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HECO Precision 400 MT verzerrt+A -A |
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Autor |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#1 erstellt: 12. Feb 2009, 17:48 | |
Servus an euch Bastler. Ich habe ein Paar Heco Precision 400. Die Teile haben wirklich einen sehr guten Klang. Aber: Bei erhöhter Zimmerlautstärke macht sich der Mitteltöner durch Verzerren unangenehm bemerkbar. Bei Rockmusik fällt das nicht so auf, aber bei Stimmen und Klaviermusik nervts gewaltig. Ich habe schon probiert die 50mm Kalotte neu zu zentrieren. Es wurde etwas besser, das Verzerren ist aber leider immer noch vorhanden. Bei Heco habe ich schon um Ersatzteile angefragt. Vom Nachfolgeunternehmen (Heco ging Konkurs) bekam ich zur Antwort, das sie keine Ersatzteile für ältere Modelle haben. Sie konnten mir leider auch keine Auskunft mehr über die technischen Daten des MT geben. Nun meine Frage: Kann man da noch etwas reparieren? Gibt es Tricks und Kniffe um das Problem in den Griff zu bekommen? Hat jemand vielleicht ein Paar 50mm MT-Kalotten rumliegen, die er nicht mehr braucht? Wäre schade wenn die Hecos nicht mehr spielen. Schöne Grüße Georg |
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bukongahelas
Inventar |
#2 erstellt: 13. Feb 2009, 01:25 | |
Den Mitteltöner ausbauen, vorher merken, welcher der beiden Drähte wo angeschlossen ist.Plus und Minus, Polung. Wer nicht löten will nimmt Lüsterklemmen und Seitenschneider beim späteren Wiedereinbau. In die Plus-Leitung einen ein Mikrofarad Folienkondensator schalten und den MT plus Kondensator direkt an den Verstärker anschliessen. Damit kann man die Box bzw Lautsprecherweiche ausschliessen. MT und auch HT niemals ohne Vorschaltkondensator an Verstärker anschliessen, ohne Weiche bzw Kondensator halten sie nur wenige Watt aus. Vermutlich ist aber der MT selbst defekt. Ersatz besorgen , der ins Loch passt oder Loch vergrössern. Die Ohmzahl (4 oder 8 Ohm) sollte gleich dem OriginalMT sein,sonst ändert sich der Frequenzgang, die passive Weiche ist auf die OriginalOhmZahl konstruiert. Wenn die neuen MT zu laut spielen, Widerstände vorschalten. Wert ein bis zehn Ohm, Belastbarkeit einige Watt, sog Zementwiderstände , HiEnder nehmen MOX-Typen. MT zu leise: Widerstände vor HT schalten und den Bass am Verstärker zurückdrehen.Oder Höhen und Bass zurückdrehen und keine Widerstände einbauen. Widerstände vor dem Bass machen den Klang kaputt, der Bass wird unpräzise, schlechter Dämpfungsfaktor. bukongahelas |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#3 erstellt: 13. Feb 2009, 07:09 | |
Danke für Deine Antwort. Werde das am Wochenende mal ausprobieren. Ich vermute aber auch das der MT selber defekt ist. Reicht um die Ohmzahl zu ermitteln ein Durchmessen mit einem Ohmmeter im ausgebauten Zustand? Die Boxen haben nämlich einen Eigang mit 4 oder 8 Ohm. Danke und schöne Grüße Georg |
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bukongahelas
Inventar |
#4 erstellt: 13. Feb 2009, 12:58 | |
Wenn man rein ohmisch mit Gleichstrom misst, hat ein vier Ohm Lautsprecher ca drei Ohm oder weniger. Ganz wenig,zB ein bis zwei Ohm lässt Windungsschluss (thermisch verbratene Schwingspule) vermuten. Acht Öhmer haben ohmisch gemessen ca sechs Ohm. Das ist der Unterschied zwischen reellem rein ohmischen Widerstand und der Impedanz, das komplexe Gemisch aus Gleich- und Wechselstromwiderstand. Im Net gibts Tongeneratorprogramme (Sinus), damit kann man Lautsprecher bei verschiedenen Frequenzen testen. Oder Gleitsinus (Sweep) verwenden. Signalausgang der Soundkarte mit Hochpegel (AUX) Eingang des Amp verbinden, den LS immer mit Vorschaltfolienkondensator an die Lautsprecherausgangsklemmen anschliessen. bukongahelas |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#5 erstellt: 15. Feb 2009, 20:42 | |
Servus Hab am Wochenende nun mal gemessen. Der verzerrende Mitteltöner hat einen Widerstand von ca. 10 Ohm.?.? Ein zufällig vorhandener Mitteltöner mit 4 Ohm gab einen Meßwert von 3,7 Ohm. Gemessen ausgebaut und ohne Belastung. Ist das nun ein 8 Ohmer? Oder ist was anderes defekt? Gruß Georg |
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bukongahelas
Inventar |
#6 erstellt: 16. Feb 2009, 02:37 | |
