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Bach: Das wohltemperierte Klavier+A -A |
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Autor |
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Sup
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 17. Jun 2006, 18:49 | |||
Hallo zusammen, ich bin absoluter Klassik-Neuling und möchte mir gerne eine kleine Sammlung von essentiellen oder auch "einsteigerfreundlichen" Stücken aufbauen. Als nächstes habe ich Das wohltemperierte Klavier von Bach im Auge. Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Aufnahme sollte ich nehmen? Auch langes Stöbern hier im Forum und in den Kundenrezensionen eines bekannten Online-Händlers hat mich noch zu keiner Entscheidung geführt. Meine Ansprüche sind: ein wirklich guter Klang (hierbei bin ich desöfteren über das Label ECM gestolpert, könnt ihr das bekräftigen?) und vielleicht eine eher schlichte Darbietung, falls man das so sagen kann. Im Grunde kann ich es eh nicht beurteilen, meine Idee dahinter war, dieses Stück zuerst einmal ohne große interpretatorische "Auswüchse" kennen lernen zu wollen. Im Bezug darauf habe ich momentan Jarrett und Fellner im Auge. Was meint ihr dazu? Ich bin für jegliche Tipps dankbar. Schönen Gruß, Sup |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#2 erstellt: 17. Jun 2006, 21:57 | |||
Kennst Du einzelne Stücke aus dem WTK? Es ist vielleicht essentiell, aber m.E. alles andere als "einsteigerfreundlich"... Ich kenne sie zwar nicht, würde aber erwarten, dass Koroliovs Einspielung bei Tacet höchste Ansprüche der Klangqualität erfüllt (kenne ein paar andere Aufnahmen von ihm, die sind und klingen sehr gut) Meine WTK sind alle un-ausdiophil: Gould, Gulda, Richter. viele Grüße JK jr. |
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Sup
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 17. Jun 2006, 22:22 | |||
Bisher ehrlich gesagt nur in 60 Sekunden-Schnipseln Von diesen her finde ich es faszinierend, aber auch sehr anspruchsvoll. Es kann gut sein, dass ich mich nach komplettem Hören erst einmal erschlagen fühlen werde. Welche Klavierstücke würdest Du eher für den Anfang anraten? |
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prometeo
Stammgast |
#4 erstellt: 18. Jun 2006, 08:26 | |||
Von Fellner würde ich abraten. Ich finde die Aufnahme (wie ich ja andernorts schon erläutert habe) grottig: Kein Focus im Klangbild, zu hallig, irgendwie "rauschig". Einfach schlecht. Auch die Interpretation an sich finde ich nicht wirklich berauschend. Da finde ich die Aufnahme von Andras Schiff wesentlich besser. Der Klang ist sauber, und Schiffs Interpretation ist schnörkellos, einfach Klasse. Wenn Du ein bisschen Geld über hast dann kauf doch gleich die Gesamtaufnahme mit Andras Schiff, da hast Du das gesamte Klaverwerk in beispielhafter Qualität im Überblick. Die einzige Aufnahme welche von der Soundqualität nicht optimal ist, sind die Partiten. Sonst gibts Aufnahmetechnisch wenig zu kritisieren. http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist Ich könnte Dir den Fellner abgeben für 15Euro. Die CD ist ca 5 mal anghört. In absolut neuwertigem Zustand. Bei Interesse -> PM [Beitrag von prometeo am 18. Jun 2006, 08:50 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#5 erstellt: 18. Jun 2006, 08:44 | |||
Hi! Bitte immer auch die Suche verwenden! Das Thema hatten wir nämlich schon mal: Das wohltemperierte Klavier Sviatoslav Richter: Bachs Wohltemperiertes Klavier Grüße Frank |
