Zahnrad (Gear C) gebrochen / Aiwa HS - P09 Auto Reverse / 2ME - 7 Mechanism

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Fieplitz
Stammgast
#1 erstellt: 04. Aug 2022, 08:46
Dieses kleine Zahnrad (Gear C) ist am Verbindungsschaft gebrochen.
DSCN5977
Ich habe das Zahnrad entfettet die Bruchstelle etwas aufgeweitet und mit Sekundenkleber geklebt.
Zusammengepresst und nach einer Stunde das ganze Mechanik wieder zusammengebaut.
Beim 1. Versuch ist die gleiche Stell wieder gebrochen.


Screenshot 2022-08-04 at 07-17-16 hfe_aiwa_2me_7_service.pdf


Screenshot 2022-08-04 at 06-49-00 hfe_aiwa_2me_7_service.pdf


Screenshot 2022-08-04 at 07-16-20 hfe_aiwa_2me_7_service.pdf


Das Zahnrad ist wichtig für den Auto Reverse oder Autostop mechanismus.
Er ist "fest"- eingepresst in den Schafft vom großen Zahnrad (Gear A) und muss gegen die Federkraft der Andruckrolle wirken.
Wenn zB. im Play Modus die Rev Schallter gedrückt wird dreht der Motor in die andere Richtung und nun sollte dieses Zahnrad über den Mechanismus die rechte Andruckrollenfeder entlasten und die linke Andruchrolle aktiviren.
Ich kann den Mechanismus mit der Hand verschieben.


Es ist alles leichtgängig aber die Federkraft der Andruckrolle ist so groß das der Schafft wieder gebrochen ist.

Bevor ich einen 2. Klebeversuch mit 2 Komponentenkleber Epoxitharz mache,
wollte ich hier mal Fragen ob es dazu eine Alternative gibt.

zB. Den Schafft (gear C) fest an den Schafft (gear A) kleben.

Zahnrad (B) muss frei beweglich bleiben (slip function) aber das gebrochene Gear C ist non slip .
Nachteil wenn es nicht funktioniert.
Ich kann es vermutlich nicht nochmal versuchen.

Ich wäre sehr dankbar wenn ihr eure Ideen und Erfahrungen hier einbringen könntet.

Das Gerät spielte bis vor kurzem noch sehr gut und es wäre schade drumm.
gst
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2022, 09:36
Vorschlag:
du klebst erstmal dein Zahnrad wieder zusammen.
du suchst eine Stahlachse 4-5 cm Länge oder mehr, auf die dein Zahnrad leicht aufzuschieben ist.
Du nimmst einen Haufen (3cm x 3cm x 3cm) Kinderknetmasse. Da drückst du die Stahlachse in der Mitte hinein.
Dann schiebst du dein Zahnrad mit den Zähnen zuerst gerade über die Stahlachse hinein (ohne zu wackeln!)
Mit eine Spitzzange das Zahnrad wieder heraussziehen und mit guten 2-Komponentenkleber (z.B. J.B. Weld) die Form ausfüllen.
Einen Tag warten. Neues Zahnrad aus dem Knetgummi entfernen. Dann die Stahlachse mit ein oder zwei Lagen Tesafilm verdicken, dass das neue
Zahnrad darauf festsitzt. Bohrmaschine oder Dremel in Schraubstock befestigen. Zahnrad in die Bohrmaschine einspannen, und mit Feile etc Zähne
da abfeilen, wo sie zuviel sind.
Mit einem Zahntechniker in der Bekanntschaft geht das noch genauer und besser.
gst
flexiJazzfan
Inventar
#3 erstellt: 04. Aug 2022, 09:55
Ich halte das Kleben eines solchen Schafts für nicht möglich - zumal das Zahnradmaterial nicht bekannt ist. Wahrscheinlich ist es POM oder PA dann wird man in dieser Anwendung nicht kleben können.
Ich habe einmal ein solches Zahnrad in einem Videorekorder mit einer passenden Unterlegscheibe repariert. Der innere Durchmesser der Unterlegscheibe oder eines beliebigen Metallrings muss so klein sein, dass er gerade nicht (!) über den Schaft passt. Dann das Zahnrad tieffrieren (-19) und die Unterlegscheibe in kochendem Wasser heiß machen. Dann muss alles sehr schnell gehen: Zahnrad raus gut festhalten/einspannen und den heißen Ring drauf schieben. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, muss der Ring leicht nachgearbeitet werden.
Ich weiß allerdings nicht, ob bei dir noch eine Unterlegscheibe oder ein Ring in der Gesamtmontage Platz hat.

Bei mir ist danach ein Zahn des Zahnrads abgebrochen - Ende. Es kann in deinem Fall helfen, nach einem professionellen 3D Druckerbetreiber zu suchen. Mit dem alten Teil als Vorlage ist ein Ersatz heutzutage schnell gemacht. Das Aufpressen auf die Achse kann dann allerdings etwas Feinarbeit erfordern.

