Motor Drive Unit Yamaha CDX-570

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Jens_H.
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Aug 2024, 18:51
Hallo zusammen,

der eine Motor in der Drive Unit meines CD-Players Yamaha CDX-570, derjenige der die CD dreht, macht Probleme. Gestern Abend habe ich mir drei CD's angehört und ab der vierten konnte der Player keine CD mehr erkennen. Zuerst dachte ich, dass die Linse des Laser-Einheit verdreckt sei und habe den Gerätedeckel abgeschraubt um diese zu reinigen. Danach habe ich festgestellt, dass beim Einschalten des Gerätes die CD nicht mehr anläuft. Wenn ich der CD einen Schubs gebe, läuft der Motor weiter und die CD wird abgespielt.
Ich habe den CD-Player mit und ohne CD mehrfach ein- und ausgeschaltet. Der Motor wollte anfangs ohne Hilfe nicht laufen. Irgendwann hat er es doch wieder von alleine geschafft. Fragt sich nur wie lange.
Kann es sein, das der Motor kurz vorm Exodus steht oder könnte ein elektronisches Bauteil auf der Hauptplatine an dem Fehler schuld sein? Ich freue mich auf eure Hilfe.

Viele Grüße
Jens
p.seller
Stammgast
#2 erstellt: 19. Aug 2024, 19:18
Hallo

Bei meinem CDX 580 war das gleiche Problem.

Alles gereinigt, das hat bei mir auch nicht geholfen.

Nächster Schritt - Gleitschiene vorsichtig gefettet - und siehe da, nun liest er wieder alles.

MfG
Jens_H.
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Aug 2024, 19:22
Hallo p.seller,

an der Gleitschiene liegt es definitiv nicht. Der Motor (CD-Antrieb) fing kurz an zu ruckeln und dann war Ende Gelände. Wenn ich der Scheibe einen kleinen Schwung im Uhrzeigersinn gegeben habe, lief der Motor weiter.

VG
Jens
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 19. Aug 2024, 20:06
Der Disc-Motor läuft erst nach der Freigabe der Schubladen-Endschalterstellung und einer erkannten CD an.
Soll heißen: Wenn der Laden-Endschalter Kontaktschwierigkeiten aufweist (verstellt/oxidiert/Ladenriemen ausgeleiert) und/oder die Lasereinheit schwächelt (verschmutzt/verbraucht), wird auch der Disc-Motor nicht andrehen.

Übrigens kann so ein ausgeleierter Ladenriemen und auch ein verstellter/oxidierter Laden-Endschalter durch einen händischen Eingriff mechanisch beeinflusst werden, was den Player wieder zum Anlaufen animieren kann.

Aber dennoch können weitere Fehler dazu führen.
Dazu wären:
Schmierungen der Antriebseinheiten verhärtet/ausgetrocknet, welche sämtliche Sinterlager beider Motoren (Disc + Lasereinheit) betreffen können. Dessen Lager sollten mit Sinterlageröl versehen werden.
Zudem gibt es Zahnräder in dem Laservorschub, welche neu mit PTFE-Grease geschmiert werden sollten. Natürlich muss alles zuvor vom alten Fett befreit werden.
Auch Oxidationen und Abbrände an den Kommutatoren beider Motoren kämen in Frage.

In den allerseltensten Fällen ist es ein elektronisches Problem, welches dann oftmals nur durch ausgetrocknete Elkos ausgelöst wird.


[Beitrag von Rabia_sorda am 19. Aug 2024, 20:14 bearbeitet]
Jens_H.
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Aug 2024, 20:31
Hallo Rabia,

erstmal Danke für die vielen Hinweise. Das komplette Laufwerk habe ich eben mal ausgebaut. Bis auf ein paar Hundehaare war es komplett sauber. An allen gefetteten Stellen ist das Fett noch weich und nicht verdreckt. Der Tray öffnet und schließt vollständig und die Schalter sind ok. Der Riemen ist auch ok.
Aktuelle Symptome. Beim Einschalten fängt der Motor der Laser Einheit sofort an zu arbeiten. Der Disc Motor macht dabei gar nichts, ruckelt leicht und dann ist Schluss oder er läuft ganz beschwerlich an und läuft dann normal weiter.
Ich habe jetzt ein paar CD's laufen lassen. Entweder sie laufen direkt an oder brauchen ein paar Startversuche. Das mit dem Sinterlageröl klingt m.E. eher nach der Lösung des Problems. Ich habe in der letzten Zeit öfter im Forum von diesem Öl gehört. Aber unter welcher genauen Bezeichnung finde ich es im Handel? Oder reicht auch simples Nähmaschinenöl?

VG
Jens


[Beitrag von Jens_H. am 19. Aug 2024, 20:32 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 19. Aug 2024, 20:58

Oder reicht auch simples Nähmaschinenöl?