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Miles
Inventar |
#6 erstellt: 18. Jun 2006, 16:14 | |||
Bei Jazz-Produktionen ist ECM für durchgehend hervorragenden Klang bekannt (auch wenn die gelegentlich überdosierte Beimischung von Hall Kritik hervorruft), bei ihren "New series" Klassikproduktionen sehe ich aber keinen Vorteil gegenüber anderen Labels, weil die Aufnahmen an sehr unterschiedlichen Orten von dort verfügbaren Aufnahmeteams gemacht werden. Ähnlich wie bei Naxos. Die Klangqualität variiert daher recht stark, und man kann nicht verallgemeinern. |
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Sup
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 20. Jun 2006, 08:22 | |||
So, hier sind meine Antworten auf eure Beiträge @prometeo: Deiner Beschreibung nach wird mich Fellner auch nicht zufrieden stellen, besonders zu viel Hall mag ich gar nicht. Trotzdem danke für dein Angebot. Die Gesamtaufnahme ist eigentlich keine schlechte Idee, da ich mir die Goldbergvariationen auch von Schiff kaufen wollte. Ich werd's mir überlegen. @Hüb': Diese beiden Threads hatte ich über die Suche nicht gefunden. Entweder hat Google sie wirklich nicht angezeigt oder ich habe sie übersehen bzw. von den ersten Zeilen her für nicht bedeutsam gehalten. @Miles: So ist das also, gut zu wissen! Danke noch einmal für eure Beiträge, haben mir wieder ein Stück weitergeholfen Sup |
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raly
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 20. Jun 2006, 11:26 | |||
Hallo, die 12 CD-Box von Schiff kann ich auch empfehlen (gibts bei Zweitausendeins für 64,99), klingt auch ganz ordentlich. Mir gefällt auch die Interpretation von Gulda wirklich gut; die Aufnahmequalität ist aber nur mittelmäßig. Was ECM angeht, müßtest Du wohl sie Aufnahme von Keith Jarrett kaufen; von ihm habe nur ich die die Präludien & Fugen op. 87 von Schostakowitsch - schöne Aufnahme. Ansonsten kann ich die Empfehlung für Koroliov nur bestätigen. Ich kenne allerdings nur dessen Einspielungen der Goldberg-Variationen und der Kunst der Fuge. Beide sind hervorragend gelungen. Viele Grüße Ralf |
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Zerebralzebra
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 20. Jun 2006, 17:44 | |||
Ich habe mir diese Schostakowitsch-Aufnahme gekauft, weil mir das noch die billgste Möglichkeit schien, alle Präludien und Fugen zu haben. Auch diese Aufnahme ist von halliger Weichzeichnerei geprägt, worunter m. E. Polyphonie und die Dissonanzen zu leiden haben. |
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lydian
Stammgast |
#10 erstellt: 20. Jun 2006, 18:59 | |||
In Sachen Goldberg-Variationen und András Schiff sollte nicht unerwähnt bleiben, dass dieser das Werk zweimal einspielte: für Decca (in der genannten Gesamteinspielung vertreten und wirklich sehr empfehlenswert) und vor wenigen Jahren für ECM New Series. Diese neue Einspielung kenne ich -noch- nicht, sie wurde jedoch vom FonoForum in den höchsten Tönen gelobt (Platte des Monats). Gruß, Steff [Beitrag von lydian am 20. Jun 2006, 19:00 bearbeitet] |
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Sup
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 21. Jun 2006, 08:50 | |||
Nach langem hin und her habe ich mich jetzt dazu entschieden, das wohltemperierte Klavier von Koroliov (Tacet) und die Goldberg-Variatonen von András Schiff (ECM) zu kaufen. Ich hoffe, damit richtig zu liegen. Vielen Dank noch einmal für eure Hilfe! |
