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Albeniz, Klaviermusik+A -A |
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Autor |
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Martin2
Inventar |
#1 erstellt: 14. Jun 2009, 11:12 | |
Ich habe von meinem letzten Romurlaub folgende CDs ( 4 CD Set) mitgebracht: Irgendwelche Empfehlugen dazu? Mein zweibändiger Konzertführer schreibt:
Und schließlich, als letztes Urteil:
Soweit Reklam, aber was sollte ich Eurer Meinung nach hören? Gruß Martin [Beitrag von Martin2 am 14. Jun 2009, 15:39 bearbeitet] |
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Tannoymann
Stammgast |
#2 erstellt: 15. Jun 2009, 07:41 | |
Hallo! Ein wirklich toller Zykluy ist IBERIA. Und da ist die Interpretin Alicia de Larrocha Pflicht! Grüße Willi |
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Martin2
Inventar |
#3 erstellt: 15. Jun 2009, 17:40 | |
Danke Willi, dann werde ich mir dieses Iberia mal bei Gelegenheit anhören. Die Membran CDs sind übrigens lausig gefüllt - das wäre locker auf 3 CDs rauf gegangen ( Spielzeiten 39, 43, 57,50, also nur etwa 190 Minuten auf 4 CDs). Trotzdem natürlich ein nettes Sonderangebot. Der Pianist ist Rena Kyriakou - nie gehört - und die Aufnahmen sind von 1972. Ich hörs mir noch mal an. Gruß Martin |
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arnaoutchot
Moderator |
#4 erstellt: 17. Jun 2009, 10:01 | |
Dem stimme ich zu !!! Ebenfalls sehr gut der Zyklus auf SACD mit Hervé Billaut. Nach meinen bisherigen negativen Erfahrungen mit den Quadromania-Billig-Veröffentlichungen würde ich auch primär zu einer der o.g. Versionen greifen. Grüße Michael |
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kammerklang
Stammgast |
#5 erstellt: 18. Okt 2009, 04:00 | |
Tannoymann schrieb:
Genau. Dann lernt man z.B. die m. E. fabelhafte Einspielung des unerklärlicherweise weithin unbekannten spanischen Pianisten Esteban Sánchez aus den Jahren 1968-74 noch besser schätzen! Auch aufnahmetechnisch sind diese Studioproduktionen für die Zeit recht gut. Bei Brilliant Classics in einer 3CD-Box für 8 Euro zu haben, die noch weitere Werke Albéniz' enthält. Für mein Empfinden besser, farbiger und expressiver als die gute Alicia de Larrocha (egal ob ihre analoge Aufnahme aus den siebzigern oder die spätere digitale aus den achtzigern), die vergleichsweise weniger entspannt wirkt und auch die Details weniger auskostet. Wer mehr ausgeben will, statt Studioproduktionen lieber Live-Flair mag, und auf moderne exzellente Aufnahmetechnik Wert legt, ist vermutlich mit Daniel Barenboims Konzert-Mitschnitt aus dem Jahr 2000 am besten bedient, der bei Teldec erschienen ist. Allerdings gibt es hier nur die ersten beiden Bücher, also nur den halben Zyklus. Auch dieser Aufnahme kann m. E. Larrocha, so gut sie auch sein mag, das Wasser nicht ganz reichen. Gruß, Mathias [Beitrag von kammerklang am 18. Okt 2009, 13:04 bearbeitet] |
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dnett
Neuling |
#6 erstellt: 18. Okt 2009, 10:09 | |
Hallo! von dem mir vorher unbekannten Isaac Albéniz habe ich vor ein paar Monaten secondhand dieses bei BIS erschienene Album erworben: Albéniz Complete Piano Music Volume 3, Pianist: Miguel Baselga: null Mit meiner Freundin habe ich dieses Album nun schon öfters gehört und wir sind sehr begeistert. Sowohl Aufnahmequalität als auch interpretatorische Leistung überzeugen. Das Booklet enthält einen spannenden Abriss über Albéniz Lebensgeschichte. Im Alter von zehn Jahren büchste er von zuhause aus, ohne einen Heller in der Tasche, und improvisierte auf eigene Faust eine "Konzerttournee" quer durch Spanien. Die von ihn faszinierten Erwachsenen machte er dabei zu seinen Komplizen... Viele Grüsse Daniel |
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Martin2
Inventar |
#7 erstellt: 06. Okt 2012, 14:07 | |
