
Inventar |
#57 erstellt: 18. Jan 2006, 19:38 | ||||||
Hallo Frank,
Ich habe Norrington mit seinem RSO Stuttgart mit der 4. im letzten September erlebt. Stelle Dich auf jeden Fall auf seine typ. vibratolose Aufführungsweise ein. Mir pers. gefällt dieser transparente schlanke Klang, der mir die komplexen Strukturen zu entwirren hilft. |
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Hüb'
Moderator |
#58 erstellt: 19. Jan 2006, 09:04 | ||||||
Hi Martin, ja dann bin ich mal gespannt! Habe Mahler noch nie live gehört und favorisiere auf CD Kubelik. Gegen schlanken, durchhörbaren Klang habe ich nichts einzuwenden! Lieben Gruß Hüb' |
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AcomA
Stammgast |
#59 erstellt: 20. Jan 2006, 16:19 | ||||||
hallo, weiter oben im thread erwähnte ich andras schiff demonstration der goldberg-variationen in der essener philharmonie (19.12.2004). am 15.01.2006 war es wieder soweit (11.00 uhr). an diesem sonntag spielte andras schiff sämtlichen partiten bachs. reihenfolge: 5-3-1-2-pause-4-6. er spielte wie vergangenes jahr auf einem wunderschön klingenden, nicht zu hart intonierten steinway (den boris bloch damals für die essener philharmonie aussuchte !). nahezu ohne pedal ! die tänzerische phrasierung und unabhängigkeit der hände ist phänomenal ! er spielte sie noch freier und vehementer als auf seiner decca-aufnahme. man hätte problemlos mitschneiden und veröffentlichen können ! ungeheuerlich ! IMO ist sein bach-spiel bezüglich der unabhängigkeit der hände und seiner erfahrung konkurrenzlos (bei allem respekt gegenüber z.b. koroliov oder a. hewitt). [Beitrag von AcomA am 20. Jan 2006, 16:21 bearbeitet] |
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AcomA
Stammgast |
#60 erstellt: 20. Jan 2006, 16:23 | ||||||
nun die ergänzung. wenn man einmal bei der eingabe eines bildes sich vertippt, funktioniert das ganze system nicht mehr bzw. spielt verrückt ! gruß, siamak |
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Hüb'
Moderator |
#61 erstellt: 22. Jan 2006, 12:54 | ||||||
Hi zusammen! Gestern war ich also mit meiner Freundin in Köln, um mir Mahler/Walton anzuhören. Hier nochmals das Programm: Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Sir Roger Norrington Dirigent WILLIAM WALTON Suite aus dem Ballett Façade GUSTAV MAHLER Sinfonie Nr. 5 cis-Moll Ich war zum 2. Mal in der 1986 eröffneten Philharmonie, ich muss sagen, ich war wieder von der Architektur und der Akustik begeistert! Wirklich ein ganz tolles Konzerthaus! Hier mal ein Bild des Innenraums: http://media.bachaka...ages/2004123_l18.jpg Zum Konzert: Leider habe ich keine Ahnung, warum man Mahler mit Walton koppelt. Oder kann mir jemand von euch gemeinsame Bezugspunkte zwischen diesen beiden Komponisten nennen? Andererseits muss man ja schließlich irgendwas von der Länge her passendes vor Mahler spielen... Vielleicht war es auch einfach der Wunsch, etwas in zeitlicher Nähe entstandenes, musikalisch ziemlich konträres spielen zu lassen. Auch der Gegensatz Programmmusik vs. absolute Musik bzw. "leichtes" vs. "schweres" wäre ein Argument für diese Programmgestaltung. Die selten gespielte Facade-Suite hat bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen (was nicht an den Interpreten liegt). Wahrscheinlich ist sie musikalisch einfach nicht so mein Ding. Die Mahler-Symphonie wurde dann vom RSO Stuttgart wirklich großartig gespielt. Wundervolles Zusammenspiel der Streicher, ein insgesamt schlanker und transparenter Klang sowie ein ein ganz exzellenter 1. Trompeter. Auf der Soll-Seite standen lediglich ein paar unsaubere Stelle in den Flöten zu Beginn des 2. Satzes. Die Symphonie selber ist natürlich ein ziemlich anstrengendes Stück Musik. Der 1. (und mit leichten Einschränkungen auch der 2.) Satz sind IMHO Depression pur. Die paar wenigen hoffnungsvollen Noten, die zweifellos vorhanden sind, können an diesem Eindruck auch nichts ändern. Der 3. Satz bietet dann eine gewisse Abkehr von den ersten beiden - allerdings auch ohne auf mich wirklich positiv oder optimistisch zu wirken. Erst der 4. Satz, der wie ich gelesen habe als Liebeserklärung an Alma Schindlder gedeutet werden kann, hat viel an lyrischer Schönheit zu bieten. Das Finale endet zwar in strahlendem Dur, wirkt aber dennoch unfertig. Ein "richtiger" Höhepunkt wird nicht erreicht, die Symphonie endet mit einem Fragezeichen. Insgesamt eine großartige Symphonie (die ich aber nur selten hören kann) in einer fantastischen Interpretation dargeboten! Wer sich ein eigenes Bild machen will: am 05.02.2006 um 21:05 überträgt der Deutschlandfunk das Konzert im Radio. Lieben Gruß Frank Kleiner Nachtrag: Warum die Kölner Philharmonie allerdings zusätzlich zu der üblichen Vorverkaufsgebühr eine "Servicepauschale" (!!!) bei Abholgung der bestellten Karten an der Abendkasse i. H. v. 2,50 Euro erhebt, erschließt sich mir nicht ganz. IMHO eine absolute Frechheit! [Beitrag von Hüb' am 22. Jan 2006, 15:00 bearbeitet] |
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Fressbacke
Stammgast |
#62 erstellt: 09. Apr 2006, 17:09 | ||||||
Hallo zusammen! Damit dieser an sich schöne Thread nicht ganz versackt, will ich auch etwas über meine letzten zwei Konzerte schreiben, die ich genießen durfte: 1.) Am 29.03. im Herkulessaal der Münchner Residenz (kompakte Akustik, ideal eigentlich eher für kleine Ensembles, Klavier solo und auch Gesang): Peking Symphony Orchestra, Dirigent: Tan Lihua; Erhu: Ma Xiaohui mit 3 chinesischen Werken (u.a. The Tibet Dance) und der 3. Symphonie von Rachmaninov. Bei den chinesischen Werken handelte es sich durchgegend um solche für ein "westliches" Orchester, mit kleinen Ergänzungen. 