Ich sach ma so ...
Schlechtes Öl ist immer noch besser als gar kein Öl.
Aber Öle sind unterschiedlich (siehe Kfz) und daher nicht immer langzeittauglich oder gar gut für sämtliche Lagerungen.
Tatsächlich "schmierte" ich schon vor etlichen Jahren solche einfachen Motore mit WD40 und sie liefen sofort wieder ... und sogar heute noch.
Dennoch sollte man bei Sinterlagern auch Sinterlager-Öl verwenden
Wenn du es also speziell suchen solltest, suche einfach unter "Sinterlager-Öl"
Jens_H.
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Aug 2024, 21:14
WD40 verwende ich absolut nicht, da es mir zu schnell verfliegt. Ich habe zwar unterschiedliche Waffenöle im Gebrauch, aber die machen Probleme bei Kupferlegierungen wie z.B. Lagerbronze. Keine Ahnung aus welchem Material die Lager der beiden Motoren in der Drive Unit bestehen. Dann google ich eben mal nach dem Sinterlageröl.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 19. Aug 2024, 21:32

WD40 verwende ich absolut nicht, da es mir zu schnell verfliegt.


Tja nun, was soll ich jetzt dazu oder dagegen sagen ... am besten nix

Wie gesagt, habe ich damit doch schon so einiges wieder ans laufen gebracht.
Letztenendes bleibt es natürlich immer jedem selbst überlassen

Aber nicht nur kleine Elektromotore hatte ich damit langzeitlich wieder ans Laufen gebracht, sondern sogar auch Schalterelemente.
Z.B. hatte ein Selectorschalter meines Technics SU-C1000 kurz nach dem Ablauf der Garantie (2 Jahre) Schaltschwierigkeiten.
Den Schalter behandelte ich mit WD40 und er funktioniert heute noch, was gute 30 Jahre her ist.
Demnach ist das Zeug besser als das der Technics-Ingenieure

Evtl. könnte es auch daran liegen, dass das in WD40 enthaltene Petroleum das zuvor verwendete, aber verhärtete Fett/Öl wieder verdünnt und somit verflüssigt.


Ich habe zwar unterschiedliche Waffenöle im Gebrauch, aber die machen Probleme bei Kupferlegierungen wie z.B. Lagerbronze.


Dazu fällt mir Ballistol ein, was erstmal nach ranzigen Füßen riecht, aber auch Buntmetalle auf Dauer angreift. Aus beiden Gründen kommt mir das Zeug nicht ins Haus.
Mit Ballistol "behandelte" Schalter o.ä. blühen wie Blumenkohl auf...


. Keine Ahnung aus welchem Material die Lager der beiden Motoren in der Drive Unit bestehen


Sinterlager


[Beitrag von Rabia_sorda am 19. Aug 2024, 21:43 bearbeitet]
Jens_H.
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Aug 2024, 19:42
Heute habe ich mir eine 100 ml Flasche Nähmaschinenöl (harz- und säurefrei) von Hanseline für 2,49€ bei Drogerie Müller geholt, da wir anscheinend in unserer großen Firma kein Sinterlageröl haben und das Zeug im Internet viel zu teuer ist. Einen Tropfen Nähmaschinenöl habe ich von oben direkt auf das obere Lager des Motors träufeln können und den Läufer mit den Fingern ein paar dutzend Mal hin und her gedreht. Auf der Unterseite des Motors (siehe Bild) befindet sich ein klitzekleines Loch in Position des unteren Lagers. Dort habe ich auch einen Tropfen appliziert. Da ich davon ausgegangen bin, dass durch dies Mikroloch wegen der Oberflächenspannung des Tropfens kein Öl in das Lager läuft, habe ich ein wenig mit einer Stecknadel in dem Löchlein herumgepopelt. Vielleicht hat es ja geholfen. Danach habe ich den Läufer wieder zwischen den Fingern ein weile hin und her gedreht und überschüssiges Öl abgewischt. Nach dem dem Einbau der Antriebseinheit läuft der Motor wieder wie ein Zäpfchen.
Ich habe den CD-Player mehrfach leer ein- und ausgeschaltet und bis jetzt mehrere Stunden CD's laufen lassen. Bisher keine einzige Störung mehr. Ich bin total happy und hoffe, dass der Player jetzt wieder eine lange Zeit störungsfrei läuft.

VG
Jens
CD Antrieb


[Beitrag von Jens_H. am 20. Aug 2024, 19:44 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 21. Aug 2024, 05:49
Glückwunsch!
Jens_H.
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 29. Aug 2024, 19:23
Der Player lief gerade mal eine Woche störungsfrei. Und jetzt muckt der Motor wieder. Da hilft wohl nur Auslöten des Teils und aufmachen. Viellicht sind die Kohlen abgenutzt.


