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Marantz Tuner ST6000 völlig tot

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Paule_Berlin
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 13. Apr 2023, 16:10

Hallo

mein alter Marantz Tuner ST6000 ist nun völlig "tot", d.h. er schaltet nicht mehr ein.
Dispaly und alles bleibt aus, kein Einschaltklickgeräusch ist zu hören.
Ich hatte hier im Forum schon eine anderen Fehler beschrieben, der betraf nur den FM Empfang+
auto Abstimmung. Nach Nachjustierung ging es wieder. Jedenfalls manuelle Frequenzsenderwahl funktionierte bis zum jetzigen Totalausfall des Tuners. Der automatische Sendersuchlauf ging zuletzt
auch nicht richtig. Die Sender wurden gefunden aber "überfahren". War mir egal, manuell ging es.

Jetzt 1. Frage hat der Tuner Einschalt-Relais und wo sitzen die?
Ich sehe nämlich keine auf der Platine.
Feinsicherung ist übrigens o.k. Gemessen habe ich noch nichts. Ein Voltmeter besitze ich,
nur aktuell keinen funktionsfähigen Lötkolben, den könnte ich besorgen.
Was kann die Ursache sein, das der Tuner nun "tot" ist.
Hie gibt es das Manual

https://www.fmtunerinfo.com/ST6000service.pdf

Grüße

[Beitrag von Paule_Berlin am 13. Apr 2023, 16:13 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 13. Apr 2023, 16:27

Hallo Paule,

auf Seite 8 unten rechts des Manuals sieht man den Anschluss CN72. Die dort angegeben Spannungen muss man kontrollieren.
Aber Achtung: es ist Wechselspannung ----> Multimeter 0..200 VAC (V~).

Den Steckkontakt findet man auf der kleinen Platine mit den Sicherungen und dem kleinen Transformator.
Benachbart sind 230 V~ vorhanden!

Von den Sicherungen ist nur F701 200mAT vorhanden.
Wenn keinen der Spannungen messbar ist, ist entweder die Sicherung F701 oder die Temperatursicherung im Transformator defekt.

Weiterer Test:
Netzstecker ziehen.
Zwischen den beiden Anschlusskontaklten des Netzsteckers muss ein Widerstand messbar sein. Defekt: Anzeige OL

p.s.
Es gibt kein Relais.

[Beitrag von CarlM. am 13. Apr 2023, 16:30 bearbeitet]

Paule_Berlin
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 13. Apr 2023, 16:41

O.k. Danke werde ich kontrollieren. Also keine Relais, somit auch kein Einschaltklickgeräusch.
Auf der Platine ist ein größerer Elko (siehe Anhang Foto).
Kann das sein dass dieser mal ausgelaufen ist, oder was ist das Rote dort?
Ist ausgehärtet, wie Harz oder ähnliches.

CarlM.
Inventar

#4 erstellt: 13. Apr 2023, 16:50

Montagekleber, damit das Teil nicht vor dem maschinellen Löten "den Abgang macht" (ebenfalls Stabilisierung, um Lötpunkte zu entlasten).

Paule_Berlin
Schaut ab und zu mal vorbei

#5 erstellt: 14. Apr 2023, 15:08

Hallo Carl

Die Spannungen an Stecker CN72 habe ich mit alten digital Voltmeter von Conrad gemessen. Spannungen sind alle messbar, aber geringere Volt.
Statt 25 Volt 17,4 V, statt, statt 19 V 11 V, statt 3 V 2,7.

Entweder brechen die Spannungen wegen einem Defekt zusammen oder ?

CarlM.
Inventar

#6 erstellt: 14. Apr 2023, 15:24

Kannst Du ein Photo der oben abgelichteten Platine erstellen?
... und zwar so, dass man genau vertikal von oben darauf sieht. Bei der Einstellung der Schärfe auf die Platinenoberfläche ausrichten (= lesbare Beschriftung).
Begründung:
Ich möchte möglichst genau die Messpunkte für weitere Messungen kennzeichnen.

p.s.
Es kann tatsächlich einer der Elkos (ggf. auch der große verklebte) defekt sein.
Die Messung(en) werden es ergeben ...

