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Stereoumschaltung Kenwood KT 7000+A -A |
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Autor |
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Valerius
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 18. Mai 2023, 09:55 | |
Hallo, mein Kenwood Tuner KT 7000 will nicht , oder nur bei extrem starkem Sender, auf Stereo umschalten. Der Mono-Empfang ist sehr gut. Wo sitzt das Poti zum Einstellen der Umschaltung auf Stereo? Was könnte es sonst noch für eine Ursache haben? Andere Tuner haben an der gleichen Antenne dieses Problem nicht. Vielleicht kann mir jemand helfen, das Proiblem zu lösen. Besten Dank und sonnige Grüße aus der Eifel Paul |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 18. Mai 2023, 10:44 | |
Am besten, Du liest Dir diesen super informativen Beitrag von Oldifan durch. Dann wirst Du auch nachvollziehen können, dass es mit ein wenig "Nachregeln an einem Stereo-Poti" nicht getan ist. Bitte auch nicht versuchen, durch "Try and Error" zum Erfolg zu kommen. http://saba-forum.dl...er-KT-7000-von-1969/ |
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Valerius
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 18. Mai 2023, 11:26 | |
Besten Dank, CarlM., der Artikel ist sehr aufschlußreich und ich sehe ein, dass ein einfacher Dreh am Poti das Problem nicht lösen wird. Werde versuchen, einen Fachmann zu finden, der das Problem beheben kann. Noch einen schönen Vatertag! Paul |
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oldiefan1
Inventar |
#4 erstellt: 19. Mai 2023, 23:42 | |
Paul hat mich angefunkt. Ich schaue mir seinen KT 7000 gerne an. Nicht selten gibt es noch noch etwas mehr, was zu machen ist. Er hat ja auch jede Menge der berüchtigten ausfallträchtigen Hitachi "Schrägdach"-Transistoren 2SC458 (Knister-Knaster-Rauschbomben) - auch im Stereo-Dekoder. Sind mit gleicher Pinfolge ersetzbar durch 2SC945 oder 2SC2240. Oder durch BC549 oder BC550, die aber andere Pinfolge haben. Hier und dort ist auch ein Elko bzw. Tantal-Elko nach über 50 Jahren dahin. Und die Deemphasis sollte überprüft werden. Die Japaner nahmen es mit der Europäischen Norm von 50 µs damals noch nicht so genau und gelegentlich findet man dort 75 µs für den US-Markt.. Der KT 7000 ist ein wunderschönes Gerät und war bei seinem Erscheinen einer der besten UKW-Stereo Tuner. Sehr solide gebaut. Gruß Reinhard |
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Valerius
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 20. Mai 2023, 09:47 | |
Liebe HIFI-Freunde, ich war ganz überrascht von der spontanen Hilfsbereitschaft Reinhards. Es ist eine schöne Erfahrung, so problemlos und fachkundig geholfen zu bekommen. Ich bedanke mich ganz herzlich und melde mich später wieder. Gruß Paul |
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oldiefan1
Inventar |
#6 erstellt: 21. Mai 2023, 04:33 | |
An Pauls KT-7000 konnte ich fehlendes Stereo bestätigen - selbst bei mittelstarken Sendern schaltete sich Stereo nicht ein. Prinzipiell funktioniert aber der Decoder. Paul hatte ja berichtet, dass er bei sehr starkem Sender Stereo bekommt. Also ist wohl nichts kaputt - eher doch eine Einstellungssache. Für die Stereo-Schaltempfindlichkeit ist das Bandfilter L13 massgeblich. Wenn man daran dreht, bleibt aber normalerweise der Erfolg aus. Weder beim langsamen Verdrehen des einen Kerns noch des anderen Kerns von L13 will die Stereoleuchte aufleuchten. Es gibt für jeden der beiden Kerne jeweils einen engen Bereich in dem beide Kerne gleichzeitig exakt abgeglichen sein müssen und den zu finden, ist ohne Gerätschaften nicht