2 Werke waren für Erhu (eine Art 2-saitige Geige, die auf dem Knie stehend gespielt wird) und Orchester. Das Orchester zeigte viel Spielfreude und rythmische Perfektion, wobei die Werke es dem westlichen Hörer überaus leicht machten - viel Dynamik und auch viel tolle Melodik - nichts "schräges" dabei. Die Solistin - in einem wundervollen knallroten chinesischen Abendkleid mir langen Flatterärmeln (eine sehr gutaussehende Dame obendrein) spielte ihr Instrument mit Hingabe und ebenso perfekt wie mit dem Publikum Nach der Pause dann eine vielleicht nicht bis ins letzte Detail durchhörbare "Dritte", aber mit sehr viel Dynamik und Sinn für's "Fetzige" gespielt! Begeisterung beim Publikum ... und 4 Zugaben - 2 mal chinesisch und dazu Brahms und Bizet (aus der Arlesienne-Suite - da ging die Post ab!). Rundherum ein gelungener Abend - und ich bin sicher beim nächsten Gastspiel der "Pekinger" dabei, wenn es irgendwie möglich ist! 2.) Am 08.04. in der Philharmonie in München (eigentlich großartige Akustik, gerade bei großem Orchester - aber ein wenig ein Sängergrab): Münchner Philharmoniker, Dirigent: Yakov Kreizberg; Violine: Julia Fischer mit John Adams: Harmonielehre und Johannes Brahms: Violinkonzert Schon der erste Blick auf die Bühne ließ Einiges erwarten ... überschlagsweise 3 große Gongs, Schiffsglocke, grooooße Trommel, einige weiter Trommeln, 5 Pauken, Piano, Celesta, 2 Baßtuben, volles Blech (immer 4-fach besetzt und auch sonst alles da Das Wer von Adams kann man schlecht beschreiben - man sollte es einmal an einer hervorragenden Anlage gehört haben (z. B. die Rattle-Aufnahme) - aber: Es ist sicher eines der Werke, die live noch um einiges mehr in den Bann schlagen! Rythmisch vorwärtstreibend, selten "piano", dafür umso mehr "fff" ... und ein Finale mit schmetterndem "besser kann ich es nicht sagen) Blech und Schlagzeuggetöse (nicht negativ gemeint) über einem Orgelpunkt ... da lebt der Magen das Konzert wahrlich mit *g*. Das Orchester zeigte sich von seiner besten Seite, gut durchhörbar, präzise, immer den schlanken, nicht theatralischen Bewegungen des Maestros folgend. Bravi zum Schluß! Nach der Pause Julia Fischer (da kann Groß-Mutter einpacken - meine Meinung!) ... sie lebte Brahms ... präzise, klangschön, nie selbstverliebt oder prätentiös! Heraus kam ein organisches wunderschönes Konzert, auch dank der kongenialen Begleitung - nein besser Partnerschaft des Dirigenten und des Orchesters (oh wie oft sieht man Orchester untergehen gegenüber einem dominierenden Solisten!), voller Anmut und doch Straffheit. Ovationen, Getrampel und Bravi ... und eine Bach-Sarabande als Zugabe. Nach dem Konzert signierten Solistin und Dirigent u.a. eigene CDs (ich hab da jetzt auch 2 *g*)... beide absolut sympathisch!! Ein seeeehr gelungener Abend, rundherum! Ralf |
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Hüb'
Moderator |
#63 erstellt: 09. Apr 2006, 17:30 | ||||||
Dann will ich auch noch mal kurz... Abo-Konzert in der Essener-Philharmonie: Jakub Cizmarovic & Nordwestdeutsche Philharmonie Sonntag 09. April 2006 | 11:00 | Konzert Alfried Krupp Saal Jakub Cizmarovic, Klavier Nordwestdeutsche Philharmonie Toshiyuki Kamioka, Dirigent Jean Sibelius Karelia-Suite, op. 11 Franz Liszt "Totentanz" für Klavier und Orchester S 126 (Paraphrase über das "Dies irae") Jean Sibelius Sinfonie Nr. 2 D-Dur, op. 43 Zugegeben, kein sonderlich aufregendes Programm, nach dem klassischen Schema Ouvertüre/Suite, Konzert(stück) und Symphonie präsentiert, aber ich liebe Sibelius 2. nun einmal sehr. Sehr Schade nur, dass die Essener Philharmonie so mager befüllt war. Ränge, Balkone und Chor waren nahezu vollständig unbesetzt und auch das Parkett war nur zu einem Bruchteil mit Zuhörern bestückt. Das Ostwestfälische Orchester war mir bis dato ebenso unbekannt, wie Dirigent und Solist der Aufführung. Die Qualität des Orchesters war ok - mehr aber auch nicht. Einige Unsauberkeiten in den Bläsern zeigen dann doch, wo absolute Spitzenorchester im Vergleich stehen. Das Ganze wurde aber durch ein engagiertes Dirigat wieder wett gemacht, so dass es insgesamt doch ein sehr schönes Konzert war. Der Solist Jakub Cizmarovic zündete im Liszt'schen Totentanz ein virtuoses Feuerwerk und wurde selbstverständlich zu einer Zugabe (Chopin?) genötigt. In diesem Zusammenhang ein Hinweis auf seine Debüt-CD: http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/4195209 Vielleicht gab es hier eine neue Pianistenhoffnung zu bestauen? Lieben Gruß Frank |
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Fressbacke
Stammgast |
#64 erstellt: 16. Apr 2006, 21:35 | ||||||
Heute hatte ich ein Konzerterlebnis der wirklich besonderen Art: In der Philharmonie in München Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 c-moll "Auferstehung" Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Gilbert Kaplan; Sopran: Michaela Kaune; Alt: Lioba Braun wobei Michaela Kaune kurzfristig für die erkrankte Ruth Ziesak einsprang. Gilbert Kaplan dirigierte auswendig und mit sichtbarer Anteilnahme. Das Orchester war wunderbar aufmerksam und folgte jeder Nuance des Dirigenten und bewies wieder einmal seine Weltklasse (das finde ich nicht übertrieben - in Deutschland haben wir da nicht sooo viele Orchester dieses Ranges!). Die bei diesem Werk vielfach vorhandene Möglichkeit, diverse Instrumente besonders herauszustellen, wurde vollauf genutzt. Besonders Soloklarinette, Piccolo, das komplette Blech und die Schlagzeuger sind erwähnenswert. Nach dem 1. Satz legte Herr Kaplan tatsächlich die vom Komponisten vorgegebene Pause "von mindestens 5 Minuten" ein - in dieser Zeit zog geräuschlos der Chor auf (klangschön, exakt im 5. Satz!). Beim "Urlicht" verbreitete Lioba Braun, deren samtener voller Stimme man die Wagner-Erfahrung anmerkte, einfach nur Wohlbehagen in der Magengegend. Der 5. Satz (mit einer sehr präsenten, gut hörbaren Michaela Kaune) hätte nie enden dürfen ... oder man wünschte sich, ihn noch einige Male zu hören. Trotz "apokalyptischem Getöse" (da standen wohl 4 f in der Partitur *g*) blieb der Orchesterklang immer erstaunlich transparent, der Chor verbreitete zum Schluß noch einmal eine Gänsehaut. Ergriffenheit am Schluß ... nach einer merklichen Pause des Sammelns großer Jubel in der ausverkauften Philharmonie. Fazit: Sollte Gilbert Kaplan einmal in eure Gegend kommen (er dirigiert nur Mahlers 2.) - sichert euch Karten!!! Ralf |
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Gantz_Graf
Hat sich gelöscht |
#65 erstellt: 26. Apr 2006, 07:27 | ||||||
*neid* In welcher Preislage lag das Konzert? |
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Fressbacke
Stammgast |
#66 erstellt: 26. Apr 2006, 19:40 | ||||||
Ich habe für eine Karte der besten Kategorie (man konnte Kaplan von schräg EDIT: rechts *ups* gut zuschauen) nur 51 Euro bezahlt - wenn ich das mit den gut 120 Euro vergleiche die man für Abbado / Mahler 4. wollte Ralf P.S. Übermorgen ist wieder Konzert angesagt - mein erstes mit einer Dirigentin. [Beitrag von Fressbacke am 26. Apr 2006, 19:45 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#67 erstellt: 27. Apr 2006, 05:39 | ||||||
Alsop? |
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Fressbacke
Stammgast |
#68 erstellt: 27. Apr 2006, 12:18 | ||||||