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JohnD
Stammgast |
#12 erstellt: 21. Jun 2006, 19:24 | |||
Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt nochmal einmischen sollte, aber: Wenn es um das Werk geht (das sollte es immer...), und vor allem um den Zugang dazu, sollte man vielleicht doch zu Glenn Gould greifen. Mir hat er vor vielen vielen Jahren geholfen, Kontrapunkt wirklich zu verstehen. Die geistige Durchdringung der Werke habe ich bisher leider bei niemandem so gehört wie bei Gould. Der Klang ist in jedem Fall mehr als ausreichend! |
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raly
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 22. Jun 2006, 07:51 | |||
Bezüglich der Goldberg-Variationen möchte ich zustimmen: Die späte Einspielung Goulds (von 1981) ist einfach fantastisch. Dann würde ich aber schon Koroliov nennen, danach Angela Hewitt (ich habe etwa 20 Klavier- und 10 Cembaloeinspielungen im Plattenregal). Die hochgelobte Aufnahme von Perrahia finde ich wenig ansprechend. Diese Musik (und Bachs Musik generell) benötigt doch ein balanciertes Verhältnis von Ebenmaß und Spannung - das kann Gould wirklich perfekt... wenn er nur nicht so laut mitsingen würde!!! |
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prometeo
Stammgast |
#14 erstellt: 22. Jun 2006, 16:43 | |||
Die Schiff Goldbergvariationen auf ECM (welche ja nicht Teil der Gesamtausgabe sind), ist eine absolut phantastische CD: perfekte Aufnahmequalität gepaart mit einer sehr beeindruckenden Interpretation. Ich würd mal sagen "göttlich". |
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JohnD
Stammgast |
#15 erstellt: 24. Jun 2006, 11:56 | |||
Meines Erachtens hat Gould egal welche Herangehensweise immer auf das grundlegende Verständnis des Werkes basieren lassen. Und damit sind sogar beide Goldbergversionen absolut stimmig. Ich meinte aber eigentlich das Wohltemperierte Klavier... |
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kallix
Stammgast |
#16 erstellt: 27. Nov 2008, 13:41 | |||
hallo- bei amazon gibt es eine neue edition - sparsam editiert ( pappschuber ) aber jetzt für 19.95 € !! die kunst der fuge von Koroliov gibt es am günstigsten für 17,60 € direkt bein label : http://www.tacet.de/...ion.php&bestnr=00130 gruss kalli [Beitrag von kallix am 27. Nov 2008, 14:06 bearbeitet] |
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Tannoymann
Stammgast |
#17 erstellt: 27. Nov 2008, 14:18 | |||
Hallo! WTC 1&2: Gould, Korliov, Richter, Schiff und auch diskutierbar Hewitt. Historische Aufnahme: Edwin Fischer - ganz toll. Überbewertet: R. Tureck. WTC 1: M. Horszowsky WTC 2: V. Afanasiev WTC 1 & 2: am Cembalo: G. Leonhardt Klanglich am besten: Koroliv und Afanasiev. Aber der Klang ist nicht alles. Die Schiff-Box ist sehr gut, auch die Goldbergvariationen sind sehr gut - im Gegensatz zur 2. Einspielung bei ECM, die in ihrem krampfhaften Bemühen um maximale Strukturfreilegung lediglich eine unplausible Addition von wahllos selektierten Einzelheiten ist - da war das Wollen größer als das Können. Und - ohne Gould kein Schiff. Da geht Koroliov andere Wege, auch wenn die mitunter kalt,starr und meinungslos wirken mögen, spannend ist das trotzdem. Jarrett ist für mich ein Weichspühler. Gulda schätze ich sehr, aber nicht beim WTC, das zerfällt bei ihm völlig. Manche Präludien und Fugen sind toll, andere wieder ein romantischer Schwachsinn. Grüße Willischer Schwachsinn. |
