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Philips Merkur 473 kein Empfang+A -A |
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Autor |
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*steppenwolf*
Neuling |
17:40
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#1
erstellt: 15. Apr 2008, |
Hallo, ich weis das das hier nicht in die normale Kategorie Röhrengeräte geht aber vielleicht weis doch jemand ne Lösung: ich hab heute auf dem Dachboden ein Philips Merkur 473 gefunden und würde es gerne in Betrieb setzen. Nach der anfänglichen Reinigung außen und innen (vorsichtig!) hab ich es eingeschaltet. Alle Röhren bis auf das magische Auge glühen mehr oder weniger stark, aber es lässt sich auf keinen Band auch nur irgendein Sender empfangen. Ab und zu lässt sich ein leises Rauschen und knistern aus dem Lautsprecher vernehmen. Zwei Röhren (EZ80 und EL84) glühen sehr stark, werden irre heiß (aber ich denk mal das gehört so) Im LW, KW und MW-Betrieb fällt ein sehr starkes Brummen aus dem Lautsprecher auf, bei UKW ist es still. Jetzt wäre meine Frage: Lässt sich da auf irgendwas schließen, bzw. wäre das Problem mit neuen Röhren schon zu beheben? (Das war bei unserem anderen Gerät der Fall) Nachdem ich aber kein Rundfunktechniker bin sondern Schüler, bin ich vor allem beim Umgang mit solchen Geräten aufgrund der hohen Spannungen sehr vorsichtig. Es wäre gut zu wissen ob sich das noch mit Amateurshänden richten lassen kann oder ob da der Fachmann hin muss. Vielen Dank im Vorraus! |
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rorenoren
Hat sich gelöscht |
17:47
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#2
erstellt: 15. Apr 2008, |
Moin, ganz klar Fachmann! Der Fehler kann viele Ursachen haben. Zunächst einmal musst du bedenken, dass die Bauteile (insbesondere Kondensatoren) ca 50 Jahre auf dem Buckel haben. Es kommt auch darauf an, was genau du unter "Brummen" verstehst, und was unter "Stille". (brummt es sonor oder eher wie "nääääää", brummt es auch bei Lautstärke 0?) Weiter wäre es interessant, das Glühen der EL84 und der EZ 80 näher zu spezifizieren. Glühen dürfen nämlich nur Heizfaden und Katode. Ein glühendes Anodenblech wäre ein Indiz für einen Defekt in der Schaltung. (nicht so betreiben!) Häufig sind die Schalter oxydiert. Du siehst, es gibt vieles zu bedenken. Wenn du noch nicht viel mit Elektronik zu tun hattest, ist das eher kein sinnvolles Projekt für dich. Mit etwas Erfahrung kannst du den oder hier eher "die" Fehler vielleicht finden. Im Allgemeinen wird aber zusätzlich eine komplette Überholung ratsam sein. Ein Foto vom Gerät (innen oder/und aussen) wäre interessant, da die Nummern mir (und vermutlich einigen anderen) nicht viel sagen. (die Nummer 473) Gruss, Jens |
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*steppenwolf*
Neuling |
18:30
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#3
erstellt: 15. Apr 2008, |
*steppenwolf*
Neuling |
19:42
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#4
erstellt: 15. Apr 2008, |
So, erstmal vielen Dank für die Antwort! Ich kann mir denken, dass es nicht so einfach sein wird, vor allem, wenn ein Fehler in den alten Bauteilen ist. Ich hab trotzdem mal alles ausprobiert und dokumentiert: Gerät auf UKW einschalten: Trafo brummt standardgemäß, nach kurzem Warten (20 sekunden) schwillt das Brummen leicht an (ist bei unserem anderen Gerät auch so wenn die Röhren vorgeheizt sind und der Empfang beginnt) Aus der Umgebung des Trafos hört man ein leichtes Klicken (ich denke von der EZ80 die sich erwärmt) dann hört man aus