ESR bei neuen Kondensatoren

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EW_76
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jan 2022, 22:48
Hallo

Habe mal bei neuen Kondensatoren den ESR gemessen, da waren einige dabei die hatten einen ESR Wert von ca 4R.
Wenn ich bei alten Kondensatoren diesen wert messe, dann tausche ich diese aus.

Was haltet Ihr von diesen Werten bei Neuen Kondensatoren.

Gruß Elmar
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 22. Jan 2022, 23:00
Das kann man doch pauschal für Elkos aller Kapazitäten nicht beantworten. In der Regel haben große Siebelkos sehr geringe ESR-Werte während die Werte hin zu kleinen Kapazitäten steigen.

Letztlich spielt der ESR-Wert auch erst bei Anwendungen wie in Schaltnetzteilen (hohe Frequenzen) eine wichtige Rolle.
EW_76
Stammgast
#3 erstellt: 22. Jan 2022, 23:11
Also, soll das heissen dass die Neuen Kondensatoren inordnung sind, auch mit größeren ESR Werten.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 22. Jan 2022, 23:21
Wie gesagt, es hängt von der Kapazität und der Spannung (sowie weiteren Parametern) ab.

Ein 2,2µF Elko mit 450V hat ggf. einen ESR von 5 bis 6 Ohm.

Bei einem Siebelko 10.000 µF 63V wird der Sollwert nahe bei 0 Ohm (0,1 bis 0,2 Ohm) liegen.
Das Datenblatt gibt Auskunft.


[Beitrag von CarlM. am 22. Jan 2022, 23:22 bearbeitet]
EW_76
Stammgast
#5 erstellt: 22. Jan 2022, 23:35
Ja, das habe ich auch durch Messungen schon festgestellt.
Was mich aber verwundert hat, ist dass die Werte bei Neuen Kondensatoren so hoch sind.

zB. bei einem 1yF 100 Volt ( Neuer Kondensator ) habe ich einen ESR von ca 4R gemessen.


Ein 2,2µF Elko mit 450V hat ggf. einen ESR von 5 bis 6 Ohm.

Ist der dann noch inordnung und kann Bedenkenlos eingebaut werden...
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 22. Jan 2022, 23:48
Der ist ladenneu. Beide Werte habe ich vor dem Posten mit neuen Elkos verifiziert.
Wie gesagt ... der Sollwert steht im Datenblatt.


[Beitrag von CarlM. am 22. Jan 2022, 23:49 bearbeitet]
EW_76
Stammgast
#7 erstellt: 23. Jan 2022, 00:53

Ist der dann noch inordnung und kann Bedenkenlos eingebaut werden...

Kann ich den Kondensator dann trotzdem einbauen..

Der ist ladenneu.

Soll heißen, dass der passt, oder...
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 23. Jan 2022, 01:12
Wie gesagt ... den Sollwert erfährst Du nur aus dem Datenblatt.

Gucke Dir einmal die Spalten ESR und Impedanz an und ziehe Deine Schlüsse. Zur Erklärung der präzisen Definition gibt es hinreichend genug Quellen im Netz:
www.digikey.de/de/pr...A1Fuy6RegkeMkz5SxYqA
Bollze
Inventar
#9 erstellt: 23. Jan 2022, 09:06
Bei meinen ESR-Messgerät sind ca. 4 Ohm ESR bei 1 uF ein guter Wert, ein grosser Teil davon ist der Blindwiderstand des Kondensators, der Wert hängt auch von der Messfrequenz ab. Mein Messgerät nutzt eine Messfrequenz von ca. 60 kHz <-Blindwidstand bei 1uF: 2,6 Ohm. Es gibt auch Geräte mit 100 kHz Messfrequenz, dann würde bei einen guten 1uF Elko der ESR etwas niedriger sein. Um so niedriger Messfrequenz, um so höher der "ESR" - Anzeige bei geraden kleinen Werten nahe 1 uF.
Nach meiner Erfahrung steigt der ESR auch leicht an, um so höher die zulässige Spannung der Prüflinge sind..