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Selection46
Ist häufiger hier |
#18 erstellt: 02. Mai 2009, 02:02 | |||
Die "Hohepriesterin" Bachs: Rosalyn Tureck!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Eine legendäre Pianistin, die sich - nach Anfängen als "normale" Konzertpianistin mit breiterem Repertoire - in ihrem langen Leben (auch als Forscherin) ausschließlich mit Bach befaßte. Ihre Einspielungen (auch etwa der Goldberg-Variationen sowie zahlreicher anderer Werke für Tasteninstrument solo; teilweise auch auf dem Cembalo) sind langsamer als die meisten anderen, sehr kontemplativ, nicht romantisierend. Überbewertet (wie Tannoymann meint) ist die Tureck sicherlich nicht, vielmehr für Bach einer von wenigen Maßstäben (dem Vernehmen nach war sie auch für Gould ein Vorbild, obwohl dieser letztlich ganz anders interpretierte). (Labels: DG, VAI; für Goldberg-Variationen auch EMI) Gulda gefällt mir auch sehr gut (besser als Sv. Richter). Interessant sind auch: Ralph Kirkpatrick auf dem Clavichord (Label: DG/Archiv), Kenneth Gilbert auf dem Cembalo (Label: DG/Archiv). |
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Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 02. Mai 2009, 09:29 | |||
Bon jour, Angela Hewitt hat im April ihre zweite Einspielung des WTC vorgelegt: Wie ist die Aufnahme gelungen? Mitteilungen erster persönlicher Hörerfahrungen sind erwünscht! Mir geht es hierbei ausschließlich um die musikalische Qualität. Herzlichen Dank vorab! JdlT |
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Tannoymann
Stammgast |
#20 erstellt: 05. Mai 2009, 12:29 | |||
Hallo! Ihre erste Einspielung hat mir früher mal eine Zeit lang ganz gut gefallen, letztlich war mir der dort gezeigte Kosmos aber doch etwas zu klein und nett. Ich hab mir jetzt gerade die Hörbeispiele ihrer 2. Aufnahme zu Gemüte geführt - Ausschnitte sind zwar sehr unfair für eine Bewertungsbasis: es klingt typisch nach Hewitt, nett, subtil, federnd, tänzerisch, sehr geschulte Sicht an den Franzosen (Couperin und Co) ich seh das WTC eben nicht als Tanzsuite. Es klingt mir da alles in ihren Spiel als sehr "homogen", ich befürchte, dass mich die Einspielung langweilen könnte. Ich weiß, dass mein Urteil sehr ungerecht ist, rede aber nur von den Eindrücken der Hörausschnitte, denke laut und verschiebe mal diese letzte Woche angedachte Anschaffung in unbestimmte Ferne. Grüße Willi |
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Jean_de_la_Tourette
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 05. Mai 2009, 12:41 | |||
Bonjour Willi, zunächst vielen Dank für Deine Einschätzung.
Ein Urteil auf Basis von Hörschnipseln ist m. E. so eine Sache. Hier habe ich schon Schiffbruch erlitten bei dem Versuch, daraus auf die musikalische Qualität der gesamten Aufnahme zu schließen. Trotzdem herzlichen Dank für das laute Denken! Vielleicht möchte sich ein User mitteilen, der die GA bereits gehört hat? Viele Grüße JdlT |
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Tannoymann
Stammgast |
#22 erstellt: 05. Mai 2009, 13:00 | |||
Ich bin mir der Mangelhaftigkeit der Vorurteilsbasis auch bewusst. Allerdings kenn, bzw habe ich alle früheren Bach-Einspielungen Hewitts. Das Reinhören in die neuen Ausschnitte, veranlasst mich allerdings derzeit nicht zum Kauf. Ich warte mal auf die Gelegenheit mehr daraus zu hören. Ich hab mittlerweile doch ziemliche Platzprobleme, um vieles einfach auf Verdacht hin anzulegen. Grüße Willi |
