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Szell, George: Ein humorloser Tyrann ?

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Autor
Beitrag
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 09. Apr 2004, 13:29
Wenn wir heute den Namen George Szell hören, dann verbinden wir ihn automatisch mit "seinem" Orchester, dem Cleveland Orchestra, daß sich unter seiner Leitung zu einem der bekanntesten Orchester Amerikas wurde.
1897 in Budapest geboren, studierte er in Wien und in Leipzig. Er wirkte als Dirigent in Prag, darmstadt und Düsseldorf, und ließ sich 1939 in den USA nieder. Nach dem Krieg dirigierte er jedoch auch gelegentlich das Concertgebouw Orchestra Amsterdam, sowie bei den Salzburger Festspielen. Seinem eigentlichen Orchester aus Cleveland blieb er jedoch 24 Jahre treu...
Szell galt als humorlos und dikdatorisch.
Ich kenne einiges von Mozart und Beethoven von ihm, das sich durch äusserste Strenge auszeichnet, nie jedoch "spröde " wirkt.

Es gibt noch heute etliche CDs mit ihm, die meisten dürfte ein, nicht näher genanntes Forumsmitglied gekauft haben..


Grüße aus Wien

Alfred
BigBerlinBear
Stammgast
#2 erstellt: 09. Apr 2004, 18:18
Hallo Alfred, meine Klavierleherin, eine gebürtige Pragerin, schwärmte seitlebens von Szell und seinen Aufführungen:
Neben einigen Wagner-Orchesterstücken schätze ich seine
7. von Bruckner ganz ausserordentlich. Ich denke, diese CD hat Referenz-Qualitäten !

amazon.de
Hilda
Stammgast
#3 erstellt: 09. Apr 2004, 20:20
diktatorisch hin oder her - wir verdanken ihm viele Sternstunden

Meine Favoriten:

Brahms - Symphonien 1-4
Bruckner - symphonie 3 & 8
Mozart - Symphonien 35 & 40 & 41 - wie Franz-J. schon an andere Stelle sagte: unglaublich, was Szell da hörbar machte.
Mahler - Symphonie Nr.6
Mussorgsky - Bilder einer Ausstellung
Schubert - Symphonie 8 & 9

Seinen Beethoven kenne ich leider nicht - hat der Mann Haydn gemacht????

Grüsse
Klaus
Hilda
Stammgast
#4 erstellt: 09. Apr 2004, 20:28
was erzähl ich denn... natürlich kenne ich seinen Beethoven - zumindest die Konzerte mit Fleisher - genial!!!

Ebenso der Brahms mit Serkin - den mit Fleisher habe ich leider nicht... Ach, und sein Schumann fehlt mir auch noch....
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Apr 2004, 20:36
Klaus schrieb


Seinen Beethoven kenne ich leider nicht - hat der Mann Haydn gemacht????


Haydn hat Gott gemacht.

Aber Szell hat Haydn dirigiert:

Ich besitze eine CD mit den Sinfonien

Nr 92 "Oxford"
Nr 94 "Surprise"
Nr 96 "Miracle

(Cleveland Orchestra)

Diese CD findet (fand?) man in der Budget-Serie
SONY -Essentiell Classics

ebenso wie einige Beethoven Sinfonien.

Die Serie wurde inzwischen ( noch hässlicher) umverpackt und hat einen neuen Namen.

Haydn klingt, wie vieles bei Szell, formal streng, aber nicht uninteressant.



Gruß aus Wien
Alfred


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 09. Apr 2004, 21:28 bearbeitet]
op111
Moderator
#6 erstellt: 09. Apr 2004, 21:04
Klaus:
was erzähl ich denn... natürlich kenne ich seinen Beethoven - zumindest die Konzerte mit Fleisher - genial!!!

Ebenso der Brahms mit Serkin - den mit Fleisher habe ich leider nicht... Ach, und sein Schumann fehlt mir auch noch....

George Szell war ein Phänomen.
Zu denen, die "ihren Mozart" gerne weicher hören wollten sagte er: "Man gießt keine Schokoladensauce über Spargel."


(Foto: Mit P. Boulez in Tokyo 1970)

@Alfred: Tippfehler George ohne s, der war Ungar kein Rumäne.
@Klaus

Ja, die Schumannsinfonien und Brahmskonzerte schätze ich beide hoch.
Die LvB-Sinfonien + Ouvertüren sind auch sehr gut.

Gruß
Franz



PS @klaus: Die mail ist angekommen.


[Beitrag von op111 am 10. Apr 2004, 06:37 bearbeitet]
embe
Stammgast
#7 erstellt: 10. Apr 2004, 23:20
Hi,
als absoluter Szellfan oute ich mich hiermit
Mir gefallen ausnahmslos alle Aufnahmen, unter seinem Dirigat, die ich kenne.
Gruß
embe
op111
Moderator
#8 erstellt: 11. Apr 2004, 08:58
embe schrieb:
Hi,
als absoluter Szellfan oute ich mich hiermit
Mir gefallen ausnahmslos alle Aufnahmen, unter seinem Dirigat, die ich kenne.


Hallo embe,
da kann ich mich nur zu 100% anschließen.
Gruß
Franz
Oliver67
Inventar
#9 erstellt: 13. Apr 2004, 06:43
Begeistert hat mich Brahm's Doppelkonzert, letzte Woche:

Szell, Cleveland, Oistrach, Rostropowitch (1969, EMI)

Habe ich mir gleich zweimal hintereinander angehört, weil es mir so gut gefiel.

Oliver
op111
Moderator
#10 erstellt: 16. Apr 2004, 20:46
Hallo Freunde von George Szell,
ein paar Links:

The Cleveland Orchestra
http://www.clevelandorchestra.com/html/index.asp

Im Shop finden sich viele Szell-Aufnahmen
http://www.cleveland...ndiseBytype.asp?ID=1

auch eine DVD:
George Szell The Cleveland Orchestra
"One Man's Triumph"
55 minute DVD
http://www.cleveland...asp?TypeID=2&ID=3140

Youngrok Lee (Korea) hat eine umfangreiche 2-teilige Diskographie zusammengetragen:

Youngrok Lee Section 1.7: Discography - George Szell

EDIT: Link Lee angepasst.