Nö - Marin Alsop ist es nicht Folgendes gibts: --------------------- Interpreten: Bach Collegium München Anu Tali, Leitung Florian Sonnleitner, Violine Jing Zhao, Violoncello Tobias Stork, Klavier Tobias Stork: 1. Preisträger beim Großen Förderpreiswettbewerb der Konzertgesellschaft München 2000 Jing Zhao: 1. Preisträgerin beim ARD-Musikwettbewerb 2005 Programm: Franz Schubert: Symphonie h-Moll, D 759 „Unvollendete" Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester C-Dur, op. 56 Felix Mendelssohn-Bartholdy: Symphonie A-Dur, op. 90 --------------------- Anu Tali ist eine Dirigentin aus Estland Ralf |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#69 erstellt: 27. Apr 2006, 12:59 | ||||||
Und das Konzert dürfte allein optisch durchaus lohnend werden : viele Grüße JK jr. |
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Fressbacke
Stammgast |
#70 erstellt: 29. Apr 2006, 10:36 | ||||||
Hallo! Nun waren wir also gestern mit 7 Leuten bei oben genanntem Konzert mit Anu Tali. Eines vorweg: Wer wegen der Optik gekommen war, wurde doch sehr enttäuscht. Wenn die Mopp-Frisur der Dirigentin noch grün gewesen wäre, hätte man meinen können, den Grafen Duckula vor sich zu haben. Sie trug einen ihr an den Schultern viel zu engen Frack mit Stehkragen, eine Bauchbinde (obwohl sie sehr klein und zierlich ist), und die zum Frack passende Hose - und das war absolut unweiblich und sehr pinguinmäßig. Im übrigen sagt mir ihr militärisch eckiges Dirigat nicht unbedingt zu Aber zur Musik (man konnte ja die Augen schließen *g*): Schuberts Unvollendete wurde solide gespielt (vorweg: das Bach Collegium München setzt sich aus Musikern der 3 großen Münchner Orchester zusammen, ist also hochkarätig besetzt, an DENEN lag es nicht!), aber es fehlte von vorne bis hinten das Packende, was diese Musik ausmacht, wenn man z. B. Carlos Kleiber oder Joseph Krips hört. Es gelang Frau Tali nicht, einen Spannungsbogen aufzubauen. Das Highlight in optischer Hinsicht kam dann beim Tripelkonzert: Die Cellistin Jing Zhao (Jahrgang 1978) in einer glänzenden, orangegelben Robe. Und das war dann auch der musikalische Höhepunkt. Frau Jing spielte hingebungsvoll, doch mit eher zartem Ton, nie auftrumpfend. Florian Sonnleitner war sowohl durch seine Erscheinung, als auch durch sein Spiel sehr präsent. Bei den anderen beiden Werken des Abends wirkte er als Konzertmeister mit. Besonders im Finalsatz breitete sich doch eine erhebliche "Spiellust" aus, die sogar die Dirigentin ansteckte. Riesen Beifall für die Solisten. Nach der Pause wurden die Hoffnungen, die der Finalsatz des Tripelkonzerts erweckt hatte, leider nicht erfüllt. Frau Tali hatte sich entschieden, Mendelssohns Vierte eher kammermusikalisch, in kleiner Besetzung, anzugehen. Gerade dann erwarte ich mehr Innenspannung ... die war besonders bei den langsamen Mittelsätzen nicht vorhanden. Zugabe gab es keine (ist aber in München bei den hier heimischen Orchestern auch nicht üblich). Freundlicher Beifall ... das Konzert war insgesamt solide - aber gerade durch die Nähe zu dem Auftritt von Gilbert Kaplan riss es einen nicht mit. Das Fazit meiner Frau für diesen Abend: Wenn die mal wieder kommt, brauchste keine Karten mehr kaufen - guck lieber wann der Kaplan sein nächstes Konzert gibt *gg*. Ralf [Beitrag von Fressbacke am 29. Apr 2006, 10:44 bearbeitet] |
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Fressbacke
Stammgast |
#71 erstellt: 01. Jul 2006, 11:26 | ||||||
Dieser Thread ist ja ganz schön verwaist ... geht denn niemand mehr in Konzerte??? Am 25. Juni war "Open Air" angesagt im Brunnenhof der Münchner Residenz mit den "Celtic Tenors" Vorab: Nach 5 Titeln verlegte man fluchtartig in den Herkulessaal, denn es brach ein schauriges Gewitter über uns herein. Aber egal, ob draussen (mit Verstärkeranlage) oder drinnen ("pur"): Ein gaaanz feines Konzert! Die 3 Tenöre aus Irland bzw. Nordirland, zusammen mit einem irischen Gitarristen, einem schottischen Pianisten (gleichzeitig musikalischer Leiter) und Streichern des Bach Collegiums München waren bestens disponiert und gaben einen Querschnitt durch irischen Folk, teilweise a capella, aber auch "Dein ist mein ganzes Herz" oder "Time to say good bye" fehlten nicht. Ein stimmlich sehr gut harmonierendes Terzett mit hohem Unterhaltungswert. Als Gast in der ersten Reihe persönlich begrüßt: Francisco Araiza. Tosender Beifall und Zugabe! Fazit: Wenn die wiederkommen, bin ich dabei! Ralf |
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Hüb'
Moderator |
#72 erstellt: 08. Aug 2006, 05:51 | ||||||
Hi! Habe mir Karten für das Eröffnungskonzert des "Kammermusikfestes Kloster Kamp" in Kamp-Lintfort besorgt. Ein sehr schönes - wenn auch konservatives - Programm, wie ich finde. Ist vielleicht zufälkig jmd. von euch ebenfalls dort? http://www.kammermusikfest-klosterkamp.de/ Grüße Frank |
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Live-musikhörer
Inventar |
#73 erstellt: 08. Aug 2006, 11:44 | ||||||
immer öfter eigentlich. Bis Mitte Juli: alle Sinfonie-Konzerte der Zürcher Musikfestspiele (Thema Schostakovich und Mozart) Vorschau: - Zwei Konzerte im Rahmen der Musikfestwochen Luzern (Gergiev) - Zwei Konzerte im Rahmen der Concerti di Locarno (Tschechische Philarmonie mit Hilary Hahn und Philharmonia Orchestra London dirigiert von Muti) - 5 verschiedene Abonnemente für die Saison an der Tonhalle Zürich inklusiv 30-40 Eintritte für die Generalprobe der verschiedenen Konzerten. - andere ungefähr 20 Konzerte, die nicht im Abonnement sind (ich habe aber die Karten noch nicht bekommen) - Gergiev in London (mehrmals), Schostakovich Zyklus |
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Frank1970
Stammgast |
#74 erstellt: 08. Aug 2006, 13:25 | ||||||
Hallo zusammen!
In den 90er-Jahren ging ich jährlich in über 100 Konzerte! Dann kam Ende Studium, Job, Heirat, Kind und die Wiederentdeckung meines Hobbys Snooker spielen. In der Folge war ich in den letzten Jahren jeweils nur noch in weniger als 10 Konzerten... (Nicht mitgezählt die Händelfestspiele in Göttingen, bei denen ich mir dann immer etwa 10 Konzerte in 4 Tagen reingezogen habe. ) Da ich aber gerade meine Liebe zur Musik neu entdecke, indem ich wieder verstärkt über Kopfhörer meine CDs anhöre, wächst auch der Wunsch wieder mehr in Konzerte zu gehen. Momentan ist allerdings in Köln und Umgebung etwas Flaute (Sommerloch). Aber ab September könnte ich dann auf zwei Konzerte pro Monat kommen... Wenn ich dann noch die Zeit finde zu berichten, werde ich dies hier machen!
