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Verstärker und die harmonische Verzerrung (THD)+A -A |
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Autor |
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Stereomensch
Stammgast |
#1 erstellt: 24. Okt 2024, 10:25 | |
Hallo, ich habe als Laie eine Verständnisfrage: Spielt der THD Wert eine wichtige Rolle bei der Verstärkerwahl? Ist eine Aussage wie: Der Verstärker wird mit 0,09% THD bei 50W bewertet, was -60dB entspricht sinnvoll? Weiter steht dort, mit derartigen Werten wäre der Verstärker nur bei Schallplaten zu verwenden und ansonsten völlig veraltet. Ist aus genannten Gründen vom Kauf des Verstärkers abzusehen? Herzlichen Dank für die Aufklärung. Grüße C [Beitrag von Stereomensch am 24. Okt 2024, 10:28 bearbeitet] |
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Hayford
Inventar |
#2 erstellt: 24. Okt 2024, 10:30 | |
Der THD-Wert besagt wieviel Prozent Klirrfaktor das sind. klirr siehe Umrechnung von Klirrdämpfung ak als Dämpfung dB in Klirrfaktor (THD) als Prozentwert % [Beitrag von Hayford am 24. Okt 2024, 10:38 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#3 erstellt: 24. Okt 2024, 10:51 | |
Eine Bewertung ist nur möglich, wenn man die zugrunde gelegte Norm bzw. das Messwerfahren kennt. Zudem sind 50W nicht aussagekräftig, wenn man die Maximalleistung und andere Parameter nicht kennt. Zum Vergleich: Verstärker der 1980er-Jahre wie der Pioneer A676 oder Luxman L410 kommen auf nur 0,007% (70W 8Ohm) 0,009% (95W 4Ohm) bzw. 0,015% THD Ein moderner AVR wie der Pioneer VSX-531 wird hingegen bei 80W mit "not more than" 0,08% und 1% (1kHz Vollaussteuerung 140W) angegeben. Die 0,08% sind aber mit den obigen Werten nicht vergleichbar, weil sie für 80W Dauerbetrieb gelten. Bei niedrigerer Leistung wird der THD sehr viel niedriger sein. Letztlich ist immer die Frage, welche Messwerte sind tatsächlich hörbar und wie gut sind die Quellen und die Lautsprecher? Vieles ist da eher als Marketing-Instrument zu sehen ... Hast Du jemals einen Fernsehen gekauft und Dich dabei von den Messwerten zur Luminanz leiten lassen? [Beitrag von CarlM. am 24. Okt 2024, 10:54 bearbeitet] |
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Stereomensch
Stammgast |
#4 erstellt: 24. Okt 2024, 13:06 | |
Hallo, Danke für Eure Antworten. In der Beschreibung steht: Long-term max output power IEC: 2 x 110 W / 8 ohms Total harmonic distortion IHF: < 0.09 % / 50 W 20 - 20,000 Hz Intermodulation < 0.1 % Das waren dann ja bei 4 Ohm 55 Watt. Sind das jetzt gute oder schlechte Werte? Ich bin leider zu doof um das zu verstehen |
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dan_oldb
Inventar |
#5 erstellt: 24. Okt 2024, 13:51 | |
Wenn du eine BeoMaster 7000 (jedenfalls spuckte mir google das aus für die Werte die du genannt hast) haben möchtest kauf sie, die Werte sind nicht so wichtig. Sie sind in etwa so relevant wie das Übersetzungsverhältnis deines Getriebes im Auto, oder wie der Wirkungsgrad deines Motors, oder ob dein Mixer 950 oder 955 Umdrehungen pro Minute schafft. |
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shabbel
Inventar |
#6 erstellt: 24. Okt 2024, 19:37 | |
50 Watt IHF pro Kanal sind für alle herkömmlichen Lautsprecher im Heimbetrieb unter allen Bedingungen mehr als genug. Meiner Meinung nach ist bei solchen leistungsstarken Verstärkern der Klirrfaktor völlig irrelevant. Viel wichtiger ist der Dämpfungsfaktor. Verstärker mit niedrigem Klirrfaktor und hoher Leistung haben meist einen sehr hohen Dämpfungsfaktor. Und für meine Ohren klingt starke Dämpfung viel zu hart. Die meisten mögen das aber. Die Hifi-Tester halten sich viel zu sehr an Messwerte. Ein Verstärker mit hoher Leistung und geringem Klirrfaktor hat überhaupt keinen klanglichen Vorsprung vor einem nach Messwerten schwächeren Verstärker. Was zählt, ist das persönliche Klangempfinden. Verstärker und Lautsprecher machen den Klang gemeinsam. Und Verstärker haben einen Eigenklang. Deshalb hilft nur Probehören von Verstärker/Lautsprecherkombinationen. |
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AusdemOff
Inventar |
#7 erstellt: 24. Okt 2024, 19:58 | |
Dämpfungsfaktor und THD stammen aus einer Zeit als diese noch kritisch waren. Bei Röhrenverstärker spielen diese eine gehörige Rolle. Währenddessen beide Werte für heutige Verstärkertechnologien auf Transistorbasis absolut zu vernachlässigen sind.
