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Purcell, Henry: Neueinspielung der Klaviermusik CD "A New Ground"+A -A |
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Autor |
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wenzel16
Neuling |
#1 erstellt: 11. Feb 2011, 13:34 | |
Ich möchte auf eine relativ neue CD aufmerksam machen , die mich restlos begeistert hat. Total interessant, diese minimalistische Musik so meisterhaft auf einem modernen Flügel gespielt zu hören. Bei JPC und WOM wochenlang auf Platz 2. Das ist echt berechtigt, denn auch die Aufnahmetechnik ist ein Glücksfall. (sieh Kritik bei amazon!) Wie ich meine, ein echter Geheimtipp! (Oder schon nicht mehr?) Absolut empfehlemswert! |
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 11. Feb 2011, 13:36 | |
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wenzel16
Neuling |
#3 erstellt: 11. Feb 2011, 13:45 | |
Herzlichen Dank! Bin gespannt auf die Diskussion, denn viele Klassikfreaks lehnen das spielen alter Musik wie Bach oder Händel auf modernen Flügeln kategorisch ab. Hier erscheint mir die Synthese aus frei ornamentiertem Spiel und herrlichem Bösendorfer - Klang ziemlich perfekt geglückt! LG, Wenzel |
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Hüb'
Moderator |
#4 erstellt: 11. Feb 2011, 13:47 | |
Hallo Wenzel, ich befürchte leider fast, dass aus einer Diskussion nix wird (lasse mich natürlich nur zu gerne eines Besseren belehren... :)), da die Musik doch sehr speziell ist, um auf größere Resonanz selbst des "Klassik-Publikums" zu treffen. Ist auch nicht gerade meine "Baustelle"... Grüße Frank [Beitrag von Hüb' am 11. Feb 2011, 13:47 bearbeitet] |
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wenzel16
Neuling |
#5 erstellt: 11. Feb 2011, 13:50 | |
Na, mal abwarten LG, Wenzel |
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arnaoutchot
Moderator |
#6 erstellt: 11. Feb 2011, 15:43 | |
Das klingt nicht uninteressant, danke für den Hinweis. Habe die CD mal auf den Merkzettel genommen. Dürfte in einer ähnlichen Klasse spielen wie Tzimon Bartos Rameau-Interpretationen. Was Interpretation auf Klavier oder Cembalo betrifft, bin ich ambivalent. Ich lebe in der glücklichen Zeit, beides haben zu können. Warum soll ich mich entscheiden ? Ich denke, ein Purcell oder Rameau hätten gerne ihre Stücke auf einem modernen Klavier gehört. [Beitrag von arnaoutchot am 11. Feb 2011, 15:44 bearbeitet] |
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wenzel16
Neuling |
#7 erstellt: 12. Feb 2011, 19:25 | |
Hallo, ich bin da völlig einer Meinung! Ich kenne die CD von Barto und bin davon begeistert. Die Musik ist aber sehr unterschiedlich. Purcell ist wesentlich karger, weniger verspielt. Das Textheft bietet hervorragende Informationen über den indirekten Einfluss der französischen Barockmeister auf die englische Barockmusik. Besonders schön finde ich "Sefauchi´s Farewell" und die ganze d-moll Abteilung. Übrigens hat ein Kenner der Materie bei amazon eine hervorragend geschriebene Kritik eingestellt. Sehr lesenswert! LG, Wenzel |
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flutedevoix
Stammgast |
#8 erstellt: 12. Feb 2011, 23:17 | |
Ich würde das gar nicht so vorsichtig formulieren. Ich glaube, daß eher die Bezeichnung direkter Einfluß angebracht ist. Die Beziehungen des englischen und französischen Hofes sind vielfältig, eben weil der musikbegeisterte englische Monarch schon neidisch nach Versailles schielte. Es kam zu einem regelrechten Austausch von Musiker. Namhafte Komponisten und Instrumentalisten in London sind französischer Herkunft, etwa James Paisible oder John (eigentl. Jean Baptiste) Loeillet. Auch Instrumentenbauer gehören dazu wie Mitglieder der Familie Hoteterre oder Peter Bressan. In diesem Zusammenhang ist es auch interessant franz. und engl. Verzierungstabellen um 1700 zu vergleichen. Man wird feststellen, daß