Leider nicht. Aber wenn du die Kölner Philharmonie besuchst (drittes mal?), kannst du mir gerne vorher Bescheid sagen. Vielleicht können wir uns dort mal treffen! Viele Grüße Frank |
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Hüb'
Moderator |
#75 erstellt: 08. Aug 2006, 13:31 | ||||||
Hi! Ich melde mich, wenn ich mal wieder in die Kölner Philharmonie gehe. Ist IMHO ein wunderbares Konzerthaus. Essen ist für mich aber zumeist näher und das Angebot dort möchte ich als das Attraktivste im gesamten Rhein-Ruhrgebiet (Köln ausdrücklich ausgenommen) bezeichnen. Grüße Hüb' |
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Frank1970
Stammgast |
#76 erstellt: 08. Aug 2006, 14:11 | ||||||
Dem kann ich nur zustimmen! Essen hat ein wirklich attraktives Angebot und auch der Alfried Krupp Saal gefällt mir sehr gut. Ich war dort bisher nur ein mal am 19. Dezember 2004 bei András Schiff mit den Goldberg Variationen (und ein mal in der Oper). Gerne würde ich mir dort auch mal (groß-)orchestrale Musik anhören. Leider ist Essen an der Grenze meines momentanen Aktionsradius - eigentlich sogar schon darüber hinaus (früher bin ich auch öfters nach Amsterdam). Sonst wäre im Programm so manches interessant für mich. Z.B. Chailly am 12.09. oder Emma Kirkby am 12.12. (genau da ziehen wir aber in unsere neue Wohnung um). Erstaunlich finde ich, dass man im September/Oktober drei mal Schumanns Cello-Konzert hören kann! In meiner "verrückten" Phase hätte ich bestimmt Spaß daran gehabt alle im Vergleich zu hören. Für den Durchschnitts-Besucher ist dies aber bestimmt keine optimale Planung, da dieser nicht in zwei dieser Konzerte gehen wird... Viele Grüße Frank |
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Hüb'
Moderator |
#77 erstellt: 08. Aug 2006, 14:41 | ||||||
Werde mir wohl Isserlis an meinem Geburtstag mit dem Schumann-Konzert anhören. Grüße Hüb' |
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sound67-again
Gesperrt |
#78 erstellt: 09. Aug 2006, 12:54 | ||||||
Zehn Konzerte in den PROMS während 14-tägigen London-Aufenthalts: 1. Rossini The Barber of Seville - Overture Rossini - Aria 'Cessa di più resistere' Donizetti L'Elisir d'amore - 'Una furtiva lagrima' Granados Goyescas - Intermezzo Donizetti La Fille du Régiment - 'Ah! mes amis, quel jour de fete' Falla Nights in the Gardens of Spain Menéndez & Utrera, arr. Peña Aquellos ojos verdes Monge, arr. Peña Mejico lindo Falla The Three-Cornered Hat - Three Dances from Part II - The Neighbour's Dance (Sequidillas) - The Miller's Dance (Farruca) - Final Dance (Jota) Gardel & Le Pera, arr. Guinovart El dia que me quieras Gardel, arr. Guinovart Jurame Chabrier España Juan Diego Flórez tenor Artur Pizarro piano BBC Concert Orchestra Barry Wordsworth conductor +++ Ein vergüngliches, aber mit rund 2 1/2 Stunden doch etwas zu langes Konzert von "Bonbons", zumal das einzige "seriösere" Stück des Abends (Falla) nicht gerade ein Reisser ist und etwas deplaziert wirkte. Sehr guter Tenor (!), erfreulich gut disponiertes Orchester - was auf CDs mit denen längst nicht immer der Fall ist. +++ 2. Webern Passacaglia, Op.1 Shostakovich Violin Concerto No.1 Brahms Symphony No.4 Leila Josefowicz violin City of Birmingham Symphony Orchestra Sakari Oramo conductor +++ SEHR zügige Passsacgalia, das Violinkonzert hochvirtuos von der Geigerin (die mit demselben Dirigenten/Orchester gerade erst die Einspielung veröffentlich hatte), aber mit ein bischen wenig Charakter - kaum Schärfen, die letzte Emphase fehlte. Ist ja noch jung, das Mädel. Brahms ebenfalls sehr zügig, etwas pauschal, wenige Abstufungen in der Dynamik. Sonst gutes Orchester. +++ 3. Wolfgang Rihm Verwandlung (UK premiere) Schumann Piano Concerto in A minor Mahler Symphony No.4 in G major Hélène Grimaud piano Inger Dam-Jensen soprano Bamberg Symphony Orchestra Jonathan Nott conductor +++ Die einzigen deutschen Gäste während meines Aufenthalts lieferten eines der besten Konzerte ab, besonders im Mahler klangen die Bamberger schön transparent und warm-dunkel in den Streichern (im Gegensatz zum eher hellen Violinklang der englischen Orchester). Glänzende Sängerin, kannte ich bisher nicht. Sehr schön beim "Leisespielen" - da zeigt sich, was ein Orchester wirklich wert ist. Das Rihm-Stück na-ja, kann man niemanden mit erschrecken, aber "ins Ohr" gehts dann auch nicht. Im Schumann wirkte Grimaud leicht maniriert und für mich (der ich sportliche Interpretationen hochromantischer Konzerte bevorzuge) zu kraftlos. Aber schön spielt sie. ++++ 4. Brahms Variations on the St Anthony Chorale Brahms/Glanert Four Preludes and Serious Songs (UK premiere) R.Strauss Ein Heldenleben Johan Reuter bass-baritone BBC Scottish Symphony Orchestra Marc Albrecht conductor +++ Ein deutsches Programm der Schotten (was den Time Out Guide zu dem Witz veranlasste, die Schotten kämen absichtlich mit einem reinen Programm vom Erzfeind nach London ;)), Hadyn-Variationen (bzw. Pleyel-Variationen) eher brav, aber sauber. Die Glanert Orchestrierung ("Erweiterung") der Ernsten Gesänge etwas selbstgefällig - mal brav- notengetreu, dann mit sinnlosen, weil unpassenden Modernismen dazwischen - Das Heldenleben dann sehr schön sowohl in der Masse als auch in den Soli - wenn auch leider die Konzertmeisterin in den letzten Takten dann abstürzte, den Bogen vor Nervosität nicht mehr auf die Saiten bekam. Albrecht ist ehemaliger Kapellmeister aus Darmstadt, eher hausbacken im Stil. +++ 5. Wagner The Mastersingers of Nuremberg - Prelude, Act 1 Michael Henry Stand Barber Knoxville - Summer of 1915 Orlando Gough/Caryl Churchill We Turned on the Light (BBC commission; second realisation) Prokofiev Alexander Nevsky - cantata Christine Brewer soprano Elena Manistina mezzo-soprano The Shout (director, Orlando Gough) BBC Symphony Chorus Huddersfield Choral Society BBC Symphony Orchestra David Robertson conductor +++ Die Werke von Gough und Henry banal(st) - A capella bzw. Sänger, Chor und Orchester im Gough - mal Spiritual, mal Jazz, mal Orff -, was mich nach dem Genuss des superben Barber zu der Bemerkung veranlasste, Knoxville sei ein echtes Meisterwerk "... after the seven minutes of meaningless drivel we heard just before" (bezog sich auf Henry, dessen enger Freund Gough einen Meter von uns entfernt stand ;)). Barber klasse, von einem besonders fettleibigen Mezzo mit viel Sensibilität vorgetragen. Höhepunkt dann die kraftvolle, wenn auch etwas vordergründige Newsky-Musik. Die vielgenannte Referenz-Einspielung dieses Stücks (SNO-Järvi auf Chandos) habe ich mir danach noch besorgt. +++ Konzerte 6-10 später. Gruß, Thomas |
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Live-musikhörer
Inventar |
#79 erstellt: 31. Aug 2006, 12:22 | ||||||
