Technics SE-9600 ein Kanal macht Nebengeräusche

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*Holly*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Nov 2023, 14:57
Guten Tag an alle hier im Forum

Ich habe ein Angebot zum Kauf einer Technics SE-9600 Endstufe. Diese Endstufe weist einen Fehler auf der wie folgt "erklärt" wird.
Nach ca. 10-15Min. Betrieb ertönt zum laufenden Signal ein Knatschen (auf einem Kanal).
Dies Geräusch ist in etwa zu vergleichen mit einem "dreckigem" Poti der bei laufender Musik benutzt wird.., nur dezenter/leiser.
Ansonsten funktioniert Sie.
Sicherungen sind heile und ich denke mal....das sie nicht komplett defekt auf dem Kanal ist, da sie am Anfang sauber spielt(lautstarke-unabhängig)
Da ich keine Erfahrung in der Elektronik habe wende ich mich an die jenigen hier im Forum.


[Beitrag von *Holly* am 12. Nov 2023, 14:58 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 12. Nov 2023, 15:37
Moin,


Da ich keine Erfahrung in der Elektronik habe ....


Dann wird es aber auch mit der Umsetzung der hier dann beschriebenen Maßnahmen schwer bis unmöglich.
Zumal auch noch weiteres Equipment (Lötkolben, Multimeter, Oszilloskop, ...) benötigt werden würde.
Ich würde in deinem Falle erstmal ein einfaches und günstiges Testobjekt zum üben bevorzugen, denn der Technics ist schon ein "Kaliber".

Natürlich kann ich auch erstmal ein paar einfache Dinge in den Thread werfen, wonach man immer als Erstes zu schauen hat:

1. Alles auf kalte/gebrochene Lötstellen untersuchen
2. Sämtliche Schalter, Relais, Steckkontakte und Potis auf Kontaktschwierigkeiten prüfen
3. Elkos auf auslaufendes Elektrolyt und/oder aufgeblähte Becher untersuchen
4. Alles auf weitere optischen Defekte (verbrannte/gebrochene Bauteile) untersuchen

5. Messungen müssen nun folgen ......
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 12. Nov 2023, 15:39
Das sind aber Fehler, die häufig schwer zu verorten sind. Infrage kommen Kontaktprobleme aller Art (schlechte Lötstellen, korrodierte Schalter/Potis, Bonding-Probleme im Inneren von Bauteilen) aber auch defekte Bauteile (Kohlewiderstände, ...).

Für jemanden ohne umfangreiche Erfahrung würde ich abraten. Auch, wenn der Fehler selbst gering sein kann, können in einer Wekstatt durch die aufwändige Suche hohe Kosten anfallen.

Solch ein Gerät kann man nur einem erfahrenen Elektroniker empfehlen, der Zeit und Muße hat, das Problem zu analysieren und zu beheben.

p.s.
Hatte ich Dir nicht Deinen Vorverstärker A6-MII repariert? Der ist sicherlich sehr gut. Eigentlch gehört zum SE9600 aber der VV 9600 ...

... upps ... Hallo Karsten ...


[Beitrag von CarlM. am 12. Nov 2023, 15:40 bearbeitet]
*Holly*
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Nov 2023, 15:50
Okay das kann ich ausführen.
Nur... ich habe diese Endstufe noch nicht gekauft. Ich kann sie zum halben Marktpreis bekommen.
Bei einer kleinen SE-808 waren die Hybride - IC STK1050 defekt.
Diese haben 22,00€ das Stück. gekostet.
Bei der hier genannten 9600er weis ich es nicht und kann auch keine entsprechenden Themen einsehen, entgegen der 808er, worauf ich mich da einlasse....nach Kauf.
Mann Mann ich ärgere mich über meine nicht vorhandenen Kenntnisse in der Elektronik .
was wäre denn der Worst Case?
*Holly*
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Nov 2023, 16:00
@CarlM.
Hallo Ja den hast du repariert. UND: Der läuft ohne jede Einschränkung!
Allerdings habe ich auch die Tipps von dir beherzigt u. Erdleiter an die entsprechenden Geräte angeschlossen sowie den Kunstfaser-teppich entsorgt.
Den Vorverstärker SU-9600 habe ich schon.
Mit freundlichen Grüßen Rainer
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 12. Nov 2023, 16:02

Bei der hier genannten 9600er weis ich es nicht und kann auch keine entsprechenden Themen einsehen, entgegen der 808er, worauf ich mich da einlasse....nach Kauf.