Bollze


[Beitrag von Bollze am 23. Jan 2022, 09:27 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#10 erstellt: 23. Jan 2022, 10:15
Und bei Elkos aber auch bei Folientypen habe ich beobachtet daß der gemessene Wert der neuen Kondensatoren nach 1 bis 2 Wochen Betrieb niedriger wird. Offensichtlich passiert hier noch eine formierung der Materialien.
Um es genau zu wissen müsste man wohl ein ESR Diagramm über Spannung und Frequenz erstellen. Aber das ist mir ehrlicherweise zu aufwendig. Und die Geräte die das automatisiert machen sind mir zu teuer.

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 23. Jan 2022, 10:46 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#11 erstellt: 23. Jan 2022, 12:47

CarlM. (Beitrag #6) schrieb:
... der Sollwert steht im Datenblatt.

Und das ist entscheidend für die Qualitätsprüfung. Datenblätter von Elkos geben meistens die ESR-Maximalwerte an und beziehen sich dabei fast immer auf 100Hz oder 120Hz, u.A. weil das die natürlichen Frequenzen in Netzteilen sind. Der ESR hängt nicht nur von der Frequenz, sondern z.Bsp. auch noch von Temperatur, Vorspannung und bei Elkos auch dem Formierungszustand ab.

Messungen auf anderen Frequenzen eignen sich nur eingeschränkt zur Qualitätskontrolle mit Datenblattbezug.
EW_76
Stammgast
#12 erstellt: 23. Jan 2022, 13:02

Bollze (Beitrag #9) schrieb:
Mein Messgerät nutzt eine Messfrequenz von ca. 60 kHz <-Blindwidstand bei 1uF: 2,6 Ohm.

Hallo
Genau das habe ich auch.

Und bei Elkos aber auch bei Folientypen habe ich beobachtet daß der gemessene Wert der neuen Kondensatoren nach 1 bis 2 Wochen Betrieb niedriger wird. Offensichtlich passiert hier noch eine formierung der Materialien.

Dann bin schon beruhigt, wollte schon die neuen Kondensatoren entsorgen.

Gruß Elmar
hf500
Moderator
#13 erstellt: 23. Jan 2022, 20:58
Moin,
deine Frage war anfangs auch nicht vollstaendig, oder habe ich uebersehen, welche Werte du da gemessen hast? Spaeter hast du ja 1µ/100V angegeben und dafuer sind 4 Ohm normal.
Eigentlich ist sonst schon alles gesagt. Das Geraet, das mit 60kHz misst, habe ich auch. Es ist gut geeignet, ausgefallene Kondensatoren in Geraeten zu finden. Fuer eine "echte" Messung ist es nur eingeschraenkt geeignet, weil es nur mit 60kHz misst und die Werte in den Datenblaettern typisch auf 100 oder 120Hz bezogen sind, was sich deutlich bemerkbar machen kann, wie mir ein Vergleich mit dem DER EE-5000 zeigt, das mit 100, 120, 1k , 10k(?) und 100k Hz messen kann.
Fuer Elkos, die in Schaltnetzteilen verwendet werden sollen, ist das "Kondensatorsuchgeraet" wiederum ganz gut geeignet.

73
Peter
EW_76
Stammgast
#14 erstellt: 23. Jan 2022, 22:41

hf500 (Beitrag #13) schrieb:
Das Geraet, das mit 60kHz misst, habe ich auch. Es ist gut geeignet, ausgefallene Kondensatoren in Geraeten zu finden. Fuer eine "echte" Messung ist es nur eingeschraenkt geeignet, weil es nur mit 60kHz misst und die Werte in den Datenblaettern typisch auf 100 oder 120Hz bezogen sind, was sich deutlich bemerkbar machen kann, wie mir ein Vergleich mit dem DER EE-5000 zeigt, das mit 100, 120, 1k , 10k(?) und 100k Hz messen kann.
Fuer Elkos, die in Schaltnetzteilen verwendet werden sollen, ist das "Kondensatorsuchgeraet" wiederum ganz gut geeignet.