Das ist wiederum auch nur die halbe Wahrheit. Final ist es die Kombination aus Quelle, Verstärker, Lautsprecher und der Hörraum. Wobei, in den meisten Fällen sind es die LS und der Hörraum die den Klang bestimmen. Alles andere ist eher zu vernachlässigen, oder es handelt sich um Exoten (z.B. Röhrenverstärker). Kleine Orientierungshilfe: THD: Für die meisten Menschen ist ein THD von kleiner 0,5 % nicht mehr wahrnehmbar (Frequenzgang über alles) Dämpfungsfaktor: Ein Dämpfungsfaktor von > 40 ist klangtechnisch absolut irrelevant Verstärkerleistung: Ein lärmbedingter Hörverlust entsteht besonfers bei Frequenzen um die 4 kHz. Hierfür reichen einige wenige Watt im einstelligen Bereich an Verstärkerleistung. Lautprecher und Klirr: LS, insbesondere im Bassbereich, können Klirrfaktoren bis zu 10 % haben. Gerade in diesem Bereich sind Klirrgrade on 5 % für die meisten Menschen nicht wahrnehmbar. |
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Stereomensch
Stammgast |
#8 erstellt: 25. Okt 2024, 08:14 | |
Hallo, danke für die Hinweise. Ich habe den Verstärker schon und zwar in verschiedenen Ausführugnen (5000, 6500 und 7000er Ausführungen). Auf Reddit hatte dann einer geschrieben, dass die technischen Daten nach heutigen Standards veraltet wären. Zitat: The amplification is the weak point of these separates, the 7000 is rated to 0.09% THD @ 50W which is -60dB Arguably enough for listening to records but poor by modern standards. Und daher meine Frage, ob ein moderner Verstärker klanglich dem Bang Olufsen Gerät überlegen wäre. |
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Ingor
Inventar |
#9 erstellt: 25. Okt 2024, 08:29 | |
Das zeigt, dass derjenige, der das geschrieben hat, überhaupt keine Ahnung hat. Er verwechselt Dynamikumfang mit Klirrfaktor. Zur Einordnung. Ein Klirrfaktor von 1 % gilt als allgemein nicht hörbar. 0,1% sind also jenseits jeder Wahrnehmbarkeit. Die 60 dB beziehen sich auf den Abstand der harmonischen Verzerrungen zum Nutzsignal. Bei 60 dB ist das so, als wollte man das Fallen eines Laubblattes während eines lauten Gesprächs hören wollen. Es geht schlicht und einfach nicht. Der Dynamikumfang ist der Abstand zwischen dem Nutzsignal und dem Rauschen. Und darauf bezieht sich der Autor, wenn er schreibt, dass der Verstärker nur für Schallplatte reichen würde. Was absoluter Unfug ist. Eine Schallplatte hat wenn es gut geht 60 dB, dein Verstärker hat hier aber sicher einen Wert von 90dB bis 100 dB. Das heißt man hört nichts, wenn kein Signal anliegt. Der Dynamikumfang einer CD liegt bei 96 dB. Man kann da noch endlos drüber schreiben, aber was bei Reddit behauptet wurde ist der absolute Unsinn. Und nein, die Verstärker aus den 80igern und die guten aus den 70igern und 60igen sind absolut vergleichbar mit den heutigen Verstärkern und manchmal sogar besser. Lass dir da nichts einreden. |
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shabbel
Inventar |
#10 erstellt: 25. Okt 2024, 18:27 | |
Was Ingor schreibt, würde ich voll unterstützen. Lass Dich nicht verrückt machen. |
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