Basel Mittwoch, 30. August 2006 Valery Gergiev, Leitung (Kirov-) Mariinsky-Orchester St. Petersburg Dimitri Schostakowitsch Sinfonie Nr 1 (1925) Sinfonie Nr 5 (1937) Gestern Abend wares für mich ein grossartiges Erlebnis diese Musiker zu hören. Die Interpretation von Gergiev erinnerte mich in Allgemein an die von Kondrashin vielleicht auch deswegen, weil die Klangfarbe des Orchester, die von den Aufnahmen sehr ähnlich sind (Stichwort Blasinstrumente). Weitere Analogien sind die ähnliche Betonungen und der allgemeiner Charackter der Komposition. Die Tempi von Gergiev sind meistens leicht schneller als KOndrashin ausser bei den langsamen Passagen. Bemerkenswerk war, wie jede Note genau einstudiert wurde und daher seine wichtige Rolle hatte. Die Dynamik ist sicher einer der Stärke von Gergiev. Interessant ist, dass er die Dynamik vor allem nach unten pflegt, d.h. es sind nicht die lauteren Passagen, die noch lauter werden, sondern die feine Unterteilung der piano, pianissimi und vielleicht ppppppp. Dafür verwendet Gergiev nur einen Teil der Streicher. Er fängt mit ein Drittel davon, dann die Hälfte und immer mehr bis alle spielen. Natürlich bei den Pianissimi werden die Bläser sehr viel ausgefördert und da kann man die Qualität dieser Musiker bewundern. Wenn dann 2-3 Mal eine falsche Note getroffen wurde spielt mit so eine Interpretation kaum eine Rolle. Die Dynamik bei Gergiev merkt man vor allem bei den feinen Crescendi, die Ansätze der Soloinstrumenten und der Instrumentengruppen. Alles aber sehr gepflegt und gefühlvoll gespiellt. Eine ganz andere Dynamik entsteht bei den leicht schnelleren Tempi und die leicht festeren Betonungen als bei Kondrashin. Dadurch fliesst ein Thema ins Nächstes problemlos und ohne Unterbrüche. Die Sinfonie wirkt "leichter" als wie zum Beispiel bei Kondrashin aber kaum oberflächlicher. Die 5. Sinfonie war so interessant gespielt, dass die Zeit so schnell verging. Ganz hervorragend war meiner Meinung nach der Largo. Heute geht es weiter mit den Sinfonien 10 und 15. |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#80 erstellt: 03. Sep 2006, 11:25 | ||||||
Liebe Leute, hier ein Bericht von meinem letzten "Konzerterlebnis". Es fand am 1. September um 20 Uhr im Kurhaus in Wiesbaden statt. Die Künstler waren: Sergej Leiferkus, Bariton Chorkunstakademie Moskau hr-Sinfonieorchester Hugh Wolff, Ltg. Das Programm gestaltete sich so: 1.) Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op.36 2.) Dmitri Shostakovich: Sinfonie Nr. 13 b-Moll op.113 "Babi Jar" zu 1.): Über diese Aufführung von Beethovens Zweiter Sinfonie gibt es nichts Gutes zu berichten. Hugh Wolff scheint sich ja mittlerweile für einen begnadeten Beethoven-Dirigenten zu halten; das konnte ich an diesem Abend nicht nachvollziehen. Zunächst einmal: ein ganz schrecklicher Orchesterklang. Stumpfe Streicher, die unfähig waren, melodische Linien und Bögen auszuführen und für "Drive" zu sorgen; quäkende Naturhörner, die hässliche Laute von sich gaben und das Klangbild noch mehr ruinierten; breitwandige, schwerfällige Pauken, die den Klang sehr "sumpfig" machten. Es gehört schon viel dazu, eine der mitreissendsten Sinfonien Beethovens so dermaßen zu "zerhacken", daß man sich nur entnervt abwenden kann. zu 2.): Die "Babi Jar"-Sinfonie von Shostakovich entschädigte dann etwas für den Beethoven, war aber weit davon entfernt, eine exemplarische Aufführung zu sein. Das fing mit dem Solisten Sergej Leiferkus an, der seinen Part nur monochrom und statisch abgesungen hat. Einfach blass. Die Chorkunstakademie Moskau machte da schon einen wesentlich besseren Eindruck, klang engagiert, klar und tonschön. Das hr-Sinfonieorchester war hier hörbar mehr "zu Hause" als bei Beethoven, war aber auch hier nicht wirklich "gut drauf". Leise Stellen wurden leise gespielt (mit durchaus faszinierenden Momenten), laute Stellen wurden laut gespielt (mit weniger faszinierenden Momenten). Eigentlich hätte man hier von Orchester wie Dirigent mehr erwarten können. Das haben Sie mit sehr guten Aufführungen der Fünften, Neunten und Elften Sinfonie bewiesen. Aber wahrscheinlich war die Luft draussen; Hugh Wolff ist kein Chefdirigent mehr, das Orchester freut sich jetzt auf Paavo Järvi. Insgesamt zu pauschal; viele Längen wurden deutlich, die nicht deutlich werden müssen; keine schlüssige und emotional berührende Interpretation. Fazit: Ein eher enttäuschender Abend. Ich persönlich weine Hugh Wolff keine Träne hinterher, obwohl er brauchbare Copland, Adams, Walton, Ives, Janacek, Berio, Kernis, de Falla, Rihm, Dutilleux, Stravinsky, Messiaen, Sibelius, Elgar - Aufführungen abgeliefert hat. Aber über seine Dvorak, Haydn, Mozart, Schumann, Mendelssohn, Brahms, Beethoven - Interpretationen legt man besser den Mantel des Schweigens. Welcome Paavo Järvi - mit hoffentlich guten Sibelius, Nielsen, Tubin, Prokofiev, Shostakovich, Stravinsky usw. Aufführungen. Gruß, P h i l i p p |
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Live-musikhörer
Inventar |
#81 erstellt: 03. Sep 2006, 11:43 | ||||||
Hallo Philipp, Welche Platz hast du bekommen? Gruss |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#82 erstellt: 05. Sep 2006, 06:27 | ||||||
Hallo Live-Musikhörer, ich habe in der vorletzten Reihe im Parkett gesessen (ich glaube, es war Reihe 28), ganz rechts aussen. Aber ich vermute, daß der Klang in einer der vorderen Reihen nicht besser gewesen wäre, da ich einfach von der Interpretation total enttäuscht war. Hugh Wolff und Beethoven - das ist schon seit Jahren für mich eine ständige Abfolge von Enttäuschungen. Irgendwie schafft er es einfach nicht, diesen Komponisten angemessen und überzeugend zum Klingen zu bringen; es ist immer hohl, flach und uninspiriert. Dann noch seine ungelenken Bewegungen und seltsamen Grimassen dazu - da habe ich genug! Warst Du zufällig auch in dem Konzert? Gruß, Philipp |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#83 erstellt: 05. Sep 2006, 09:33 | ||||||
Hier möchte ich nun von einem am Sonntag, den 3. September in der Alten Oper in Frankfurt wahrhaft "erlebten" Konzert berichten. Riccardo Muti dirigierte das Philharmonia Orchestra London. Auf dem Programm: 1.) Rossini: "Wilhelm Tell" -Ouvertüre 2.) Stravinsky: "Der Feuervogel" -Suite 3.) Tchaikovsky: Sinfonie Nr. 6 "Pathétique" Wenn ich jemals von einem Konzert erschlagen wurde, dann von diesem. Da Muti diesem Orchester in den siebziger Jahren ja einmal als Chefdirigent vorstand, hatte ich gewisse Erwartungen an das Konzert und wollte wissen, ob es ihm gelingen würde, wieder an alte Glanzzeiten anzuknüpfen. Da muß ich wohl mit einem ganz klaren JA antworten, denn in diesem Konzert offenbarten sich Mutis Stärken in ungeheuerlicher Art und Weise (aber durchaus auch einige Schwächen). Das von ihm dirigierte Programm kann man als "echtes Muti-Programm" bezeichnen. Insbesondere der Stravinsky und der Tchaikovsky gehören zu seinen absoluten Paradestücken, und an diesem Abend konnte man genau verstehen, warum. Zunächst einmal: Muti muß mit dem Orchester sehr genau und intensiv geprobt haben, denn anders kann ich mir die extreme Intensität und Ausdrucksgewalt nicht erklären. Ich weiß nicht, wie er den Pauker instruiert hat oder was er ihm verabreicht hat, jedenfalls wurden die Grundmauern der Alten Oper einer harten Belastungsprobe ausgesetzt, wie ich es noch nie erlebt habe. Das konnte man bereits in der "Wilhelm Tell"-Ouvertüre spüren, die in den lyrischen Passagen sehr innig gespielt und in den Ausbrüchen mit rasanter und satter Dynamik aufgeladen wurde. Blech und Streicher lieferten sich hier bereits einen abgefahrenen Wettstreit sondergleichen und stimmten einen perfekt ein auf das, was nun folgen sollte. Seit längerem bin ich ein großer Anhänger des "Feuervogels" und habe mich darauf auch besonders