Braun ps 400 Kondensator 1000v? Muss der so hoch?

Da es ein 2-adriges Netzkabel mit doppelter Isolierung ist, trifft Schutzklasse 2 zu, weshalb ein X2-Kondensator (10nF 305V~) korrekt ist.
Z.B.
www.reichelt.de/de/d...?search=10nF+X2&&r=1

Um das graue Zuleitungskabel (mit der blauen und schwarzen Ader) würde ich noch einen Kabelbinder als Ausreißschutz ziehen (direkt oberhalb der Platine).

Was ist mit dem 27kOhm-Widerstand?

p.s.
Die Durolit Kondensatoren waren von WIMA. Deshalb gibt es nachwievor von WIMA auch anderen Ersatz ... 1000V, 1600V oder 2000V mit RM10 oder 15mm ...
www.reichelt.de/impu...?&trstct=pol_4&nbc=1
Trotzdem ist der X2 (s.o.) der zu empfehlende Ersatz.

Das ist ja eine tolle ausführliche Antwort! Herzlichen Dank!
Diese hätte ich, ging der auch?

An dem Widerstand habe ich vorerst nichts zu bemängeln. Meinst du, er gehört getauscht?
Ich kann ihn messen, wenn Messwert korrekt, lassen?

Grundsätzich werden Deine Kondensatoren auch funktionieren. Ich verwende den verlinkten Typ, weil er lange Anschlussdrähte hat und zudem 305V~ anstelle von 275V~ spezifiziert ist.

Zum Widerstand:
wenn er okay ist, kann er drin bleiben. Meine Frage zielte auch eher auf die Funktion ab. Ich habe ihn bisher in keinem dieser Plattenspieler gesehen und in "meinem" Service Manual/Schaltplan gibt's ihn auch nicht, andererseits sieht er sehr nach "Original" aus ....

Okay die Spannungsfestigkeit ist der Punkt, ich verstehe. ich habe auch X1 Kondensatoren dieser bauart, die haben 300 Volt wechselstromfestigkeit, dann nehme ich die!

der Widerstand war da schon immer drin das ist ja das lustige. 27 k Ohm. ich habe gemessen :29 kOhm das ist okay.

Kannst du mir abschließen vielleicht noch erklären warum man da 1000 Volt (Gleichstrom) kondensatoren rein macht wenn man es nur mit Netzspannung zu tun hat? ist das Sicherheitswert oder ist das Verfügbarkeit damals gewesen oder warum?

Danke dir,!!

forcefaktor (Beitrag #6) schrieb:

Kannst du mir abschließen vielleicht noch erklären warum man da 1000 Volt (Gleichstrom) kondensatoren rein macht wenn man es nur mit Netzspannung zu tun hat?

Du kannst auch selbst nach "X2-Kondensator" oder "Funkentstör Kondensator" "gurgeln ...
z.B.
www.elektronik-kompe...satoren-was-ist-das/

Kurz:
Die X1/2 und Y1/2-Kondensatoren sind für deutlich höhere Spannungsimpulse ausgelegt als die 275 bzw. 305 V~.

Bei X2 sind es bis zu 2.500V. Solche Spitzen sind selten. Dennoch muss man berücksichtigen, dass bei Schaltvorgängen mit induktiven oder auch kapazitiven Lasten (Trafos, Motoren ...) solche Spitzen auftreten können. Diese Kondensatoren sollen Störungen in Radios etc. vermeiden. Sie sind aber auch "Funkenlöscher" und schützen die Schaltkontakte vor Abbrand.

p.s.
Dr 275V~ X2-Kondensator ist also wegen der 2.500V Impulsfestigkeit durchaus eeinem herkömmlichen 1000V-Kondensator überklegen (auch wegen noch anderer Eigenschaften).

Moin,
wenn man Kondensatoren fuer 275V~ oder 305V ~ etc. sieht, werden es eigentlich immer Entstoerkondensatoren der Klasse X oder Y sein.

