Pioneer CT-s540s brummen mit 50Hz am Kopfhörer

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andi0250
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Mai 2023, 12:48
Hallo

habe mir vor kurzem ein Pioneer CT-s540s bekommen, Problem Kassette spiele nicht ab.

Der Capstanmotor ist total im am vorderem Messinglager eingeschliffen und blockiert. Tonkopf selber sieht aber eher wenig gebraucht aus. Der Spulenmotor und bei spulen quietsche, zusätzlich ist noch das Zahnrad zwei fach gebrochen. Habe noch eine Mechanik (ALPS Standardlaufwerk) aus einem Onkyo TA-RW3013 dieses entsprechend teile umgebaut. Nun lauft die Mechanik.

Das Gerät gereinigt und und zusammengebaut, nun zum eigentlichen Problem ich habe beim abspielen ein deutliches brummen 50Hz, (nicht das typische Bandrauschen)? Sowohl am Kopfhörer (auch wenn kein Line IN/OUT angeschlossen) sowie am Lineout. Auch über ein Sinus Wechselrichter.

Eine offensichtliche kaltgestellte ist mir keine aufgefallen. Auch die Elko´s sehen eigentlich in Ordnung aus. Was aber ist, eine deutliche Verfärbung der Platine bei den Kühlkörpern. Nun hat das gerät ja keinen richtigen Netzschalter sondern eher eine art Standby.

Ach ja auch ist die Anzeige doch recht Dunkel
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 09. Mai 2023, 15:33
Moin,

Defekte Elkos sind oft nur messtechnisch zu lokalisieren. Sie nur nach einem optisch noch einwandfreien Zustand zu beurteilen, ist also kaum aussagekräftig.
Die Elkos in der Nähe von "heißen" Bauteilen sind da oft ausgetrocknet - gerade die kleineren Baugrößen.

Anscheinend hast du auch Motoren aus dem ALPS-Laufwerk verbaut. Diese können evtl. nicht ausreichend für das Pioneer magnetisch abgeschirmt sein und sie streuen in den Tonkopfbereich ein.
Der Capstanmotor müsste ja dauerhaft laufen, falls ich nicht irre ...
Wenn du ihn zum testen mal von seiner Spannungsversorgung abklemmst, dann sollte sich in diesem Fall auch das Brummen erledigen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 09. Mai 2023, 15:36 bearbeitet]
hf500
Moderator
#3 erstellt: 09. Mai 2023, 17:27
Moin,
zusaetzlich sollte man auch an Einstreuungen in den Tonkopf/Verstaerker und Einkopplungen von Stoerspannungen ueber fehlerhafte/fehlende Masseverbindungen denken.

73
Peter
andi0250
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 09. Mai 2023, 21:33
Hatte mich nun doch so genervt das brummen und somit kurz doch nochmal komplett zerlegt. Und das Netzteil für ±6V angeschaut, und einfach mal ein Elko ausgelötet 2200µF sollte es sein aber mit dem Transistor Tester grade mal 166µF (Vloss 22%) gleiche am Ausgang ein 220µF hat grade mal 103µF. Habe daher kurze Hand alle Elko´s an der Netzteilseite getauscht. Das 50Hz brummen ist nun unhörbar. Naja Netz technisch ist es nach meiner Meinung eine Katastrophe. Man hätte auch das gerät immer angeschaltet lassen können macht kaum unterschied, ist immer Spannung an den Elko. Glaube das gerät heizt sogar die Anzeige im Standby. Bin mir nicht sicher ob es den aufwand lohnen würde alle Elko zu tauschen? Ist ja eher ein „Einfaches, Günstiges“ Kassettendeck

IMG_0001

Capstanmotor läuft nicht dauerhaft (ist aus, Läuft auch bei Pause nicht). Der Motor ist der selbe Typ nur Baujahr 1989 anstelle 1993 also älter aber kaum Laufzeit. Habe mal nachgeschaut original hatte der 3 bleche um den Motor auch der Spulenmotor hat ein Blech um. Wie kann es bei Onkyo und Denon ok sein, aber bei Pioneer nicht magnetisch ausreichend geschirmt sein?

War eigentlich froh endlich ein 3 Kopf deck mit Hinterband und Dolby S zu haben. Aber grade Dolby S ist nicht nutzbar im Hinterband. Irgendwie nur der Aufnahmeteil hat D. S und wiedergebe nutzt dann nur B weil kein zweiter D. S vorhanden. Und bei wiederhabe direkt wird die D. S Schaltung Aufnahmeteil missbraucht.

„Einkopplungen von Stoerspannungen ueber fehlerhafte/fehlende Masseverbindungen denken.“ also ein Abschirmblech für den Wiedergabeverstärker, besser isolierte Leitung zu Tonkopf macht das Sinn?

Zum Einstellen bin ich noch gar nicht gekommen.


[Beitrag von andi0250 am 09. Mai 2023, 22:01 bearbeitet]
andi0250
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 11. Mai 2023, 17:36
Da auf der Anzeigt nur schwer etwas zu erkennen war, wollte ich mal ausprobieren was ich schon mal bei älteren Anzeige Röhren „Magisches Auge“ gehört habe. Da die Heizung ~4V AC auch im ausgeschaltet Gerät die volle Heizspannung anliegt erklärt warum die anzeige schon gut gelitten hat.

