Kenwood Basic M1A - 3-Pin Siebelkos Empfehlung

Hallo Kamill,

Du meinst sicherlich 4 Pin-Versionen - also 1+3 Pins. Bei den von Dir genannten relativ kleinen Kapzitätswerten gibt es heute fast nur noch 2 Pin-Versionen mit 10mm Abstand.
Du solltest also prüfen, ob für 2Pin-Elkos die Bohrungen in der Platine bereits vorhanden sind. In den meisten Fälle kann man notfalls auch selbst ein passendes Loch in die Platine bohren.

Für konkrete Empfehlungen wäre es noch hilfreich, den Durchmesser zu kenn, den die Ersatz-Elkos haben dürfen. Häufig steht ja auf der Platine mehr Platz zur Verfügung. Wenn sich die Elkos bereits nahezu berühren, muss man bei den aktuellen Durchmessern bleiben.

Ich würde auch empfehlen, die Spannungsfestigkeit und ggf. auch die Kapazitäten etwas höher zu wählen.
Anstelle von 5.600 µF 56V kann man besser 5.600 bis 6.800 µF63V-Versionen nehmen, weil das Angebot auch größer ist.
Anstelle von 6.800 µF 71V wären dann z.B. 6.800 bis 8.400 µF 80V empfehlenswert.

Ich kaufe Elkos meistens bei RS-Components oder Digikey. Bei Digikey sollte man aber wegen der Versadkosten nur Bestellungen ab 50 € tätigen.
https://de.rs-online...291708978,4291708794
https://www.digikey....0&page=1&pageSize=25

Bei Digikey wäre z.B. das Angebot in der 7. Zeile eine 4-Pin-Version

Vielen dank für deine Antwort.

Bei meiner M1a sind es jeweils 4x 3-Pin, die größeren haben Bohrungen für 4-Pin.
Platz ist relativ knapp, die 2200er werden noch durch kleinere ersetzt.
Die restlichen stehen aber ziemlich nahe beieinander.

siehe




& vielen dank für die Seiten, ich werde die beiden mal anschauen.

Ich schaue auch bei it-tronics im ebay Shop.

Siehe z.B. Artikel 310975088593 in ebay.

Anschlussart kann man auswählen, z.B. "Multipin (3-Pin)", "Multipin (4-Pin)", "Multipin (5-Pin)"

Elektrisch belegt sind immer nur zwei gegenüberliegende Pins. Der Rest sind reine Stütz-Pins, die man ansonsten weglassen oder abzwicken kann. Manche Platinen sind von den Bohrungen her vorbereitet für unterschiedliche Multipin-Konfigurationen.

- Johannes

Die mit den drei Pinnen muß man ja nicht nehmen. Ich hatte gerade vor ein paar Tagen in diesem Thread:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-14328.html
diese hier empfohlen:

https://www.mouser.de/ProductDetail/232-50MXC8EFCSN25X50

https://www.mouser.de/ProductDetail/661-ESMH800VNN123MA6

das passt und sieht dann von oben so aus:



Aber du kannst natürlich nehmen was du willst

Richard

Vielen dank für eure antworten, bin überrascht das man so schnell antworten bekommt , beim raus löten ist mir aufgefallen das der "3" Pin tatsächlich nur ein stütz pin ist
Hab jetzt jeweils 6800μF 80v und 8200μF 80v bestellt.
Von der Größe sollte die auf jeden Fall passen

Hab zurzeit aber ein anderes Problem und kann mir die Ursache nicht erklären.
Der Linke 2200er Elko zerschießt jedes mal nach ca. 5 Minuten Betrieb und wird glühend heiß.
Hab bereits die Linke endstufe rausgelötet, auch testweise aus einem anderem defekten Gerät 6800er Elkos genommen aber trotzdem knallt der Elko jedes mal durch.
Denn TA2030 hab ich auch schon getauscht.
Leerlaufstrom lag bei 12mv zwar bisschen zu viel(9mv Standard) aber das kann nicht der Fehler sein.

Habt jemand von euch ne Ahnung woran das liegen kann?
Spannung hab ich bereits gemessen sie ist identisch zum rechten 2200 elko.
Die Class A Platine hab ich komplett neu gelötet alle bröckelnden stellen behoben und auch Stich proben artig Bauteile gecheckt.
trotzdem knallts

Kann mir es nicht erklären, vielleicht bin ich auch schon zu Müde.
Könnte vielleicht der Gleichrichter die Ursache sein?




Die Endstufe läuft übrigens weiter als wäre nichts gewesen

Ich gehe mal davon aus, dass "der linke 2200er Elko" ein Siebelko ist.
Was ist dessen Positionsbezeichnung im Schaltplan bzw. auf der Platine...?