Die Wima Durolit oben sind deren Vorlaeufer. Bei rotem Aufdruck sind sie nicht selten VDE-geprueft, mal darauf ueberpruefen.
Fuer 1000V= sind sie ausgelegt, um eine hinreichende Belastungsfaehigkeit fuer den Anwendungsfall zu bieten.
Bevor es dezidierte Entstoerkondensatoren mit einer bestimmten geprueften Typklasse gab, war ein Auswahlkriterium eine Pruefspannung von 1000 oder 1500 V, um die erforderliche Durchschlagsfestigkeit zu bekommen.

Die Pruefklassen der Entstoerkondensatoren besagen, dass sie eine definierte Belastbarkeit haben und im Fehlerfall ein definiertes Verhalten zeigen muessen.

73
Peter

Vielen Dank für diese beiden sehr guten und fachkundigen ausführlichen Antworten!

Die erwähnten besonderen Eigenschaften die die x1 und x2 oder Y1 und Y2 Kondensatoren haben sollen : sind das auch vielleicht Anforderungen an die brandfestigkeit?
.... weil das ist dann ja meines Erachtens mit dem von mir vorgeschlagenen Typ (x1 in Kunstharzgehäuse) oft grenzwertig: ich habe viele Geräte gesehen, in denen gerade in den Kondensatoren kleinere Brände entstanden sind oder diese Kondensatoren mit heftigen Rauchzeichen explodiert sind. Grund ist wohl oft dass die Gehäuse rissig werden und Sauerstoff bzw Luftfeuchtigkeit eindringt.

Besonders betriebssicher ist das dann ja nicht oder ist das einkalkuliert?

Die Normen legen auch die mechanischen Anforderungen und die des Brandschutzes fest. Leider sind die vollständigen Normen nicht (kostenfrei) im Netz einsehbar.

Moin,
diese Kondensatoren muessen so konstruiert sein, dass sie nicht brennen und z.B. keine Kurzschluesse bilden koennen.

Das mit dem Brand ist natuerlich etwas Definitionssache. Die bekannten "Rifa" (Typ metallisierter Papierkondensator) verabschieden sich in der Regel mit einer mehr oder weniger grossen Rauchwolke, die nach verbranntem Papier riecht. Die Dinger sind selbstverloeschend und brennen nicht weiter.
In der Regel entstehen keine nennenswerten Schaeden, aber die Kondensatoren koennen in ihrer Umgebung eine mehr oder weniger grosse Schweinerei anrichten. Und ein kleiner 0,1µ/250V hat es mal fertiggebracht, ueber mehrere Tage im ganzen Haus riechbar zu sein ;-)

Zerstoerte Folien-Entstoerkondensatoren sind mir bisher noch nicht untergekommen, dazu kann ich noch nichts sagen.

73
Peter

Hallo!
heute hätte ich wieder einmal eine Frage an kompetente Nutzer des Forums.
bei der Reparatur eines direkt angetriebenen dual fiel mir ein klassischer entstörKondensator auf, den ich natürlich getauscht habe.
einen sogenannter X-Kondensator.
und dann habe ich noch einen runden gefunden, da weiß ich nicht genau.
mir erscheinen diese Typen von Kondensatoren nicht gefährlich und nicht altersschwach in der Regel.
aber vielleicht kann jemand was dazu sagen?
Bilder habe ich angefügt!
Danke!

An den beiden folgenden Bildern sieht man den gewechselten X-Kondensator.
also keine genaue Bezeichnung X1 oder X2 sondern nur x.

gewechselt habe ich ihn gegen einen X2.
ein X1 habe ich platzmäßig nicht unterbekommen.
wie man sieht hat der alte schon Risse...

Der Ero KT1801 sollte bei normaler Nutzung ewig halten. Es ist ein Folienkondensator, der hermetisch vergossen ist, also keinerlei äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Nur austauschen, wenn er nachweislich defekt ist, Risse zeigt oder an den Stellen, wo der Anschlussdraht ins Innere geht, beschädigt ist.