Ich setze diesen Beitrag von Frank aus dem "Heute gehört" Thread mal hier hinein:
Mich regte dieses Lob der Rena Kyrioku Aufnahmen heute dazu an, in die Box, die ich wiegesagt schon lange habe, mal wieder herein zu hören. Vor allem das "Evokation" aus der Iberiasuite hat mir gut gefallen. Mich würde es freuen, über diese Musik ins Gespräch zu kommen und Anregungen fürs eigene Hören zu bekommen. Gruß Martin |
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Hörbert
Inventar |
#8 erstellt: 06. Okt 2012, 17:09 | |
Martin2
Inventar |
#9 erstellt: 06. Okt 2012, 17:31 | |
Hallo Günther, diese Interpretationen mit der Rena Kyrioku sind aber vermutlich wirklich nicht schlecht. Ich schätze wie ich an anderen Orten schrieb, wirklich ihren Haydn. Mir geht es eigentlich auch weniger darum, gleich in die Interpretationsdiskussion einzusteigen, die - wie ich finde - die Musikdiskussion meistens viel zu schnell verdeckt, was, wie Du mir sicherlich zugibst, bei eher entlegenen Repertoire ziemlich absurd ist. Ich kenne vermutlich 7 oder 8 Interpretationen von Beethovens Sinfonien, aber es ist eher unwahrscheinlich, daß ich sehr viel weitere Interpretationen von Albeniz mir zulegen werde. Wie ich schon sagte, Evokation aus Iberia gefällt mir sehr gut, aber obwohl ich die Box schon mehrere Jahre habe, bin ich in diese Werke nie sonderlich eingedrungen. Vermutlich ein Fehler, aber dann sollte man hier wirklich mal über die Musik reden. Frank1970 hat hier einen Vergleich und er macht sich für die Rena Kyrioku stark, was mich anregt, in diese stiefmütterlich behandelte Musik neu einzusteigen, weil es vermutlich nicht an der Interpretation liegt, wenn ich mich nicht von vorneherein für diese Musik begeistern konnte. Albeniz ist vermutlich kein ganz großer Name ( die "Welt der Musik" handelt ihn sehr kurz ab, ebenso der Reklam Klavierführer), aber umso mehr hatte ich gehofft, hier Höranregungen zu finden. Will dazu niemand etwas sagen, welche Stücke ihm hier besonders zusagen und weshalb und was er an der Musik von Albeniz schätzt oder was seine spezifische Eigenart ist? Man muß vielleicht auch sagen, daß Spanien ganz sicher am Rande der abendländischen klassischen Musiktradition steht und daß dies tatsächlich möglicherweise auch deshalb gerade für Klassikhörer eine gewisse Gewöhnung bedarf. Meine "Welt der Musik" schreibt zum Beispiel, daß erst am Anfang des 20. Jahrhunderts spanische Musik überhaupt im nichtspanischen Europa rezipiert wurde, man muß also für die spanische Musik ( und vielleicht noch einmal gesteigert die lateinamerikanische Musik wie Villa Lobos) eine gewisse Eigenart postulieren wie möglicherweise eine Verwurzelung in der eigenen volkstümlichen Kultur ( wo das E in E Musik möglicherweise eine andere Gewichtung bekommt als in der reichlich elitären Musikkultur etwa Deutschlands) Jedenfalls würde ich über dies gerne reden, weniger über Interpretationen. Gruß Martin [Beitrag von Martin2 am 06. Okt 2012, 17:32 bearbeitet] |
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Martin2
Inventar |
#10 erstellt: 06. Okt 2012, 18:32 | |
So, ich habe noch mal die ersten sechs Stücke ( 1. CD) aus Iberia gehört und schildere mal meine Höreindrücke. Zunächst mal: Alle diese Stücke sind irgendwie ähnlich. Das hat mich jetzt beim dritten Hören aber nicht mehr so sehr gestört. In irgendeiner Weise ist das eine Musik, um sich treiben zu lassen, denn alle Stücke bieten dieses typische Amalgam aus spanischer Nationalmusik, klavieristischen Passagen und langsamen und leisen Passagen, in denen die Musik quasi verweht. Ich glaube man hört in diesen Stücken den Einfluß des französischen Impressionismus, aber es ist das für mich eigenartige, daß von dieser Musik trotzdem eine Art Melancholie ausgeht, die ich eigentlich nicht mit dem Impressionismus verbinde. So gesehen ist die Musik sehr eigenartig - nur immer sich sehr ähnlich -, man kann von den Stücken nicht