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fortuna71
Neuling |
#23 erstellt: 15. Sep 2009, 11:46 | |||
Hallo, vorab muss ich vorausschicken, dass ich die erste Einspielung von Frau Hewitt nicht kenne, einige andere Aufnahmen von Bach-Werken habe ich und sie hinterliessen einen zwiespältigen Eindruck, da ich bei Bach doch sehr von Gould geprägt wurde. Trotzdem finde ich die Aufnahme des WTK von Hewitt gelungen, sie geht feinperliger und feinfühliger an das Werk als Gould und das hat was. Als Alternative eine schöne Aufnahme! [Beitrag von fortuna71 am 15. Sep 2009, 11:55 bearbeitet] |
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Prince_Yammie
Stammgast |
#24 erstellt: 20. Apr 2010, 13:44 | |||
Auch wenn es (zu) spät ist. Die TACET Aufnahmen Buch 1 + 2 jeweils Doppel CD's mit Neumann Röhren Mikrofonen am Fazioli Flügel aufgnommen sind für mich und viele andere das NON PLUS ULTRA in Punkto Klavier Aufnahme/Wiedergabe. So täuschend echt in den Dimensionen, dass man praktsich "sehen" kann wo auf der Tastatur Koroliev gerade spielt, hätte ich vorher für technisch unmöglich gehalten. Damit wurden in Wien kritisch Kunden überzeugt indem man den Pianisten live gegen die Tacet Aufnahme antreten liess und es praktisch gleich klang. Sgar auf hochwetigen Einsteiger Anlagen wie meiner ist der Klang täuschend echt. Die Interpreationen sind ebenfalls gut, wenn auch nicht gerade leichte Kost. kann man sich dennoch gut darin verlieren, dazu relaxen und/oder konzentrieren. Belebende erbauliche Kunst, wie sie nur Bach und/oder Hadyn mit seinen Streich Quartetten so drauf hat. Der Tipp dazu von mir das Aoryn Quartet nit den Sonnen Quartetten op. 20, nos 1-3 und 4,5 & 5 auf TACET DoCD ! Superb.... |
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Joachim49
Inventar |
#25 erstellt: 20. Apr 2010, 18:10 | |||
Das Auryn(!) Quartett ist gewiss heute eine der besten Quartettvereinigungen. Sie haben im WDR alle Haydn Quartette gespielt, und das was ich davon (im Radio) gehört habe, war sehr überzeugend. Von Koroliev sind bei Tacet übrigens auch Bachs Englische Suiten veröffentlicht, und, doch sehr überraschend, eine CD mit ganz wunderbar gespielten Mazurken von Chopin. Freundliche Grüsse Joachim |
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Nac93
Hat sich gelöscht |
#26 erstellt: 18. Jan 2011, 21:57 | |||
Die Hewitt-Aufnahme habe ich mal von einem Freund ausgeliehen - und sie gefällt mir ausgezeichnet (weiß zwar nicht ob es die erste oder zweite ist)! Ich habe selbst nur den Gulda - und Barenboim, der hier überraschenderweise noch gar nicht genannt wurde?!? Gulda erschien ganz gefällig beim ersten Hören, aber nach und nach doch etwas "farblos" und "langweilig" Barenboim ist auch nicht revolutionär, aber sehr sauber, klar und folgt einer strukturierten Linie. Außerdem sind meiner Meinung nach einige Phrasen auch über einen "weiten Bogen" gespannt und perfekt akzentuiert. Leider ist sein "Weg" nicht sehr "spannend"... Ich überlege mir trotzdem noch eine weitere Box zu holen, da sich der Weg als Klavierspieler dauernd mit dem WTK kreuzt (daher suche ich nach Alternativen zum soliden Barenboim). Von Richter und Ashkenazy (!!!) habe ich schon Hörschnipsel zu Ohren bekommen. Bei meinem Klavierlehrer hatte ich einst auch Feinberg (auf Schallplatte) gehört - meiner Meinung nach einfach genial (romantisch angehaucht, aber dennoch klar Bach!) - aber leider teuer! Richter ist mir dann doch zu romantisch mit seinem schweren rechten Fuß auf dem Pedal, aber als Alternative zu Barenboim denke ich schon über einen Kauf nach. Dann noch Ashkenazy: Sehr sehr interessanter Ansatz (Hörschnipsel)!!!! Hier zwei Amazon-Rezensionen über diese Aufnahme:
[Beitrag von Nac93 am 18. Jan 2011, 21:58 bearbeitet] |
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Anyx
Neuling |
#27 erstellt: 15. Aug 2013, 21:36 | |||
Ich habe neulich veschiedene Aufnahmen verglichen. Und zwar mal nur mit dem Präludium in Cis-Dur, eines meiner Lieblingsstücke (brillant, sonnig, mitreissend, genial) aus dem WTK (Buch1). mein klarer Favorit ist Maurizio Pollini, Aufnahme von 2009 (DG). Meine Vergleiche: 1. Maurizio Pollini: hier stimmt alles für mich. Das Zusmmenspiel der einzelnen Stimmen ist ideal. Tempo und Dynamik auch. Das swingt, fließt, ist mitreißend, sonnig und hell, hat Tiefgang, ist lebendig, sehr energiereich, spannend, keine Sekunde langweilig. Ich bin absolut begeistert und berührt....(auch vom Rest der CD) Könnte vom Sound noch etwas klarer sein. 2. Svjatoslav Richter: Viel Tiefgang, Ausdruck, lange mein einziger Favorit für die gesammte Einspielung weil teilweise sehr meditativ versunken aber auch mit Kraft und Elan. Richter konnte ich immer problemlos durchs ganze WTK folgen. Er hat auch mein Interesses fürs WTK geweckt. Leider nur mäßiger Klang mit viel Hall. 3. Glenn Gould: brillant gut, mitreißend, präsent, energiereich, toller Sound; aber eigenwillig, ein wenig zu sehr verbiegend, aber witzig und überzeugend 4. Angela Hewitt: sehr weiblich, mit zarten Passagen, viel Gefühl, kontrastreich, lebendig, klar, toller Anschlag. (aber nur die alte Aufnahme von 1998. die neue von 2008 ist mir viel zu eigensinnig verspielt und experimentell) 5. Evgeni Koroliov: gut gespielt, mich aber weniger berührend, fast zu kühl und distanziert. Exzellenter klarer Klavier-Klang. Brilliant und sehr zu empfehlen dagagen Koroliovs "Die Kunst der Fuge". Da passt sein kühler geradliniger Stil hervorragend. Weniger gut gefielen mir: (wie gesagt, Präludium Cis-Dur) Friedrich Gulda: klingt sehr mechanisch, kühl, emotionslos, nur zur Schau gestellte Schnelligkeit. Merkwürdiger Klavierklang, spröde, trocken. Daniel Barenboim: bemüht, kopfig, langsam, spannungslos, das sonnige Stück klingt fast traurig bei ihm Andras Schiff: (Aufnahme ECM 2012) das Stück zefällt bei ihm, es wird zuviel vom Kopf her hineininterpretiert, merkwürdige Führung bzw. Betonung von Nebestimmen und Hauptstimmen, stark schwankend. Schade, ich schätze seinen Beethoven sehr. Edwin Fischer: gut gespielt, alte Schule, berührt mich aber nicht wirklich, klingt distanziert. Hört man mehr von Fischers WTK an, macht sein Spiel durchaus Sinn und ist schon interessant und wohltuend anders als viele anderen neueren Einspielungen. CD-Klang historisch, aber anhörbar. Nochmal zu Pollini: Es stört mich nicht, wenn der Pianist manchmal mitsummend zu hören ist, wenn er sich vergißt, wenn er spürbar ist. Pollini ist ein sehr energiestarker Pianist, wie Glenn Gould, und berührt mich nicht nur emotional, sondern auch körperlich und weckt Energien bei mir und bringt sie zum fließen, besonders wenn ich über Kopfhörer höre und den Kopf möglichst beiseite lasse und nur präsent bin, dann werde ich berührt ohne Ende. Wie gesagt, ich habe nur ein Präludium verglichen und es ist meine rein subjektive Wahrnehmung, bin Musikliebhaber und Hobbiemusiker, kein Profi. LG Anyx [Beitrag von Anyx am 19. Aug 2013, 15:35 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#28 erstellt: 16. Aug 2013, 05:16 | |||
