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Tuner Voxson R 205 ohne Funktion+A -A |
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Autor |
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Skantz
Stammgast |
#1 erstellt: 24. Nov 2009, 18:36 | ||
Hallo, habe vor kurzem einen alten Tuner von Voxson für einen Euro erstanden. Verkauf erfolgte (wie bei eBay üblich) als "defekt" - der Verkäufer sagte nichts weiter über das Gerät. Das Teil ist ein hübscher kleiner Tuner im gut erhaltenen Holzgehäuse und kam trotz unzureichender Verpackung auch in einem Stück an. Äußerlich ist der Tuner in gutem Zustand (etwas schmutzig). Er riecht zwar muffig, scheint aber nicht feucht gestanden zu haben, da das Woodcase absolut in Ordnung ist und die Blechteile kaum Korrosion zeigen. Innen sieht's schon anders aus: Zwar zeigt sich auch am offenen Drehkondensator des AM-Teils kein Rost, aber sämtliche Kabel haben merkwürdige weiße Rückstände an der Isolation (sieht aus wie Salzkristalle ). Zudem ist das Blech des Chassis überall oberflächlich korrodiert, wo es Kontakt mit Kabeln hatte. Beim ersten Einschalten tat sich denn auch erstmal gar nichts - keine Beleuchtung und kein Ton. Nach der Überprüfung der Netzsicherung und der Behandlung aller Schalter mit Kontakt WL gab der Tuner in Stellung "FM Stereo" immerhin schon Kratzgeräusche von sich - Strom scheint er also immerhin schonmal zu bekommen. Ansonsten war weiter tote Hose. Da ich den Voxson gerne behalten würde, zunächst mal die Frage ob es irgendwelche anderen einfach behebbaren "Standardfehler" bei so alten Tunern gibt? Das Ding scheint ja recht einfach aufgebaut. Da ich hier nicht wirklich messen kann und in Ermangelung irgendwelcher Serviceunterlagen auch nicht wüsste was ich messen sollte, müsste ich nach dem Trial&Error Prinzip vorgehen. Der übliche Aktionismus wäre ja erstmal alle Elkos und Kabel (puh!) zu tauschen und die Lötstellen zu überprüfen. Kann man optisch festellen welche Lötstellen noch etwas taugen? Ich weiß, dass diese Art Fragestellung immer sehr "beliebt" ist, dennoch wäre es schön wenn jemand eine Idee hätte was ich noch versuchen kann. Hier noch ein paar Fotos für den Überblick - sorry für die Qualität, mit Kompaktknipse und schlechtem Licht kann man einfach keine Makros machen. |
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audiophilanthrop
Inventar |
#2 erstellt: 24. Nov 2009, 20:56 | ||
Ein Australier, ganz schön exotisch. Macht leider einen etwas verbauten Eindruck - bei Tunern ist man eher "Luftkisten" gewohnt. Die Rückstände an den Kabeln könnten ausgetretener Weichmacher sein (Weich-PVC-Isolierung). Aber die alle erneuern, nee, das wäre mir zu blöd. Sollte eigentlich auch nicht nötig sein. Ich würde da ganz ehrlich erst einmal ein Multimeter und einen Schaltplan besorgen (den letzteren schon deshalb, weil es sich um ein gänzlich diskret aufgebautes Gerät zu handeln scheint - ein Einfachtuner der späten 70er mit 3 relevanten ICs ist da erheblich übersichtlicher). Dann kannst du wenigstens prüfen, ob die Kabel und Schalterkontakte OK sind. |
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Skantz
Stammgast |
#3 erstellt: 25. Nov 2009, 17:26 | ||
Danke für Deine Antwort, schön dass es wenigstens einen interessiert . Ich habe über die Firma nur sehr wenig gefunden, einmal einen Link zu Dada Electronics und einen Wikipedia-Eintrag. Dazu findet man ein paar Hinweise auf ältere Kofferradios aus den 60ern unter diesem Label. Diese Sachen deuten alle eher auf einen italienischen Hersteller hin, zumindet die Marke scheint's auch heute noch zu geben. Wenn Du da mehr weißt bin ich dankbar für alle Infos! Da liegt auch das Problem mit dem Servicemanual/Schaltplan - ich habe leider gar nichts gefunden, auch nix kostenpflichtiges. Vom Aufbau her hast Du Recht, das Ding ist ziemlich "kompakt" gebaut. Dafür muss ich wenn ich den Fehler je finden sollte wenigstens nicht nach IC-Vergleichstypen suchen, das ist ja auch schon was .
