Klassiker Sony STR-333L Receiver: SI1125HD defekt mit Fiepen und Knistern auf rechtem Kanal

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olimuc
Inventar
#1 erstellt: 17. Aug 2020, 20:11
Liebe Schrauberelite,

ich habe einen Sony STR-333L Receiver adoptiert, der laut Vorbesitzer nicht einwandfrei funktioniert.

Ich konnte das erwartbare Poti-Kratzen beim Bass-Regler und beim kombinierten Balance-Lautstärke-Regler (drei Potis hintereinander ) feststellen, welches ich durch Säuberung (Zerlegung und/oder US-Bad) grundsätzlich beheben konnte.

Übrig geblieben ist ein temporäres Fiepen und Knistern auf beiden Kanälen im kalten Gerätezustand. Dann kratzt erstaunlicherweise auch noch das Bass-Poti auf dem rechten Kanal. Nach ca. 30 Minuten Aufwärmphase ist das Fiepen und Knistern praktisch weg und das Bass-Poti-Kratzen ist nur noch minimal.

Das Fiepen und Knistern im kalten Zustand deutet doch auf die Elkos hin, oder? Wenn ja, welche sollten (vordringlich) getauscht werden? Warum wird auch das Bass-Poti-Kratzen im warmen Zustand weniger? Liegt das auch an Elkos?

Das SM habe ich erstaunlicherweise gefunden
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 17. Aug 2020, 23:02
Hallo

Ein Fiepen kann durchaus auch durch eine schlechte Abschirmung stattfinden und es müssen nicht zwangsweise Elkos sein.
Leider kann das Fiepen aber auch durch ein Schwingen der Endstufen ausgelöst werden. Dies kann dann auch nach und nach deine Lautsprecher zerstören.
Sowas lässt sich dann mit einem Oszilloskop kontrollieren.

Ich würde mich aber erstmal mit einem Haartrockner und Kaeltespray bewaffnen und zielgerichtet und systematisch die einzelnen Bauteile damit "behandeln".

Wenn's knistert .... hast du auch mal nach kalten Lötstellen und Wackelkontakten geschaut?


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Aug 2020, 23:10 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#3 erstellt: 18. Aug 2020, 07:19
Guten Morgen,

nach kalten Lötstellen hatte ich mich schon umgesehen als ich die Potis ausgelötet hatte. Sah alles gut aus, ich checke aber nochmal. Wackler hatte ich noch nicht gesucht, auch danach werde ich nochmal schauen. Kalte Lötstellen und Wackelkontakte hatte ich bisher noch nie, wäre ja auch zu einfach

Das Fiepen ist nur ganz kurz und im warmen Zustand ja weg, deshalb hoffe ich, dass es nicht die Endstufentransistoren sind. Oszi habe ich nicht, so professionell ist mein Löthobby nicht.

An einer Abschirmung ändert sich doch während des Betriebs nichts, dann müsste das Fiepen doch auch im warmen Zustand bleiben?

Werde mal wie vorgeschlagen überprüfen, wie die Bauteile auf Temperaturänderungen reagieren.

Das Gerät ist übrigens echt servicekomfortabel aufgebaut, da man den Geräteboden einfach abschrauben kann und dann super an die Lötstellen kommt.
AnthonyP
Inventar
#4 erstellt: 18. Aug 2020, 08:44
Hallo,

Ich hatte mal ein ähnliches Sony Modell. Die haben oft einen STK Baustein als Endstufe und die gehen gern kaputt und machen genau diese miesen Gräusche. Hat der einen STK verbaut?
Gruß
Jo
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 18. Aug 2020, 09:23
Oh Gott ja hat einen, in der SI 1125 HD , und dann 1979/80 , dann Good Luck
edit: Aber selbst wenn er es wäre, dann gäbe es eventuell eine Lösung klick, kommt mir irgendwie bekannt vor

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 18. Aug 2020, 09:31 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#6 erstellt: 18. Aug 2020, 10:21
Danke euch für die Tipps und Anregungen, da habe ich jetzt ein paar To Dos
olimuc
Inventar
#7 erstellt: 18. Aug 2020, 18:45
Habe die Platine durchgesehen und nichts auffälliges festgestellt, die Lötstellen sehen sauber aus.

Da bei der Quellenwahl "Phono" der rechte Kanal gerauscht hat, habe ich das Phonoverstärkerpärchen Q501 und Q551 mal getauscht, und siehe da: Das Rauschen ist schon mitgewandert.