dem Lautsprecher leises Kistern und zischeln (fast wie wenn man bei nem normalen Radio bei leiser Lautstärke und keinen Sender empfängt) Drehen am Sendereinstellknopf bewirkt nichts. Ab und zu hört man ein leises Zischeln das sich fast anhört als wenn etwas kokelt. Kommt aber aus dem Lautsprecher. Wenn man jetzt die Lautstärke aufdreht hört man kurz vor dem maximalen Anschlag ein blechern klingendes Brummen wie wenn man an das Klinkenkabel von nem eingeschalteten Gitarrenverstärker langt. Umschalten auf MW: Lautes konstantes Brummen aus dem Speaker, wie wenn man neben einem Umspannwerk steht Ton eher nach uuuuuuu... wenn man die Lautstärke regelt kein unterschied Umschalten auf KW: wie bei MW irgenwas knallt dabei auch gegen die Skalenfront Umschalten auf LW: wie bei MW Bewegen des ferroceptors zeigen keine Veränderung auf allen Bändern Drücken von Tasten (Klangwahl) und verändern von Höhen und Bass: keine Reaktion Röhren: EZ 80 glüht hell durch den kleinen Spalt kann man etwas dickeres glühen sehn EL84 glüht hell kleines Ovales Blech glüht auch EABC80 Glühen nur vom Sockel aus zu sehen EF 89 Glühen nur schwach sichtbar ECH81 schwaches Glühen unter dem Schutz ECC85 starkes glühen der 3 Fäden unter Schutzhülle EM80 keine Reaktion des magischen Auges kein glühen, nichts Nach dem Ausschalten kurzes leises Knacken im Lautsprecherb und das Glas der EL84 "klimpert" noch kurz 3-4 mal leise vor sich hin (abkühlen) Innenansichten ![]() ![]() |
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*steppenwolf*
Neuling |
19:55
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#5
erstellt: 15. Apr 2008, |
Bild der EL84 (das ovale Blech glüht mit): ![]() Bild der EZ80 im Dunkeln: ![]() |
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rorenoren
Hat sich gelöscht |
20:13
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#6
erstellt: 15. Apr 2008, |
Moin, die Bilderhütte funktioniert gerade mal wieder nicht brauchbar. Ich schaue morgen abend noch mal. Gruss, Jens |
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hf500
Moderator |
17:30
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#7
erstellt: 16. Apr 2008, |
Moin, ovale (oder runde) Bleche "aussenrum" sind meist die Anoden und duerfen _!nicht!_ gluehen. In dem Fall ist die Roehre in Gefahr und der Fehler muss gesucht werden. Meist ist der Koppelkondensator am Gitter der betreffenden Endroehre defekt, ein Kurzschluss des Katodenelkos kann die gleiche Wirkung haben. In beiden Faellen steigt durch Verschiebung der Gittervorspannung der Anodenstrom an. Im Bild der EL84 kann man oben neben dem Pumpstutzen einen Papierkondensator der Serie ERO100 sehen (Wundert mich, dass Philips Kondensatoren gekauft hat, die stellen doch fast alles selbst her). Diese Kondensatoren sollten saemtlich ausgetauscht werden. Der Wachsverguss wird risseig, Feuchtigkeit dringt in den Papierwickel und das Ergebnis sind dann u.a. gluehende Endroehren. 73 Peter |
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rorenoren
Hat sich gelöscht |
17:37
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#8
erstellt: 16. Apr 2008, |
Moin, bei mir geht nichtmal die Verbindung zum verdammten Image Shack auf. (wahrscheinlich wieder mal überlastet) Aber ich schliesse mich Peter in allen Punkten an. Gruss, Jens |
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Bertl100
Inventar |
18:04
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#9
erstellt: 16. Apr 2008, |
