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Akai AM-73 Die 2. Reparatur+A -A |
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Autor |
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lens2310
Inventar |
#1 erstellt: 21. Jun 2024, 17:55 | |
Hallo, Auf dem Tisch ein 18 Kg Monster. Vor vielen Jahren als defekt gekauft. Optisch nahezu top. Schutzschaltung schaltet ein, aber beide Endstufen tot. CD-Spieler ran und volle Lautstärke eingestellt. Ein lauter Knall und eine Endstufe läuft. Nach relativ kurzer Suche hab ich eine Leiterbahnunterbrechung an der anderen Endstufe festgestellt. Überbrückt und läuft auch. Das ist auch schon Jahre her. Grundsätzlich funktioniert der Verstärker, aber ein Kanal rauscht. Das deutet doch auf einen (teil) defekten Halbleiter hin, oder ? Zur Verfügung stehen Signalgenerator, Digioszi, Tischmultimeter, symetrische Spannung bis +- 30V und Halbwissen (ne, eher Viertelwissen). |
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ronmann
Inventar |
#2 erstellt: 21. Jun 2024, 18:28 | |
Cooles Teil. Hatte damals über den AM95 nachgedacht. Gab es günstig im Abverkauf und mit DigitalEingängen. Leider keiner Fernbedienung, sodass es ein anderes 18,3kg Monster wurde (Yamaha AX1070). Ich möchte nur mitlesen. Deswegen mein Beitrag |
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CarlM.
Inventar |
#3 erstellt: 21. Jun 2024, 18:31 | |
Zunächst kann man ja prüfen, ob das Rauschen .... - von der Quelle abhängt - vom Volume-Regler beeinflussbar ist - von der Schalterstellung DIRECT OPERATION abhängt Hast Du DC-Offset gemessen und den Ruhestrom eingestellt? |
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Rabia_sorda
Inventar |
#4 erstellt: 21. Jun 2024, 18:42 | |
Moin Eckhard, Den ersten Absatz hatte ich schon mal irgendwo gelesen oder sogar persönlich gehört Wird wohl mal wieder Zeit für einen Besuch, nicht wahr?! Das letzte Mal ist gefühlt über einem Jahr her Ein Rauschen muss ja nicht zwangsläufig auf einen echten elektronischen Defekt (z.B. Halbleiter) hinauslaufen. Carl hat dazu ja schon einige Details aufgeführt. In manchen Fällen sind es nur oxidierte Kontakte oder kalte Lötstellen im Signalweg. Eine Signalverfolgung würde ich also als Erstes vornehmen. |
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lens2310
Inventar |
#5 erstellt: 23. Jun 2024, 22:46 | |
Danke für die Antworten .Die schlechten Schaltkontakte ändern am Rauschen nichts. Ebenso der Lautstärkeregler und die Quellen. Ich habe einen 2.ten AM 73 mit schlechten Kontakten. Beide Kanäle sind rauschfrei. Muß erstmal auseinander bauen. |
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Poetry2me
Inventar |
#6 erstellt: 27. Jun 2024, 20:48 | |
Für das bevorstehende Troubleshooting habe ich hier mal den Schaltplan der Endstufenkanäle des AKAI AM-73 aus den verfügbaren Fragementen zusammengesetzt. Die einzelnen Schaltungsstufen des linken Kanals habe ich farblich markiert, um diese etwas ungewöhnliche Schaltung besser verstehen zu können. Dabei ist mir aufgefallen, dass es zahlreiche falsche Spannungsangaben in dem Schalplan gab, vor allem in den hinteren Stufen und bei der Ruhestromschaltung. Diese Angaben sind hier jetzt weitgehend korrigiert. Auch ein falscher Treibertransistor (NPN statt PNP eingezeichnet) ist nun korrigiert. Ich hoffe das hilft bei der Fehlersuche. Was mir noch aufgefallen ist: Wie es scheint wurden Fuse Resistors (FS) bzw. Sicherungswiderstände in manchen Positionen verwendet. Diese altern leider und verändern dadurch ihren Wert. Wenn sich deshalb Arbeitspunkte verschoben haben, kann das Stress für Transistoren bedeutet haben, die dann ggf. rauschen oder sonstige Spontangeräusche erzeugen könnten. Spontangeräusche kommen etwas häufiger bei JFET Transistoren vor. Man könnte also mal die Eingangs JFET zwischen den Kanälen tauschen. Aber nicht zu lange darauf herumbraten. Gutes Gelingen - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 27. Jun 2024, 21:35 bearbeitet] |
