Was haltet Ihr von der Klavier Kaiser Sammlung?

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Sailking99
Inventar
#1 erstellt: 18. Okt 2004, 21:19
Hi,
hab vorgestern die Bonus CD von der KLavier Kaiser Sammlung von der SZ zugeschickt bekommen.
http://www.sueddeutscher-verlag.de/index.php?idcat=313
Hat sich schon jemand mit den genannten Aufnahmen der Sammlung auseinander gesetzt? Ich hab in die Gulda CD reingehört. Sehr schön, aber die Aufnahme scheint mir nicht so hochwertig. Ist ja auch nicht mehr die jüngste. Aber für neu abgemischt. Klingt, wie wenn ein Vorhang davor wäre.
Was sind Eure Eindrücke?

Gruß Flo
Susanna
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Okt 2004, 21:41

Sailking99 schrieb:
Hat sich schon jemand mit den genannten Aufnahmen der Sammlung auseinander gesetzt?

Hallo Flo,

hier unter dem Thema "Klavier Kaiser" sind einige Meinungen:
http://www.klassikakzente.de/forum.jsp

Susanna
plume
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Okt 2004, 20:35
Zunächst: Du solltest, wenn es um bedeutende Pianisten geht, weniger auf die Klangqualität der Aufnahmen als vielmehr auf den wichtigen "Rest" achten. Und dann: Kaiser stellt in seiner Sammlung, wie ich gesehen habe, genau dieselben Namen vor, die er schon anno dunnemals in seinen Radiosendungen beim WDR und seinem daraus aufbereiteten Buch "für alle Zeiten" heiliggesprochen hat. Nicht allein, daß eine ganze Reihe bedeutender Pianisten "daneben" existierten und existieren - es hat sich inzwischen auch sonst so manches getan. Der Titel des Produkts, "Klavier Kaiser", ist Weihrauch für die Gläubigen...
s.bummer
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Okt 2004, 19:28
Danke, danke, danke!
Und ich dachte schon, ich müßte mich mit einem eigenen Thread hier österlich festlich erregen.
Man merkt, dass Herr Kaiser einen im Alter immer enger werdenden Geschmack hat, langsam wird er so peinlich wie MRR in der Literatur.
Dass er allerdings ne Drittverwertung oller Kammellen anstrebt, das wußte ich nicht, ich habe mich nur gefragt, wie er auf diese Auswahl gekommen ist und mir blieb beim Frühstück letztens fast die Süddeutsche in der Butter hängen. Da konnte der geneigte Leser dann eine Introduktion von Meister Kaiser lesen, so fettig, da hätte die Butter nix mehr bei getan.
Die Serie von Phillips von vor einigen Jahren, in der ca. 100 Pianistinnen und Pianisten vorgestellt wurden und unser aller Beschwer, Justus Franz, gerechterweise nicht dabei war, war doch erheblich Seriöser und mit sehr viel Liebe ediert.
Herr Kaiser hat seinen Geschmack an den Säulenheiligen Furtwängler, Bernstein und Karajan auf die Pianowelt übertragen und kommt zu merkwürdigen, teilweise inkompatiblen Ergebnissen.
Was macht denn der Barenboim in der Liste? Kann der noch Klavier spielen? Der dirigiert doch einigermaßen passabel, vermutlich weil er als Pianist....
Und als Pianist hat er doch niemals Bäume ausgerissen, da war er eben der junge Sonnyboy.

Ich würde, tut mir leid, die Frau Argerich auch gegen Frau Haskil austauschen.
Und von Edwin Fischer kenne ich Einiges, mir würde der nur niemals einfallen. Tja da ist Herr Kaiser eben weltläufiger.

Aber egal, jedem sein Pläsierchen, jedem seine Lieblingspianisten, auch Herrn Kaiser.