in vielem eine ähnliche Aufassung herrschte, z. B. in der Bevorzugung der "wesentlichen Manieren". Ich will nicht verschweigen, daß ich auch zu der Schnittmenge derer gehöre, die ein modernen Flügel in der Musik des 17. Jahrhunderts deplaciert empfinden. Natürlich ist mir eine lebendig, interessant und raffiniert klanglich disponierte Interpretation auf dem modernen Flügel lieber als eine tröge Aufführung auf einem Cembalo. Das Problem ist nur, daß selbst die beste Einspielung auf einem Flügel eine ganze Dimension opfert. Die ungemein farbigen Klänge, die eine entsprechende mitteltönige Stimmung aufgrund ihrer Intervallstruktur hervorbringt, läßt sich auf einem Flügel in wohltemperierter Stimmung nicht darstellen. Ein d-moll ist einfach da eine ganz andere Welt als ein fis-Moll, nur mit diesem Hintergrund sind z. B. Die barocken Tonartencharakteristiken nachzuvollziehen Dazu ist die Musik klanglich eindeutig auf die Möglichkeiten des damaligen Instrumentariums erfunden. Gerade die Verzierung entfalten auf einem modernen Flügel einfach nicht die Brillanz, eine Klangliche Wärme gemischt mit einer gewissen Kühle und Härte durch die Art des Anreißens der Saite. Das klingt einfach auf dem Flügel eingeebneter. Ich sehe also zunächst das opfern einer Dimension. Ich fände das nicht so tragisch, wenn ich den Zugewinn einer andern Dimension sähe, die auch in der Musik begründet ist. Genau das sehe ich nicht. Ich kann einen relativ ausgeglichen, warmen Klang erkennen, der natürlich viele auch klangfarbentechnischen Schattierungen bereit hält. Nur allein, sie helfen dieser Musik nicht, vergleichbar dem Umstand, daß das herrlichste Cembalo einer Chopin-Nocturne nicht gerecht werden kann. Das mag vielleicht interessant klingen, der Musik gerecht wird es nicht. Nun noch zur CD. Ich kenne sie nicht. Die Musik mag ausgezeichnet interpretiert sein. Dennoch bleiben meine Einwände, weil sie grundsätzlicher Natur sind. Mit Sicherheit werde ich aber in die Aufnahme ausführlich hineinhören. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#9 erstellt: 13. Feb 2011, 09:53 | |
Purcells Cembalomusik kenne und schätze ich ebenfalls schon seit einigen Jahren. Da es sich hier aber durchweg um relativ bescheiden dimensionierte "Hausmusik" handelt, ist verständlich, dass sie nicht annähernd so häufig eingespielt oder aufgeführt wird wie Couperin, Rameau, Bach, Händel, D. Scarlatti. Daher erstaunt mich schon, dass überhaupt jemand eine CD auf dem modernen Klavier herausbringt und dass die sich anscheinend auch ganz ordentlich verkauft. Ich selbst bin allerdings mit Baumonts Aufnahme (ERATO) zufrieden und werde mir die neue CD vermutlich nicht zulegen. JK jr. |
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wenzel16
Neuling |
#10 erstellt: 19. Feb 2011, 15:20 | |
Bei einigen Stücken mag der etwas abwertende Begriff Hausmusik noch angehen, aber einige Sätze sind ausgewachsene Stücke von mehr als 5 Min.Spieldauer.(Die d-moll Allemande ist ein barockes Meisterwerk!) Meiner Meinung nach ist die Qualität nicht über die Länge eines Stückes auszumachen.Siehe Bach, Kleine Präludien. Rameau, dessen Stücke keineswegs umfangreicher sind... Vielmehr beeindruckt auch bei Purcell die Genialität der Einfachheit. Die ERATO Aufnahme ist im Handel leider nicht (mehr)erhältlich. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#11 erstellt: 19. Feb 2011, 16:50 | |
Hausmusik sollte überhaupt nicht abwertend sein. Aber Bachs Kleine Präludien werden, wenn ich recht sehe, auch wesentlich häufiger von Klavierschülern als im Konzertsaal gespielt? Selbst Rameau und Couperin, was vielleicht keine längeren, aber "pianistischer" Stücke sind, werden nicht allzu oft auf dem modernen Klavier gegeben. Wie gesagt, ich wollte nichts abwerten, sondern nur eine Erklärung für die relative Obskurität dieser Stücke geben... JK jr. |
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