Hafler XL-280 Rauscht und Knackt beim Einschalten

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hbanko
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Aug 2023, 11:49
Hallo Zusammen,

Also ich bin nicht so ganz neu was die Reparatur von unseren alten Schaetzen angeht. Kassettendecks, Tonband oder Plattenspieler machen mir keine Angst. Aber bei Verstaerkern ziehe ich meistens den Kuerzeren und hab wenig Erfahrung.

Ich habe hier einen Hafler XL-280 Power Amplifier der sobald man ihn einschaltet reichlich Knistern, Knastern und Verzerrung auf den Lautsprechern verursacht. Am Anfang so schlimm das man das Eingangssignal nicht hoeren kann und denkt es ist zwecklos.

Aber nach ca 2 - 3 Minuten treten die Nebengeraeusche in den Hintergrund und verschwinden schliesslich ganz. Nur bei Baessen kann ich noch etwas Verzerrung auf einem Kanal hoeren, die vermutlich nach weiteren 10 Minuten auch verschwindet.

Ich habe mit meinen "Transistortester" dann mal die 4 grossen 7700uf Filter Kondensatoren getestet. All waren innerhalb von +/- 5% der angegebenen Kapazitaet. Auch Widerstand war um die ~0.15 Ohm. Zwischen den 4 Filter Kondensatorn haengen noch zwei 470uf 100v Kondensatoren deren Kapazitaet um 25 - 30% daneben lag und ich hab sie einfach mal getauscht. Das hat aber keine Veraenderung gebracht.

Mir faellt auch auf das selbst bei niedriger Eingangslautstaerke sich die grossen Kuehlkoerper am Gehaeuse auf >40C innerhalb von 10 Minuten aufheizen.

Also, mir fehlt hier das Grundverstaendnis. Koennen die grossen Kondensatoren doch das Problem verursachen - obhwol sie OK testen?

Gruss
Holger


[Beitrag von hbanko am 03. Aug 2023, 11:54 bearbeitet]
hbanko
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 03. Aug 2023, 11:55
Hier ist ein Link zum Service Manual: Hafler XL-280 Manual
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 03. Aug 2023, 12:42
Moin,

Kinstern und Knacken ist für Elkos eher ungewöhnlich. Die Bassschwäche und Verzerrung deutet hingegen sehr wohl auf mindestens einen defekten Elko hin - allerdings auf der betreffenden Verstärkerplatine.
Wenn Du wissen willst, ob die großen Siebelkos okay sind, dann messe im Betrieb an ihren Pins VAC. Das zeigt Dir dann den ungeglätteten Anteil an.

Knistern und Ähnliches (was früher von alten Röhrenradios kannte) kann viele Ursachen haben:
- schlechte Lötstellen
- Kontaktprobleme innerhalb von Bauteilen - bestimmte Kleintransistoren neigen dazu aber auch Zenerdioden und bestimmte Widerstandstypen.

Ich würde zunächst das thermische Problem angehen, weil es ein wirkliches Risiko darstellt und eventuell auch die Ursache für andere Probleme sein kann:
- Messung des DC-Offset an den Ausgängen
- Ruhestrom messen und Einstellen (der Ruhestromtrimmer kann bei einem Defekt auch Knistern verursachen).
- Prüfen mit einem Oszi an den Ausgängen, ob die Endstufen zum Schwingen neigen. Ich habe die Schaltung bisher nur "überflogen". Mir fällt aber ein Trimm-Kondensator auf, der eventuell ein Schwingen minimieren soll.

p.s.
Du kannst gerne Photos mit der IMG-Funktion hochladen ("Gross" anklicken!).
hbanko
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Aug 2023, 08:30
Hi Carl,

Ich habe mir mal das "Service Manual" genauer angesehen. Es scheint das dieser Verstaerker etwas ungewoehnlich designed wurde. Ohne irgendwas am Eingang ist ein derartiges Verhalten wohl normal. Eigentlich wollte ich darin Instruktionen finden wie man den DC-Offset einstellt.

Nach deinem Post hab ich mir dann mal die beiden Verstaerker selbst vorgenummen um von den 3 Elkos die sie beherbergen zwei jeweils getauscht. Das waren zwei 100uf 100v Elkos und der dritte ein Bi-Polarer den ich nicht hier hatte.

Das scheint allerdings einen Unterschied gemacht zu haben. Nach kurzen rauschen nach dem Einschalten habe ich auf beiden Kanaelen nun ein klares Signal.

Ich werde das Teil jetzt mal mit einem Vorverstaerker und ein paar vernuenftigen Lautsprechern testen. Aber im moment sieht es so aus als waere er wieder OK.

Hier mal ein paar Bilder von dem Teil:

IMG_4802
IMG_4803
IMG_4804
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 04. Aug 2023, 12:26
Dann drücke ich mal beide Daumen, dass es damit erledigt ist ...
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 04. Aug 2023, 13:02
Kann gut sein, dass das Prasseln von den Elkos gekommen ist, weil deren Isolation nicht mehr ok ist.

Du solltest aber auch mal prüfen, ob der Verstärker hochfrequnente Schwingungen erzeugt.
gst
Inventar
#7 erstellt: 04. Aug 2023, 13:28
Nicht schlagen: Das Innere des Gerätes erinnert mich an elektor-Platinen und auch Grundig-Platinen, wobei beide auch schon in frühen Jahren einen Bestückungsdruck hatten. Freie Verdrahtung von Entstörkondensatoren kann man sich eben in der Kleinserie leisten Ich würde schon eine ähnliche Ansicht wie Ingor äußern - bei Mosfets in der Leistungsstufe sollte man sich mit einem Oszilloskop nähern.
Nichtsdestotrotz: Das Gerät schon sehr gute elektrische Werte und ist mit drei Mosfet-Leistungstransistoren pro Halbwelle auch gut ausgestattet.
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