Q501,502 (linker Kanal), 551 und 552 (rechter Kanal) sind 2SC1815, die habe ich nur bei einer seriösen Quelle gefunden und die Versandkosten machen 97 Prozent aus.
Gibt es eine Alternative für die C1815?
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 18. Aug 2020, 18:56
Du könntest eine Ersatztype wie z.B. den BC 546 eines namhaften Produzenten nehmen.
Bei den günstigen Preisen wäre es zumindest einen Versuch wert.
Aber Achtung:
Unbedingt das PIN-Layout aus dem Datenblatt beachten. Ebenso auf den Buchstaben für den Hfe-Wert.


[Beitrag von CarlM. am 18. Aug 2020, 18:56 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#9 erstellt: 18. Aug 2020, 19:56
Hallo Carl,

die Werte sehen schon mal gut aus, ich werde noch genauer vergleichen. Der C1815 geht bis 700, gemessen habe ich knapp 690, der BC546 geht bis 800, reicht also aus.

Die Pin-Reihenfolge passt nicht, ich kann die Pins ja hinbiegen.

Ich hatte verschiedenste BC54X angesehen, den 546 aber nicht
Ich vergleiche die Werte noch genauer, danke dir schon mal!
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 18. Aug 2020, 20:09
Laut Datenblatt ist der 2SC1815 nur rauschärmer.

Als Nachbau aus Indien gibt es 2SC1815 auch bei R. Das muss aber Jeder selbst wissen. Bei diesen weniger anspruchsvollen Typen probiere ich das hin- und wieder - wenn es meine eigenen Geräte sind. Ist also ein neutraler Hinweis ohne Empfehlungscharakter.


[Beitrag von CarlM. am 18. Aug 2020, 20:09 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#11 erstellt: 18. Aug 2020, 20:29
Genau dort habe ich gerade 10 Stück davon bestellt

In der Zwischenzeit widme ich mich dem Knistern, wobei heute nach dem Q501/551 Tausch und anschließendem Test das Gerät kalt war und einwandfrei lief. Da muss weiter beobachten.
olimuc
Inventar
#12 erstellt: 21. Aug 2020, 20:45
Aktueller Stand:

Q551 ist ersetzt, der neue C1815 ist drinnen. Resultat: Phono-Vorverstärker läuft wieder einwandfrei.

Habe IC701 nachgelötet, jetzt knackt und knistert es nur noch, wenn in dieser Gegend auf die Platine Druck ausgeübt wird. Wenn das Gehäuse geschlossen ist und das Gerät steht, dann läuft es zufriedenstellend

Uwe hat wahrscheinlich Recht, und IC701 (SI1125HD) müsste getauscht werden, aber dafür läuft das Gerät zu gut und ich will nichts verschlimmbessern
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 21. Aug 2020, 20:59
Moin,

prima, dass es der Phono-Preamp/Equalizer wieder tut.
Halt uns aber auf dem Laufenden, falls der indische Nachbau irgendwann Schwächen zeigen sollte - was ich nicht hoffe.

Grüße aus dem Norden und ein "Schönes leicht abgekühltes Wochenende" ...
Carl



[Beitrag von CarlM. am 21. Aug 2020, 21:00 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#14 erstellt: 21. Aug 2020, 21:13
Hallo Carl,

mache ich! R. hat ja eigentlich seriöse Ware.

Ich genieße jetzt jedenfalls das Gerät, indem ich einen Denon DCD-1520AE drangehängt habe, der laut Vorbesitzer nach ca. 1 Stunde zu springen anfängt. Mal sehen, ich bin gespannt
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 21. Aug 2020, 23:34

... jetzt knackt und knistert es nur noch, wenn in dieser Gegend auf die Platine Druck ausgeübt wird


Dürfte dann noch an kalten Lötstellen und/oder an Haarrissen von Leiterbahnen liegen.
olimuc
Inventar
#16 erstellt: 22. Aug 2020, 07:09
... nachdem ich gestern Abend das Gerät 2 1/2 Stunden habe laufen lassen und wirklich garnichts mehr war, glaube ich das auch, habe aber nichts gefunden.

Oder doch Elkos, die sich ordentlich warm laufen müssen.

Werde dran bleiben und nach und nach nachlöten und peu a peu die Elkos tauschen, das ist vei einem 40 Jahre alten Gerät ja nicht verkehrt
olimuc
Inventar
#17 erstellt: 10. Sep 2020, 08:22
Hier mal der aktuelle Stand und meine weiteren Überlegungen:

Habe alles nochmal nach kalten Lötstellen abgesucht und an zwei Stellen nachgelötet, leider ohne Erfolg.

Das Fiepen und Knistern ist zwar druckempfindlich um den Endstufenkühlkörper herum, aber nicht temperaturabhängig. Betroffen ist nur der rechte Kanal. Musiklast überlagert das Fiepen, so dass man wärend der Musikwiedergabe praktisch nichts hört. Es tritt aber trotzdem auf.

