Technics 1200 Nadel Tonarm Schieflage

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gilles722
Neuling
#1 erstellt: 02. Apr 2020, 04:17
Hallo liebe Leute,

ich habe mir schon vor etwas längerer Zeit einen gebrauchten Technics 1200 auf Ebay geschossen.
Leider musste ich feststellen, dass der Tonarm so dermaßen verbogen ist dass die Nadel in Schieflage in die Rille des Tonträgers eintaucht, was ja nicht so gesund sein kann.
Als Gegenmaßnahme habe ich das Headshell mit Hilfe von Beilagscheiben ausgleichen können damit die Nadel zumindest rein optisch im 90 Grad Winkel in die Rille eintaucht.
Wie man auf dem Bild sehen kann ist das System zwar verdreht die Nadel aber einigermaßen "gerade":
Vorderansicht der Nadel

Ich kann zwar damit leben aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. Ich würde den Tonarm gerne reparieren. Weis jemand ob sich der Tonarm drehen lässt wenn ich an die vorderen oder hinteren Schrauben an der Unterseite des Tonarms rankomme, auch wenn ich diesen dazu komplett ausbauen müsste?
Tonarm Schrauben

Oder sind diese Schrauben nicht dazu da um den Tonarm zu lockern und zu drehen? Da ich keine 200 Euro für einen Ersatz- Tonarm ausgeben will und im Umgang mit dem Lötkolben geübt bin würde ich es mir zutrauen das Gerät zu öffnen um den Tonarm auszubauen falls nötig. Natürlich auf eigene Gefahr.

Liebe Grüße
Lennart777
Inventar
#2 erstellt: 02. Apr 2020, 07:58
Es genügt völlig die beiden Schrauben unten vorn am Tonarmrohr um eine Umdrehung zu lösen, dann lässt sich die Headshell-Aufnahme verdrehen.

Grüße
Lennart
gilles722
Neuling
#3 erstellt: 02. Apr 2020, 10:54
Hey Super, danke für die kompetente Hilfe. Hat prima funktioniert! Hab das Geodreieck zur Kontrolle dran gehalten und jetzt sitzt die Nadel wieder perfekt im 90° Winkel auf der Platte. Freut mich total, dass es funktioniert hat. Tausend dank.

Jetzt muss ich nur noch die Höhenverstellung des Tonarms hinbekommen, da diese irgendwie verklemmt, eingerostet oder verklebt zu sein scheint. Jedenfalls bewegt sich die komplette Tonarmbasis kein Stück wenn ich versuche den "großen Ring" zu drehen. Hast du da vielleicht eine Idee wie sich das wieder lösen lässt?

Liebe Grüße
Lennart777
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2020, 07:03
Ja, das liegt an verharztem Öl. Um das wieder zu lösen sollte man Wärme nutzen, dazu einen Fön auf die Tonarmbasis (nicht zu dicht!) und die ganze
Basis langsam erwärmen. Dadurch wird das Öl wieder dünnflüssiger, nun langsam am Drehring bewegen (mit Kraft). Wenn der Ring sich wieder bewegen
lässt mehrere Male ganz nach oben und ganz unten drehen. Künftig einmal im Monat das Ganze bewegen, damit es nicht wieder verharzt.

Grüße
Lennart
gilles722
Neuling
#5 erstellt: 05. Apr 2020, 03:25
Hallo Lennart,
danke dir auch in dieser Angelegenheit für deine Hilfe. Hat tatsächlich funktioniert, die Tonarmbasis lässt sich wieder bewegen. Bin absolut begeistert von deinem Know-How.

Bin gerade dabei den Pitch zu justieren, da ich bei beiden Plattenspielern das Problem habe dass sie mit den Vorgaben der Scala (vier übereinanderliegende Strobopunkte am Plattentellerrand) nicht übereinstimmen.
Normalerweise sollte die obere Punktreihe bei einem Pitchwert von 6 (am Fader) "stillstehen" und bei 0 die zweit Reihe mit den großen Punkten. Bei meinen Technics ist das allerdings nicht der Fall da die obere Reihe z.B. bereits bei 5 stillsteht. Zudem vermute ich hat einer der beiden Pitches einen doppelten Nullpunkt, da sich Geschwindigkeit erst ab einen Wert von ca. 0,7 auf der Pitch Scala verändert, bzw. auch die zweite Punktreihe beginnt sich zu bewegen.