Schöner Vergleich, Anyx, gerne mehr davon in dieser Art. Gould, Schiff/Decca und Koroliov hab ich auch, bei mir hat sich letzterer als Favorit durchgesetzt. Den Barenboim hab ich mal angetestet, den fand ich - obwohlich den Mann sonst sehr schätze - etwas maniriert. Ansonsten kann ich noch das Gegenhören einer Cembalo-Aufnahme (Leonhard, Egarr) empfehlen. |
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Pianophile
Ist häufiger hier |
#29 erstellt: 06. Okt 2014, 13:11 | |||
Habe letztens auch mal die neue Aimard-Aufnahme gehört. Gar nicht mein Ding! Klingt für mich wie eine dieser verstaubten 70er-Jahre-LPs, die man sich in der Musiktheorie anhören musste, um zu lernen was eine Fuge ist. Sehr akademisch, nahezu keine Dynamik-Spannbreite, ab und zu mit dem Finger auf bestimmte Dinge verweisend (ah hier, hör mal gut hin, eine Nebenstimme! aha!). Als ob der Bach mit seinen vielen Kindern ein Langeweiler fern jeden Lebens gewesen ist, der im Theorie-Elfenbeinturm hockte! Dann kann man das auch gleich auf dem Cembalo klimpern. Pollini finde ich auch prima, Ashkenazy höre ich auch sehr gerne. |
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arnaoutchot
Moderator |
#30 erstellt: 06. Okt 2014, 14:43 | |||
Wenn ich nicht irre, wurde dieses Stück ursprünglich auf dem Cembalo geklimpert. Bach würde sich wahrscheinlich wundern, dass man es heute auf dem Konzertflügel "verhunzt" .... |
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Pianophile
Ist häufiger hier |
#31 erstellt: 06. Okt 2014, 15:43 | |||
Mein Punkt war v.a. derjenige, dass wenn Aimard ohnehin nur einen Bruchteil der Expressivität eines Konzertflügels ausnutzt, warum spielt er es dann überhaupt auf einem solchen Instrument? [Beitrag von Pianophile am 06. Okt 2014, 15:43 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
#32 erstellt: 06. Okt 2014, 17:30 | |||
Das habe ich schon verstanden, und meine Bemerkung war auch leicht provokativ. Im Grunde höre ich auch mehr Bach auf dem Flügel statt auf dem Cembalo, aber ich rate trotzdem jedem an dieser Musik Interessierten mal ein Ohr in eine Cembalo-Version zu werfen (zB auch bei den Goldberg-Variationen). Auch zu Aimard würde ich nicht widersprechen. |
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op111
Moderator |
#33 erstellt: 07. Okt 2014, 06:51 | |||
So empfinde ich das mittlerweile auch. Zu LP-Zeiten habe ich allerdings oft Cembalo gehört. Inzwischen stört mich die gesamte "dominierende Geräuschkulisse neben den Tönen" wie es mal ein Musikfreund ausdrückte. Wenn man bei Pianomania erlebt hat, welche bizarren Klangvorstellungen Aimard gegenüber dem Klaviertechniker äußert, verwundert das komplett neutralisierte Klangergebnis schon. Wozu so viel Aufwand für so wenig? |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#34 erstellt: 07. Okt 2014, 07:46 | |||
Ich kenne Aimards Aufnahme nicht, aber zB Gulda und Gould nutzen auch nur ein Bruchteils des möglichen Spektrums eines modernen Flügels... es gibt halt diese antiromantische Traditionslinie, die eine eher spartanische Klanglichkeit bevorzugt. |
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