Wenn es also ein Siebkondensator ist, dann ist die wahrscheinlichste Ursache, dass mindestens eine der Gleichrichter-Dioden Durchgang hat.
Dadurch wird der Elko 50 mal pro Sekunde mit falscher Polarität betrieben.
Nicht gut!

- Johannes

Falls der heiß laufende Elektrolytkondensator auf Position C47 ist, dann wird wahrscheinlich eine der Dioden D13 und D15 defekt sein.

Leider muss man annehmen, dass durch eine defekte Diode auch der große Siebkondensator C43 gelitten hat.




C47 und C48 sind extra Siebkondensatoren zwischen den "hohen" und den "niedrigen" Rail-Spannungen.
Die Verwendung von zwei Paaren Rail-Spannungen ist spezifisch für die SuperDLD Schaltung, Kenwoods Variante von Class-G und Class-H.

- Johannes

Dankeschön, werde die Dioden gleich messen und ggf. ersetzen.
Der kleinere 5600er hat tatsächliche gelitten(C43) weil er ungewöhnlich eine geringe Kapazität aufweist aber auch nur der auf der linken Seite. Vielleicht auch nur weil der 2200er so heiß wurde wie ein Bügeleisen, habe ihn vorsichtshalber Erstmal durch einen gebrauchten Baugleichen ausgetauscht bis die neuen geliefert werden.

Der Grund, warum der große Sieb-Elko C43 ebenfalls gelitten haben muss ist ganz einfach.
Die defekte Diode lädt auch diesen Kondensator auf und somit ist auch dieser Kondensator 50-mal pro Sekunde mit der umkehrten Spannung gepolt worden. Nur ist hier die Spannungsfestigkeit mit 42V höher und damit das Dielektrikum dicker, als bei C47 (35V). Dazu kommt, dass die großen Elkos oben keine Sollbruchstellen für das Aufbeulen und Aufplatzen haben. Man erkent dort also den Schaden nicht gleich.

- Johannes

Vielen lieben dank

Hab jetzt die Dioden und auch denn Gleichrichter getauscht, zum testen musste ich ein 2200uf mit 25v nehmen weil ich keine 35+v Typen mehr habe, für eine ganz kurze Dauer sollte dies kein Problem darstellen.
Das Relai schaltet deutlich früher als sonst durch auch so scheint der Elko nicht mehr so heiß zu werden.
Richtig testen kann ich erst wenn mein Elkos da sind, werde mich dann hier nochmal melden.

Die Dioden hab ich aus einem Defekten KA880SD genommen wo die beiden Endstufen bereits defekt waren.
Falls ich in Zukunft wieder ein Gerät erhalte wo die Dioden Defekt sind, kannst du mir sagen welche man da am besten nimmt?

Nochmals vielen dank, cooles Forum

Kleine GRATULATION schon mal, Du bist auf der Zielgeraden Deiner Reparatur angekommen!

Prima, freut mich.

Die Kondensatoren C47 oder C48 (2200µF) kannst Du übrigens auch gefahrlos weglassen.
In gleicher Schaltung bei kleineren Kenwood Modellen (incl. zeitgleich gebauten Vollverstärkern) fehlen sie.
Sie machen lediglich die großen Siebkapazitäten der hohen Rail-Spannungen nutzbar für kleinere Signale, so dass sich insgesamt die Impulsleistung der Stromversorgung etwas erghöht.

- Johannes

Übrigens empfehle ich auch, die 1000µF 6,3V Elkos C1 und C2 in der Gegenkopplung zu ersetzen, da diese wahrscheinliche Kandidaten für baldigen Ausfall darstellen. Auch klanglich dürfte das ausgesprochen vorteilhaft sein, wenn Kondensatoren mit höherer Spannungsfestigkeit (z.B. 63V oder 50V) genommen werden.

Platz ist da ja genug und moderne Elkos sind ohnehin kleiner bei gleicher Kapazität+Spannung bzw. gleich groß bei erheblich höherer Spannungsfestigkeit.

Tausch-Empfehlung wegen Zuverlässigkeit gilt übrigens auch für die Kondensatoren mit nur 10V Spannungsfestigkeit in der Schutzschaltung:
C33 (22µF 10V Achtung bipolarer Typ !!! ) bipolar heißt manchmal auch non-polar, besteht innerlich aus einer Serienschaltung von zwei Kondensatoren.
C34 (22µF 10V)


- Johannes

Die defekten Einzel-Dioden D13, D14, D15, D16 sind normale Feld-Wald-und-Wiese Gleichrichter-Dioden vom Typ S3V20.

Ein paar Eckdaten von Mouser.com:

Produktkategorie: Gleichrichter
Vr - Sperrspannung: 200 V
If - Durchlassstrom: 3.5 A
Max. Spitzenstrom: 120 A
Montageart: Through Hole
Verpackung/Gehäuse: AX-14