Doch mal im Ernst: Eine Sammlung der wichtigsten Pianisten ohne Sviatoslav Richter? Das kann doch nicht ernst gemeint sein, oder?
Wahrscheinlich gab die Plattenfirma die Rechte nicht frei. Wenn das stimmen sollte, hätten wir einen kleinen Trost.
drbobo
Inventar
#5 erstellt: 26. Okt 2004, 21:16
Hallo,

angesichts meiner Sammlung kommt ein Kauf auch sicher nicht in Betracht, da ein nicht unerheblicher Anteil schon vorhanden ist. Wie oben genannt, entstammen die Kommentare grossteils aus dem (gar nicht soo schlechten) Taschenbuch über die "grossen Pianisten")
Wie immer ist die Auswahl sehr subjektiv, meine Schwerpunkte würden anders liegen. Dass Gulda sozusagen verschenkt wird, schmerzt doch ein wenig...

Die Aufmachung in Pappbox und unpraktischem Format fordern auch nicht gerade den Sammler, Anfänger sind mit der Auswahl sicherlich nicht gerade gut bedient, aber im Moment braucht der süddeutsche Verlag anscheinend jeden Cent und da wird der Kaiser noch mal ausgeschlachtet, der lässts auch gerne mit sich machen, wenn er nur ein bisschen plaudern darf und sein Konterfei auf jede CD gepresst wird
Susanna
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Okt 2004, 21:36

drbobo schrieb:
...wird der Kaiser noch mal ausgeschlachtet, der lässts auch gerne mit sich machen, wenn er nur ein bisschen plaudern darf und sein Konterfei auf jede CD gepresst wird :D

Hallo,

den "Klavier Kaiser" kenne ich nicht, und nach all dem, was hier über die Auswahl gesagt wird, ist er wohl auch für fortgeschrittene Klassik-, bzw. Klavierliebhaber nicht unbedingt geeignet. Die haben ja meist schon "ihre" bevorzugten Pianisten.
Trotzdem könnte ich mir die Ausgabe als nützlich für Anfänger zum Kennenlernen der Klavierliteratur vorstellen. Immerhin enthält die Sammlung auch große Pianisten in hervorragenden Interpretationen.
Zu Kaiser selbst noch ein Wort: Vor Jahren gab es im NDR u. BR eine Reihe, wo J. Kaiser über Beethoven u. seine Werke sprach. Davon habe ich sehr profitiert, u. schätze Kaiser als Kenner seines Fachs. Auf jeden Fall konnte man das, was er sagte, nicht nur auf "plaudern" reduzieren.

Grüße,
Susanna
s.bummer
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Dez 2004, 23:33
Hallo, inzwischen geht die Sammlung in die 7., 8. Woche.
Wer in der Süddeutschen den Begleittext lesen kann, freitags im Feuilleton, der ist ein arg gebeutelter Mensch.
Ich will die Wortwahl der Texte des Herrn Kaiser nicht wiederholen, man lese selbst, aber wie heißt der Inhaber des Mac Donald in Istanbul? Issmir Übel.
Genau! Herr Kaiser.
AcomA
Stammgast
#8 erstellt: 04. Dez 2004, 13:04
liebe klavierfans,

auch ich hatte mich über dieses projekt aufgeregt. dabei habe ich sein buch 'große pianisten unserer zeit' in der 1. auflage (ca. 1965)und es hat mir damals sehr zum einstieg geholfen. damals wurden svjatoslav richter, emil gilels und auch wilhelm backhaus ausführlichst abgehandelt. umso unverständlicher, dass diese drei keinen eingang in den klavierkaiser gefunden haben

wenn man wilhelm kempff präsentiert, dann sollte man auch backhaus berücksichtigen, welcher pianistisch in einer anderen liga (champions league) spielte und im gegensatz zu kempff weltbekannt war.

daniel barenboim spielt in der geschichte des klavierspiels eine harmlose rolle, nicht dagegen vladimir ashkenazy, welcher nahezu alle bedeutenden klavierkompositionen der klassik, romantik und der ersten hälfte des 20. jahrhunderts auf hohem niveau darstellte und trotz seiner dirigententätigkeit immer noch perfektes klavierspiel zeigt !