[Beitrag von op111 am 09. Apr 2010, 13:39 bearbeitet]
BigBerlinBear
Stammgast
#11 erstellt: 17. Apr 2004, 12:58
hab ich doch glatt eine wichtige Szell-Scheibe vergessen, nämlich diese hier :


Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 18. Apr 2004, 11:29
Hallo Hilda,
Szell hat die kompletten "Londoner"-Symphonien für CBS/Sony aufgenommen.
Derzeit sind als Billig-CD (4,99) nur noch diese hier erhältlich:

Link: http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/2244219/rk/home/rsk/hitlist
Kann mich ansonsten nur embe anschließen . Besonders herausheben möchte ich noch Bruckner 3 mit dem Cleveland Orchestra. IMO eine großartige Aufnahme. Sibelius 2 mit Szell und dem Concertgebouw auf Philips lässt mich allerdings eher kalt. Seltsam eigentlich, da ich Dirigent und Orchester wirklich sehr mag .

Grüße,
Frank


[Beitrag von Hüb' am 18. Apr 2004, 11:34 bearbeitet]
Norbert2
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Apr 2004, 21:03

Sibelius 2 mit Szell und dem Concertgebouw auf Philips lässt mich allerdings eher kalt. Seltsam eigentlich, da ich Dirigent und Orchester wirklich sehr mag .

Grüße,
Frank


Erstaunlich, denn ich kenne keine andere Aufnahme von Sibelius' 2., die derartig inspiriert und temperamentvoll klingt.

Am Anfang fand ich überhaupt keinen Zugang zu diesem spröden Werk, aber heute liebe ich gerade diese Aufnahme besonders. Wie sich Geschmäcker doch voneinander unterscheiden können...
op111
Moderator
#14 erstellt: 18. Apr 2004, 22:02
Oliver:
Begeistert hat mich Brahm's Doppelkonzert, letzte Woche:Szell, Cleveland, Oistrach, Rostropowitch (1969, EMI)

Hallo Oliver,
schade, daß das hohe interpretatorische Niveau von der Klangtechnik nicht ganz erreicht wird.
Meines Wissens wollte Brahms die Solisten als zu einem Instrument, einer Art Supervioline verschmolzen hören.
Tonmeister Carson Taylor läßt die Solisten dagegen an der Rampe Ping-Pong spielen.

Gegen den watteweichen und verschwommenen Sound der Zugabe "Tripelkonzert mit Karajan" (frühe Eventkultur? - trotzdem originell) klingt der Brahms glatt 20 Jahre jünger.
Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 18. Apr 2004, 22:39 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#15 erstellt: 19. Apr 2004, 19:37


Sibelius 2 mit Szell und dem Concertgebouw auf Philips lässt mich allerdings eher kalt. Seltsam eigentlich, da ich Dirigent und Orchester wirklich sehr mag .

Grüße,
Frank


Erstaunlich, denn ich kenne keine andere Aufnahme von Sibelius' 2., die derartig inspiriert und temperamentvoll klingt.

Am Anfang fand ich überhaupt keinen Zugang zu diesem spröden Werk, aber heute liebe ich gerade diese Aufnahme besonders. Wie sich Geschmäcker doch voneinander unterscheiden können... ;)


Hallo Norbert,
muss jetzt mal Abbitte leisten. Habe Sibelius 2 mit Szell gerade noch einmal gehört. Habe beim letzten Hören wohl auf den Ohren gesessen. Tatsächlich eine sehr schöne Einspielung. Trotzdem ziehe ich Sir John und Lenny vor. Der Klang der 65er Philips-Aufnahme ist aber nicht gerade das Gelbe vom Ei (was nicht am Alter liegen muss!).
Vielleicht sollte ich mir die
amazon.de
besorgen?
Viele Grüße,
Frank


[Beitrag von Hüb' am 19. Apr 2004, 19:39 bearbeitet]
Norbert2
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 19. Apr 2004, 22:10
Hallo Frank,

mach mal . Ich finde die Aufnahme, gemessen am Alter, absolut in Ordnung.
Allerdings ist Lenny auch nicht zu verachten bei Sibelius...

Gruß,

Norbert
op111
Moderator
#17 erstellt: 17. Mai 2004, 13:45
Hallo zusammen,

Sony hat im letzen Jahr einige Aufnahmen in der
"Masterworks Expanded Edition"

http://www.masterworksexpandededition.com/

remastered wiederveröffentlicht und z.T. mit bisher unveröffentlichten Titeln ergänzt, darunter auch



MUSSORGSKY: Pictures at an Exhibition; Dawn on the Moscow River, from Khovantschina
RIMSKY-KORSAKOV: Capriccio espagnol, Op. 34
BORODIN: Polovtsian Dances from Prince Igor
LIADOV: Enchanted Lake, Op. 62
George Szell / Cleveland Orchestra - Sony SK 93019 72:43

Eine engl. Rezension von "audiophile audition" liegt vor:

http://www.audaud.com/audaud/APR04/reissues/recds2.html

"Recordings from 1958 and 1963 with the Cleveland Orchestra under its distinguished George Szell (1897-1970), who at the time had honed one of the premier ensembles for international export. The Mussorgsky Pictures from 1963, in Ravel's orchestration, was hailed by critics for its firmly drawn, vivid strokes of color.
...
The Polvtsian Dances derive from the same sessions as the Rimsky-Korsakov in 1958, brilliant and suave, vividly projected in their orchestral definition.

Audiophiles will want to possess these exemplary performances by an arrogant, albeit truly gifted genius, Herr Szell.

--Gary Lemco"


Kaufen!