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gst
Inventar |
#7 erstellt: 28. Jun 2024, 06:09 | |
Bekommst du das Rauschen weg, wenn du den Eingang der Endstufe mit einem Kondensator 2,2µF gegen Masse verbindest? Nicht, dass das Rauschen von irgendwo her "früher" entsteht? |
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lens2310
Inventar |
#8 erstellt: 15. Jul 2024, 21:46 | |
Danke für die vielen Antworten und Lösungen. Ich habe die Kontakte an den Schaltern mit Kontakt 61 behandelt. (ja, ich weiß) Das Rauschen ist weg und er funzt seit dem. Sicher nicht für lange. |
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Poetry2me
Inventar |
#9 erstellt: 17. Jul 2024, 23:32 | |
Schade, ich hatte mir schon Hoffnung auf eine schöne Reparatur-Story gemacht Also: GRATULATION zur Fehlerbehebung erst mal Offensichtlich ist bei diesen Akai Geräten aus den 1980er Jahren das Kontaktfett schon ausgehärtet. Erst wenn man es mit einem Sprüh-Schmiermittel wie Kontakt 61 einweicht, löst es sich. - Johannes |
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lens2310
Inventar |
#10 erstellt: 05. Aug 2024, 18:06 | |
Hallo, Ein Update ! Dieser Akai war auf ein Lautsprecherpaar mit vergoldeten Schraubklemmen und Bananenbuchsen umgebaut. Außerdem hat er einen Subwooferausgang. Das Relais hatte links Kontaktprobleme. Hab mir jetzt bei Poll.. vier Finderrelais 24V mit hartvergoldeten Kontakten bestellt und eingebaut. Da die original Relais 48V hatten und mit 53V angesteuert wurden war noch ein Vorwiderstand nötig. Also Leiterbahn auftrennen und Widerstand einlöten. Funzt bis jetzt 1a. Baue ich jetzt zusammen und kommt morgen ins Wohnzimmer. Dann nehm ich mir den anderen Akai Amp vor. Außerdem sind noch der CD 73 und der GX 95 dran. Der AT 95 macht auch nur noch Rauschen. Oh Gott !! |
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Poetry2me
Inventar |
#11 erstellt: 17. Aug 2024, 07:26 | |
Spontanes Rauschen ... aus Verstärkern (spontan = es entsteht auch ohne Anregung durch Signal) kommt häufig aus Kleinsignal-Transistoren der ersten Stufen. JFET-Eingangstransistoren häufiger, ansonsten auch bipolare Transistoren der Spannungsverstärkung. Rauschen kann aber auch ein Artefakt von Schwingen / Oszillieren der gesamten Verstärkerschaltung sein. Das eigentliche Schwingen passiert in solchen Fällen bei sehr hohen Frequenzen, jenseits des hörbaren Bereiches. Erkennbar ist das an hoher Energieaufnahme des Gerätes, während man nur ein leichtes Rauschen hört. Hochtöner sind dann oft durch die Hochton-Energie in den ersten Millisekunden schon gestorben. Daher immer primärseitig die oldschool Glühbirne 100W als Strombegrenzung vorschalten. |
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lens2310
Inventar |
#12 erstellt: 22. Aug 2024, 15:00 | |
Danke für die Infos. Habe jetzt meinen 2. AM-73 bearbeitet. Dieser hatte schon neue Finder Relais die schon wieder Kontaktprobleme hatten. Beide wurden auch durch Finder mit Goldkontakten ersetzt. Funktion überprüft und dann die Ruheströme neu eingestellt. Anschließend kleiner Leistungstest. Bringt gut 130 Watt / Kanal an 7,5 Ohm kurz vor der Begrenzung. Rauschen ist merkwürdigerweise weg. Fertig für den Einsatz. Umzug vom DG ins OG : |
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Rabia_sorda