[Beitrag von CarlM. am 14. Apr 2023, 15:51 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#7 erstellt: 14. Apr 2023, 15:33

Entweder brechen die Spannungen wegen einem Defekt zusammen oder ?

Werden die Kühlkörper der beiden Festspannungsregler (+5V/+15V) oder einer von ihnen übermäßig heiß?

CarlM.
Inventar

#8 erstellt: 14. Apr 2023, 15:54

Ich habe das Platinen-Layout gefunden.

Darin habe ich markiert:
grüner Rahmen: bei diesen Widerständen kannst Du bei gezogenem Netzstecker prüfen, ob der Widerstand noch okay ist (10 Ohm bzw. 47 Ohm).

Die Pfeile deuten auf Messpunkte für die Messung von Gleichspannungen:
schwarzes Messkabel an Gehäusemasse fixieren.
Messbereich: 0..200 VDC
nur mit rotem Messkabel die Messpunkte genau dort messen, wo die Spitze des Pfeils hinzeigt.

Paule_Berlin
Schaut ab und zu mal vorbei

#9 erstellt: 14. Apr 2023, 16:01

Ein gutes, scharfes Foto von der Paltine hinzubekommen ist so leicht
auf die Schnelle nicht. Hier eines, was einigemaßen gut ist.

Der Tuner stand jahrelang nähe Fenster, welches auch mal länger halb
offen steht. Vielleicht war das ungünstig und Feuchte drang auf die Platinen.

@Rabia sorda
Nein, ich fühle kaum Wärme an den Alukühlkörpern.

Paule_Berlin
Schaut ab und zu mal vorbei

#10 erstellt: 15. Apr 2023, 15:10

Jetzt erst Deine editierte Antwort gelesen Carl.
Also die Wiederstandswerte entsprechen den Vorgaben.
Die Spannungen an den beiden Dioden D712 u. D713, sind jeweils 30 Volt.

Angekündigt hat sich der Totalausfall so, ich wollte manuell über die Taste
die Senderfrequenz wechseln und plötzlich schaltet der Tuner aus.
Der ließ sich noch 3 mal einschalten, danach nicht mehr-

CarlM.
Inventar

#11 erstellt: 15. Apr 2023, 15:15

Die Spannungen an den vier Pins der beiden Widerstände hätte ich auch gerne.
Daraus kann man den Stromfluss und somit die Belastung errechnen.

Bitte Vorzeichen beachten! Die Spannungen an den Dioden sollten negativ sein.
Hast Du bei D713 die Seite mit der Ringmarkierung gemessen? -30 VDC sollten an der anderen Seite anliegen.

[Beitrag von CarlM. am 15. Apr 2023, 15:19 bearbeitet]

Paule_Berlin
Schaut ab und zu mal vorbei

#12 erstellt: 15. Apr 2023, 15:29

An den Widerständen 13 V und 14 V rechter 28 V und 29 V.
Ja war -30 V DC.

Edit: nochmal gemessen, linke Diode 26V rechte 32V.

Vielleicht ist etwas am Frontpanel defekt, Taster oder sonstwas.

[Beitrag von Paule_Berlin am 15. Apr 2023, 15:38 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#13 erstellt: 15. Apr 2023, 15:56

Bitte präzise Infos. Links und rechts ist nicht präzise. Die Bauteile haben Bezeichnungen.
Der rechte Widerstand ist R702, der die niedrigeren Spannungen haben sollte.
Der linke Widerstand ist R701 an dem zwischen 21 und 23 VDC anliegen sollten.

Die gemessenen Spannungen passen wiederum überhaupt nicht zu den ursprünglich gemessenen Wechselspannungen am Stecker des Trafos.
28 bzw. 29 VDC sind deutlich zuviel und können nur aus ca. 20 VAC (~) generiert werden, nicht aber aus 11 VAC.

Bitte nochmals an den markierten Punkten messen. Nicht schwarz an Masse, sondern:
schwarzes Messkabel an Messpunkt der oberen Diode D701 und rotes Messkabel an unteren Messpunkt Diode D704

0..200 VAC

p.s.
Leider sind im Service Manual mehrere Fehler und zudem ist die schematische Abbildung des Trafos nicht präzise.
Daraus mögen dann fehlerhafte Messungen resultieren.