Es gibt ultraseltene LS mit 16 Ohm. Oder es könnte ein herstellerspezifischer Spezialtyp sein. Eine genaue Aussage würde ein Messvergleich mit dem noch funktionierenden MT der anderen Box bringen. Def LS haben entweder unendlich viel Ohm wegen unterbrochener Schwingspule oder sie werden wegen Windungsschluss niederohmiger. Ist schon etwas seltsam dieser Fall. In jedem Fall sind 8 Ohm näher an den gemessenen 10 Ohm als 4 Ohm. Ich würde einen Achtöhmer als Ersatz nehmen, gesetzt den Fall die Messung ist korrekt und der OriginalMT ist OK. Im Extremfall kann man die Weichenbauteile umrechnen, aber dazu braucht man die untere und obere Übernahme=Grenzfrequenz und die Flankensteilheit (6 , 12 , 18 oder sehr selten 24 dB/Oktave) des MT-Weichenzweiges. Rechen- bzw Simulationsprogramme ersparen Formeltheorie und Taschenrechnertipperei. bukongahelas |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#7 erstellt: 16. Feb 2009, 06:20 | |
Danke für Deine Unterstützung. Beim noch funktionierendem MT habe ich die gleiche Ohmzahl gemessen. Werde mich mal auf die Suche nach einem Ersatzmitteltöner machen. Wird aber glaube ich schwierig, da 50mm Mitteltonkalotten heutzutage selten sind. Visaton hat einen im Programm für 95€ das Stück. (Ist mir aber etwas zu teuer.) Danke und schöne Grüße Georg |
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bukongahelas
Inventar |
#8 erstellt: 16. Feb 2009, 12:57 | |
Nimm einen 8 Ohm Konus MT von MIVOC bzw Speaker Trade. Gute Qualität, faire Preise. Ob Kalotte oder Konus, ist klanglich weniger relevant. Herr Timmermanns vom Magazin Hobby Hifi ist der Meinung, jedenfalls schrieb er das mal in einem seiner Hefte, dass grosse MT Kalotten gegenüber Konussen auch Nachteile, Taumeleffekte haben sollen. Ich suche mal in meinen Beständen, evtl habe ich noch passende MT-Kalotten. bukongahelas |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#9 erstellt: 04. Mrz 2009, 18:13 | |
Habe mir in der Bucht 2 Braun Mitteltokalotten für 10,50€ gefischt. Diese haben einen Gleichstromwiderstand von 12 Ohm. Der Klang ist ähnlich, jedoch nicht gleich. Bei den Heco´s gibts Potis für den Mittel- und Hochtonbereich. Diese dann so eingestellt damit der Klang dann ähnlich wie bei der noch intakten Box ist. Dabei hab ich bemerkt, das auch der vermeintlich noch intakte 2.te MT leicht verzerrt. Das Anpassen der Weiche spar ich mir, da der Klang sehr ähnlich ist. Vor allem hab ich kein Meßequipement und noch weniger Ahnung davon wie man das macht. Danke für Deine Hilfe Schöne Grüße Georg |
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bukongahelas
Inventar |
#10 erstellt: 05. Mrz 2009, 11:19 | |
Nur wenn die Impedanz, der Ohmwert sehr vom Original abweicht, sollte die Weiche angepasst werden, sonst verschieben sich die Trenn=Übergangsfrequenzen. Pegelunterschiede mit den Potis ausgleichen. bukongahelas |
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audiophilanthrop
Inventar |
#11 erstellt: 06. Mrz 2009, 18:47 | |
Ich würde das für eine grobe Vereinfachung halten. Hätten alle Treiber einen linealglatten Frequenzgang auch jenseits der Trennfrequenzen und einen ebenso idealen Impedanzgang, könnte man das vielleicht so machen, aber dem ist halt nicht so. Lautsprecherentwickler verwenden einiges an Zeit auf die Optimierung ihrer Weichen. Spätestens wenn noch ein Saugkreis für die Reso drin ist, wird man mit anderen Treibern große Mühe haben, einigermaßen den Originalklang zu erreichen. Deswegen würde ich die Reparatur grundsätzlich einem Austausch durch andere Treiber vorziehen. |
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RocknRollCowboy
Inventar |
#12 erstellt: 06. Mrz 2009, 19:10 | |
Hallo audiophilanthrop Eine Reparatur wäre mir auch am liebsten. Möchte die Boxen ja gerne im Original erhalten. Da mir HECO aber geschrieben hat das sie keine Ersatzteile und keine Austauschmitteltöner mehr haben wird das fast unmöglich sein. Hast Du vielleicht einen Tip wie ich das selber hinbekommen könnte? Oder eine Adresse wer sowas macht? Hab mal einen Tip bekommen die Schwingspule bei 50°C in den Backofen zu legen und dann warm einbauen und neu einspielen zu lassen. Habs aber noch nicht ausprobiert. Könnte das eventuell funktionieren? Schöne Grüße Georg |
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bukongahelas
Inventar |
#13 erstellt: 07. Mrz 2009, 03:38 | |
"Ich würde das für eine grobe Vereinfachung halten." Hast recht, nur die ganze Thematik hier abzuhandeln würde mE den Thread sprengen. Wenn die Impedanz abweicht, verschieben sich auf jeden Fall die Übernahmefrequenzen, das sagen auch die entsprechenden Formeln. Ideal wäre, wenn sich ein Treiber mit real komplexer Impedanz wie ein ohmscher Widerstand verhalten würden, darauf basieren ja auch grob vereinfachend die Formeln. Und deswegen wirds ja auch oft mit Impedanzkorrekturgliedern möglichst rein ohmsch hingebogen. Genau gehts mit komplexer Mathematik, besser mit Simulationsprogrammen. Die letzte Instanz ist und bleibt jedoch immer das Gehör. Selbst Timmermanns (HobbyHifi) stimmt teilweise empirisch ab. bukongahelas |
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