Franz
Hüb'
Moderator
#18 erstellt: 20. Mai 2004, 17:36
Die 'Bilder' habe ich auch auf CD. Die sind klasse.
Grüße,
Frank
op111
Moderator
#19 erstellt: 25. Feb 2005, 17:44
Hallo Szell-Freunde,
vanrolf hat gestern
Anton Bruckners 3. Sinfonie in der CBS Aufnahme vom Cleveland Orchestra erwähnt.

Die Aufnahme ist vom 28. und 29. 1.1966,
auf manchen CDs (und LPs?) gibt es einen Schnittfehler:
Teil B im da Capo des Scherzos fehlt,
erkennbar an: 3. Satz ca. 5:53

außerdem gibt es eine
an sich fehlerfeie CBS CD MPK 45880 mit der Angabe 3. = 8:18
Track 3 ist fehlerfrei aber nur ca 7:20 lang.

Timings:
Columbia CBS LP 61072, LP MS-6897 ... 55:13 - 20:04 15:31 7:18 12:20

die Essential Classics Doppel-CD *Sony CD SB2K 53519 (+ 8. Sinfonie)
läuft (CD1) 53:44 - 20:03 15:27 5:53 12:21
laut Booklet,
aber die tatsächlichen Spielzeiten der CD sind:
01.-20:08
02.-15:32
03.-07:22 (fehlerfrei)
04.-12:30

Gruß
Franz
---
PS @Hüb: Frank, dieses Thema fehlt auch noch im T-Directory.


[Beitrag von op111 am 25. Feb 2005, 17:46 bearbeitet]
stolte1969
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 25. Feb 2005, 18:17
Hallo Franz,


Franz-J. schrieb:
Hallo Szell-Freunde,
Die Aufnahme ist vom 28. und 29. 1.1966,
auf manchen CDs (und LPs?) gibt es einen Schnittfehler:
Teil B im da Capo des Scherzos fehlt,
erkennbar an: 3. Satz ca. 5:53


Leider zu wenig geschnitten
Duck und weck ....

Gruß,
Gerrit
op111
Moderator
#21 erstellt: 26. Feb 2005, 08:48

stolte1969 schrieb:
Leider zu wenig geschnitten

wie auch dein Beitrag, Gerrit.
Gruß
Franz
teleton
Inventar
#22 erstellt: 28. Feb 2005, 10:56
Hallo Szell-Freunde,

in diesem Thread wurden schon einige herausragende Szell-Aufnahmen erwähnt:
1.) Brahms-Klavierkonzerte mit Fleischer und Serkin
2.) Brahms-Sinfonien Nr.1-4
3.) Brahms-Doppelkonzert (mit Rostropowitsch)

Aber diese Szell-Glanzleistungen müssen unbedingt erwähnt werden:
Prokofieff: Klavierkonzerte Nr.1 und 3 mit Graffmann (CBS-CD)
Daran sollten sich alle späteren Aufnahmen mal ein Beispiel nehmen.
Schubert: Sinfonien Nr.8 und 9 (SONY/CBS)
So straff hat man Schuberts Große C-dur-Sinfonie noch nicht gehört. Diese Aufnahme hat (gegenüber Jochum) dazugeführt in dieser Sinfonie erstmals durch die "himmlischen Längen"(wie es heißt), keinerlei Langeweile zu verspüren.
Hindemith: Sinf.Metharmorphosen C.M.Weber (CBS);
Walton: Hindemith-Variationen (CBS)
Auftragswerk von Szell an Walton - Super.
Kodaly: Harry-Janos-Suite (CBS)
Grieg/Schumann: Klavierkonzerte a-moll mit Fleischer(CBS)

Auch ich bin absoluter Szell-Fan und freue mich über jede neue CD mit ihm - das ist nie ein Reinfall.
lydian
Stammgast
#23 erstellt: 28. Feb 2005, 12:22
Hallo,

hab mir jetzt erst den Thread durchgelesen und da fielen mir noch andere erstklassige Aufnahmen von Szell ein:

- Beethoven: Klavierkonzerte mit Gilels
- Brahms: Violinkonzert mit Oistrakh
- Dvorak: Sinfonien 7-9
- Dvorak: Cellokonzert mit Casals bzw. Fournier

Weiß nicht ob es die Aufnahmen als CD gibt. Ist mir aber egal

Gruß,
Steff

PS: Was ich mich schon lange frage: Warum gibt es unter den Ungarn so viele hervorragende Dirigenten? Reiner, Szell, Dorati, Solti, Kertsez, Ormandy, Istvan und Adam Fischer.......und dann ist da noch eine Nation, die ständig herausragende Dirigenten hervorbring - Finland. Und die beiden Sprachen sind ja bekanntermaßen eng verwandt. Bemerkenswert, oder?


[Beitrag von lydian am 28. Feb 2005, 13:02 bearbeitet]
op111
Moderator
#24 erstellt: 28. Feb 2005, 14:50

lydian schrieb:
erstklassige Aufnahmen von Szell ein:

Weiß nicht ob es die Aufnahmen als CD gibt. Ist mir aber egal

Hallo Steff,
die gibt es alle auf CD.
- Beethoven: Klavierkonzerte mit Gilels bei EMI
- Brahms: Violinkonzert mit Oistrakh (1969) EMI CDM 5 67974 2
- Dvorak: Sinfonien 7-9 (Sony), die 8. auch bei EMI
- Dvorak: Cellokonzert mit Casals (1937) EMI/NAXOS u.a.
bzw. Fournier (1962) DG
Gruß
Franz
op111
Moderator
#25 erstellt: 04. Mrz 2005, 13:23
Nicht nur den (18jährigen) Komponisten George Szell stellt folgende CD vor:

MUSIC BY LEGENDARY CONDUCTORS

HANS VON BÜLOW (1830-1894): Nirvana, Op. 20,
FELIX WEINGARTNER (1863-1942): Lustige Ouverture, Op. 53,
ROBERT HEGER (1886-1978): Verdi Variations, Op. 23,
GEORGE SZELL (1897-1970): Variations on an Original Theme, Op. 4.
National Philharmonic of Lithuania
Leon Botstein
Arabesque Z6752 (p) 2001

Gruß
Franz
lydian
Stammgast
#26 erstellt: 06. Mrz 2005, 21:40
Guten Abend,

habe gerade eine alte Decca LXT ergattert mit der 3.Sinfonie von Brahms, Concertgebouw, Szell. Die Aufnahme muss um 1953 entstanden sein. Ich bin begeistert. Weiß jemand ob Szell die anderen Sinfonien mit den Amsterdamern auch aufgenommen hat?