erwarten, daß sie sich wie die Stücke einer Beethoven Klaviersonate scharf voneinander abgrenzen. Es ist also ganz ohne Zweifel klassische Musik und sie hat wie diese einen gewissen "langen Atem", aber es ist trotzdem Musik eines gewissermaßen doch anderen Kulturkreises. Auf dieses Anderssein muß man sich erst einmal einlassen, sonst besteht die Gefahr, daß diese Musik langweilt, denn "strukturelle Dramen" kann man von dieser Musik sicherlich nicht erwarten. Jedenfalls bin ich von dieser Musik angefixt, gerade das 1. und 5. Stück fand ich teilweise wunderschön und ich denke ich werde in der nächsten Zeit auch die anderen CDs mal gerne auflegen. Und es ist wahrscheinlich gar nicht mal schlecht, daß diese CDs mit der Spieldauer knausern - wenn man 40 Minuten Albeniz gehört hat, reicht das auch. |
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Hörbert
Inventar |
#11 erstellt: 06. Okt 2012, 20:47 | |
Hallo! Albinez war Reinecke- und Liszt-Schüler, lebte lange in Frankreich und gilt als der eigentliche Begründer des Spanischen Nationalstils. Sein Hauptwerk ist zweifellos "Iberia", es ist heutzutage schwer zu sagen wer wen stärker beeinflußt hat, die frühen französischen Impressionisten um Dukas und Debussy Albinez oder umgekehrt. "Iberia" ist für mich einer der eindruckvollsten Klavierzyklen des frühen 20. Jahrunderts und der damals noch jungen spanischen Nationalmusik, echte Parallelen des Werkes zu Südamerikanischen Kompositionen kann ich allerdings kaum darin sehen. MFG Günther |
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Martin2
Inventar |
#12 erstellt: 06. Okt 2012, 21:49 | |
Hallo Günther, was Du schreibst ist knochentrocken wie ein Lexikonartikel und verrät mir wenig über das Geheimnis dieser Musik. Ich finde es wichtig, hinter das Geheimnis einer Musik zu kommen. Lese ich den Artikel auf Wikipedia, so scheint Albeniz in mancherlei Hinsicht ein durchaus faszinierendes Leben geführt zu haben, schon in jungen Kinderjahren von zu Hause weggelaufen zu sein, um endlos in der Welt herum zu vagabundieren. Wenn man also das "spezifisch Spanische" in der Musik bei Albeniz sucht, so muß man sehen, daß Albeniz ein entschiedener Kosmopolit war, der immer wieder in die Fremde aufbrach, nach Amerika, nach Deutschland und endlich nach Frankreich, wo er sein Leben beendete. Das Spanische in der Musik erscheint mir dann in gewisser Weise auch ein "Heimweh" auszudrücken bei einem Komponisten, der, wenn man seine Biographie liest, von einem ungeheuren Fernweh gepackt gewesen sein muß, so daß er schon im zarten Alter von 12 Jahren nach Südamerika ausrückte. Höre ich dann "Iberia", so ist das eher wie bei Iphiginie "Spanien mit der Seele suchen". Jedenfalls wenn ich den Wikipediartikel lese, packt mich erst ein biographisches Interesse an diesem Mann, der faszinierend gewesen sein muß in seiner Offenheit zur Welt und vielleicht dem heimlichen Heimweh nach Spanien. Ich werde hier an dieser Stelle weiter über meine Hörerfahrungen berichten. Gruß Martin |
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Hörbert
Inventar |
#13 erstellt: 07. Okt 2012, 05:28 | |
Hallo! Nun ja, der schwärmerische "Gefühlshörer" bin ich ja gerade nicht, Ich schätze die Musik von Albinez (und seiner Landsleute Granados sowie de Falla) wohl aus gänzlich anderen Gründen wie du. "Iberia" hat ungeachtet der Biographie des Komponisten musikalisch gesehen für mich in seiner Geschlossenheit einen ganz bestimmten Ausdruckswert, natürlich finde ich eine ganze Reihe der verwendeten Elemente z.B. auch bei Granados, andere davon z.B. bei Debussy undsogar später noch bei Ravel. Hier sehe ich also gewisse Einflüsse sowohl aus seiner Pariser Zeit wie auch aus seiner Zeit in Madrid, hier läßt sich der Einfluß von Ricardo Viñas und seinem damaligen Lehrer Felipe Pedrell, -der auch der Lehrer von de Falla und Granados war-, nicht leugnen. Einflüsse aus seiner