Gruß
Rainer
Fieplitz
Stammgast
#4 erstellt: 04. Aug 2022, 11:13

gst (Beitrag #2) schrieb:
Vorschlag:
du klebst erstmal dein Zahnrad wieder zusammen.
du suchst eine Stahlachse 4-5 cm Länge oder mehr, auf die dein Zahnrad leicht aufzuschieben ist.
Du nimmst einen Haufen (3cm x 3cm x 3cm) Kinderknetmasse. Da drückst du die Stahlachse in der Mitte hinein.
Dann schiebst du dein Zahnrad mit den Zähnen zuerst gerade über die Stahlachse hinein (ohne zu wackeln!)
Mit eine Spitzzange das Zahnrad wieder heraussziehen und mit guten 2-Komponentenkleber (z.B. J.B. Weld) die Form ausfüllen.
Einen Tag warten. Neues Zahnrad aus dem Knetgummi entfernen. Dann die Stahlachse mit ein oder zwei Lagen Tesafilm verdicken, dass das neue
Zahnrad darauf festsitzt. Bohrmaschine oder Dremel in Schraubstock befestigen. Zahnrad in die Bohrmaschine einspannen, und mit Feile etc Zähne
da abfeilen, wo sie zuviel sind.
Mit einem Zahntechniker in der Bekanntschaft geht das noch genauer und besser.
gst

Das klingt interessant.
Wichtig ist der Innendurchmesser vom Schafft.
Innen Formschluss mit genug Haftreibung.

Aussen muss die Feder passen.
Da ist etwas mehr spielraum ca. 0.5 mm.



DSCN5988


Hier ohne Gear B und Feder
DSCN5981


DSCN5983
Fieplitz
Stammgast
#5 erstellt: 04. Aug 2022, 11:59

flexiJazzfan (Beitrag #3) schrieb:
Ich halte das Kleben eines solchen Schafts für nicht möglich - zumal das Zahnradmaterial nicht bekannt ist. Wahrscheinlich ist es POM oder PA dann wird man in dieser Anwendung nicht kleben können.
Ich habe einmal ein solches Zahnrad in einem Videorekorder mit einer passenden Unterlegscheibe repariert. Der innere Durchmesser der Unterlegscheibe oder eines beliebigen Metallrings muss so klein sein, dass er gerade nicht (!) über den Schaft passt. Dann das Zahnrad tieffrieren (-19) und die Unterlegscheibe in kochendem Wasser heiß machen. Dann muss alles sehr schnell gehen: Zahnrad raus gut festhalten/einspannen und den heißen Ring drauf schieben. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, muss der Ring leicht nachgearbeitet werden.
Ich weiß allerdings nicht, ob bei dir noch eine Unterlegscheibe oder ein Ring in der Gesamtmontage Platz hat.

Bei mir ist danach ein Zahn des Zahnrads abgebrochen - Ende. Es kann in deinem Fall helfen, nach einem professionellen 3D Druckerbetreiber zu suchen. Mit dem alten Teil als Vorlage ist ein Ersatz heutzutage schnell gemacht. Das Aufpressen auf die Achse kann dann allerdings etwas Feinarbeit erfordern.

Gruß
Rainer


Nach eine U-Scheibe werde ich mal suchen


Grade mal etwas dazu gelesen.
Wenns (POM) Polyacetal ist .
Das lässt sich nur mit Hexafluoraceton gegeneinander Kleben.
https://www.kern.de/de/kunststoffe-kleben

Polyethylen (PE) ist ein Polyolefin dazu.
Polyolefine haben aufgrund ihrer unpolaren Oberfläche anti-adhäsive, also ungünstige Eigenschaften zum Kleben. Sie sind nur klebbar nach intensiver Aktivierung der Oberfläche, z. B. durch Korona-Entladung oder Beizen mit Schwefelsäure.




Ich habe ein Video gefunden.
Das ist der gleiche Mechanismus (2ME-7)
Hier wurde das Zahnrad mit J.B. Weld ab Minute 26. geklebt.
Fraglich ist aber wie lange das hält.
https://www.youtube.com/watch?v=xezNPADYFGc


Vielleicht sollte ich auch nach einem Schlachtgerät suchen.
Sonic_Excellence
Inventar
#6 erstellt: 04. Aug 2022, 12:49
Hallo,
ich hatte ein ähnlich gelagertes Problem (Bose Lifestyle 20 Wechslermechanik) und habe es mit einer Messinghülse lösen können.
Mein Nachbar hat eine entsprechende Drehbank auf der er mir eine passgenaue Hülse für den gebrochenen Schaft gedreht hat.
Diese Hülse hat dann genug Spannung auf die Mittelachse ausgeübt um entsprechend Haftung auf der Motorachse aufzubauen.
Jedoch hatte ich nicht das Problem einer darüberliegenden Feder welche den Außendurchmesser der Messinghülse begrenzt.
Ich schätze mal die Wandung war damals so ca. 0,2-0,25mm.