gefreut. Muti kehrte hier vollkommen den Spätromantiker Stravinsky heraus und bot die Suite in schillernder Farbenpracht und exotischer Klanglichkeit dar. In den ruhigen Passagen habe ich dies schon faszinierender, weil transparenter und heller, gehört. Im Höllentanz und im Finale allerdings konnte ich nicht fassen, was Muti hier abgezogen hat. Das Orchester schien zu explodieren und keine Grenzen mehr zu kennen. Paukenwirbel- und Schläge in einer derartigen Präsenz und Wucht, das Blech unerschütterlich, die Streicher und Holzbläser hingabevoll und selbstvergessen - die Hölle wurde Realität (ich übertreibe nicht). Das Publikum mußte mit einer kurzen Handbewegung Mutis vom losapplaudieren abgehalten werden. Es folgte noch die wunderbare Berceuse und das Finale mit einer Wahnsinnssteigerung. Wenn man Muti eines nicht vorwerfen kann, dann, daß er Effekte nicht bis zum Äußersten ausreizen würde. Das kann man so nur live hören, hier dürfte jede Anlage versagen. Die "Pathétique" wurde dann ebenfalls absolut überwältigend dargeboten. Unsentimental, straff, zügig. Die Einschläge kamen mit der gebotenen Schockwirkung, es wurden riesige Spannungsbögen aufgebaut, das Orchester gab alles für Muti. Hier wurde nicht kleinlich ruminterpretiert, sondern ehrlich Musik gemacht. Die Gewalttätigkeit und Aggressivität in diesem Werk brach sich ungehemmt Bahn. Das Philharmonia Orchestra wirkte wie das Chicago Symphony Orchestra und Philadelphia Orchestra zusammen. Daß der dritte Satz zum exzessiven Höhepunkt werden würde, war abzusehen. Trotzdem konnte Muti das Publikum wiederum daran hindern, loszuapplaudieren. Der Schlusssatz wurde dann zu einem sehr bewegenden Abgesang auf das Leben und verebbte ganz natürlich. Leider wurde dann sofort losgejubelt, ich habe erstmal ruhig dagesessen, war wie betäubt. Nach langem Jubel wandte sich Muti an das Publikum und erklärte, daß man nach der "Pathétique" eigentlich keine Zugabe mehr geben könne. Er habe dann aber doch ein Stück ausgewählt, das er für angemessen halte, ein Notturno von Giuseppe Martucci. Nach einem fünfminütigen Vortrag über Martuccis Leben und Musik (auf englisch) dirigierte er dann dieses wirklich wunderbar atmosphärische und lyrische Werk (ca. sechs Minuten), das wohl ein Stimmungsbild aus Mutis Heimatgegend in Süditalien sein sollte. Dies war ein passender und würdiger Abschluß für ein unvergessliches Konzert. Grüße, P h i l i p p |
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Hüb'
Moderator |
#84 erstellt: 05. Sep 2006, 09:52 | ||||||
Sehr schöner, persönlicher Bericht! |
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Live-musikhörer
Inventar |
#85 erstellt: 05. Sep 2006, 11:53 | ||||||
Hallo Philipp, dann bin ich noch mehr gespannt auf Samstag. Sie spielen in der Kirche von Locarno: Brahms (2.Symphonie), Ravel (Rhapsodie espagnole) und De Falla (Sombrero de tres picos) Gruss |
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Live-musikhörer
Inventar |
#86 erstellt: 11. Sep 2006, 09:23 | ||||||
Das Konzert von Muti und die Philamonia Orchester in der Kirche von San Francesco in Locarno (Südschweiz) war für mich einer der Höhenpunkte meiner fast 40-jährigen Konzerterlebnisse. Das Program war nicht das Gleiche, wie vor eine Woche in Osteuropa und Deutschland aber genau so ein "Multiprogram": -Schubert: Ouverture zu Rosamunde -Mozart: Sinfonie Nr. 35 "Haffner" -Brahms: Sinfonie Nr. 2 -Zugabe: Schubert, Interlude aus "Rosamunde" Ich habe das Philarmonia Orchestra im Juni unter die Leitung von Inbal (12. von Schostakowich) und Pletnev (15. von Schostakowich) gehört aber was ich mit Muti erlebt habe, war ein völlig verwandeltes Orchester. Die Beschreibung von Philipp kann ich vollständig nachvollziehen. Bei Schubert und Mozart sind natürlich andere Charackteristiken im Vordergrund gekommen aber die perfekte Klangfarbe, die Ausgewogenheiten der Instrumenten (Streicher – Blech), die ganz satte Dynamik und die extrem gefühlvollen Passagen waren unüberhörbar. Da merkt man, dass Muti die Werke sehr gut einstudiert hat, erstaunlich ist aber die Tatsache, dass er nicht viel mit dem Orchester geprobt hat. Vor dem Tournee nach Ost-Europa und Deutschland haben sie 3 Tage geprobt, dann sind sie 3 Tage wieder in London zurückgereist, um das Program vom Tournee in Neapel, Locarno, Montreux, Belgien und Holland vorzubereiten. Das zeigt das Können von Muti, da sie auch andere Kompositionen gespielt wurden. Ich unterhielt mich vor dem Konzert und während der Pause mit ein paar Orchestermitglieder über die Zusammenarbeit mit Muti und allgemeine Bemerkung war, er sei der beste Dirigent mit denen sie gearbeitet haben. Der Posaunist sagte mir, er fühlt sich als er einfach viel besser spielen kann. Die Musiker haben mir erzählt, dass alles gut ist, solange sie sich richtig benehmen, das heisst genau das machen, was Muti will. Da gibt es keine Freiheiten. Muti scheinbar weicht gerne von Tag zu Tag seine Interpretation ab und das muss ein Orchester auch merken. Scheinbar seine Handbewegungen sind für die Musiker sehr klar zu verstehen. Natürlich bleibt das allgemeine Konzept trotz diesen kleinen "Abweichungen" bleiben. Für das Konzert in der mehr oder wenig kleinen Kirche, hat Muti diverse Passagen langsamer gespielt, damit die Einsätze der verschiedenen Instrumenten klarer zu hören waren. Ich wollte mit ihm nach dem Konzert darüber diskutieren, aber er hatte keine Zeit. Viele Prominenten und Politiker waren auch dort. Das Gala-Konzert wurde in wenigen Stunden ausverkauft. Leider einige Leute waren nicht an die Musik interessiert und das merkte man in verschiedenen Situationen. Zum Glück während dem Konzert wurde man nicht abgelenkt solange man die Augen zumacht. Gruss |
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sound67-again
Gesperrt |
#87 erstellt: 11. Sep 2006, 09:46 | ||||||
Da sich Muti ja nur für ein sehr begrenztes Repertoire interessiert, hat er ja auch genügend Zeit dafür. Gruß, Thomas |
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Live-musikhörer
Inventar |
#88 erstellt: 11. Sep 2006, 10:19 | ||||||
was meinst du mit "begrenztes Repertoire"? Hast du eine Ahnung was er zum Beispiel in den letzten 3 Monaten dieses Jahr in Konzerten spielt? |
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Frank1970
Stammgast |
#89 erstellt: 11. Sep 2006, 10:51 | ||||||
Nach einigen Monaten Abstinenz, war ich am Samstag endlich wieder in einem Konzert (Kölner Philharmonie)! Hier das sehr schön zusammengestellte Programm:
Es war für mich ein großartiger Abend. Wollte ich irgendetwas bemäkeln, dann am ehesten, dass mir Lars Vogt als Liedbegleiter nicht ganz so gut gefiel. Klang irgendwie etwas schwammig und gehuscht für mich. Beim Schumann Quartett war er dann aber voll bei der Sache. Sehr beherztes, emotionales, klangschönes Spiel aller Beteiligten. Macht Lust auf mehr Kammermusik (werde ich mir bald bestimmt die Brahms und Schumann Kammermusikboxen von Brilliant kaufen). Auch der Gesang von Ingeborg Danz - einfach nur sehr gut! [Beitrag von Frank1970 am 11. Sep 2006, 11:07 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#90 erstellt: 11. Sep 2006, 11:21 | ||||||
z.B. das er sich für neuere Musik überhaupt nicht interessiert. Da muss er weniger lernen als andere ...