abenteuerlichen Jugend auf seine Musik hingegen sehe ich kaum. Auch sehe ich kaum oder vielmehr gar keine Einflüsse aus seiner Zeit in Südamerika in seiner Musik auftauchen, weder Einflüsse der Brasilianischen Choros noch der Arentinischen oder Chilenischen Folklore. Typische (komponierte) Südamerikanische Musik sehe ich zudem erst bei Heitor Villa-Lobos, Manuel María Ponce Cuéllar und Agustín Pío Barrios Mangoré in ihrer Entstehung, alle drei sind noch sehr stark von der Europääischen Musiktradition beeinflußt haben aber schon Elemente der Südamerikanischen Folklore in ihrem Werk. MFG Günther |
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Martin2
Inventar |
#14 erstellt: 07. Okt 2012, 13:54 | |
Hallo Günther, ich finde es jedenfalls interessant, daß Du die spanische Musik anders als ich besser kennst und einzuschätzen weißt. Spanische Musik ist bei mir bisher ziemlich unterbelichtet. Ich kenne selbstverständlich de Fallas Nächte in spanischen Gärten, ein sehr schönes Stück Musik, ich bin gar nicht sicher, ob ich mehr Stücke von de Falla kenne. Es kann vielleicht auch sein, daß ich sofern ich selber Gitarre spiele, mir das eine oder andere einfache Stück spanischer Musik über den Weg gelaufen ist. Ich glaube auch dieses Gitarrenkonzert von dem Rodrigo und ein paar andere Sachen kenne ich. Aber im Grund kenne ich spanische Musik eben nicht. Es gibt für eine solche Kenntnis vielleicht auch gewisse Hürden. Wie ich schon sagte, sind die "Welt der Musik" und noch schlimmer der Reklam Klaviermusikführer, ein durchaus voluminöses zweibändiges Werk, eher lakonisch bis herablassend gegenüber Albeniz. Nun ist das für mich nichts neues; es hat sehr lange gedauert bis ich etwa die englische Musik für mich entdeckte und heute ärgere ich mich über diese maßlose Herablassung gegenüber englischer Musik ( vor allem der neueren, Dowland und Purcell wurde glaube ich immer geschätzt). Nun also die spanische Musik. Der Name Granados, den Du erwähnst, sagt mir praktisch nichts. De Falla schon etwas mehr, seine "Nächte in spanischen Gärten" scheinen mir aber einfacher goutierbar als der Albeniz. Bei de Falla zieht sich so ein Grundgerüst melodischer und rhythmischer Art durch die Musik, was die Musik verständlicher macht, Albeniz dagegen hat verschwimmendere Passagen, weniger scharf abgekantetes Melos, "spekulativere" Kontraste, ist also zweifellos irgendwie schwieriger, aber deshalb nicht schlechter. "Schwärmerischer Gefühlshörer" bin ich auf jeden Fall gerne, ich versuche trotzdem im Rahmen meiner Möglichkeiten, davon Rechenschaft abzulegen, was mir an einer Musik gefällt und was nicht. Gruß Martin |
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Hörbert
Inventar |
#15 erstellt: 07. Okt 2012, 14:27 | |
Hallo! Ich habe für mich die Spanische Musik so um 1985-1986 endeckt, seinerzeit hatte fast jeder in meinem Freundes-/Bekanntenkreis plötzlich Rodrigos Gitarrenkonzert auf dem Plattenteller und ich dachte mir da muß es doch noch anderes geben, damal stieß ich zuerst auf de Falla´s "Dreispitz" (das ist ein Ballet) und dann auf Granados und über ihn auf Albinez, seinerzeit habe ich mir den ersten "Iberia" Interpretationszyklus von Alicia de Larrocha zugelegt, -den jüngeren dann erst vor ca. 2 Jahren da die alten Platten deutlich vom Zahn der Zeit angenagt sind. Bis dahin kannte ich eigentlich nur Luis de Pablo und Cristóbal Halffter die man ja kaum als dem spanischen Nationalstil verhaftet bezeichnen kann. Ach ja, hier solltest du dir einmal Werke seiner beiden Onkel Ernesto und Rodolfo Halffter anhören, die entsprechen eher der Vorstellung spanischer Komponisten. Hier finden sich im übrigen auch Querverbindungen zur mittelamerikanischen Musik (Mexiko) Aber zurück zu Albinez damit das ganze hier nicht zu sehr Off-Topic wird. Neben "Iberia" gibt es noch die "Suite Espanol" eine ebenfalls sehr schöne Musik und das mehr oder minder zu "Iberia" gehörende Stück "Navarra". MFG Günther |