Frag doch mal in einem metallverarbeitendem Betrieb in der Nähe welcher Lehrlinge ausbildet ob die Dir nicht für einen Obolus in die Kaffeekasse so eine Hülse drehen.
können. Für die Jungs ist das ein Klacks.
Vielleicht hast Du auch einen "Metaller" im Bekanntenkreis der das auch machen kann.

Die Variante würde ich dem "Kleben" definitiv vorziehen weil es dann auch an keiner anderen Stelle des Schaftes mehr brechen kann.

Gruß Leo
Fieplitz
Stammgast
#7 erstellt: 04. Aug 2022, 13:13

Sonic_Excellence (Beitrag #6) schrieb:
Hallo,
ich hatte ein ähnlich gelagertes Problem (Bose Lifestyle 20 Wechslermechanik) und habe es mit einer Messinghülse lösen können.
Mein Nachbar hat eine entsprechende Drehbank auf der er mir eine passgenaue Hülse für den gebrochenen Schaft gedreht hat.
Diese Hülse hat dann genug Spannung auf die Mittelachse ausgeübt um entsprechend Haftung auf der Motorachse aufzubauen.
Jedoch hatte ich nicht das Problem einer darüberliegenden Feder welche den Außendurchmesser der Messinghülse begrenzt.
Ich schätze mal die Wandung war damals so ca. 0,2-0,25mm.

Frag doch mal in einem metallverarbeitendem Betrieb in der Nähe welcher Lehrlinge ausbildet ob die Dir nicht für einen Obolus in die Kaffeekasse so eine Hülse drehen.
können. Für die Jungs ist das ein Klacks.
Vielleicht hast Du auch einen "Metaller" im Bekanntenkreis der das auch machen kann.

Die Variante würde ich dem "Kleben" definitiv vorziehen weil es dann auch an keiner anderen Stelle des Schaftes mehr brechen kann.

Gruß Leo


Das hört sich echt gut an .
Fieplitz
Stammgast
#8 erstellt: 04. Aug 2022, 14:41
Ich habe den Kleber entfernt und eine dünne Fuge reingeschnitten.
Die Hülse (die ich noch nicht habe) soll ja auch etwas Platz zum klemmen haben.
Ich bin mal gespannt ob das klappt.

DSCN5989
flexiJazzfan
Inventar
#9 erstellt: 04. Aug 2022, 15:34
Die Hülse ist natürlich noch besser! Nach der beschriebenen Methode aufschrumpfen !

Gruß
Rainer
Fieplitz
Stammgast
#10 erstellt: 04. Aug 2022, 18:12
Ich habe eine Hohlniete (Hülse und Scheibe in einem sozusagen)
genommen und die hat prima nicht ganz drauf gepasst.
Nach beschriebener Methode aufgeschrumpft und sitzt fest.
Eingebaut und klack hats gemacht.
Andruckrolle hat gewechselt.


DSCN5991


Jetzt noch ein paar Lötstellen bearbeiten und alles zusammenbauen.


Danke für die Ideen und Tipps


[Beitrag von Fieplitz am 04. Aug 2022, 19:16 bearbeitet]
Sonic_Excellence
Inventar
#11 erstellt: 04. Aug 2022, 19:09
Hallo,
schön das Du es so unkompliziert realisieren konntest.

Gruß Leo
flexiJazzfan
Inventar
#12 erstellt: 04. Aug 2022, 21:31
Freut mich, dass es geklappt hat! Dies fällt in die Kategorie eines der häufigsten Fehler bei Kunststoffkonstruktionen: Kunststoff unter Dauerspannung halten. Alle Kunststoffe neigen unter Dauerspannung entweder zum Kriechen oder zur Rissbildung oder beides. Das kann allerdings sehr lange dauern.
Richtig wäre irgendeine Art von Formschluss - wenigstens eine Rauhigkeit der Achse.

Gruß
Rainer
Fieplitz
Stammgast
#13 erstellt: 05. Aug 2022, 06:53

flexiJazzfan (Beitrag #12) schrieb:
Freut mich, dass es geklappt hat! Dies fällt in die Kategorie eines der häufigsten Fehler bei Kunststoffkonstruktionen: Kunststoff unter Dauerspannung halten. Alle Kunststoffe neigen unter Dauerspannung entweder zum Kriechen oder zur Rissbildung oder beides. Das kann allerdings sehr lange dauern.
Richtig wäre irgendeine Art von Formschluss - wenigstens eine Rauhigkeit der Achse.

Gruß
Rainer


Interessant. Häufig wird ja das schrumpfen als Grund angeben.

Die Kontacktflächen sind glänzend-glatt gewesen.
Vielleicht konnte ich sie mit dem Aceton etwas anrauen bin mir aber nicht sicher.
Die Hohlniete ist zum Glück sehr dünnwandig. Die Feder hätte sonst nicht drübergepasst.


hier in aktion

https://www.youtube.com/watch?v=FJbj7URTY3E


[Beitrag von Fieplitz am 05. Aug 2022, 10:37 bearbeitet]
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