Hallo Peter

Deswegen habe ich mir das ELV gekauft, um damit defekte Kondensatoren zu finden.

Nun habe ich damit auch mal neue Kondesatoren ( mehrere, nicht nur den 1y 100 Volt ) getestet, deswegen meine Frage ob diese Werte bei den neuen Kondesatoren passen.
Klar, könnte ich bei jedem einzelnen Kondensator das Datenblatt raus suchen, aber dafür habe ich doch das Messgerät.

Gruß Elmar
Valenzband
Inventar
#15 erstellt: 24. Jan 2022, 10:11

EW_76 (Beitrag #14) schrieb:
..Nun habe ich damit auch mal neue Kondesatoren ( mehrere, nicht nur den 1y 100 Volt ) getestet, deswegen meine Frage ob diese Werte bei den neuen Kondesatoren passen.
Klar, könnte ich bei jedem einzelnen Kondensator das Datenblatt raus suchen, aber dafür habe ich doch das Messgerät.

Am Ende des Tages zählt in Bezug auf die Qualität eines Bauteils immer das, was in den Datenblättern steht.
Eine Messung liefert nur den darauf bezogenen Beweis für "OK" oder "schlecht". Ohne Datenblattbezug kann man zwar messen aber nicht wirklich beurteilen, dazu gibt es einfach zu viele Bauteilvarianten/serien mit teilw. sehr unterschiedlichen Kennwerten.
hf500
Moderator
#16 erstellt: 24. Jan 2022, 20:11

EW_76 (Beitrag #14) schrieb:

Klar, könnte ich bei jedem einzelnen Kondensator das Datenblatt raus suchen, aber dafür habe ich doch das Messgerät.


Moin,
schon in der Bauanleitung zu dem Messgeraet gibt es eine Tabelle mit den typisch zu erwartenden Messwerten. Es ist nunmal kein Labormessgeraet, sondern man soll damit ja defekte Kondensatoren finden, dafuer ist es geeignet.
Und mit der Zeit hat man auch die Erfahrung eingesammelt, was von den jeweiligen Messwerten zu halten ist.
Das Geraet ist auch fuer ohmsche Widerstaende bis 20 Ohm geeignet (es hat ja nur diesen einen Messbereich)

Man kann an dem Ding uebrigens noch etwas "tunen":
Die mitgelieferten Messtrippen sind ganz gut, nur die Bananenstecker taugen nicht viel. Und die in der Anleitung beschriebene Methode der Zusammenfassung der beiden Leitungen gefaellt mir auch nicht (Klebeband).
Viel besser: Die Stecker abschneiden, Hirschmann Bueschelstecker montieren. Zuvor die Leitungen mit kurzen Stueckchen Schrumpfschlauch in 10cm Abstand zusammenfassen.

https://www.reichelt...0k-rt-p6088.html?r=1
hier deutlicher zu sehen:
https://www.voelkner...ift-4mm-Schwarz.html

Diese Stecker sitzen fest und sicher in den Buchsen, bei Montage den Stift so in die Griffhuelse einsetzen, dass das Querloch verdeckt wird. Nicht, dass man auf die Idee kommt, zusaetzlich noch was anzustecken.

73
Peter
EW_76
Stammgast
#17 erstellt: 24. Jan 2022, 21:59

hf500 (Beitrag #16) schrieb:

Man kann an dem Ding uebrigens noch etwas "tunen":
Die mitgelieferten Messtrippen sind ganz gut, nur die Bananenstecker taugen nicht viel. Und die in der Anleitung beschriebene Methode der Zusammenfassung der beiden Leitungen gefaellt mir auch nicht (Klebeband).
Viel besser: Die Stecker abschneiden, Hirschmann Bueschelstecker montieren. Zuvor die Leitungen mit kurzen Stueckchen Schrumpfschlauch in 10cm Abstand zusammenfassen.

Hallo Peter
Das ist ein sehr Interessanter Tip.
Werde ich bei gelegenheit umsetzten. Danke.

Gruß Elmar
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