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Martin2
Inventar |
#16 erstellt: 07. Okt 2012, 14:58 | |
Hallo Günther, das Stück "Navarra" scheint Rena Kyriakou aber nicht eingespielt zu haben - schade - die Suite Espagnol aber durchaus. Und dann noch einiges andere mehr - das kommt alles. Ich habe mir heute wieder die erste CD "Iberia" angehört - das Verständnis dieser Musik wächst. Vor allem erscheinen mir diese Stücke nicht mehr so ähnlich wie am Anfang, obwohl sie wohl teilweise eine ähnliche Dramaturgie haben, sind sie doch sehr unterschiedlich. Über spanische Musik könnten wir eventuell noch mal einen Extrathread aufmachen, wenn das hier zu Off Topik wird. Ich kann mich gar nicht erinnern, daß wir hier über dieses Thema schon mal gesprochen hätten. Wenn Du Lust hast, mache einen auf. Gruß Martin |
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Hörbert
Inventar |
#17 erstellt: 07. Okt 2012, 16:49 | |
Hallo Martin! Warten wir estmal die weitere Beteiligung hier ab, im Moment scheint sich ausser uns beiden niemand so recht für diese Musik groß erwärmen zu können. Rena Kyriakou scheint ja vor allem Spezialistin für Mendelssohn, Chabrier und Albinez zu sein, -wenn ich dem Netz und JPC trauen darf-. Die ruhige, besinnliche Musik der "Iberia-Suite" und der Suite Espagnol ist wohl nicht nach jedermanns Geschmack. MFG Günther |
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arnaoutchot
Moderator |
#18 erstellt: 07. Okt 2012, 20:10 | |
Keineswegs, ich schätze den Zyklus "Iberia" sehr. Neben der oben bereits 2009 genannten Aufnahme von Hervé Billaut habe ich inzwischen noch drei weitere Aufnahmen angesammelt. Neben der frühen Larrocha Aufnahme von 1973 ist es die SACD von Artur Pizarro auf Linn und die ebenfalls auf SACD vorliegende Aufnahme des jungen Israeli Yoram Ish-Hurwitz. Letztere ist inzwischen fast mein Favorit, wegen des frischen und dynamischen Angangs und des hervorragenden Klavierklangs des niederländischen Turtle-Records-Labels. "Navarra" spielt er leider nicht, aber Billaut und Larrocha haben es mit dabei. |
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Martin2
Inventar |
#19 erstellt: 10. Okt 2012, 19:19 | |
Ich habe mir heute mal den zweiten Teil des Iberia angehört. Natürlich müßte man das noch mal genauer hören, aber spontan wußte mich das nicht allzusehr zu begeistern. Also ich weiß nicht, wenn ich Albeniz höre, bekomme ich doch eine Sehnsucht nach Haydn oder Beethoven. Weiter oben schrieb ich, dies sei eine Musik, um sich treiben zu lassen, so empfinde ich es auch, aber es ist in dieser großformatigeren Musik längerer Klavierstücke mehr so eine Art freies Assoziieren, dem jegliche Dramatik abgeht. Nun kann ich auch mit Debussys Klavierstücken über weite Strecken nichts anfangen. Aber wenn ich mal wieder Lust habe, höre ich das noch mal. |
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op111
Moderator |
#20 erstellt: 28. Jul 2014, 16:06 | |
Pianophile
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 06. Okt 2014, 13:00 | |
Neben Larrocha (v.a. ihre erste Aufnahme, wiederveröffentlicht unter EMI) sind auch folgende Aufnahmen hervorragend: - Marc-André Hamelin (Hyperion); kann auch als HD-Download direkt bei Hyperion gekauft werden - Luis Fernando Perez (Verso) - Michel Block (wiederveröffentlicht unter EMI) Die beiden erstgenannten habe ich auch mit der kompletten Iberia live im Konzert gehört, das war ein phänomenales Erlebnis. M.B. |
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arnaoutchot
Moderator |
#22 erstellt: 02. Sep 2017, 17:32 | |