Nun, im WWW finden sich ja Bilder vom Innenaufbau.....der nun mal gar nicht mit einer 808 vergleichbar ist (daher "Kaliber").
Das Gute (als Elektroniker gesehen) ist, dass es darin keine ICs gibt und man wirklich alle einzelnen Bauteile prüfen und auch ersetzen kann.

Schaltbild


was wäre denn der Worst Case?


Den sehe ich eigentlich (erstmal) nicht, denn oftmals sind in dem Gerät kalte Lötstellen an den grünen "Bratwiderständen" vorhanden, aber auch defekte Elkos und Transistoren. Letztere kann man eigentlich nur mit Messtechnik finden.
Den worst case sehe ich da nur bei der Beschaffung von defekten Halbleitern, denn diese sind heutzutage oftmals nur als minderwertige Nachbauten oder auch als Fake beschaffbar. Damit kann man sich dann eine weitere Baustelle einbauen


[Beitrag von Rabia_sorda am 12. Nov 2023, 16:11 bearbeitet]
*Holly*
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Nov 2023, 16:13
@Rabia_Sorda
werde mir nun Gedanken machen. Muss mich bis 18:00Uhr beim Verkäufer melden.
Schade ist, das es gaaaanz wenige Personen gibt die mit dieser Materie vertraut sind.
Bei meinem Ankauf hätte ich ja ein finanzielles "Spiel" nach oben.
Vielleicht habe ich ja etwas Glück und es sind die kalten Lötstellen...oder so in der Art🙏
*Holly*
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Nov 2023, 16:17
@Rabia_Sorda
Ach so: ein org. Schaltbild und die org. BDA ist dabei.
Trotzdem Danke für den Link🙂
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 12. Nov 2023, 16:21
Ich tippe eher auf den Schalter SII oder den Speaker Select.
Ein Lautsprecherschutzrelais im üblichen Sinne gibt es hier nicht. Das im SM so bezeichnete Relais schaltet im Fehlerfall das Netzteil ab.
Da es ein thermisches Problem zu sein scheint, könnte man dem ggf. mit Kältespray auf die Spur kommen ... *)


*) ... war schon einmal eine Empfehlung im Forum

p.s.
Das umfangreichere "Supplement" mit Platinenlayouts etc. habe ich auch. Bei Bedarf PM mit Email-Adresse....


[Beitrag von CarlM. am 12. Nov 2023, 16:23 bearbeitet]
*Holly*
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Nov 2023, 21:52
So nun habe ich diese Endstufe gekauft und hoffe das der angesprochene "Defekt" ein nicht all zu großer ist🤭.
Werde bei Eintreffen des Gerätes entsprechend eine Kontrolle + Maßnahmen die ich ausführen kann vornehmen.
Falls die nicht ausreichend sein sollten und es um Messtechnische Herangehensweise geht, würde ich das Angebot von CarlM. ("Supplement") sehr gerne in Anspruch nehmen und mich per PM melden.
Bis dahin bedanke ich mich sehr bei allen die hier hilfreiche Tipps gegeben haben
👉🏿so oder so werde ich hier berichten!


[Beitrag von *Holly* am 12. Nov 2023, 21:53 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 12. Nov 2023, 23:30
Besorge Dir schon einmal Kopfhörer mit 6,3mm Klinke ... soweit Du die nicht schon hast ... für den ersten Hörstest ohne Lautsprecher.

Dann als erstes DC-Offset an den Lautsprecherklemmen messen:
Volume = 0
Achte darauf, dass die Messkabel keinen Kurzschluss machen
Messbereich 0..2 VDC Sollwert: so gering wie möglich aber unbedingt unter 100 mVDC.

Wenn der Fehler auftritt mache das Gerät aus, ändere den Impedanzwähler von "normal" auf "8 Ohm" und prüfe, ob der Fehler dann auch da ist.

Viel Glück/Erfolg!


[Beitrag von CarlM. am 12. Nov 2023, 23:31 bearbeitet]
*Holly*
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Nov 2023, 23:37
Werde ich machen und berichten. So nun gute Nacht, morgen früh raus (...) und Danke für den Tipp
*Holly*
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Nov 2023, 23:27
Guten Abend,

@ CarlM.
Das sind aber Fehler, die häufig schwer zu verorten sind. Infrage kommen Kontaktprobleme aller Art (schlechte Lötstellen, korrodierte Schalter/Potis, Bonding-Probleme im Inneren von Bauteilen) aber auch defekte Bauteile (Kohlewiderstände, ...).