Hallo! 100% Zustimmung. Am besten ALLE EROs tauschen. Wenn die EM80 nicht heizt, müßtest du mal messen, ob sie überhaupt Heizspannung bekommt. Wie gesagt: überall sind hohe Spannungen im Gerät! Könnte ein Kabelbruch sein. Brummen auf AM könnte von einem schlechten Kontakt der EABC80 im Sockel ausgehen. Oder die EABC80 hat innerlich Feinschluß. Jedenfalls dringender Rat: Bevor nicht Kathodenelko geprüft/getauscht wurde, und die EROs getauscht sind NICHT MEHR einschalten. Die EL84 ist schneller übern Jordan als man glaubt. Das mit den EROs ist eine "Sauarbeit", aber wenn das Gerät danach benutzbar und sicher sein soll, führt kein Weg dran vorbei. Gruß Bernhard |
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tri-comp
Stammgast |
20:10
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#10
erstellt: 16. Apr 2008, |
Hi, I have the schematic diagram from Philips 471. It has exact same tube-set so it HAS to be very close to the 473. PM me with your e-mail address if you want a free pdf-copy. rgds, /tri-comp |
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*steppenwolf*
Neuling |
20:37
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#11
erstellt: 16. Apr 2008, |
vielen Dank erstmal für die zahlreichen Antworten. Ich werde mit diesen Infos mal zu nem Freund gehen, der ist Elektromeister und kann das Gerät besser warten als ich, vor allem beim Austauschen der Elkos, das ich mir nicht zutraue sowie den Messungen an der Spannung. Könnt ihr mir noch einen Tipp geben, woher man gute Austauschteile (Elkos, Röhren,...) beziehen kann? (außer in der Bucht) Wichtig wäre auch welche Typen von elkos man benötigt. Ich denke Elko ist nicht gleich Elko (auch wenn die die selbe Kapazität haben) Ich schraub auf jeden Fall das Gerät mal vorsichtig aus seinem Gehäuse und mach noch ne Aufnahme von unten vielleicht gibt es dort noch weitere "Problemkinder" @ Bertl100: Über den Jordan gehen heißt wohl *peng* nehm ich an, dann hatt ich echt nochmal Glück, das Ding hab ich ne halbe Stunde angelassen.... ![]() [Beitrag von *steppenwolf* am 16. Apr 2008, 21:26 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
22:26
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#12
erstellt: 16. Apr 2008, |
)Moin, Elkos hat so ein Radio nur drei Stueck. Einen Kombielko im Netzteil, einen Katodenelko an der Endroehre und den Elko im Ratiodetektor. Die beiden letztgenannten sollte man ohnehin tauschen. Geeignet ist jeder mit passender Kapazitaet und Spannungsfestigkeit, der Elko fuer die Endroehre darf auch 100µF haben. Mit der halben Stunde Betrieb im gluehenden Zustand kannst Du die Endroehre schon mindestens halbwegs ueber den Jordan gebracht haben. Das Kriterium ist nicht Glasbruch, sondern das Taubwerden der Roehre. Das ist gegeben, wenn bei etwa 250V an Anode und Schirmgitter und 0V am Steuergitter die Spannung an der Katode unter 6V liegt (neue Kondensatoren an Steuergitter und Katode vorausgesetzt). Der typische Spannungswert an der Katode liegt bei gesunder Roehre (EL84) bei 7,5V. 73 Peter |
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*steppenwolf*
Neuling |
21:02
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#13
erstellt: 17. Apr 2008, |
N Abend! Vielen Dank für euere Hilfe und Ratschläge, ihr habt mir sehr geholfen. Ich konnte sie zwar nicht selbst umsetzen, habe aber jetzt einen Fachmann gefunden, dem ich mit so das Problem gut schildern konnte. Das Gerät wird bald von ihm restauriert, ich werde es morgen abschicken. Nochmals Danke, ich werde mich melden, sobald das Schätzchen wieder auf der Kommode steht und spielt und somit ein Stück Radiogeschichte wieder am laufen ist... ![]() |
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