Hier ein Vergleich meiner vorhandenen Aufnahmen von Iberia von Albéniz, wie dieser Tage im "Was hört ihr gerade"-Thread angekündigt. Hat mich mal interessiert. Ich hatte das Glück, dass meine musikaffine Partnerin bereit war, mitzuwirken, insofern ist es unser beider Meinung, zu der wir unabhängig, aber nach Diskussion ziemlich gleichlautend gekommen sind. Verglichen haben wir die folgenden Aufnahmen: Alicia de Larrocha - Decca 2CD 1996, rec. May 1972, Decca Studio West Hampstead, London Alicia de Larrocha - Decca 2CD 1988, rec. Oct & Dec 1986, Music Hall, Cambridge University Hervé Billaut - Lyrinx 2SACD Multichannel 2004, rec. Apr 2002 & Feb 2003, Centre Guillaume Farrel , Marseille Yoram Ish-Hurwitz - Turtle Records 2SACD Multichannel 2009, rec. Mar 2007 & Oct 2008, Galaxy Studios, Mol, Belgien Artur Pizarro - Linn 2SACD Multichannel 2010, rec. Sep 2009, Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH, Leipzig Wie üblich war der Vergleich nicht einfach, weil die Konkurrenten qualitativ alle auf sehr hohem Niveau spielen. Als Vergleichsstück haben wir uns primär auf die Fête-Dieu in Seville (Buch 1, Nr. 3) konzentriert. Dieses Stück, das die traditionelle Fronleichnamsprozession durch die Strassen von Sevilla beschreibt, bietet neben virtuosen Passagen am Anfang, die Kirchenglocken imitieren, auch sehr besinnlich-meditative Stellen in Form einer Saeta, welche vom Interpreten ein hohes Verständnis für die spanische (Musik-)Kultur erfordern. de Larrocha: Interessant war natürlich, zuerst den Unterschied der beiden Aufnahmen der Spanierin zu beurteilen. Sie gilt zurecht als Koryphäe und Referenz für Albeniz' Klavierwerk. Um es gleich zu sagen: Die 1972er Aufnahme hat die Messlatte sehr hoch gelegt und die besondere Auszeichnung der Rosette des Pengiun Guide verdient. Nicht nur der pointierte, minimal trockene Vortrag, sondern auch der für das Alter ausgezeichnete Klang machen die Aufnahme zu einem Meilenstein. Inwieweit sie das mit der 1986er Aufnahme nochmals übertreffen konnte, ist schwer zu sagen, und da waren wir uns auch nicht einig. Der Klang ist weiter und breiter, allerdings auch mit gewissen (digitalen) Härten insbesondere im Diskantbereich. Ihre spätere Interpretation mag man als noch ein Stück reifer auffassen, aber da gibt es gegenüber 1972 eigentlich wenig zu verbessern. Ich würde sagen, wer 1972 hat, braucht 1986 von Larrocha nicht. Billaut: Eine sehr passable Aufnahme mit einem ansprechenden Klavierklang. Hatte ich direkt nach Erscheinen als SACD gekauft und war klanglich immer mein Favorit, bis die Nachfolger kamen. Ish-Hurwitz: Der Niederländer (*1968) mit israelischen Wurzeln kam, sah und siegte. Seine Interpretation ist unglaublich einfühlsam, und kaum einer würde glauben, dass er nicht dem spanischen Kulturkreis entspringt. Er ist rhythmisch enorm flexibel, kann sich an den nötigen Stellen zurücknehmen, um dann vollgriffig enorm leidenschaftlich aufzudrehen. Unterstützt wird er durch eine perfekte Mehrkanalaufnahme auf Referenzniveau aus dem bekannten und renommierten Galaxy Studio in Belgien. Das ist nicht nur klanglich die beste Aufnahme der fünf, sondern auch generell eine der Referenzplatten für Klavieraufnahmen, die ich kenne. Da waren wir uns beide einig. Pizarro: Hinter seinem Vorgänger bleibt Pizarro zurück. Er spielt auf einem nagelneuen Blüthner-Flügel aus der Fabrik. Ich weiss nicht woran es wirklich liegt, aber Pizarro spielt alles nicht schlecht, was ich noch so von ihm habe (Beethoven, Ravel), aber es hat mich alles nie so vom Hocker gerissen. Auch hier ist alles gut, aber nicht ausserordentlich. Meine Partnerin fand ihn gut, aber zog auch den Ish-Hurwitz vor. Klanglich finde ich die Linn-Aufnahme etwas unausgegoren, aber hier hat sich irgendwie die Information des nagelneuen Flügels aus dem Textheft bei mir eingebrannt, der möglicherweise noch etwas Reife braucht. Vielleicht brauche ich auch einen Linn-Player, denn damit klingen ja bekanntlich alle Linn-Platten noch viel besser Zusammenfassend kann man sagen, dass Larrochas frühe Aufnahme und Ish-Hurwitz die Spitzenplätze belegen. |
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