Ich bin mithilfe eines Multimeters und diesem Youtube- Video vorgegangen:
https://www.youtube.com/watch?v=7QWNNoGExKM&t=270s

Ich habe es zumindest hinbekommen den Vorwiederstand des Faders auf 2,875 kOhm (+/- 0,25 kOhm) zu kalibrieren. Danach habe ich den VR301 Widerstand auf der Hauptplatine so eingestellt, dass die obere Punktreihe dann zum stehen kommt wenn ich auf 6 hochpitche. Anfangs hatte ich zwar versucht es mit dem Multimeter im Frequenzmodus hinzubekommen, wie im Video erklärt (ab min. 4:45), jedoch hat mir mein Multimeter keine Werte angezeigt ausser -0,001 kHz, somit musste es also per "Augenmaß eingestellt werden.

Da mir diese ganze Prozedur nun letztendlich zu ungenau war und ich auch nicht sicher bin ob das alles so gut ist, habe ich es am zweiten Plattenspieler nicht durchgeführt. Das Ende vom Lied: Ich hab noch immer Probleme zwei Platten bei bestimmten Pitchwerten absolut synchron laufen zu lassen. Manchmal funktionierts besser manchmal nicht. Und nein es liegt nicht an meinen Fertigkeiten und trinken tu ich auch nicht, ausser ab und zu mal ein Bierchen

Bin also am überlegen mir gleich zwei neue Pitchfader zu kaufen und diese einzubauen, da vermutlich die Kohleschichtbahnen abgeschliffen sind. Zumindest hab ich das so gelesen.
Ausser es gibt eine andere Methode beide Pitches zu justieren ohne Osziloskop ???

Beste Grüße

Gilles
Lennart777
Inventar
#6 erstellt: 06. Apr 2020, 08:27
Nicht die Kohlebahnen sind das Problem an Potentiometern, sondern die metallenen Rückführringe. Diese korrodieren und bewirken dann das typische Kratzen beim Betätigen. Beim Pitchen am Plattenspieler führt das dann zum Springen der Geschwindigkeit. Hier gilt es die Korrosion an den Ringen der Potis zu beseitigen. "Neue" Potis besorgen nützt meistens nichts, denn diese lagen zuvor auch schon meist Jahrzehnte als Ersatzteil herum und sind meist ebenso korrodiert. Im einfachsten Fall kann man das auch mit so genanntem Kontaktspray beseitigen - es muss aber das "richtige" sein!! Gut gehen Kontakt 60Plus (nicht ohne plus!!!) oder Teslanol Oszillin T6 - diese verdunsten recht rückstandsfrei und greifen die üblichen Materialien kaum an. Also sowohl die beiden Trimmerpotis (für 33 und 45) als auch die Potis damit einsprühen und mehrere Male von Anschlag zu Anschlag rasch bewegen, danach die Potis in Mittelstellung bringen und die Trimmer auf die korrekte Drehzahl (Stroboskop steht) stellen.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 06. Apr 2020, 08:29 bearbeitet]
gilles722
Neuling
#7 erstellt: 06. Apr 2020, 12:24
Hab jetzt den zweiten Pitch auch justiert. Werde ich mal ein zwei Tage nach Gehör und Gefühl testen.
Sollte es mich nicht zufrieden stellen werde ich das mit den Rückführringen probieren.
Du meintest "im einfachsten Fall". Gibt es eine Methode die nachhaltig ist und Jahrelang für problemlosen Betrieb sorgt?

Grüße Gilles
Lennart777
Inventar
#8 erstellt: 07. Apr 2020, 07:05
Ja, schon, Dazu muss man aber die vernieteten Potis öffnen und nach der Reinigung auch wieder sicher verschließen (z.B. mit kleinen Schrauben). Keine Option für einen Anfänger ohne Ersatzpotentiometer!

Grüße
Lennart
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