Inventar |
#13 erstellt: 22. Aug 2024, 17:12 | |
Goldkontakte an Schalter- und Relais-Elementen sollten in der HF-Technik angewandt werden, nicht aber um Leistungen zu schalten. Dafür ist Gold und Goldlegierungen einfach zu weich und brennen schneller ab. |
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Ingor
Inventar |
#14 erstellt: 26. Aug 2024, 08:30 | |
Im Prinzip hast du Recht. Nur schalten die Relais von Lautsprechern in der Regel gar keine Leistung, da sie ja dann geschaltet werden, wenn man das Gerät einschaltet und da hat man in der Regel noch gar keinen, oder wenn nur wenig Ausgangsleistung. Wenn der Kontakt geschlossen ist, sollte das Material nicht mehr beansprucht werden. |
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Mechwerkandi
Inventar |
#15 erstellt: 26. Aug 2024, 08:58 | |
Als reine Vorsichtsmaßnahme möchte ich höflichst um die Lektüre der 2ten Seite des folgenden Threads bitten: http://www.hifi-foru..._id=185&thread=20070 Danke. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#16 erstellt: 26. Aug 2024, 09:10 | |
@Ingor Im Prinzip hast du auch Recht. Wenn man denn von Verstärkern mit manuellen Schaltern der Lautsprechergruppen ausgeht und nur ein Relais für die Schutzschaltung vorhanden ist. Bei anderen Verstärkern kann es dazu aber mehrere Relais geben und diese werden über eine elektronische Tasterschaltung geschaltet. Also sind hierbei die Relais die eigentlichen Schalter und können "pausenlos" genutzt werden. Bei beiden Schaltungsvarianten kann man aber die Verstärker auch bei einer höher eingestellten Lautstärke einschalten und das kommt gar nicht so selten vor. In einem öffentlichen Forum empfehle ich dazu allgemein keine Goldkontakt-Relais, denn deren Einsatzgebiet(e) müsste man konkret im Einzelfall "behandeln". [Beitrag von Rabia_sorda am 26. Aug 2024, 09:16 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#17 erstellt: 26. Aug 2024, 12:10 | |
Wenn ich ein Gerät für den "Markt" reparieren würde, baute ich genau das Relais ein, dass der Hersteller vorgesehen hat, oder zumindest ein vergleichbares. Repariere ich das Gerät für mich, dann kann ich meinen Wünschen entsprechend agieren. Da ich natürlich nicht bei voller Lautstärke ein- oder umschalte, hält das Relais mit den Goldkontakten ewig, während das mit den Silberkontakten wahrscheinlich oxydiert. Es fehlt ja jede Selbstreinigung. Aber auch ein Goldkontaktrelais geht nicht sofort in die Knie, wenn es mal eine höhere Leistung schalten muss. "Kontaktwiderstand von Standard- und Goldkontakten über die Lebensdauer Um den Einfluss von Goldkontakten auf den Kontaktwiderstand in der Praxis zu testen, unterzog Panasonic das Relais SF4D einem Lebensdauertest über 1 Million Schaltspiele bei einer Umgebungstemperatur von +60 °C und einer Last von 5 V/1 mA. Die Messung des Kontaktwiderstands fand alle tausend Schaltspiele statt. Verglichen wurde Goldschichtdicken von 0,5 µm und 3,0 µm. Zu Beginn des Tests lagen die Kontaktwiderstandswerte beider Typen um die 10 mΩ. Die Goldkontakte zeigten während des Tests einen sehr stabilen Kontaktwiderstand (Bild unten links), der nach 1 Million Schaltspielen im Schnitt bei 9,1 mΩ lag, mit Minimal-/Maximalwerten von 5,6 mΩ bis 13,4 mΩ. Deutlich inkonsistenter verhielten sich dagegen die Standardkontakte (Bild unten rechts). Zwar kann der Durchschnittswert von 26,5 mΩ überzeugen, es gab aber auch Ausreißer mit deutlich über 1 Ω. Ob dies in der Praxisanwendung wirklich kritisch oder ausschlaggebend ist, muss von Fall zu Fall entschieden werden. "Quelle Relais für höhere Leistungen mit Goldkontakten |
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