Gruß,
Steff


[Beitrag von lydian am 06. Mrz 2005, 21:41 bearbeitet]
stolte1969
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 06. Mrz 2005, 23:09

lydian schrieb:
Guten Abend,

habe gerade eine alte Decca LXT ergattert mit der 3.Sinfonie von Brahms, Concertgebouw, Szell. Die Aufnahme muss um 1953 entstanden sein. Ich bin begeistert. Weiß jemand ob Szell die anderen Sinfonien mit den Amsterdamern auch aufgenommen hat?

Gruß,
Steff


Sibelius 2, Beethoven 5, müsste es zusammen auf einer Philips-Scheibe geben. Wie so oft, besser als fast alles, was er in Cleveland gemacht hat.
Hüb'
Moderator
#28 erstellt: 07. Mrz 2005, 07:01

stolte1969 schrieb:

lydian schrieb:
Guten Abend,

habe gerade eine alte Decca LXT ergattert mit der 3.Sinfonie von Brahms, Concertgebouw, Szell. Die Aufnahme muss um 1953 entstanden sein. Ich bin begeistert. Weiß jemand ob Szell die anderen Sinfonien mit den Amsterdamern auch aufgenommen hat?

Gruß,
Steff


Sibelius 2, Beethoven 5, müsste es zusammen auf einer Philips-Scheibe geben. Wie so oft, besser als fast alles, was er in Cleveland gemacht hat.


Hallo Steff!

Schau' mal hier
http://www.amazon.de.../302-2717914-9870448
und hier
http://www.amazon.de.../302-2717914-9870448

Sibelius 2 auf LP:
http://cgi.ebay.de/w...rd=1&ssPageName=WD2V




Die (unbegründete) Einschätzung von stolte1969 zu den Aufnahmen aus Cleveland kann ich allerdings nicht teilen.

Sibelius 2 und Beethoven 5 auf Philips sind (ebenso wie die Rosamunde-Musik) in stereo aufgezeichnet. Über den Rest kann ich mangels entsprechende LPs/CDs keine Aussage treffen.

Viele Grüße,

Frank
lydian
Stammgast
#29 erstellt: 07. Mrz 2005, 10:00
Hallo,

danke für die Hinweise. Sibelius 2 habe ich bereits.

Möglicherweise habe ich mich blöd ausgedrückt - wollte eigentlich wissen, ob Szell auch die Brahms-Sinfonien 1, 2, & 4 mit dem Concertgebouw eingespielt hat.

Gruß,
Steff
Hüb'
Moderator
#30 erstellt: 07. Mrz 2005, 10:41
Glaubt man dieser Discographie hier

http://my.dreamwiz.com/fischer/Szell/discography-szell.htm,

dann hat er nur die 3. mit dem Concertgebouw Orchester aufgenommen.

Viele Grüße,

Frank


[Beitrag von Hüb' am 07. Mrz 2005, 10:47 bearbeitet]
s.bummer
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 07. Mrz 2005, 22:37
Hallo,
um Szell, dessen Interpretationen im Sony Katalog, vormals CBS, so etwas wie eine Bestandgarantie haben, aus dem Licht der humorlosen Tyrannen (Titel) herauszulösen, empfehle ich das Buch von Suvi Raj Grubb: Music makers on Record.
Szell wird dort als liebenswürdiger (norddeutsch!!) Pingelkopp geschildert, der einfach nur genial war und dennoch jede Menge extrem steife Martinis abkonnte (darin Bernstein nicht unähnlich!).

Ich habe der Geschichte jedenfalls den unsterblichen Tipp zu verdanken, dass zu einem guten chinesischen Essen, ein leichter Burgunder passen könnte.
Und es stimmt einwandfrei. Ich habe es des Öfteren überprüft.
(Mit ein paar MARTINIs vorab: 5 Teile Bombay Saphire oder Beefeater, 1 Teil trockener Wermuth)

Gruss S.


[Beitrag von s.bummer am 07. Mrz 2005, 22:59 bearbeitet]
s.bummer
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 12. Mrz 2006, 16:25
Ich möchte diesen Thread wieder beleben.
Nicht nur, weil Burgunder zum chinesischen Essen weiterhin ein Tipp ist, den es zu Befolgen lohnt, sondern weil durch die Diskussion über Sibelius die Aufnahme der 2. unter Szell mehrfach, so auch von mir, über den grünen Klee gelobt wurde.

Und neben dieser Referenz hat George Szell noch einiges anderes zu bieten, ich ergänze nur das Lob meiner Vorschreiber.
Die Schumann Sinfonien, wenn auch manchmal etwas zu poliert.
[Herbert von Karajan, nach Stresemann "Und abends in die Philharmonie" ein großer Fan von Szell soll mal, nachdem er das Cleveland Orchester dirigiert hat, wie verbissen mit den Berlinern geprobt haben, bis er sich sicher war, dass "sein" Orchester doch das bessere ist]
Dvoraks Slavische Tänze, die ein Kritiker der Hifi Stereophonie mal als Quadratur des Kreises beschrieb.
Ich schätze besonders Mahler 4 mit Judith Raskin, und finde bis heute keine bessere Aufnahme.
Wenn man schon Beethovens 5 Klavierkonzerte mit Fleisher toppen will, was im 3. meines Erachtens gar nicht möglich ist, dann gibt es nur Szell/Gilels als Alternative.
Alles, was er im mit Fleisher (Brahms, Schumann, Grieg, Beethoven) aufgenommen hat, ist im Bereich der obersten Qualität anzusiedeln. Schade, das Fleishers Karriere so lange unterbrochen war.