Könnte das auch zur Korrosion an den anliegenden Metallteilen geführt haben ? - Ich hab sowas noch nie gesehen. |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 25. Nov 2009, 21:40 | ||
Moin, Voxson verbinde ich auch eher mit Italien... Der Aufbau sieht auch irgendwie europaeisch aus, Elkos anscheinend von Philips, die Widerstaende sogar (westdeutsche?) Kohleschichttypen. Wenn irgendwelche Inhaltsstoffe aus merkwuerdigen Isolationsmaterialien austreten, koennen die durchaus Korrosion verursachen. Zunaechst wuerde ich mal das Netzteil untersuchen, da steht beim Trafo ein Transistor mit Kuehlschelle, dort koennte man mal mit dem Messen anfangen. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 25. Nov 2009, 21:41 bearbeitet] |
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Sankenpi
Gesperrt |
#5 erstellt: 25. Nov 2009, 23:11 | ||
Skantz
Stammgast |
#6 erstellt: 26. Nov 2009, 19:51 | ||
Vielen Dank erstmal euch beiden! Werde mal eine Mail an "aireradio" schreiben, vielleicht können die mir ja weiterhelfen. Der Tuner hat sich leider seit gestern in ein Projekt für (sehr) lange Winterabende verwandelt. Wollte mal mit dem Phasenprüfer klären, wo denn überhaupt was anliegt und musste dabei feststellen, dass das komplette Chassis unter Spannung steht . Bei näherem Hinsehen ist das auch kein Wunder - die Isolation der Kabel fällt schon beim Anschauen auseinander! Nur erstaunlich, dass es nicht sofort einen Kurzen gab. Bevor ich nicht wenigstens die Kabel im Netzteil getauscht habe, gehe ich da auf keinen Fall mehr ran. Da ich seit heute einen neuen Patienten habe, kann das u.U. dauern - ich werde bereichten... |
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hf500
Moderator |
#7 erstellt: 26. Nov 2009, 20:40 | ||
Moin, bruechige Leitungen muessen natuerlich ersetzt werden, aber ein Phasenpruefer ist kein Messgeraet, nur ein Indikator. Wenn du dabei noch ohne Schaden das Chassis beruehren konntest, dann hat der Phasenpruefer den kapazitiven Leckstrom des Trafos angezeigt. Der ist harmlos und winzig, einem Phasenpruefer reichen solch winzige Stroeme aber schon, um aufzuleuchten (0,5mA). Die Spannung dafuer beginnt bei etwa 100V, sie bricht sofort zusammen, wenn man das Chassis beruehrt (Das gilt natuerlich nur fuer den Fall, dass elektrisch alles ok ist.). Auf der Sekundaerseite ist so ein Phasenpruefer ohnehin unbrauchbar, er zeigt nur groessere (Wechsel-)Spannungen gegen Erde an. 73 Peter |
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Skantz
Stammgast |
#8 erstellt: 26. Nov 2009, 21:33 | ||
Das wusste ich - deshalb war ich ja so entsetzt. Aber das
erklärt natürlich einiges - hatte mich auch schon gewundert. Zum Nachmessen muss ich mir eben ein "richtiges" Multimeter ausleihen, ich hab nur einen besseren Batterietester. Trotzdem werde ich zuerst die Kabel auf der Primärseite tauschen, die sind so morsch, dass ich das Ding vorher nicht mehr anklemmen möchte, da an einer Stelle schon die blanke Litze rausschaut. |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 26. Nov 2009, 21:51 | ||
Moin, da man ein Multimeter haeufiger gebrauchen kann, lohnt sich auch die Anschaffung ;-) Fuer 10-20,-€ bekommt man schon gut brauchbare Geraete. (fuer mein erstes Digital-DMM, ein Monacor DMT2000, habe ich um 1980 etwa 185,-DM gezahlt, und das war schon guenstig...) 73 Peter |
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