Habe die Endstufe gereinigt und die Potis + Schalter mit Teslanol t:6 eingesprüht. Anschließend mit Luftdruck ausgepustet.
Die "Potiachsen" mit Balistrol leicht geölt.
Und siehe da ER funktioniert. Macht keine Geräusche irgend einer Art mehr

@CarlM. Messbereich 0..2 VDC Sollwert: so gering wie möglich aber unbedingt unter 100 mVDC.
=Werde mir einen Multimeter kaufen und diesen Test nachträglich vornehmen. Denke das es, trotz Funktion, von Vorteil ist (...)

Aufgefallen ist beim Betrachten u. säubern: rechte Seite sind kleine silberne Bauteile (wie kleine Becher/Dosen) mit drei Beinchen. Diese werden recht heiß. Sie haben Aluminium-Rippen, mittels Leitpaste, die weiß u. pastös ist, aufgesteckt.
Auf der linken Seite sind Sie teilweise "lose" und die Leitpaste dunkelbraun und ausgetrocknet (...)
Habe mir HY510 Thermopaste bestellt und denke das ich alle säubere und dann mit Dieser wieder aufstecken.
Die Vu-Meter-Beleuchtung war auch defekt. Habe diese mit entsprechenden Birnchen (wie org.) erneuert.

@Rabia_sorda
die grünen Bratelkos und ach kleiner Wiederstände etc. sind nicht ausgelaufen oder dunkel angelaufen, geschweige an den Füßchen verfärbt.

Ist etwas zu beachten, beim Abziehen dieser Kühlkörper?
Oder gibt es einen Tip beim Lösen, falls Diese etwas schwergängig sein sollten?


[Beitrag von *Holly* am 16. Nov 2023, 23:29 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 16. Nov 2023, 23:45
Ballistol hat in Verstärkern nichts zu suchen, weil es korrosiv ist. Da Du nur die Wellen der Potis behandelt hast, kann man damit leben.

Die Kühlkörper auf den Transistoren im Metallgehäuse würde ich nicht abziehen. Viel zu verbessern gibt es da nicht.
Ich vermute, die Transistoren sehen so ähnlich aus:
https://www.lampen-e...ens-Transistor-TO-39

Man täuscht sich auch bei der Beurteilung von Temperaturen. Ab 40°C wird es zu heiss für den Tastsinn. Für elektronische Halbleiter und Lastwiderstände ist alles bis 80(100) °C unbedenklich. Bei Keramikwiderständen können es mehrere 100°C sein ...


[Beitrag von CarlM. am 16. Nov 2023, 23:47 bearbeitet]
*Holly*
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 17. Nov 2023, 00:11
Ja genauso sehen diese aus.
Ich kann aber 2-3 Stück so abziehen. Liegen mehr oder weniger nur auf. Bei den anderen ist die Paste mal erneuert worden. Und diese sind erheblich niedriger in Punkto Temperatur.
Hatte gedacht das diese Leitpaste dazu beiträgt, das die Temperatur besser an die aufgesteckten Alu-bauteile abgeleitet wird... ähnlich wie bei Zündsteuergeräte im Fahrzeugbau. Diese sind auch auf Blech verschraubt und mit Leitpaste versehen.
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2023, 00:20
Okay. Wenn die KK leicht abgehen, muss man gucken, ob man sie mit einer Zange vor dem Aufsetzen etwas strammer hinbekommt.
Wärmeleitpaste dient nur dazu, die Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen. Nichts ist besser als direkter Kontakt zwei (glatter) Metallflächen.
Bei deutlichen Abständen wirkt die Paste nur marginal.

Weshalb ich zunächst abgeraten habe ist, dass man bei festsitzenden KK den Transistor auch ruinieren kann.
Zu Kühlkörpern:
KK haben unterschiedliches Wärmeableitvermögen. Da sollte man auch immer gucken, ob man den Typ den KK nicht gleich verändern sollte.
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 17. Nov 2023, 16:47

@Rabia_sorda
die grünen Bratelkos und ach kleiner Wiederstände etc. sind nicht ausgelaufen oder dunkel angelaufen, geschweige an den Füßchen verfärbt.


Das schrieb ich auch nicht.
Es sind bei diesem Gerät an den grünen Widerständen oftmals kalte/gebrochene Lötstellen bekannt. Die Lötstellen sieht man natürlich nur auf der Lötseite der Platine(n).
Ausgelaufen/aufgebläht oder geplatzt können Elkos sein und daher solltest du sie erstmal nur anschauen.
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