so ohne. Das ist nur einfach zu bewerkstelligen, wenn man einen Messender mit Stereocoder hat, bei dem man den HF-Ausgangspegel bis auf 30-35 dBµ schrittweise herunterstellen kann. Man erhöht den Sender-Ausgangspegel (auf die Sendefrequenz hat man den KT-7000 natürlich so eingestellt, dass man Feldstärkemaximum und Mittenanzeige genau auf Mitte hat), auf ca. 60 - 75 dBµ (1-4 mV HF), Pilotton-Hub dabei 47 kHz, Stereo-moduliert R/L. Dabei sollte die Stereoleuchte aufleuchten, ggf. beide Kerne von L13 leicht verdrehen, bis Stereo leuchtet. Anschliessend verringert man den HF-Ausgangspegel in kleinen Schritten so wit, dass die Stereoleuchte gerade wieder ausgeht. Nun beide Kerne von L13 wieder nachgleichen, bis Stereoleuchte wieder leuchtet. Pegel weiter senken, wieder nachgleichen, dass Stereoleuchte leuchtet, usw. Das so lange wiederholen, bis auch bei ca. 35 dBµ HF-Ausgangspegel ( ca. 0,05 mV HF) die Stereoleuchte immer noch leuchtet - fertig. Das Stereo-Schaltproblem ist damit behoben. Beim erneuten Einschalten löste die Primärsicherung aus - ein anderer, neuer Fehler, der mit der Stereoleuchte nichts zu tun hat.Damit war nicht zu rechnen. Es stellte sich heraus, dass danach die Kontakte des Ein-/Aus-Netzschalters nicht mehr trennten, auch wenn der Schalter haptisch noch korrekt zu schalten schien - aber elektrisch die Kontakte nicht mehr öffnete. Also plötzlicher Defekt im Ein-Ausschalter. Der Schalter ist glücklicherweise 2-polig, wovon nur eine Schaltseite benutzt wird. Ich konnte die Anschlüsse auf die gegenüberliegende, bisher unbenutzte Schaltseite, umlöten. Der Schalter funktioniert danach wieder. Den X2-Kondensator hinter dem Schalter habe ich danach sicherheitshalber erneuert. Die Primärsicherung hatte falschen (zu großen) Wert, 1,6 A / T. Bei 117 V Netzspannung ist 1 A vorgesehen. Für 220-240 V sollte daher m.E. eine 0,5 A / T genügen. Die Sicherung hat US-Format, 32 x 6 mmm. Ist im Zulauf. Danach kann ich weiter prüfen. Ich verstehe, dass man ggf. vorübergehend eine zu kleine Sicherung einsetzt, wenn man die Sollgrösse nicht hat, aber doch niemals eine viel zu große. Ich nehme an, Paul wusste auch nicht, dass eine falsche, viel zu große Sicherung eingesetzt war. Mal hoffen, dass trotz der falschen Sicherung sonst nichts mehr defekt geworden ist. Trafo-Primär- und Sekundärwiderstände sind jedenfalls noch unauffällig, primär 162 Ohm (2 x 81 Ohm) und sekundär ca. 35 Ohm. Sekundärseitige Sicherungen vor dem Gleichrichter haben nicht ausgelöst. Offenbar hatte der X2-Kondensator (nein, diesmal nicht Rifa, sondern ein japanisches Fabrikat, MPK- Kondensator) aufgrund aufgenommener Feuchtigkeit einen selbstheilenden Durchschlag. Infolgedessen haben sich die Schalterkontakte miteinander "punktverschweißt". Dazu beigetragen hat auch die zu große Primärsicherung. Der Kurzschluss war also noch vor der Trafo-Primärseite, weitere Schäden unwahrscheinlich. Der Kondensator ist übrigens nicht geplatzt, aber der Durchschlag hat ein Loch in dessen Alu-Hülle gebrannt. Auf den ersten Blick hatte ich das gar nicht gesehen, da auf der Unterseite. Fabrikat: Right Con, 0,01 µF, 630 WV, JAPAN Für max. 630 V spezifiziert, bei 238 V Durchschlag! Er hat übrigens danach immer noch 7 nF Kapazität (Nennwert war 10 nF) Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 21. Mai 2023, 21:56 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#7 erstellt: 22. Mai 2023, 16:14 | |
Schreibfehler gefunden. Geschrieben war "Pilotton-Hub 47,5 kHz". Gemeint war aber der Gesamthub. Pilotton-Hub 7,5 kHz Frequenzhub (Deviation) 40 kHz Gesamthub 47,5 kHz Reinhard |
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oldiefan1