Und Schuberts gro0e C-Dur Sinfonie?
Und Bruckner 7 in Salzburg?

Aber der Punk geht ab bei Walzern von Johann Strauss mit einer Peking-Ente und einem guten aber leichten Burgunder, kann auch einer vom Kaiserstuhl sein.


Gruß S.


[Beitrag von s.bummer am 12. Mrz 2006, 16:26 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#33 erstellt: 12. Mrz 2006, 17:26

lydian schrieb:

PS: Was ich mich schon lange frage: Warum gibt es unter den Ungarn so viele hervorragende Dirigenten? Reiner, Szell, Dorati, Solti, Kertsez, Ormandy, Istvan und Adam Fischer.......und dann ist da noch eine Nation, die ständig herausragende Dirigenten hervorbring - Finnland. Und die beiden Sprachen sind ja bekanntermaßen eng verwandt. Bemerkenswert, oder?


Fricsay!
(Soweit ich weiß sind finnisch und ungarisch zwar verwandt, aber nicht besonders eng, sehr viel weniger eng als itlaienisch und französisch z.B.)
In Ungarn dürfte das u.a. mit der zu Anfang des 20. Jhd. herausragenden Qualität der Budapester Musihochschulen zu tun haben (überhaupt habe ich den Eindruck, dass Ungarn ein Land ist, in dem schon lange Wert auf Frühförderungen und gute ausbildung gelegt wird, es gibt auch überdurchschnittlich viele gute Mathematiker aus Ungarn). Dort traf k.k. Tradition auf Moderne in Form von Lehrern wie Barotk, Kodaly, v. Dohnanyi.
Auch die überproportionale Zahl international bekannter junger finnischer Dirigenten geht, wie ich anderswo las, auf einen oder wenige herausragenden Pädagogen zurück. Man bedenke Finnland hat weniger Einwohner als Hessen! Die haben einfach kapiert, worauf es ankommt, wenn das wesentliche Kapital fähige Leute sind, egal auf welchem Gebiet.

viele Grüße

JK jr.
Hüb'
Moderator
#34 erstellt: 23. Mai 2006, 04:46
Ich habe den Thread für "Ippig" nochmal nach oben geholt.

Grüße

Frank
teleton
Inventar
#35 erstellt: 23. Mai 2006, 08:46
Hallo Szell-Freunde,

seit meinem letzten Beitrag vor 15Monaten im Februar 2005 sind bei mir als Szell-Fan noch eine Menge Szell-CD´s hinzugekommen. Seit dieser Zeit kaufe ich alles, was ich von Szell bekommen kann - auch wenn ich schon gute Aufnahmen von den Werken habe.

Die Beethoven: Sinfonien Nr.1 - 9
habe ich ale als Einzel-CD´s bei EBAY als Neuware so nach und nach gekauft - das war billiger als die Gesamtausgabe- FullMetallJacket-Ausführung. Die Aufnahmen sind großartig, wenn auch durch das Aufnahmealter ein Rauschpegel nicht unüberhörbar bleibt - aber die Klangqualität ist sehr gut und die Interpretation hat Referenzcharakter-das ist Beethoven.

Das Gleiche gilt für die Beethoven-Ouvertüren auf SONY. Man höre die Leonore III oder Coriolan-Ouvertüre - Spannung pur!

Brahms: Sinfonien Nr.1 - 4, Ouvertüren und Haydn-Var.:
Nachdem ich mir die die Brahms-Sinfonie Nr.1 zuerst zugelegt hatte war klar - die anderen Nr.2-4 mit den Ouvertüren und den Haydn-Variationen mußten auch noch her - ein Spitzendokument für Brahms.

Die Brahms: Klavierkonzerte Nr.1 und 2 mit Fleisher hatte ich schon auf CBS-LP´s in einer total verrauschten und klanglich desolaten CBS-Version - so konnnten diese Aufnahmen damals nicht punkten, wenngleich ich schon erkannte, das eine TOP-Interpretation vorlag. 2005 auf SONY-CD mit dem entsprechenden Remastering ist dies nun auf CD meine Lieblingsaufnahme nach Serkin, auch mit Szell.

Die Schumann: Sinfonien + Manfred-Ouvertüre wollte ich nach den Kritiken, die ich gelesen hatte unbedingt kennenlernen. Sie wurde durch ihren Straffen Zugriff meine Lieblingsaufnahme (neben Bernstein/Wiener PH auf DG).
Die Manferd-Ouvertüre ist neben der Bernstein-Aufnahme mit den NewYorker PH auf CBS die Zweitbeste von allen !

Wegen der guten Kritiken im Forum habe ich auch die Sibelius: Sinfonie Nr.2 mit Szell auf Philips gekauft. Sicher eine tolle Aufnahme, wie nicht anders zu erwarten. Doch ist die Klangqaulität auch in der letzten Kopplung mit Beethovens Sinf.Nr.5 nicht "das gelbe vom Ei", wie Hüb schon schrieb. Ich wünschte es gäbe eine Aufnahme mit dem Cleveland Orchestra auf CBS.
Es gibt einfach zu viel gute Konkurenz für diese große Sinfonie Nr.2: Angefangen mit Karajan auf EMI, Ashkenazy auf Decca in bester Klangqualität, Bernstein auf SONY/CBS und auch seine DG-Aufnahme sprechen mich da einfach noch mehr an, als die Holland-Szell-Aufnahme es vermag.
Zaaach
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 23. Mai 2006, 08:52
Ich kann mich den Lobeshymnen nur anschließen, ich hab auch so gut wie noch keine Aufnahme von ihm gehört, die mir mißlungen erschienen wär. Lediglich auf einer Compilation mit Wagner-Orchesterstücken finde ich das Meistersinger-Vorspiel ein wenig 'heruntergeholzt', dafür sind aber die Ring-Szenen deart überzeugend, mit langem Atem und Sinn für die Temporelationen (m.E. im Gegensatz zur oft hochgelobten Solti-Gesamtaufname), daß ich es jedesmal nur bedauern kann, daß es von Szell keinen Gesamt-Ring gibt.
op111
Moderator
#37 erstellt: 23. Mai 2006, 09:15
Hallo zusammen,


teleton schrieb:
Brahms: Sinfonien Nr.1 - 4, Ouvertüren und Haydn-Var.:
... - ein Spitzendokument für Brahms.