Ich gehe deshalb wie Uwe von einem defekten SI1125HD aus und trage mich mit dem Gedanken, das Gerät auf zwei LM3886 umzurüsten, wie im Link von Uwe (vielen Dank dafür ).

Hier meine diesbezüglichen Fragen - ich könnte aber auch ein neues Thema aufmachen:

1. Da in dem Link ein STR-313L umgerüstet wird, habe ich mir den Schaltplan meines STR-333L angesehen und die Platinenanschlüsse sehen kompatibel aus, so dass ich das Konzept 1:1 übertragen könnte. Richtig?

2. Bei beiden LM3886 würden die PINs 2, 6 und 11 frei bleiben

3. Platinenseitig würden die Anschlüsse 1, 6, 11 und 16 ungenutzt bleiben

4. Verbindungen linker Kanal:
Pin 1 an Platinenanschluss 9, 3 an 8, 4 an 3 und 7 und zusätzlich 3 und 7 brücken, 5 an 9, 7 an Ground, 8 via R mit 10k an 4, 9 an 5, 10 an 2
rechter Kanal:
Pin 1 an 9, 3 an 10, 4 an 14 und diesen mit 13 brücken, 5 an 9, 7 an Ground, 8 via R mit 10k an 13, 9 an 12, 10 an 15

Hier nochmal die von Poetry2me (vielen Dank dafür ) im von Uwe verlinkten Umrüstthread dargestellte Anschlusszeichnung:

Sony-STR-131-L-schematic-detail-power-amp

Habe ich das alles richtig verstanden?


[Beitrag von olimuc am 10. Sep 2020, 08:27 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 10. Sep 2020, 10:29

Das Fiepen und Knistern ist zwar druckempfindlich um den Endstufenkühlkörper herum, aber nicht temperaturabhängig.


Evtl hat sich im Innern des SI1125HD eine Lötung der Pins gelockert. Falls du ihn unbeschädigt öffnen kannst würde ich dort mal nachschauen und ggfls nachlöten.


Es gibt auch "normale" STK - Ersatzmodule.
Die LM sind da natürlich einfacher und vor allem günstiger beschaffbar, falls mal wieder etwas abbrennen sollte und sind daher vorzuziehen.
Zudem habe ich auch noch keinen deutschen Händler dafür finden können.
Aber dennoch finde ich das interessant wollte ich euch das nicht vorenthalten:

SI1125HD Ersatzmodul

si-1125hd stk4133 Umbau

Hier noch das Datenblatt des SI1125HD.


[Beitrag von Rabia_sorda am 10. Sep 2020, 10:40 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#19 erstellt: 10. Sep 2020, 11:14
Hallo Rabia,

Kontaktprobleme der Pins im Inneren vermute ich auch, das mit dem Öffnen werde ich tatsächlich versuchen, raus muss der SI1125HD ja sowieso.

Sollte ich ihn öffnen können (man findet ja tatsächlich Bilder davon im Inet) und etwas auffälliges feststellen - es müssten dann ja die Pins 10-16 betroffen sein - muss ich ihn halt nochmal zum Test einbauen. Aber da ich das Gerät eigentlich original halten will, werde ich so vorgehen und halte euch auf dem Laufenden.
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 10. Sep 2020, 11:26
Ja, nimm ihn mal auseinander. Evtl kann da auch ein "Dremel" helfen
Mit "Lötung der Pins" war ich hier etwas vorschnell. Oft sind diese Pins nämlich verschweißt und mit einem nachlöten ist es daher eher schwierig. Man kann aber oberhalb des betroffenen Pins auch eine dünne Litze anlöten und sie im Innern auf eine zugehörige Leiterbahn verlöten.
olimuc
Inventar
#21 erstellt: 10. Sep 2020, 11:38
... ok, aber ich denke, WENN ich das Teil geöffnet bekomme und WENN an den Pins etwas auffällig ist, dann kann man da schon macgyvern

Edit: Habe den Threadtitel ein wenig aktualisiert


[Beitrag von olimuc am 10. Sep 2020, 12:48 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#22 erstellt: 10. Sep 2020, 19:11
Also: SI1125HD ausgebaut, geöffnet und nichts auffälliges entdeckt; Pin-Kontakte durchgemessen, alle leiten.

Da beim Ausbauen zwei Pins abgebrochen sind - die sind seeeehr fragil, könnte ich aber bestimmt ersetzen - werde ich tatsächlich auf zwei LM3886 umsteigen. Bestellung ist schon getätigt.

Wenn die guten Stücke eingetroffen sind, geht es weiter
olimuc
Inventar
#23 erstellt: 11. Sep 2020, 07:40
... habe für die Umrüstung auf die LM3886 einen neuen Thread eröffnet: klick
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