[Beitrag von Jens_H. am 29. Aug 2024, 19:23 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 29. Aug 2024, 19:38
So einen Mist!
Kenne ich selbst leider auch und ja, da musst du wohl den Motor ersetzen.
Achte beim einsetzen unbedingt auf die Polung des Motors, weil er sonst falsch herum läuft.

Kohlen existieren nicht darin, sondern Bürsten.
Ich denke, es sind die Lager abgenutzt oder der Kommutator ist abgebrannt/oxidiert.


[Beitrag von Rabia_sorda am 29. Aug 2024, 19:41 bearbeitet]
Jens_H.
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 30. Aug 2024, 07:13
Sind das nicht die im Tapedeck Reparatur Thread in den Bildern gezeigten Bürsten mit aufgesetzten Kohlestückchen? Oder ist das schwarze Material etwas anderes?

VG
Jens
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 30. Aug 2024, 12:06
Ich vermute eher "nackte" Bürsten, wie sie hier zu sehen sind:

Bild

Das Schwarze ist Gummi und der geht ja keine Verbindung zum Kommutator ein.
Wie man im Bild sieht, ist dieser Gummi auf der Rückseite der Bürsten aufgeklebt und dient nur der "Masseträgheit", damit die Bürsten nicht so schnell vom Kommutator "abheben" und sichert somit einen durchgehenden Kontakt der Bürsten.

Aber auch Öle/Fette auf dem Kommutator können Probleme bereiten ....
Jens_H.
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 30. Aug 2024, 14:28
OK. Vielen Dank für die Erklärung.
Ich versuche gerade die Antriebsscheibe von der Motorachse mit den Fingern abzuziehen. Schaffe es aber nicht. Ich will das Teil aus Kunststoff nicht mit Gewalt kaputt machen. Brauche ich dafür einen speziellen Abzieher, oder hilft da ein anderer Kniff?

Der Motor ist ein MDN - 4RA3FTAS. Vielleicht hat jemand so einen noch übrig.20240830_16052720240830_160602
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 30. Aug 2024, 16:03
HAAAAAALT!!!!
Diesen Disc-Teller darfst du auf keinen Fall nur um ein paar µm in der Höhe verstellen!
Nach dem Abziehen wirst du dessen korrekte Höhe nie wieder eingestellt bekommen.

Ich dachte, es geht um den Spindelmotor der Lasereinheit


[Beitrag von Rabia_sorda am 30. Aug 2024, 16:04 bearbeitet]
Jens_H.
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 30. Aug 2024, 16:55
Nö, nö. Es geht die ganze Zeit um den Motor, der die CD dreht. Ich habe den Motor jetzt entlötet und die Platine mit dem gelösten anderen Motor abgezogen. Den CD Motor habe ich von hinten geöffnet und reinige gerade die Bürsten. Zuviel Öl war auch drin. Das ging dann auf meine Kappe.
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 30. Aug 2024, 17:01
Dann hoffe ich für dich, dass der Disc-Teller noch an der gleichen Stelle sitzt, denn ansonsten wirst du den Player nicht wieder ans Laufen bringen.

Den gereinigten und nun korrekt geölten Motor solltest du danach mal so 10 Min an einer externen Spannungsquelle laufen lassen.
Dazu eignet sich eine Spannung von 3 bis 4,5 VDC.
Jens_H.
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 31. Aug 2024, 06:35
Gestern Abend habe ich die Bürsten und den Rest des Motors so gut es ging gereinigt und den Deckel wieder aufgesetzt. Das hat die meiste Zeit beansprucht, da ich mehrere Versuche dafür brauchte. Auch mit einer umgebogenen Büroklammer lassen sich die Bürsten von außen durch die Langlöcher nicht besonders gut auslenken. Den Motor habe ich danach mit 3 V etwa 10 bis 12 Minuten laufen lassen.
Jetzt versuche ich erst mal die Verstemmung an der Rückseite des Motors wieder hin zu bekommen.
20240830_191544


[Beitrag von Jens_H. am 31. Aug 2024, 06:36 bearbeitet]
Jens_H.
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 31. Aug 2024, 08:32
Das mit der Verstemmung habe ich jetzt doch gelassen, da das Material so spröde ist und sich der Deckel bei der Bearbeitung des Motorgehäuses verkantet. Ich habe den Deckel ausgerichtet und fest reingedrückt. So bleibt das Teil an seinem Platz und der Läufer dreht sich ohne zu schleifen frei. Daher habe ich die Platine mit dem anderen Motor wieder draufgesetzt, fest geschraubt und den CD Antriebsmotor wieder festgelötet. So sitzt das auch alles fest zusammen. Und was soll ich sagen? Der CD-Player funktioniert wieder einwandfrei.
Hoffentlich deutlich länger als eine Woche.
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 31. Aug 2024, 12:00
Ich drücke dir die Daumen!
Jens_H.
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 31. Aug 2024, 12:21
Danke!
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