Vermutlich wenig bis nichts, dass er sich neu erarbeiten musste. Gruß, Thomas |
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raly
Ist häufiger hier |
#91 erstellt: 11. Sep 2006, 11:27 | ||||||
Hallo Philipp, das Muti-Konzert habe ich auch gesehen/gehört. Allerdings war mein Eindruck eher zwiespältig. Der Rossini war aus meiner Sicht tadellos, beim Feuervogel habe ich ein wenig die Balance vermißt. Das hast Du ja auch schon festgestellt. Sehr interessant war dann die Pathétique, die ich noch nie (auch nicht auf CD) so perfekt gehört habe. Das war dann auch genau mein Problem: Das Stück ist eine elende Schnulze (sorry für die Wortwahl). So ein Kitsch, Hollywood läßt grüßen. Wenn ich da an das Finale von Bruckners Neunter denke - das ist echte Emotion und kein auskomponierter Doktor Schiwago. Mir war das vorher noch nie aufgefallen; erst Mutis Dirigat (ich weiß, daß Wort gibt es nicht) hat mir diese Erkenntnis ermöglicht. Deswegen habe ich mir auch erlaubt, bereits nach wenigen Sekunden mit dem Klatschen zu beginnen; die meisten Besucher wußten ja nicht, daß wir beim Ende angekommen waren und die anderen waren offenbar vor Ergriffenheit betäubt. Da mir ersteres klar war und letzteres erspart blieb, habe ich zum ersten Mal in meiner "Konzertkarriere" den Applaus eingeläutet. Die Zugabe fand ich toll, vor allem, daß Muti wirklich fast 5 Minuten zum Publikum gesprochen hat. Üblich wäre es gewesen, sich einfach nur zum Publikum zu wenden und "Martucci, Notturno" zu murmeln. So hat er uns allen auf unglaublich sympathische Art und Weise etwas beigebracht. Viele Grüße Ralf Jedenfalls |
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Live-musikhörer
Inventar |
#92 erstellt: 11. Sep 2006, 12:02 | ||||||
Vielleicht doch nicht so neuere Musik: Hindemith, Stravinsky, Fabio Vacchi (*1949), Schostakowich, Bartok Neu Erarbeitungen: R. Strauss, Martucci, De Falla und einiges von der Klassik-Periode (früh Mozart KV < 200, Haydn). Im Moment ist er viel mit der Entdeckung unbekannter italienischer Musik beschäftig. Vor dem Konzert hat er auch zu einigen Bekannten auch über die "Symphonie fantastique" und vor allem den zweiten Teil "Lelio" lang geredet. Scheinbar er ist mit dem auch beschäftigt. Naja so eine Repertoire wie Karajan hat er doch nicht. Gruss PS: aber mir ist wohler, dass ein Dirigent eine weniger breite Repertoire hat dafür, dass er sie gut und ständig pflegt. PS (betreffend neue Einstudierungen): Muti ist bis 2009 der artistische Direktor vom Salzburger Festival. Er will die napoletanischen Komponisten (Alessandro Scarlatti, Domenico Cimarosa, Leonardo Leo, Nicolò Jommelli, Tommaso Traetta, Leonardo Vinci ) bekannt machen. Es ist seit Jahren, dass er dieses Projekt realisieren wollte und jetzt hat er diese Möglichkeit bekommen. Meistens sind es Opern und Werke, die nie ausgeführt wurden. Die Partituren werden von ihm und Markus Hinterhäuser ausgewählt, von den vielen, die in der Archiv der Bibliothek vom Konservatorien San Pietro in Majella di Napoli und Chiostro dei Girolamini (Neapel) liegen. [Beitrag von Live-musikhörer am 11. Sep 2006, 12:39 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#93 erstellt: 11. Sep 2006, 14:38 | ||||||
Und woher willst Du das wissen?
Manche mögen Langeweiler. Für mich persönlich erweist sich ein wirklich großer Dirigent erst im Umgang mit der Musik seiner Zeit. (Darum war z.B. Carlos Kleiber auch kein "Großer").