IMG_0001

Die Belichtungszeit ist gleich, sind ca. 2x 30 Sekunden mit 9V sieht die anzeige schon heller aus, aber ich denke nicht das von Dauerlösung ist.

Das die Motoren bessere Schirm haben müssen, ist mir bei Type I Kassetten nicht aufgefallen aber Type IV ist doch ein surren wahrnehmbar. Werde daher nochmals die Mechanik ausbauen und die bleche ergänzen.

Band Geschwindigkeit sowie Azimuth, habe ich angepasst.

Hänge jetzt aber am Wiedergabelevel eine STD-331E habe ich nicht, aber eine 315Hz mit Bandfluss 250nWb/m auch messe ich den werte nicht am Line out (war bisher laut SM am Denon so) sonder an Testpunkte direkt auf dem Board (glaube direkt nach dem Dolby Chip). -6,7 dBV habe aber kein Messgerät das diesen wert anzeigt liegt ich da richtig das müsste ca. 0,462V eff. Sein??

auch den BLE Kalibriermodus sind alle werte zwar noch auf der Anzeige aber nicht da so sie sein sollten.
hf500
Moderator
#6 erstellt: 11. Mai 2023, 17:57

andi0250 (Beitrag #5) schrieb:

Die Belichtungszeit ist gleich, sind ca. 2x 30 Sekunden mit 9V sieht die anzeige schon heller aus, aber ich denke nicht das von Dauerlösung ist.


Moin,
9V Heizspannung?
Dann solte man die Faeden aber deutlich sehen koennen.
Da der groesste Teil der Lebenszeit die Roehre ohne Katodenstrom geheizt wird, _kann_ helfen:
Die Roehre fuer ein paar (erstmal drei) Minuten ueberheizen, Faeden auf orange Gluehfarbe bringen. Die Faeden sind Oxidkatoden und bei Heizbetrieb ohne Katodenstrom kann sich eine schlecht leitende Zwischenschicht zwischen Woframfaden und Oxidbedeckung bilden.
Ich weiss jetzt nicht, ob diese Katoden zwischenschichtfrei sind, kommerzielle Spezielroehren hatten sowas, das gab es also.
Das Besondere an diesen Katoden ist, dass die Katode nur so schwach geheizt wird, dass man die Faeden so gerade eben nicht gluehen sieht, da sie ja vor den Anzeigesegmenten liegen.

73
Peter

ich habe hier einen Grundig CNF350b, der seit rund 40 Jahren am Netz ist und seine Uhr/Zaehler auf kleinster Helligkeitsstufe zeigt (Anzeigegrundhelligkeit ist einstellbar und umgebungslichtgesteuert). Entweder, die Roehre ist von guter Qualitaet oder der Betrieb mit kleinem Katodenstrom schadet nicht, die Roehre ist immer noch ziemlich fit.
Das Geraet hat zwei Netztrafos, einen geschalteten fuer das Geraet an sich, einen fuer Uhr/Zaehler.
andi0250
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 11. Mai 2023, 18:18
Heizung ungefähr ~4V AC normal, und mit 9V DC 30 Sekunden umgepolt und nochmals 30 Sekunden „überheizen“. Die Fäden waren deutlich zu sehen, wollte aber auch nicht übertreiben haben ja nur diese anzeige
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 11. Mai 2023, 18:24

Das die Motoren bessere Schirm haben müssen, ist mir bei Type I Kassetten nicht aufgefallen aber Type IV ist doch ein surren wahrnehmbar. Werde daher nochmals die Mechanik ausbauen und die bleche ergänzen.


Was heißt "müssen"?
Mein Hinweis zu einer geringeren magnetischen Abschirmung des anderen Motors war ja nur eine Vermutung, weil du ja nun mal nach einer Fehlerdiagnose gefragt hattest.
Irgendwo muss man ja ansetzen, wenn du daran keine originalen Motoren verbaut hattest.

Wenn es jetzt nicht mehr brummt, dann lag es wohl an den tauben Elkos.
Wenn es aber jetzt noch ein Surren gibt, dann könnte ich mir dennoch eine magnetische Einstreuung des Motors vorstellen, wie auch eine evtl. keine oder falsch gewählte Kapazität seines Entstörkondensators. Ist ein C verbaut?

Desweiteren sollten natürlich alle Masseverbindungen vorhanden sein, wie schon angemerkt wurde.
andi0250
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 11. Mai 2023, 19:22
Die Abschirmblech hatte ich vergessen zu montieren und wenn es hilft, hatte am Spuhlenmotor das Blech direkt übernommen vom original Motor. Aber am Capstanmotor habe ich lediglich den anderen Motor (mit seinem einfachen Abschirmblech) verbaut . Und der defekte hat die drei Bleche noch dran.
Endstörkondensatoren (auch beim Original) am Motor sind keine vorhanden.

Also das Netz brummen ist noch dem Tausch der Elko nicht mehr wahrnehmbar. Davor hatte man kaum was von der Kassette gehört. Nun ist erst das Bandrauschen hörbar und überwiegt bei Type I Kassetten aber IV nimmt man doch doch was „drehendes“ war. Ist aber auf Bandrauschen Lautstärke, eindeutiger wird es wenn keine band eingelegt ist.
Bin mir aber auch nicht sicher ob das bei dem deck einfach so ist habe ja kein vorher Vergleich wie es vom Werk neu war vergleiche es zu einem Denon DRM-710.
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