besonders die 3. ! Leider läßt Szell die Wiederholungen aus.

teleton schrieb:
Die Beethoven: Sinfonien Nr.1 - 9
... wenn auch durch das Aufnahmealter ein Rauschpegel nicht unüberhörbar bleibt -

da fehlt es einfach an der sorgfältigen Klang-Restauration wie bei den vorbildlichen Brahms-Konzerten mit L. Fleisher.
Auch die Balance (kräftige Celli und wuchtige Bässe, die LPs hatten dagegen eher eine Art von "dünnem Telefonsound") stimmt eher mit dem Liveeindruck überein.

Mal abwarten was der BMG dazu einfällt.

Das Cleveland Orchestra spielt auch heute unter Welser-Möst exzellent, wovon ich mich bei der letzen Europatour überzeugt habe. Dagegen wirken auf mich manche hochgelobten ...ner Philharmoniker ausgesprochen blaß.

Gruß
Franz
op111
Moderator
#38 erstellt: 08. Jan 2007, 17:13
Hallo zusammen,
ich ergänze diesen alten Thread um Auszüge eines Beitrags von Rolf im Thread über Sibelius' 2. Sinfonie


vanrolf schrieb:
...George Szell & The Cleveland Orchestra - Live In Tokyo 1970 (sonyclassics, 2000)

Entstanden ist die Live-Aufnahme am 22. Mai 1970 in der Ueno Bunka-Kaikan (Culture Hall), Tokyo. Frühere LP-Ausgaben gab es meines Wissens nicht, für das Jahr 2000 habe ich erstmals den Hinweis auf eine CD-Veröffentlichung gefunden.
Klanglich ist sie für mich erstklassig, erst recht für eine Live-Aufnahme. Kein Vergleich etwa zur muffig klingenden 1968er Mahler6 aus der Severance-Hall, Cleveland, sondern strahlend und transparent (wobei ich die Mahler6 nur in der gängigen Budget-Ausgabe kenne, die kürzlich erschienene SACD kenne ich nicht). Interpretatorisch kommt mir diese No. 2 sogar noch "trockener" und straffer vor als die Amsterdamer Aufnahme, im Moment würde ich sie daher sogar vorziehen.

Jedenfalls möchte ich dieses 2CD-Set grundsätzlich allen Szell-Fans sehr empfehlen. Die Gesamtspieldauer ist zwar etwas mager, dafür sind die Aufnahmen vom Feinsten. Wer auch mit Szells Mozart etwas anfangen kann, wird hier mit der ebenfalls enthaltenen Symphonie No. 40 ein weiteres Highlight vorfinden. ...


Eine typische Anekdote über Szell und das Neumann M 48 (oder 47)

erzählt Truus de Leur in Philips 50: A Retrospective, Part III
Auf Deutsch etwa

Teil III — Legendäre Dirigenten
An George Szell erinnert sich Truus de Leur (Künstlerische Direktorin des Königlichen Concertgebouw Orchesters) als "der Dirigent, der das Orchester einem rigorosen Trainingsprogramm in Ensemblespiel und Präzision unterwarf, vom Orchester später manchmal als 'Gefängnisstrafe' bezeichnet.
Er forderte den höchsten Grad an Perfektion (zeitweise auf Kosten des Vergnügens am Musizieren) das aber mit einer unvergleichlichen Kombination von musikalischer Inspiration, Spieltechnik und Finesse."

Ich erinnere mich an ihn ebenfalls als einen der wenigen Künstler, die sich für Aufnahmetechnik interessierten. Seine erste Aufnahme für das Label Philips war Mendelssohns Sommernachtstraum Musik, Das war im Dezember 1957 als wir gerade erst mit der Stereophonie experimentierten, parallel zur gewöhnlichen Monoaufnahme. Die LP war noch im Mono, der später erschienen CD lag die Stereoaufnahme zugrunde, was sie zu der ersten Philips Stereo-Aufnahme macht.
Vor der ersten Aufnahmesitzung, als ich die Mikrofone justierte, drehte sich Szell zu mir um: "Wie ich sehe, verwenden Sie Neumann Kondensator Mikrophone, Druckempfänger nehme ich an ?"
"Ja Maestro, M 48 mit Kugelcharakteristik."
"Ah, und deren Empfindlichkeit ist? I meine, wie viel Millivolt pro Mikrobar?"
Glücklicherweise erinnerte ich mich an den Zahlenwert.
"Gut!" sagte er, drehte sich um und begann mit der Probe.
Ich hatte die Prüfung bestanden!

Anm.: Laut Datenblatt vom März 1958 hatte das M 47 (1,4 mV/µB) Kugelcharakteristik, nicht das M 48.