Schön für ihn. Das Alte entdecken. [Beitrag von sound67-again am 11. Sep 2006, 15:21 bearbeitet] |
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Live-musikhörer
Inventar |
#94 erstellt: 11. Sep 2006, 16:24 | ||||||
Thomas, empfindet eine Person Langeweile, ist das keine gute Eigenschaft von ihr. |
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Agon
Hat sich gelöscht |
#95 erstellt: 11. Sep 2006, 16:45 | ||||||
Hallo liebe Muti-Konzertbesucher, es freut mich sehr, daß Dir, Live-Musikhörer, das Konzert in Locarno genausogut gefallen hat wie mir das Konzert in Frankfurt, trotz unterschiedlichen Programms. Daß das Philharmonia Orchestra unter Muti ein "anderes" Orchester ist als unter Inbal und Pletnev, kann ich mir sehr gut vorstellen. Hier in der Alten Oper jedenfalls haben sie alles andere als Routine geboten, es wurde mit höchster Konzentration und Einsatzbereitschaft gespielt, mit dem Willen (mindestens) einen Schritt weiterzugehen als andere Orchester. Ähnlich intensive Erfahrungen habe ich nur in Konzerten mit Günter Wands Brucknerinterpretationen erleben können. Ich habe zwar nicht vierzig Jahre Konzerterfahrung wie Du, aber in diesem Konzert gab es einfach Momente, die sich in mir eingebrannt haben, und das passiert sehr selten (z.B. in einer Wand-Aufführung von Bruckners Vierter). Dafür bin ich sehr dankbar. Es stimmt, sound 67-again, daß Muti nur ein sehr eingeschränktes Repertoire pflegt, das bedauere ich sehr. Wenn er allerdings bei altbekannten "Schlachtrössern" wie hier eine solche Über-Alles-Qualität bietet und sich bedingungslos an die Musik ausliefert, soll mir das wirklich egal sein. Außerdem hat sich Muti sehr für Nino Rota eingesetzt... Hallo raly, es ist interessant zu lesen, wie Du die "Pathétique" erlebt hast. "Auskomponierter Doktor Schiwago" - ich kenne diesen Film zwar nicht, aber wenn er genausogut wie die "Pathétique" ist, sollte ich ihn mir vielleicht mal ansehen! Das Finale von Bruckners Neunter ist in der Tat "echte Emotion", aber wieso sollte die in der "Pathétique" nicht echt sein? A propos: Wenn Du die Sinfonie ähnlich perfekt wie in Frankfurt hören möchtest, dann greife doch einfach zu Mutis Aufnahme mit demselben Orchester aus dem Jahre 1979 (eine EMI-Aufnahme, jetzt in einer 7-CD-Box bei Brilliant für 13,99,-EUR bei Zweitausendeins). Das ist dann zwar nicht live, vermittelt die Sinfonie aber ähnlich gut. In diesem Sinne grüßt P h i l i p p |
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sound67-again
Gesperrt |
#96 erstellt: 11. Sep 2006, 18:57 | ||||||
Doch. Es ist ein Zeichen dafür, dass derjenige nicht nur kontemplativ empfindet. Wenn Du damit zufrieden bist, das ewig gleiche wieder und wieder vorgekaut zu bekommen, oder "Neuentdeckungen" nur in der Reaktion zu finden, dann sei Dir dies unbenommen. [Beitrag von sound67-again am 12. Sep 2006, 02:03 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#97 erstellt: 11. Sep 2006, 19:00 | ||||||
Na, toll. Er hat auch nur die lari-fari Film- und Ballettmusik wiedergekaut, die andere schon vorher "entdeckt" hatten. Die Symphonien haben andere "entdeckt". [Beitrag von sound67-again am 11. Sep 2006, 19:01 bearbeitet] |
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Maastricht
Inventar |
#98 erstellt: 16. Sep 2006, 06:22 | ||||||
In Maastricht findet jährlich ein religieuzes Musikfestival statt unter dem Namen Musica Sacra, mit jeweils einem anderen Thema. Gestern abend gehört und gesehen: LSO concert, Ed Spanjaard, dirigent: James MacMillan – I (Meditation on Iona) (1996); Samuel Barber – Hermit Songs op.29, Orkestratie door Jeroen D’hoe (wereldpremière); mit: Cora Burggraaf, sopraan Peter Maxwell Davies – Konzert für Trompete und Orkester (1988); mit: Marco Blaauw, trompet Spannende Musik, gut ausgeführt; die ersten zwei Stücke würde ich mir auch auf cd gerne wieder anhören, Trompettmuzik liegt bei mir [persönlich] schwieriger, obwohl ... |
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Maastricht
Inventar |
#99 erstellt: 16. Sep 2006, 08:38 | ||||||
Zufügung: Die Erben Barber haben Zustimmung gegeben um diese Orkestratie zu machen: für eine einmalige Ausführung - und die fand gestern statt. Wenn jemand diese Musik/Ausfühung hören möchte: Mittwoch 20 Sept. 2006, zwischen 20.00 und 23.00 Uhr: Radio 4 Holland. [Beitrag von Maastricht am 16. Sep 2006, 08:40 bearbeitet] |
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sound67-again
Gesperrt |
#100 erstellt: 17. Sep 2006, 17:58 | ||||||
Heute "Mammutkonzert" in der Alten Oper anlässlich des 25. Jahrestages ihrer Wiedereröffnung. Das Frankfurter Museumsorchester und das hr-Sinfonieorchester spielten zunächst getrennt (FMO: Fanfare von Richard Strauss, Kyrie von Mozart, kleines Werk einer zeitgenössischen finnischen Komponistin, Night Creatures von Duke Ellington; hrSO: Leonoren Ouvertüre Nr.3, drei Sätze aus Prokofiev's Romeo und Julia), schließlich zusammen den Marsch zum Schafott und den Traum vom Hexensabbat aus Berlioz Symphonie Fantastique, die Ouvertüre aus Die Meistersinger von Nürnberg und den Bolero. Mit Zugaben (3. Akt Vorspiel Lohengrin, Radetzky Marsch und La Forza Del Destino Ouvertüre) dauerte das Ganze 3 Stunden, inkl. einer Slapstickeinlage von FMO-(Noch)-Chefdirigent Paolo Carignani, der sich zu Beginn auf dem Weg zum Pult erst mal der Länge nach hinlegte. Hugh Wolff dirigierte Beethoven, Prokofiev und Berlioz. Mit der Koordination der beiden Klangkörper haperte es doch etwas, besonders in der Meistersinger-Ouvertüre. Mitverantwortlich: zu wenige Proben! Das Konzert wird morgen und am Dienstag noch einmal wiederholt. Gruß, Thomas |
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Fressbacke
Stammgast |
#101 erstellt: 17. Sep 2006, 20:21 | ||||||
Sodele - die Saison hat auch in München wieder begonnen. Gestern gab es: Vivaldi: Frühling und Sommer aus den Vier Jahreszeiten Mozart: Flötenquartett D-dur KV 285 Boccherini: Cellokonzert G-dur ----- C.P.E. Bach: Flötenkonzert d-moll Tschaikowsky: Nocturne für Cello und Streichorchester Mozart: Serenade G-dur KV 525 "Eine kleine Nachtmusik" Kammerorchester der Neuen Kammerphilharmonie Köln Andreas Haas, Flöte Philipp von Morgen, Violoncello Gertrud Schilde, Violine Zugegebenermaßen ein zeitlich leicht vor meinen Lieblingsepochen liegendes Programm. Der Carl-Orff-Saal der Philharmonie war ca. zur Hälfte gefüllt, vielleicht etwas mehr. Maximal standen (meist) acht Musiker auf der Bühne ... Dies führte zu für mich teilweise sehr neuen Klangerlebnissen (gerade bei KV 525) - und es hat mich größtenteils überzeugt. Gertrud Schilde war nicht nur optisch die dominierende Erscheinung auf der Bühne - sie übernahm auch ganz klar (nicht nur der Funktion nach) die Führung. Den Solopart bei Vivaldi präsentierte sie zupackend, vielleicht mit etwas zu breitem Strich im Frühling - aber jedenfalls so, daß die Hörer ihre Freude daran hatten. Der Flötist hatte leichte Anlaufschwierigkeiten im Quartett, einen deutlichen Verspieler und schien teilweise eine Sechzehntel hinterherzuhinken (was sich vielleicht damit erklärte, daß der frischgebackene Vater in der Nacht zuvor bis 3 Uhr im Krankenhaus weilte *g*). Bach gelang ihm dann schon viel besser, leichter, unangestrengter. Der Cellist schien Tschaikowsky anfangs "mal so nebenher" spielen zu wollen ... und verspielte sich prompt - aber auch er fing sich Die Mozart-Serenade schließlich brachte überzeugendes, frisches Ensemblespiel unter Führung von Frau Schilde. Lebhafter Beifall und eine Zugabe (Albinoni). Ralf [Beitrag von Fressbacke am 17. Sep 2006, 20:23 bearbeitet] |
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