Inventar |
#8 erstellt: 24. Mai 2023, 10:25 | |
Pauls KT-7000 arbeitete nach Ersatz der Sicherung und des durchgeschlagenen X2-Entstörkondensators wieder elektrisch einwandfrei. Keine weiteren Schäden. Es waren jedoch noch mehr Einstellarbeiten nötig. Die Frequenzskalen für UKW und MW lagen "daneben", bei schwachen Sendern fiel das Maximum der Feldstärkeanzeige nicht mit dem Empfangsmaximum zusammen, der Stereodekoder brachte keine gute Kanaltrennung mehr und einiges mehr. Das ließ sich alles durch Einstellungen in Ordnung bringen. Auch einige der kleinen alten grauen Elna-Elkos waren alles, nur nicht mehr topfit und wurden ersetzt. Die beiden UKW ZF-Quarzfilter legen die genaue Zwischenfrequenz fest, auf die das ZF-Teil abgeglichen werden muß. Ich habe das Maximum der Durchlasskurve über beide Filter bei 10,757 MHz gemessen, also 57 kHz Abweichung vom Idealwert. Der UKW-ZF-Abgleich bescherte zwar ordentlich niedrigen Klirrfaktor in Mono, aber in Stereo war das hier bei diesem Exemplar nicht besser als 0,5-0,6 % THD. Ein Zeichen, dass die ZF-Durchlasskurve hier nicht so perfekt schön symmetrisch ist, bzw. von beiden Filtern nicht (mehr?) deckungsgleich, wie das gerne in Abbildungen gezeigt wird und wie es "eigentlich" sein sollte. Wohl deshalb hat Trio-Kenwood in den Spezifikationen des KT-7000 angegeben "Mono <0,3 % THD; Stereo <0,6 % THD". Das erfüllt dieses Gerät so gerade. Trotz viel Mühe beim Abgleich war es hier nicht besser machbar. Bei Skalenlampen ist grundsätzlich darauf zu achten, dass man keine "wattstärkeren" bzw. "stromstärkeren" Lämpchen einsetzt als vorgesehen sind. Der KT-7000 hat zwar ein metallenes Lampenhaus, das nicht gleich zusammenschmilzt wie das mancher Marantz-Tuner, wenn falsche Lämpchen eingesetzt sind, aber trotzdem sollte man daran denken, dass bei 100 mA mehr pro Lämpchen und 8 V bei sieben Lämpchen eine Mehrleistung von bis 5,6 W resultiert, die in Wärme umgesetzt wird. Das ist unnötig, denn heller leuchten die 300 mA Lämpchen gegenüber 200 mA Lämpchen leider auch nicht (dafür sorgt der ebenfalls etwas höhere Spannungsabfall in der zugehörigen Trafowicklung bei größerem Strom). Der KT-7000 benötigt 8 V / 200 mA Fuse-Lamps für die Skalenbeleuchtung und die Meterbeleuchtung. Zum Schluss steht noch ein Hörtest an - um sicherzugehen, daß nicht einer der 2SC458 das Knistern und Rauschen begonnen hat. Das ist durch Hören tatsächlich immer schneller und besser feststellbar als durch Messen. Der ist inzwischen gemacht - alles OK. Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 24. Mai 2023, 20:47 bearbeitet] |
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Valerius
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 29. Mai 2023, 18:49 | |
Liebe HIFI-Freunde, dem Bericht von Reinhard ist nichts hinzuzufügen! Der Tuner funktioniert zu meiner Freude einwandfrei und beschert mir ein ungeahntes und bis dahin ungekanntes UKW-Hörvergnügen im Zusammenspiel mit dem Kenwood KA-4000. Ich möchte mich für die Hilfestellung im Forum, besonders aber bei Reinhard bedanken, der den Kenwood KT 7000 mit Hingabe und Fachwissen wieder zum Leben erweckt hat. Es war doch mehr als das Drehen an einem Poti! Der Kontakt mit Reinhard verlief sehr freundlich und unkompliziert. Möge er dem Forum noch lange erhalten bleiben! Herzlichen Dank und die besten Wünsche für das Forum und seine Mitglieder. Paul |
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CarlM.
Inventar |
#10 erstellt: 29. Mai 2023, 19:36 | |
... und das Mitlesen macht bei Reinhards lehrreichen Beiträgen auch immer Spaß. |
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