das quasi bücherformat des klavierkaisers ist unpraktisch und versperrt das stellen in den cd-schrank. der klavierliebhaber kennt oder hat die vorgestellten aufnahmen sowieso schon.

fazit: der klavierkaiser ist überflüssig wie der fußballkaiser

gruß, siamak
julpas
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Mai 2010, 09:10
Schon lustig. Soeben höre ich mir in SWR2 eine "Musik"-Sendung mit Kaiser an. Was für ein Schwätzer! Meine Enkelkinder würden vermutlich fragen: "Was ist denn das für ein Großmaul?" Und recht hätten sie.

Die Sendung hatte zurecht den Titel "Reden über Musik".
Statt "Reden" hätte allerdings "Schwafeln" besser gepasst.

Kaiser mag Deutschlands "bekanntester" Musikkritiker sein. Das sagt noch nichts über seine Qualifikation. André Rieu dürfte ja wohl auch Deutschlands derzeit bekanntester Geiger sein...

Ich kann nur jedem raten, sich seine Musik selbst auszusuchen und sie sich nicht von "Fachleuten" einreden zu lassen.
Kreisler_jun.
Inventar
#10 erstellt: 13. Mai 2010, 09:31

julpas schrieb:
Schon lustig. Soeben höre ich mir in SWR2 eine "Musik"-Sendung mit Kaiser an. Was für ein Schwätzer! Meine Enkelkinder würden vermutlich fragen: "Was ist denn das für ein Großmaul?" Und recht hätten sie.

Die Sendung hatte zurecht den Titel "Reden über Musik".
Statt "Reden" hätte allerdings "Schwafeln" besser gepasst.

Kaiser mag Deutschlands "bekanntester" Musikkritiker sein. Das sagt noch nichts über seine Qualifikation. André Rieu dürfte ja wohl auch Deutschlands derzeit bekanntester Geiger sein...

Ich kann nur jedem raten, sich seine Musik selbst auszusuchen und sie sich nicht von "Fachleuten" einreden zu lassen.


Der Kaiser hat schon einigermaßen Ahnung. Allerdings weiß er das durch unverbindliches Schwafeln geschickt zu verbergen... allen wohl und niemand wehe, und immer Allgemeinplätze, die zu fast allem passen und sich nur schwer an der Musik dingfest machen lassen...

JK jr.
Joachim49
Inventar
#11 erstellt: 13. Mai 2010, 16:08
Rieu ist glaube ich Niederländer. Aus Maastricht, wie unser Forumfreund 'Maastricht' wahrscheinlich bestätigen kann. Das ist zwar nicht weit von der deutschen Grenze, erspart uns aber die Schande, dass er Deutschlands bekanntester Geiger ist (aber wahrscheinlich nicht die Schande, dass er der in Deutschland bekannteste Geiger ist; da hat wahrscheinlich auch Frau Mutter keine Chance).
Joachim
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 20. Mai 2010, 17:25
Also ich hatte mir den Klavier Kaiser, also das Buch, das er über Klavierinterpreten geschrieben hat, vor ein paar Monaten ausgeliehen und ich fand es recht interessant und gar nicht banal. Ich habe es sehr gerne gelesen. Inzwischen habe ich allerdings schon sehr viel wieder vergessen.

Die CDs brauche ich allerdings nicht, da sie mir für teilweise für asbachuralte Aufnahmen, auf die vielleicht noch nicht einmal mehr Copyright besteht, bei weitem überteuert schienen. Zum Beispiel die Decca Piano Masterworksbox, auch mit vielen berühmten Klavierinterpreten wie Richter, Gilels, Gulda, Kempff schien mir damals die viel sinnvollere Anschaffung zu sein, wobei ich nicht weiß, was die im Moment kostet, damals war sie recht günstig.

Gruß
Martin
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