Gruß


[Beitrag von op111 am 11. Jan 2007, 12:36 bearbeitet]
op111
Moderator
#39 erstellt: 09. Jan 2007, 13:01
Hallo zusammen,
hier eine kleine Zusammenstellung einiger CDs außerhalb des EMI-DG-Epic/CBS/Sony-Katalogs:

George Szell dirigiert Beethoven & Bruckner
Beethoven:Symphonie Nr. 5;Coriolan-Ouvertüre;
Egmont-Ouvertüre;Klavierkonzert Nr. 5
+Bruckner:Symphonie Nr. 3
Nikita Magaloff,
Staatskapelle Dresden,
Szell
2 CDs Andante ADD, 1961/65


George Szell - Decca & Philips Recordings 1951-1969
Werke von Beethoven, Mendelssohn, Mozart, Schubert,
Brahms, Dvorak, Sibelius, Händel
Lorengar,
Wien PO,
Concertgebouw Orchestra,
London SO,
Szell
5 CDs Decca/Philips


Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
Klavierkonzert Nr. 5
+Bach:Chromatische Fantasie & Fuge BWV 903
+DVD:Friedrich Gulda spielt Beethovens Klavierkonzert Nr. 5
& Bachs Chromatische Fantasie & Fuge BWV 903.
Livemitschnitte aus dem Musikverein Wien 1966 & 1964.
Friedrich Gulda,
Wien PO,
George Szell
*** Deluxe-Ausgabe mit einem Essay, Künstlerbiographien &
Andante-Katalog (70 Seiten)
Andante


Gruß
op111
Moderator
#40 erstellt: 11. Jan 2007, 16:07
Hallo zusammen,

die von Rolf vorgestellte Sony-Doppel-CD gehörte zu einer teuren 7 CD-Jubiläums-BOX des Cleveland Orchestra
"The Cleveland Orchestra Society TCO-GS97", darauf auch ein 55-minütiges Interview mit John Culshaw.
N.Y.Times--Rezension

diese Website An Appreciation of George Szell's Work wartet mit einer ausführlichen Diskografie auf und listet Konzerttermine sortiert nach Orchestern auf.
Interessant dabei die Auftritte mit Rundfunkorchestern (NDR "NDR Symphony Orchestra",
WDR "Cologne Radio Symphony Orchestra"
France Musique "Orcherstre National de la R.T.F.")
von denen möglicherweise noch Aufnahmen in den Archiven schlummern.



Gruß


[Beitrag von op111 am 11. Jan 2007, 16:35 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#41 erstellt: 11. Jan 2007, 19:16
Hallo zusammen,

die von Franz erwähnte 7CD-Box enthält übrigens auch Live- Aufnahmen der Sibelius-Symphonien Nos. 4 (Aufnahme vom 9. + 11.12.1965, Severance Hall, Cleveland) und 7 (Aufnahme vom 23.05.1965, B-Messuhallissa, Helsinki).

Außerdem gibt es eine No. 9 von Mahler (1. Februar 1969, Severance Hall), das Violinkonzert von Walton (mit Zino Francescatti, Januar 1968, Severance Hall) und diverse andere Schmankerl, die mich schon reizen würden. Leider scheint die Box aber nicht mehr erhältlich zu sein.

Meines Wissens enthält sie neben insgesamt 4 Szell-Interviews (die anderen drei haben James Fassett und Paul Myers geführt) ebenfalls ein Interview mit Pierre Boulez, der von 1967 bis 1972 Gastdirigent der Clevelander war.
Dieses Interview befindet sich auch auf einer Ausgabe des oben von mir gezeigten "Live In Tokyo 1970)-Sets.
Die gegenwärtig aus Japan beziehbare Fassung mit gleichem Cover ist leider ohne Interview, lohnt sich aber trotzdem.

Kennst Du diese Aufnahmen, Franz?

Gruß Rolf
op111
Moderator
#42 erstellt: 11. Jan 2007, 19:20
Hallo Rolf,

vanrolf schrieb:
Kennst Du diese Aufnahmen, Franz?

der hohe Preis im Webshop des Orchesters hat mich immer abgeschreckt, als ich mich endlich doch durchgerungen hatte, war sie aus dem Programm

Franz
SirVival
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 26. Jul 2007, 13:04
Hi!

Darf ich euch Szell-Fans die Aufnahmen der Klavierkonzerte von Beethoven mit Gilels als Solisten wärmstens ans Herz legen. Erschienen als LP Kassette zum Beethoven-Jahr 1970, wahrscheinlich als Reissue, bin mir aber nicht sicher. Neben den Aufnahmen mit Rubinstein mir die liebsten Interpretationen dieser Werke. Einfach Klasse. Einmalig schön. Ob es sie als CDs gibt, kann ich nicht sagen. Auf alle Fälle so oder so eine Empfehlung. Meines Erachtens durchweg Aufnahmen mit Referenzcharakter.

Gruß
HenningKolf
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 25. Aug 2007, 00:52
Bin neu im Forum und steige einfach mal hier ein, auch wenn der Thread schon ein wenig angestaubt scheint.

Ich bin Jahrgang 1960, meine Hörgewohnheiten waren zuerst auf anspruchsvolle U-Musik und Jazz ausgerichtet und klassische Musik höre ich intensiv eigentlich erst seit 12 oder vielleicht auch 15 Jahren. Szell war für mich zunächst einer jener älteren Dirigenten, die eher historische Bedeutung hatten und die ich beim CD-Kauf schon deswegen nicht beachtete, weil ich klanglich unbefriedigende Aufnahmen erwartete und - in Deutschland erwachsen geworden und dementsprechend medial vorbelastet - wenn schon zu älteren Einspielungen, vornehmlich zu Karajan, Bernstein und allenfalls noch Böhm griff. Weil Sony diese CD

Szell Haydn Sinf.92,94,96

seinerzeit sehr billig verramschte und man nie genug Haydn hören kann griff ich zu und hatte erstens eine klanglich erfreulich remasterte CD - nur geringes Rauschen, angenehmer voller Klang - und zweitens eine hervorragende Interpretation im Player - ein selten strenger, aber auch stark beeindruckender Haydn.

Seitdem habe ich einiges von Szell gekauft und/oder gehört - alles mit dem Cleveland Orchester - unter anderem die Brahms - Klavierkonzerte mit Serkin, Brahms zweite und dritte, Bruckners achte

Brahms Serkin

Brahms - mein Cover sieht anders aus

Gehört habe ich auch noch in eine 10CD-Box mit Mozartwerken.

Alles präzise, beeindruckende, eher transparente analytische denn bombastische Interpretationen, dabei aber nie kühl oder gefühllos . Die Mozartbox hab ich letztendlich nicht gekauft. Viele Aufnahmen von vor 1960 - nichts für mich, weil ich zu der eher rauschempfindlichen Spezies gehöre. Wenn aber hier die Klangqualität besser gewesen wäre, hätte Hoogwood fortan im Regal stehen bleiben müssen bzw. würde auf der Festplatte versauern (ok., bin sowieso nicht der HIP - Fan).

Brahms höre ich fast überwiegend nur noch von Szell, das Violin und Doppelkonzert (Oistrach) werde ich mir wohl auch noch besorgen. Obwohl ich ja noch nicht sooo viel von Szell gehört habe, scheint es mir, als ob sämtliche Einspielungen auf hohem Niveau lägen, Bernstein und Karajan z.B. erheblich höhere Qualitätsstreuungen gehabt hätten. Aber vielleicht habe ich nur zufällig besonders gute Aufnahmen erwischt?
op111
Moderator
#45 erstellt: 11. Sep 2007, 11:25
Hallo zusammen,

SirVival schrieb:
Darf ich euch Szell-Fans die Aufnahmen der Klavierkonzerte von Beethoven mit Gilels als Solisten wärmstens ans Herz legen.
... Ob es sie als CDs gibt, kann ich nicht sagen.

es gab (gibt?) sie auf CD - am Anfang dieses Threads und dem über die Beethoven-Klavierkonzerte wurde das schon mal erwähnt.
EMI-Forte-Doppel-CDs (eine sog. "Budget-Price" Reihe, die auf LP dumpfen Aufnahmen wurden ordentlich restauriert)
Konzerte 1-4

das 5. + Dvoraks 8.


Noch eine Aufnahme mit Gilels und Szell:

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klavierkonzert Nr. 3
+Symphonie Nr. 5;Egmont-Ouvertüre
Emil Gilels,
Wiener Phil.,
George Szell
Label: Orfeo

Gruß
Joachim49
Inventar
#46 erstellt: 01. Sep 2009, 19:19
Es gibt auf youtube seit ein paar Tagen das ganze 5. Klavierkonzert Beethovens mit Gulda-Szell-Wiener Philharmoniker. (Szell-Gulda in die Suchfunktion eingeben; es sind vier Teile: 2 für den 1. Satz, und sonst wie die Sätze gestückelt. Szell hat einen geradezu beleidigenden pädagogischen Dirigierstil, als ob er vor einem Schülerorchester steht. Die Live-aufnahme ist von den Wiener Festwochen 1966 und Gulda ist noch anständig angezogen.
Joachim
Hüb'
Moderator
#47 erstellt: 02. Sep 2009, 06:26
Ist seine Haltung zu naiv, dass er glaubtt, die Wiener würden sich etwas beibringen lassen wollen?
op111
Moderator
#48 erstellt: 09. Sep 2009, 09:40

Joachim49 schrieb:
Szell hat einen geradezu beleidigenden pädagogischen Dirigierstil, als ob er vor einem Schülerorchester steht.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Szell weit von seinem üblichen Stil abweicht.

Mag sein, dass er manche Zeichen deutlicher gibt, als beim gewohnten Cleveland O. - das könnte mit den unterschiedlichen Einstellungen / Auffassungen von "Präzision" der Orchester zusammenhängen.
op111
Moderator
#49 erstellt: 09. Sep 2009, 11:04
An dieser Stelle wohl noch nicht erwähnt wurde diese 3 CD-Box
George Szell - Salzburger Orchesterkonzerte 1957
Mozart: Symphonien Nr. 29 & 40;Klavierkonzert Nr. 25
+Mendelssohn: Violinkonzert op. 64
+Debussy: La Mer
+Beethoven: Symphonie Nr. 3
Leon Fleisher,
Nathan Milstein,
Berliner Philharmonisches Orchester
George Szell
Orfeo , ADD mono 1957



[Beitrag von op111 am 09. Sep 2009, 11:05 bearbeitet]
op111
Moderator
#50 erstellt: 09. Sep 2009, 11:09
und diese 7CD-Box
George Szell - Salzburger Orchesterkonzerte 1958-1968
Mozart: Symphonien Nr. 33 & 41;Klavierkonzerte Nr. 9 & 27
+Haydn: Symphonie Nr. 92
+Einem: Ballade für Orchester
+Walton: Partita für Orchester
+Beethoven: Symphonie Nr. 3;Klavierkonzerte Nr. 3-5;Egmont-Ouv.
+Gluck: Alceste-Ouvertüre
+Strauss: Sinfonia domestica
+Bruckner: Symphonie Nr. 7
+Prokofieff: Symphonie Nr. 5
Clifford Curzon, Rudolf Firkusny,
Berlin PO,
Wien PO,
Czech PO,
Concertgebouw Orchestra,
Staatskapelle Dresden,
RTF National Orchestra,
George Szell
Orfeo , ADD/m 1958-68 7 CDs

Joachim49
Inventar
#51 erstellt: 11. Sep 2009, 20:25

Franz-J. schrieb:

Joachim49 schrieb:
Szell hat einen geradezu beleidigenden pädagogischen Dirigierstil, als ob er vor einem Schülerorchester steht.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Szell weit von seinem üblichen Stil abweicht.


Ich hatte Szell, den ich sehr schätze, noch nie dirigieren sehen. Ich wollte damit nicht sagen, dass er den Wienern eine Sonderbehandlung gibt. Es hat mich halt überrascht, dass er bei einem Spitzenorchester die Zügel nicht ein bisschen lockerer lässt. Irgendwo hatte ich glaube ich mal gelesen, dass die Liebe zwischen diesem Chef und den Wienern nicht sehr gross wahr (zumindest nach dem Krieg).
Freundliche grüsse
Joachim
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